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Thema: (?) (1) Grossbritannien: Postage on Account GB / Postgebühren über ein Konto
DL8AAM Am: 14.06.2018 21:10:27 Gelesen: 2185# 1 @  
Hallo,

da selbst das Internet zu dieser modernen britischen Frankaturart nichts bzw. nicht viel Aussagekräftiges zu bieten hat, geschweige denn mit philatelistischem Bezug, stelle ich hier einfach einmal ein Beispiel - zur Dokumentation - vor.

Wobei ich selbst kaum genaueres, Hintergründe oder ähnliches beisteuern kann. Ich finde lediglich einen kurzen Verweis in einem älteren Royal Mail Dokument von 2001 [1], dort heisst es "Please note also that where the Sender has entered into an agreement with Royal Mail for the payment of postage on account, a minimum annual spend of £5,000 will be required by Royal Mail.". Soviel hätte man sich auch selbst denken können. "Postage on Account" heisst ja soviel wie "Postgebühren aus/über ein Konto", d.h. der Kunde der dieses Verfahren nutzen will, schliesst mit der Royal Mail ein vertrag und muss auf ein Kundenkonten eine Grundeinlage hinterlegen, über das sich die Post dann zur Begleichung der Portoschuld bedienen kann. Eine Art von prepaid-Portokasse von/über die abgebucht bzw. verrechnet wird, d.h. von der Grundidee eine Variante einer DV-Frankatur und somit ein "Absenderfreistempel" (metered postage)? Im Internet finden sich verschiedene Verweise, dass dieses Verfahren insbesondere auch für Warenrücksendungen ("Retouren"), meist aus dem eCommerce-Bereich, Verwendung findet [2].

Hier nun ein Bespiel einer "Amazon-Lieferung" aus England nach Deutschland aus dieser Woche:



"International Priority"-Päckchen (Luftpost) des Versenders "fat - Fancy A T-Shirt" aus Peterborough. Mit Sendungsnummer im UPU-Format "UG ... GB" (mit liniearem Barcode). Den weiteren Code in Textform (21-031 574 ...") sowie den Matrixcode kann nicht nicht ansprechen. Vermutlich dienen sie zur Abrechnung (Ausweisung) mit der Royal Mail, insbesondere der Matrixcode (den ich leider nicht auslesen bzw. interpretieren kann). Bei der Kennung unten "983814 ..." handelt es sich um die interne Auftragsnummer, bei der Randkennung "WT03..." um die Artikelnunmmer des Versenders.

Die (optische) Portoausweisung erfolgt durch den Schriftzug "Postage on Account GB" und die Wortschrift-Marke der Royal Mail (in diesem Fall aber ohne den sonst üblichen und eigentlich auch immer vorgeschriebenen Zusatz "delivered by")

Vielleicht hat ja ein Großbritannienspezialist weitergehende Informationen zu dieser Frankaturform?

Auf den Seiten der Royal Mail finden sich Manuals zu "ähnlichen" (?) Formen, nämlich der "Account Postage", nur sind diese eindeutig erkenn- und unterscheidbar durch die zusätzliche textliche Angabe der Kontonummer (AC gefolgt von einer 11stelligen Kennung im Format "AC<Digit><Digit><Digit><Digit><Digit><Digit><Digit><Digit><AlphaDigit><AlphaDigit><ChkSum>", z.B. "AC12345678AZ8") [3]. Hier einige Musterabbildungen aus dem genannten Handbuch, wie diese Frankaturen "Indicia" aussehen:



Das sieht also vollkommen anders aus... oder?

Gruß
Thomas

[1] https://www.royalmail.com/sites/default/files/ILPS300412v4.pdf
[2] u.a. https://j0hn.uk/stuff/return.pdf
[3] https://www.royalmail.com/business/system/files/Account-Barcode-Unsorted-User-Guide-March2017_0.pdf
 
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