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Thema: Post aus der (britischen) Karibik nach Deutschland (Incoming Mail)
doktorstamp Am: 03.07.2018 19:45:16 Gelesen: 5281# 1 @  
Post aus der britischen Karibik nach Deutschland

Was macht man, wenn die Sammlung(en) ausgereift sind. Die Möglichkeiten sind Vielfaltig, und hier werde ich sie alle nicht nennen, geschweige denn diese Möglichkeit.

Incoming Mail.

Eingehende Post wird nicht von vielen Sammlern zusammengetragen. Warum mag dies denn so sein. Ich kann schon jetzt die Ausreden hören.

In meinem Fall habe ich diese Eingehende Post, erstens zeitlich begrenzt, (ab und zu bin ich großzügig was diese Bestimmung betrifft), zweitens die Belege müssen was an sich haben, folglich keine 1 € Belege. Es muss auch nicht unbedingt teuer sein. Viel bleibt oft unerkannt. Man muss aber die Fähigkeit haben über den Tellerrand zu schauen. Es fordert auch ein breiteres Wissen, und einiges an Literatur. Bis jetzt habe ich die Sammlung in drei Alben untergebracht. Aus der Karibik (sprich British West Indies), aus Grossbritannien und dann der Rest der Welt. Chronologisch umfasst es einen Zeitraum von zirka 1850 bis 1926.

Ferner habe ich den Vorteil immer etwas auf einer Messe zu finden, also leer fahre ich nie nach Hause.

Die unten abgebildeten Belege sind aus dieser Sammlung. Sie reichen von relativ geläufig, bis hin zu extrem selten, bzw. Unikat.

Viel Spaß beim Lesen.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 20:01:09 Gelesen: 5278# 2 @  
Egal aus welcher Regentschaft, die Verwendung der 2½d Umschläge ist recht karg im gebrauchten Zustand zu finden.

Hier aus Antigua, den vorgedruckten Umschlag für die Leeward Inseln, an den Bischof in Berthelsdorf gerichtet.



Leitweg Antigua, Barbados, London (dort den Transit Stempel erhalten), Herrnhut.

Selten.

Ebenfalls aus Antigua dieser Streifband zu 1d. Sie waren für Post ins Ausland gedruckt.

Der Empfänger Adolph Bauer zählt zu den bekannten philatelistischen Adressaten.



Leitweg Antigua, Barbados, London (diesmal ohne Transitstempel), Erfurt.

Keineswegs geläufig.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 20:11:23 Gelesen: 5275# 3 @  
Hier aus den Bahamas an den bekannten Händler Paul Kiderlen.

Post an diesen Herrn findet man zweierlei, entweder gnadenlos überfrankiert, oder wie hier, aus der Geschaftspost, was immer haargenau portogerecht war. Die überfrankierten Belege findet man zuhauf. Geschäftspost dagegen, da wird es schwierig.

Auch hier haben wir mit einem 2½ d. Umschlag.



Wohl in Nassau aufgeben, ging es dann nach New Providence, dann über Barbados, London (sehr schwacher Durchgangsstempel), und letzten endes dann in Ulm eingegangen.

Selten.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 20:30:16 Gelesen: 5271# 4 @  
Weiter geht es mit Post aus British Guiana.

Hier haben wir zwei Inlands-Streifbänder die ins Ausland ohne Zusatzfrankatur liefen. Die Möglichkeit besteht darin das sie Preislisten enthielten. Sie unterlagen der Buchpost. Preislisten, Marktpreise, Börsentagespreise konnten als solche verschickt werden.

Hier nach Danzig, und nach ihre Entdeckung vor nunmehr über 10 Jahren bleibt sie noch Unikat.



Die zweite lief nach Mühlhausen in Thüringen.



Handschriftlich notiert Per Königlicher Post-Dampfer



Hinten sind nur die Absenderangaben zu sehen.

Da wird man lange danach suchen bevor er einen findet.

Heute existieren durchschnittlich zirka 3% aller Streifbände. Der Rest fand den Weg in die Rundeablagetonne.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 20:49:06 Gelesen: 5268# 5 @  
Jetzt aus British Honduras, das heutige Belize:

Die erste ist an die Gebrüder Senf gerichtet. Laut handschriftlich Vermerk hätte sie über New Orleans zu laufen. In Ermangelung jeglicher Transitstempel werden wir es heute nie genau wissen.



Ausgegeben wurden diese Karten im Jahre 1882. Noch vor dem Eintritt in den Weltpostverein.

Firmen wie Senf, Hanson, Kiderlen, Gibbons unterhielten Agenturen weltweit die auf die Post ein Auge zu halten hatten.

Dennoch wird man lange suchen um so eine gebrauchte Karte zu finden. Ob Bedarf hier existiert bezweifele ich.

Die zweite nach Hamburg wurde 1892 ausgegeben, nach dem Eintritt in den UPU.



Dagegen besteht hier keinen Zweifel an der Echtheit des Bedarfs.

Selten ist sie nicht, die Frage ist nur ob ich noch eine finden kann.

In starkem Gegensatz steht dann dieser amtlicher Brief. Nunmehr mit Dezimalwährung, die Umstellung erfolgte Ende der 90er Jahre.



Die Postmeister jener Zeit unterhielten reger Postverkehr mit und untereinander.

Sehr selten.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 21:09:38 Gelesen: 5262# 6 @  
Und jetzt die Cayman Islands (Kaiman Inseln).

Im allgemeinen sind Poststücke überhaupt aus diesen Inseln recht spärlich gesät.

Es gibt eine Gespe Belege an den Herrn Oskar Herbst aus Charlottenburg. Alle sind portogerecht und oft 2. Gewichtsstufe oder höher.



Nett ist hier der "Vom Auslande über Bahnp(ost) 15" Label.

2d. Einschreiben; 2½d. je ½ Unze (14,5g) ergibt 7d.

Der Leitweg ist aus den Transitstempeln ersichtlich, wohl wie fast alle lief sie zuerst über Barbados bevor er den Atlantik überquerte.



Hier haben wir einen Brief der 4. Gewichtsstufe.

2d. Einschreibgebühr, 2½d. je ½ Unze x 4 = 10d. Zusammen 1/- (12d.)



Beide sind äußerst selten.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 03.07.2018 21:42:23 Gelesen: 5248# 7 @  
Dominica.

Zwei Bildpostkarten der damals Königliche Deutsche Marine.

Dominica und St. Lucia waren wichtige Anlaufhäfen, denn auf den Inseln wurde Kohle vorrätig gehalten. Wichtig für die Schiffe von damals, ohne Kohle ging die Puste schnell aus.



An die Frau Tierarzt Nommels Ww (Witwe), in Kirchspiel Garding, Schleswig Holstein. 1903



Und die zweite; 1910



Diese nach Zellerfeld im Oberharz.



Meines Erachtens kann man solche Karten ohne große Schwierigkeiten erwerben.

Eine Karte von jedem Schiff der Marine der Zeit zu kaufen, wäre vielleicht eine Sysiphusarbeit.

Ich gehe davon aus die Karten konnten an Bord gekauft werden.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 04.07.2018 09:47:26 Gelesen: 5209# 8 @  
Eine einzige Postkarte aus Jamaika kann ich verzeichnen. An einen Herrn Krüger aus Wittenberge gerichtet.



Vorderseitig liegt einen schönen Rundstempel vor.



Die Rückseite mit kurzer Mitteilung.

Leitweg Jamaika, Barbados, London, dann vermutlich über Hamburg nach Berlin.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 04.07.2018 09:52:30 Gelesen: 5208# 9 @  
Jetzt aus Montserrat

Wieder ein Leewards Insel 2½d Umschlag diesmal portogerecht nach Hildesheim.



Rückseitig ist ein sehr schwacher Abschlag des Eingangsstempels von Hildesheim.

Selten.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 04.07.2018 10:02:59 Gelesen: 5205# 10 @  
Jetzt sind wir bei St. Lucia gelandet.

Ein Brief der 1. Gewichtsstufe mit Marken im Wert von 2½d. freigemacht, und an die Gebrüder Senf adressiert.

Aufgegeben in Castries.



Rückseitig den Bestellgangsstempel.

Post an diese Firma ist relativ leicht zu finden.

Auch nach Leipzig ging diese Ganzsache.



Wer die Stenoschrift entziffern kann, möge es versuchen.

Zu guter Letzt ein Streifband an Paul Kiderlen, in Ulm.



Und wieder haben wir ein Inlandsstreifband ohne Zusatzfrankatur ins Ausland.
Wie oben bereits erwähnt ging der Inhalt um eine Preisliste. Als Poststück unterlag es den Postzweig Book Post. Büchersendung.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 04.07.2018 10:14:35 Gelesen: 5202# 11 @  
St. Vincent

Hier haben wir einen Einschreibganzsache mit 3d. freigemacht. Entweder um ½d. überfrankiert (Post aus dieser Insel ist oft leicht überfrankiert) oder sie lief als Drucksache.

Der Adressat ist bekannter Sammler.



Eine Ganzsachen Postkarte an den Gerichtsassesor Müller.



Bei der Mitteilung handelt sich um die Bestätigung der Versendung der bestellten Ganzsachen und Marken.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 04.07.2018 10:23:36 Gelesen: 5201# 12 @  
Wir bleiben bei St. Vincent.

Einschreibganzsachen für Eduard VII waren bis vor kurzem nur in der Format G bekannt. Vor zirka zwei Jahren entdeckte ich zwei in der Format H2.

Dieser, meiner lief als schwere Eingeschriebene Drucksache nach Aachen.



Rückseitig ist der Eingangsstempel Aachens.

Da vorläufig nur diese zwei existieren ist es mit Recht sie als sehr, sehr selten einzustufen.

Die zweite war als Wertbrief verschickt und ist neulich für über £ 800 zzgl. Mehrwertsteuer ersteigert worden. Frankiert mit 4/4 (52d.).

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 14.07.2018 11:09:00 Gelesen: 5083# 13 @  
Nun sind wir bei Tobago angekommen.



Da begegnen wir schon wieder den Herrn Gerhausen aus Leipzig. Wie immer sind die Mitteilungen ohne große Belange.




Diese Karte an ihn mit einer Überflüssigen Auffrankatur.



Wieder an den Herrn Kiderlen aus Ulm, allerdings ist der Absender hier von historischer Bedeutung, denn es handelt sich hier um den Händler MacDougal aus Scarborough. Der MacDougal war nicht nur Händler sondern auch leidenschaftlicher Sammler, und wie aus dem Geschreibe zu entnehmen verwendet er den Senf Katalog.



Von diesen Antwortkarten gibt es Sage und Schreibe ganze 5 Stück gebraucht.



Eine eingeschriebene Karte, zwei einst aufgeklebten Marken sind entfernt (vermutlich 1d. Marken). Die Karte hat den Aufdruck Halfpenny. Da lief sie als Drucksache. Die Rückseite ist ohne jegliche Beschriftung. Nach Aue in Sachsen.



Eine kleine Karte an Herrn Schwarzschild aus Barmen.



Die Karte als Drucksache gelaufen lief unbeanstandet trotz Verwendung von mehr als fünf Worten.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 14.07.2018 11:28:30 Gelesen: 5081# 14 @  
Da bleiben wir vorläufig noch auf Tobago.





Etwas mehr aus der Korrespondenz Kiderlen, MacDougal. Portogerecht auffrankiert damit sie als Postkarte laufen könnte. Die registrierte gebrauchte Stückzahl dieser Antwortkarten liegt weit unter 10.



Einschreibganzsache in der Format F zu der ersten Gewichtsstufe, wieder ist der Absender hier der MacDougal, wenn dies von einem Vorbesitzer/Händler ausradiert ist.



Diese Ganzsachen sind relativ leicht zu beschaffen.



Jetzt in der Format G an den Herrn Schwarzschild. Absender ist der gleiche wie vorher.



Wieder die erste Gewichtsstufe, und auch relativ leicht zu erwerben.

Geschäftspost an Kiderlen ist immer haargenau frankiert. Lediglich bestellte er Sammlerbriefe die, wie in diesem Fall gnadenlos überfrankiert sind.
Dieser mit seiner 1/10½ (22.5d Pence) bildet die achte Gewichtsstufe da (2½d. x 8 + 2d. Einschreibgebühr), und hat dennoch eine Überfrankatur von ½d.




Und wie immer ist der Eingangsstempel aus Ulm vom Bahnhof.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 15.07.2018 20:15:13 Gelesen: 5039# 15 @  
Womit wir alphabetisch zu Trinidad gelangen.

Poststücke aus Trinidad sind ziemlich leicht zu erwerben. Dennoch sollte man unbedingt auf die Stempel der Aufgabeorte oder Versendungart achten, den hier, wenn man Glück hat, stößt er auf Seltenheiten.



Antwortkarte nach Leipzig. Bedarfsverwendung.



Da sie nur hinlief, hat er wohl die Frage "Wann kann ich mit Ihre Antwort rechnen?" vergeblich gestellt.



Bedarfsverwendung nach Buchbrunn bei Würzburg.



Hier die Rückseite.



Ein Stück Deutsche Marine Geschichte. Ganzsachen Postkarte an den Hochgeboren Lieutenant Graf von Platen in Wilhelmshaven.



Hier die Mitteilung samt Unterschriften der Beglückwünscher.



Hier aus Caroni. Der Ort liegt südöstlich von San Fernando, und hat zu dieser Zeit an Bedeutung und Wichtigkeit dank der Eisenbahn verloren. Format G.



Laut schriftlichem Vermerk vorderseitig ist er über New York per Dampfer SS Crown of Granada gelaufen.



Format G an die Gebrüder Senf aus Leipzig. `Zweite Gewichtsstufe und leicht mit ½d. überfrankiert. Die Verwendung der Columbus Marke (2d.) findet man nur gelegentlich auf Brief.



Hier die Rückseite

Und zu guter Letzt einen Einschreiben nach Hamburg



Auch Format G.



Nochmals eine Rückseite.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 15.07.2018 20:25:20 Gelesen: 5036# 16 @  
Aus den Turks Inseln kann ich nur eine einzige Karte verzeichnen, und zwar an den bekannten Sammler Gerhausen aus Leipzig.



Zum Glück portogerecht.

Hier die Rückseite.



Da aber die Mitteilung die Zusendung einer Preisliste fordert, erübrigt sich die Frage ob er vielleicht Händler war.

mfG

Nigel
 
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