Thema: USA / Konföderierte Staaten von Amerika
Heinz 7 Am: 24.07.2017 20:35:11 Gelesen: 100980# 1 @  
Konföderierte Staaten von Amerika: LIVINGSTON!

Die Confederate States existierten nur von 1861-1865, und wurden von keinem Staat auf der Welt anerkannt. Die Abspaltung von den Vereinigten Staaten mündete in einem schrecklichen Bürgerkrieg, und rund vier Jahre später kapitulierten die Südstaaten. Alabama war der 4. Staat, der aus der USA ausgetreten und sich den CSA angeschlossen hatte. Viele Postmeister gaben in diesen Jahren eigene Wertzeichen heraus, so auch Livingston. Viele dieser Postmeistermarken waren bei den Briefmarkensammlern sehr begehrt!

1912 waren die Briefmarken also knapp 50 Jahre lang bekannt. Senf registrierte 70 Nummern von 37 verschiedenen Orten. Nummern 1-61, 63-71. Die Nummer 62 entfällt (die frühere Nummer 62 ist ein Briefumschlag). Nur 37 der 70 Marken waren 1913 bewertet (Senf), die übrigen 33 wurden zweimal mit "-.-" bewertet (ungestempelt/gestempelt). Nur für 19 Marken (Hauptnummern) wurden beide Bewertungen aufgeführt. Diese waren aber sehr oft hoch bis sehr hoch! Ich habe schon erwähnt, dass nicht weniger als 8 CSA-Marken den Sprung unter die ersten 101 (weltweit) auf der Liste Schubert schafften! (Beitrag 190).

Eine Marke sticht unter allen 70 hervor: die Marke aus Livingston. Sie war zwar, zu meinem Erstaunen, 1913 noch nicht die Teuerste (siehe Beitrag 141), aber mit 3000 Mark schaffte es die Marke auf Platz 10 bei Schubert, ex aequo mit 7 anderen Marken!



Die CSA-Marke von Livingston ist graphisch überraschend schön ausgefallen. Gemäss Auktionskatalog "Caspary" waren 1956 nur ca. 10 Stück dieser Marke bekannt. In der Sammlung Erivan Haub ist erwähnt, dass offenbar 6 Einzelfrankaturen davon bekannt sind. Die obige Abbildung ist aus seiner Sammlung bzw. dem Buch, das ich bereits mehrfach vorgestellt habe: "Postmasters' Provisionals: United States and Confederate States; The "Erivan" Collection" (Edition Spéciale, Global Philatelic Network (Köhler/Corinphila/Harmer New York/Bull), 2016).

Den heute mit Abstand teuersten Brief habe ich 1983 kennengelernt.



Edgar Mohrmann, Hamburg, konnte im April 1983, viele Raritäten anbieten, u.a. auch einen Livingston-Brief, und zwar den einzigen Brief mit ZWEI Marken. Dieser Brief galt schon seit langem als herausragendes Stück für die CSA.

Die Michel (2010) - Notierung interessiert uns sicherlich auch: gestempelt wertete sie nur mit Euro 10'000, auf Brief aber immerhin mit Euro 80'000.

Der einmalige Brief mit einem Paar der Marke ist dann noch deutlich teurer.

Heinz
 
10Parale Am: 22.07.2018 15:12:06 Gelesen: 3430# 2 @  
Die Marke zu 5 Cents zeigt Jefferson Davis (1808 - 1889), den Präsidenten der Konföderierten Staaten (sie existierten nur von 1861 - 1865). Sie ist zu finden im Michel Online Katalog unter Konföderierte Staaten Lokalausgaben, Allgemeine Ausgaben unter Michel Nr. 6 -7. Meiner Frau meint es handelt sich um die Farbe hellblau, und weil Frauen meistens Rechts haben, dürfte es sich demnach um den Londoner Druck handeln, also Michelwert ca. 15 Euro.

Die andere Marke zu 10 Cents zeigt ebenfalls den Präsidenten Davis. Von dieser Marke gibt es gezähnte Ausgaben und geschnittene Ausgaben mit unterschiedlicher Gummierung (Michel Nr. 10).

Liebe Grüße

10Parale


 
Regis Am: 26.01.2020 18:12:03 Gelesen: 2816# 3 @  
Die Konföderierten Staaten wurden politisch nicht anerkannt und wie ein irreguläres Land behandelt. Postverkehr über die Außengrenzen war nicht möglich, die Grenz- und Seeblockade verhinderte jeden Import und Export. Damit mangelte es in kurzer Zeit an Allem.

Bei der Post merkte man es an den Umschlägen. Diese wurden immer provisorischer und wurden auch gewendet. Hier 3 Beispiele von gut bis brauchbar und Wendebrief.



1. Brief Oktober 1862 aus South Carolina, Charleston, richtiger Umschlag.
2. kleiner selbsgefalteter Umschlag, handschriftliche Entwertung



3. Wendebrief innen 2 x 5 Cents zerrissen, vorderseitig adressiert nach Salisbury Noth Carolina, gewendet und mit 10 Cents neu verschickt.
 
starbuckfan-cambodia Am: 14.06.2020 22:55:21 Gelesen: 2479# 4 @  
Die Geschichte der "Konföderierten Staaten" hat mich schon immer interessiert. Umso faszinierender ist die Tatsache, dass ich in den Besitz einer solchen Briefmarke schon vor Jahren gekommen bin. Meine inzwischen verstorbene Oma pflegte eine nicht unerhebliche Anzahl an Briefkontakten. Darunter befand sich eine ältere Dame, die die grössere Sammlung übernommen hatte von einer Sekretärin, die wiederum diese übernommen hatte von einem Unternehmer aus Leipzig, dessen einziger Sohn & Erbe im Krieg umgekommen ist. Nur durch den Briefkontakt meiner Oma bin ich dann in den Besitz der Sammlung gekommen, da meine Oma ihr schrieb, dass ich Briefmarken sammle.

Mittlerweile befinde ich mich in einer Lebensphase, in welcher das Finanzielle doch eine grössere Rolle spielt. Daher bin ich im Begriff, mich nach und nach von vielem aus meinen Sammlungen zu trennen. Anbei Bilder vom guten Stück. Die Alt-Signatur finde ich auch schön.