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Thema: Arbeitsgemeinschaften: Bringen kostenfreie Veröffentlichungen neue Mitglieder ?
Altmerker Am: 11.01.2015 17:22:35 Gelesen: 21358# 1 @  
Die Internationale Motivgruppe Papier& Druck hat auf ihrer Homepage unterdessen alle Hefte "Die Schwarze und die Weiße Kunst" seit 1962 eingestellt, so dass man alles nachschlagen kann bzw. über das Inhaltsverzeichnis etwas gezielt findet.

Der Dank gebührt Sammlerfreund Klaus Henseler, den viele Philatelisten auch als Kartoffelspezialist in der Philatelie kennen. Zudem gab er mehr als einen Regalmeter philatelistische Literatur heraus, die sehr lesenswert ist.

http://www.drucker-marken.de/swk-sammler
 
wuerttemberger Am: 11.01.2015 18:21:38 Gelesen: 21314# 2 @  
@ Altmerker [#1]

Seid ihr wahnsinnig geworden? Alle Informationen von Beginn an bis heute einfach so ins Netz zu stellen ist gefährlich. Eure bisherigen Mitglieder laufen euch in Scharen davon und neue, jüngere Sammler können sich für lau Informationen beschaffen. Das senkt die Hürden für ein neues Sammelgebiet drastisch und das wollt ihr doch sicherlich nicht, oder?

Was sollen denn die anderen Arbeitsgemeinschaften von euch halten, die wie eine Glucke auf ihren Rundbriefen sitzen und immer weniger davon an neue Interessenten absetzen können. Nein, kommt wieder auf den rechten Pfad der Tugend zurück und behaltet eure Erkenntnisse für euch! Wer etwas wissen will soll auch ordentlich dafür bezahlen. Umsonst ist der Tod.

Gruß

wuerttemberger
 
fdoell Am: 04.08.2018 16:27:23 Gelesen: 7434# 3 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte der in geäußerten Ansicht, mit der öffentlichen Freigabe von jahrelang angesammelten Informationen schade man sich als ArGe mehr als dass man Nutzen hätte, einmal alternative Gedanken gegenüberstellen:

Die ArGe Baltikum e.V. ist 2016 aus einer Fusion der ArGe Estland e.V. und der ForGe Litauen e.V. entstanden, unter persönlichem Beitritt weiterer Mitglieder des ideellen (nicht eingetragenen) Vereins ForGe Lettland und der Niederländischen Filatelistengroep Het baltische Gebied (die jedoch noch weiter besteht).

Anlass der Fusion war der allerorten bekannte Mitgliederschwund, die zahlreichen vorhandenen Doppel- und Dreifachmitgliedschaften und die Bündelung der personellen Ressourcen zur Konzentration auf ein Mitteilungsblatt (BALTIKUM) und eine Webseite (arge-baltikum.de).

Von Anfang an wurde von den Verantwortlichen angestrebt, mit dem Mitteilungsblatt und der Website möglichst auch neue Interessenten für das Sammelgebiet zu gewinnen. Das gelang auch - allein im ersten Jahr kamen über 30 Mitglieder aus der ganzen Welt hinzu.

Ein Baustein dabei ist die Bereitstellung der bisherigen Mitteilungsblätter (MTB) der vier beteiligten Korporationen (soweit möglich, bei einer ging es aus rechtlichen Gründen nicht, weil die MTB in einem Verlag erschienen, der keine Erlaubnis zur Bereitstellung erteilte). Auch von der fusionierten ArGe Baltikum werden die MTB für jedermann zugänglich als PDF bereitgestellt, bis auf die letzten 3 Ausgaben (die erhalten nur die ArGe-Mitglieder).

Warum machen wir das so und nicht anders?

1. Die MTB werden über den BDPh den philatelistischen Bibliotheken zur Verfügung gestellt, von dort kann sie jeder ausleihen. Die Informationen sind also nicht geheim, sondern werden ohnehin veröffentlicht.

2. Die Hauptarbeit bei einem MTB ist es ja, dieses inhaltlich zusammenzustellen, mit den Autoren zusammenzuarbeiten bzw. solche zu gewinnen, die Abbildungen in vernünftigen Dateien zu erhalten, thematische Rückfragen zu klären, das ganze graphisch zu gestalten und zu lektorieren. Das machen die Mitglieder sowieso ehrenamtlich und unabhängig davon, was mit ihrer Arbeit weiter passiert. Ein kostenloses Bereitstellen von Informationen bringt also niemand um einen eventuellen „Lohn“.

3. Kosten entstehen beim Druck und Versand des MTBs. Für Mitglieder, die das in Papierform möchten (das ist die Mehrzahl) wird das über die Mitgliedsbeiträge finanziert (es gibt auch eine Mitgliedschaftsvariante mit geringerem Beitrag, bei der man nur die PDFs erhält). Darüber hinaus werden ca. 10-15 Mehrexemplare gedruckt, die auf Wunsch gegen Zahlung an Externe oder spätere Neumitglieder versandt werden. Diese Mehrexemplare sind i.d.R. nach wenigen Jahren verbraucht, so dass niemand teure Publikationen in größerer Auflage herumliegen hat und die Kosten durch Papierverkauf wieder hereinbekommen muss. Bei Bedarf kann man heutzutage sogar Kleinauflagen nachdrucken lassen und das kostet nicht viel mehr als beim ersten Mal.

4. Wer die neuesten Veröffentlichungen haben will, ist meist ohnehin so mit dem Baltikum-Virus infiziert, dass er Mitglied wird. Ansonsten muss man sich halt 1,5 Jahre gedulden.

5. Wir wollen Menschen primär für das Sammelgebiet und sekundär für die ArGe Baltikum begeistern und gewinnen. Die meisten neuen Mitglieder sammeln schon anderes und fühlen sich durch eine gute Präsentation der Einzelgebiete, der Länder allgemein, der vorhandenen Veröffentlichungen, der Links auf weitere Webs zu den Sammelgebieten und vieles mehr in unserer Webpräsenz (die über 70 Einzelseiten hat) angesprochen. Andere kommen über das Reisen in das Baltikum und Stichworte oder über historische Zusammenhänge auf unsere Webseite und damit erstmals zur Philatelie oder auch über Motive.

6. Wir gehen davon aus, dass wer bereitwillig Informationen gibt, die besten Voraussetzungen dafür bietet, auch Menschen anzusprechen, die das dankend annehmen und zu einem kleinen Teil ebenfalls bereit sind, Informationen über eigene Erkenntnisse in Form von aktiver Mitarbeit zu geben. Wir sind davon überzeugt, dass wir dafür die Hürden so niedrig wie möglich legen müssen. Unnötige Erschwernisse durch kostenpflichtigen Erwerb ehrenamtlich zusammengetragener Information sind aus unserer Sicht dafür kontraproduktiv.

7. Der Erfolg scheint uns Recht zu geben. Wir verzeichnen (nach der Fusion und mit dem neuen Web der ArGe sowie eigenen Mitteilungsblättern, die sich von denen der Vorläufergesellschaften inhaltlich und auch optisch gut unterscheiden) wachsende Mitgliederzahlen.

8. Sinn und Nutzen einer Abgabepolitik von Informationen nur gegen Geld müssen m.E. andere Ziele verfolgen. Unsere erreichen wir jedenfalls bislang mit unserer Methode ganz gut.


Mich würden andere Vorgehensweisen, ihre Ziele und ihre Erfolge interessieren. Letztere sollten aber auch ehrlich genannt werden; nur zu sagen, was man macht, ohne was man damit bezwecken möchte und bezweckt, nutzt m.E. für einen Informationsaustausch nicht so viel.

Herzliche Sammlergrüße

Friedhelm
 
22028 Am: 04.08.2018 16:34:58 Gelesen: 7430# 4 @  
@ fdoell [#3]

Ich hatte vor 3 Wochen den India Study Crcle aus England angeschrieben und um einige Infos zu Artikeln aus ihren Publikation gebeten.

Was machten die? Die sandten mir 2 CDs mit den gesammelten Werken ALLER ihrer Rundbriefe bis 2006. Als Dank habe ich mich dann bei denen als Mitglied angemeldet.

Auch der Nepal and Tibet Philatelic Study Circle machte alle Rundbriefe mal öffentlich verfügbar, es hat sowieso kaum einer ältere Rundbriefe gekauft.

[Beiträge [#1] bis [#4] redaktionell kopiert aus dem Thema "Literatur: Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaften"]
 
Richard Am: 09.08.2018 09:10:10 Gelesen: 7094# 5 @  
Liebe Mitglieder,

Arbeitsgemeinschaften sind für die Forschung und Fortentwicklung der Philatelie von grosser Bedeutung.

Welche Vor- und Nachteile bringt die kostenpflichtige oder kostenfreie Publikation von Forschungsergebnissen der veröffentlichenden Arbeitsgemeinschaft und den bisherigen oder kommenden Mitgliedern ?

Der Beitrag [#3] von Friedhelm Doell zeigt neue Wege auf - die Arbeitsgemeinschaften sollten sich überlegen, ob sie diesen neuen Weg begehen möchten.

Schöne Grüsse, Richard
 
doktorstamp Am: 09.08.2018 19:45:30 Gelesen: 6967# 6 @  
Die British West Indies Study Circle [1] macht folgendes;

Alle Hefte sind ab 1947 bis 2013 digitalisiert und freizugänglich für jeden der sich interessiert.

Die letzten fünf Jahren müssen von nicht Mitgliedern gekauft werden. Es sei denn man wird Mitglied, dann stehen alle zur Verfügung.

Alle zwei Jahre ist der Verein auf der Messe in Essen mit einem reichhaltigen Literaturangebot vertreten.

mfG

Nigel

[1]http://www.bwisc.org
 
filunski Am: 10.08.2018 00:51:49 Gelesen: 6886# 7 @  
Hallo zusammen,

die Idee der kostenlosen Veröffentlichung durch die ArGen muss sicherlich überdacht werden und ist eventuell auch ein Schritt in die Zukunftsfähigkeit von ArGen. Das Internet ist ja inzwischen auch bei vielen Philatelisten tägliches Handwerkszeug, aber eben noch nicht bei allen!

Deshalb möchte ich hier einen weiteren, zumindest noch gültigen Gesichtspunkt anführen. Als Beispiel nehme ich mal die Poststempelgilde, zweitgrößte deutsche ArGe im BDPh mit über 400 Mitgliedern.

Vorweg, alle Mitglieder erhalten dreimal jährlich die "Veröffentlichung" Gildebrief (ein anerkannt renommiertes und qualitativ hochwertiges Produkt-eine der letzten Ausgaben bekam erst jetzt wieder Gold bei der Treveris) gratis (ist im Mitgliedsbeitrag enthalten) und jährlich eine Jahresgabe, meist ein extra verlegtes Buch, ebenfalls gratis.

Darüber hinaus verlegt die Poststempelgilde in unregelmäßigen Abständen, mindestens einmal jährlich, seit vielen, vielen Jahren Fachliteratur die teilweise zu philatelistsichen Grundwerken wurden (z.B. "Der Bochmann"). Alles immer und bis heute in gedruckter Buchform und auch bis heute nicht kostenlos ins "Netz" gestellt. Das hat auch einen guten Grund. All diese Literatur kostet Geld sowohl in der Erstellung als auch für den Druck und auch danach für die Lagerung.

Dies könnte man sich natürlich alles ersparen, wenn man die Werke künftig einfach als PDF oder in einem anderen Format ins Netz stellt.

Könnte man, aber............

Allein schon durch die Altersstruktur, das Durchschnittsalter liegt gut über 60, bevorzugt die große Mehrheit der Mitglieder (auch viel "computeraffine" Mitglieder) ein gedrucktes Exemplar in Buchform und keine oder zumindest nicht nur eine Computerdatei. Und das muss auch irgendwie finanziert werden. Diese Finanzierung kann auch nicht alleine über den Mitgliedsbeitrag erfolgen, sonst müsste dieser spürbar angehoben werden, sondern kann eben nur durch den Verkauf dieser publizierten Werke erfolgen. Verkauf an alle interessierten Philatelisten und auch an die Mitglieder. Für Letztere zu einem Vorteilspreis ( - 20%) für ihre Mitgliedschaft.

Dass eine gleichzeitige kostenlose Veröffentlichung all dieser Literatur im Netz den finanziellen Erfolg (wobei es schon ein Erfolg ist, wenn wenigstens die Druckkosten wieder rein kommen, was lange nicht bei allen Veröffentlichungen der Fall ist) schmälern, ja eventuell merklich schmälern würde, muss wohl nicht extra erörtert werden.

Der Erfolg der Poststempelgilde und auch die Möglichkeit überhaupt der philatelistischen Welt, Fachliteratur zur Verfügung zu stellen und auch weiterhin aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren, beruht eben auf diesem Prinzip und ist (noch) nicht durch ein, wie gerne (wohl hauptsächlich von Nicht-Mitgliedern) gewünscht, kostenloses Internetangebot, ersetzbar.

Dies sollte mal bei all der Diskussion mit berücksichtigt werden. Wie gesagt, so der derzeitige Stand, und wer weiß was die Zukunft noch bringt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Ron Alexander Am: 10.08.2018 07:22:45 Gelesen: 6854# 8 @  
Schönen guten Morgen,

alleine durch Preisgabe von Wissen, werden keine neuen Mitglieder für eine Arbeitsgemeinschaft rekrutiert. Ein wichtiger Punkt ist auch Werbung für eine Arbeitsgemeinschaft, schlussendlich muss man dem interessierten (oder vl. auch noch nicht interessierten) ja auch erst mal darlegen, was man so macht und was man alles bietet. Ich z.B. weiß, dass sich jemand aufgrund der Videos zur Französischen Zone bei der Arge angemeldet hat. Zuvor war ihm das Gebiet überhaupt nicht so bewusst gewesen. Ich denke daher, dass auch Werbung immer entscheidend ist. Wenn ich ein Buch auf eine Parkbank lege, wird dieses auch nicht zwangsweise gelesen, wenn jemand daneben steht und es bewirbt, sieht es schon anders aus.

Es sollte aber natürlich nicht alles preisgegeben werden, nur so viel um Interesse zu wecken. Wenn jemand dann interessiert ist, ist dieser auch bereit Geld für qualitativ hochwertige Literatur oder eine Mitgliedschaft auszugeben.

Grüße,
Ron
 
Wim Ehlers Am: 10.08.2018 07:49:41 Gelesen: 6843# 9 @  
ILA
Interessengemeinschaft Lufthansa-Aerophilatelie e.V.


Liebe Forummitglieder,

vor einigen Jahren habe ich auf der Internationalen Briefmarkenmesse in Essen die ILA entdeckt, hatte ein gutes, informatives Gespräch und wurde Mitglied. Für eine Jahresgebühr von 35,- Euro erhalte ich seitdem regelmäßig Informationen per Rundbrief über geplante Erstflüge mit der Möglichkeit, selber Briefe über eine zentrale Adresse mitfliegen zu lassen und nach dem Ende landen diese wirklich geflogenen Briefe wieder bei mir. Wenn hier im Forum - meist verächtlich - über "gemachte Belege" diskutiert wird: bitteschön. Ein Sammler versucht halt, so viel wie möglich in seiner Sammlung komplett zu haben. Zudem erhalte ich einmal im Jahr ein gedrucktes, gebundenes "Lufthansa Flugpost Handbuch" (in diesem Jahr für das Jahr 2015) in dem alle Start- und Landestempel dokumentiert sind.

Wenn ich mir den Aufwand vorstelle, mit dem all diese Informationen zusammengetragen werden müssen, kann ich mir eine kostenfreie Veröffentlichung nicht wirklich vorstellen. Selbst die Jahresgebühr von 35,- Euro können nicht annähernd kostendeckend sein. Deshalb plädiere ich dafür, sich entsprechend seinem Hauptsammelgebiet entsprechenden Gemeinschaften, Argen etc. anzuschließen. Der Mitgliedsbeitrag ist doch meist nur ein Bruchteil an Kosten, die wir zum Ausbau unserer Sammlung ausgeben.

Ach ja, und dann gibt es ja noch den Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert ...

Beste Grüße
Wim
 
Richard Am: 10.08.2018 07:57:06 Gelesen: 6835# 10 @  
@ Wim Ehlers [#9]

Ach ja, und dann gibt es ja noch den Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert

Philaseiten ist seit 11 Jahren kostenlos und werbefrei.

Also nichts wert ?

Wären die Seiten mehr wert, wenn Sie jährlich 20, 30 oder mehr Euro kosten würden ?

Schöne Grüsse, Richard
 
Ron Alexander Am: 10.08.2018 08:17:17 Gelesen: 6818# 11 @  
@ Richard [#10]

Das wollen wir ja nicht hoffen, Richard.

Es wird vieles einfach als gegeben angesehen. Philatelistische Foren verursachen Kosten, wird aber so vom Nutzer selbst nicht direkt gesehen. So ist das leider in der "Digitalen" Welt.

Wikipedia "kostet" auch nichts für den Benutzer, aber ist heute m.E. eine tolle Datenbank wenn man schnell mal etwas sucht.

Grüße,
Ron
 
Wim Ehlers Am: 10.08.2018 08:21:23 Gelesen: 6816# 12 @  
@ Richard [#10]
@ Ron Alexander [#11]

Lieber Richard, lieber Ron,

natürlich gibt es auch für mich kostenfreie Angebote sowohl in der virtuellen, als auch in der realen Welt, die sehr wertvoll sind.

(Lächelnd:) Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Beste Grüße
Wim
 
filunski Am: 10.08.2018 12:57:59 Gelesen: 6719# 13 @  
@ Richard [#10]

Hallo Richard,

ich spreche sicher nicht nur für mich, wenn ich behaupte, dass wir alle, die hier aktiv sind und noch viel mehr inaktive Mitglieder und Leser das kostenfreie Angebot der Philaseiten mehr als nur schätzen und dir für deinen erheblichen finanziellen Einsatz sehr dankbar sind! ;-)

Wim hat aber dennoch einen sehr guten Punkt angesprochen. Diesen berühmten Satz ("was nichts kostet.....") bekommt man immer wieder zu hören. Sehr oft in den südlicheren Teilen Deutschlands und ganz besonders häufig in den südwestlichen Teilen (dort wo auch viele für ihre Sparsamkeit bekannte Menschen wohnen, ihr wisst alle wen ich meine und das ist auch keineswegs negativ gemeint). Du selbst hast dein Domizil ja auch in dieser Ecke und ich erinnere mich an eine Begebenheit während der Messe in Sindelfingen an deinem Stand. Dort saß ein älterer Sammler/Philatelist und erkundigte sich nach den Philaseiten. Er stand der ganzen Sache sehr zurückhaltend gegenüber und besonders argwöhnisch war er gegenüber des kostenlosen Angebots. Das erschien ihm sehr suspekt und von mir darauf angesprochen und bei dem Versuch ihm die Unbedenklichkeit des, obwohl kostenfreien aber dennoch tollen Angebots der Philaseiten näher zu bringen, fiel von seiner Seite in typisch "schwäbischer" Manier genau dieser Satz. Hätte eine Philaseitenmitgliedschaft einen gewissen Betrag gekostet, wäre das zumindest für diesen Herren ein höheres Qualitätsmerkmal gewesen.

Ähnliches kann man durchaus auch auf die Publikationen von ArGen übertragen. ;-)

Also, Auszüge und Teile der Publikationen für "lau" ins Internet zu stellen um damit Interesse zu wecken, sollte durchaus ein jederzeit gangbarer Weg sein, aber den vollen Zugriff gibt es eben erst für Mitglieder, und solange noch gedruckte Werke in Buch- oder Heftform erscheinen, kosten die eben auch ihren Preis. ;-)

LG,
Peter
 
olli0816 Am: 10.08.2018 14:03:19 Gelesen: 6681# 14 @  
Hallo,

ich denke, die Mischung macht es aus. Das heißt, man bietet etwas an, was auch außerhalb der Kataloge steht und verschafft einen Überblick über das Sammelgebiet. Ich kenne sicher nicht alle Arge-Seiten, aber ich finde, dass die Arge Baden mit den Informationen, die sie von sich preisgeben möchten, es hervorragend macht. Obwohl die eigentliche Webseite eher "mini" ist, ist der Inhalt Champions-League. Wenn jemand an dem Sammelgebiet Baden interessiert ist, zeigt die Seite, das er sich dort in besten Händen befindet. Sollte ich also einmal beschließen, mich tiefer mit Baden zu beschäftigen, wäre das eine Anlaufstelle. Daneben verpassen Sie es aber auch nicht, auf das Handbuch hinzuweisen, welches verkäuflich erhältlich ist. Sehr gut gelöst meiner Meinung nach.

Man wird eben genau dadurch angezogen, in dem man dem Interessenten eine Idee bietet, was ihn erwartet.

Was ich nicht ganz schlecht, aber verbesserungswürdig halte, ist die Seite der ARGE Preußen. Es gibt zwar einen umfangreichen Bereich, wo man ihre Rundbriefe und andere Erzeugnisse kaufen kann sowie ein paar praktische Dinge wie Prüfer und was die ARGE zu bieten hat, aber eigentlich weis ich als Interessent viel zu wenig. Hier müsste ich mich erstmal melden und dann schauen, ob das was für mich ist. Leider zu umständlich und deshalb werden Leute zwar auf die Seite gehen, aber nicht gerade euphorisch davon werden und sicher nicht wenige werden dann weiter wandern.

Diese Seite ist trotzdem nicht die schlechteste, aber auf wirklich negative Sachen wollte ich nicht eingehen. Manche haben noch nicht mal eine Webseite, das dürften sehr eng begrenzte Veranstaltungen sein.

Ich bin trotzdem nicht der Meinung, dass nur eine Webseite für sich alleine genug bringt. Es sollte das letzte Mittel sein, damit ein Interessent eintritt. Bei Baden ist das auf jeden Fall gegeben, bei Preußen sehr bedingt. Trotzdem muss man aktiv versuchen, Interessenten zu finden. Um diese zu finden, muss man etwas vorab liefern, damit überhaupt jemand den Wunsch verspürt, sich zumindest damit zu beschäftigen.

Was kostenlose Foren betrifft, mag es Leute geben, die so denken. Das finde ich nicht sonderlich schlau, weil man jedes kostenlose Angebot - richtig - kostenlos probieren kann. Wenn es einem nicht gefällt, hat man nur ein bisschen Zeit verloren. Das Forum ist meiner Meinung nach sehr gut, auch wenn es sicher Themen gibt, die ich wohl nie entdecken werde, weil es so vielfältig ist. Foren sind wegen der Unbegrenztheit der Themen sehr wichtig. Nur so besteht die Möglichkeit, eine große Anzahl Leute zu aktivieren.

Grüße Oliver

Wer sich die ARGE-Seiten anschauen möchte:

Arge Baden:
http://www.arbeitsgemeinschaft-baden.de/

Arge Preußen:
http://www.arge-preussen.de/index.html
 
gabriele Am: 10.08.2018 18:14:07 Gelesen: 6603# 15 @  
Hallo,

was haltet ihr denn von einer Jahresmitgliedschaft oder einer Spendenmitgliedschaft?

Das könnte ich mir so vorstellen, dass eine Spende z.B. per PayPal überwiesen werden kann.

Für diese Spende bekommen Spender einen "Jahres-Cookie", mit dem der Zugang zur "Geheimwissenschaft" für einen festgelegten Zeitraum möglich ist.

Wenn jemand für sich beispielsweise ein Jahres-Spendenvolumen von 100 € festlegt und diesen Betrag bisher komplett an einen Empfänger gespendet hat, könnte dadurch eine Verteilung möglich sein.

Als Beispiel:

- 100 € an Wiki oder
- 50 € an Wiki und 50 € an eine phiatelistische Gemeinschaft oder
- 25 € an Wiki und 3 mal 25 € an verschiedene phiatelistische Gemeinschaften oder
- 10 € an Wiki und 9 mal 10 € an verschiedene Empfänger

Dann wären das keine "ABO-Verträge" mehr und verschiedene/wechselnde Interessen könnten sinnvoll über Internet-Zugänge abgedeckt werden.

Außerdem würden dadurch viele "Karteileichen" wegfallen und den "Erben" bliebe ein "Kündigungsmarathon" erspart.

Die guten und informativen Internet-Seiten hätten dabei wahrscheinlich ein höheres Spendenaufkommen. Was dann wiederum ein Anreiz für schlechtere Seiten wäre, sich zu verbessern.

Viele Grüße, Gabi
 
fdoell Am: 16.11.2019 10:57:43 Gelesen: 5626# 16 @  
Da ich aktuell noch mal auf das Thema angesprochen wurde, würde ich gerne meine Gedanken dazu kurz zusammenfassen:

1. Informationen sammeln und aufbereiten tun wir alle ehrenamtlich als Teil unserer Sammel- und Forschungsleidenschaft. Manche bezahlen sogar aus der eigenen Tasche Reisen zu Infoständen oder Ausstellungen, an denen sie Anderen kostenlose Informationen geben. Deshalb kann man m.E. gesammelte Informationen auch kostenfrei weitergeben (z.B. in Webs oder als PDF-Dateien). Man bedenke auch, dass Veröffentlichungen wie Mitteilungsblätter über den BDPh an philatelistische Bibliotheken gehen und dort ohnehin jedermann kostenfrei zur Verfügung stehen.

2. Bedrucktes Papier kostet Geld, deshalb ist es angemessen, hierfür einen Beitrag für Druck, Bindung und Versand zu verlangen. Das betrifft sowohl gebundene Handbücher oder Kataloge wie auch Mitteilungsblätter. Der heute mögliche Digitaldruck (oder Print-on-demand) erlaubt es dabei, nur so viele Exemplare zu drucken, wie man benötigt, so dass keine unnötigen Druck- und Lagerkosten für nicht verkaufte Exemplare entstehen müssen. Bei allen Überlegungen also bitte zwischen Informationen als solchen und bedrucktem Papier unterscheiden!

3. Arbeitsgemeinschaften haben interne Aufgaben, die Geld kosten und deshalb über Beiträge und Spenden finanziert werden müssen. Um dies zu sichern, muss man den Mitgliedern neben der Organisation und Veröffentlichungsmöglichkeit ihrer Forschungsarbeit (ideelle Vorteile) ggf. auch wirtschaftliche Vorteile gegenüber Nichtmitgliedern bieten. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig: geringere Preise bei gedruckten Veröffentlichungen, exklusive Informationen (neueste Mitteilungsblätter die andere noch nicht erhalten, also einen zeitlichen Informationsvorsprung) oder auch Kooperationen mit anderen Arbeitsgemeinschaften, um deren Mitteilungsblätter kostenfrei zu erhalten (digitaler Austausch, macht die ArGe Baltikum z.B. derzeit mit 3 anderen philatelistischen Vereinigungen) u.a.m.

Gruss
Friedhelm
 
Bautenfünfer Am: 10.12.2019 22:32:13 Gelesen: 5207# 17 @  
Wir von der ArGe Bautenserie 1948 machen es folgendermaßen:

Wir geben Interessenten die Möglichkeit, das erste Jahr kostenlos als Probemitglied dabei zu sein. Das Mitglied muß also im ersten Jahr KEINEN Beitrag zahlen und bekommt daher die drei Mitteilungsblätter (MTBs) von uns gratis in Papierform oder digital zugeschickt. Eine einfache kurze Nachricht langt, um die Probemitgliedschaft zu beenden.

Wenn er dann weiter als Mitglied bleiben möchte, zahlt er ab dem zweiten Jahr seinen Beitrag. In diesem Beitrag sind die drei MTBs enthalten. Durch diese Aktion, das erste Jahr kostenfrei anzubieten, haben wir einige Mitglieder dazu bekommen. Von drei Neuzugängen bleiben im Schnitt zwei weiterhin in der ArGE, da sie dann ein Jahr lang Zeit haben, sich mit der ArGe anzufreunden. Sie sind also auch auf unseren insgesamt vier ArGE-Treffen herzlich willkommen und können sich mit allen Spezialisten/Sammlern etc. anfreunden, günstigst massenhaft Material einkaufen und sich dann vielleicht entscheiden, welches Thema (Destination, Plattieren, Besonderheiten, Stempel etc.) sie bei der ArGe sammeln wollen.

Viele Sammler haben gar keine Ahnung, wie vielschichtig die Bautenserie ist und haben kostenlos die Möglichkeit, ein Jahr lang die Bautenserie kenn zu lernen. Wissen vermittelt auch Lust, an einem Thema weiter zu forschen/sammeln.

Zusätzlich bieten wir einen Datenstick an, auf dem alle MTBs von Nr. 1 (Jahr 1955) bis Nr. 175 (Jahr 2018) digital als PDF vorhanden sind. Für Nichmitglieder teurer, aber eben auch der Zeit entsprechend. Das viele ältere Mitglieder alles in Papierform wollen, ist ja verständlich, aber wenn man jüngere Sammler ansprechen will, die dringendst nötig sind, kommt man an digitaler Information NICHT vorbei.

Übrigens können alle Mitglieder die MTBs ab dem Jahr 2018 zusätzlich zur Papierform kostenfrei als PDF bekommen. Jeder bei uns kann entscheiden: Papier oder Digital oder sogar Papier UND Digital.

Schauts mal auf unsere offizielle Website:

https://www.bautenserie48.de

Ach ja, alle Veröffentlichungen oder Infos, die ich selber geschrieben habe, darf ich auch verschenken, da ich die Autorenrechte besitze.

Beispiel: Dies hier habe ich mal im Jahr 2014 in unserem MTB veröffentlicht, hier ist sie für euch kostenlos:



Meine (kostenfreie) Seite mit Infos: https://www.bautenserie1948.com/
 
Holzinger Am: 11.12.2019 10:21:13 Gelesen: 5144# 18 @  
@ Bautenfünfer [#17]

Ist zwar nicht mein Gebiet. Ich finde aber, DAS ist der richtige Weg für die neue Zeit.

Loslassen (auch finanziell) um langfristig zu interessieren (für die Sache) und um den Einen oder den Anderen zu behalten.

Meine Hochachtung für den gewählten Weg!
 
guy69 Am: 11.12.2019 11:18:58 Gelesen: 5114# 19 @  
Hallo zusammen,

diese Ideen sind über 20 Jahre alt. Ein Bravo für den Mut es umzusetzen. DAS ist der richtige Weg. Offen sein, Interesse wecken und das potentielle Mitglied neugierig machen durch kostenlose umfassende Informationen. Ist erst einmal das Feuer entfacht wird das neue Mitglied den Einsatz hundertfach zurückgeben.

Viele Grüße

Harald
 
Richard Am: 13.12.2019 09:29:20 Gelesen: 5012# 20 @  
Ältere Rundbriefe der Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e. V. jetzt kostenlos

(hf/pcp) - Die Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e. V. im BDPh, von weitschauenden Philatelisten schon 1968 gegründet, erforscht die Entwicklung der Posttechnik in aller Welt, von den Anfängen der Mechanisierung bis zur heutigen Automatisierung des Postbetriebs. Der Schwerpunkt liegt auf der „Automatisierung am und hinter dem Schalter“: Briefannahmesysteme, Mechanische und automatische Stempelmaschinen, Tintenstrahlentwertungen, Codierplatz- und Maschinen-Kennzeichen, Anschriftenleser, Videocodierung, mechanische, halbautomatische und automatische Sortiermaschinen, Automatische Nach/Rücksendung, Automatisches Adressen-Nachschlagen und vieles mehr. Alles hinterlässt Merkmale auf Briefen, deren Kenntnis oft wichtig ist. Zum Sammelgebiet gehören auch die für eine Automatisierung notwendigen Maßnahmen wie Normung der Formate, Postleitzahlen in Adressen und Stempeln, lumineszierende Marken, Markierungen zum Aufstellen der Sendungen und dergleichen. Genauso wie etwa Zähnung und Wasserzeichen sind die verschiedenen Maschinenstempel, die Bearbeiter-Kennzeichen der Transorma-Maschinen, die Fluoreszenz und Phosphoreszenz der Postwertzeichen, sowie die heute vielfältigen, zum Teil nur unter der UV-Lampe sichtbaren Codiermerkmale auf Briefsendungen ein fester Bestandteil der Philatelie.

Viermal in jedem Jahr berichtet die Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation in einem Rundbrief mit einem Umfang von etwa 60 oder mehr Seiten über aktuelle Entwicklungen der Post-Automatisierung, über oft gar nicht angekündigte Automatisierungsversuche der Post sowie über neue Erkenntnisse der Erforschung früher Automatisierungsmaßnahmen. Wichtige Themen der letzten Rundbrief-Jahrgänge waren die philatelistische Dokumentation der Briefzentren und der Codeformate der Deutschen Post; die Betriebsversuche mit dem Automatischen Briefannahme-System, die neuen Automatenmarken und PC-Frankierungen, die Einführung der Digitalmarke, Briefzentren im Ausland sowie neue Erkenntnisse über frühe Handstempelapparate und Stempelmaschinen und vieles mehr. Die Fachartikel und Forschungsberichte werden in allen Rundbrief-Ausgaben durch Kurzmeldungen ergänzt, die Neuentdeckungen präsentieren und ergänzende Informationen bringen. Detaillierte Inhaltsübersichten der Rundbriefe können unter [1] eingesehen werden.

Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e. V. hat nun beschlossen, die Erkenntnisse und Dokumentationen zur Posttechnik allen interessierten Sammlern zugänglich zu machen und die Rundbriefe nach einer Sperrfrist von fünf Jahren kostenlos per E-Mail zur Verfügung zu stellen. Ab sofort können interessierte Philatelisten die Rundbriefe der Jahrgänge 2013 und 2014 im PDF-Format bei [2] kostenlos bestellen. Gedruckte Exemplare dieser Rundbriefe sind fast vergriffen. Frühere Jahrgänge werden nach und nach erhältlich sein. Noch vorhandene, gedruckte frühere und spätere Jahrgänge sind, so lange der Vorrat reicht, für 32,00 € pro Jahrgang zuzüglich Versandkosten erhältlich.

[1] http://www.arge-briefpostautomation.de/literatur
[2] automationsbelege@t-online.de
 
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