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Thema: (?) (47) Belege Frankreich in die Schweiz und Schweiz nach Frankreich
Das Thema hat 50 Beiträge:
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Gernesammler Am: 27.11.2018 19:49:06 Gelesen: 15165# 26 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Tüblibrief zu 10 Rappen mit einer Zusatzfrankatur einer 20 Rappen Marke vom 1.11.1868 aus Wadenswil im Kanton Zürich nach Mulhausen in Frankreich über Basel in Basel kam der Brief am nächsten Tag an, siehe Rückseite.

Der Stempel von Wadenswil hatte wohl schon seine besten Tage hinter sich so wie er auf dem Brief abgeschlagen wurde, PD gestempelt und auf der Rückseite der erwähnte Stempel von Basel, einen Ankunftsstempel gibt es nicht. Gelaufen in der 5. Tarifperiode ab 1.10.1865-75 in der ersten Gewichtsstufe dafür reichten die 30 Rappen aus.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 11.12.2018 20:04:47 Gelesen: 15031# 27 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Montmirail im Kanton Neuenburg vom 12.1.1874 nach Montbeliard über Belfort an Madmoiselle Jenny Villars.

Für das Franko nahm man einen Tübli Brief zu 30 Rappen,gelaufen in der 5. Tarifperiode ab 1.10.1865-75 in der ersten Gewichtsstufe dafür reichten diese 30 Rappen aus.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Montmirail und PD Stempel (bezahlt bis Empfänger) sowie einem sehr unleserlichen Grenzübergangsstempel und auf der Rückseite Stempel von Neuchatel vom 12.1.1874 und der Stempel wahrscheinlich von Belfort auch vom 12.1. mit der Nr.307 und der Ankunftsstempel von Montbeliard am 14.1.1874.

Gruß Rainer


 
Koban Am: 12.12.2018 22:03:47 Gelesen: 15009# 28 @  
@ Gernesammler [#27]

Die "Nr.307" ist eine 1307, ein "Bureau de Passe"-Stempel. Die Nummer 1307 gehörte zum Bahnpostamt im Bahnhof Dijon.

Gruß,
Koban
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.03.2019 18:20:28 Gelesen: 14666# 29 @  
Hallo zusammen,

nach längerer Zeit konnte ich mal wieder einen Brief aus Frankreich nach Schweiz ersteigern.

Dieser wurde am 24.08.1870 (ein Monat nach Beginn des Deutsch-Französischen-Krieges) in Lyon aufgegeben und nach Horgen adressiert.

Siegelseitig finden wir folgenden Transitstempel:

1. 25.08. : Bureau de Passe"-Stempel "1307" von Bahnpostamt Dijon
2. 25.08. : Basel
3. 26.08. : Zürich
4. 26.08. : Horgen

Laut Tarifperiode vom 01.10.1865 bis zum 01.01.1876 wurde der Beleg korrekt frankiert für einen einfachen Brief der 2.Gewichtsstufe (2x30 Centimes). War es einfach eine Schludrigkeit des Postlers oder war eine Notation der Gewichtsstufe in Frankreich unüblich?

2.Gewichtsstufe nach Frankreich hatte ich noch keine und aus dem Gefühl heraus würde ich sagen, dass es andersherum häufiger vorkam.

Noch eine Frage an die Frankreich-Spezialisten (oder auch an die Allgemeinheit):

Gab es einen Grund dafür warum der Brief über Dijon und Basel geleitet wurde anstatt über Bellegarde, Genf und Bern?

Waren die Verbindungen hier vielleicht schneller? Denn rein von der Entfernung her ist dies eher ein Umweg.

Liebe Grüße

Kevin


 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.04.2019 18:34:42 Gelesen: 14509# 30 @  
Hallo zusammen,

ich konnte mal wieder einen Brief aus Frankreich in meine Incoming-Mail Sammlung integrieren, den ich in der Form vorher noch nicht hatte. Ich hoffe hierbei jedoch auf eure Mithilfe, da die Taxierung mir etwas Probleme bereitet.

Geschrieben wurde der Brief am 26.02.1858 und aufgegeben erst am 02.03.1858 in Paris. Adressiert wurde der Beleg nach Genf, wo er auch am darauffolgenden Tag bereits den Ankunftsstempel aufgesetzt bekam (obwohl siegelseitig vermerkt wurde "Recu le 4 Mars", also erhalten am 4.März).

Für mich der interessantere Teil ist jedoch die Taxierung des Beleges.
Frankiert wurde der Brief mit 20 Centimes, was nach Postvertrag vom 25.11.1849, gültig vom 01.07.1850 bis zum 01.10.1865, nicht ausreichend gewesen ist. Die korrekte Frankatur wären 40 Centimes gewesen. Folglich setzte die französische Post den Stempel "Affranchissement Insuffisant" auf (ungenügend frankiert). Zusätzlich schlug man den Taxstempel "35 Cs" auf die Briefvorderseite, die als Nachporto beim Empfänger erhoben wurden. Meine erste Frage: Wie viel Rappen entsprachen 35 Centimes?

Gemäß Information eines Frankreich-Sammlers, galt hier der gleiche Grundsatz wie in der Schweiz. Ungenügend frankierte Briefe waren zu behandeln wie gänzlich unfrankierte Briefe unter Abzug der verklebten Marken (also hier 20 Centimes). Dann hätte ein Portobrief allerdings 55 Centimes kosten müssen, was er jedoch nicht tat, sondern 60 Centimes. Vielleicht kann hier jemand Licht ins Dunkel bringen. Ebenfalls interessant, ursprünglich stempelte man "PD", also bis zum Bestimmungsort ausreichend frankiert, demnach merkte man wahrscheinlich die Unterfrankatur erst beim Austauschpostamt.

Den Inhalt des Briefes finde ich ebenso schön, beim Absender handelte es sich offenbar um eine "Fabrique de ferblanterie, zinc et cuivre poli", also Sprengler, Zink und geschliffenes Kupfer. Betrachtet man die schönen Illustrationen sowie den Text "Spécialité de lanternes carées et de voitures", kann man daraus schließen, dass dort (tragbare) Laternen und auch Wasserhähne bzw. /-sprengler hergestellt wurden.

Liebe Grüße

Kevin




 
bayern klassisch Am: 11.04.2019 05:27:15 Gelesen: 14477# 31 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#30]

Hallo Kevin,

ein außergewöhnlicher Brief - wenn du nichts zu dem Postvertrag (PV) Frankreich - Schweiz findest im Postvertragsprojekt des BDPh, könnte ich mir nur zu den offensichtlich zu geringen 35 Centimes vorstellen, dass die verklebten 20 Cent genug für Frankreich waren und die restliche Strecke mit 35 Cent austaxiert wurde, während vlt. bei Briefen, bei denen nicht mal das französische Inlandsporto durch Marken gedeckt war, die volle Differenz von 60 Cent minus der verwendeten Marken angesetzt wurde.

Aber das ist nur eine Interpretation und nicht das Wissen um die tatsächlichen Umstände.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 11.04.2019 07:52:47 Gelesen: 14472# 32 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#30]
@ bayern klassisch [#31]

Guten Tag "mitenand",

es gibt für alles eine Lösung, auch für die Nachtaxe von 35 Cs. Genf ist französisch sprechend, was Dich, Kevin, verwirrt. Die 35 Cs. sind keine französische Nachgebühr, sondern eine schweizerische Nachtaxe. Zu erhebende Nachtaxen sind meines Wissens doch immer in der Währung des Destinationslandes aufgeführt.

Der Stempel muss beim Austauschbüro Frankreich - Schweiz draufgekommen sein, als man feststellte, dass die abgedeckte Taxe von 20 Cs. FF (Franc Francais) nur den innerfranzösischen Bereich abdeckte. Der Stempel selbst könnte von der Franz. Post stammen, er ist im grossen schweizer Stempelwerk unter der Gruppe 17B mit dem Hinweis "vermutlich Ausland" aufgeführt.

Die Berechnung der Nachgebühr ist wie immer, zwar offiziell gueltig erst ab 1875 UPU. Das Resultat wuerde mindestens mit der erhobenen Taxe uebereinstimmen. Fehlende Taxe 20 Cs. FF dividiert durch SOLL -Taxe 40 Cs. FF, multipliziert mit der schweizerischen Taxe von 35 Rappen/Centimes Suisse. Das Ganze verdoppeln… et voila, 35 Cs. (Suisse) oder 35 Rappen in der deutschsprachigen Schweiz.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.04.2019 14:37:46 Gelesen: 14439# 33 @  
@ bayern klassisch [#31]
@ SH-Sammler [#32]

Hallo Ralph, hallo Hanspeter,

vielen Dank für eure Antworten!

die Nachtaxe von 35 Cs. Genf ist französisch sprechend, was Dich, Kevin, verwirrt. Die 35 Cs. sind keine französische Nachgebühr, sondern eine schweizerische Nachtaxe.

Vielen Dank für diese Information, ich bin davon ausgegangen, dass nach Einführung der Schweizerischen Bundespost keine (oder nur noch vereinzelt in den Folgejahren) solche französischsprachigen Taxstempel zu finden sind.

Zu erhebende Nachtaxen sind meines Wissens doch immer in der Währung des Destinationslandes aufgeführt.

Ich meine mich zu entsinnen (ohne jedoch gerade konkrete Beispiele nennen zu können), dass es auch Briefe gab, wo die Nachtaxe nicht der Währung des Destinationslandes entsprach, vielleicht kann Ralph hier Aufschluss drüber geben?

Der Stempel muss beim Austauschbüro Frankreich - Schweiz draufgekommen sein, als man feststellte, dass die abgedeckte Taxe von 20 Cs. FF (Franc Francais) nur den innerfranzösischen Bereich abdeckte.

Dann hat sich meine Vermutung bzgl. des Austauschbüros bestätigt, vielen Dank auch für die Nennung des entsprechenden Stempels.

Nun zur Taxierung: Du schreibst, dass diese Regelung eigentlich erst mit Einführung der UPU 1875 in Kraft getreten ist (also etwa 18 Jahre später). Gemäß Information eines Bekannten galt in Frankreich ebenfalls die Regelung, dass ungenügend frankierte Briefe so zu behandeln waren wie gänzlich unfrankierte unter Abzug der verklebten Marke. Er schrieb als mögliche Deutung, dass der Brief von der französischen Post als Teilfranko-Brief betrachtet worden sein könnte, also in die Richtung gehend, wie sie Ralph versucht hat zu beschreiben. Wenn es so wäre wie Du schilderst, verstehe ich nur nicht warum es dann die von mir oben genannte Regelung überhaupt gab bzw. die von dir angefügte Erklärung bereits so früh verwendet wurde.

LG

Kevin
 
SH-Sammler Am: 11.04.2019 15:10:59 Gelesen: 14435# 34 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#33]

Hallo Kevin,

zur Taxierung "wie unfrankierte Briefe" habe ich mir folgendes überlegt:

Ab 01. Jan. 1852 bestand für Briefe aus der Schweiz nach Frankreich der Frankaturzwang. Ich gehe davon aus, dass es auch umgekehrt so gewesen sein muss, also Briefe aus Frankreich in die Schweiz ebenfalls frankiert sein mussten.

Wenn es einen Frankaturzwang gab, durfte man eine mögliche Nachtaxierung doch nicht auf einem markenlosen Brief basieren lassen. Das wäre doch ein Widerspruch. Mit anderen Worten: Man kann doch keine Nachtaxierung berechnen, basierend auf etwas, das es nicht geben durfte.

Ich denke mal, Du wirst den Postvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz zu Rate ziehen müssen. Leider kann ich Dir damit aber nicht helfen, weil ich diese Bestimmungen nicht habe / kenne.

Was mich jedoch freut, ist die Berechnung, welche ganz genau mit 35 Cs aufgeht. Von daher bin ich fast sicher, dass genau so berechnet wurde.

Liebe Grüsse

Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.04.2019 21:14:41 Gelesen: 14377# 35 @  
@ SH-Sammler [#34]

Hallo Hanspeter,

ich werde, wenn ich die Zeit dafür finde, mal schauen ob beim Postvertragsprojekt des BDPh den passenden Postvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz gibt und sollte ich Informationen darüber finden, diese hier natürlich kundtun.

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 28.04.2019 15:54:31 Gelesen: 14215# 36 @  
Hallo zusammen,

ich fand zufällig folgenden Brief auf eBay 323780768059



Dieser Portobrief von Frankreich nach Schweiz von 1854 (oder 1851 ?) wurde mit 35 Centimes taxiert und fällt in die gleiche Periode wie mein Brief in [#30].

Die Regelung, dass unterfrankierte Briefe wie gänzlich unfrankierte Briefe zu behandeln waren unter Abzug der verklebten Marke, scheint es in Frankreich wohl nicht gegeben zu haben oder diese wurde nur sporadisch angewendet. Sonst hätte mein Brief nämlich nur mit 15 Centimes Nachporto belastet werden müssen.

Wäre es rein theoretisch möglich gewesen, dass der Brief aufgrund seiner Unterfrankatur als komplett unfrankiert behandelt wurde eben ohne Abzug der verklebten Marke, sodass der Empfänger das volle Porto hat zahlen müssen?

LG

Kevin
 
matze1958 Am: 12.05.2019 15:34:05 Gelesen: 14254# 37 @  
Portoerklärung

Hallo,

kann mir jemand bei der Klärung des Portos für diesen schönen Wertbrief von Genf nach Bourges (Frankreich) helfen? Der deklarierte Wert beträgt 150 Fr. Laut Zumstein waren pro 100 Fr. 20 Rp. zu bezahlen. Das wären also 40 Rp. Dazu kommen noch 20 Rp. Chargegebühr. Beim Gesamtporto von 1,15 Fr. bleiben also für den Brief 55 Rp., das passt irgendwie nicht, es sei denn der Brief wäre um 5 Rp. überfrankiert. Auf der Rückseite findet sich aber nun handschriftlich ein "70 + 45 = 115"; hier wusste also wohl jemand, was er tat.

Kann es sein, das für den Wert von 150 Fr. tatsächlich 45 Rp. zu bezahlen waren (z.B. 15 Rp. pro 50 Fr.); was meint ihr?




 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.05.2019 16:20:20 Gelesen: 14240# 38 @  
@ matze1958 [#37]

Hallo Matze,

ich bin im Moment nicht zu Hause, kann Dir aber heute Abend anhand meiner Unterlagen bei deinem schönen Brief weiterhelfen.

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.05.2019 23:59:49 Gelesen: 14179# 39 @  
@ matze1958 [#37]

Hallo Matze,

ich habe etwas recherchiert und auch in meinem kleinem Archiv nach ähnlichen Belegen geschaut und keiner ist mit deinem vergleichbar.

Deine Erklärungen bzgl. der Zusammensetzung des Frankos sind absolut korrekt.

50 Rappen für einen Brief der 2.Gewichtsstufe (über 15 gr.)
20 Rappen Einschreibe-Gebühr
40 Rappen für die Wertversicherung (20 Rappen à 100 Franken)

Ab dem 01.04.1879 wurde die Chargé-Gebühr auf 25 Rappen angehoben, dann hätte es gepasst, hier aber nicht.

Demnach wurde dein Brief tatsächlich um 5 Rappen überfrankiert, was ihn ihn meinen Augen nicht schlechter sondern eher attraktiver macht, da Überfrankaturen ziemlich selten sind. Auch die 3-Farben Frankatur gefällt mir sehr gut!

Ich habe zwei ähnliche Belege angehangen aus der gleichen Periode, wo das Franko genau stimmt!

LG

Kevin

PS: Thema bitte in "Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia" und "Belege Frankreich in die Schweiz und Schweiz nach Frankreich" verschieben!


 
matze1958 Am: 13.05.2019 10:46:29 Gelesen: 14142# 40 @  
Hallo Kevin,

danke für die Hilfe. Mich hatte nur das handschriftliche 70 + 45 = 115 auf der Rückseite verunsichert. Das sah mir nach einer bewusst so gewählten Frankierung aus.

Ich wollte das Thema unter der Rubrik "stehende Helvetia" veröffentlichen, da habe ich aber wohl technisch etwas falsch gemacht. Kennst Du eine Möglichkeit das zu verschieben? Ich habe da auf Anhieb nichts gefunden.

Gruss Matze
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.05.2019 10:56:12 Gelesen: 14140# 41 @  
@ matze1958 [#40]

Hallo Matze,

die "70" steht für 50 Rappen (UPU-Brief 2. Gewichtsstufe) und 20 Rappen (Chargé-Gebühr). An Stelle der "45" müsste eigentlich eine "40" rücken, warum man hier 5 Rappen mehr notierte, ist mir ein Rätsel. Wie gesagt, ich kenne keine andere Regelung aus der Zeit, nach der man die Wertversicherung anders berechnete, als Du und Ich sie angeführt haben.

Das Verschieben müsste die Redaktion vornehmen, d.h. dieses Thema hier löschen und in ein anderes einfügen. Allerdings hat dein Brief mit der Rubrik "Stehenden Helvetia" überhaupt nichts zu tun, frankiert wurden bloß Marken der "Sitzenden Helvetia". Mein Vorschlag war noch das Thema "Belege Frankreich in die Schweiz und Schweiz nach Frankreich", weil dort auch unterschiedliche Tarife und Gebühren nach Frankreich gezeigt wurden. Einen Wertbrief nach Frankreich hatten wir bisher noch nicht.

LG

Kevin
 
matze1958 Am: 13.05.2019 14:33:17 Gelesen: 14093# 42 @  
Hallo zusammen,

heute will ich euch hier einen Brief vorstellen, der mir einige Rätsel aufgibt. Er geht am 26.08.1857 von Basel nach Toulouse (via Paris und Bordeaux); es handelt sich dabei definitiv nicht um eine Druksache, daher wäre eine Frankatur von 35 Rp. korrekt gewesen. Unbeanstandet ist der Brief mit lediglich 15 Rp. frankiert gelaufen.

Wäre es möglich, dass der Postbeamte statt "Toulouse" "Moulhouse" (das liegt ja bei Basel um die Ecke) gelesen hat und der Brief mit dem Porto für den Grenzrayon frankiert wurde?

Was meint ihr?

Viele Grüsse,
Matze


 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.05.2019 18:12:01 Gelesen: 14080# 43 @  
@ matze1958 [#42]

Hallo Matze,

Du hast Recht, laut Tarifperiode vom 14.09.1854 bis zum 14.08.1859 mussten Briefe der 1.Gewichtsstufe (bis 7,5 gr) mit 35 Rappen frankiert werden, wie es auch bei deinem Brief getan wurde.

Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du ein zweites Stempelfragment rechts auf der Marke, weil neben daneben ursprünglich mal eine 20 Rappen Marke geklebt hat, die im Laufe der Zeit mal abgelöst wurde. Man erkennt auch, dass dort, wo die Marke einst klebte, das Briefpapier etwas heller ist.

Ich hoffe für dich, dass Du nicht allzu viel Geld für den Brief ausgegeben hast oder dieser bloß Teil eines Postens gewesen ist.

LG

Kevin
 
matze1958 Am: 14.05.2019 12:02:38 Gelesen: 14061# 44 @  
Jetzt sehe ich es auch! Ist auf dem Bild tatsächlich etwas besser zu erkennen als auf dem Original. Den Brief hab ich bei Ebay gekauft. Hat so 30 Euro gekostet. Der Verlust hält sich also in Grenzen.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
briefmarkenwirbler24 Am: 27.05.2019 21:48:45 Gelesen: 13891# 45 @  
Hallo zusammen,

eben gefunden und frei nach dem Motto "sharing is caring" stelle ich den Postvertrag vom 22.03.1865 (5.Tarifperiode gültig ab dem 01.10.1865) hier auch mal für Interessenten ein. Sekundärliteratur ist super, aber Primärliteratur ist noch viel besser.

https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/1617.pdf
https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/20.pdf
https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/150.pdf

Ebenfalls sehr interessant, hier eine Auflistung aller zur Schweiz im französischen Grenzrayon gelegenen Orte:

https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/1621.pdf

Liebe Grüße,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 06.08.2019 12:56:59 Gelesen: 13509# 46 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#30]
@ bayern klassisch [#31]
@ SH-Sammler [#32]

Hallo zusammen,

der Brief ist noch nicht gänzlich geklärt gewesen, daher habe ich noch einen Sammlerfreund um Hilfe gebeten.

Seine Antwort möchte ich euch nicht vorenthalten:

"Briefe von Frankreich oder nach Frankreich die ungenügend frankiert waren, hatte man sowohl in der Schweiz wie aus der Schweiz (in Frankreich) nach dem 1. Postvertrag (in Kraft ab 1.Juli 1850 - 30.Sept.1865) wie folgt austaxiert!
Es wurde immer die volle Taxe berechnet ohne Abzug der geklebten Gebühr!! Beispiel: Der Brief wäre mit frz. Franc 1.20 zu frankieren gewesen und er war nur mit Fr. 1.15 frankiert, dann hatte der Empfänger in der Schweiz die volle Gebühr Fr. 1.20 zu bezahlen, ohne Anrechnung der geklebten Taxe!!

Erst ab 1.10.1865 (dem 2.PV mit Frankreich) wurde der Brief mit der vollen Taxe belastet unter Abzug der geklebten Gebühr! Der Brief von Dir aus dem Jahr 1858 zeigt die 20 Centimes Frankatur, wäre aber mit 35 Centimes zu frankieren gewesen. Die Marke hatte also keinerlei Frankaturkraft! Der Schweizer Adressat bezahlte demzufolge 35 Rp. Nachporto!


@ briefmarkenwirbler24 [#36]

"Wäre es rein theoretisch möglich gewesen, dass der Brief aufgrund seiner Unterfrankatur als komplett unfrankiert behandelt wurde eben ohne Abzug der verklebten Marke, sodass der Empfänger das volle Porto hat zahlen müssen?"


Dann lag ich mit der Vermutung doch richtig und kann den Brief nun ablegen.

Liebe Grüße,

Kevin


 
matze1958 Am: 02.01.2024 17:42:43 Gelesen: 603# 47 @  
Hallo zusammen,

ein schönes Neues Jahr Euch allen!

dieser Brief von Genf nach Boujeons im Departement Doubs gibt mir Rätsel bezüglich des Postwegs auf. Er trägt die folgenden Stempel: Genf 27.03., Dijon 28.03, Besancon 29.03, Mouthe 29.03. Suisse Marseilles 2?.03

Was hatte dieser Brief in Dijon oder Marseille zu suchen? (Remoray-)Boujeons liegt ca 70km Nordwestlich von Lausanne!

Matze


 
10Parale Am: 18.03.2024 11:32:56 Gelesen: 164# 48 @  
@ matze1958 [#47]

Ich kann beim besten Willen Marseille nicht erkennen auf dem roten Stempel auf der Vorderseite. Ich denke es handelt sich um einen Grenzübergangsstempel. Da sind Postwegkenner die gefragten Spezialisten.

Auch Belege aus späteren Jahren haben manchmal ihren Reiz. Diese schöne bunte Mischfrankatur wurde in Razac-de-Saussignac in der Dordogne am 27.1.1942 mit insgesamt 2,50 Francs freigemacht und nach Bern versandt.

Frankatur: 2 x 50 Centimes Yvert & Tellier Nr. 508 (grün) im waagrechten Paar; 1 Francs Yvert & Tellier Nr. 514 (rot) vom Oberrand; 2 x 10 Centimes (outremer) Yvert & Tellier Nr. 107 im waagrechten Paar Typ Mercure; 1 x 30 Centimes Yvert / Tellier Nr. 412

Liebe Grüße

10Parale


 
SH-Sammler Am: 18.03.2024 14:52:26 Gelesen: 152# 49 @  
@ 10Parale [#48]

Hallo Stefan,

Du hast recht, es kann nicht Marseille (mit vollem Namen) sein. Ich lese eher SUISSE A MARS . PARIS.

Ist der Stempel eher ein Bahnstempel? Führt diese Bahnlinie in die Richtung Dijon? Von dort ging der Brief weiter wie beschrieben im Beitrag [#47] von Matze.

Ich denke, wir kommen der Sache etwas näher

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Seku Am: 18.03.2024 19:51:10 Gelesen: 128# 50 @  
Post aus einem Internierungslager in Interlaken (CH) nach Tusson Dép. Charente (F) im Jahr 1916



Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 

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