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Thema: Altdeutschland Baden Belege
Das Thema hat 28 Beiträge:
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Martin de Matin Am: 30.05.2020 17:12:12 Gelesen: 5892# 4 @  
Ich zeige einen Brief aus Möskirch in Baden nach Nördlingen vom 13.8.1851. Der Brief ist mit einer 9 Kreuzer MiNr. 4a frankiert.

Wie würden Raritätsfanatiker den Brief beschreiben:

-einer von fünf bekannte Zierbriefen der Baden 4a
-oder einer von vier Zierbriefen nach Bayern der 4a
-oder vieleicht als Steigerung der früheste bekannte von zwei Zierbriefen der 4a nach Nördlingen

Ich würde nur sagen ein hübscher kleiner Brief der 4a.



Als Ergänzung zu dem oben geschriebenen Text. Vier der fünf Zierbriefe der 4a gingen von Möskirch nach Bayern, davon zwei nach München und zwei nach Nördlingen. Die vier stammen wohl aus einem Fund und es sind zumindest drei davon an die gleiche Person geschrieben worden. Eine Abbildung des zweiten Briefes nach München mit dem Empfänger kenne ich leider nicht.

Gruss
Martin

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe"]
 
Magdeburger Am: 10.07.2021 11:45:58 Gelesen: 5104# 5 @  
Liebe Sammelfreunde

hier ein Beleg vom 08.01.1866:



Gelaufen von Mannheim an "Herrn Wilhelm Gewert (in) Magdeburg", Ankunft Mittags am 10.01. gegen Mittag. Da über 20 Meilen waren 9 Kreuzer franco erforderlich, was auch verklebt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.07.2021 11:59:43 Gelesen: 5102# 6 @  
@ Martin de Matin [#4]

Hallo Martin,

eben erst gesehen - eine postgeschichtliche Besonderheit hat der schöne Brief auch noch: Baden trat zum 1.5.1851 dem Postverein bei, Bayern war Gründungsmitglied am 1.7.1850. Aber Württemberg war zu Beginn noch von der taxischen Lehenspost versorgt worden und wurde erst zum 1.9.1851 Teil des Deutsch-Österreichischen-Postvereins.

Damit lief dein Brief von einem Postvereinsstaat in den anderen, allerdings im geschlossenen Transit über den Nicht-Postvereinsstaat Württemberg. Der Transit wurde von Baden an Württemberg intern abgegolten (hier 2 Kreuzer je Loth Briefgewicht).

Dergleichen Briefe waren also nur vom 1. Mai bis zum 31.8.1851 möglich - eine relativ kurze Zeitspanne also und sie bedingen daher immer die Erstausgabe Badens, also 1a, 2a, 3a und die 4a.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 05.11.2021 17:23:42 Gelesen: 4826# 7 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige heute einem Brief der Erstausgabe nach Magdeburg, welche ich lange gesucht habe:



Aufgegeben in Badenweiler und adressiert wurde er an "Herrn Morgenstern für Frau Emma Denecke". Siegelseitig Bahnpoststempel sowie womöglich Transitstempel von Heidelberg und Ausgabestempel von Magdeburg.

Mit freundlichem Sammlergruss
 
10Parale Am: 20.02.2022 12:36:44 Gelesen: 4565# 8 @  
@ bayern klassisch [#2]

Erst heute wurde mir dieser wunderschöne Beleg aus Todtnau ins Großherzogtum Luxemburg so richtig bewusst. Ich behalte mal im Hinterkopf, dass solche Belege sehr selten sind. Auch der kleine ovale BADEN aus Bad Kreuznach auf der Vorderseite scheint eine kleine Preziose zu sein.

Weiß man etwas über den Hammerpreis dieses "schönsten" Luxemburg Briefes aus Baden?

Ich stelle fest, dass hier bis auf eine Ausnahme Briefe mit 9 Kreuzer Frankatur vorgestellt wurden. Mich hauen alle Briefe restlos um, auch der Zierbrief, den Martin de Matin in [#4] vorstellt. Boaa!

Ich zeige hier einen Brief, freigemacht mit 3 Keuzern schwarz auf ???, ja schwarz auf was? Ich habe mit der Farbbestimmung hier etwas Probleme. Ist es

-schwarz auf grün- -bis dunkelgrün?
-schwarz auf lebhaft grau-ultramarin?
 

Meine Frau, die bessere Augen und eine andere Blutgruppe wie ich hat (Spaß), tippt auf grau-ultramarin. Na ja, mal sehen.

Abgeschlagen mit klarem 5-Ring-Stempel Sinsheim (133) und 2-K. am 8. Oktober, rückseitiger Ankunftsnachweis in Waibstadt taggleich.

Liebe Grüße

10Parale


 

bayern klassisch Am: 20.02.2022 13:16:34 Gelesen: 4553# 9 @  
@ 10Parale [#8]

Lieber Stephan,

von Preussen mal abgesehen sind alle Briefe nach Luxemburg (1.1.1852-31.12.1867 im Postverein) aus dem DÖPV selten, teils sehr selten, teils Unikate. Von den Mecklenburgs, Oldenburg, Braunschweig oder Lübeck wird man wohl nie einen finden, da reden wir nicht von Liechtenstein oder Bergedorf.

Wenn der Brief dann noch schön ist, heißt es zuschlagen. Alles andere, also Drucksachen, Muster ohne Wert, Express, Rückschein, poste restante usw. sind ausnahmslos größte Seltenheiten - sogar die oft (zu Unrecht!) verpönten Dienstbriefe dorthin oder von dort sind praktisch nicht existent (ich habe in über 35 Jahren keinen gesehen aus Bayern). Selbst das riesige Kaiserreich Österreich mit all seinen Staaten kennt praktisch keine Post dorthin - da sind exotische Briefe nach südamerikanischen Staaten leichter zu finden, als solche nach Luxemburg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 20.02.2022 13:22:18 Gelesen: 4550# 10 @  
@ 10Parale [#8]

Deine 3Kr. ist eindeutig die MiNr.8 (schwarz auf lebhaft grau-ultramarin).

Auf Philasearch gibt es genug Vergleichsstücke zwischen MiNr.6 (3Kr. grün) und MiNr. 8 (3Kr. blau) zu finden.

Solche Briefe wie in Beitrag [#4] von mir gezeigt wurde müssen nicht unbedingt teuer sein. Man muss nicht unbedingt auf die Fantasieausrufe von Zierbriefen der ersten Ausgabe von Baden bei Auktionshäuser achten.

Als mein Bruder den Brief erwarb war er Teil eines Lots mit Stempeln von Möskirch. In interesierte darin mehr der grüne Nummernstempel von Möskirch. Möskirch ist der einzige Ort in Baden, der einen grünen Nummernstempel hatte. Der grüne Nummernstenpel 92 ist wesentlich seltener als der deutlich teurer gehandelte schwarze Einringnummernstempel von Rittersbach (Nr. 165). Das Lot war auch nicht teurer als würde man den grünen Stempel und einen einfachen Brief mit der MiNr. 4a kaufen.

Gruss
Martin
 
Lars Boettger Am: 20.02.2022 19:34:22 Gelesen: 4525# 11 @  
Postablage BIENGEN über Krotzingen nach Weiler (Canton Clervaux), nach meinen Notizen von 1866 (Angebot von Felzmann 2018).

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 20.02.2022 20:02:30 Gelesen: 4515# 12 @  
@ Lars Boettger [#11]

Lieber Lars,

1866 im Oktober war alle längst vorbei - aber 1870 würde passen für den Oktober im deutsch-französischen Krieg - der wäre auch portofrei gewesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.08.2022 20:17:34 Gelesen: 3854# 13 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 24.5.1835 aus Baden über Kehl spediert an Monsieur Migeon mte de Sorges in Belfort, dort "poste restante" hinterlegt, der Brief wurde am 26.5. in Belfort gestempelt.

Für das Porto welches nicht vortaxiert werden durfte wurden in Straßbourg 8 Decimes für den einfachen Brief bis zum Empfänger taxiert, das waren 6 Decimes für Baden und 2 Decimes bis Belfort.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel Baden G.B. (Feuser 162-6) an der Grenze in Straßbourg der R2 Kastenstempel "BADE PAR STRSBOURG" in rot (van der Linden 441) und dem Ra1 Kastenstempel BADE.R.1. in rot (van der Linden 445), auf der Rückseite zur Ankunft der Zweikreisstempel von Belfort.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.08.2022 20:29:11 Gelesen: 3851# 14 @  
@ Gernesammler [#13]

Hallo Rainer,

schöner poste restante Brief und damit nicht häufig, auch wenn dieser Postdienst (also das Lagern von Briefen über 12 Wochen) in Frankreich kostenlos war.

Du hast aber einen Zahlendreher: 2 Decimes = 6x für Baden und 6 Decimes = 18x postalisch für Frankreich.

Schön, dass du auch solche Briefe an Land ziehst - ich habe ja eine kleine, bayernrelevante poste restante Spezialsammlung und weiß, dass man diese Stücke nicht auf den Bäumen findet, nicht mal unter den Bäumen. :-)

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.10.2022 12:11:37 Gelesen: 3433# 15 @  
Liebe Freunde,

von dem lieben Magdeburger für einen Kurzvortrag beim Treffen der ARGE Baden überlassen bekommen (vielen Dank dafür!) habe ich ein 3 Kreuzer Kuvert aus St. Blasien mit anhängendem Muster ohne Werth nach Magdeburg, bei dessen Eintreffen am 17.10.1871 die Abgabepost leider gezwungen war festzustellen: "Ohne Muster in Magdeburg eingegangen XII gez. Unterschrift".



Ja, wer hat schon mal einen Brief gesehen, bei dem das Muster auf dem Postweg verschwunden war? Ich denke, davon wird es von ganz Altdeutschland nur wenige geben.

Schön auch zu sehen der Bindfaden hinten, der das Muster mit dem Brief verband. Und selbst mehrere Siegel hatten nichts geholfen - vlt. hat einer entdeckt, dass für ihn dieses Muster doch einen gewissen Wert hatte?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Sherlock Am: 08.10.2022 02:39:37 Gelesen: 3397# 16 @  
Baumwollspinnerei St. Blasien

Ein wenig zur Geschichte der "Spinnerei St. Blasien". Deren Geschäftsräume befanden sich in der 1807 säkularisierten Klosteranlage mit dem imposanten Kuppeldom. Auf dem Gelände residierten zudem eine Gewehr- und eine Spinnereimaschinenfabrik. Sie alle gingen in der Folge der Weltwirtschaftskrise Anfang Oktober 1931 pleite und so ergab sich für den Jesuitenorden die Gelegenheit, ein Jahr später auf dem ehemaligen Klosterareal sein Internat zu eröffnen.


 
bayern klassisch Am: 08.10.2022 11:06:28 Gelesen: 3350# 17 @  
@ Sherlock [#16]

Hallo Sherlock,

vielen Dank - wie viele interessante das Leben doch schreibt; hätten wir nicht unser Hobby, wüssten wir unendlich viel weniger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Martin de Matin Am: 10.12.2022 18:40:43 Gelesen: 2955# 18 @  
Da bisher nur drei verschiedene Badenmarken auf Brief gezeigt wurden, kommt jetzt etwas Neues. MiNr.2b auf Brief mit einem hübschen roten Einzeiler als Nebenstempel.



Gruss
Martin
 
Gauss Am: 10.12.2022 21:01:55 Gelesen: 2936# 19 @  
Guten Abend!

Da kann ich auch etwas beitragen: Zum Anfang die erste, Nr. 1a auf Drucksache (Vertreteranzeige) recht früh vom 12. Juni 51 von Freiburg nach Offenburg. Joseph Anton Billet (1759-1834) hatte das Salzmonopol in Offenburg und war damit reich geworden. Ein Schmuckstück ist seine Villa, die heute für Trauungen verwendet wird [1].

Ob der Adressat ein gleichnamiger Nachfahre war oder ob nur die Firma noch den Namen trug, weiß ich leider nicht.



[1] https://www.offenburg.de/de/leben-in-offenburg/buergerservice/standesamt/heiraten/billet-sches-schloesschen/
 
Gauss Am: 11.12.2022 12:53:53 Gelesen: 2915# 20 @  
Nr. 2a auf Zierbrief vom x1. Mai 51. Ein Frevler hat den Zehner entfernt, um einen Ersttagsbrief vorzugaukeln. Schade drum.


 
Gauss Am: 11.12.2022 22:46:07 Gelesen: 2891# 21 @  
Und ein Brief auf den Hotzenwald. An das Pfandgericht in Hierbach (zu Wolpadingen, heute Dachsberg). Ein Eckrandstück der 2b für das Porto und ein Paar 1b als Botenlohn für die Zustellung am Ende der Welt.


 
Gauss Am: 12.12.2022 20:28:18 Gelesen: 2864# 22 @  
Die 3a. Vom Oberrand, dennoch mit insgesamt eher wenig Rand. Dafür mit besserem Stempel, die Nummer 140 ging schon am 1. Januar 54 nach Lichtenau, Stollhofen ist daher eher selten.

An Sales von Hermann in Waldshut, mit diesem Empfänger hat wohl jeder Badensammler ein paar Briefe im Album.


 
Gauss Am: 18.12.2022 11:08:41 Gelesen: 2798# 23 @  
Zum Schluss ein einfacher 3-KR-Brief, aber immerhin mit der Nr. 16. An das Fürstlich von der Leyensche Rentamt Hohengeroldseck in Dautenstein.

Klingt großartiger, als es ist. Die Grafschaft Hohengeroldseck (in der Ortenau, Hauptort Seelbach, insgesamt keine 5‘000 Einwohner) wurde 1806 von Napoleons Gnaden zum Fürstentum von der Leyen. Der Fürst hat dann nicht rechtzeitig den Absprung geschafft, so dass es 1815 (oder 13, wie man’s nimmt) mit der Herrlichkeit wieder vorbei war. Die mediatisierte Familie durfte aber den Fürstentitel behalten. Das Land fiel schließlich an Baden.


 
bayern klassisch Am: 18.12.2022 12:38:44 Gelesen: 2784# 24 @  
@ Gauss [#23]

Der sieht doch gut aus und hat, dank deiner Recherche, noch ein sehr nettes "Nachspiel" erlebt, als Napoleon längst nicht mehr unter uns weilte. Ich mag ihn sehr und gerne mehr davon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gauss Am: 18.12.2022 13:00:51 Gelesen: 2777# 25 @  
@ bayern klassisch [#24]

Danke für die lobenden Worte.

Das ist eines der ersten Stücke (wenn nicht gar das allererste), das ich vor Jahrzehnten über das Internet in den USA erworben habe. Mit Vorfahren aus Offenburg und Seelbach musste ich den haben.

Offenburg gehört schon zu den größeren badischen Städten, mir scheint dennoch, dass die 16 überdurchschnittlich oft in Offenburg gebraucht wurde. Belegen kann ich das aber nicht.
 
bayern klassisch Am: 18.12.2022 13:07:50 Gelesen: 2774# 26 @  
@ Gauss [#25]

Die ARGE Baden hat mal, vor einigen Jahren, eine spezielle Berichterstattung über die Nr. 16 in einem Rundbrief abgedruckt. Da wurde auch auf das selektive Auftreten der Nr. 16 hingewiesen. Ich weiß nicht, ob das im Internet zu finden ist, aber wenn du die ARGE anschreibst, bekommst du sicher eine Antwort

Wenn ich wüsste, wo meine Rundbriefe liegen, bekämst du sie von mir.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gauss Am: 18.12.2022 15:09:36 Gelesen: 2753# 27 @  
@ bayern klassisch [#26]

Das war ein guter Hinweis, da gibt´s ein Inhaltsverzeichnis der Rundbriefe, habe den entsprechenden identifiziert und werde fragen, ob man den erwerben kann.
 
bayern klassisch Am: 18.12.2022 15:19:58 Gelesen: 2748# 28 @  
@ Gauss [#27]

Danke und viel Glück! Vlt. kommen durch dich neue Erkenntnisse hinzu und du möchtest diese der ARGE Baden und hier dem Forum mitteilen?

Forschung ist immer spitze, macht Spaß und bringt alle weiter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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