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Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
Das Thema hat 114 Beiträge:
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Richard Am: 20.09.2018 09:32:15 Gelesen: 40649# 1 @  
Strukturwandel im Bund Deutscher Philatelisten e.V. – Mythos oder Wirklichkeit ?

Ein Info-Abend zu den Arbeitsergebnissen der Strukturkommission und dem Entwurf der neuen Satzung des BDPh e.V.

Es berichtet Jürgen Häsler, Mitglied der Strukturkommission des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. und Mitglied des Württembergischen Philatelistenvereins Stuttgart 1882 e.V.

Freitag, 26. Oktober 2018, 19.00 Uhr, Konferenzraum III, Parkrestaurant, Stadthalle Sindelfingen, Schillerstr. 23/2, 71065 Sindelfingen

Eintritt frei.

Am 09.09.2017 beschloss die Hauptversammlung des Bundes Deutscher Philatelisten in Wittenberg die Einberufung einer Struktur- und Satzungskommission. Dieser Entscheidung vorausgegangen war die Erkenntnis, dass sich die Versammlung schon aus Zeitgründen nicht ausreichend mit den 18 ! Änderungsanträgen zum vorgelegten Satzungsentwurf des Verwaltungsrates befassen konnte. Anfang März 2018 nahm die neugegründete Kommission ihre Arbeit auf, Mitte Juli 2018 beendete sie nach insgesamt drei Wochenendsitzungen und der Erarbeitung eines Konzeptes einer neuen Struktur für den BDPh und eines Satzungsentwurfes (vorläufig) ihre Arbeit. Nach der für die November-Ausgabe der philatelie vorgesehenen Veröffentlichung erster Ergebnisse der Kommission bleiben sicher noch viele Fragen offen. Diese zu klären und Unklarheiten zu beseitigen, ist Ziel des Vortragsabends. In der anschließenden Diskussion ist IHRE Meinung gefragt.

Würde der Reform-Vorschlag der Kommission umgesetzt, stünde dem Bund Deutscher Philatelisten e.V. die tiefgreifendste Veränderung seit der Neugründung im Jahre 1946 und der Einführung der Einzelmitgliedschaft im Jahre 1996 bevor. Welche Auswirkungen auf die Ortsvereine und Verbände und die einzelnen Sammler sind zu erwarten ? Warum hat sich die Kommission gerade für diesen Strukturvorschlag der insgesamt sechs diskutierten Varianten entschieden ?

Wir freuen uns auf Ihr Kommen !

Württembergischer Philatelistenverein Stuttgart 1882 e.V.

Der Vortrag findet erneut statt am:

Donnerstag, 15. November 2018, 19.00 Uhr, Gaststätte „Warenbachstüble“, Roggenbachstraße, 78048 Villingen-Schwenningen

Eintritt frei, da das Platzkontingent beschränkt ist, bitten wir um vorherige Anmeldung per e-mail unter BSCVillingen@HVB-GmbH.de

Briefmarkensammlerclub Villingen (Schwarzwald) e.V., Jürgen Häsler, 1. Vorsitzender
 
Richard Am: 17.10.2018 09:14:27 Gelesen: 40440# 2 @  
@ [#1]

Strukturwandel im Bund Deutscher Philatelisten e.V. – Mythos oder Wirklichkeit ?

Ein Info-Abend zu den Arbeitsergebnissen der Strukturkommission und dem Entwurf der neuen Satzung des BDPh e.V.

Es berichtet Jürgen Häsler, Mitglied der Strukturkommission des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. und Mitglied des Württembergischen Philatelistenvereins Stuttgart 1882 e.V.

Freitag, 26. Oktober 2018, 19.00 Uhr, Konferenzraum III, Parkrestaurant, Stadthalle Sindelfingen, Schillerstr. 23/2, 71065 Sindelfingen


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Wie zu erfahren war, werden auf Wunsch verschiedener Landesverbände und auf Beschluss des BDPh Präsidenten die Ergebnisse der Strukturkommission des BDPh nicht wie vorgesehen in der philatelie November 2018 veröffentlicht.

Die o.g. Veranstaltung dürfte damit ausfallen.

Der BDPh hat bisher zu den Diskussionen im Vorstand und Verwaltungsrat (öffentlich) geschwiegen, in den Landesverbänden wird die neue Struktur bereits intensiv diskutiert.

Schöne Grüsse, Richard
 
WPhV Stuttgart Am: 17.10.2018 18:58:49 Gelesen: 40320# 3 @  
@ Richard [#2]:

Wie zu erfahren war, werden auf Wunsch verschiedener Landesverbände und auf Beschluss des BDPh Präsidenten die Ergebnisse der Strukturkommission des BDPh nicht wie vorgesehen in der philatelie Oktober 2018 veröffentlicht

Gemeint ist wohl die Ende Oktober erscheinende philatelie November 2018, oder?

[Redaktioneller Hinweis: Ja, das kommende November Heft. Beitrag 2 gerade korrigiert, das sollte wohl selbstverständlich sein am 17.10.]
 
Jürgen Witkowski Am: 17.10.2018 20:58:17 Gelesen: 40242# 4 @  
@ Richard [#2]

Wie zu erfahren war, werden auf Wunsch verschiedener Landesverbände und auf Beschluss des BDPh Präsidenten die Ergebnisse der Strukturkommission des BDPh nicht wie vorgesehen in der philatelie November 2018 veröffentlicht.

Die Veröffentlichung soll sich auf die Dezember-Ausgabe der philatelie verschieben. Es war Wunsch einiger Verwaltungsratsmitglieder nach der gemeinsamen Sitzung mit dem BDPh-Vorstand am 29. und 30. Oktober 2018 genug Zeit zu haben, den Vorschlag der Strukturkommission ausführlich in den jeweiligen Landesverbandvorständen zu diskutieren, um ihren Vereinen, Arbeitsgemeinschaften, Sammlerinnen und Sammlern kompetent Rede und Antwort stehen zu können.

Diesem verständlichen Wunsch ist der BDPh-Vorstand nachgekommen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Alles wird gut!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen Witkowski
Mitglied des BDPh-Vorstandes
Vorsitzender der Strukturkommission
 
WPhV Stuttgart Am: 17.10.2018 22:42:13 Gelesen: 40169# 5 @  
@ Jürgen Witkowski [#4]

Die Veröffentlichung soll sich auf die Dezember-Ausgabe der philatelie verschieben. Es war Wunsch einiger Verwaltungsratsmitglieder nach der gemeinsamen Sitzung mit dem BDPh-Vorstand am 29. und 30. Oktober 2018 genug Zeit zu haben, den Vorschlag der Strukturkommission ausführlich in den jeweiligen Landesverbandvorständen zu diskutieren, um ihren Vereinen, Arbeitsgemeinschaften, Sammlerinnen und Sammlern kompetent Rede und Antwort stehen zu können.

Die betreffende "gemeinsame Sitzung mit dem BDPh-Vorstand" fand bereits am 29. und 30. SEPTEMBER 2018 statt. Auf dem Regionaltag Nord-Württemberg am 07. Oktober 2018, der von Dieter Schaile (Vorsitzender des LV Südwest und des BDPh-Verwaltungsrat) persönlich geleitet wurde, wurde erwähnt, dass der Vorschlag der Strukturkommission auf dieser Sitzung vorgestellt wurde, jedoch dieser nicht unbedingt den Gefallen aller Teilnehmer fand, d.h. BDPh und sein Verwaltungsrat waren sich schon nicht einig über den Vorschlag. Auf diesem Regionaltag wurde den Ortsvereinen jedenfalls NICHT der Vorschlag vorgestellt.

Der genannte Grund für die Verschiebung der Veröffentlichung des Vorschlags der Strukturkommission in der philatelie von der November-Ausgabe auf die Dezember-Ausgabe ist demnach unglaubwürdig und nur ein Vorwand, denn der Regionaltag Nord-Württemberg zeigte, dass von höchster und auch bestens informierter Stelle der Verbandsoffiziellen kein echtes Bedürfnis besteht, den Ortsvereinen usw. den Vorschlag vorzustellen und ihnen "kompetent Rede und Antwort" zu stehen. Auch garantiert niemand, dass dieser Vorschlag in der Dezember-Ausgabe der philatelie veröffentlicht wird.

Warum kann ein moderner zeitgemäßer demokratischer transparenter usw. Verband, wie der BDPh sich gerne sieht, nicht den Vorschlag der Strukturkommission in der Oktober-Ausgabe der philatelie veröffentlichen, zumal alle BDPh-Mitglieder die philatelie erhalten und sich so selbst über die Qualität des Vorschlags ein eigenes Bild machen können und so auch "kompetent" im vereins- und verbandsinternen Entscheidungsprozess mitdiskutieren können?

Dieses Vorgehen zeigt vielmehr, dass der BDPh seine Mitglieder lieber in einer unwissenden Unmündigkeit halten will und wie bei der Einführung der satzungswidrigen Arge-Direktmitgliedschaften weiterhin wichtige Entscheidungen lieber über undurchsichtige undemokratische Hinterzimmermauscheleien durchsetzen will.

Wie dem auch sei: Der von uns veranstaltete Vortrag am 26.10.2018 findet wie geplant statt, Vereinsinfo/ PM hierzu folgt in den nächsten Tagen.
 
Richard Am: 18.10.2018 13:21:19 Gelesen: 40069# 6 @  
@ WPhV Stuttgart [#5]

Als Antwort auf den Beitrag schreibt "Altsax" heute im StampsX Forum:

Auf den ersten Blick scheint die Verhinderung der zeitnahen Veröffentlichung des Vorschlages der Strukturkommission tatsächlich das alte Vorurteil zu bestätigen, der Verwaltungsrat bestehe vorwiegend aus "verknöcherten, unflexiblen Funktionärstypen, die jeder fortschrittlichen Entwicklung im Wege stehen".

Einige unbestreitbare Tatsachen stehen dieser wohlfeilen Vermutung jedoch entgegen:

In der Strukturkommission stellten mit zwei aktiven und einem ehemaligen Vorsitzenden die Landesverbände 50% der Mitglieder. Der Strukturvorschlag der Kommission wurde nicht "knapp favorisiert", wie von Rumpelstilzchen behauptet, sondern einstimmig verabschiedet.

Aufgabenstellung und Ansatz war es von Anfang an, nicht lediglich Reparatur- und Anpassungsarbeiten an der bestehenden Satzung vorzunehmen, sondern eine zukunftsfeste Struktur für den Gesamtverband zu finden. Daß drei Wochenendsitzungen erforderlich waren, zeigt die Komplexität der Aufgabe. Sie wurde von allen Beteiligten mit großem Engagement angegangen, wobei insbesondere die langjährige Erfahrung der(ehemaligen) Verbandsvorsitzenden außerordentlich hilfreich war beim Aufzeigen möglicher Problemfelder.

Jeder, der den Kommissionsvorschlag in die Hand bekommt, muß die dahinter stehenden Gedanken erst einmal selbst nachvollziehen. Aus dieser Erkenntnis resultierte der ursprüngliche Zeitplan:

Vorab sollten selbstverständlich BDPH-Vorstand und Verwaltungsrat informiert werden. Deren Mitglieder mußten Gelegenheit haben, die hinter dem Vorschlag stehenden Überlegungen und Überzeugungen nachvollziehen zu können, was Zeit beansprucht. Anschließend sollten zeitgleich alle Mitglieder den Vorschlag in der "philatelie" lesen können.

Dieses Vorgehen hatte den Zweck, eine breite Diskussion auf Basis konkreter Informationen zu ermöglichen und in Gang zu setzen, also das Gegenteil der vorgeworfenen "Hinterzimmerpolitik".

Es ist müßig, hinsichtlich des Wunsches nach Verschiebung dieser Veröffentlichung Motivforsching zu betreiben. Grundsätzlich ist nichts Verwerfliches an dem Wunsch, mehr Zeit zur Beschäftigung mit dem Entwurf zu haben. Problematisch wird es allerdings, wenn auf Basis von Teilinformationen öffentlich diskutiert wird. Diese Gefahr besteht, wenn Teilaspekte "durchsickern" bzw. gezielt gestreut werden.

Von daher halte ich alle Diskussionsveranstaltungen, die ohne rechtzeitige Vorlage des vollständigen Kommissionsentwurfes stattfinden, für kontraproduktiv. Genau das ist der große Nachteil dieser Verschiebung der Veröffentlichung in der Mitgliederzeitschrift.

 
Jürgen Witkowski Am: 18.10.2018 14:59:18 Gelesen: 40031# 7 @  
@ WPhV Stuttgart [#5]

Ich bitte um Nachsicht für die Verwechslung des Veranstaltungsmonats. Die Veranstaltung fand selbstverständlich im September und nicht in der Zukunft (Oktober) statt.

Ich befinde mich mit der Terminverwechslung in diesem Thema allerdings in guter Gesellschaft. Nicht wahr Richard?

Ansonsten ist zu sagen, dass es sich um einen Vorschlag handelt. Darüber muss naturgemäß diskutiert werden. Genau diese Diskussionen in den Landesverbandsgremien benötigen noch etwas Zeit.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen Witkowski
 
umdhlebe Am: 18.10.2018 19:59:35 Gelesen: 39935# 8 @  
In diesem Prozess wird die Quadratur des Kreises versucht: Ein Verband mit typischen Nachkriegsstrukturen - also hierarchisch, bürokratisch, zentralistisch - versucht sich einer stark veränderten Landschaft der Philatelie anzupassen.

Damit es eine wirkungsvolle Reform wird, möchte er von oben ein Gesamtkonzept vorschlagen, das tiefgreifende Veränderungen in den unteren Schichten des Verbandes bewirken würde - und zugleich bemüht er sich um die Zustimmung eben dieser unteren Schichten. Dabei trifft er wahlweise auf die Beschwerde, dass die Reform nicht weit genug gehe oder dass sie viel zu weit gehe, oder an den falschen Punkten ansetze, und manche mögen dem Konzept auch zustimmen. Aber in keinem Falle dürfte er eine Mehrheit dafür bekommen - egal was die Spitze vorschlägt.

Wie man in diesem Forum bereits sehen kann, werden einige den Vorschlag schon allein deswegen ablehnen, weil sie an der Erstellung nicht beteiligt waren. Andere, die an der Erstellung beteiligt waren und im geschlossenen Raum zustimmten, werden kalte Füße bekommen, sobald sie im Gegenwind der Öffentlichkeit stehen. Und wenn der Vorschlag dann modifiziert wird, werden all jene auf die Barrikaden gehen, die eine durchgreifende Reform für unaufschiebbar halten.

Meine Prognose; das wird so nix.
 
drmoeller_neuss Am: 20.10.2018 11:06:48 Gelesen: 39764# 9 @  
Deutschland scheint ein Land der Pessimisten zu sein. Die Mehrheit der Beiträge hat den Tenor, "das bringt alles nichts", "die können sowieso nichts ändern", "der Karren ist festgefahren".

Natürlich legen die Frösche ihren eigenen Teich nicht trocken. Aber es gibt in den Landesverbänden auch kleine, anpassungsfähigere Frösche, die mit der Trockenheit besser zurecht kommen, als die grossen dicken Frösche, die ohne Wasser nicht überleben können.

Die Tatsache, dass die Kommission den Strukturvorschlag einstimmig verabschiedet hat, lässt die Hoffnung über, dass der Vorschlag eine Mehrheit findet.
 
umdhlebe Am: 20.10.2018 11:25:46 Gelesen: 39757# 10 @  
@ drmoeller_neuss [#9]

Es hat nichts mit Pessimismus zu tun, sondern mit der realistischen Einschätzung der betroffenen Akteure.

Der BDPh hat 1) eine stark geschrumpfte Mitgliederbasis und sieht sich 2) vielfältigen Motivationen und Auffassungen gegenüber, warum und wie man im Verband, in Vereinen und ArGen weiterhin mitwirken möchte.

Punkt 1) führt dazu, dass die verbliebenen Aktiven sehr viel Arbeit investieren müssen, um ihre Gruppen überhaupt funktionsfähig zu halten.

Punkt 2) führt dazu, dass sie höchst vielfältigen Anforderungen ausgesetzt sind, die sie "unter einen Hut bringen" müssen.

In einer solchen Situation eine Verbandsreform als Top-Down-Prozess zu organisieren, in dem die ehrenamtlich Arbeitenden erst ganz zum Schluss mit bereits abgesegneten Konzepten konfrontiert werden, ist zum Scheitern verurteilt. Und zwar zu Recht.
 
WPhV Stuttgart Am: 24.10.2018 06:18:31 Gelesen: 39625# 11 @  
Nur zur Info:

Der Vortrag

Strukturwandel im BDPh – Mythos oder Wirklichkeit ?
Ein Info-Abend zu den Arbeitsergebnissen der Strukturkommission und dem Entwurf der neuen Satzung des BDPh e.V.

von Jürgen Häsler (Mitglied der BDPh-Strukturkommission 2018, Erster Voritzender des Briefmarkensammlerclubs Villingen (Schwarzwald) e.V. und Mitglied des Württembergischen Philatelistenvereins Stuttgart 1882 e.V.)

findet am

Freitag, 26. Oktober 2018, 19.00 Uhr, Konferenzraum III, Parkrestaurant, Stadthalle Sindelfingen, Schillerstr. 23/2, 71065 Sindelfingen

wie geplant statt.
 
drmoeller_neuss Am: 27.10.2018 14:30:39 Gelesen: 39418# 12 @  
Strukturwandel im BDPh – Mythos oder Wirklichkeit?

„Meine Seele hatte es eilig“. Mit diesem brasilianischen Gedicht startete der Vortrag von Jürgen Häsler über die Ergebnisse der Strukturkommission des größten deutschen Philatelistenverbandes. Der Referent hatte es nicht eilig, und so mussten sich die Hörer in der ersten dreiviertel Stunde so allerlei interessante oder weniger interessante Anekdoten über sich ergehen lassen. Der Bogen spannte sich von Töchterchen Clarissa und ihre Strichmännchen über die Märchenfigur Rumpelstilzchen oder die Vitamin C-Synthese. Irgendwo zwischen Konrad Adenauer und Emil Behring versuchte der Referent krampfhaft einen Bezug zum BDPh herzustellen. Die Hörer waren inzwischen zum Teil eingeschlafen und bekamen andere geistigen Ergüsse aus der Vergangenheit gar nicht mehr mit, so zum leidlichen Thema „Rumpelfaktor – oder schädigt der BDPh mit seinen Direktmitgliedschaften die Ortsvereine?“ oder zu kurze Umtauschfrist der DM-Marken, was zum Tod des Sammelgebietes Bund geführt haben soll.

Kommen wir zum interessanten Teil. Häsler lies die Kuh vom Eis und berichtete aus der Strukturkommission zur Zukunft des BDPh-Verbandes. Die Erlaubnis hatte er sich vom Vorsitzenden der Kommission, Jürgen Witkowski – seines Zeichens Beisitzer im BDPh – eingeholt. Der Satzungsentwurf bleibt hingegen unter Verschluss, bis die juristische Prüfung abgeschlossen und der offizielle Artikel in der Dezember-Ausgabe der „Philatelie“ erschienen ist.

Mit von der Partie waren in der Strukturkommission Werner Müller, Vorsitzender des Landesverbandes NRW, Gerhard Weiss vom „Consilium Philatelicum“ und ehemaliger Verbandsvorsitzender NRW, Dr. Klaus-Dieter Schult vom Landesverband Berlin-Brandenburg, Jürgen Herbst als Vertreter der Direktmitglieder aus der Stadt Allendorf und zum Schluss als einsamer Kämpfer für die Ortsvereine Jürgen Häsler. Welche Struktur ist sinnvoll, um den BDPh zukunftssicher zu machen? Diese Frage sollte die Kommission mit einem neuen Konzept beantworten.

Der Kerngedanke des Vorschlages ist es, dass alle Mitglieder direkt dem BDPh angeschlossen sind. Die bisherige indirekte BDPh-Mitgliedschaft über einen Ortsverein oder eine Arbeitsgemeinschaft entfällt. Die neuen und alten Direktmitglieder wählen aus ihren Reihen 50 Delegierte als Regionalvertreter, wobei jedes Mitglied gemäß seinem Wohnsitz einem bestimmten Stimmbezirk zugeordnet ist. Insgesamt wird unsere Republik in 5 Regionen eingeteilt, und der Bundesvorstand des BDPh bestimmt einen Wahlleiter pro Region, bei dem Wahlvorschläge einzureichen sind. Antragsrecht und das Stimmrecht liegen bei den Delegierten, die auf der Hauptversammlung neben dem Vorstand einen Aufsichtsrat wählen, der aus fünf Personen besteht und als zweites Organ neben dem Bundesvorstand über die Geschicke des BDPh wacht. Die Satzung wird festlegen, welche Beschlüsse durch den Aufsichtsrat zustimmungspflichtig sind, außerdem hat der Aufsichtsrat das Recht, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen.

Der bisherige Verwaltungsrat, der aus Vertretern vom Landesverband gebildet wurde, kommt im neuen Entwurf nicht mehr vor. Briefmarkenvereine, Arbeitsgemeinschaft und Landesverbände können eine „außerordentliche beitragsfreie Mitgliedschaft als juristische Person ohne Stimmrecht“ im BDPh beantragen. Der Aufgabenkatalog des BDPh bleibt beim Alten, geht aber in Richtung mehr Dienstleistung für Ortsvereine und Sammler. Fälschungsbekämpfung oder das Thema Folienproblematik sollen wieder einen höheren Stellenwert bekommen.

Pantha rhei – alles fliesst, aber nicht schnell genug zur nächsten Hauptversammlung und Philatelistentag in Bensheim im Jahre 2019. Der Vorschlag muss nun seinen steinigen Weg durch die Instanzen nehmen. Einen Vorgeschmack gab die anschließende Diskussion. Die Ortsvereine werden flexibler und können offiziell BDPh-freie Mitgliedschaften anbieten. Für den ein oder anderen Ortsverein ergeben sich Spielräume für Beitragssenkungen, da keine Zwangsabgaben mehr anfallen. Der Heimatverein von Häsler, der „BSC Villingen“ könnte den zukünftigen Jahresbeitrag auf 2 Euro reduzieren, von den derzeitigen 25 Euro pro Jahr müssen 15 Euro an den BDPh und 8 Euro an den Landesverband abgeführt werden. Die Landesverbände müssen sich neu definieren, wollen sie nicht in die Bedeutungslosigkeit versinken. Viele andere organisatorische Fragen gilt es zu klären – bleibt zu hoffen, dass der Vorschlag den BDPh fit für die Zukunft machen kann.
 
drmoeller_neuss Am: 27.10.2018 14:36:18 Gelesen: 39414# 13 @  
Die Diskussion ist eröffnet. Der Vorschlag der Strukturkommission geht in die richtige Richtung. Es gibt nur noch eine Sorte von Mitgliedern, und jeder Bürger der Welt kann frei entscheiden, ob er Mitglied des BDPhs werden kann oder nicht. Die Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften können machen, was sie wollen und es gibt keine Zwangsbeiträge mehr. Soweit so gut. Das habe ich schon seit Jahren vorgeschlagen. Der BDPh löst sich aus der Umklammerung der Landesverbände, die selbstständige Vereine sind, auf die der BDPh keinen Einfluss hat.

Warum bedarf es aber des Konstruktes des Aufsichtsrates und einer Delegiertenwahl? Hat man Angst, der Flut an Direktmitgliedern nicht mehr Herr zu werden? Kommen wir wieder auf den Boden der Realitäten zurück. Der BDPh wird vielleicht zukünftig 10.000 Direktmitglieder haben, wenn es überhaupt so viele werden. Bisher gibt es etwa 3.000 Direktmitglieder, von denen eine Handvoll den Weg zur Jahreshauptversammlung finden. Hochgerechnet auf 10.000 Mitglieder werden vielleicht 100 Mitglieder persönlich anwesend sein. Nehmen wir einmal als Vergleich den Haus- und Grundstückseigentümerverein Neuss. Mit etwa 6.000 Mitgliedern ist der Verein sehr bodenständig aufgestellt und viele Mitglieder können zu Fuß zur Jahreshauptversammlung gehen. Dort gibt es außerdem noch Getränke und Schnittchen und einen interessanten Fachvortrag und der ein oder andere setzt den Besuch auch noch von der Steuer ab. Das ganze ist viel attraktiver als eine BDPh-Jahreshauptversammlung. Trotzdem reicht der Sparkassensaal in Neuss, der gute hundert Leute fasst, vollkommen aus. Stehen muss niemand. Endlose Diskussionen gibt es auch nicht. Der Vorstand wird meistens einstimmig entlastet und nach einer Stunde ist der bürokratische Teil über die Bühne.

Fazit: Das Brimborium mit einer Delegiertenwahl und einer Delegiertenkonferenz kann man sich sparen. Das Porto für eine notwendige Briefwahl zur Delegiertenkonferenz kann besser ausgegeben werden. Die Satzung könnte vorsehen, dass ein Mitglied bis zu zehn andere Mitglieder vertreten kann. Dann würde sich die Delegiertenkonferenz ohne kompliziertes Wahlverfahren von alleine bilden. BDPh-Mitglieder können in ihrem Ortsverein fragen, wer zur Jahreshauptversammlung fährt und Fahrgemeinschaften bilden oder ihr Stimmrecht delegieren. Geht also ganz einfach. Und warum brauche ich einen Aufsichtsrat? Reicht ein demokratisch gewählter Vorstand nicht auch aus? Und dann kommt der Einwand, dass eine Flut von Anträgen die Versammlung sprengen könnte. An dieser Stelle könnte die Satzung eingreifen. Mein pragmatischer Vorschlag: Die Versammlung wählt eine Antragskommission für das nächste Jahr, die alle Anträge sichtet und gleiche Anträge zusammenfasst, und den ein oder anderen Blödsinn auch einmal zurückweist.

Der Gedanke ist gut, dass auch Vereine und Arbeitsgemeinschaften direkt im BDPh Mitglied werden können, Aber warum müssen sie beitragsfrei bleiben? Viele Vereine könnten sich durchaus einen kleinen Obolus leisten. Im Übrigen kann die Satzung vorsehen, dass juristische Personen als Fördermitglieder ohne Stimmrecht bleiben.

Wir sollten den Vorschlag nicht zerreden – und hoffen, dass die großen Frösche anpassungsfähig sind und sich auch in einem trocken gelegten, aber hübsch bepflanzten Teich wohlfühlen. Die Kommission hat großartige Arbeit geleistet und man kann sie zu dem einstimmig verabschiedeten Vorschlag nur gratulieren.

Bilder vom Vortragsabend kommen am Montag, wenn mein Computer und mein Handy hoffentlich wieder miteinander sprechen.
 
WPhV Stuttgart Am: 28.10.2018 00:17:43 Gelesen: 39261# 14 @  
@ drmoeller_neuss [#12]

Vielen Dank für die Zusammenfassungen des Vortrags und der anschließenden Diskussion zum Strukturvorschlag:

Bei der Diskussion gab es jedoch auch kritische Stimmen, von denen ein paar kurz hier vorstellt werden sollen:

Unser Erster Vorsitzender Dr. Feifel bemängelte beispielsweise, dass bei Umsetzung des Strukturkonzepts der dann ehemalige Dachverband BDPh noch stärker als bisher in den Wettbewerb um natürliche Personen als Mitglieder treten würde. Natürlich würden heute die meisten Ortsvereinsmitglieder nicht auch noch zusätzlich BDPh-Mitglied werden, doch der Blick müsste sich in die Zukunft richten: So würde bei Umsetzung des Strukturkonzepts künftig der BDPh noch viel mehr neue Mitglieder werben können als die Ortsvereine, die aufgrund ihrer strukturellen Probleme (Überalterung usw.) nicht genug "sexy" wären für neue jüngere Sammler, die zwar ihr Hobby gerne organisiert ausüben möchten, sich jedoch angesichts der vielen "ungeduschten Rentner" in Ortsvereinen lieber in eine anonyme, unverbindliche, nicht reale BDPh-Einzel-/ Direktmitgliedschaft flüchten würden. Die Ortsvereine als schwächstes Glied der organisierten Philatelie, die vom Referenten als „schützenswertes Kulturgut“ bezeichnet wurden, wären ungeschützt einem Wettbewerb um neue Mitglieder ausgesetzt, den die wenigsten überleben werden würden. Bezeichnend wäre auch für die Wertschätzung der Ortsvereine seitens des BDPh auch, dass Ortsvereine, die indirekt rund 90 % der BDPh-Mitglieder stellen, nur mit einem einzigen Vertreter in die sechsköpfige Strukturkommission berufen wurden.

Auch bemängelte Dr. Feifel, dass die Strukturkommission zwar das strukturelle Kernproblem des heutigen Dachverbands BDPh -nämlich die Einzel-/ Direktmitgliedschaften von natürlichen Personen- benennen konnte, dieses aber als gottgegeben hingenommen und nicht auf den Prüfstand gestellt hätte. So würde die Strukturkommission die Meinung vertreten, dass eine Abschaffung der Einzel-/ Direktmitgliedschaften (d.h. keine Neuaufnahme von Mitgliedern und Auslaufenlassen der Altmitgliedschaften) aus juristischen Gründen nicht möglich wäre. Dies wäre jedoch eine unbewiesene Behauptung. Über den Sinn und Nutzen der Einzel-/ Direktmitgliedschaften führte er weiter aus, dass von rund 2.500 Einzel- /Direktmitgliedern nur rund 10 die Hauptversammlung ihres Vereins, d.h. die BDPh-Hauptversammlung (HV) besuchen würden, von denen wiederum einige die HV permanent als Plattform zur Behandlung ihrer eigenen Anträge betrachten und so auch den Ablauf dieser blockieren würden. Ein Ortsvereinsmitglied mit Wunsch auf Behandlung eines Antrags auf der BDPh-HV müsste die übliche Ochsentour über Ortsverein und Landesverband gehen, was mühevoll wäre. Bezeichnend wäre auch, dass sich so gut wie kein Einzel-/ Direktmitglied direkt und unmittelbar für seinen Verein, den BDPh, engagieren würde, in dem es dort z.B. ein Amt übernehmen würde. Eigentlich wären Einzel-/ Direktmitglieder gar keine „Mitglieder“ sondern nur einfache Konsumenten bzw. Abonnenten der Zeitschrift "philatelie". Auch der Hinweis, dass es am Wohnort keinen Ortsverein geben würde und man daher Einzel-/Direktmitglied werden müsste, wäre nur ein Vorwand, da der BDPh seinen Sitz in Bonn hat und damit für die meisten Einzel-/Direktmitglieder weiter entfernt als ihr nächstgelegener Ortsverein.

Als letztes bemängelte Dr. Feifel, dass anscheinend keinerlei Vergleiche mit Strukturen von anderen Verbänden gemacht worden wären, sondern dass man isoliert einen total „verkopften Vorschlag“ ohne vergleichbare Praxiserfahrung ausgearbeitet hätte, der ungleich komplizierter wäre als die Ist-Situation und dazu auch noch mehr Aktive (z.B. 50 Regionalvertreter!) als bisher erfordern würde, obwohl Land auf Land ab es immer schwieriger werden würde, Aktive für ein Vereinsengagement zu finden.

Ein weiterer Diskussionsteilnehmer führte aus, dass beim BDPh künftig deutlich mehr Kosten anfallen würden, da er u.a. das Beitragsmanagement der Mitglieder leisten müsste, was bislang die Landesverbände machen würden. Allein schon unter Wirtschaftlichkeitsaspekten wäre der Vorschlag „höchst riskant“.

Ebenso zeigte sich ein Diskussionsteilnehmer aus NRW enttäuscht, weil er aus dem vorgestellten Strukturkonzept keine Impulse zur Werbung für unser Hobby allgemein und für eine Vereinsmitgliedschaft speziell erkennen konnte.

Soviel zu den kritischen Stimmen aus der Diskussion zum Strukturvorschlag.
 

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