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Thema: Altdeutschland Hannover: Nicht katalogisierte Plattenfehler
Markus Pichl Am: 23.09.2018 21:20:48 Gelesen: 2156# 1 @  
Hallo,

im Michel-Katalog findet sich quasi zu jeder Hannover-Marke der Hinweis, dass weitere "kleine" Plattenfehler bekannt sind.

Hin und wieder kommen auch "größere" Plattenfehler vor, die dennoch bisher nicht den Weg in den Katalog gefunden haben. Verschiedene möchte ich hier nach und nach mit der Bitte aufzeigen, dass jeder einmal nachsieht, ob er gleiche auf seinen Marken findet und zeigen kann.

Beginnen möchte ich mit einem markanten Plattenfehler auf MiNr. 14: "obere Rahmenlinie mehrfach gebrochen".

Dieser liegt mir auf einem Briefstück MiNr. 14 a mit Stempel aus Lüneburg sowie auf einem Brief mit portorichtiger Mehrfachfrankatur der MiNr. 14 c von Göttingen nach Dresden vor.





Das Interessante ist, dass sich der selbige Plattenfehler auf Marken in zwei verschiedenen Farben, somit wahrscheinlich auf Marken aus zwei verschiedenen Auflagen/Lieferungen wiederfindet.

Der Briefinhalt datiert auf den 1.April.1863



Herr Berger BPP schreibt auf seinem Zettelchen zur 14 a: "kein bekannter PF-Fehl.". Nun, jetzt ist er bekannt.

Innerhalb von mir bekannten plattierbaren Einheiten oder Bogen, konnte ich ihn leider noch nicht finden.

Wer kann weitere Stücke, mit diesem markanten Plattenfehler zeigen?

Im nachstehenden beide Marken nebeneinander gesetzt.



Beste Grüße
Markus
 
Saguarojo Am: 24.09.2018 14:53:48 Gelesen: 2117# 2 @  
Als Zweitsammelgebiet habe ich alte Briefe aus Duderstadt, Vorphilatelie und Altdeutschland.

Hier ein Plattenfehler auf einem Brief von 1857 mit einer 1 Silbergroschen-Marke. Kerbe in der Null von 30.



Ich habe keine Ahnung ob dieser Plattenfehler schon gelistet worden ist.

Viele Grüße

Joachim
 
Markus Pichl Am: 24.09.2018 21:38:12 Gelesen: 2082# 3 @  
@ Saguarojo [#2]

Hallo Joachim,

im Kohl-Handbuch lese ich zu den Wappenmarken von Hannover nachstehendes, welches ich mit meinen eigenen Worten interpretiert wiedergebe:

Bei den Wappenmarken wurde der schwarze Druck mit gewöhnlicher Druckerschwärze aufgedruckt. Die Klischees (auch Einzelstereos genannt) waren in gewöhnlichen Schriftmetall gegossen. Die Druckplatten wurde zu jedem Druckauftrag neu zusammengesetzt. Die Marken zu 1 Sgr. (1/30 Thaler) umfassen die Michel-Nummern 3 a, 3 b, 10 a und 10 b, die Marken der MiNr. 10 wurden mehrfach aufgelegt. Der Plattenfehler MiNr. 3 I kommt nur bei der MiNr. 3 a vor. Daraus schließe ich, wenn es sich um einen echten Plattenfehler handelt, dass auch Austauschklischees verwendet wurden.

Ein Plattenfehler ist eine Abweichung, die entweder schon von Anfang an im Klischee vorhanden war, also ein fehlerhaft produziertes Klischee, oder weil sich eine Abweichung bzw. ein Fehler, zumeist ein Bruch, eine Einkerbung oder eine Verquetschung im bzw. des Schriftmetalls, durch Abnutzung ergeben hat. Bei der verwendeten Druckerschwärze kam es beim Druck auch zu vielerlei Fehlstellen im Markenbild, die nicht durch Brüche oder dergleichen sondern sich aufgrund mangelhaftem Farbauftrag begründen.

Im Moment kann ich Dir nicht wirklich sagen, ob es sich bei der gezeigten Einkerbung in den Schwarzdruck um einen Plattenfehler handelt oder nur um einen temporären Druckzufall. Als Plattenfehler ist diese Einkerbung im Michel nicht gelistet und eine Suche nach einen zweiten Exemplar blieb meinerseits bisher ergebnislos.

Beste Grüße
Markus
 
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