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Thema: Österreich Belege: Mischfrankaturen der klassischen Ausgaben 1850-1867
bignell Am: 17.11.2018 11:24:22 Gelesen: 25875# 1 @  
Liebe Freunde,

die oft beeindruckendsten Stücke in einer Briefsammlung stellen kontrastreiche Mischfrankaturen dar, während die seltensten Stücke eher kontrastarm erscheinen.

Kurz die Definition aus dem Begriffslexikon des BPP [1]:

Mischfrankatur (MiF) portogerecht: Verschiedene Postwertzeichen oder verschiedene Freimachungsarten auf Ganzstück. Eine portogerechte Mischfrankatur liegt vor, wenn das gesamte Porto der Postsendung oder ein entgeltpflichtiger Postdienst tarifgemäß durch unterschiedliche Postwertzeichen oder verschiedene Freimachungsarten bei der Auflieferung oder Ausstellung abgegolten werden. Zu den Mischfrankaturen gehören demzufolge auch die Teil-Barfrankaturen.

Wikipedia sieht es ähnlich:

Als Mischfrankatur (MiF) wird eine Form der Freimachung von postalischen Sendungen bezeichnet, bei der mehrere Postwertzeichen verschiedener Wertstufen, Markenausgaben oder verschiedene Freimachungsarten verwendet wurden. [2]

In Österreich spricht man bei einer ausgabenreinen Buntfrankatur normalerweise nicht von einer Misch- sondern eben Buntfrankatur. Deshalb werde ich hier keine Buntfrankaturen vorstellen.

Ich möchte hier nun meinen neuesten Zugang zeigen, eine Währungsmischfranktur der ersten Ausgabe von Lombardei-Venetien und Österreich, 15 Centesimi und 3 Kreuzer auf Fragment, Stempel unvollständig (C.V. = col vapore) DA VENEZIA:




Hier mein Übersetzungsversuch der Atteste:

Attest Alberto Diena:

Ich untersuchte das kleine Fragment, das das gemischte Porto trägt: Lombardo-Veneto, 1850, 15 Cent, und Österreich, 1850, 3 Kr., beide auf Handpapier. Die beiden Marken wurden mit einem Stempel in Blockbuchstaben "Da Venezia" entwertet. Eine fotografische Reproduktion ist hier angefügt.
Meiner Meinung nach ist das beschriebene Stück original und die beiden Marken perfekt: Ich habe es signiert. Die 3 Kr. zeigt zwei natürliche Papierfalten.

Attest Maurizi Raybaudi:

Lombardo Veneto 1850, 15 Cent. Handpapier, Type I, rot (Sass.N. 3) in Mischfrankatur mit Österreich 1850, 3 k. Handpapier, Karmin (Unif. N. 3a) auf kleinem Brieffragment.

Nach unserer Meinung ist das Fragment welches hier unten fotografisch reproduziert wurde original, ebenso wie die Entwertung "C.V. DA VENEZIA" in geneigten Druckbuchstaben. Es ist wertvoll für die Verwendung der beiden "Zwillings"-Werte, und da es sich aufgrund seiner Seltenheit immer noch in einem hervorragenden Erhaltungszustand befindet, wurde es vollständig signiert.

Lg, harald

[1] https://www.bpp.de/de/Begriffslexikon.html#Frankaturarten (unter 8.2. Einzel-, Mehrfach-und Mischfrankatur)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Mischfrankatur
 
Meinhard Am: 18.11.2018 10:22:43 Gelesen: 25842# 2 @  
@ bignell [#1]

seiner Seltenheit immer noch in einem hervorragenden Erhaltungszustand befindet, wurde es vollständig signiert.

Hallo Harald,

kannst Du mal die Rückseite hier einstellen mit der "vollständigen Signierung".

Beste Grüße,
Meinhard
 
bignell Am: 18.11.2018 11:22:43 Gelesen: 25835# 3 @  
@ Meinhard [#2]

Hallo Meinhard,

die ist unspektakulär - wohl nur meine Übersetzung schlecht.



Lg, h.
 
bignell Am: 18.11.2018 20:37:11 Gelesen: 25796# 4 @  
Liebe Freunde,

die zweite Form der Mischfrankatur; erste und zweite Ausgabe. Diese war nur in den letzten drei Monaten 1858 möglich, da die erste Ausgabe mit 1859 ihre Gültigkeit verlor.

Ich kann hier nur ein defektes Exemplar zeigen:



Durch den Registerbug weisen beide Marken Brüche auf, der obere Teil der linken Marke fehlt.

Diese Mischfrankatur ist insofern reizvoll, weil hier Kreuzer Conventionsmünze und Neukreuzer zusammentreffen. Die Gebühr für einen Fernbrief betrug 9 Kreuzer C.M. bzw 15 Neukreuzer und wurden hier durch 6 Kreuzer C.M. und 5 Neukreuzer korrekt dargestellt.

Lg, harald
 
bignell Am: 20.11.2018 00:26:50 Gelesen: 25764# 5 @  
Liebe Freunde,

die dritte Form der Mischfrankatur: Briefmarken und Stempelmarken. Briefmarken wurden in der österreichischen Monarchie vom Handelsministerium verausgabt (deshalb auch das Wasserzeichen KKHM = kaiserlich königliches Handels-Ministerium), während die Stempelgebühr dem Finanzministerium zufiel. Deshalb war weder die Verwendung von Stempelmarken auf Briefen erlaubt noch die von Briefmarken auf Dokumenten, wurde aber manchmal geduldet. Nicht jedoch in diesem Fall:




Dokument von 1855, die Stempelgebühr von 15 Kreuzer wurde versucht durch zwei 6-Kreuzer-Briefmarken und eine 3-Kreuzer-Stempelmarke abzugelten, die Briefmarken wurden nicht anerkannt und mit zwei 6-Kreuzer-Stempelmarken teilweise überklebt und mit dem "Prager Magistrats Expedit Amt"-Stempel entwertet.

Lg, harald
 
bignell Am: 21.11.2018 21:17:54 Gelesen: 25732# 6 @  
Liebe Freunde,

wenn man nach der oben zitierten Definition ("Zu den Mischfrankaturen gehören demzufolge auch die Teil-Barfrankaturen") aus dem BPP-Begriffslexikon geht, ist auch dieser Brief eine Mischfrankatur:



Auslandsfranko konnte bar bezahlt werden, die Rekogebühr über 6 Kreuzer (in Österreich zu Anfang rückseitig zu kleben) war jedoch mit einer Marke freizumachen.

Da ich kein Gewicht vermerkt sehe, gehe ich von einem Loth aus, somit wäre das Franko 9 KR österreichischer Anteil, 16 KR preussischer Transit, 24 KR für Frankreich, somit die Anmerkung rechts oben 9 (AT), 40 (16+24 ausländischer Anteil), 24 französischer Anteil.

1857 Wien nach Rouen, weitergeleitet Bretteville mit elf verschiedenen Stempeln:

RECOMMANDIRT | 15 | 9 | 1857 | WIEN
Franco
CHARGE
Charge
P.D.
AUTR. | 18 | SEPT. | 57 | ??
BUREAU CENTRAL | 18 | SEPT. | 57 | (60) (rot)
PARIS AU HAVRE 2o | 18 | SEPT. | 57 | H
ROUEN | 18 | SEPT. | 57 | (2)
PARIS AU HAVRE 3 | 19 | SEPT. | 57 | A
GODERVILLE | 19 | SEPT. | 57 | (74)
 

Lg, harald
 

bignell Am: 24.11.2018 12:14:29 Gelesen: 25698# 7 @  
Liebe Freunde,

die seltenste und teuerste Mischfrankatur der ersten Ausgabe ist die mit Ausgaben anderer Staaten, solche sind für mich ausser Reichweite und erzielen auf Auktionen zumindest hohe vierstellige Ergebnisse.

Was dieser noch am nächsten kommt, ist folgender Beleg (preislich aber weit darunter):



Brief aus 1858 von Frankfurt nach Häselgehr [1], einem kleinen Ort im Lechtal, der nicht postalisch angebunden war und die Zustellung deshalb über Boten erfolgte. Die "2" auf der Vorderseite kennzeichnet die 2 Kreuzer Botenlohn, die der Empfänger zu entrichten hatte. Genaugenommen handelt es sich dabei auch nicht um eine Mischfrankatur, weil der Botenlohn einen Portoanteil und keinen Frankoanteil darstellt.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Häselgehr
 
bignell Am: 01.12.2018 17:48:18 Gelesen: 25660# 8 @  
Liebe Freunde,

schon für recht kleines Geld ist die häufigste Mischfrankatur der zweiten und dritten Ausgabe zu haben: 5 und 10 Kreuzer.



Brief mit 10 Kreuzer Type II 1858 und 5 Kreuzer Ausgabe 1860/61, gesendet am 23.5.1861 von Metkovich (Müller 1673b, 12 Punkte auf zweiter bzw. 10 Punkte auf dritter Ausgabe) nach Triest. Frankatur wertet lt Handbuch Dr Ferchenbauer 200 Euro.



Brief mit 10 Kreuzer Type II 1858 und 15 Kreuzer Ausgabe 1860/61, gesendet am 30.4.1861 von Triest nach Bordeaux. Diese Kombination bewertet Dr Ferchenbauer mit 600 Euro.

Bitte beteiligt Euch mit eigenen Belegen, das Thema soll ja kein Monolog werden.

Lg, harald
 
bignell Am: 03.12.2018 21:02:08 Gelesen: 25630# 9 @  
Liebe Freunde,

hier eine Mischfrankatur der zweiten und dritten Ausgabe für Lombardei-Venetien, dargestellt durch 2x3 Soldi 1858 Type II und Umschlag zu 10 Soldi Ausgabe 1860/61.



Gesendet an Leopardo Martinengo, italienischer Politiker [1] in Brescia, weitergeleitet nach Torino

Ausschnitt aus Wikipedia [1], übersetzt mit Google Übersetzer: "Nach dem zweiten Unabhängigkeitskrieg und der Annexion der Lombardei an das Königreich Italien blieb er in Brescia (bevor er 1866 nach Venetien zurückkehrte)."

Signiert Alberto Diena, die zweite Signatur kann ich nicht identifizieren.

Stempel vorderseitig
TREVISO | 22 | 6
BRESCIA | 24 | GIU | 63
P.D.
Stempel rückseitig
BRESCIA | 23 | GIU | 63
DA DESENZANO A MILANO | 23 | GIU | 63 | (4)
MILANO | 24 | GIU | 63 | 4 S
TORINO | 24 | GIU | 63 | 10 S

Lg, harald

[1] https://it.wikipedia.org/wiki/Leopardo_Martinengo
 
bignell Am: 05.12.2018 19:32:57 Gelesen: 25607# 10 @  
Liebe Freunde,

hier eine Mischfrankatur, wie man sie seltener sieht, zweite und vierte Ausgabe für Lombardei/Venetien:



1863-11-17 Mischfrankatur 2x3 Soldi 1858 + 10 Soldi 1863 Venezia - Milano signiert Benussi, Ferchenbauer. Das Jahr ergibt sich aus der Frankatur, weil die zweite Ausgabe nur bis Mitte 1864 gültig war.

Lg, harald
 
bignell Am: 12.12.2018 21:02:33 Gelesen: 25561# 11 @  
Liebe Freunde,

eine Mischfrankatur der vierten und fünften Ausgabe gleicher Wertstufen - diese sind seltener als jene verschiedener Wertstufen:



Gelaufen von Triest 31.8.1864 nach Venedig.

Lg, harald
 
bignell Am: 16.12.2018 10:35:57 Gelesen: 25515# 12 @  
Liebe Freunde,

eine Mischfrankatur von vier Ausgaben (zweite bis fünfte) ist lt Handbuch Dr. Ferchenbauer zwar möglich, jedoch bisher nicht vorgelegen.

Hier eine Vorderseite mit drei Ausgaben:



1864-03-03 2x3 KR 1860 + 5 KR 1864 + 15 KR 1863 Brünn - Ferrara

Beim Absender Leopold Herzfelder dürfte es sich um einen Kaufmann gehandelt haben. [1]

Lg, harald

[1] https://translate.google.at/translate?hl=de&sl=cs&u=https://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/%3Facc%3Dprofil_osobnosti%26load%3D16599
 
bignell Am: 19.12.2018 21:36:54 Gelesen: 25487# 13 @  
Liebe Freunde,

nicht weniger schwer zu finden hier eine Mischfrankatur, bei der eine Ausgabe ausgelassen wurde:



1865-12-22 Mischfrankatur 15 KR 1864 (5. Ausgabe) + 2x3 KR 1861 (3. Ausgabe) Triest - Neapel, die Kurzbeschreibung stammt von Dr Ferchenbauer.

Lg, harald
 
bignell Am: 25.01.2019 21:13:46 Gelesen: 25369# 14 @  
Liebe Freunde,

auch hier wurde eine Ausgabe ausgelassen:



Briefstück Schio 24.12.1863 mit 2x3 Soldi 1858 Type II und 2x5 Soldi 1863

Hierbei handelt es sich um eine "patriotische Frankatur", jedoch nicht die österreichische Variante (vor allem von der ersten Ausgabe bekannt, 1 Kreuzer gelb + 2 Kreuzer schwarz), sondern die italienische (grün/weiß/rot). Witzig finde ich auch, dass die grünen und roten Marken jeweils gedreht verklebt wurden.

Lg, harald
 
bignell Am: 27.01.2019 23:51:29 Gelesen: 25289# 15 @  
Liebe Freunde,

immer schön anzusehen sind dreifarbige Mischfrankaturen:



28.6.1864 Neusatz nach Pest mit 2 KR 1863 und 3+10 KR 1864

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 28.01.2019 06:37:10 Gelesen: 25266# 16 @  
@ bignell [#15]

Hallo Harald,

ein wunderschöner Brief! Felix Austria, sage ich da nur.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
henrique Am: 28.01.2019 15:16:49 Gelesen: 25232# 17 @  
Hallo,

auch nett 3 Marken, 2 Farben



Doppeladler im Oval von 1863



Rückseite mit Aufgabe- und Ankunftsstempel

Grüße
Henrique
 
bignell Am: 28.01.2019 18:52:17 Gelesen: 25205# 18 @  
@ henrique [#17]

Hallo Henrique,

das ist eine Bunt-, keine Mischfrankatur. 1865 von Mantova nach Mailand gelaufen, dass nun zu Italien gehörte, somit der Tarif für Italien anzuwenden war und das P.D. gestempelt wurde für Franko komplett entrichtet. Katalogwert nach Ferchenbauer 375 €.

Lg, harald
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 18:41:22 Gelesen: 25169# 19 @  
@ bignell [#1]

Hallo Harald,

ich habe erst gestern dieses Thema hier entdeckt und möchte dir ähnlich wie Ralph zu diesen schönen Belegen gratulieren. Echte Mischfrankaturen sind immer wieder etwas schönes und unter Sammlern natürlich daher auch sehr beliebt. Ich kann da nur von meinem Sammelgebiet sprechen, Mischfrankaturen zwischen der Strubel und ihrer gekämmten Schwester zum Beispiel sind heiß begehrt, aber leider auch nicht billig, wenn man auf eine ordentliche Qualität setzt.

Liebe Grüße

Kevin
 
bignell Am: 29.01.2019 18:53:51 Gelesen: 25167# 20 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#19]

Hallo Kevin,

da hast Du vollkommen recht, aber lieber mal auf ein gutes Stück sparen als viele gewöhnliche billig kaufen, denke ich.

Ich bin ja in der glücklichen Lage hauptsächlich Österreich zu sammeln, und aufgrund der Ausdehnung des Kaiserreichs waren die Auflagezahlen viel höher und sind auch viel mehr Belege erhalten geblieben als z.B. Altschweiz. Eine Strubli-Mischfrankatur hab ich auch, die habe ich glaub ich schon mal in einem Deiner Themen gezeigt. [1]

Lg, harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/300
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 19:03:05 Gelesen: 25162# 21 @  
@ bignell [#20]

Hallo Harald,

da hast Du sicherlich Recht, da ich allerdings bald wieder ausstellen möchte, muss ich erst einmal was das Material anbelangt etwas in die Breite gehen, bevor ich dann einzelne Rosinen kaufe. Da ich noch ein "armer Student" bin, muss ich mir mein Geld sowieso etwas mehr einteilen. :D

Deine schöne Mischfrankatur kenne ich bereits aus dem Thema "Strubel".

Bei Rölli wird nächste Auktion wieder eine angeboten, allerdings ist dies die häufigste Kombination der beiden Ladys, wenn ich es richtig im Kopf habe.

https://www.philasearch.com/de/i_9224_45667/5655129_Schweiz_Strubel/9224-A63-1412.html?breadcrumbId=1548784819.9376&row_nr=21

Liebe Grüße

Kevin



[Bilder redaktionell hinzugefügt]
 
henrique Am: 29.01.2019 19:30:54 Gelesen: 25152# 22 @  
@ bignell [#18]

Hallo Harald,

Danke für die Aufklärung und besonders für den Katalogwert.

Beste Grüße
Henrique
 
bignell Am: 29.01.2019 19:49:26 Gelesen: 25141# 23 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief weist drei Besonderheiten auf:



1) Mischfrankatur 3 KR 1863 + 2 KR 1864
2) doppeltschwerer Ortsbrief aus Innsbruck
3) um einen Kreuzer unterfrankiert (2x3=6 KR wäre richtig gewesen), deshalb 1 KR fehlend + 5 KR Zutaxe = 6 KR Taxe

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 29.01.2019 20:00:45 Gelesen: 25136# 24 @  
@ bignell [#23]

Hallo Harald,

der kommt aber der eierlegenden Wollmilchsau schon sehr nahe, oder?

Weil Briefpost da steht - wie teuer wäre denn ein Ortsbrief der Fahrpost gekommen (etwas was ich noch nie gesehen habe von ganz Altdeutschland)?

Ist das hinten kein Stempel der Fahrpost?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 29.01.2019 20:22:34 Gelesen: 25128# 25 @  
@ bignell [#18]

Hallo Harald,

du sagst der Brief, der in Nummer [#17] gezeigt wird sei keine Mischfrankatur, sondern eine Buntfrankatur.

Wenn man in Wikipedia nachliest, steht dort, dass die Buntfrankatur nur eine Sonderform der Mischfrankatur ist; somit also auch eine Mischfrankatur ist.

Ich zitiere aus meinem Michel Briefe-Katalog Deutschland von1992/93:

Mischfrankatur.d.h die Marke mit anderen Marken auf Brief

Beim Begriffslexikon des BPP steht unter Punkt 8.2:

Mischfrankatur (MiF) portogerecht: Verschiedene Postwertzeichen oder verschiedene Freimachungsarten auf Ganzstück.

Verstehe ich hier etwas falsch? Ich wunderte mich schon die ganze Zeit, das nur Mischfrankaturen zwischen verschiedenen Ausgaben gezeigt wurden.

Wäre es nicht besser, wenn man das Thema in Ausgabenmischfrankaturen ändern würde, um Missverständnisse zu vermeiden?

Gruss
Martin
 
bignell Am: 29.01.2019 20:26:28 Gelesen: 25125# 26 @  
@ bayern klassisch [#24]

Hallo Ralph,

Fahrpost war lt Handbuch Dr Ferchenbauer bis 1890 bar zu entrichten. Tarif dafür habe ich für Ortsbriefe nicht gefunden, wird es wohl nicht gegeben haben. Der Segmentstempel rückseitig ist ein "normaler" (wenn auch seltener) Briefpoststempel, der Stempel auf den Marken wertet im Müller mit 2 Punkten, der Segmentstempel 210 Punkte - aber nur wenn er auf Marken abgeschlagen ist. Dann wäre der Brief wirklich die Wollmilchsau, ;)

Lg, harald
 
bignell Am: 29.01.2019 20:38:59 Gelesen: 25119# 27 @  
@ Martin de Matin [#25]

Hallo Martin,

das BPP-Begriffslexikon habe ich unter [#1] auch zitiert, und dazu geschrieben:

In Österreich spricht man bei einer ausgabenreinen Buntfrankatur normalerweise nicht von einer Misch- sondern eben Buntfrankatur. Deshalb werde ich hier keine Buntfrankaturen vorstellen.

Vielleicht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt auch ein Thema Buntfrankaturen Österreich gründen, aber ich möchte mich erst mal auf dieses Thema konzentrieren.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 29.01.2019 20:52:39 Gelesen: 25114# 28 @  
@ bignell [#26]

Hallo Harald,

danke für diese wertvolle Infos. Ich frage mich nur, warum jemand aus der Zeit das dann geschrieben hat? Wenn es keine Ortsfahrpost gab, brauchte man doch nicht Briefpost zu notieren. Sonderbar.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 29.01.2019 21:52:10 Gelesen: 25107# 29 @  
@ bayern klassisch [#28]

Hallo Ralph,

nachdem "Briefpost" in der selben Farbe wie "Haushaltsfund" vermerkt ist, nehme ich mal an das wurde (deutlich) später darauf vermerkt, somit wohl kein postalischer Vermerk, eventuell Vermerk eines Sammlers?

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 29.01.2019 22:04:53 Gelesen: 25104# 30 @  
@ bignell [#29]

Hallo Harald,

tja, schwierig - so richtig leuchtet mir das nicht ein, warum das ein Privater draufschreiben sollte. Wir werden es wohl nie mehr erfahren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 22:35:08 Gelesen: 25094# 31 @  
@ bignell [#29]
@ bayern klassisch [#30]

Ich würde Harald da allerdings zustimmen, wenn man nämlich die Schriftform der Adresse betrachtet und mit den anderen beiden Wörtern vergleicht, fallen einem doch deutliche Unterschiede auf, sodass es gut sein kann, dass sich ein Sammler verewigt haben könnte.

Liebe Grüße

Kevin
 
bignell Am: 30.01.2019 22:32:51 Gelesen: 25012# 32 @  
Liebe Freunde,

hier eine Mischfrankatur 4./5. Ausgabe:



10 KR 1863 + 15 KR 1864 von Brandeis nach Wien, die Recogebühr wurde vorschriftswidrig vorderseitig geklebt.

Schön finde ich die Adresse:

Wohlgeboren der Frau Josephine Czermak ?? Docters Wittwe zu Wienn
Abzugeben in der Buchhaltung des H. Carl Czermak in der ?attengasse N 6

Lg, harald
 
wuerttemberger Am: 30.01.2019 22:50:19 Gelesen: 25008# 33 @  
@ bignell [#32]

Schottengasse

Gruß

wuerttemberger
 
bignell Am: 30.01.2019 22:55:56 Gelesen: 25005# 34 @  
@ wuerttemberger [#33]

Hallo Wuerttemberger,

danke Dir, da habe ich wieder mal Scheuklappen aufgehabt.

Lg, harald
 
henrique Am: 02.02.2019 16:17:59 Gelesen: 24890# 35 @  
@ bignell [#18]

Hallo Harald,

habe noch eine Buntfrankatur und ersuche um den Katalogwert



RECO von Wien nach Krems mit 2 Kreuzer gelb und 3 Kreuzer grün von 1863 Doppeladler im Oval.



Rückseite mit Firmemstempel, Siegel und Ankunftsstempel Krems. Marke 10 Kreuzer blau von 1863.

Grüße
Henrique

PS.: Sollte es nicht ein Thema für die Buntfrankaturen geben?
 
bignell Am: 02.02.2019 17:45:18 Gelesen: 24875# 36 @  
@ henrique [#35]

Hallo Henrique,

2+3+10 KR auf Brief lt Handbuch Dr Ferchenbauer 900 € (rückseitige Recofrankatur etwas weniger) - aber da sowohl die 3 als auch die 10 KR defekt sind, kann man den Wert nicht anwenden. Die 2 KR mit Blaustempel wertet auf Brief 400 €, sollte sie in Ordnung sein.

Thema für Buntfrankaturen werde ich irgendwann mal aufmachen, wenn ich mit dem Thema hier einigermassen durch bin.

Lg, harald
 
henrique Am: 02.02.2019 18:04:06 Gelesen: 24868# 37 @  
@ bignell [#36]

Hallo Harald,

danke für die schnellen Infos!

Bin immer überrascht, wie hoch solche Sachen bewertet werden. Bezeichne sie intern als "URALT-Belege.

Beste Grüße
Heinz alias Henrique
 
bignell Am: 02.02.2019 18:17:40 Gelesen: 24863# 38 @  
@ henrique [#37]

Hallo Heinz,

es ist wie überall, Katalogwert ist nicht Handelswert, Handelswert hängt sehr stark von Erhaltung und Seltenheit ab. Wobei eine Dreifarben-Buntfrankatur schon recht selten ist bei den klassischen Ausgaben von Österreich.

Lg, harald
 
bignell Am: 03.02.2019 13:48:45 Gelesen: 24837# 39 @  
Liebe Freunde,

hier dieselbe Kombination wie unter [32], jedoch in anderer Verwendung:



1864 10 KR 1863 + 15 KR 1864 von Wien nach Durham / GB, mit 25 KR korrekt frankiert, Wien 14.3.1864 - Coeln/Verviers 16.3. - London 17.3. - Durham 17.3.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 03.02.2019 14:39:56 Gelesen: 24831# 40 @  
@ bignell [#39]

Sehr hübscher Brief, Harald, was du so alles für Rosinchen hast. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.02.2019 15:41:52 Gelesen: 24822# 41 @  
Hallo Ralph,

freut mich immer wenn ein Stück gefällt. Wobei Dir das nächste auch zusagen sollte:



5-Kreuzer-Ganzsache von 1867 mit Zusatzfrankatur 10 KR 1864 von Prag 18.7. nach Frankfurt/Main 19.7. mit Vermerk "Post restanto" (postlagernd)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 03.02.2019 15:51:53 Gelesen: 24818# 42 @  
@ bignell [#41]

Hallo Harald,

der Nachname sagt mir etwas und poste restante ist ja mein Lieblings - Postsonderdienst, von daher hast du mich bei dem Brief ganz im Boot. :-)

Vielen Dank fürs Zeigen dieser Rosine und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.02.2019 21:16:52 Gelesen: 24737# 43 @  
Liebe Freunde,

hier eine Kombination 3 KR 1864 + 2 KR 1867:



Eisenbrod (Železný Brod) 5.6. - Prag 4.6.1868, rückseitig Durchgangsstempel "TURNOV | ? JUN | TURNAU"

Da ich nicht glaube, dass der Beleg in der Zeit zurückgelaufen ist (oder 364 Tage gelaufen ist), dürfte einer der Stempel falsch eingestellt gewesen sein - da der Tag am Turnov-Stempel unleserlich ist, leider nicht mehr feststellbar welcher.

Lg, harald
 
bignell Am: 06.02.2019 22:25:59 Gelesen: 24680# 44 @  
Liebe Freunde,

hier ein Beleg, der wirklich in der Zeit zurückgelaufen ist:



Am 2.9.1865 in Scio-Cesme abgesandt und in Syros am 23.8.1865 angekommen. Das liegt natürlich an der Verwendung des julianischen Kalenders in Griechenland. Der 23.8.1865 julianisch entspricht dem 4.9.1865 gregorianisch, übrigens ein Montag.

Die Frankatur von 10 Soldi deckte den griechischen Anteil nicht ab, das Gesamtfranco ist rechts oben mit 60 Lepta angegeben, die 10 Soldi deckten davon 40 Lepta ab, somit blieben 20 Lepta übrig, für die ein Hermeskopf verklebt und beim Empfänger eingehoben wurde.

Der Brief wurde zur Desinfektion mit zwei Rastelschlitzen und einigen Rastellöchern versehen und geräuchert.

Lg, harald
 
bignell Am: 16.02.2019 22:24:45 Gelesen: 24490# 45 @  
Liebe Freunde,

dieses nette Briefchen hat vor kurzem den Weg zu mir gefunden:



Triest 16.12.1863 - Pontelagoscuro 17.12. - Ferrara 18.12., frankiert mit 2x3 KR 1861 + 10 KR 1863, leider ohne Inhalt

Lg, harald
 
bignell Am: 18.02.2019 22:43:34 Gelesen: 24412# 46 @  
Liebe Freunde,

selten anzutreffen sind Mischfrankaturen gleicher Wertstufen.



Mischfrankatur 5 Soldi 1864 + 5 Soldi 1863 (leider durch einen Registerbug getroffen) Venezia 24.10.1864 - Mantova 25.10.1864 mit Distribuzione 1 - Stempel

Lg, harald
 
bignell Am: 24.02.2019 15:06:56 Gelesen: 24293# 47 @  
Liebe Freunde,

hierbei handelt es sich "nur" um eine Pseudomischfrankatur:



Die 2 Kreuzer-Marke von 1861 wurde als Zeitungsfranko verwendet, die 15 Kreuzer Stempelmarke wurde später hinzugefügt, deshalb geht der Poststempel nur über die Freimarke, der Gerichtsstempel über beide Marken.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 24.02.2019 15:33:12 Gelesen: 24287# 48 @  
@ bignell [#47]

Lieber Harald,

na wenn das kein "eye-catcher" ist, dann weiß ich es auch nicht mehr. Wundervoll - ach, liefe doch solch eine Bombe nur mal nach Bayern, dann stünde ich sofort auf der Käuferseite.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Franz88 Am: 24.02.2019 17:17:44 Gelesen: 24269# 49 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von Königswald (Böhmen) nach Linz. Aufgabestempel Königswald am 6.3.1860. Durchgangsstempel Bodenbach (Böhmen) 6.3. Durchgangstempel Wien 7.3. Ankunftsstempel Linz 7.3. Frankatur 10 + 5 Kreuzer.

Bitte um eine Bewertung dieses Briefes. War das Porto von 15 Kreuzer korrekt? Wie hoch ist der Katalogwert dieses Briefes?





Liebe Grüße
Franz
 
bayern klassisch Am: 24.02.2019 17:22:59 Gelesen: 24266# 50 @  
@ Franz88 [#49]

Hallo Franz,

15 Neukreuzer = bis 1 Loth über 20 Meilen innerösterreichisch, also korrekt frankiert. 1 Postmeile war ca. 7.5 km.

Du kannst dir ausrechnen, ob 5 Neukreuzer bis 10, 10 Neukreuzer bis 20 und 15 Neukreuzer über 20 Meilen passen, wenn du hier die Aufgabe- und Abgabepost eingibst:

https://www.luftlinie.org/

Wert? Ich schätze 20 bis 30 Euro, aber andere kennen sich sicher besser damit aus.

Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 24.02.2019 17:32:08 Gelesen: 24264# 51 @  
@ Franz88 [#49]

Hallo Franz,

Franko korrekt. Katalogwert für die Buntfrankatur 1858 5+10 Kronen Type II ist 75 €, dafür kriegt man kaum mehr als 10 Euro. Etwas besonderes ist der ideal abgeschlagene Stempel Königswald (Müller 1323a, 30 Punkte), für den sind noch mal 20 € extra drin, denke ich. Unten links scheint eine Signatur von Rismondo zu sein.

Lg, harald
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.02.2019 18:07:03 Gelesen: 24253# 52 @  
@ bignell [#47]
@ bayern klassisch [#48]

Hallo Harald,

ich schließe mich Ralph voll und ganz an, toller Beleg, besonders in der Erhaltung!

Bitte mehr davon.

LG

Kevin
 
Franz88 Am: 24.02.2019 19:25:13 Gelesen: 24240# 53 @  
@ bayern klassisch [#50]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine Info. Ein Super Link. Danke.

Liebe Grüße
Franz

@ bignell [#51]

Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Antwort. Mit der Signatur von Rismondo hast du recht.

Liebe Grüße
Franz
 
bignell Am: 24.02.2019 19:47:47 Gelesen: 24238# 54 @  
Liebe Freunde,

dieser Beleg hier erscheint ziemlich seltsam:



Was sehen wir hier? Einen selbstgebastelten Umschlag mit vorderseitig einer 2-Kreuzermarke Ausgabe 1863 und rückseitig der Hälfte einer 3-Kreuzermarke der Ausgabe 1861. Ausserdem einen Vermerk "Recom Recepis" (Rekommandiert + Rückschein). Der RECOM-Stempel weist darauf hin, dass die Aufgabe rekommandiert erfolgte. Der Brief lief von Retsag nach Oroszi, wenn ich die Adresse recht deute, Luftlinie ca 155 km, somit über 20 Meilen.

Die 2-Kreuzer-Frankatur weist auf eine Drucksache hin, allerdings sind mir noch keine rekommandierten Drucksachen untergekommen.

Das Franco war bei Rekommandation komplett zu entrichten und würde somit 2 Kreuzer Franco + 10 Kreuzer Rekommandation + 10 Kreuzer Rückschein betragen, sollte es sich nicht um eine Drucksache gehandelt haben 15+10+10 Kreuzer. Der Rückschein wurde oft mit den Marken am Brief befestigt, welche somit auf dem Rückschein verblieben sind, kann nur vermutet werden, es müssten aber zumindest zwei weitere Marken gewesen sein, und das wäre ungewöhnlich.

Lg, harald
 
bignell Am: 29.04.2019 20:54:37 Gelesen: 23832# 55 @  
Liebe Freunde,

folgende Neuerwerbung kann eine Geschichte erzählen:



Was sehen wir hier? Einen Brief von Russenau (Rosenau, Râșnov) nach Ossegg (Osek) mit Typenmischfrankatur: 2 Kreuzer Type II + 3 Kreuzer Type Ia + 10 Kreuzer Type II.

Adresse:
An
Herrn Herrn Franz Neuber
Buchbinder
in
Ossegg
in Böhmen
Post ?Ostrau? Prag Teplitz

Bei einer so genauen Angabe sollte eigentlich nichts schiefgehen, oder?



Laufweg anhand der Stempel:
KRONSTADT | 18 | 6 (Brașov)
HERMANNSTADT | 19 | 6 (Sibiu)
TEMESVAR | 21 | 6 (Timișoara)
ESSEGG | 23 | 6 (Osijek)
PESTH | 25 | 6 (Budapest)
TEPLITZ | 26 | 6 (Teplice)
OSSEGG | 27 | 6 (Osek)

Offensichtlich wurde Essegg statt Ossegg gelesen und der Laufweg ignoriert, sodass der Brief bis ins heutige Kroatien lief, bis der Irrtum erkannt und der Brief ans nördliche Ende des heutigen Tschechien weitergeleitet wurde.

Lg, harald
 
bignell Am: 15.05.2019 20:59:46 Gelesen: 23680# 56 @  
Liebe Freunde,

Brief von 1874 von der Weißgerberlände in Wien nach Venedig, freigemacht mit 2x5 Kreuzer und einer 15 KR Stempelmarke. Diese wurde nicht anerkannt und der Brief deshalb mit 15 KR (5 KR fehlendes Franco + 10 KR Nachtax) bzw 35 Centesimi beschwert, dargestellt durch Segnatasse zu 5+30 Centesimi, die vom Empfänger zu bezahlen waren. Somit Freimarke AT + Stempelmarke AT + Portomarke IT. Zusätzlich Vermerk Ferma in posta (postlagernd).



Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 16.05.2019 18:12:46 Gelesen: 23652# 57 @  
@ bignell [#55]

Hallo Harald,

tolle Briefe zeigst du da - genau mein Geschmack. Klasse!

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
bignell Am: 16.05.2019 21:20:27 Gelesen: 23621# 58 @  
@ bayern klassisch [#57]

Hallo Ralph,

freut mich wenn Dir die Briefe gefallen. Wobei "ferma" bei Dir ja eine Bank ist. Deshalb hab ich noch einen:



Mischfrankatur 2x3 KR 1863 (eine rechts oben beschädigt) + 10 KR 1864. Brief aus 1864 Fuccine in Tirol (Müller 736a, 60 bzw 35 Müller-Punkte) nach Genova in Sardegna mit "ferma in ?agliere". Das einzige italienisch Wort, das ich gefunden habe, ist tagliere (Schneidbrett) - aber Sinn kann ich keinen darin ausmachen.

Lg, harald
 
marlborobert Am: 16.05.2019 21:58:28 Gelesen: 23604# 59 @  
Eventuell heißt es über Genua, also per Schiffspost nach Sardinien, dort postlagernd in Cagliari?

Denn den Stempeln nach war der Brief am 8. September in Genova und 3 Tage später, also am 11. September in Cagliari. Das würde wahrscheinlich mit Schiffspost passen.
 
bignell Am: 16.05.2019 22:05:54 Gelesen: 23600# 60 @  
@ marlborobert [#59]

Hallo marlborobert,

da hast Du vollkommen recht und ich hatte wieder mal Scheuklappen auf den Augen, natürlich Cagliere = Cagliari.

Vielen Dank, harald
 
bignell Am: 23.05.2019 08:54:47 Gelesen: 23502# 61 @  
Liebe Freunde,

eine drei-Ausgaben-Frankatur habe ich in Beitrag [#12] gezeigt. Hier ein Fragment der Ausgaben für Venetien vom 26.2.1864 aus Polesella (zwischen Rovigo und Ferrara gelegen):



Es dürfte sich um einen doppeltschweren Brief gehandelt haben aufgrund der vorderseitigen Frankatur von 20 Soldi (2x10 Soldi, 4x5 Soldi wäre natürlich auch möglich). Die rückseitige 10 Soldi deckt den Reco-Betrag ab.

Versuch der Attest-Übersetzung:

Ich untersuchte den Brief, der per Einschreiben aus Polesella mit den drei Briefmarken von Lombardo-Venetien verschickt wurde: 1859, 15 Soldi, blau, Typ II, 1862, 10 Soldi, ziegelbraun (auf der Rückseite verwendet), 1863, Zähnung 14, 5 Soldi, rosa (Kat. Sassone, Nr. 32, 34, 38). Eine fotografische Reproduktion wird hier angehängt. Meiner Meinung nach ist das beschriebene Stück - mit seiner seltenen "dreifarbigen" Frankatur, die aus Exemplaren von drei verschiedenen Ausgaben besteht, original und die Briefmarken sind perfekt: Ich habe es mit "E.Diena" signiert.

Lg, harald
 
bignell Am: 20.06.2019 17:33:41 Gelesen: 23164# 62 @  
Liebe Freunde,

eine ähnliche Mischfrankatur wie sie Auction Galleries Hamburg (vorm. Schwanke) anbietet [1] habe ich auch, interessanterweise ebenso aus Rovigo, die Schrift ist aber eine andere, somit dürfte es nicht derselbe Absender sein:



3 Soldi grün Ausgabe 1858 + 2 Soldi Ausgabe 1863 vermutlich 9.4.1864 von Rovigo nach Crespino. Die 2 Soldi zeigt eine starke Verzahnung.

Lg, harald

[1] https://www.philasearch.com/de/i_9255_73989/4770_sterreich_Lombardei_Venetien/9255-A13-1832.html?breadcrumbId=1561044364.5017&row_nr=14
 
bignell Am: 18.02.2020 17:11:48 Gelesen: 21714# 63 @  
Liebe Freunde,

nach langer Zeit wieder mal eine Mischfrankatur ergattert:



Mischfrankatur 2x5 Soldi 1863 + 2x3 Soldi 1864 gelaufen von Padova nach Palermo, Attest unter [1]

Franco von 10, 16, 21 und 26 Soldi waren die Frankostufen für Italien, je nach Sektion (ursprüngliche Regelung mit den sardischen Staaten, danach österreichisch-italienischer Postverein - starke politische Veränderungen auf der italienischen Halbinsel zu dieser Zeit)
Österreich A1 bis 10 Meilen, A2 bis 20 Meilen, A3 darüber; Italien S1 bis 75 km, S2 darüber:
A1-S1 10 Neukreuzer/Soldi, A1-S2 und A2-S1 16 KR, A2-S2 und A3-S1 21 KR, A3-S2 26 KR
Hier haben wir den Fall erste österreichische Sektion in zweite italienische Sektion (A1-S2) und somit 16 Soldi Gebühr.

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/1976
 
Heinz 7 Am: 19.02.2020 15:15:57 Gelesen: 21681# 64 @  
@ bignell [#55]
@ bignell [#63]

Harald,

Du zeigst uns hier wirklich tolle Stücke. Super. Danke! Besonders die Geschichte mit dem Brief nach Ossegg ist ja wirklich wunderbar.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 19.02.2020 20:17:04 Gelesen: 21656# 65 @  
@ bignell [#63]

Harald,

zu deinem Brief hätte ich eine Frage. Ist die linke 5 Soldi-Marke in der rechten oberen Ecke stärker beschädigt? Mir fiel auf, das die Papierfarbe etwas weißer aussieht als der restliche Teil der Marke; und beim Stempel fiel mir auf, das beim Stempel Padova der Buchstabe "V" bei der rechten Marke vollständig, auch in den Zahnlöchern von der linken Marke, zu sehen ist aber auf den Zahnspitzen der linke Marke keine Stempelfarbe zu sehen ist, was eigentlich meiner Meinung nach nicht möglich ist.

Auf dem unstehenden Ausschnitt deines Briefes habe ich die betreffende Stelle eingekreist.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 19.02.2020 21:17:18 Gelesen: 21646# 66 @  
@ Martin de Matin [#65]

Hallo Martin,

wenn Du genau hinsiehst, dann siehst du einen leichten Bug senkrecht durch das Briefpapier, hier haben sich die Marken etwas gelöst, und die linke ist ursprünglich unter der rechten geklebt, deshalb ist das Papier der linken dort weisser und der Stempel unterbrochen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 19.03.2020 00:02:39 Gelesen: 21450# 67 @  
Liebe Freunde,

wenn einem ein Wechsel zugestellt wird, so ist das Grund zur Freude, und so auch hier, wenn auch dieser mich Geld gekostet hat anstatt welches zu bringen. Ein bekanntes deutsches Auktionshaus überlies mir dieses Stück gegen einen nicht zu geringen Obolus.



Wechsel über 500 Gulden, Gebühr beglichen mit einer Stempelmarke zu 60 Kreuzer und einer Briefmarke Ausgabe 1861 zu 3 Kreuzer, handschriftlich entwertet.

Dr. Ferchenbauer schreibt in seinem Handbuch: "Kombinationen zwischen Frei- und Stempelmarken (Mischabgeltung der Fiskalgebühr) sind sehr selten, es gelten LP!"

(3)1 December 1863 Pr F(lorin) 500 Öst. W(ährung)
(..) 1864 zahlen Sie gegen diesen Prima Wechsel
(..) ?? Eigner die Summa von
(Fü)nfhundert in Östr. Währing (Währung)
(..)ten und stellen es auf Rechnung laut Bericht
(..) Zweischütz
Angen?nn
Mich(ael) Zweischütz
The(odor) Zweischütz

Da links ein Stück fehlt, ist die Herkunft nicht mehr feststellbar.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 10.05.2020 18:52:39 Gelesen: 21086# 68 @  
Liebe Freunde,

leider nicht gut erhalten, aber in der Form selten:



5-Kreuzer-Ganzsache der Ausgabe 1867/74 zusatzfrankiert mit 5 Kreuzer 1883, gelaufen von Condino 10.5.1884 nach Bologna 12.5.1884, Öffnungsmangel am Wertstempel.

Links oben Vermerk "tipografia arcivescovile" (Erzbischöfliche Druckwerke). Die Kombination mit 2x5 Kreuzer 1883 ist nicht häufig, mit 1x5 Kreuzer 1883 ist mir diese Kombination noch nicht untergekommen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 27.07.2020 23:06:11 Gelesen: 20659# 69 @  
Liebe Freunde,

ein bekanntes Wiener Auktionshaus hat mir folgendes Stück beschert:



Umschlag der Ausgabe 1861 mit 5 und 10 Kreuzer der Ausgabe 1863, die 10 Kreuzer wurde beim Öffnen durchtrennt, gesendet von Reichenberg nach Pest, vermutlich von 1863.

Attest unter [1] (noch nicht freigeschaltet)

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/2001
 
bayern klassisch Am: 28.07.2020 00:37:36 Gelesen: 20651# 70 @  
@ bignell [#69]

Lieber Harald,

ein sehr attraktiver Brief - ich mag Zusatzfrankaturen auf Ganzsachen und wenn dann noch hinten eine weitere Marke appliziert wurde und 3 feine Siegel treppenförmig des Sammlers Auge erfreuen, kann man dir nur zu dem Traumstück gratulieren.

Würde ich nicht Bayern sammeln, wüßte ich, was mein Sammelgebiet sonst geworden wäre ... :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.01.2021 18:02:29 Gelesen: 18939# 71 @  
Liebe Freunde,

die Mischfrankatur 10 KR 1858 + 5 KR 1861 ist sicher eine der häufigsten, aber hier recht schön dargestellt:



Briefhülle aus Triest 2.6.1861 - Lyon/Frankreich 6.6.1861

Bei der linken 10 Kreuzer fehlt ein Stück, das dürfte aber schon beim Aufkleben so gewesen sein, unterhalb des Stempels sind auch Fehlstellen erkennbar. Um eine betrügerische Frankatur (Wiederverwendung) dürfte es sich jedoch nicht handeln, da die Marke keine Stempelreste aufweist.

Vorderseitig noch der Transitstempel und P.D. in rot abgeschlagen, rückseitig Ankunftsstempel von Lyon.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 17.03.2021 23:20:28 Gelesen: 18136# 72 @  
Liebe Freunde,

dreifarbige Mischfrankaturen sind immer spektakulär. Hier 2 x 3 Kreuzer 1863 und 5 + 15 Kreuzer 1864, gelaufen von Brandeis (Brandýs nad Labem-Stará Boleslav, Müller 304a - nicht zu verwechseln mit Brandýs nad Orlicí) [1] 19.11.1864 über Prag 20.11.1864 nach Florenz 23.11.1864:



Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brand%C3%BDs_nad_Labem-Star%C3%A1_Boleslav
 
bayern klassisch Am: 17.03.2021 23:49:17 Gelesen: 18127# 73 @  
@ bignell [#72]

Hallo Harald,

was für ein Brief - kannst du lesen, was links oben steht? Oder erläutern?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 00:16:43 Gelesen: 18126# 74 @  
@ bayern klassisch [#73]

Hallo Ralph,

links oben steht:

Via (della) Pergola N 124 (Strasse in Florenz)
Al Nobil Uomo (dem edlen Herrn)
Il Signor ... und hier hat die DSGVO zugeschlagen ;)

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 08:37:34 Gelesen: 18114# 75 @  
@ bignell [#74]

Hallo Harald,

dein Italienisch ist offenbar weit besser, als das, was bei mir noch übrig geblieben ist - vielen Dank! Ich hatte ursprünglich an einen Vermerk der Aufgabepost gedacht, aber nichts Außergewöhnliches auf dem Brief entdecken können (außer dass er wunderschön ist). Jetzt ist die Story rund. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 13:09:22 Gelesen: 18105# 76 @  
@ bayern klassisch [#75]

Hallo Ralph,

mein Italienisch ist nicht existent, aber ich habe vor vielen Jahren etwas Zeit in Florenz verbracht, und die Via della Pergola ist unweit der Kathedrale.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 13:12:25 Gelesen: 18102# 77 @  
@ bignell [#76]

Hallo Harald,

dann ist nicht nur dein Italienisch besser, als das meine, sondern auch dein Gedächtnis - ich war da auch mal (einen Tag lang), aber einen Straßennamen habe ich nicht behalten.

Glückwunsch zu diesem Traumbrief - wer hätte den nicht gerne?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 18:10:05 Gelesen: 18089# 78 @  
Liebe Freunde,

bereits besprochen, aber nicht leicht zu finden: Mischfrankatur zwischen der dritten und fünften Ausgabe:



Brief mit 2 x 3 Kreuzer 1861 und 2 x 5 Kreuzer 1864 aus Roveredo vom 29.2.1864 (Schalttag) an Luigi Orsi presso il signor (bei dem Herrn) Luigi Strazza (in) Milano, dort am 1.3.1864 angekommen. Die patriotische Frankatur ("tricolore italiano" grün-weiss-rot) ist leider stockfleckig.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 20:08:20 Gelesen: 18081# 79 @  
@ bignell [#78]

Hallo Harald,

beeindruckender Brief - das mit den Stockflecken würde ich aber schnellstens wegmachen lassen, sonst droht weiteres Ungemach.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 21:25:27 Gelesen: 18066# 80 @  
@ bayern klassisch [#79]

Hallo Ralph,

danke für die Sorge, aber den Brief habe ich seit ca 15 Jahren, kein Geruch, keine Veränderung, da verzichte ich lieber auf chemische Keulen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 19.03.2021 23:11:10 Gelesen: 18047# 81 @  
Liebe Freunde,

hier ein doppelt schwerer Brief mit 15 Soldi 1858 (Type II) und 5 Soldi 1861 von Bassano 10.7. nach Mantova 11.7., wohl 1861 oder 1862:



Rückseitig schönes Siegel mit Inschrift "Supremo Comando Generale Militari" (Oberstes allgemeines Militärkommando).

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 21.03.2021 13:16:39 Gelesen: 18022# 82 @  
Liebe Freunde,

Mischfrankaturen haben ihre Ursache im Aufbrauch alter Ausgaben, und da kommt es eben vor, dass von einer seltener verwendeten Wertstufe Reste zur Darstellung anderer Portostufen herhalten mussten. Um die 3-Kreuzer-Marken der Ausgabe 1861, die das Franko eines einfachschweren Lokalbriefes abdeckten, aufzubrauchen wurden hier fünf Stück für den Fernbrief (15 Kreuzer) verwendet, für die Recogebühr wurde die neue 10 Kreuzer 1863 verwendet:



Brief an den Hauptmann Auditor Franz Pillgrab beim kk: Militär (B?)andgericht zu Kaposvar in Ungarn. Haag (NÖ) 15.11.1863 - Wien 15.11.1863 - Pragerhof (Pragersko) 16.11.1863 - Kaposvar 19.11.1863 (Brief dreiseitig geöffnet und auf anderes Papier aufgezogen)

Selbe Frankaturkombination, rückseitige Recomarke zertrennt:



B.H. (Bahnhof) Prag 2.12.1863 - Wien 3.12.1863

Hier sieht man sehr schön die damals übliche Praxis, die Recofrankatur gleichzeitig zur Versiegelung zu verwenden, wodurch viele der Recomarken beim Öffnen zerstört wurden, meist zerrissen, seltener wie hier zerschnitten.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 21.03.2021 13:54:04 Gelesen: 18013# 83 @  
@ bignell [#82]

Hallo Harald,

alles schöne Briefe - danke fürs Zeigen und bitte gerne mehr davon. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 19.12.2021 18:05:36 Gelesen: 14147# 84 @  
Da schon längere Zeit nichts zu sehen war, zeige ich eine Mischfrankatur der 15 Kr. der Ausgabe 1863/64 mit einer 10 Kr. der Ausgabe von 1867. Der Brief mit einem blauen Einkreisstempel von Wien ging 1867 als Einschreiben nach Dresden. Rückseitig ist ein violetter achteckiger Kastenstemstempel der Stadtpost Dresden angebracht. Diese Frankatur ist nach alten Ferchenbauerkatalog einer der am niedrigsten bewerteten Mischfrankaturen dieser beiden Ausgaben.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 19.12.2021 18:58:07 Gelesen: 14140# 85 @  
@ Martin de Matin [#84]

Hallo Martin,

gratuliere, schöner Brief, den hätte ich auch genommen. Das mag zwar die zweithäufigste Mischfrankatur nach der 5+10 Kreuzer sein, aber eine Mischfrankatur in guter Erhaltung ist nicht so leicht zu finden. Und blauer Stempel auf blauer Marke hat einfach was.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 03.01.2022 23:41:30 Gelesen: 13877# 86 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief hat über den Jahreswechsel seinen Weg von den Staaten zurück in die Heimat gefunden:



1867 oder 1868 von Josefstadt in Wien (26.9.) über Bremerhaven (28.9., wunderbarer Stempel rückseitig) nach Boston Massachusetts (leider ohne Ankunftsstempel) gesandt, frankiert mit 2x 15 Kreuzer 1864 + 3 Kreuzer 1867 (die fünfte Ausgabe war in Österreich bis 31.8.1869 frankaturgültig), wobei ich die 33 Kreuzer aus den Gebührentabellen bei Dr. Ferchenbauer nicht herauslesen kann, aber er zeigt in Band I Seite 193 einen Brief Wien - New York via Bremen mit Erklärung 10+23 Kreuzer je Loth. Trotz des dünnen Papiers ist der Umschlag hervorragend erhalten, links sauber geöffnet, mehr kann man nicht verlangen.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 24.05.2022 17:33:48 Gelesen: 11725# 87 @  
Liebe Freunde,

auf diesem Kuvert finden sich beide Varianten (grober und feiner Druck) der 10 Soldi der Freimarkenausgabe 1867



4.3.1875 Lloyd Agenzie Constantinopoli - Metelino (Mytilini, Lesbos), rückseitig vermutlich Notizen des Empfängers

Zum Druck lesen wir bei Dr. Ferchenbauer (Ausgabe 2008, Band II, Seite 7+8):

Die Ausgabe wurde nämlich im einfachen Buchdruck zuerst im sogenannten "Weichdruck" - dem "groben Druck", ab Ende 1874 im sogenannten "Hartdruck" - dem "feinen Druck" hergestellt...

Ab Herbst 1874 verwendete man für den Überzug der Gegenwalze kein textiles Gewebe, sondern Material, das keine Struktur mehr zurückließ (ev. Gummituch?), außerdem wurde auf härteres, dünneres und glatteres Papier gedruckt ... erst die Beurteilung des Papiers erlaubt eine entsprechende Zuordnung!


Man kann auch manchmal am Medaillon-Hintergrund erkennen, um welchen Druck es sich handelt, beim groben Druck sieht der Hintergrund - wie hier bei der linken Marke - oft gekörnt aus.

Liebe Grüße,
harald
 
Martin de Matin Am: 09.07.2022 22:52:44 Gelesen: 10551# 88 @  
Bei der 140. Versteigerung Württembergisches Auktionshaus wurde ein Brief mit der 5Kr. der Ausgabe 1867 mit zusätzlichen griechischen 10, 20 und 40L Hermeskopfmarken angeboten. Die 10 und 40L-Marken wurden über den Rand geklebt und sind offensichtlich beim Öffnen zertrennt worden. Der unzureichend frankierte Brief ging von Oberdöbling über Triest nach Zante in Griechenland. Ich denke, obwohl starke Mängel vorhanden sind ist dieser Brief doch zeigenswert. Briefe mit österreichischen Kreuzermarken mit griechischen Hermeskopfmarken sind wesentlich seltener zu sehen, als die relativ häufigen Briefe österreichischer Soldi-Levantemarken mit griechischen Hermeskopfmarken. Dieser Brief war bei dem Auktionshaus schon mehrfach, mit immer niedrigeren Ausruf, angeboten worden. Im Bild des Attestes ist eine ausführliche Beschreibung des Briefes enthalten.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 09.07.2022 23:04:23 Gelesen: 10548# 89 @  
@ Martin de Matin [#88]

Hallo Martin,

ja ein sehr schöner und seltener Beleg und es wäre durchaus überlegenswert gewesen, wenn nicht die hässlichen Kugelschreiber-Notizen wären - solche Verschandelungen regen mich unheimlich auf. Die Defekte der Marken hingegen stören mich kaum, es war halt nur beschränkt Platz auf dem kleinen Kuvert.

Liebe Grüße,
harald
 
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