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Thema: Österreich Belege: Mischfrankaturen der klassischen Ausgaben 1850-1867
Das Thema hat 89 Beiträge:
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Martin de Matin Am: 19.02.2020 20:17:04 Gelesen: 21660# 65 @  
@ bignell [#63]

Harald,

zu deinem Brief hätte ich eine Frage. Ist die linke 5 Soldi-Marke in der rechten oberen Ecke stärker beschädigt? Mir fiel auf, das die Papierfarbe etwas weißer aussieht als der restliche Teil der Marke; und beim Stempel fiel mir auf, das beim Stempel Padova der Buchstabe "V" bei der rechten Marke vollständig, auch in den Zahnlöchern von der linken Marke, zu sehen ist aber auf den Zahnspitzen der linke Marke keine Stempelfarbe zu sehen ist, was eigentlich meiner Meinung nach nicht möglich ist.

Auf dem unstehenden Ausschnitt deines Briefes habe ich die betreffende Stelle eingekreist.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 19.02.2020 21:17:18 Gelesen: 21650# 66 @  
@ Martin de Matin [#65]

Hallo Martin,

wenn Du genau hinsiehst, dann siehst du einen leichten Bug senkrecht durch das Briefpapier, hier haben sich die Marken etwas gelöst, und die linke ist ursprünglich unter der rechten geklebt, deshalb ist das Papier der linken dort weisser und der Stempel unterbrochen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 19.03.2020 00:02:39 Gelesen: 21454# 67 @  
Liebe Freunde,

wenn einem ein Wechsel zugestellt wird, so ist das Grund zur Freude, und so auch hier, wenn auch dieser mich Geld gekostet hat anstatt welches zu bringen. Ein bekanntes deutsches Auktionshaus überlies mir dieses Stück gegen einen nicht zu geringen Obolus.



Wechsel über 500 Gulden, Gebühr beglichen mit einer Stempelmarke zu 60 Kreuzer und einer Briefmarke Ausgabe 1861 zu 3 Kreuzer, handschriftlich entwertet.

Dr. Ferchenbauer schreibt in seinem Handbuch: "Kombinationen zwischen Frei- und Stempelmarken (Mischabgeltung der Fiskalgebühr) sind sehr selten, es gelten LP!"

(3)1 December 1863 Pr F(lorin) 500 Öst. W(ährung)
(..) 1864 zahlen Sie gegen diesen Prima Wechsel
(..) ?? Eigner die Summa von
(Fü)nfhundert in Östr. Währing (Währung)
(..)ten und stellen es auf Rechnung laut Bericht
(..) Zweischütz
Angen?nn
Mich(ael) Zweischütz
The(odor) Zweischütz

Da links ein Stück fehlt, ist die Herkunft nicht mehr feststellbar.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 10.05.2020 18:52:39 Gelesen: 21090# 68 @  
Liebe Freunde,

leider nicht gut erhalten, aber in der Form selten:



5-Kreuzer-Ganzsache der Ausgabe 1867/74 zusatzfrankiert mit 5 Kreuzer 1883, gelaufen von Condino 10.5.1884 nach Bologna 12.5.1884, Öffnungsmangel am Wertstempel.

Links oben Vermerk "tipografia arcivescovile" (Erzbischöfliche Druckwerke). Die Kombination mit 2x5 Kreuzer 1883 ist nicht häufig, mit 1x5 Kreuzer 1883 ist mir diese Kombination noch nicht untergekommen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 27.07.2020 23:06:11 Gelesen: 20663# 69 @  
Liebe Freunde,

ein bekanntes Wiener Auktionshaus hat mir folgendes Stück beschert:



Umschlag der Ausgabe 1861 mit 5 und 10 Kreuzer der Ausgabe 1863, die 10 Kreuzer wurde beim Öffnen durchtrennt, gesendet von Reichenberg nach Pest, vermutlich von 1863.

Attest unter [1] (noch nicht freigeschaltet)

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/2001
 
bayern klassisch Am: 28.07.2020 00:37:36 Gelesen: 20655# 70 @  
@ bignell [#69]

Lieber Harald,

ein sehr attraktiver Brief - ich mag Zusatzfrankaturen auf Ganzsachen und wenn dann noch hinten eine weitere Marke appliziert wurde und 3 feine Siegel treppenförmig des Sammlers Auge erfreuen, kann man dir nur zu dem Traumstück gratulieren.

Würde ich nicht Bayern sammeln, wüßte ich, was mein Sammelgebiet sonst geworden wäre ... :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.01.2021 18:02:29 Gelesen: 18943# 71 @  
Liebe Freunde,

die Mischfrankatur 10 KR 1858 + 5 KR 1861 ist sicher eine der häufigsten, aber hier recht schön dargestellt:



Briefhülle aus Triest 2.6.1861 - Lyon/Frankreich 6.6.1861

Bei der linken 10 Kreuzer fehlt ein Stück, das dürfte aber schon beim Aufkleben so gewesen sein, unterhalb des Stempels sind auch Fehlstellen erkennbar. Um eine betrügerische Frankatur (Wiederverwendung) dürfte es sich jedoch nicht handeln, da die Marke keine Stempelreste aufweist.

Vorderseitig noch der Transitstempel und P.D. in rot abgeschlagen, rückseitig Ankunftsstempel von Lyon.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 17.03.2021 23:20:28 Gelesen: 18140# 72 @  
Liebe Freunde,

dreifarbige Mischfrankaturen sind immer spektakulär. Hier 2 x 3 Kreuzer 1863 und 5 + 15 Kreuzer 1864, gelaufen von Brandeis (Brandýs nad Labem-Stará Boleslav, Müller 304a - nicht zu verwechseln mit Brandýs nad Orlicí) [1] 19.11.1864 über Prag 20.11.1864 nach Florenz 23.11.1864:



Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brand%C3%BDs_nad_Labem-Star%C3%A1_Boleslav
 
bayern klassisch Am: 17.03.2021 23:49:17 Gelesen: 18131# 73 @  
@ bignell [#72]

Hallo Harald,

was für ein Brief - kannst du lesen, was links oben steht? Oder erläutern?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 00:16:43 Gelesen: 18130# 74 @  
@ bayern klassisch [#73]

Hallo Ralph,

links oben steht:

Via (della) Pergola N 124 (Strasse in Florenz)
Al Nobil Uomo (dem edlen Herrn)
Il Signor ... und hier hat die DSGVO zugeschlagen ;)

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 08:37:34 Gelesen: 18118# 75 @  
@ bignell [#74]

Hallo Harald,

dein Italienisch ist offenbar weit besser, als das, was bei mir noch übrig geblieben ist - vielen Dank! Ich hatte ursprünglich an einen Vermerk der Aufgabepost gedacht, aber nichts Außergewöhnliches auf dem Brief entdecken können (außer dass er wunderschön ist). Jetzt ist die Story rund. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 13:09:22 Gelesen: 18109# 76 @  
@ bayern klassisch [#75]

Hallo Ralph,

mein Italienisch ist nicht existent, aber ich habe vor vielen Jahren etwas Zeit in Florenz verbracht, und die Via della Pergola ist unweit der Kathedrale.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 13:12:25 Gelesen: 18106# 77 @  
@ bignell [#76]

Hallo Harald,

dann ist nicht nur dein Italienisch besser, als das meine, sondern auch dein Gedächtnis - ich war da auch mal (einen Tag lang), aber einen Straßennamen habe ich nicht behalten.

Glückwunsch zu diesem Traumbrief - wer hätte den nicht gerne?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 18:10:05 Gelesen: 18093# 78 @  
Liebe Freunde,

bereits besprochen, aber nicht leicht zu finden: Mischfrankatur zwischen der dritten und fünften Ausgabe:



Brief mit 2 x 3 Kreuzer 1861 und 2 x 5 Kreuzer 1864 aus Roveredo vom 29.2.1864 (Schalttag) an Luigi Orsi presso il signor (bei dem Herrn) Luigi Strazza (in) Milano, dort am 1.3.1864 angekommen. Die patriotische Frankatur ("tricolore italiano" grün-weiss-rot) ist leider stockfleckig.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 20:08:20 Gelesen: 18085# 79 @  
@ bignell [#78]

Hallo Harald,

beeindruckender Brief - das mit den Stockflecken würde ich aber schnellstens wegmachen lassen, sonst droht weiteres Ungemach.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 21:25:27 Gelesen: 18070# 80 @  
@ bayern klassisch [#79]

Hallo Ralph,

danke für die Sorge, aber den Brief habe ich seit ca 15 Jahren, kein Geruch, keine Veränderung, da verzichte ich lieber auf chemische Keulen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 19.03.2021 23:11:10 Gelesen: 18051# 81 @  
Liebe Freunde,

hier ein doppelt schwerer Brief mit 15 Soldi 1858 (Type II) und 5 Soldi 1861 von Bassano 10.7. nach Mantova 11.7., wohl 1861 oder 1862:



Rückseitig schönes Siegel mit Inschrift "Supremo Comando Generale Militari" (Oberstes allgemeines Militärkommando).

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 21.03.2021 13:16:39 Gelesen: 18026# 82 @  
Liebe Freunde,

Mischfrankaturen haben ihre Ursache im Aufbrauch alter Ausgaben, und da kommt es eben vor, dass von einer seltener verwendeten Wertstufe Reste zur Darstellung anderer Portostufen herhalten mussten. Um die 3-Kreuzer-Marken der Ausgabe 1861, die das Franko eines einfachschweren Lokalbriefes abdeckten, aufzubrauchen wurden hier fünf Stück für den Fernbrief (15 Kreuzer) verwendet, für die Recogebühr wurde die neue 10 Kreuzer 1863 verwendet:



Brief an den Hauptmann Auditor Franz Pillgrab beim kk: Militär (B?)andgericht zu Kaposvar in Ungarn. Haag (NÖ) 15.11.1863 - Wien 15.11.1863 - Pragerhof (Pragersko) 16.11.1863 - Kaposvar 19.11.1863 (Brief dreiseitig geöffnet und auf anderes Papier aufgezogen)

Selbe Frankaturkombination, rückseitige Recomarke zertrennt:



B.H. (Bahnhof) Prag 2.12.1863 - Wien 3.12.1863

Hier sieht man sehr schön die damals übliche Praxis, die Recofrankatur gleichzeitig zur Versiegelung zu verwenden, wodurch viele der Recomarken beim Öffnen zerstört wurden, meist zerrissen, seltener wie hier zerschnitten.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 21.03.2021 13:54:04 Gelesen: 18017# 83 @  
@ bignell [#82]

Hallo Harald,

alles schöne Briefe - danke fürs Zeigen und bitte gerne mehr davon. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 19.12.2021 18:05:36 Gelesen: 14151# 84 @  
Da schon längere Zeit nichts zu sehen war, zeige ich eine Mischfrankatur der 15 Kr. der Ausgabe 1863/64 mit einer 10 Kr. der Ausgabe von 1867. Der Brief mit einem blauen Einkreisstempel von Wien ging 1867 als Einschreiben nach Dresden. Rückseitig ist ein violetter achteckiger Kastenstemstempel der Stadtpost Dresden angebracht. Diese Frankatur ist nach alten Ferchenbauerkatalog einer der am niedrigsten bewerteten Mischfrankaturen dieser beiden Ausgaben.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 19.12.2021 18:58:07 Gelesen: 14144# 85 @  
@ Martin de Matin [#84]

Hallo Martin,

gratuliere, schöner Brief, den hätte ich auch genommen. Das mag zwar die zweithäufigste Mischfrankatur nach der 5+10 Kreuzer sein, aber eine Mischfrankatur in guter Erhaltung ist nicht so leicht zu finden. Und blauer Stempel auf blauer Marke hat einfach was.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 03.01.2022 23:41:30 Gelesen: 13881# 86 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief hat über den Jahreswechsel seinen Weg von den Staaten zurück in die Heimat gefunden:



1867 oder 1868 von Josefstadt in Wien (26.9.) über Bremerhaven (28.9., wunderbarer Stempel rückseitig) nach Boston Massachusetts (leider ohne Ankunftsstempel) gesandt, frankiert mit 2x 15 Kreuzer 1864 + 3 Kreuzer 1867 (die fünfte Ausgabe war in Österreich bis 31.8.1869 frankaturgültig), wobei ich die 33 Kreuzer aus den Gebührentabellen bei Dr. Ferchenbauer nicht herauslesen kann, aber er zeigt in Band I Seite 193 einen Brief Wien - New York via Bremen mit Erklärung 10+23 Kreuzer je Loth. Trotz des dünnen Papiers ist der Umschlag hervorragend erhalten, links sauber geöffnet, mehr kann man nicht verlangen.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 24.05.2022 17:33:48 Gelesen: 11729# 87 @  
Liebe Freunde,

auf diesem Kuvert finden sich beide Varianten (grober und feiner Druck) der 10 Soldi der Freimarkenausgabe 1867



4.3.1875 Lloyd Agenzie Constantinopoli - Metelino (Mytilini, Lesbos), rückseitig vermutlich Notizen des Empfängers

Zum Druck lesen wir bei Dr. Ferchenbauer (Ausgabe 2008, Band II, Seite 7+8):

Die Ausgabe wurde nämlich im einfachen Buchdruck zuerst im sogenannten "Weichdruck" - dem "groben Druck", ab Ende 1874 im sogenannten "Hartdruck" - dem "feinen Druck" hergestellt...

Ab Herbst 1874 verwendete man für den Überzug der Gegenwalze kein textiles Gewebe, sondern Material, das keine Struktur mehr zurückließ (ev. Gummituch?), außerdem wurde auf härteres, dünneres und glatteres Papier gedruckt ... erst die Beurteilung des Papiers erlaubt eine entsprechende Zuordnung!


Man kann auch manchmal am Medaillon-Hintergrund erkennen, um welchen Druck es sich handelt, beim groben Druck sieht der Hintergrund - wie hier bei der linken Marke - oft gekörnt aus.

Liebe Grüße,
harald
 
Martin de Matin Am: 09.07.2022 22:52:44 Gelesen: 10555# 88 @  
Bei der 140. Versteigerung Württembergisches Auktionshaus wurde ein Brief mit der 5Kr. der Ausgabe 1867 mit zusätzlichen griechischen 10, 20 und 40L Hermeskopfmarken angeboten. Die 10 und 40L-Marken wurden über den Rand geklebt und sind offensichtlich beim Öffnen zertrennt worden. Der unzureichend frankierte Brief ging von Oberdöbling über Triest nach Zante in Griechenland. Ich denke, obwohl starke Mängel vorhanden sind ist dieser Brief doch zeigenswert. Briefe mit österreichischen Kreuzermarken mit griechischen Hermeskopfmarken sind wesentlich seltener zu sehen, als die relativ häufigen Briefe österreichischer Soldi-Levantemarken mit griechischen Hermeskopfmarken. Dieser Brief war bei dem Auktionshaus schon mehrfach, mit immer niedrigeren Ausruf, angeboten worden. Im Bild des Attestes ist eine ausführliche Beschreibung des Briefes enthalten.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 09.07.2022 23:04:23 Gelesen: 10552# 89 @  
@ Martin de Matin [#88]

Hallo Martin,

ja ein sehr schöner und seltener Beleg und es wäre durchaus überlegenswert gewesen, wenn nicht die hässlichen Kugelschreiber-Notizen wären - solche Verschandelungen regen mich unheimlich auf. Die Defekte der Marken hingegen stören mich kaum, es war halt nur beschränkt Platz auf dem kleinen Kuvert.

Liebe Grüße,
harald
 

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