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Thema: Deutsche Auslandspostämter China: Aufdruck echt oder falsch ?
Brigitte Am: 16.12.2018 10:48:54 Gelesen: 9538# 1 @  
Hallo zusammen,

ich habe eine China 3 II mit doppeltem Prüfzeichen Bothe BPP - die Farbangabe wurde allerdings mittels Bleistift vermerkt.

Auch die Stempelentwertung ist für mich nicht identifizierbar.

Für eine Einschätzung von Marke, Stempel und Prüfzeichen wäre ich sehr dankbar.



Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent,

Brigitte
 
angim Am: 16.12.2018 11:03:34 Gelesen: 9531# 2 @  
@ Brigitte [#22]

Hallo,

das ist kein Stempel der Deutschen Post in China. Es gibt da keinen Kreisstegstempel mit Stern im unteren Stempelbogen.

Tja, und dann der Aufdruck - der dürfte falsch sein.

Viele Grüße
angim
 
volkimal Am: 16.12.2018 11:26:14 Gelesen: 9521# 3 @  
@ angim [#23]

Hallo Angim,

du schreibst "Es gibt da keinen Kreisstegstempel mit Stern im unteren Stempelbogen." Stimmt nicht ganz. Einen einzigen derartigen Stempel gab es schon:



Quelle: Stempelkatalog der ArGe Kolonien

Der Stempel aus Shanghai ist es aber nicht. Daher passt der Rest deines Beitrages.

Viele Grüße
Volkmar
 
Brigitte Am: 16.12.2018 11:26:26 Gelesen: 9521# 4 @  
@ angim [#23]

Hallo angim und Volkmar,

herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Dann wird die Marke umgehend aus dem Verkehr gezogen.

Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent.

Brigitte
 
hajo22 Am: 16.12.2018 11:27:52 Gelesen: 9517# 5 @  
@ angim [#23]

Es gibt da keinen Kreisstegstempel mit Stern im unteren Stempelbogen

Das stimmt so nicht ganz. Es gibt einen Stempel von Shanghai (Kreissteg) mit 2 Sternen und "a" im unteren Bogen (verwendet von 1898 bis 1906).

Eine Ferndiagnose anhand eines Scanner-Bildes für die Marke abzugeben ist immer schwierig. Es dürfte keine 3 II (steiler Aufdruck) sein, weiter möchte ich nichts dazu sagen.

Zum Prüfzeichen müßte ich erst Vergleichsmaterial heraussuchen.

Wenn die Marke wie in [#23] erwähnt einen falschen Aufdruck hat, dann ist natürlich auch das Prüfzeichen falsch et vice versa.

Farben wurden früher oftmals mit Bleistift neben dem Prüfzeichen notiert (in Kleinbuchstaben).

hajo22
 
angim Am: 16.12.2018 11:46:19 Gelesen: 9507# 6 @  
@ volkimal [#24]

Hallo Volkmar,

ja, Du hast recht. Ich hatte zu hastig nachgesehen. In meinem alten Stempelkatalog von 1999 ist er unten links abgebildet. Den habe ich glatt übersehen.

Mit vielen Grüßen
angim
 
Brigitte Am: 16.12.2018 11:55:16 Gelesen: 9502# 7 @  
@ hajo22 [#5]

Lieber hajo22,

auch Dir herzlichen Dank.

Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent.

Brigitte
 
Meinhard Am: 16.12.2018 11:58:43 Gelesen: 9501# 8 @  
Der Aufdruck ist sicher falsch. Eine gestempelte Mi. Nr. 47 (echter Stempel ?) wurde mit einem falschem Aufdruck veredelt.

Der Katalogwert Nr. 47 gestempelt von einigen Euro sollte durch den falschen Aufdruck um das ca. hundertfache erhöht werden. Nur meine Meinung.

Echte Aufdrucke (steil 56 Grad) sehen so aus.

Grüße
Meinhard


 
hajo22 Am: 16.12.2018 12:32:36 Gelesen: 9492# 9 @  
@ Meinhard [#8]

Ich hatte und habe den Eindruck, daß der Stempel unter dem Marken-Aufdruck liegt, mithin mit Sicherheit eine Manipulation vorliegt. Aber ein Scan kann täuschen, deshalb wollte ich mich nicht weiter zur Marke äußern.

hajo22
 
Brigitte Am: 16.12.2018 12:37:45 Gelesen: 9485# 10 @  
@ Meinhard [#8]

Hallo Meinhard,

vielen lieben Dank auch an Dich für Deine Mühen und die Abbildungen.

Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent.

Brigitte
 
Markus Pichl Am: 16.12.2018 12:43:23 Gelesen: 9483# 11 @  
@ Brigitte [#22]

Hallo Brigitte,

Aufdruck und Prüfzeichen sind falsch.

Der falsche Aufdruck imitiert einen diagonalen Aufdruck. Alle Typen weichen gegenüber den originalen ab, besonders auffällig ist das "h" mit viel zu tief sitzendem Bogen und die plumpen Fußstriche des "n".

Echte MiNr. 3 I wurden und werden mit doppelter BPP-Namenssignatur versehen, hinzu kommt heute die Unterscheidung nach a- und b-Farbe. Die 3 II wurde schon immer nur einfach signiert und zu Zeiten von Herrn Bothe wurde die 3 II nicht nach Farben unterschieden. Soll heißen, irgend ein Witzbold hat geglaubt es handele sich um einen steilen Aufdruck und hat zu dem falschen Prüfzeichen BOTHE BPP noch ein c hinzugemalt.

Hier ein echter diagonaler Aufdruck.



Linker Scan diagonaler, rechter Scan steiler Aufdruck.



Beste Grüße
Markus
 
Brigitte Am: 16.12.2018 13:14:25 Gelesen: 9471# 12 @  
@ Markus Pichl [#11]

Lieber Markus,

auch Dir vielen lieben Dank für die Abbildungen und ausführlichen Erläuterungen.

Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent.

Brigitte
 
Markus Pichl Am: 16.12.2018 13:54:13 Gelesen: 9461# 13 @  
@ Brigitte [#12]

Liebe Brigitte,

Dir auch einen schönen dritten Advent und hier noch ein direkter Vergleich zwischen echt und falsch. Da sieht man schön, wie sehr das "h" vom echten Aufdruck abweicht, aber auch alle anderen Typen zeigen Abweichungen.



Hauptmerkmal dieser Art von Signaturfälschung "BOTHE BPP" ist das viel zu schmale "O". Dies aber nur am Rand erwähnt. Diese Signaturfälschung kommt relativ häufig auf Marken mit falschen Stempeln und/oder Aufdrucken vor (selbstverständlich auch nur einmal gesetzt vor). Eine Unterscheidung, zwischen echter und falscher bzw. verfälschter Marke, sollte aber immer erst im Vergleich zu echten Marken in Bezug der Echtheitsmerkmale für Marke und Stempel gesucht werden.



Beste Grüße
Markus
 
Meinhard Am: 16.12.2018 14:34:06 Gelesen: 9445# 14 @  
@ Markus Pichl [#11]

Hallo Markus,

kannst Du mal von den diag. Aufdrucken, gestempelt, die Gummiseite hier einstellen.

Beste Grüße,
Meinhard
 
Markus Pichl Am: 16.12.2018 15:03:09 Gelesen: 9440# 15 @  
@ Meinhard [#14]

Hallo Meinhard,

ja, kann ich. Beim Scan der Rückseite befinden sich die Marken nur an anderer Position. Die Scans habe ich am 29.07.2006 erstellt. Die Marken steckten dabei auf einer durchsichtigen Einsteckkarte und wenn man die Steckkarte (nicht die Marken) dann für den Rückseitenscan einfach nur umdreht, dann ergibt sich selbstverständlich eine andere Reihenfolge.



Als ich früher zusätzlich noch auf ebay verkauft habe, waren alle von mir angebotenen Belege oder Marken immer von der Vorder- und der Rückseite dargestellt.

Bei den Deutschen Auslandspostämtern und Kolonien, muß ich noch 1.407 alte, von mir bzw. meiner Firma selbsterstellte Scans in die entsprechenden Gebietsordner umsortieren. Von Zeit zu Zeit werden immer einmal wieder ein paar umsortiert. Dies nur am Rande erwähnt.



Beste Grüße
Markus
 
Lars Boettger Am: 30.01.2020 23:12:46 Gelesen: 8702# 16 @  
@ matcher67

Ich gehe mal davon aus, dass die Marken aus den Dt. Kolonien auch Fälschungen sind.

Beste Grüße!

Lars

[Redaktioneller Hinweis: Lars bezieht sich auf die Abbildung in Beitrag [#17]
 
matcher67 Am: 31.01.2020 04:51:22 Gelesen: 8651# 17 @  
@ Lars Boettger [#16]

Hallo Lars,

hier noch die 4. Marke der Deutschen Kolonien, Kiautschou Mi.Nr.2 auch da gibt es sehr viele gefährliche Fälschungen. Beim Aufdruck 5 Pf fehlt der Punkt?

Ich hatte noch auf der Homepage von Hr. Jäschke-Lantelme mehr dazu gelesen, das es da viele verschiedene Überdrucktypen gibt mit Aufdruckabweichungen, die immer noch nicht geklärt sind und es immer wieder weitere Marken auftauchen.



Gruß

Matthias
 
Lars Boettger Am: 31.01.2020 13:32:29 Gelesen: 8588# 18 @  
@ matcher67 [#17]

Hallo Matthias,

das ist eine Ganzfälschung. Die Original-Marken haben Kammzähnung und sind im Buchdruckverfahren hergestellt. Deine Marke ist liniengezähnt und im Offsetdruckverfahren hergestellt.

Beste Grüße!

Lars
 
matcher67 Am: 31.01.2020 15:47:19 Gelesen: 8543# 19 @  
@ Lars Boettger [#18]

Hallo Lars,

vielen Dank, ich bin noch nicht lange hier, ich habe hier in kurzer Zeit von vielen User Hilfe bekommen, Ihr macht das alle ganz toll!

Viele Grüße

Matthias
 
saeckingen Am: 31.01.2020 16:01:19 Gelesen: 8538# 20 @  
Der Stempel wurde aus dem Stempelkatalog der ArGe kopiert:



Quelle: Stempelkatalog der ehemaligen Deutschen Kolonien und Auslandspostämter [1].

Bei fraglichen Stempeln lohnt es sich immer den ArGe Stempelkatalog und die Friedemann Handbücher zu prüfen - wenn das Stempeldatum auf der Marke mit einer der Abbildungen des jeweiligen Stempels übereinstimmt, dann ist der Stempel mit einer sehr sehr hohen Wahrscheinlichkeit falsch!

Grüße
Harald

[1] http://www.kolonialmarken.de/index.php?pageid=23
 
matcher67 Am: 31.01.2020 18:01:14 Gelesen: 8516# 21 @  
@ saeckingen [#20]

Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Nachricht und dem dazugehörigen Link!

Viele Grüße

Matthias
 
ruth-else Am: 23.04.2021 12:38:40 Gelesen: 5938# 22 @  
DR Auslandspost China

Hallo,

wer kann mir helfen bei der Beurteilung dieser Marke, echter Aufdruck, Stempel oder falsch und woran kann man das erkennen?

Vielen Dank,
Schöne Grüsse Rolf


 
Sammler-DPChina Am: 23.04.2021 14:25:07 Gelesen: 5919# 23 @  
So eine Stempeltype gab es zur Zeit der Handstempelaufdrucke bei den Deutschen Post in China nur in Shanghai und damit habe ich noch keine echte Entwertung auf Handstempelaufdrucken gesehen. Das dürfte wohl eine echt gestempelte, im Reich verwendete Marke sein, die dann nachträglich mit einem „Handstempel“-Aufdruck, natürlich nicht dem echten, versehen wurde.

Viele Grüße

Tom
 
Lars Boettger Am: 23.04.2021 16:06:13 Gelesen: 5905# 24 @  
@ ruth-else [#22]

Hallo Rolf,

eine grundsätzliche Überlegung: Alle Handstempel-Aufdrucke sind selten. Es ist sehr ungewöhnlich, wenn sie noch nicht einem Prüfer vorgelegen haben. Ich würde zumindest einen schriftlichen Befund erwarten (über die Problematik der Prüfzeichen habe ich schon an anderer Stelle geschrieben).

Die einfachste Möglichkeit für einen Fälscher Geld zu verdienen, ist einen falschen Aufdruck anzufertigen. Wenn er etwas mehr Wert auf Authentizität legt, dann nimmt er die Germania-Reichspost-Marken. Ansonsten tut es jede andere Marke der Germania-Serie auch. Gerne auch die 60 Pfennig, die wird dann als "bisher im Michel nicht bekannt!" verkauft.

Es ist so wie es Sammler-DPChina [#23] schreibt - eine Marke, die im Deutschen Reich verwendet wurde, ist mit einem falschen Aufdruck versehen worden.

Beste Grüße!

Lars


 
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