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Thema: Lagerpost: Camp Post Regensburg (Ukrainische Lagerpost)
volkimal Am: 04.03.2019 15:07:11 Gelesen: 3438# 1 @  
Hallo zusammen,

bis ich diesen Brief bekam, hatte ich von der Camp Post Regensburg noch nichts gehört.





Bei der Philatelistenvereinigung Regensburg fand ich diese Informationen [1]:

Mit Ende des II. Weltkriegs waren schlagartig fast 1 Million Ukrainer in Westdeutschland und in Österreich zu verpflegen und mit einer Unterkunft zu versorgen. Zur Unterbringung der Menschen wurde auch die Ganghofersiedlung verwendet. Daraus wurde das Displaced Person Center Ganghofersiedlung oder kurz Camp Ganghofersiedlung der U.N.R.R.A..Auf Befehl des US-Generals Lucian Truscott vom 20. Oktober 1945, ist die Ganghofersiedlung restlos von Deutschen geräumt worden. Von 1945 bis 1949 lebten insgesamt bis zu 6149 Ukrainer in der Stadt Regensburg, die meisten im Camp Ganghofersiedlung.

Die Lagerverwaltung brachte eigene Briefmarken heraus, mit der die Infrastruktur des Lagers finanziert werden sollte. Die Deutsche Post liefert die Sendungen ans Lagertor, dort wurden sie mit Marken der Lagerpost frankiert und von dieser an den Empfänger zugestellt. Sendungen, welche die Lagerpost bei der Deutschen Post einlieferte, waren immer mit Marken beider Organisationen freigemacht.


Die folgende Beschreibung betrifft den bei der Philatelistenvereinigung Regensburg gezeigten Brief [1]:

Der vorliegende Beleg weist Besonderheiten auf. Er ist für eine zweite Nutzung mit einem, die Vorder- und Rückseite teilweise bedeckenden Aufkleber versehen worden. Vor eine starke Lichtquelle gehalten, erkennt man den Empfänger des Erst-Umschlages, das Briefmarkenhaus F. Decker. Der Beleg ist im Lager ordnungsgemäß mit einer Lagerpostmarke versehen an diesen gesendet worden. F. Decker versah den Brief mit einem Aufkleber, frankierte ihn neu und schickte diesen per Einschreiben an den neuen Empfänger in Laupheim. Die verwendete 5 Pfennig Camp Post Marke zeigt die Theodor-Storm-Straße mit Blick nach Norden. Es sind der Dom und die St.-Wolfgang-Mittelschule gut zu erkennen

Diese Beschreibung passt auch sehr gut zu meinem Brief nach Dortmund. Auch bei diesem erkennt man gegen eine Lichtquelle gehalten die Anschrift des Briefmarkenhauses Decker unter dem Aufkleber. Mir ist allerdings nicht klar, wieso der Oberrand der Camp-Marke über dem Aufkleber von Herrn Decker sein kann.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philatelisten-regensburg.de/archiv/22-home/27-ukrainische-lagerpost-in-regensburg
 
inspektor1708 Am: 30.12.2019 19:32:12 Gelesen: 2928# 2 @  
Hallo,

ich selbst habe 7 Briefe von Fa. Decker mit der 5 Pf Lagerpostmarke auf der Rückseite. Alle Briefumschläge wurden zum 2. Mal verwendet.

Ich hatte bisher vermutet Fa. Decker hätte ihre Briefe ins DP Camp Ganghofersiedlung gebracht, um diese mit der 5 Pf Marke frankieren zu lassen und den Sammlern einen Zusatznutzen zu gewähren. Alle meine Briefe weisen bei der Erstverwendung keinen Bezug zu Fa. Decker auf.

Fa. Decker hat auf die Kuverts ein beiges Papier geklebt, welches sowohl den Absender als auch den Adressat verdeckte; der Teil des Papiers, der auf dem ehemaligen Absender platziert wurde, war mit Adresse Decker bedruckt.

Meine Version erklärt auch den Umstand, dass der Randstreifen der 5 Pf - Marke über die Adresse Decker geklebt wurde.

Auf weitere Interpretationen bin ich gespannt.

Liebe Grüße

WE
 
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