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Thema: Die ersten Briefmarken von 1840 bis 1899
Das Thema hat 114 Beiträge:
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volkimal Am: 08.03.2019 16:57:38 Gelesen: 34187# 15 @  
Hallo zusammen,

in meiner Zeit als Jugendgruppenleiter habe ich ein Steckalbum angelegt "Jedes Land der Welt":



Auf dieser Seite sind mindestens zwei Marken, die zu diesem Thema passen:



Die vier Hauptinseln der Komoren sind Grande Comore (Njazidja), Anjouan (Nzwani), Mohéli (Mwali) und Mayotte (Mahoré). Zu Beginn gab es auf allen Inseln eigene Marken. Hier die Nr. 1 von Grande Comore (1897) und Mayotte (1892).

Die erste Marke aus Mohéli dürfte ich (wenn ich sie hätte) bei diesem Thema allerdings nicht zeigen, denn sie erschien erst 1906. Genausowenig die ertste gemeinsame Marke vier die vier Inseln, die 1950 erschien. Siehe daher https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=198839

Viele Grüße
Volkmar
 
Martin de Matin Am: 08.03.2019 17:52:37 Gelesen: 34157# 16 @  
@ volkimal [#12]

Als Ergänzung zu der oben gezeigten Afganistan MiNr.1 mit der Wertangabe 1 Schahi, zeige ich ein ungebrauchtes Paar der MiNr.3, der 1 Abasi Marke. Diese ist wohl gleichzeitig wie MiNr 1 und 2 erschienen. Bei dem Paar kann man die vollen Ränder der Marke sehen. Diese ist gemäß Kohlhandbuch von der Platte 3, in der sich jeweils 5 Marken der MiNr. 1 bis 3 im Bogen befanden. Die handschriftlichen Angaben auf der Unterlage, bezüglich Platte und Position, stammen von dem Vorbesitzer.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 08.03.2019 20:15:19 Gelesen: 34113# 17 @  
Luxemburg



Die beiden ersten Marken erschienen am 15. September 1852 mit dem Bildnis von Wilhelm III, der gleichzeitig König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg war.





Es erschien eine Marke von 10 Centimes für den Inlandstarif und eine von 1 Silbergroschen für die erste Zone nach Deutschland. Gedruckt wurden die Marken in mehreren Auflagen und Farbnuancen. Erst Ende 1859 erschienen die ersten Wappenmarken. Die Nr. 1 und 2 wurden aber noch bis in die 1860er Jahre benutzt. Die 10 und 12,5 Centimes (1 Silbergroschen) erschienen erst nach dessen Aufbrauch. Der nicht unterbrochene Dreikreisstempel von Remich gilt bei der Nr. 2 auf Brief bis jetzt als Unikat, so dass ich hier ein bedeutendes Stück zeigen kann.





Für höhere Tarife musste man mehrere Marken benutzen. Z.B. dritte Zone nach Bayern, 3 Silbergroschen oder 40 Centimes nach England. Für Belgien (außer der luxemburgischen Provinz) galten 30 Centimes.

Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 08.03.2019 21:09:13 Gelesen: 34092# 18 @  
Niederlande





Die ersten drei Marken der Niederlande erschienen laut Michel am 1. Januar 1852. Sie tragen wie die ersten von Luxemburg das Bildnis von König Wilhelm III.







Beste Grüße
Marc
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.03.2019 21:54:28 Gelesen: 34076# 19 @  
@ 10Parale [#11]

Für den Altschweiz-Laien: Der Wert der gezeigten Briefe entspricht etwa einem Einfamilienhaus mit großem Garten und Garage". Diesen Satz fand ich so gut, dass ich die Briefmarken gleich mal meinen Kollegen zeigen musste. Einer meinte lapidar zu deiner Feststellung: "Kommt drauf an, wo".

Ja vielleicht nicht in München oder Hamburg, aber sicherlich in einer wohlbetuchteren Gegend. :D

@ alle

Dann fahre ich mal fort mit Mecklenburg-Schwerin, sicherlich einem sehr überschaubaren Gebiet, das aber zahlreiche Delikatessen zu bieten hat, aber erst mal zum Hintergrund:

Nachdem Mecklenburg-Schwerin dem Deutsch-Österreichischem Postbund beitrat, mussten laut den damaligen Satzungsregeln Freimarken eingeführt werden.
Diese Neuerung stieß anfänglich auf große Schwierigkeiten, weil die Großherzogliche Post einen zweifachen Tarif mit verschiedenen Währungen hatte, nun konnte man es machen wie die Thurn und Taxische Post, nämlich jede Serie in zwei Währungen drucken lassen, aber man entschied sich nur eine Währung zu nehmen.

Dabei spielte der 1/4 Schilling eine große Rolle bei der Umrechnung von Silbergroschen auf Schillinge.

Im Juni 1853 trat die oberste Postbehörde M-S mit der preußischen Staatsdruckerei in Verbindung.

Man wollte Marken zu 1/2 Schilling in blauem Druck auf weißem Papier, zu 1,1/1/2 und 3 Schillinge in schwarzem Druck auf hellrotem,hellgelben und hellblauem Papier herstellen mit mecklenburgischem Staatswappen im Wertbetrag.
Jedoch gerieten die Verhandlungen durch Postinspektor Flügge und Wedding zwei Jahre lang ins Stocken und wurden so erst im August 1855 wieder aufgenommen.
Dann kam Flügge die geniale Idee eine 4/4 Schilling Marke herauszubringen die man beliebig trennen konnte.



Jedoch war es, wie bei den von Ralph präsentierten Bayern-Marken, so, dass Mi.Nr. 1-3 am gleichen Tag verausgabt wurden, nämlich am 01.07.1856. Von Mi.Nr.1 (4/4 Schilling) und Mi.Nr.3 (5 Schilling) wurde je nur eine Auflage gedruckt, die vollständig am 09.06.1856 mit 6300 (Nr.1) bzw. 600 (Nr.3) Bogen zum Versand gebracht wurde. Von Nr.2 wurde am gleichen Tag eine erste Auflage von 1800 Bogen geliefert. Eine zweite Auflage in Höhe vpn 1850 Bogen (= 222.000 Marken) folgte im Herbst, von ihr wurden dann 200 Bogen am 26.11. und 1650 Bogen am 16.12. ausgeliefert.





3 der 4 gezeigten Briefe/Belege zierten einst meine Sammlung, bis ich sie zu Gunsten meiner Altschweiz-Sammlung verkaufte, da dieses Sammelgebiet schon teuer genug für einen Studenten (damals Schüler) gewesen ist.

Große Überraschung, der 5-Schilling Brief ist aus der Boker-Sammlung und in der Form in mehrerlei Hinsicht ein Unikat, einmal handelt es sich hierbei um einen Express Brief und zum anderen wegen der Bogenecke mit Reihenzähler.

Übrigens, für das Wappen waren die mecklenburgischen Passkarten als Muster genommen worden, doch machte Postinspektor Flügge ausdrücklich darauf aufmerksam, dass auf den Passkarten die Hörner des Büffelkopfes versehentlich nach außen gekrümmt seien, während sie richtigerweise nach innen gebogen sein müssen, wie es dann auch auf den Postwertzeichen aufgeführt wurde.

Liebe Grüße

Kevin
 
Martin de Matin Am: 09.03.2019 11:03:57 Gelesen: 34014# 20 @  
Gemäß Michelkatalog erschien die erste Ausgabe von Brasilien am 1.8.1843 (im Kohlhandbuch wird der 1. Juli angegeben). Es wurden die Wertstufen 30, 60 und 90 Reis ausgegeben. Alle 3 Werte wurden wohl anfangs in einem gemeinsamen Druckbogen mit jeweils einem Bogen zu 18 Marken pro Wert gedruckt. Jeweils ein gestempelter Bogen der 60 und der90 Reis Marke befanden sich in der Burrus-Sammlung. Es existieren noch wenige Zwischenstegpaare (2?) mit unterschiedlichen Wertstufen. 1996 wurde ein senkrechtes Zwischenstegpaar mit der 30 Reis oben und 60 Reis unten bei Antonio Torres auf einer Auktion angeboten. Der Schätzpreis war 125000-175000 US-Dollar, der Zuschlag ist mir nicht bekannt.

Ich zeige eine 60 Reis Marke die 1844 abgestempelt wurde.



Gruss
Martin
 
sammler-ralph Am: 09.03.2019 18:08:06 Gelesen: 33975# 21 @  
@ Michael Mallien [#5]

Hier nochmal Dänemark Nr. 1:



Brief von Oldesloe nach Trittau, Aufgabestempel OLDESLOE 18.5.1854, freigemacht mit Freimarke Dänemark Mi.-Nr. 1 IIa (Thiele II. Druck), diese mittels Dreiringstempel 128 ent­wertet. Das Porto betrug ab 01.05.1851 für Briefe bis 1 Loth innerhalb des Königreiches ein­schließlich Schleswig, Holstein, Lauenburg, Lübeck und Hamburg entfernungsunabhängig 4 Skillinge. Am 01.07.1853 galten die dänischen Freimarken auch in Holstein.

Gruß
Ralph
 
marc123 Am: 09.03.2019 20:13:14 Gelesen: 33944# 22 @  
Norwegen



Die erste Marke von Norwegen kam laut Michel am 1. Januar 1855 heraus. Ich weiß nicht ob die Michel Angaben bezüglich der Ausgabedaten immer ganz genau sind (siehe auch vorherigen Beitrag). Ich habe sie z.B. auch bei Luxemburg übernommen, wohlwissend, dass der Ausgabetag hier ein paar Tage früher war. Bei der Reihenfolge der Länder spielen ein paar Tage aber eher eine untergeordnete Rolle.

Beste Grüße
Marc
 
10Parale Am: 09.03.2019 20:31:00 Gelesen: 33935# 23 @  
@ marc123 [#17]

Zu Luxemburg:

"Der nicht unterbrochene Dreikreisstempel von Remich gilt bei der Nr. 2 auf Brief bis jetzt als Unikat, so dass ich hier ein bedeutendes Stück zeigen kann."

Unikate sind echte Schätze der Philatelie. Ich kann die Freude nachempfinden, wenn man solch ein Stück präsentieren kann. Es ist meine individuelle Einschätzung, aber ich finde, erst durch die Abstempelungen werden Briefmarken gekrönt.

So haben auch in der Vergangenheit berühmte Sammler ihre Vorlieben entwickelt. So bevorzugten Arthur Hind, Henry Duveen oder der Prinz von Wales ungebrauchte, postfrische Marken. Ebenso Arthur de Rothschild (1851 - 1903).In ihrem Originalzustand (postfrisch oder gefalzt) waren sie einfach in jener Zeit begehrter als abgestempelte, gebrauchte Marken. Sie waren wohl auch schwieriger zu bekommen als heutzutage.

Viele berühmte Sammler, so auch Philipp von Ferrary (geb. 1850 in Paris), Rothschild, Thomas Keay Tapling (geb. 1855 in Surrey) etc. zogen ihre frühen Sammlerstücke aus der Geschäftskorrespondenz Ihrer umtriebigen, fleißigen Eltern. Sicherlich war es bei der Fülle von gesammelter Korrespondenz auch viel interessanter, die Briefmarken zu bekommen, die man "nicht" hatte, nämlich die vom Postschalter.

Auf jeden Fall wurde auch viel zerschnitten und abgelöst. So freue ich mich besonders, hier so einzigartige Korrespondenz, wie sie auch aus den Niederlanden und Dänemark gezeigt werden, aus der Frühzeit der Philatelie bewundern zu können. Weiter so.

Meine Tabelle sieht so aus:

1 Großbritannien 06.05.1940
2 Postgebiet Zürich 01.03.1843
3 Brasilien 01.07.1843
4 Postverwaltung Genf 30.09.1843
5 Postverwaltung Basel 01.07.1845
6 Dänemark 01.04.1851
7 Niederlande 01.01.1852
8 Luxemburg 15.09.1852
9 Norwegen 01.01.1855
10 Mecklenburg Schwerin 01.07.1856
11 Sierra Leone 21.09.1859
12 Afghanistan 1871
13 China Juli 1878
14 Nepal 1881
15 Mayotte 1892
16 Grande Comore 1897
 

Liebe Grüße

10Parale
 

Martin de Matin Am: 09.03.2019 22:38:52 Gelesen: 33902# 24 @  
Diesmal zeige ich ein etwas exotischeres Gebiet. Der erste indische Feudalstaat der eine Briefmarke herausbrachte war Soruth. Gemäß Gibbonskatalog erschien im November 1864 eine Marke zu 1 Anna, aber ohne Wertangabe auf der Marke selber. Die Inschrift auf der Marke lautet "Saurashtra Post 1864/65". Sie wurde mit schwarzer Wasserfarbe auf bläulichen bis grauen und cremefarbene normalen oder gestreiften Papier gedruckt. Die Druckausführung ist meist schlecht so das man die Inschrift schlecht lesen kann.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 10.03.2019 23:38:25 Gelesen: 33837# 25 @  
Obwohl schon 1835 [1] der K.K. Allgemeinen Hofkammer der Vorschlag unterbreitet wurde, konnte sich Österreich erst Mitte des 19. Jahrhunderts - und somit nach vielen anderen Postverwaltungen - dazu entschliessen, die bunten Frankozettelchen einzuführen, die auch heute noch viele Sammler erfreuen. Die erste Ausgabe [2] zeigt das Wappen Österreichs, erschien am 1.6.1850 und war ursprünglich als provisorische Ausgabe geplant, die schnell durch eine neue ersetzt werden sollte, was aber erst Ende 1858 erfolgte. Die Marken wurden in zwei Währungen gedruckt, Kreuzer Conventionsmünze (C.M.) für die nicht-italienischen und Centesimi für die italienischen Gebiete (Lombardei und Venetien). Zudem wurde kurz vor Ausgabe die Gebühr für die dritte Entfernungszone von 12 Kreuzer C.M. auf 9 Kreuzer gesenkt, weshalb die bereits vorbereiteten Druckplatten für die höchste Wertstufe kurzfristig adaptiert wurden, indem die Wertziffer ausgestemmt und die neue Wertziffer eingelötet wurde. Da der Druckbogen aus 240 Marken (vier Schalterbogen zu je 60 Marken, 8x8, wobei die letzten vier Felder durch Andreaskreuze ersetzt wurden, um krumme Beträge für den Bogen zu vermeiden) bestand, gibt es in der ersten Auflage somit 240 verschiedene Werte mit verschiedenen Abständen zwischen der Wertziffer und der Währungsbezeichnung. Das gilt auch für die 45-Centesimi-Marke.



9 Kreuzer Handpapier Type I

Von den 12-Kreuzer-Probedrucken sind noch einige erhalten geblieben, eine davon wurde letztes Jahr bei einem deutschen Auktionshaus versteigert, ich habe mir allerdings nicht gemerkt bei welchem.



Durch Abnutzung der Druckplatten wurden mehrere Retuschen notwendig, deshalb unterscheidet der Spezialsammler hier verschiedene Typen (I,II,III) und Untertypen. Ab ca 1854 wurde ausserdem das handgeschöpfte durch maschingeschöpftes dickeres Papier ersetzt. Der Autria-Netto-Katalog unterscheidet diese in der Notierung mit H und M, der Michel X und Y.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lovrenc_Košir
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wappenausgabe_1850
 
Pepe Am: 11.03.2019 20:27:59 Gelesen: 33782# 26 @  
Bulgarien, nach langer türkischer Vorherrschaft, ließ erstmalig 1879 den Löwen tanzen. Jener wurde von der Petersburger Staatsdruckerei in Russland per Buchdruck auf gestreiften Papier hergestellt. Alle vorherigen Varianten sind recht kompliziert und die Löwenausgabe ist dann auch die Michel Nummer 1.



Bulgarien, 1879 05 01, Michel Nr.: 1, zwei Farbvarianten, schwarz/orange, schwarz/gelb

Nette Grüße Pepe
 
Magdeburger Am: 12.03.2019 08:45:20 Gelesen: 33751# 27 @  
Liebe Sammelfreunde,

das Königreich Preussen führte am 15.11.1850 eine Markenserie von 4 Freimarken ein. Sie bestanden aus 6 Pfennige, 1 Sgr., 2 Sgr. und 3 Sgr. Eine Nr. 1 habe ich gar nicht auf Beleg. In Reihenfolge nun die Nr. 2 bis 4 jeweils als Einzelfrankatur:





Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 12.03.2019 12:49:31 Gelesen: 33725# 28 @  
@ Magdeburger [#27]

Da kann ich aushelfen:



Eine Nummer 1 (6 Pfg. mit Wasserzeichen) und Zusatzfrankatur (2 x Nr. 11)

hajo22
 
Quincy Am: 13.03.2019 18:35:49 Gelesen: 33670# 29 @  
Noch einmal eine Penny Black, aber dieses Mal in Irland abgestempelt. Dass es ein Dubliner Stempel ist, kann man an Formdetails des Malteserstempels erkennen. Außerdem befindet sich auf der Rückseite des Briefes ein typisch Dubliner Datumsstempel vom 26. November 1840. Für die Uhrzeit gab es damals noch nicht die Zeiträume AM und PM, sondern unter anderem M für Morning, A für Afternoon und E für Evening. 2A im Datumsstempel heißt also 2 Uhr nachmittags.



Viele Grüße
Quincy
 
Michael Mallien Am: 13.03.2019 18:49:13 Gelesen: 33663# 30 @  
@ sammler-ralph [#21]

Hallo Ralph,

diesen Beleg finde ich sensationell, denn er ist aus der Zeit, als fast ganz Schleswig-Holstein noch dänisch war.

Bargteheide, mein Heimatort, liegt ziemlich genau zwischen Oldesloe und Trittau :)

Viele Grüße
Michael
 
Martin de Matin Am: 15.03.2019 22:04:20 Gelesen: 33604# 31 @  
Am 1.Mai 1858 erschienen die ersten Marken des Argentinischen Bundes, mit den Wertstufen 5,10 und 15 Centavos. Gemäß Kohlhandbuch wurden die Marken in Bögen zu 216 Marken mit 2 Gruppen mit jeweils 9 mal 12 Marken gedruckt. Ungebraucht sind diese Marken wesentlich häufiger als gebraucht; es besteht also die Gefahr von Falschstempeln.

Von den 10 und 15 Centavo Marken gibt es Teilungen die als 5 Centavo Porto verwendet wurden.



Gruss
Martin
 
Pepe Am: 16.03.2019 11:58:32 Gelesen: 33570# 32 @  
Die ersten belgischen Marken zeigen König Leopold I. Die Marken erschienen 1849 und werden im Juli das stolze Alter von 170 Jahren erreichen.

Belgien, 1849 07 01, Michel Nr.: 1a, grau bis rötlichbraun; 2a, blau bis hellblau



Nette Grüße Pepe
 
marc123 Am: 16.03.2019 18:31:34 Gelesen: 33537# 33 @  
@ Pepe [#32]

Hallo Pepe,



hier ein Brief von Antwerpen nach Brüssel (24. August 1849) als Ergänzung zu Deinem Beitrag.

Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 16.03.2019 18:45:00 Gelesen: 33528# 34 @  
@ Martin de Matin [#31]

Hallo Marin,

gebraucht ist diese Marke wirklich seltener. Von der 5 Centavos kann ich einen Faltrief (von Salta nach Tucumaro) und ein Fragment zeigen. Ungebraucht habe ich sogar einen Neunerstreifen. Ich denke dass es von den Marken noch eine hohe Anzahl an Restbeständen gab.





Beste Grüße
Marc
 
Pepe Am: 16.03.2019 19:57:29 Gelesen: 33511# 35 @  
@ marc123 [#33]

Da freut sich Pepe und schickt 1 2 3 ein Smiley hinterher.



Belgien, 1858, Mi 7 I

Danke fürs Zeigen Pepe
 
Martin de Matin Am: 16.03.2019 23:17:06 Gelesen: 33484# 36 @  
Am 1. Mai 1874 erschienen gemäß Michel Katalog die ersten Marken des Fürstentums Montenegro. Im Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde wird der 10. Mai genannt. Die Marken sollten wohl am 1. Mai erscheinen, ob dies wirklich geschah ist nicht bekannt.

Es wurden die Wertstufen 2, 3, 5, 7, 10, 15 und 25 Neukreuzer verausgabt. Die Marken wurden in mehreren Auflagen bei der Wiener Staatsdruckerei gedruckt. Dies zeigt sich auch bei der Zähnung, die Parallelen zu anderen Marken hat, die zu dieser Zeit bei der Wiener Staatsdruckerei hergestellt wurden. Die erste Auflage betrug nur zwischen 5000 (25 NKr) und 30000 (7 NKr). Das typische der Zähnung der ersten Auflage im Bereich von 10 1/4 bis 11 sind die spitzen Zähne.



Gruss
Martin
 
umdhlebe Am: 17.03.2019 15:44:10 Gelesen: 33436# 37 @  
Hallo,

dann will ich mit einer der ästhetisch schönsten, sicher auch berühmtesten und bemerkenswertesten Erstausgabe fortfahren.

Am 1. September 1853 verausgabte die britische Kolonie "Kap der Guten Hoffnung" ihre ersten eigenen Marken, die bei Perkins Bacon in London gedruckt wurden, und zwar zunächst zwei Werte auf zwei Papieren: 1 Pence in rot und 4 Pence in blau, jeweils auf "stark" und "leicht" geblautem Papier. Stark geblautes Papier ist auch auf der Rückseite deutlich zu erkennen, und leicht geblautes nur auf der Vorderseite. Allerdings wurden bei einigen stark geblauten Exemplaren die Farbe in Laufe der Jahre an das Umschlagpapier abgegeben - die Unterscheidung ist daher nicht immer einfach.



Bemerkenswert ist natürlich die Dreiecksform - übrigens nicht nur der Marke, sondern auch der am selben Tag eingeführten Stempel. Ebenfalls bemerkenswert ist das Motiv der "Allegorie der Hoffnung" zu einer Zeit, in der fast alle Postverwaltungen entweder Zahlenwerte oder Portraits der Herrscher auf die Marken bannten. Die einzigen mir bekannten anderen Ausnahmen sind die britischen Kolonien in Australien und Kanada - aber vielleicht werden hier ja noch mehr zu Tage gefördert. In den genannten Fällen war die außergewöhnliche Motiv- und Formwahl auch Ausdruck eines Unabhängigkeitsstrebens - im Falle des Cape of Good Hope gab es erste politische Autonomien aber erst in den 1890ern.

Auf weißem Papier gab es die Marken ab 1855. Ab 1858 gab es einen grünen 1 Shilling-Wert. Als Notmaßnahme zur Überbrückung von Nachschubproblemen wurden zwischen Februar und April 1861 wenige Exemplare im Buchdruck (sog. "Holzschnitt") von Saul Solomon in Kapstadt gedruckt. Ab 1863 übernahm De la Rue aus London den Druck, bis zur letzten Verausgabung 1864.

Scheinbar 1891 tauchten dann auch die ersten Fälschungen der Kapdreiecke auf. Hier ein besser gelungenes Beispiel, zumal sich der Fälscher sogar um gebläutes Papier bemüht hat. Der Falschstempel - der sehr häufig und berühmt ist - erinnert mich irgendwie an einen Rugbyball.



Gruß
umdhlebe
 
bayern klassisch Am: 17.03.2019 15:56:21 Gelesen: 33428# 38 @  
@ umdhlebe [#37]

Danke für die schönen und überaus lehrreichen Ausführungen zu den mit attraktivsten Briefmarken, die ich kenne.

Wundervolle Marken - die Familie meiner lieben Gattin (aus Südafrika) hatte mal einen Sack voller Briefstücke mit Kapdreiecken; leider seit Jahrzehnten verschollen und die Hoffnung auf Wiederauffindung ist bei mir gegen Null tendierend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
umdhlebe Am: 17.03.2019 16:59:27 Gelesen: 33404# 39 @  
Hallo,

einen weiteren kuriosen Beitrag kann ich aus dem südlichen Afrika beisteuern:

Ab dem 1. Mai 1870 gab es an den Postschaltern der Südafrikanischen Republik ("Zuid Afrikaanse Republiek", ZAR) eigene Marken. In Katalogen findet man diese Postverwaltung meist unter dem britischen Begriff "Transvaal" irgendwo bei "Südafrika" untergeordnet, aber so hieß das Gebiet erst unter britischer Verwaltung von 1877 bis 1882 und dann wieder ab 1902.

Kurios ist nun, dass die ersten Marken aus Güstrow in Mecklenburg-Schwerin kommen, vom technisch guten, aber nicht ganz ehrlichen Adolph Otto. Denn die ZAR war 1852 von den "Vortrekkern" gegründet worden, die sich der Herrschaft der britischen Kolonialmacht entziehen wollten. Deswegen kam die - ansonsten übliche - Order von Marken aus England nicht in Frage. Der erste Postmaster-General der Republik, Friedrich Jeppe, war 1861 aus Güstrow eingewandert - und so kam Adolph Otto zu seinem Auftrag.

Es gab drei Werte: 1 Pence braunkarmin, 4 Pence ultramarin, und 1 Shilling dunkelgrün. Entweder geschnitten oder gestochen 15 1/2 : 16. Alle anderen Farben, Papiere und Zähnungen sind von späteren Drucken oder falsch (der Michel-Katalog ist hier leider verwirrend).

Philatelistisch ist das sehr wichtig, denn die ZAR war finanziell klamm, und daher autorisierte Jeppe den Verkauf eines Teils der ersten Lieferung - 4800 Exemplare zu 1 Pence, 800 zu 6d und 400 zu 1 Shilling - an Händler in Europa, bevor die Marken überhaupt an den Schalter kamen. Das heißt, diese Marken sind zwar echt, aber nie auf dem afrikanischen Kontinent zur Frankatur eingesetzt worden. Alle Stempel sind natürlich falsch. Wie viele Marken insgesamt - mitsamt Druckplatten, gummiertem Papier, Farben und Roulette - nach Pretoria gingen, ist nicht ganz geklärt.

Kompliziert wird die Angelegenheit nun, weil Jeppe seinen Auftragnehmer Otto auf eine Idee gebracht hatte: Warum nicht mit einer neuen Druckplatte noch mehr herstellen? Und so begann er weiterzudrucken und die Marken, teilweise auch in Phantasiefarben oder sogar zweifarbig, unter die Sammler zu bringen. Dabei half ihm zeitweise der Händler Julius Goldner aus Hamburg. Der Philatelist John Luff hat sich 1913 die Mühe gemacht, die verschiedenen Platten dieser unautorisierten Nachdrucke zu identifizieren. Der Michel-Katalog verzeichnet hier "Neudrucke" mit Falschstempeln, was meiner Ansicht nach nicht richtig ist, denn die autorisierten Druckplatten waren in Südafrika, und hier handelte es sich um andere, private Platten.

Wichtig ist dies, weil sehr, sehr viele in Europa befindliche Transvaal-Marken zu diesen Nachdrucken (später gab es auch noch Fälschungen) gehören.

Man erkennt die echten Marken vor allem an zwei Kennzeichen. Im linken unteren Band berührt das "D" von "Eendracht" das Band, und im rechten unteren Band berührt das Flaggenmast den Schild nicht. Aus unerfindlichen Gründen listet der Michel-Katalog auch in der Auflage 2018/19 diese Kennzeichen nicht. Hier eine echte Marke, allerdings von einem späteren Druck aus dem Jahre 1875.


Die Formulierung "aus einem späteren Druck" verweist auf die Karriere der nach Südafrika gesendeten Druckplatten, die zunächst zum Finanzminister Viljoen gingen, der zwar ehrlich war, aber kein Drucker und bis Juli 1870 meist zu viel Tinte verwendete. Er gab den Job und die Platten daher ab September 1870 nach Potchefstroom an Herrn Borrius ab. Der war tatsächlich Drucker, wie auch die Firma Davis & Son in Pietermaritzburg, die den Job im September 1874 übernahm, bevor er zurück in die Hauptstadt delegiert wurde, ab dem 29 April 1875 an Herrn Cilliers im Auftrag einer staatlichen Kommission. Die Karriere der Platten setzte sich noch bis 1885 fort - unterbrochen von neuen, legitimierten Lieferungen von Adolph Otto.

Für die Erstausgabe bedeutet dies, dass sich der Begriff nur auf die qualitativ hochwertigen Otto-Drucke bezieht, die nur zum Teil in der ZAR an den Schalter kamen. Alle späteren echten Drucke sind schlechterer Qualität wegen unprofessioneller Drucker oder abgenutzter Platten.

Alle unautorisierten Nachdrucke erkennt man daran, dass das "D" das Band nicht berührt, dafür aber der Flaggenmast den Schild. Hier eine ganze Reihe von Beispielen dafür:



Diese Ausführlichkeit habe ich mir erlaubt, weil die meisten der Marken, die ich in Europa sehe, unautorisierte Nachdrucke oder Fälschungen sind. Ich habe schon einmal eine "Transvaal"-Kollektion in einem deutschen Auktionshaus gesehen, die für einen vierstelligen Ausrufpreis ausschließlich private Nachdrucke anbot.

Die Eendracht-D und Flaggenmast-Regel gilt übrigens nicht für den späteren 3 Pence-Wert, bei dem der Adler angelegte Flügel hat. Aber auch davon gibt es Fälschungen.

Gruß
umdhlebe
 

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