Thema: Die ersten Briefmarken von 1840 bis 1899
10Parale Am: 07.03.2019 18:40:46 Gelesen: 34421# 1 @  
Hallo zusammen,

Sierra Leone brachte im September 1859

- als 90. Land der Welt (?) seine erste Briefmarke heraus.

Sie zeigt das Bild von Queen Victoria (1819 - 1901) in einem 8-eckigen, oktogonalen Rahmen. Der Nominalwert betrug 6 Pence. Es gibt die Marke in zwei unterschiedlichen Farben a. dunkellila und b. violett (1874). Die Zähnung ist 14. Ungezähnte Marken sind Probedrucke.

Ich zeige hier ein mit einem roten Stempel entwertete, wunderschöne, ("6d Dull Purple SG1 Fine Used") violette Marke in sehr guter Erhaltung.

Ob Sierra Leone nun das 90. Land der Welt war, welches seine erste Briefmarke herausbrachte, habe ich letztlich erraten. Ob es überhaupt möglich ist, eine regelrecht chronologische Zeitabfolge der Ersten der Welt zu bestimmen, wird Regeln folgen müssen, sonst ist es unmöglich.

Ist der Kanton Zürich, der als zweites Land 1843 vor Brasilien und dem Geschwister Kanton Genf seine berühmte 4 und 6 Rappen herausbrachte, nun als ein eigenständiges Land zu betrachten. Wie sieht es aus mit den privaten Ausgaben der USA? Ist die Moldau ein selbständiges Fürstentum oder schon Rumänien? Wann genau begann die Schweizerische Eidgenossenschaft? Ja, da stellen sich viele Fragen.

Fangen wir mit der ERSTEN an oder mit der LETZTEN im 19. Jahrhundert, der Nr. 1 aus DAHOMEY, die 10 Centimes Allegorie, aber die kam ja erst im 19. Jahrhundert heraus, lediglich die 25 Centimes Farbe schwarz/rot auf lilarosa wurde schon vor der Ersten in 1899 ausgegeben.

Na, fangen wir mit der ERSTEN an und kämpfen uns vor. Ist das machbar? Ein spannendes Erlebnis waret.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 07.03.2019 19:52:42 Gelesen: 34394# 2 @  
... dann lege ich mal mit Bayern nach, wo am 1.11.1849 der Gongschlag erfolgte.





Bei Bayern kamen 3 Marken gleichzeitig an die Schalter - 1 Kreuzer für Drucksachen und Ortsbriefe, 3 Kreuzer für Briefe bis 12 Meilen innerbayerisch und 6 Kreuzer für Briefe über 12 Meilen innerbayerisch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.03.2019 20:54:16 Gelesen: 34360# 3 @  
@ bayern klassisch [#2]

... und ich mit den Schweizer Kantonalmarken



Einmal Kanton Zürich mit beiden Werten



Und dann von Kanton Genf (hier senkrechtes Paar der linken Hälfte der "Doppelgenf")



und zuletzt die für mich schönste Briefmarke, die es gibt, das "Basler Täubchen" vom Kanton Basel

Für den Altschweiz-Laien: Der Wert der gezeigten Briefe entspricht etwa einem Einfamilienhaus mit großem Garten und Garage. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
Cantus Am: 07.03.2019 22:36:51 Gelesen: 34324# 4 @  
Ein schönes Thema, aber ich hoffe, noch viele Beispiele von exotischeren Ländern zu sehen. Außerdem wäre es schön, wenn hier nur Marken und Belege gezeigt werden, die sich im Eigentum desjenigen befinden, der sie hochlädt, um Komplikationen mit dem Bilddrechteinhaber zu vermeiden. Die Belege aus der Schweiz sind zwar schön, ich möchte aber bezweifeln, dass sie Kevin oder seinen Eltern gehören.

Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 08.03.2019 07:54:13 Gelesen: 34284# 5 @  
Ja, ein schönes Thema, das ich gerne mitlesen werde, auch wenn ich es eigentlich nicht so mit der klassischen Philatelie habe.

Meine Dänemarksammlung liegt im Tiefschlaf, aber die Nummer 1 Kroninsignien im Lorbeerkranz zu 4 Rigsbankskilling vom 1.4.1851 ist mit dabei.





Auf der linken Marke sieht man sehr schön das Wasserzeichen 1 X kleine Krone.

Ansonsten habe ich die Marken nie näher bestimmt. Es gibt zwei Typen: Type 1 I mit Unterdruck in Stichtiefdruck und Type 1 II mit Unterdruck in Buchdruck. Von der Type 1 II sind mit Michel-Nordeuropakatalog 3 Farben katalogisiert. Der AFA-Spezialkatalog widmet der Marke ein mehrseitiges Kapitel.

Mit meinen bescheidenen Kenntnissen zur Drucktechnik würde ich sagen, dass die Marke links Type 1 II ist. Die Marke rechts könnte Type 1 I sein.

Viele Grüße
Michael
 
asmodeus Am: 08.03.2019 08:05:35 Gelesen: 34276# 6 @  
1840 Großbritannien Victoria 1d Black

Brief Maiverwendung 30 Mai 1840 Platte 2



Redirected/ weitergeleiteter Brief August 1840 Platte 2



"Damenbriefchen" Januar 1841


 
asmodeus Am: 08.03.2019 08:09:40 Gelesen: 34274# 7 @  
Hier noch ein paar Einzelmarken der Penny Black

Jeweils Platte 2





Manchester Malteserkreuz Platte 2


 
merkuria Am: 08.03.2019 10:34:31 Gelesen: 34238# 8 @  
Das Kaiserreich China zählt eher zu den späten Herausgebern eigener Briefmarken. Der Grund für diesen Umstand war einerseits die Rückständigkeit des Landes, andererseits die fehlenden staatlichen Strukturen für einen Postbetrieb. Die anfallenden Postbedürfnisse wurden seit 1865 durch die gut funktionierende private Schanghai Local Post sowie den zahlreichen Auslandspostämter der in China ansässigen fremden Mächte befriedigt.

1876 wurde der Generalpostinspektor des Seezollamtes Robert Hart von der Regierung beauftragt, ein Postsystem für ganz China auszuarbeiten. Im Juli 1878 (Tag nicht bekannt) erschienen die ersten drei Briefmarken des Seezollamtes, die sogenannten Grossen Drachen.



Wie schlecht die Akzeptanz der neu entstandenen kaiserlichen Post war, zeigt der Umstand, dass uns bis heute vom Ausgabejahr 1878 nur gerade vier Briefe mit Verwendung der Grossen Drachen bekannt sind! Der hier gezeigte Brief trägt mit dem 5. Oktober 1878 das früheste uns bekannte Stempeldatum dieser vier Briefe. Aufgegeben in Peking erreichte der Brief seinen Bestimmungsort Schanghai am 12. Oktober 1878.



Diese Rarität wechselte seit 1994 wieder einmal ihren Besitzer: An der 68. Interasia Auktion vom 16. Juni 2018 in Hongkong wurde der Brief unter Los Nr. 29
für 18‘975‘000 HK$ (ca. 2‘080‘000 € einschliesslich 15 % Aufgeld) verkauft!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
wuerttemberger Am: 08.03.2019 11:59:29 Gelesen: 34208# 9 @  
@ 10Parale [#1]

Ist der Kanton Zürich, der als zweites Land 1843 vor Brasilien und dem Geschwister Kanton Genf seine berühmte 4 und 6 Rappen herausbrachte, nun als ein eigenständiges Land zu betrachten. Wie sieht es aus mit den privaten Ausgaben der USA? Ist die Moldau ein selbständiges Fürstentum oder schon Rumänien? Wann genau begann die Schweizerische Eidgenossenschaft? Ja, da stellen sich viele Fragen.

Die Fragen kann man schnell lösen, wenn man sich von den Nationalstaaten weg bewegt und sich auf die herausgebenden Postverwaltungen konzentriert. Thurn und Taxis hatte zwar eine Postverwaltung war aber kein Staat.
 
bayern klassisch Am: 08.03.2019 12:19:29 Gelesen: 34194# 10 @  
@ wuerttemberger [#9]

So isses! Es war auch nicht der Kanton Zürich, sondern das Postgebiet Zürich und damit hat man einen Parallelfall wie Thurn und Taxis, die ja immerhin die Begründer der modernen Post waren (1490). Von daher sollte man hier jedes Postgebiet (nicht Land!), welches Marken emittierte, aufzählen und darstellen dürfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 08.03.2019 14:18:06 Gelesen: 34157# 11 @  
@ forenmitglieder #2 - #10

Ich fasse die wunderschönen Beiträge zusammen, sprich in der Zeitenfolge der Verbreitung der Briefmarken:

1. Großbritannien 6. Mai 1840
2. Postgebiet Zürich 1. März 1843
3. Postverwaltung Genf 30. September 1843
4. Postverwaltung Basel 01. Juli 1845
5. Dänemark 01. April 1851
6. Sierra Leone 21. September 1859
7. China Juli 1878
 

Allen, voran bayern klassich, besten Dank. Mir es geht darum, einmal aufzuzeigen, in welcher Reihenfolge die Länder (Postverwaltungen) die englische Postreform von Rowland Hill mit der Übernahme der Vorausbezahlung der Postgebühr in Form einer Briefmarke übernommen haben. Es geht mir de facto um eine Chronologie der Verbreitung.

So muss ich gestehen, ich besitze selbst nur wenige "1"-er, kann mir aber vorstellen, dass die Teilnehmer hier unterstützend einwirken und zeigen, was zu Hause in Ihren Alben schlummert.

Natürlich werden wir bei so hochpreisigen Marken wie Helvetia/Switzerland Zürich/Genf/Basel oder der orangen Mauritius kaum jemand finden, der hier seine Preziosen aufzeigt. aber ich meine, solche Marken sind Kulturgüter ersten Ranges und müssen abgebildet werden können.

briefmarkenwirbler24, vielen Dank für dein Präsentation in der korrekten, chronologischen Folge. Zu deinem letzten Satz:

"Für den Altschweiz-Laien: Der Wert der gezeigten Briefe entspricht etwa einem Einfamilienhaus mit großem Garten und Garage". Diesen Satz fand ich so gut, dass ich die Briefmarken gleich mal meinen Kollegen zeigen musste. Einer meinte lapidar zu deiner Feststellung: "Kommt drauf an, wo".

So kann Philatelie heiter sein und gleichsam auch das Interesse von Laien wecken. Das Basler Täubchen scheint mir besonders die Frauen zu beeindrucken. Aber dieser Eindruck mag subjektiv sein.

Ich zeige hier auch noch mal eine One Penny Black, wie asmodeus sie so herrlich präsentiert ([#3]), freue mich über jeden Beitrag, denn es stellen sich ja auch gleichzeitig wieder Fragen und neue Antworten werden gegeben (warum ist China so spät dran? Siehe merkuria [#8]).

Liebe Grüße

10Parale


 

volkimal Am: 08.03.2019 14:38:44 Gelesen: 34145# 12 @  
Hallo zusammen,

ein interessantes Thema. Ich bin darauf gespannt, was hier alles gezeigt wird.

In Afghanistan erschienen die ersten Briefmarken, wie man rechts auf der Marke lesen kann, im Jahr ١٢٨٨ = 1288:



Bei dem Jahr 1288 handelt es sich allerdings um den islamischen Kalender. Nach unserem Kalender ist es das Jahr 1871.

Die Briefmarke ist unten nicht beschädigt, sondern das war damals die übliche Entwertung in Afghanistan. Man hat vor dem Aufkleben einfach ein Stück der Marke abgerissen.

Viele Grüße
Volkmar
 
22028 Am: 08.03.2019 15:28:38 Gelesen: 34123# 13 @  
In Nepal erschienen die ersten Marken 1881. Hier ein 6-er Block der ersten Ausgabe, Platte 1, ungezähnt.


 
bayern klassisch Am: 08.03.2019 15:44:05 Gelesen: 34119# 14 @  
Liebe Freunde,

weil ich bei meiner Erstvorstellung die letzte erste Marke Bayerns, die sog. 4I, vergessen hatte, zeige ich jetzt gleich 3 Briefe mit ihr, die alle nicht so ganz gewöhnlich sind und die euch hoffentlich auch gefallen.





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 08.03.2019 16:57:38 Gelesen: 34086# 15 @  
Hallo zusammen,

in meiner Zeit als Jugendgruppenleiter habe ich ein Steckalbum angelegt "Jedes Land der Welt":



Auf dieser Seite sind mindestens zwei Marken, die zu diesem Thema passen:



Die vier Hauptinseln der Komoren sind Grande Comore (Njazidja), Anjouan (Nzwani), Mohéli (Mwali) und Mayotte (Mahoré). Zu Beginn gab es auf allen Inseln eigene Marken. Hier die Nr. 1 von Grande Comore (1897) und Mayotte (1892).

Die erste Marke aus Mohéli dürfte ich (wenn ich sie hätte) bei diesem Thema allerdings nicht zeigen, denn sie erschien erst 1906. Genausowenig die ertste gemeinsame Marke vier die vier Inseln, die 1950 erschien. Siehe daher https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=198839

Viele Grüße
Volkmar
 
Martin de Matin Am: 08.03.2019 17:52:37 Gelesen: 34056# 16 @  
@ volkimal [#12]

Als Ergänzung zu der oben gezeigten Afganistan MiNr.1 mit der Wertangabe 1 Schahi, zeige ich ein ungebrauchtes Paar der MiNr.3, der 1 Abasi Marke. Diese ist wohl gleichzeitig wie MiNr 1 und 2 erschienen. Bei dem Paar kann man die vollen Ränder der Marke sehen. Diese ist gemäß Kohlhandbuch von der Platte 3, in der sich jeweils 5 Marken der MiNr. 1 bis 3 im Bogen befanden. Die handschriftlichen Angaben auf der Unterlage, bezüglich Platte und Position, stammen von dem Vorbesitzer.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 08.03.2019 20:15:19 Gelesen: 34012# 17 @  
Luxemburg



Die beiden ersten Marken erschienen am 15. September 1852 mit dem Bildnis von Wilhelm III, der gleichzeitig König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg war.





Es erschien eine Marke von 10 Centimes für den Inlandstarif und eine von 1 Silbergroschen für die erste Zone nach Deutschland. Gedruckt wurden die Marken in mehreren Auflagen und Farbnuancen. Erst Ende 1859 erschienen die ersten Wappenmarken. Die Nr. 1 und 2 wurden aber noch bis in die 1860er Jahre benutzt. Die 10 und 12,5 Centimes (1 Silbergroschen) erschienen erst nach dessen Aufbrauch. Der nicht unterbrochene Dreikreisstempel von Remich gilt bei der Nr. 2 auf Brief bis jetzt als Unikat, so dass ich hier ein bedeutendes Stück zeigen kann.





Für höhere Tarife musste man mehrere Marken benutzen. Z.B. dritte Zone nach Bayern, 3 Silbergroschen oder 40 Centimes nach England. Für Belgien (außer der luxemburgischen Provinz) galten 30 Centimes.

Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 08.03.2019 21:09:13 Gelesen: 33991# 18 @  
Niederlande





Die ersten drei Marken der Niederlande erschienen laut Michel am 1. Januar 1852. Sie tragen wie die ersten von Luxemburg das Bildnis von König Wilhelm III.







Beste Grüße
Marc
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.03.2019 21:54:28 Gelesen: 33975# 19 @  
@ 10Parale [#11]

Für den Altschweiz-Laien: Der Wert der gezeigten Briefe entspricht etwa einem Einfamilienhaus mit großem Garten und Garage". Diesen Satz fand ich so gut, dass ich die Briefmarken gleich mal meinen Kollegen zeigen musste. Einer meinte lapidar zu deiner Feststellung: "Kommt drauf an, wo".

Ja vielleicht nicht in München oder Hamburg, aber sicherlich in einer wohlbetuchteren Gegend. :D

@ alle

Dann fahre ich mal fort mit Mecklenburg-Schwerin, sicherlich einem sehr überschaubaren Gebiet, das aber zahlreiche Delikatessen zu bieten hat, aber erst mal zum Hintergrund:

Nachdem Mecklenburg-Schwerin dem Deutsch-Österreichischem Postbund beitrat, mussten laut den damaligen Satzungsregeln Freimarken eingeführt werden.
Diese Neuerung stieß anfänglich auf große Schwierigkeiten, weil die Großherzogliche Post einen zweifachen Tarif mit verschiedenen Währungen hatte, nun konnte man es machen wie die Thurn und Taxische Post, nämlich jede Serie in zwei Währungen drucken lassen, aber man entschied sich nur eine Währung zu nehmen.

Dabei spielte der 1/4 Schilling eine große Rolle bei der Umrechnung von Silbergroschen auf Schillinge.

Im Juni 1853 trat die oberste Postbehörde M-S mit der preußischen Staatsdruckerei in Verbindung.

Man wollte Marken zu 1/2 Schilling in blauem Druck auf weißem Papier, zu 1,1/1/2 und 3 Schillinge in schwarzem Druck auf hellrotem,hellgelben und hellblauem Papier herstellen mit mecklenburgischem Staatswappen im Wertbetrag.
Jedoch gerieten die Verhandlungen durch Postinspektor Flügge und Wedding zwei Jahre lang ins Stocken und wurden so erst im August 1855 wieder aufgenommen.
Dann kam Flügge die geniale Idee eine 4/4 Schilling Marke herauszubringen die man beliebig trennen konnte.



Jedoch war es, wie bei den von Ralph präsentierten Bayern-Marken, so, dass Mi.Nr. 1-3 am gleichen Tag verausgabt wurden, nämlich am 01.07.1856. Von Mi.Nr.1 (4/4 Schilling) und Mi.Nr.3 (5 Schilling) wurde je nur eine Auflage gedruckt, die vollständig am 09.06.1856 mit 6300 (Nr.1) bzw. 600 (Nr.3) Bogen zum Versand gebracht wurde. Von Nr.2 wurde am gleichen Tag eine erste Auflage von 1800 Bogen geliefert. Eine zweite Auflage in Höhe vpn 1850 Bogen (= 222.000 Marken) folgte im Herbst, von ihr wurden dann 200 Bogen am 26.11. und 1650 Bogen am 16.12. ausgeliefert.





3 der 4 gezeigten Briefe/Belege zierten einst meine Sammlung, bis ich sie zu Gunsten meiner Altschweiz-Sammlung verkaufte, da dieses Sammelgebiet schon teuer genug für einen Studenten (damals Schüler) gewesen ist.

Große Überraschung, der 5-Schilling Brief ist aus der Boker-Sammlung und in der Form in mehrerlei Hinsicht ein Unikat, einmal handelt es sich hierbei um einen Express Brief und zum anderen wegen der Bogenecke mit Reihenzähler.

Übrigens, für das Wappen waren die mecklenburgischen Passkarten als Muster genommen worden, doch machte Postinspektor Flügge ausdrücklich darauf aufmerksam, dass auf den Passkarten die Hörner des Büffelkopfes versehentlich nach außen gekrümmt seien, während sie richtigerweise nach innen gebogen sein müssen, wie es dann auch auf den Postwertzeichen aufgeführt wurde.

Liebe Grüße

Kevin
 
Martin de Matin Am: 09.03.2019 11:03:57 Gelesen: 33913# 20 @  
Gemäß Michelkatalog erschien die erste Ausgabe von Brasilien am 1.8.1843 (im Kohlhandbuch wird der 1. Juli angegeben). Es wurden die Wertstufen 30, 60 und 90 Reis ausgegeben. Alle 3 Werte wurden wohl anfangs in einem gemeinsamen Druckbogen mit jeweils einem Bogen zu 18 Marken pro Wert gedruckt. Jeweils ein gestempelter Bogen der 60 und der90 Reis Marke befanden sich in der Burrus-Sammlung. Es existieren noch wenige Zwischenstegpaare (2?) mit unterschiedlichen Wertstufen. 1996 wurde ein senkrechtes Zwischenstegpaar mit der 30 Reis oben und 60 Reis unten bei Antonio Torres auf einer Auktion angeboten. Der Schätzpreis war 125000-175000 US-Dollar, der Zuschlag ist mir nicht bekannt.

Ich zeige eine 60 Reis Marke die 1844 abgestempelt wurde.



Gruss
Martin
 
sammler-ralph Am: 09.03.2019 18:08:06 Gelesen: 33874# 21 @  
@ Michael Mallien [#5]

Hier nochmal Dänemark Nr. 1:



Brief von Oldesloe nach Trittau, Aufgabestempel OLDESLOE 18.5.1854, freigemacht mit Freimarke Dänemark Mi.-Nr. 1 IIa (Thiele II. Druck), diese mittels Dreiringstempel 128 ent­wertet. Das Porto betrug ab 01.05.1851 für Briefe bis 1 Loth innerhalb des Königreiches ein­schließlich Schleswig, Holstein, Lauenburg, Lübeck und Hamburg entfernungsunabhängig 4 Skillinge. Am 01.07.1853 galten die dänischen Freimarken auch in Holstein.

Gruß
Ralph
 
marc123 Am: 09.03.2019 20:13:14 Gelesen: 33843# 22 @  
Norwegen



Die erste Marke von Norwegen kam laut Michel am 1. Januar 1855 heraus. Ich weiß nicht ob die Michel Angaben bezüglich der Ausgabedaten immer ganz genau sind (siehe auch vorherigen Beitrag). Ich habe sie z.B. auch bei Luxemburg übernommen, wohlwissend, dass der Ausgabetag hier ein paar Tage früher war. Bei der Reihenfolge der Länder spielen ein paar Tage aber eher eine untergeordnete Rolle.

Beste Grüße
Marc
 
10Parale Am: 09.03.2019 20:31:00 Gelesen: 33834# 23 @  
@ marc123 [#17]

Zu Luxemburg:

"Der nicht unterbrochene Dreikreisstempel von Remich gilt bei der Nr. 2 auf Brief bis jetzt als Unikat, so dass ich hier ein bedeutendes Stück zeigen kann."

Unikate sind echte Schätze der Philatelie. Ich kann die Freude nachempfinden, wenn man solch ein Stück präsentieren kann. Es ist meine individuelle Einschätzung, aber ich finde, erst durch die Abstempelungen werden Briefmarken gekrönt.

So haben auch in der Vergangenheit berühmte Sammler ihre Vorlieben entwickelt. So bevorzugten Arthur Hind, Henry Duveen oder der Prinz von Wales ungebrauchte, postfrische Marken. Ebenso Arthur de Rothschild (1851 - 1903).In ihrem Originalzustand (postfrisch oder gefalzt) waren sie einfach in jener Zeit begehrter als abgestempelte, gebrauchte Marken. Sie waren wohl auch schwieriger zu bekommen als heutzutage.

Viele berühmte Sammler, so auch Philipp von Ferrary (geb. 1850 in Paris), Rothschild, Thomas Keay Tapling (geb. 1855 in Surrey) etc. zogen ihre frühen Sammlerstücke aus der Geschäftskorrespondenz Ihrer umtriebigen, fleißigen Eltern. Sicherlich war es bei der Fülle von gesammelter Korrespondenz auch viel interessanter, die Briefmarken zu bekommen, die man "nicht" hatte, nämlich die vom Postschalter.

Auf jeden Fall wurde auch viel zerschnitten und abgelöst. So freue ich mich besonders, hier so einzigartige Korrespondenz, wie sie auch aus den Niederlanden und Dänemark gezeigt werden, aus der Frühzeit der Philatelie bewundern zu können. Weiter so.

Meine Tabelle sieht so aus:

1 Großbritannien 06.05.1940
2 Postgebiet Zürich 01.03.1843
3 Brasilien 01.07.1843
4 Postverwaltung Genf 30.09.1843
5 Postverwaltung Basel 01.07.1845
6 Dänemark 01.04.1851
7 Niederlande 01.01.1852
8 Luxemburg 15.09.1852
9 Norwegen 01.01.1855
10 Mecklenburg Schwerin 01.07.1856
11 Sierra Leone 21.09.1859
12 Afghanistan 1871
13 China Juli 1878
14 Nepal 1881
15 Mayotte 1892
16 Grande Comore 1897
 

Liebe Grüße

10Parale
 

Martin de Matin Am: 09.03.2019 22:38:52 Gelesen: 33801# 24 @  
Diesmal zeige ich ein etwas exotischeres Gebiet. Der erste indische Feudalstaat der eine Briefmarke herausbrachte war Soruth. Gemäß Gibbonskatalog erschien im November 1864 eine Marke zu 1 Anna, aber ohne Wertangabe auf der Marke selber. Die Inschrift auf der Marke lautet "Saurashtra Post 1864/65". Sie wurde mit schwarzer Wasserfarbe auf bläulichen bis grauen und cremefarbene normalen oder gestreiften Papier gedruckt. Die Druckausführung ist meist schlecht so das man die Inschrift schlecht lesen kann.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 10.03.2019 23:38:25 Gelesen: 33736# 25 @  
Obwohl schon 1835 [1] der K.K. Allgemeinen Hofkammer der Vorschlag unterbreitet wurde, konnte sich Österreich erst Mitte des 19. Jahrhunderts - und somit nach vielen anderen Postverwaltungen - dazu entschliessen, die bunten Frankozettelchen einzuführen, die auch heute noch viele Sammler erfreuen. Die erste Ausgabe [2] zeigt das Wappen Österreichs, erschien am 1.6.1850 und war ursprünglich als provisorische Ausgabe geplant, die schnell durch eine neue ersetzt werden sollte, was aber erst Ende 1858 erfolgte. Die Marken wurden in zwei Währungen gedruckt, Kreuzer Conventionsmünze (C.M.) für die nicht-italienischen und Centesimi für die italienischen Gebiete (Lombardei und Venetien). Zudem wurde kurz vor Ausgabe die Gebühr für die dritte Entfernungszone von 12 Kreuzer C.M. auf 9 Kreuzer gesenkt, weshalb die bereits vorbereiteten Druckplatten für die höchste Wertstufe kurzfristig adaptiert wurden, indem die Wertziffer ausgestemmt und die neue Wertziffer eingelötet wurde. Da der Druckbogen aus 240 Marken (vier Schalterbogen zu je 60 Marken, 8x8, wobei die letzten vier Felder durch Andreaskreuze ersetzt wurden, um krumme Beträge für den Bogen zu vermeiden) bestand, gibt es in der ersten Auflage somit 240 verschiedene Werte mit verschiedenen Abständen zwischen der Wertziffer und der Währungsbezeichnung. Das gilt auch für die 45-Centesimi-Marke.



9 Kreuzer Handpapier Type I

Von den 12-Kreuzer-Probedrucken sind noch einige erhalten geblieben, eine davon wurde letztes Jahr bei einem deutschen Auktionshaus versteigert, ich habe mir allerdings nicht gemerkt bei welchem.



Durch Abnutzung der Druckplatten wurden mehrere Retuschen notwendig, deshalb unterscheidet der Spezialsammler hier verschiedene Typen (I,II,III) und Untertypen. Ab ca 1854 wurde ausserdem das handgeschöpfte durch maschingeschöpftes dickeres Papier ersetzt. Der Autria-Netto-Katalog unterscheidet diese in der Notierung mit H und M, der Michel X und Y.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lovrenc_Košir
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wappenausgabe_1850
 
Pepe Am: 11.03.2019 20:27:59 Gelesen: 33681# 26 @  
Bulgarien, nach langer türkischer Vorherrschaft, ließ erstmalig 1879 den Löwen tanzen. Jener wurde von der Petersburger Staatsdruckerei in Russland per Buchdruck auf gestreiften Papier hergestellt. Alle vorherigen Varianten sind recht kompliziert und die Löwenausgabe ist dann auch die Michel Nummer 1.



Bulgarien, 1879 05 01, Michel Nr.: 1, zwei Farbvarianten, schwarz/orange, schwarz/gelb

Nette Grüße Pepe
 
Magdeburger Am: 12.03.2019 08:45:20 Gelesen: 33650# 27 @  
Liebe Sammelfreunde,

das Königreich Preussen führte am 15.11.1850 eine Markenserie von 4 Freimarken ein. Sie bestanden aus 6 Pfennige, 1 Sgr., 2 Sgr. und 3 Sgr. Eine Nr. 1 habe ich gar nicht auf Beleg. In Reihenfolge nun die Nr. 2 bis 4 jeweils als Einzelfrankatur:





Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 12.03.2019 12:49:31 Gelesen: 33624# 28 @  
@ Magdeburger [#27]

Da kann ich aushelfen:



Eine Nummer 1 (6 Pfg. mit Wasserzeichen) und Zusatzfrankatur (2 x Nr. 11)

hajo22
 
Quincy Am: 13.03.2019 18:35:49 Gelesen: 33569# 29 @  
Noch einmal eine Penny Black, aber dieses Mal in Irland abgestempelt. Dass es ein Dubliner Stempel ist, kann man an Formdetails des Malteserstempels erkennen. Außerdem befindet sich auf der Rückseite des Briefes ein typisch Dubliner Datumsstempel vom 26. November 1840. Für die Uhrzeit gab es damals noch nicht die Zeiträume AM und PM, sondern unter anderem M für Morning, A für Afternoon und E für Evening. 2A im Datumsstempel heißt also 2 Uhr nachmittags.



Viele Grüße
Quincy
 
Michael Mallien Am: 13.03.2019 18:49:13 Gelesen: 33562# 30 @  
@ sammler-ralph [#21]

Hallo Ralph,

diesen Beleg finde ich sensationell, denn er ist aus der Zeit, als fast ganz Schleswig-Holstein noch dänisch war.

Bargteheide, mein Heimatort, liegt ziemlich genau zwischen Oldesloe und Trittau :)

Viele Grüße
Michael
 
Martin de Matin Am: 15.03.2019 22:04:20 Gelesen: 33503# 31 @  
Am 1.Mai 1858 erschienen die ersten Marken des Argentinischen Bundes, mit den Wertstufen 5,10 und 15 Centavos. Gemäß Kohlhandbuch wurden die Marken in Bögen zu 216 Marken mit 2 Gruppen mit jeweils 9 mal 12 Marken gedruckt. Ungebraucht sind diese Marken wesentlich häufiger als gebraucht; es besteht also die Gefahr von Falschstempeln.

Von den 10 und 15 Centavo Marken gibt es Teilungen die als 5 Centavo Porto verwendet wurden.



Gruss
Martin
 
Pepe Am: 16.03.2019 11:58:32 Gelesen: 33469# 32 @  
Die ersten belgischen Marken zeigen König Leopold I. Die Marken erschienen 1849 und werden im Juli das stolze Alter von 170 Jahren erreichen.

Belgien, 1849 07 01, Michel Nr.: 1a, grau bis rötlichbraun; 2a, blau bis hellblau



Nette Grüße Pepe
 
marc123 Am: 16.03.2019 18:31:34 Gelesen: 33436# 33 @  
@ Pepe [#32]

Hallo Pepe,



hier ein Brief von Antwerpen nach Brüssel (24. August 1849) als Ergänzung zu Deinem Beitrag.

Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 16.03.2019 18:45:00 Gelesen: 33427# 34 @  
@ Martin de Matin [#31]

Hallo Marin,

gebraucht ist diese Marke wirklich seltener. Von der 5 Centavos kann ich einen Faltrief (von Salta nach Tucumaro) und ein Fragment zeigen. Ungebraucht habe ich sogar einen Neunerstreifen. Ich denke dass es von den Marken noch eine hohe Anzahl an Restbeständen gab.





Beste Grüße
Marc
 
Pepe Am: 16.03.2019 19:57:29 Gelesen: 33410# 35 @  
@ marc123 [#33]

Da freut sich Pepe und schickt 1 2 3 ein Smiley hinterher.



Belgien, 1858, Mi 7 I

Danke fürs Zeigen Pepe
 
Martin de Matin Am: 16.03.2019 23:17:06 Gelesen: 33383# 36 @  
Am 1. Mai 1874 erschienen gemäß Michel Katalog die ersten Marken des Fürstentums Montenegro. Im Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde wird der 10. Mai genannt. Die Marken sollten wohl am 1. Mai erscheinen, ob dies wirklich geschah ist nicht bekannt.

Es wurden die Wertstufen 2, 3, 5, 7, 10, 15 und 25 Neukreuzer verausgabt. Die Marken wurden in mehreren Auflagen bei der Wiener Staatsdruckerei gedruckt. Dies zeigt sich auch bei der Zähnung, die Parallelen zu anderen Marken hat, die zu dieser Zeit bei der Wiener Staatsdruckerei hergestellt wurden. Die erste Auflage betrug nur zwischen 5000 (25 NKr) und 30000 (7 NKr). Das typische der Zähnung der ersten Auflage im Bereich von 10 1/4 bis 11 sind die spitzen Zähne.



Gruss
Martin
 
umdhlebe Am: 17.03.2019 15:44:10 Gelesen: 33335# 37 @  
Hallo,

dann will ich mit einer der ästhetisch schönsten, sicher auch berühmtesten und bemerkenswertesten Erstausgabe fortfahren.

Am 1. September 1853 verausgabte die britische Kolonie "Kap der Guten Hoffnung" ihre ersten eigenen Marken, die bei Perkins Bacon in London gedruckt wurden, und zwar zunächst zwei Werte auf zwei Papieren: 1 Pence in rot und 4 Pence in blau, jeweils auf "stark" und "leicht" geblautem Papier. Stark geblautes Papier ist auch auf der Rückseite deutlich zu erkennen, und leicht geblautes nur auf der Vorderseite. Allerdings wurden bei einigen stark geblauten Exemplaren die Farbe in Laufe der Jahre an das Umschlagpapier abgegeben - die Unterscheidung ist daher nicht immer einfach.



Bemerkenswert ist natürlich die Dreiecksform - übrigens nicht nur der Marke, sondern auch der am selben Tag eingeführten Stempel. Ebenfalls bemerkenswert ist das Motiv der "Allegorie der Hoffnung" zu einer Zeit, in der fast alle Postverwaltungen entweder Zahlenwerte oder Portraits der Herrscher auf die Marken bannten. Die einzigen mir bekannten anderen Ausnahmen sind die britischen Kolonien in Australien und Kanada - aber vielleicht werden hier ja noch mehr zu Tage gefördert. In den genannten Fällen war die außergewöhnliche Motiv- und Formwahl auch Ausdruck eines Unabhängigkeitsstrebens - im Falle des Cape of Good Hope gab es erste politische Autonomien aber erst in den 1890ern.

Auf weißem Papier gab es die Marken ab 1855. Ab 1858 gab es einen grünen 1 Shilling-Wert. Als Notmaßnahme zur Überbrückung von Nachschubproblemen wurden zwischen Februar und April 1861 wenige Exemplare im Buchdruck (sog. "Holzschnitt") von Saul Solomon in Kapstadt gedruckt. Ab 1863 übernahm De la Rue aus London den Druck, bis zur letzten Verausgabung 1864.

Scheinbar 1891 tauchten dann auch die ersten Fälschungen der Kapdreiecke auf. Hier ein besser gelungenes Beispiel, zumal sich der Fälscher sogar um gebläutes Papier bemüht hat. Der Falschstempel - der sehr häufig und berühmt ist - erinnert mich irgendwie an einen Rugbyball.



Gruß
umdhlebe
 
bayern klassisch Am: 17.03.2019 15:56:21 Gelesen: 33327# 38 @  
@ umdhlebe [#37]

Danke für die schönen und überaus lehrreichen Ausführungen zu den mit attraktivsten Briefmarken, die ich kenne.

Wundervolle Marken - die Familie meiner lieben Gattin (aus Südafrika) hatte mal einen Sack voller Briefstücke mit Kapdreiecken; leider seit Jahrzehnten verschollen und die Hoffnung auf Wiederauffindung ist bei mir gegen Null tendierend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
umdhlebe Am: 17.03.2019 16:59:27 Gelesen: 33303# 39 @  
Hallo,

einen weiteren kuriosen Beitrag kann ich aus dem südlichen Afrika beisteuern:

Ab dem 1. Mai 1870 gab es an den Postschaltern der Südafrikanischen Republik ("Zuid Afrikaanse Republiek", ZAR) eigene Marken. In Katalogen findet man diese Postverwaltung meist unter dem britischen Begriff "Transvaal" irgendwo bei "Südafrika" untergeordnet, aber so hieß das Gebiet erst unter britischer Verwaltung von 1877 bis 1882 und dann wieder ab 1902.

Kurios ist nun, dass die ersten Marken aus Güstrow in Mecklenburg-Schwerin kommen, vom technisch guten, aber nicht ganz ehrlichen Adolph Otto. Denn die ZAR war 1852 von den "Vortrekkern" gegründet worden, die sich der Herrschaft der britischen Kolonialmacht entziehen wollten. Deswegen kam die - ansonsten übliche - Order von Marken aus England nicht in Frage. Der erste Postmaster-General der Republik, Friedrich Jeppe, war 1861 aus Güstrow eingewandert - und so kam Adolph Otto zu seinem Auftrag.

Es gab drei Werte: 1 Pence braunkarmin, 4 Pence ultramarin, und 1 Shilling dunkelgrün. Entweder geschnitten oder gestochen 15 1/2 : 16. Alle anderen Farben, Papiere und Zähnungen sind von späteren Drucken oder falsch (der Michel-Katalog ist hier leider verwirrend).

Philatelistisch ist das sehr wichtig, denn die ZAR war finanziell klamm, und daher autorisierte Jeppe den Verkauf eines Teils der ersten Lieferung - 4800 Exemplare zu 1 Pence, 800 zu 6d und 400 zu 1 Shilling - an Händler in Europa, bevor die Marken überhaupt an den Schalter kamen. Das heißt, diese Marken sind zwar echt, aber nie auf dem afrikanischen Kontinent zur Frankatur eingesetzt worden. Alle Stempel sind natürlich falsch. Wie viele Marken insgesamt - mitsamt Druckplatten, gummiertem Papier, Farben und Roulette - nach Pretoria gingen, ist nicht ganz geklärt.

Kompliziert wird die Angelegenheit nun, weil Jeppe seinen Auftragnehmer Otto auf eine Idee gebracht hatte: Warum nicht mit einer neuen Druckplatte noch mehr herstellen? Und so begann er weiterzudrucken und die Marken, teilweise auch in Phantasiefarben oder sogar zweifarbig, unter die Sammler zu bringen. Dabei half ihm zeitweise der Händler Julius Goldner aus Hamburg. Der Philatelist John Luff hat sich 1913 die Mühe gemacht, die verschiedenen Platten dieser unautorisierten Nachdrucke zu identifizieren. Der Michel-Katalog verzeichnet hier "Neudrucke" mit Falschstempeln, was meiner Ansicht nach nicht richtig ist, denn die autorisierten Druckplatten waren in Südafrika, und hier handelte es sich um andere, private Platten.

Wichtig ist dies, weil sehr, sehr viele in Europa befindliche Transvaal-Marken zu diesen Nachdrucken (später gab es auch noch Fälschungen) gehören.

Man erkennt die echten Marken vor allem an zwei Kennzeichen. Im linken unteren Band berührt das "D" von "Eendracht" das Band, und im rechten unteren Band berührt das Flaggenmast den Schild nicht. Aus unerfindlichen Gründen listet der Michel-Katalog auch in der Auflage 2018/19 diese Kennzeichen nicht. Hier eine echte Marke, allerdings von einem späteren Druck aus dem Jahre 1875.


Die Formulierung "aus einem späteren Druck" verweist auf die Karriere der nach Südafrika gesendeten Druckplatten, die zunächst zum Finanzminister Viljoen gingen, der zwar ehrlich war, aber kein Drucker und bis Juli 1870 meist zu viel Tinte verwendete. Er gab den Job und die Platten daher ab September 1870 nach Potchefstroom an Herrn Borrius ab. Der war tatsächlich Drucker, wie auch die Firma Davis & Son in Pietermaritzburg, die den Job im September 1874 übernahm, bevor er zurück in die Hauptstadt delegiert wurde, ab dem 29 April 1875 an Herrn Cilliers im Auftrag einer staatlichen Kommission. Die Karriere der Platten setzte sich noch bis 1885 fort - unterbrochen von neuen, legitimierten Lieferungen von Adolph Otto.

Für die Erstausgabe bedeutet dies, dass sich der Begriff nur auf die qualitativ hochwertigen Otto-Drucke bezieht, die nur zum Teil in der ZAR an den Schalter kamen. Alle späteren echten Drucke sind schlechterer Qualität wegen unprofessioneller Drucker oder abgenutzter Platten.

Alle unautorisierten Nachdrucke erkennt man daran, dass das "D" das Band nicht berührt, dafür aber der Flaggenmast den Schild. Hier eine ganze Reihe von Beispielen dafür:



Diese Ausführlichkeit habe ich mir erlaubt, weil die meisten der Marken, die ich in Europa sehe, unautorisierte Nachdrucke oder Fälschungen sind. Ich habe schon einmal eine "Transvaal"-Kollektion in einem deutschen Auktionshaus gesehen, die für einen vierstelligen Ausrufpreis ausschließlich private Nachdrucke anbot.

Die Eendracht-D und Flaggenmast-Regel gilt übrigens nicht für den späteren 3 Pence-Wert, bei dem der Adler angelegte Flügel hat. Aber auch davon gibt es Fälschungen.

Gruß
umdhlebe
 
volkimal Am: 17.03.2019 20:11:18 Gelesen: 33274# 40 @  
Hallo zusammen,

in der britischen Kronkolonie Straits Settlements erschienen die ersten neun Briefmarken am 1. September 1867. In dem Fall hatte man die Freimarken MiNr. 17, 19, 20-22 aus Indien mit einem farbigen Aufdruck versehen. Vier der Marken kann ich zeigen:




Die Briefmarken sind zwar nicht gut erhalten, aber sie fielen mir als Student in Münster auf, da alle vier Marken eine andere Aufdruckfarbe hatten. Neben den Farben rot, schwarz, grün und blau gab es bei der Marke zu Six Cents auch noch einen violetten Aufdruck. Den habe ich leider nicht. Die restlichen Aufdrucke haben eine derselben Farben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinz 7 Am: 18.03.2019 23:16:17 Gelesen: 33224# 41 @  
@ 10Parale [#1]

Die Übung, die du angeregt hast, wurde schon von mehreren Philatelisten geleistet. Man könnte nun die entsprechenden Listen miteinander vergleichen.

Reizvoll ist es natürlich, alte Verzeichnisse zu konsultieren. Im Katalog von Moens, 7. Auflage (ca. 1884) sind nicht weniger als 216 verschiedene Länder genannt, die vom 6.5.1840 bis Juli 1883 Marken herausgaben.

Sierra Leone ist bei Moens (ca. 1884) auf Platz 100 aufgeführt. Allerdings kannte Moens offenbar das Datum der ersten Ausgabe von Sierra Leone nicht, denn er vermerkt: "?" - und reihte Sierra Leone bei 1861 ein. Gemäss Michel-Katalog wurde "Königin Viktoria" 6 Pence, aber bereits am 21.9.1859 herausgegeben.



Anbei zeige ich die Abbildungen aus dem Katalog von Moens (ca. 1884) für die ersten zwei Ausgaben von Sierra Leone.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.03.2019 23:31:40 Gelesen: 33221# 42 @  
@ 10Parale [#1]
@ Heinz 7 [#41]

Moldavie wurde bei Moens an 76. Stelle genannt (15. 7. 1858) und
Roumanie an 101. Stelle (25. 6. 1862).



Anbei eine sehr schöne 27 Parale-Marke vom Fürstentum Moldau. Zwar ist das Markenbild unten etwas angeschnitten, aber sonst sehr schön, mit prächtigem Stempel. Diese Marke ist eine grosse Rarität.

Die Marke wurde von einem Händler angeboten, ist aber nach Angaben dieses Händlers bereits verkauft.

Heinz
 
10Parale Am: 19.03.2019 20:55:29 Gelesen: 33150# 43 @  
@ Heinz 7 [#42] und [#41]


"Im Katalog von Moens, 7. Auflage (ca. 1884) sind nicht weniger als 216 verschiedene Länder genannt, die vom 6.5.1840 bis Juli 1883 Marken herausgaben."

Da freu ich mich auf die Fortsetzung dieser Übung. Leider stehen mir mangels Literatur solche Listen nicht zur Verfügung, aber ein Vergleich alter Listen mit der Liste, die ich ständig durch die wunderschönen Beiträge aktualisiere, ist eine reizvolle Aufgabe.

Der Michel Online Katalog nennt für Rumänien Michel Nr. 1, der berühmten und wertvollen 27 Parale Marke, als Ersttag den 21.07.1858 (Moens: 15.07.1858).

Wir können die Tabelle auch erweitern, indem man beispielsweise die Motive vergleicht. umdhlebe (#37) zeigt in seinem großartigen Beitrag das Motiv "Allegorie der Hoffnung" bei den Kap-Dreiecken. Oder wer hätte gewusst, dass sich Straits Settlements Freimarken aus Indien schnappt und mit einem Aufdruck (Krone) versieht (volkimal #40). Ich lerne sehr viel dazu in dieser Beitragsreihe. Man könnte die Farben vergleichen, den Nominalwert etc.

Hier meine aktuelle Liste. Ich hoffe selbst bald noch einige ERSTIES vorführen zu können.

1 Großbritannien 06.05.1940
2 Postgebiet Zürich 01.03.1843
3 Brasilien 01.07.1843
4 Postverwaltung Genf 30.09.1843
5 Postverwaltung Basel 01.07.1845
6 Belgien 01.07.1849
7 Bayern 01.11.1849
8 Österreich 01.06.1850
9 Preussen 15.11.1850
10 Dänemark 01.04.1851
11 Niederlande 01.01.1852
12 Luxenburg 15.09.1852
13 Kap der guten Hoffnung 01.09.1853
14 Norwegen 01.01.1855
15 Mecklenburg Schwerin 01.07.1856
16 Argentinischer Bund 01.05.1858
17 Fürstentum Moldau 15.07.1858
18 Bulgarien 01.05.1859
19 Sierra Leone 21.09.1859
20 Rumänien 25.06.1862
21 Soruth (Ind. Feudalstaat) November 1864
22 Straits Settlements 01.09.1867
23 Südafrikanische Republik 01.05.1870
24 Afghanisatan 1871
25 Montenegro 01.05.1874
26 China Juli 1878
27 Nepal 1881
28 Mayotte 1892
29 Grande Comore 1897
 

Liebe Grüße

10Parale
 

bignell Am: 19.03.2019 22:30:00 Gelesen: 33123# 44 @  
Unter dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich versteht man die verfassungsrechtlichen Vereinbarungen, durch die das Kaisertum Österreich in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde. [1]

Der Ausgleich führte auch 1871 zur Ausgabe eigener Marken für Ungarn mit dem Bildnis Franz Josefs I, aber in Darstellung als König von Ungarn. [2]



Brief von 1871 von Palota (heute Slowakei) nach Paris, weitergeleitet nach Versailles.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Österreichisch-Ungarischer_Ausgleich
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Postgeschichte_und_Briefmarken_von_Ungarn
 
bayern klassisch Am: 20.03.2019 06:14:55 Gelesen: 33111# 45 @  
@ 10Parale [#43]

Danke für die Liste - da fehlen von Altdeutschland noch viele (Baden 1.5.1851, Württemberg 15.10.1851 usw.).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 20.03.2019 10:16:13 Gelesen: 33085# 46 @  
@ bayern klassisch [#45]

Natürlich fehlen da noch viele Marken, ich hoffe auch sehr, dass uns jemand seine badischen oder württembergischen Ersties zeigt.

Die Bermuda-Inseln brachten ihre ersten offiziellen Briefmarken am 25. September 1865 heraus und sie zeigen das Bildnis von Königin Viktoria in verschiedenen Rahmen. Juan de Bermudez entdeckte 1503 die Koralleninseln (360). Bermuda ist ein Überseegebiet des Britischen Königreiches, Elizabeth II. ist Staatsoberhaupt und es gibt noch einen Gouverneur, so wie damals auf Mauritius (der berühmte Mr. Gomm).

Ich freue mich, die erste offizielle Marke zu 1 Pence in rosaroter Farbe (ungebraucht ohne Falz, vom Rand, Wasserzeichen I) zeigen zu können. Sie wird einen Ehrenplatz in meiner Sammlung erhalten. Wie die Bögen beschaffen waren, kann ich leider noch nicht sagen.

Freue mich auf weitere Beiträge über die ersten Briefmarken der Welt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Latzi Am: 20.03.2019 17:32:35 Gelesen: 33053# 47 @  
Auch die Postverwaltung des deutschen Reiches fehlt erstaunlicherweise noch, die zum 1.1.1872 die ersten eigenen Briefmarken ausgab.

Die vollständige Galerie des Kleinen Schilds kann ich nicht zeigen, aber dafür zumindest eine Marke vom ersten Verwendungstag:


 
Martin de Matin Am: 20.03.2019 18:10:46 Gelesen: 33043# 48 @  
Am 1.Mai 1851 verausgabte Baden seine ersten Marken. Die Wertstufen waren 1,3,6 und 9 Kreuzer. Die Schalterbogen bestanden aus 90 Marken. Von der 1 Kreuzer existiert ein gebrauchtes Zwischenstegpaar da der Schalterbogen bei diesem Wert in zwei Gruppen mit jeweils 45 Marken geteilt war. Es existieren spätere Auflagen die sich am Papier, der Papierfarbe und der schwarzen Druckfarbe unterscheiden.



Gruss
Martin
 
Pepe Am: 20.03.2019 20:49:10 Gelesen: 33011# 49 @  
@ bignell [#44]

Hallo Harald,

Deine Links zu diesen Marken sind sehr interessant, danke.

Passend dazu die erste 'Ungarn-Ampel'. Ungarn, erste Ausgabe, 1871 05 01 .



Rot: Mi 3, Gelb: Mi 1, Grün: Mi 2

Der Satz umfasste noch drei weitere Werte zu 10, 15 und 25 Kreuzer.

Nette Grüße Pepe
 
10Parale Am: 23.03.2019 17:28:10 Gelesen: 32963# 50 @  
@ Pepe [#49]

Wunderschöne Farbenkombination der erstn 3 Marken von Ungarn, wie ich finde.

In Europa brachte Frankreich (II.Republik) am 01. Januar 1849, ca. 9 Jahre nach Großbritannien, seine ersten Briefmarken heraus. Ceres, die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und Ehe ist das Motiv und Leitbild der 1. Briefmarkenausgaben.

Die 20 Centimes Marke in schwarzer Farbe (Michel Nr. 3) war bestimmt für Inlandsbriefe bis zu einem Gewicht von 7,5 Gramm. 41 Millionen Briefmarken dieser Portostufe wurden nach dem Verfahren von ANATOLE HULOT in Paris nach einer Vorlage des Graveurs Monsieur Barre gedruckt. Der Bogen zu 300 Marken bestand aus je 2 x 15 Reihen zu 10 Marken. Wer den Bogen genau betrachtet, entdeckt an einzelnen Stellen sogeannte tete-beche Paare, die sehr selten sind und hoch bewertet werden.

Es sind Verwendungen bis ins Jahr 1864 bekannt (15 Jahre Verwendungszeit). Sehr selten ist eine Abstempelung mit Malteserkreuz und natürlich Ersttagsbelege.

Ich zeige hier einem kleinen Brief mit der üblichen Entwertung mittels eines Grillmusters (oblitératin grille), der am 16. März 1849 von THANN nach MULHOUSE im Elsass lief. Rs. Ankunftsstempel von MULHOUSE.

Liebe Grüße

10Parale



 
marc123 Am: 23.03.2019 19:14:50 Gelesen: 32936# 51 @  
@ 10Parale [#50]

Wer den Bogen genau betrachtet, entdeckt an einzelnen Stellen sogenannte tete-beche Paare, die sehr selten sind und hoch bewertet werden.

Hallo 10Parale,

ich habe kürzlich gelesen, dass diese kein Zufall sind, aber der Grund ihrer Existenz ist noch nicht erforscht. Oder weiß jemand mehr darüber zu berichten?

Beste Grüße und Danke für das tolle Thema
Marc
 
10Parale Am: 23.03.2019 21:00:21 Gelesen: 32921# 52 @  
@ marc123 [#51]

Hallo Marc,

genau diese Frage beschäftigt mich wesentlich.

Meine französischsprachige Literatur hat mich aufgeklärt, dass die 20 Centimes auf insgesamt 6 Platten gedruckt wurde. Wenn du die obige Platte genau anschaust, siehst du auf der rechten Seite an Position 92, 110 und 148 eine auf dem Kopf stehende Marke.
Bei der Platte 2 gab es dies auf Position 93 und auf Platte 3 auf Position 115.

Es gab also bei weitem nicht die Anzahl von Platten wie bei der One Penny Black, aber diese Kopfsteher finden sich während der gesamten Herstellungszeit, die bis ins Jahr 1850 dauerte. Ich denke es war eine Spielerei von Jean Jacques Barre, der die Urplatte (Kupfer) gravierte. (Herstellung: Typographie) Barre und Hulot waren sehr verspielt, denn es gibt auch eine Marke im lithographischen Druck.

Übrigens wurden 10.600.000 Marken zerstört, als die Herstellung der Marke eingestellt wurde.

Bei einer Corinphila Auktion im Jahr 1998 wurde ein Brief mit solch einem tete-beche Paar von Sedan nach Verdun für 30.000 Schweizer Franken verkauft.

Die Zeitschrift LE TIMBRE-POSTE (Ausgabe No.91 vom Juli 1954) hat mir bei meinen Recherchen sehr geholfen (siehe Scan).

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 24.03.2019 01:38:38 Gelesen: 32888# 53 @  
Peru, Ausgabe vom 1.Februar 1871, UNA PESETA in gelb, gestempelt am 13.5.1876.



Viele Grüße
Ingo
 
marc123 Am: 24.03.2019 09:20:18 Gelesen: 32865# 54 @  
@ Cantus [#53]

Hallo Ingo,

das ist aber keine Nr. 1 von Peru sondern eine Nr. 15 nach Yvert u. Tellier (es geht ja hier im Thema um die ersten). Die ersten beiden Marken Perus erschienen laut Michel bereits am 1. Dezember 1857. Ich kann aber leider keine zeigen, da ich keine habe.

@ 10Parale [#52]

Hallo 10Parale,

danke für deine Ergänzungen. Ich habe mal im Michel und bei Yvert nachgeschaut. Bis auf die Nr. 5 (40 centimes) werden alle 7 Marken der ersten Ausgabe bewertet. Einige sind wesentlich seltener und teurer als andere. Ob die Nr. 5 als Kehrdruck existierte oder nur nicht nachgewiesen ist entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 24.03.2019 09:47:40 Gelesen: 32859# 55 @  
Gemäß Stanley Gibbons Katalog verausgabe der indische Feudalstaat Sirmoor seine erste Marke (in grüner Farbe) im Juni 1878. Der Michelkatalog gibt das Jahr 1879 an.



Von dieser Marke erschien 1892 eine staatliche Nachahmung der Nr.1 mit aufgedruckter Zähnung (MiNr. I).



Die beiden Marken sollte man nicht miteinander verwechseln (Nr.1 ist gebraucht wesentlich seltener als Nr. I), wie es vor ca. einem Jahr bei einer Auktion geschehen ist, und wie es bei einer aktuellen Auktion wieder der Fall ist.

In der naher Zukunft werde ich die Marken von Sirmoor als eigenes Thema vorstellen.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 24.03.2019 16:32:30 Gelesen: 32826# 56 @  
@ marc123 [#54]

Ob die Nr. 5 als Kehrdruck existierte oder nur nicht nachgewiesen ist entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Ich habe selbst noch einmal bei Maury nachgeschaut, auch dort keine Hinweise und Bewertung einer Michel Nr. 5 tete.becge, 40 Centimes erhalten können.

Die ersten 6 Marken mit dem Motiv CERES. Die teuerste dürfte die Michel Nr. 6 **/* sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 27.03.2019 15:47:18 Gelesen: 32773# 57 @  
@ Pepe [#49]

Bist du dir sicher, das0s deine drei gezeigten Marken wirklich von der Erstausgabe Ungarns sind? Die Erstausgabe von Ungarn ist im Steindruckverfahren hergestellt worden und wurde am 1.5.1871 verausgabt. Die Nachfolgeausgabe (MiNr. 8-13) ist im Stichtiefdruckverfahren hergestellt worden, deren früheste bekannte Verwendung je nach Wertstufe zwischen Mitte Juni und Mitte September 1871 liegt. Die Farben der Erstausgabe sind deutlich matter als bei der Folgeausgabe. So ein leuchtendes grün wie bei deiner 3Kr zum Beispiel, ist mir nur von der zweiten Ausgabe bekannt. Auch das Druckbild bei der Erstausgabe sieht farblich einheitlich aus ohne hell-dunkel Farbbild (z.b.gekreuzte Hintergrundlinien zum Portraitkreis/ Wertangabe)wie es bei der der zweiten Ausgabe der Fall ist. Das Druckbild des Steindrucks ist auch gröber.

Als Vergleich zeige ich unten eine 5 Kr. und eine 10 Kr., wobei links der Steindruck und rechts der Stichtiefdruck zu sehen ist.



Man kann auch die Rückseite der Marke betrachten. Bei der zweiten Ausgabe tritt öfters (nicht immer) deutlich eine rückseitig erkennbare Einprägung des Markenbildes hervor, welches bei der Erstausgabe nie der Fall ist. Auf der unten gezeigten Abbildung kann man (hoffentlich) dieses bei den ovalen Wertangabeschildern sehen.



Ein weitere Hilfe ist auch das Stempeldatum; da eine Verwendung ab 1873 für die nur kurz im Umlauf gewesene Erstausgabe sehr unwahrscheinlich ist. Auch auf der von Harald aufgeführte Wikipediaseite werden wohl auch Stichtiefdruckmarken gezeigt. Typische Farben bei der 3 Kr. und der 25 Kr. Bei deiner und bei der auf Wikipededia abgebildeten 2 Kr. ist jeweils das Stempeldatum 1874. Vielleicht kann ja jemand noch die anderen Werte als Gegenüberstellung zeigen.

Gruss
Martin
 
Thomas S. Am: 27.03.2019 18:27:43 Gelesen: 32744# 58 @  
@ Martin de Matin [#57]


Hallo Zusammen,

da kann ich etwas beitragen. eines meiner Lieblingsstücke ist diese 2 Kreuzer orange, Steindruck, auf Drucksachenhülle nach Wien, Michel Nr. 1 a. auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel mit 17/8/1871.

Die matte Farbe des Steindrucks müsste auf dem scan gut zu sehen sein.



Viele Grüsse
Thomas
 
Pepe Am: 27.03.2019 21:09:57 Gelesen: 32715# 59 @  
@ Martin de Matin [#57]

Ich gebe zu, so 100% sicher bin ich mir nicht. Ich freue mich über Deine Frage. Ins geheim hätte ich sie allerdings von der 'Arge Ungarn' erhofft. Nun, um dies abzuklären sollten wir allerdings ein neues Thema eröffnen. Ich werde dies mit hochauflösenden Scans in kürze tun und bitte erst dort wieder einzusteigen. Somit bitte ich um Entschuldigung, sollten die Katalognummern im [#49] nicht korrekt sein und verweise auf das Thema:

Ungarn Klassik bis 1900

@ Thomas S. [#58]

Solche Lieblingsstücke sind hier genau am richtigen Ort und ich denke, sie werden vielen Sammlern Freude machen. Als Neuer hier findest Du ja schon hoch Interessantes auch im Klassikbereich. Also herzlich willkommen und frohen Mut dabei zu sein.

Nette Grüße Pepe
 
Thomas S. Am: 28.03.2019 18:00:12 Gelesen: 32677# 60 @  
@ Pepe [#59]

Hallo Pepe,

vielen Dank.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Pepe Am: 28.03.2019 18:22:55 Gelesen: 32669# 61 @  
@ Thomas S. [#60]

Hallo Thomas,

könntest Du diesen schönen Beleg noch mal im Thema Ungarn Klassik bis 1900 einstellen. Dort findet gerade ein Stelldichein der ersten Ungarnmarken statt, und die würden sich freuen dieses nette Briefchen zu begrüßen. Hätte auch noch eine Frage dazu, ist hier nicht Thema.

Danke bis dahin, Pepe
 
Thomas S. Am: 28.03.2019 19:54:23 Gelesen: 32658# 62 @  
@ Pepe [#61]

:) Mach ich, muss nur noch herausfinden, wie ich den Text kopieren kann.

viele grüsse thomas
 
Thomas S. Am: 30.03.2019 15:36:35 Gelesen: 32604# 63 @  
@ Pepe [#32]
@ marc123 [#33]

Hallo Zusammen,

hier noch ergänzend die Michel Nr. 1 auf Brief von Gent:



Herzliche Grüsse
Thomas
 
Stamps99 Am: 04.04.2019 01:28:46 Gelesen: 32499# 64 @  
Hallo,

die Nr 1 von Thurn & Taxis ist eigentlich keine - sie wurde erst 1854 verausgabt, 3 Jahre nach den ersten Markenausgaben. Sie diente zur Frankierung des Ortsbestellgeldes, vor ihrer Ausgabe musste bar frankiert werden, in seltenen Fällen wurde auch aufgrundet und überfrankiert.



Brief mit gut geschnittener Marke von Gera nach Heinrichshall. In ausgewählten benachbarten Orten galt ein ermäßigter Tarif von 1/4 Sgr wie bei Ortsbriefen. In der damaligen Zeit der günstigste Tarif, um einen Brief eine Meile weit zu bringen.

Gruß Ralf
 
10Parale Am: 04.04.2019 14:53:33 Gelesen: 32445# 65 @  
@ Stamps99 [#64]

die Nr 1 von Thurn & Taxis ist eigentlich keine - sie wurde erst 1854 verausgabt, 3 Jahre nach den ersten Markenausgaben.

Kannst du das mal genauer erklären, im MOK (Michel Online Katalog) sehe ich gerade, dass Thurn & Taxis am 01. Januar 1852 eine Marke herausgebracht hat? Es geht mir nur um eine genaue Datierung (und man möchte es ja auch einem Laien erklären können).

In Baden gab es ja wohl ein ähnliches System mit dem Bestellgeld, aber die aufgeklebten Marken waren echte Briefmarken.

Liebe Grüße

10Parale
 
Cantus Am: 04.04.2019 15:13:08 Gelesen: 32435# 66 @  
@ marc123 [#54]

Hallo Marc,

ich hatte die Überschrift dieses Themas anders verstanden als jetzt von dir interpretiert. So wie von dir dargestellt, soll es jeweils nur die erste Marke eines jeden Landes sein, der Text der Überschrift suggeriert aber die Annahme, dass hier die zuerst in der Zeit bis 1899 erschienenen Marken gzeigt werden sollen. Wenn die Überschrift genauer gewesen wäre, hätte ich hier einen anderen Beitrag gebracht.

Viele Grüße
Ingo
 
Stamps99 Am: 04.04.2019 15:21:31 Gelesen: 32429# 67 @  
@ 10Parale [#65]

Hallo 10Parale,

gut, dass du nachfragst, es liegt ein Schreibfehler vor, es muss heißen: 2 Jahre nach den ersten Markenausgaben. Leider kann ich den Beitrag nicht mehr korrigieren.

Die ersten acht Marken wurden zum 01.01.1852 herausgegeben, es waren für den Kreuzer-Bezirk die Werte zu 1,3,6 und 9 Kr und für den Groschen-Bezirk die Werte zu 1/2, 1, 2 und 3 Gr.

Die Marken zu 3 Kr und 1 Gr mit geänderter Papierfarbe erschienen im Dezember 1853.

Erst danach, am 01.01.1854 wurde die Marke zu 1/4 Gr herausgegeben (die Marke zu 1/3 Gr erst am 01.07.1858!). Wenn es nach Chronologie der Ausgabe ginge, müsste sie demnach die Katalognummer 11 statt 1 haben, jedoch haben die Kataloghersteller die Ausgaben mit schwarzem Druck auf farbigem Papier zusammengefasst und nach Wertstufen geordnet, so ist die 11 zur 1 geworden.

Gruß Ralf
 
10Parale Am: 11.04.2019 21:00:46 Gelesen: 32264# 68 @  
@ Stamps99 [#67]

Super, vielen Dank.

Monaco brachte seine ersten Briefmarken am 01. Juli 1885 heraus. Sie zeigen Fürst Charles III. (8. Dez. 1818 - 10. September 1889) Grimaldi, der 1856 den Thron bestieg.

Die erste Briefmarke ist eigentlich der Wert zu 5 C., die am 1. Juli 1885 erschien.

Die Michel Nr. 1 C. braunoliv erschien erst am 7. September 1885. Ich zeige eine postfrische Marke dieser Ausgabe. Vielleicht hat jemand einen echt gelaufenen Beleg.

So, nun haben wir 38 Ersties gezeigt und stehen eigentlich immer noch am Anfang einer langen Auflistung.

Liebe Grüße

10Parale

1 Großbritannien 06.05.1940
2 Postgebiet Zürich 01.03.1843
3 Brasilien 01.07.1843
4 Postverwaltung Genf 30.09.1843
5 Postverwaltung Basel 01.07.1845
6 Frankreich 01.01.1849
7 Belgien 01.07.1849
8 Bayern 01.11.1849
9 Österreich 01.06.1850
10 Preussen 15.11.1850
11 Dänemark 01.04.1851
12 Baden 01.05.1851
13 Niederlande 01.01.1852
Thurn und Taxis 01.01.1852
14 Luxenburg 15.09.1852
15 Kap der guten Hoffnung 01.09.1853
16 Norwegen 01.01.1855
17 Mecklenburg Schwerin 01.07.1856
18 Peru 01.12.1857
19 Argentinischer Bund 01.05.1858
20 Fürstentum Moldau 15.07.1858
21 Bulgarien 01.05.1859
22 Sierra Leone 21.09.1859
23 Rumänien 25.06.1862
24 Soruth (Ind. Feudal) November 1864
25 Bermuda Islands 25.09.1865
26 Straits Settlements 01.09.1867
27 Südafrikanische Rep. 01.05.1870
28 Ungarn 01.05.1871
29 Afghanisatan 1871
30 Deutsches Reich 01.01.1872
31 Montenegro 01.05.1874
32 Sirmoor (Ind. Feudal) Juni 1878
33 China Juli 1878
34 Nepal 1881
35 Monaco 01.07.1885
36 Mayotte 1892
37 Grande Comore 1897
 




 

Markus Pichl Am: 12.04.2019 01:46:58 Gelesen: 32219# 69 @  
@ Pepe [#49]
@ Martin de Matin [#57]
@ Pepe [#59]

Hallo Pepe,

wie von Martin schon näher gebracht, handelt es sich bei Deinen Marken um solche, die im Stichtiefdruck hergestellt wurden und somit um MiNr. 8, 9 und 10

Im Februar 2013 hatte ich alle Marken Ungarn MiNr. 1 bis 6 und 8 bis 13 mehr- bis zigfach und habe damals alle bei einheitlicher Kalibrierung und einer Bildauflösung von 1200 dpi eingescannt. Das ist jetzt über 6 Jahre her und die Scans sind dank vorhandenem ICC-Profil auch heute noch aussagekräftig und nicht verblasst (smile, dass mit dem Verblassen von Scans ist natürlich nicht möglich, aber die Sache mit dem ICC-Profil ist schon wichtig, auch wenn es hier beim Hochladen verloren geht, wie in allen anderen Foren auch. Hingegen bei den Marken im Original selbst schon die Frage ist, ob sie in 50 oder 100 Jahren noch so aussehen werden?). Im Steindruck kommt es zu einer geringen Vielfalt und beim Stichtiefdruck zu einer weitaus größeren Vielfalt von Farbtönungen, als auch deren Helligkeitsstufen. Einige der Unterscheidungsmerkmale hat Martin bereits genannt.

Aus den Scans meiner damaligen Marken habe ich die nachstehenden Bilder zusammengestellt.

MiNr. 1 bis 6 = Steindruck



MiNr. 8 bis 13 = Stichtiefdruck



Hier noch Beispielhaft die Vielfalt an Farbtönungen der MiNr. 8 = Stichtiefdruck. Die späteren Auflagen werden immer gelber - auch Deine gelbe MiNr. 8 ist im Jahre 1874 gestempelt. Das erinnert in gewisser Weise an Sachsen MiNr. 15 und Württemberg MiNr. 41, dass späte Auflagen im Farbeindruck immer gelber werden.



Steindruck und Stichtiefdruck im direkten Vergleich. Beide Marken in ZENGG entwertet, was ich obendrein als besonders reizvoll erachte.



Man beachte auch den Bart des Kaisers ...grübeldenk... bzw. im Falle Ungarns Königs beachten!

Beste Grüße
Markus

P.S.

Leider hat man hier im Thema auch Bilder verwendet, die aus fremder Bildquelle stammen, ohne das darauf hingewiesen wurde. Wer Bilder aus fremder Bildquelle zeigt, der muß sogar darauf hinweisen. Selbst achte ich sehr darauf, derartige Angaben konsequent in meinen Beiträgen zu machen, im Falle ich Bilder aus fremder Bildquelle verwende.
 
Markus Pichl Am: 12.04.2019 17:27:53 Gelesen: 32098# 70 @  
Hallo,

aus meiner überschaubaren Sammlung klassischer Briefmarken bis 1900 möchte ich hier mit MiNr. 1 der Regierung ROMAGNA gerne noch einen weiteren Beitrag leisten.

1/2 Baj. schwarz auf strohgelb, verausgabt am 1.September.1859, ungebraucht mit Originalgummierung und Falzresten, signiert Pfenninger.



Beste Grüße
Markus
 
marc123 Am: 12.04.2019 18:33:19 Gelesen: 32070# 71 @  
@ Markus Pichl [#70]

Hallo Markus,

danke fürs Zeigen.



Ich kann zu dem Gebiet einen Beleg mit einer 4 Baj. bieten. Brief vom 23 November 1859 von Bologna? nach Venezia.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 14.04.2019 22:00:21 Gelesen: 31982# 72 @  
Gemäß Michelkatalog verausgabte das Osmanische Reich am 13.Januar 1863 seine ersten Marken. Es wurden Marken der Wertstufen 20 Para und zu 1, 2, 5 Ghrusch ausgegeben. Bei der häufigsten Auflage vom Januar 1863 sind die waagerechten Reihen immer kopfstehend zu einander gedruckt worden, so das senkrechte Paare immer Kehrdruckpaare sind. An den Fußenden der Marken befindet sich eine sogenannte Kontolborte die bei den drei niedrigsten Werten in rot und beim höchsten Wert in blau ist.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 16.04.2019 20:58:32 Gelesen: 31868# 73 @  
Toskana

Die ersten Marken des Großherzogtums Toskana erschienen laut Michel ab dem 1. April 1851.

Die erste Ausgabe besteht aus 8 Werten auf blauem Papier, und ab 1853-55 auf graublauem bis grauem Papier. Hier kommt noch ein neuer Wert zu 9 Crazie hinzu.



Dreierstreifen der 1 Crazia von Florenz nach Rom vom 18.12.1852.



Fragment der 2 Crazie mit rotem PD entwertet.



4 Crazie auf Brief von Livorno nach Neapel, vom 22.10.1854.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 17.04.2019 18:04:28 Gelesen: 31808# 74 @  
Parma

Das Herzogtum Parma gab ihre ersten Marken (5 Werte) laut Michel am 1. Juni 1852 heraus.



25 Centesimi (Michel Nr. 4) auf Faltbrief nach Milano. Der Inhalt datiert vom 8 Februar 1853, der Ankunftsstempel vom 11. Februar.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 17.04.2019 19:18:02 Gelesen: 31784# 75 @  
@ marc123 [#74]

Als Ergänzung kann ich die Werte zu 5, 15 und 40 Centesimi (MiNr.1, 3, 5) zeigen.

Die Bogen der ersten Parmamarken bestanden wohl aus 80 Marken, die in 4 Gruppen mit jeweils 4 mal 5 Marken aufgeteilt waren. Es existieren somit theoretisch Zwischenstegpaare als auch Herzstücke von diesen Marken. In der Burrussammlung war jeweils ein Bogen zu 80 Marken von der MiNr. 1 und 2 enthalten.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 17.04.2019 20:03:25 Gelesen: 31764# 76 @  
Auch der italienische Staat Modena verausgabte seine ersten Marken am 1.6.1852.

Der Bogen bestand gemäß Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde aus 240 Marken, die in 4 Gruppen mit jeweils 60 Marken aufgeteilt waren. Auch hier sind Zwischenstege und Herzstücke möglich. In der Burrussammlung befand sich ein 240er-Bogen der 5 centesimi.

Man kann diese Ausgabe sehr spezialisieren, da es viele Varianten gibt wie zum Beispiel mit oder ohne Punkt nach der Wertangabe oder auch viele fehlerhaften Inschriften wie "cnet" oder "ce6t" gibt.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.05.2019 10:08:42 Gelesen: 31551# 77 @  
Am 4.Mai 1874 verausgabte die Karibikinsel Dominica ihre ersten Marken. Es wurden die Wertstufen 1 Penny, 6 Pence und 1Schilling verausgabt (MiNr 2A, 5C und 6C). Die Marken sind mit Wasserzeichen versehen und haben die Zähnung 12 1/2. Später wurden die Marken mit Zähnung 14 hergestellt und es wurden noch weitere Werte verausgabt (MiNr 1C bis 6C).



Gruss
Martin
 
10Parale Am: 08.05.2019 14:24:12 Gelesen: 31428# 78 @  
@ Markus Pichl [#70]

Romagna, ist das ein eigenständiges Gebilde, sehen sie, wieder was dazu gerlernt.

Na, meine Liste wird immer länger und ich danke für das Präsentieren der ERSTIES dieser Welt.

In [#46] habe ich eine Michel Nr. 1 der Bermuda-Inseln gezeigt, in blassroter Farbe. Der Michel Katalog gibt ihr die Bezeichnung 1 Ab. Ich zeige heute noch als Vergleich die Marke Michel Nr. 1 Aa in rosaroter Farbe zum Vergleich.

Des weiteren sieht man auf dem Blatt noch die Michel Nr. 2 A, 2 Pence blau (*) - Michel Wert 320,-- Euro und eine 6 Pence gefalzt in lila Farbe. Die 6 Pence vom 02.07.1874 gibt es auch in purpur (25.09.1865), wobei die purpurne Farbe höchst selten ist.

Liebe Grüße

10 Parale


 
Martin de Matin Am: 11.05.2019 15:45:56 Gelesen: 31297# 79 @  
Am 1. August 1854 verausgabte Westaustralien seine ersten Marken. Es wurden Marken zu 1 Penny, 4 Pence und einem Schilling ausgegeben. Die Marken kommen geschnitten als auch durchstochen vor. Die 1 Penny ist in Stichtiefdruck gedruckt worden und die beiden anderen im Steindruck. Von der 4 Pence gibt es Stücke mit Kopfstehenden Rahmen.



Da die Markenbilder der beiden höheren Werte achteckig bzw. oval sind, wurden die Marken manchmal nach dieser Form geschnitten. Dies führte dazu, das die Marken hinterlegt oder die Ränder angesetzt werden. Hier zwei Beispiele der primitiven Art mit Hinterlegung, Bildnachmalung und Stempelergänzung.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 19.05.2019 11:18:33 Gelesen: 31169# 80 @  
Sardinien



Brief von Busca nach Turin, vom 27.12.1852, frankiert mit einer 20 Centesimi (Michel Nr. 2, Sassone Nr. 2f). Sardinien gab laut Michel ihre ersten Marken (Michel Nr. 1-3) mit dem Bildnis von Victor Emanuel III am 1 Januar 1851 heraus. Sardinien ist somit der erste Altitalienische Staat, der Briefmarken herausgab (Wenn man Lombardei und Venetien nicht zu Altitalien zählt).

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 23.05.2019 20:27:39 Gelesen: 31068# 81 @  
Am 1.Juli 1855 verausgabte Schweden sein ersten Marken. Es wurden Marken der Wertstufen 3, 4, 6, 8 und 24 Skilling verausgabt. Die Auflagen der Marken betrug gemäß Michelkatalog , zwischen 91100 für die 3 Skilling und 6579780 für die 4 Skilling. Die Marken haben öfters Zahnmängel, dies führt auch zu den häufigen Reparaturen bei dieser Ausgabe. Die ungebrauchten Marken sind relativ selten auf Auktionen zu finden. Die Preisrelation ungebraucht zu gebraucht entspricht nicht dem tatsächlichen Vorkommen. Gebrauchte Marken werden immer wieder auf Auktionen angeboten. Als Besonderheiten sind zu nennen der Fehldruck der 3 Skilling in gelborange statt grün und die geschnittenen Werte der 6 und 8 Skilling von denen es sechs bzw. zwei Exemplare (gemäß Michelkatalog) gibt. Interessant ist, das bis auf zwei geschnittene 6 Skilling alle anderen den Stempel Carlshamn tragen.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 03.06.2019 19:53:53 Gelesen: 30910# 82 @  
Gemäß Michelkatalog verausgabte der mittelamerikanische Staat El Salvador im Mai 1867 seine ersten Marken. Es wurden vier Werte mit den Wertstufen 1/2, 1, 2 und 4 Real verausgabt.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 25.06.2019 20:43:55 Gelesen: 30785# 83 @  
USA (Unions-Ausgaben)



Laut Michel erschienen die ersten beiden Werte zu 5 und 10 C. am 1. Juli 1847.

Faltbrief von New York nach Hartford vom 29. Juni 1849 (Handschriftlich im Briefinnern vermerkt).

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 10.08.2019 22:26:54 Gelesen: 30532# 84 @  
Neapel

Laut Michel erschienen die ersten sieben Marken (1/2; 1; 2; 5, 10; 20; 50 Grana) Neapels am 1. Januar 1858.



Hier drei Briefe mit den Werten 1, 2 und 5 Grana.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 11.08.2019 11:33:07 Gelesen: 30500# 85 @  
@ Martin de Matin [#76]

Hallo Martin,

als Ergänzung noch drei Briefe von Modena.





Wie Du schon bemerkt hast existieren die Marken mit und ohne Punkt hinter der Ziffer. Laut Michel existiert die 1 Lira nur mit Punkt, die 15 und 25 Cent nur ohne Punkt. Die 5, 10 und 40 Cent existieren in beiden Varianten.

Bei den von mir gezeigten Briefen hat nur die 5 Cent einen Punkt hinter der Ziffer.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 20.08.2019 11:05:44 Gelesen: 30332# 86 @  
Kirchenstaat

Laut Michel erschienen die ersten neun Marken (1/2; 1; 2; 3; 4; 5, 6; 7; 8 Baj) des Kirchenstaats zwischen dem 1. Januar und dem 1 Oktober 1852.




Hier Briefe mit den Werten zu 1, 2 und 5 Baj.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 24.08.2019 14:32:08 Gelesen: 30244# 87 @  
Nach Kohlhandbuch verausgabte das Grossfürstemtum Finnland am 1.3.1856 (Michel schreibt 3.3.1856) seine ersten Marken. Es erschienen zwei Marken eine 5 Kopeken und eine zu 10 Kopeken. Die Währung in Kopeken ist dadurch bedingt, das Finnland unter russischer Herrschaft stand.Die Bogen bestanden gem. Kohlhandbuch aus zwei Reihen zu je 10 Marken, wobei die Reihen Kopfstehend zueinander standen. Dadurch sind senkrechte Paare immer Kehrdrucke. Die Kehrdrucke existieren nur noch in wenigen Stücken und sind sehr begehrt und werden hoch bezahlt. Waagerechte Paare sind eher zu finden aber trotzdem selten.



Das oben gezeigte Stück der 10 Kopeken soll als Warnung dienen. Ich habe die Marke vor circa 25 Jahren bei einem Händler mit Ladengeschäft(er existiert seit ca. 20 Jahren nicht mehr) als einwandfrei erworben. Auf den ersten Blick sieht sie gut aus, aber nur das Oval ist original und der Rest ist hinterlegt. Die ovale Einfassung ist teilweise nachgemalt. Oval geschnittene Marke sing deutlich weniger Wert als rechteckig geschnittene, deshalb werden die Ränder gerne ergänzt.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.09.2019 18:24:29 Gelesen: 30171# 88 @  
Gemäß Michel verausgabte der indische Feudalstaat Dschammu und Kaschmir am 23.3.1866 seine ersten Marken. Es wurden Marken in den Wertstufen 1/2 Anna, 1 Anna und 4 Anna ausgegeben. Nach meinem Gibbonskatalog von 2003 wurden in grauschwarz die 1/2 Anna und die 1 Anna ausgegeben und in ultramarin alle drei Wertstufen. Über die Wertangabe, die im Zentrum des Bildes befindet, gab es immer wieder unterschiedliche Auslegungen welches die ein Anna und welche Angabe die vier Anna ist. Die Wertstufen habe ich untenstehend nach Gibbons abgebildet.



Nun zu den Marken; ich zeige hier eine grauschwarze 1/2 Anna und eine ultramarine 1 Anna. In Kaschmir wurde anfangs mit roter Stempelfarbe entwertet und in Jammu mit einem lila Farbton. Bei später Ausgaben wurde schwarze Stempelfarbe verwendet. Dies hilft einem die späteren neuen Auflagen in leicht anderer Farbe zu unterscheiden, denn das grauschwarz ist gar nicht so grau wie man vielleicht denkt. Ich habe bewust eine stärker beschädigte 1/2 Anna ausgewählt da man bei ihr den siegelartigen Stempel recht deutlich erkennen kann. Bei späteren Ausgaben erkennt man meist nur einen öligen rote Fleck.



Gemäß Handbuch der Briefmarkenkunde sind die Inschriften der Marken zweisprachig (persisch und dogra). Auf der rechten Seite ist auch in persisch die Jahreszahl 1923 der einheimischen Zeitrechnung abgebildet(siehe Pfeil), dies entspricht 1866 unserer Zeitrechnung.

Das besondere an den Marken ist, das sie in Wasserfarbe gedruckt wurden. Sie sind also extrem feuchtigkeits empfindlich.



Nun ein kleiner Überblick über die Marken von Dschammu und Kaschmir und ihre Seltenheit. Frits Staal hat sich mal grob über die Anzahl der existierenden Anzahl der einzelnen Marken in seinem Buch geäussert. Er hat die Marken in die untenstehenden Kategorien eingeteilt.

-gewöhnlich
-mindestens 100 Stück
-25 bis 100
-11 bis 25
-weniger als 10
-Unikat oder fast Unikat

Wenn manche meinen die ersten Marken von Rumänien wären Seltenheiten, so würde man aus Sicht von Dschammu und Kaschmir-Marken, die Marken von Rumänien als "Massenware" bezeichnen. Einige der Marken brauchen sich von der Seltenheit her, nicht vor den Erstausgaben von Mauritius, Hawaii oder Britisch Guyana verstecken, nein sie sind sogar seltener. Von den ersten 100 Katalognummern nach Gibbons, sind mehr als vierzig Stück, von denen jeweils weniger als hundert Exemplare bekannt sind.

Der Katalogwert ist aber nur ein Bruchteil von den hochgehandelten Gebieten.
Das Problem von Jammu und Kaschmir ist, man kann sie nur selten erwerben, und die meisten sind nur Neudrucke oder aber Fälschungen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 01.09.2019 19:04:07 Gelesen: 30164# 89 @  
@ Martin de Matin [#88]

Da kann ich dir recht geben. Es gibt tatsächlich mehrere Länder, die viele äusserst seltene Marken haben, und die indischen Staaten haben da vermutlich viele "Kandidaten" für Welt-Raritäten.

Ich erinnere daran, dass z.B. auch Afghanistan mehrere Grossraritäten hat, die im XIX. Jahrhundert auch sehr hoch bewertet waren! Wir können nachlesen, dass z.B. der "Briefmarkenkönig" Ferrary einst eine "Post Office-Mauritius" gegen eine seltene Marke von Afghanistan tauschte. Aus Sicht von heute war dies ein riesiges "Verlustgeschäft", denn die Mauritius-Marken waren immer teuer, die Afghanistan-Marken aber waren vor hundert Jahren teurer als heute (kaufkraftsbereinigt) und sind heute weit, weit weg von den Notierungen zu Mauritius.

Die Popularität des Sammelgebietes ist eben auch entscheidend.

Ich denke, auch die Semstvo-Marken (Russische Landpost) sind zum Teil weit unterbewertet, wenn man ihre Seltenheit in Betracht zieht.

Es gibt Philatelisten, die meinen, Lokalmarken seien "zu recht" weniger beliebt und weniger wert als Briefmarken von grossen Staaten. Aber da gibt es verschiedene Ansichten.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 24.11.2019 15:12:38 Gelesen: 29121# 90 @  
Im Jahr 1877 verausgabte der indische Feudalstaat Alwar seine ersten Marken. Es wurde eine blaue 1/4 Anna und eine braune 1 Anna Marke ausgegeben. Gemäß Kohlhandbuch wurden die Marken in Bögen zu 150 Stück (10 waagerechte Reihen zu 15 Stück) gedruckt; es wurden auch Bögen zu 70 Marken (10 Reihen zu 7 Stück) gefunden.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 28.11.2019 22:15:21 Gelesen: 29046# 91 @  
Am 15. November 1850 erschienen die ersten Marken im Herzogtum Holstein. Es wurden Marken in den Wertstufen 1 Schilling und 2 Schilling verausgabt. Die Marken wurden mit einem kombinierten Druck aus Buchdruck und Prägedruck hergestellt. Das Papier enthielt einen Sicherheitsfaden. Die Auflage betrug 1.300.000 bzw. 700.000 Stück, wovon jeweils weniger als 1% verbraucht wurden.



Ungebraucht sind die Marken häufigerer auf Auktionen anzutreffen. Gebraucht sind diese Marken in einwandfreier Qualität Seltenheiten im vierstelligen Preisbereich. Für die Entwertung diente ein runder Rostnummernstempel. Es gibt insgesamt 42 verschiedene Nummern, wobei meiner Meinung nach vielleicht ein halbes dutzend davon häufig sind, und der Rest sehr selten bis extrem selten ist.

Als Besonderheiten gibt es die 1 Schilling mit doppelten Sicherheitsfaden und die 2 Schilling mit doppeltem Prägedruck.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 28.11.2020 18:07:52 Gelesen: 25454# 92 @  
Zum bevorstehenden 1. Advent zeige ich nach einem Jahr wieder ein neues Gebiet.

Nach Michel und Kohlhandbuch verausgabte der Indische Feudalstaat Bhopal 1876 seine erste Marke (mein Gibbons von 2003 gibt das Jahr 1872 an).

Die Marke die Wertangabe von 1/4 Anna. Wertangabe steht unten im Wertkasten. Man darf diese nicht mit häufigen ähnlichen Marken von Bophal verwechseln. Das Achteck ist aussen doppelt eingefasst und der senkrechte Teilungsstrich im unteren Wertkasten verbreitert sich oben und unten zu einer Dreiecksform. Bei europäischen Schriftzeichen gibt es drei verschiedene Schreibfehler bei der Schreibweise von "BEGAM".



Ich habe diese Marke bisher immer gebraucht nur mit Federzugentwertung gesehen. Dieses Jahr habe ich das erste mal ein ungebrauchtes Stück auf einer Auktion gesehen. Im Michelkatalog von 2003 wurde die Marke mit 450 Euro jeweils für gebraucht und ungebraucht bewertet. Wenn man die Seltenheit dieser Marke betrachtet, sie wird in der Regel nur bei der Auflösung grösserer Sammlungen der indischen Staaten angeboten, ist dieser Katalogpreis lächerlich. Ich vermute, obwohl ich kein grosser Bhopalspezialist bin, das es von dieser Marke keine hundert Stück noch existieren.

Gruss
Martin
 
Pepe Am: 28.11.2020 23:00:33 Gelesen: 25406# 93 @  
@ Markus Pichl [#70]
@ marc123 [#71]

Die 4 Baj Marke auf den schönen Brief ist die Mi 5, schwarz auf rotbraun, aus dem Jahr 1859.



Das sind sicher seltene Marken mit sehr kurzer Verwendungszeit.

Nette Grüße Pepe
 
Martin de Matin Am: 29.11.2020 22:00:53 Gelesen: 25297# 94 @  
@ Pepe [#93]

"Das sind sicher seltene Marken mit sehr kurzer Verwendungszeit"

Wirklich selten sind diese Marken nicht, die Ausnahme sind die drei höchsten Werte (6, 8 und 20 Baj.)in gebrauchter Erhaltung. Unten zeige ich noch die ungebrauchten 5, 8 und 20 Baj.



Die Marken wurden in zwei senkrechten Gruppen zu 10 x 6 Marken gedruckt. Es können also theoretisch Zwischenstege davon existieren. In der Burrus-Sammlung war ein ungebrauchter zwanziger-Block der 4 Baj mit fünf Zwischenstegpaaren enthalten (Los 196).

Grosse Seltenheiten sind die drei höchsten Werte auf Brief oder auch die Halbierungen dieser Ausgabe.

Man muss auch beachten, das von dieser Ausgabe Nachdrucke/Fälschungen gibt.

Gruss
Martin
 
asmodeus Am: 30.11.2020 16:13:52 Gelesen: 25248# 95 @  
Die Penny Black wurde ja schon gezeigt. Nun die 2 Pence Blue Mi.Nr. 2.


 
10Parale Am: 12.12.2020 15:45:08 Gelesen: 25052# 96 @  
@ asmodeus [#95]

Ein wunderschönes Arrangement der 2 Pence Blue Michel Nr. 2. Ein waagrechtes Paar ist schon sehr teuer zu erstehen. Eine meiner Lieblingsmarken. Bislang konnte ich jedoch auf keiner Auktion als Gewinner hervorgehen.

Ich habe das Thema hier ein wenig vernachlässigt. Das liegt auch daran, dass der MICHEL Verlag vor einigen Jahren versprach mal einen entsprechenden Katalog herauszubringen, den ich dann auch bestellte. Aber entweder das Werk ist noch im Entstehen oder wurde auf Eis gelegt.

Eigentlich hat das Thema Zukunft, wie ich finde. Denn die klassischen Marken zwischen 1840 und 1899 sind heißbegehrt und nachgefragt.

Ich mach mal weiter mit den Ionischen Inseln. Die am 15. Juni 1859 verausgabten ersten Marken zeigen das Porträt der Königin Viktoria. Siehe auch die sehr interessante Beitragsreihe Thema: Ionische Inseln 1859, Englische Schutzherrschaft, MiNr. 1 bis 3, wo uns auch Fälschungen gezeigt werden.

Ich zeige hier die Michel Nr. 3 (rückseitiges Ziffernwasserzeichen vorhanden!) in der Farbe karmin.

Liebe Grüße

10Parale


 
Shinokuma Am: 12.12.2020 16:53:18 Gelesen: 25033# 97 @  
Liebe Freunde klassischer Briefmarken,

ich denke, ich kann hier heute Marken aus meinem Besitz zeigen, die wohl nur wenige Sammler in Deutschland ihr Eigen nennen können.

Es handelt sich um die Michelnummern 1, 3 und 4 aus dem Königreich Sizilien, verausgabt am 1.1.1859.

Die einzige Serie Siziliens, mit dem Kopfbild von König Ferdinand II., der bereits am 22.5.1859 starb, wurde laut Michel-Katalog am 17.7.1860 außer Gebrauch gesetzt, was etwas überrascht, da das Königreich Italien erst am 17.3.1861 gegründet wurde, zu dem Sizilien seitdem gehört und die ersten Briefmarken für das gesamte Königreich sogar erst im Februar 1862 verausgabt wurden.

Das heißt für mich, dass es ca. anderthalb Jahre lang keine Briefmarken gab.



Ebenfalls abgebildet ist der Befund eines italo-kanadischen Prüfers für die gezeigte Mi.Nr. 1.

Die scheinbare Farbabweichung mit dem Original liegt an der mangelhaften Farbwiedergabe meines Scanners. Das bitte ich zu entschuldigen.

Mit vorweihnachtlichen Grüßen

Gunther
 
Pepe Am: 12.12.2020 18:56:48 Gelesen: 25012# 98 @  
@ Shinokuma [#97]
@ Alle

Ich finde schade, hier diese alten Schnipsel so klein und unbedeutend präsentiert zu sehen. Hier ist doch wirklich ein jedes Stück ein Unikat. Und es werden ja Bücher drüber geschrieben. Und die Autoren Jener werden sich über jedes Bild erfreuen. So sind dann unsere Altpapiere plötzlich top Neuheiten, welche ja womöglich noch neue unbekannte Erkenntnisse aufweisen. Deshalb meinen Rat. Jede einzelne mit 1200 dpi einscannen. Wenn möglich auf grauem Hintergrund. Das lässt die Farben natürlicher erscheinen. Probiert es mal aus. Und schon beim einscannen so knapp wie möglich ausschneiden.

Aus meiner Altitalien Sammlung hier mal drei Altitalienische Staaten Sizilien



1859 01 01, Mi 2 c, olivgrün



1859 01 01, Mi 3 a, hellblau



1859 01 01, Mi 3 a, hellblau töne

Nette Grüße Pepe
 
Martin de Matin Am: 13.12.2020 19:05:12 Gelesen: 24973# 99 @  
@ Pepe [#98]

Als Ergänzung zu den Beiträgen noch ein paar Anmerkungen.

Es wurden sieben Marken mit den Wertstufen 1/2, 1, 2, 5, 10, 20, 50 Grana verausgabt.

Die Marken wurden im Bogen zun 100 Stück (10 mal 10) hergestellt. Spezialisten unterscheiden mehrere Farben von den einzelnen Werten, und auch verschiedene Platten. In der Burrus-Sammlung waren einige grössere Einheiten verschiedener Wertstufen enthalten. Durch die relativ kurze Verwendungszeit sind die Marken nicht gerade selten in ungebrauchter Erhaltung zu finden. Selten sind gebrauchte einwandfreie Stücke der 50Gr, wobei Briefe dieser Marken wirklich selten zu finden sind. In der Burrus-Sammlung war mit Los 388, der in Farbe abgebildet (nur besonderst seltene Stücke waren in dem Auktionskatalog in Farbe abgebildet) ist, nur ein Brief vorhanden.

Die Marken werden auch häufiger ohne Gummi angeboten, und sind entsprechend billiger. Dies führt dazu, das es sich lohnt falsche Stempel anzubringen. Bei der 50 Gr ist der Preisunterschied zwischen ungebraucht und gestempelt besonders mit 500 Euro zu 4500 Euro (Mi. 2005) deutlich.

Es wurden auch Ganzfälschungen von diesen Marken hergestellt. Dazu zeige ich eine 10 Gr.



Die Fälschung ist leicht am Druck zu erkennen. Die Originale sind im Stichtiefdruck hergestellt, wogegen die Fälschung im Flachdruck ausgeführt wurde.

Ein weiteres Merkmal ist der Stempel. Die echten Marken sollten mit einem Stempel entwertet werden der einen Türbogen ähnlich sieht, und das Portrait einrahmen sollte (siehe Abbildungen in den vorherigen Beiträgen).

Gruss
Martin
 
Shinokuma Am: 20.12.2020 17:26:14 Gelesen: 24787# 100 @  
@ Pepe [#98]

Hallo Pepe,

aufgrund Deiner berechtigten Klage: "Ich finde schade, hier diese alten Schnipsel so klein und unbedeutend präsentiert zu sehen" heute nun meine Sizilien Marken Mi.Nr. 1, 3 und 4 in voller Pracht und Größe:



Herzliche Grüße

Gunther
 
Pepe Am: 21.12.2020 18:21:10 Gelesen: 24735# 101 @  
@ Shinokuma [#100]

Und das ist gut so. Ich hoffe auch andere freuen sich darüber. Bei den Klassikern hilft jedes Bild. Mein Tipp fürs nächste mal. Jede Marke einzeln mit 800 dpi und sauber ausschneiden. Stell dir vor, bei der nächsten Philatelieaustellung hängt am Philaseitenstand ein großer Monitor und hunderte Interessierte sehen unter Umständen genau deine Bilder. Wie möchte man dann seine Marken präsentieren.



Altitalienische Staaten, Kirchenstaat, 1852 01 01, Mi 1 c, schwarz auf grau, rötlichgrau.

Marke signiert Friebe (vor 1984, DDR), weil angeschnitten Prüfzeichen höhergestellt. 168 Jährchen.

Gescannt mit 800 dpi auf grauem Grund.

Nette Grüße Pepe
 
marc123 Am: 30.12.2020 15:32:58 Gelesen: 24533# 102 @  
Spanien 1.1.1850

Hallo,



ich bin dabei einmal ein paar Seiten der ersten Ausgaben einiger europäischen Länder aufzumachen. Weil wir Spanien noch nicht haben, lass ich die Seite einfach einmal so wirken.

Was mir bei Spanien ausgefallen ist, ist die sehr geringe Auflagezahl der Michel Nummer 2-5 insbesondere der 4 und 5. Die folgenden Auflagezahlen und Bewertungen sind dem Michel Klassik-Katalog Europa 1840-1900 entnommen.

Nr. 2: Auflage 512926
Nr. 3: Auflage 47863
Nr. 4: Auflage 13026
Nr. 5: Auflage 8443

Insbesondere die Nummer 4 und 5 haben eine sehr geringe Auflage. Bedenkt man, wie groß Spanien ist. Dann die Gültigkeit von einem Jahr bzw. 9 Monaten und wieviel dieser Marken bereits vernichtet wurden, dann müssten das doch äußerst seltene und teure Marken sein und vielleicht sogar an der Spitze der Klassik stehen.

Dies ist aber nicht der Fall. Der Katalogwert ist eher sehr gering im Vergleich mit anderen klassischen Marken. Ich habe einmal den schwarzen Einser aus Bayern und das berühmte Basler Täubchen genommen und deren Auflage und Katalogwerte verglichen. Ich bin sogar so frech zu behaupten, wenn man aktuelle Auktionskataloge durchblättert, man mehr schwarze Einser und Basler Täubchen findet als die 6 und 10 Reales von Spanien.

Hier der Vergleich:

Ungebraucht * Gestempelt Auflage
12 Quartos 2200 Euro 260 Euro 51926
5 Reales 2200 Euro 260 Euro 47863
6 Reales 3000 Euro 700 Euro 13026
10 Reales 4000 Euro 2000 Euro 8443

Bayern Nr. 1(a+b) 1300 Euro 1800-2600 Euro 832500
Baseler Täubchen 12000 Euro 11000 Euro 41400
 

Hat jemand hier im Forum eine Ahnung woran diese Preisunterschiede liegen? Die Beliebtheit der Sammelgebiete ist meine einzige Erklärung, diese allein kann es aber nicht sein?

Liebe Grüße
Marc
 

Pepe Am: 30.12.2020 20:24:31 Gelesen: 24500# 103 @  
@ marc123 [#102]

Hallo Marc,

erst mal großen Dank fürs Zeigen Deines schönen Blattes. Sehr schön anzusehen.

Dann die nächste gute Nachricht:

Im Michel Band 2 von 2018 finden sich für die ersten Spanier Preiserhöhungen wieder. Die Mi 1 ergänze ich mal:

6 Cuartos 500 Euro 20 Euro 6226727
12 Quartos 2500 Euro 300 Euro 51926
5 Reales 2500 Euro 300 Euro 47863
6 Reales 3500 Euro 850 Euro 13026
10 Reales 4500 Euro 2400 Euro 8443

Da hat sich also etwas getan. Dennoch denke ich, Spanien ist ein eher unbeliebtes Sammelgebiet. Merkt man hier im Forum auch. Ich wollte mal anfangen und habe auf meine erste Anfrage gleich eine demotivierende Antwort erhalten. Seit dem ruht dieser Thread. Das heißt viel Interesse ist sehr wenig vorhanden. Meine Altsammlung besteht aus weit über hundert Werte, schlummert Jahrzehnte und die Mühe des Digitalisierens lohnt nicht.

Die Mi 1 hat millionenfache Auflage, da helfen die zwei Typen nicht. Der Preis ist fast gleich.



1850 01 01, Mi 1, Typ II (T und O von CUARTOS nicht verbunden), Farbe laut Katalog schwarz. Ich denke grau wäre richtig. Schwarzer Punkt auf Nase stempelbedingt.

Nette Grüße und beste Wünsche für den Jahreswechsel
Pepe
 
buzones Am: 08.01.2021 13:49:35 Gelesen: 24316# 104 @  
@ marc123 [#102]

Hallo Marc,

dass Auflagenzahlen nicht zwingend mit der Katalogbewertung korrelieren, sieht man wohl am besten bei der Penny Black von 1840: Auflage 68.808.000 Stück – trotzdem muss man für ein einigermassen ansehnliches, gebrauchtes Stück 100-120 Euro hinlegen.

Aber zu deiner Frage:

In der neuesten Auflage des EDIFIL-Kataloges 2021 wird die Ausgabe 1850 – neuerdings differenziert nach den Erhaltungszuständen „Luxus” und „Normal” – ungebraucht und gestempelt folgendermaßen bewertet:

6 Cuartos Type I - 650/500 + 24/19
6 Cuartos Type II - 550/400 + 20/15
12 Cuartos 3200/2000 + 380/260
5 Reales 3400/2300 + 400/260
6 Reales 4400/3000 + 110/750
10 Reales 6000/4100 + 3100/2100

Zum Vergleich mal aktuelle, reale Zuschläge bei spanischen Auktionen für außergewöhnlich gute Stücke:

Die 5 Reales gebraucht 100 €; ungebraucht 1.500 €. Die 6 Reales gebraucht 250 €; ungebraucht 1.500 €. Die 10 Reales gebraucht 500 €.

Die 12 Cuartos brachte in Normalerhaltung ungebraucht 420 €, in Luxuserhaltung 1.500€.

Ungebrauchte 6 Cuartos (als Nr. 1 immer sehr gesucht!) brachten zwischen 440 € und 650 €. Gebrauchte Stücke mit gesuchten, seltenen Stempeln aus der Vormarkenzeit können weit über 1.000 € erzielen; Einheiten sind hier generell selten.

Der spanische Sammlermarkt schrumpft leider wie überall, aber gute Qualität hat auch gerade jetzt noch immer ihren Preis und wird gekauft. Grundsätzlich sind bei klassischen Marken der Erhaltungszustand und die Ästethik ausschlaggebend für den gewährten Preis; beim Sammelgebiet Spanien besonders.

In den allermeisten Sammlungen, die ich gesehen habe, finden sich klassische spanische Marken – selbst kleine Werte – nur in unterdurchschnittlicher Qualität. Die Topwerte wie beispielsweise die 2 Reales-Marken der Ausgaben 1851-53, die Madrider Stadtpost-Marken zu 3 und 1 Cuarto oder die besseren 19 Cuartos ab 1860 sind meist garnicht oder bloß als Fälschungen vorhanden. Dass eine "vollständige" und qualitätsvolle Sammlung der klassischen Isabella-Marken auch heute noch nur unter enormem finanziellen Aufwand zusammengetragen werden kann, schreckt sicher viele Interessenten ab, sich daran zu versuchen.

@ Pepe [#103]

Ich hoffe, dass die "demotivierende Antwort" nicht von mir kam. Du hattest mal wegen Plattenfehlern bei der Franco-Ausgabe 1955 angefragt und ich hatte dir darauf so gut ich konnte geantwortet; war eigentlich konstruktiv. :-)

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
marc123 Am: 24.01.2021 11:00:51 Gelesen: 23970# 105 @  
@ Pepe [#103

Spanien ist ein eher unbeliebtes Sammelgebiet Merkt man hier im Forum auch.

@ buzones [#104]

Dass eine "vollständige" und qualitätsvolle Sammlung der klassischen Isabella-Marken auch heute noch nur unter enormem finanziellen Aufwand zusammengetragen werden kann, schreckt sicher viele Interessenten ab, sich daran zu versuchen.

Hallo Pepe, hallo Ralf,

erst einmal vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich denke, dass ihr leider beide recht habt. Ich habe in meiner Bibliothek nachgeschaut und die schönste klassische Spanien-Sammlung die ich finden konnte ist die von Maurice Burrus bei Willy Balasse. Interessant ist hier, dass Maurice Burrus 3 Marken und 2 Briefe von der von Ralf erwähnten 2 R von 1851 besaß. Das sind zusammen schon 7 Marken bei einer Auflage von 1432 Stück. Ich habe mir überlegt, nachher ein neues Thema aufzumachen um die 2 R zu zählen. Dies passt auch gut in das Thema "Prozentsatz erhaltener Marken" [1].

Ich bin gespannt auf wie viele Marken wir kommen werden. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch daran beteiligen würdet.

Liebe Grüße
Marc



[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=15114
 
Shinokuma Am: 24.01.2021 13:50:11 Gelesen: 23939# 106 @  
Liebe Klassik-Freunde,

es sind zwar schon einmal Briefe mit preußischen Marken gezeigt worden, aber ich möchte heute die komplette erste Ausgabe mit den Michelnummern 1 bis 4 zeigen.



Und da ja schon einige Mitglieder größere Aufnahmen angemahnt haben, sei nachfolgend auch eine solche Vergrößerung der Nr. 1 präsentiert.



Herzliche Grüße und noch einen schönen restlichen Sonntag

Gunther
 
10Parale Am: 25.10.2021 20:01:55 Gelesen: 18921# 107 @  
@ marc123 [#18]

Du zeigst ja eine Armada wunderschöner, früher niederländischer Briefe. Ich hatte jetzt auch die Gelegenheit, König Willem III. (1817-1890, reg. ab 1849) auf einer karmin-farbigen 10 C. (Michel Nr. 2) zu erwerben, gelaufen als fein abgestempelten Brief von Den Haag nach Woerden.

Der schöne Stempel von GRAVENHAGE (alte Bezeichnung für DEN HAAG) vom 15. März 1859 erinnert mich an die bayerischen Stempel der Frühzeit. Das FRANCO wurde im Stempel integriert. Zielort war Woerden (bei Utrecht), wo der Umschlag rückseitig mit einem roten 1-Kreiser vom 16.3.1859 mit einem Willkommensgruß versehen wurde.

Der Druck dieser Marke aus dem ersten Satz der Niederlande wurde auf 11 Platten ausgeführt, die Preise differieren hier erheblich je nach Plattenherkunft.


Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 25.10.2021 20:27:16 Gelesen: 18915# 108 @  
@ 10Parale [#107]

Sehr attraktives Stück !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 21.12.2021 13:41:39 Gelesen: 17737# 109 @  
@ bayern klassisch [#108]

vielen Dank für die Blumen.

Die indischen Feudalstaaten bieten eine Anzahl exotischer und schöner, einfacher Marken wie die Folgende. Allerdings entscheidet beim Feudalstaat Charkhari der Typ, ob die ersten Marken nun aus dem zu Ende gehenden 19. Jahrhundert oder dem frühen 20. Jahrhundert stammen.

Ich zeige hier die Michel Nr. 2, wobei es mir nicht eindeutig gelingt zu sagen, ob die Marke nun aus dem Jahr 1897 oder 1904 stammt. Beim Michel Online Katalog herrscht zwischen Bildbeschreibung und Bild wieder solche eine Ungenauigkeit, die es unmöglich macht die Marke zu beschreiben. Aus diesem Grund habe ich das Abo auch zu Ende 2022 gekündigt (1 Jahr Kündigungsfrist!)

Jedoch finde ich die Marke sehr exotisch und simpel und das Symbol Dolch ist zumindest in der Traumdeutung ein Hinweis auf Machtstreben, Aggressivität und Sieg.

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 21.12.2021 20:05:39 Gelesen: 17698# 110 @  
@ 10Parale [#109]

Leider kann man deine Marke eigentlich nicht zu der Erstausgabe von Charkhari zählen, denn die erste Ausgabe umfasst die Werte 1, 2 und 4 mit der Währungsangabe in Mehrzahl großgeschrieben also "ANNAS" und nicht wie in meinem Michel von 2003 in dem "annas" kleingeschrieben wurde. Eine Ausnahme bildet die 1/4 Anna in Einzahl geschrieben allerdings ist die Farbe nicht violett wie bei späteren Ausgaben sondern rosa. Diese ersten Marken gehören zu den grossen Seltenheiten der Indischen Staaten.

Wenn ich etwas Zeit habe werde ich den Unterschied bei der 1/2 Anna von 1897 und 1904 zeigen.

Ich habe die Marken in der Ausführung wie deine bewust nicht gezeigt, da die eigentlichen ersten Marken deutlich anders sind als die späteren, und eigentlich eine eigene Nummer wie im Gibbons verdient hätten.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 23.12.2021 12:13:29 Gelesen: 17661# 111 @  
@ 10Parale [#68]

In der Tabelle von Moens wird an 18. Stelle "Suisse" aufgeführt, also Schweiz. Er gab in seiner "Ordre chronologique" das Datum "5. April 1850" an. Vgl [#41]

Ich zeige anbei zwei der Marken der ersten Serie 1850:



Bei Michel tragen sie die Nummern 7 und 8.

Die 10-Rp.-Marke ist gestempelt mit dem typischen Stempel damals, der Raute; die 5-Rp.-Marke mit einem schwarzen "P.P."-Stempel. Heute wird in den Katalogen der Schweiz als Ersttag dafür der 1. Oktober 1850 genannt.

Der Wert zu 2.5 Rappen erschien allerdings etwas früher im Jahr 1850. Es gibt ihn sogar in zwei Sprachen

- 2.5 Rappen (Ortspost, deutsch)
- 2.5 Rappen (Poste Locale, französisch)

Hinter die zwei losen Marken habe ich ein Erinnerungscouvert gelegt, das ein fleissiger Basler Briefmarkenverein im Jahr 2000 produzieren liess zu einer sehr schönen Ausstellung, die vor 21 Jahren in Basel stattfand. Vergangene Zeiten.

Heinz
 
10Parale Am: 02.01.2022 22:14:54 Gelesen: 17447# 112 @  
@ Martin de Matin [#110]

Wenn ich etwas Zeit habe werde ich den Unterschied bei der 1/2 Anna von 1897 und 1904 zeigen.

Da freue ich mich schon drauf, denn die Sache ist mir noch nicht ganz klar, ehrlich gesagt.

An Stelle dessen zeige ich mal die ersten Marken (und hoffentlich wirklich die Ersten!) des indischen Feudalstaates Sirmor.

Was mir hier wieder auffällt, ist, dass der MICHEL nur 2 Farben und Nummern für die ersten Marken ausgibt, während auf meinem SCAN (respektive in meiner Sammlung) hier 3 Farben erscheinen, lindgrün, grasgrün und graublau.

Die Marken sind bilingual beschriftet, also in Englisch und HINDI. Gestempelt wiegen sie einiges teurer.

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 02.01.2022 23:21:59 Gelesen: 17429# 113 @  
@ 10Parale [#112]

Leider sind es nicht die MiNr.1; an der aufgedrucken Zähnung ist dies leicht zu erkennen. Im Michel von 2003 wird die Marke mit aufgedrucker Zähnung als MiNr. I aufgeführt (nach MiNr.6). Die Währungsangabe nach Michel ist 1 Paisa bzw. 1/4 Anna (?), und es gibt sie nach Gibbons in gelbgrün und dunkelgrün. Im Beitrag [#55] hatte ich schon die MiNr.1 und I gezeigt.

Aber es könnte noch schlimmer kommen mit deinen Stücken. denn von den billigen Marken mit aufgedruckter Zähnung gibt es auch Fälschungen. Ich habe von den Fälschungen drei Farben (alle haben die gleichen Farben wie deine, also auch grau).

Zum Vergleich habe ich eine Echte und eine Falsche nebeneinander gestellt. Nach Überprüfung meiner Dubletten kann ich sagen,das man die Fälschung am leichtesten am Papier unterscheiden kann. Das Original ist etwas dünner und man erkennt rückseitig auch das Motiv der Marke durchscheinen.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 03.01.2022 00:27:08 Gelesen: 17413# 114 @  
@ 10Parale [#109]

Zum Bestimmen des Unterschiedes der 1/2 Anna ist der Text im Michel ohne Abbildung nicht gerade hilfreich. Ohne Vergleichsstücke tut man sich schwer.

In der Abbildung unten sind zu sehen:

- Auflage 1897 grosse "2"
- Auflage 1904 kleine "2"
- Fälschung meist Doppelkreisstempel (kommt auch auf Fälschungen der späteren Ausgaben vor), weisses Papier, das in der Durchsicht wolkig erscheint (Papier ist typisches Merkmal für Fälschungen aller Werte der Erstausgabe ). Schriftform abweichend. Farblich weichen die Fälschungen der ersten Ausgabe leicht von den Originalen ab. Diese Fälschungen kommen sehr häufig in einfachen Sammlungen indischer Staaten auf Auktionen vor.



Es sieht wohl nicht so gut aus mit deinem Stück. Aber nicht verzweifeln ich habe früher auch Fälschungen der indischen Staaten als angeblich echte auf einer Auktion erworben (die originalen Loskarten habe ich zur Abschreckung noch). Wissen hilft vor Schaden schützen.

Gruss
Martin