Thema: Die ersten Briefmarken von 1840 bis 1899
Das Thema hat 114 Beiträge:
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10Parale Am: 04.04.2019 14:53:33 Gelesen: 32435# 65 @  
@ Stamps99 [#64]

die Nr 1 von Thurn & Taxis ist eigentlich keine - sie wurde erst 1854 verausgabt, 3 Jahre nach den ersten Markenausgaben.

Kannst du das mal genauer erklären, im MOK (Michel Online Katalog) sehe ich gerade, dass Thurn & Taxis am 01. Januar 1852 eine Marke herausgebracht hat? Es geht mir nur um eine genaue Datierung (und man möchte es ja auch einem Laien erklären können).

In Baden gab es ja wohl ein ähnliches System mit dem Bestellgeld, aber die aufgeklebten Marken waren echte Briefmarken.

Liebe Grüße

10Parale
 
Cantus Am: 04.04.2019 15:13:08 Gelesen: 32425# 66 @  
@ marc123 [#54]

Hallo Marc,

ich hatte die Überschrift dieses Themas anders verstanden als jetzt von dir interpretiert. So wie von dir dargestellt, soll es jeweils nur die erste Marke eines jeden Landes sein, der Text der Überschrift suggeriert aber die Annahme, dass hier die zuerst in der Zeit bis 1899 erschienenen Marken gzeigt werden sollen. Wenn die Überschrift genauer gewesen wäre, hätte ich hier einen anderen Beitrag gebracht.

Viele Grüße
Ingo
 
Stamps99 Am: 04.04.2019 15:21:31 Gelesen: 32419# 67 @  
@ 10Parale [#65]

Hallo 10Parale,

gut, dass du nachfragst, es liegt ein Schreibfehler vor, es muss heißen: 2 Jahre nach den ersten Markenausgaben. Leider kann ich den Beitrag nicht mehr korrigieren.

Die ersten acht Marken wurden zum 01.01.1852 herausgegeben, es waren für den Kreuzer-Bezirk die Werte zu 1,3,6 und 9 Kr und für den Groschen-Bezirk die Werte zu 1/2, 1, 2 und 3 Gr.

Die Marken zu 3 Kr und 1 Gr mit geänderter Papierfarbe erschienen im Dezember 1853.

Erst danach, am 01.01.1854 wurde die Marke zu 1/4 Gr herausgegeben (die Marke zu 1/3 Gr erst am 01.07.1858!). Wenn es nach Chronologie der Ausgabe ginge, müsste sie demnach die Katalognummer 11 statt 1 haben, jedoch haben die Kataloghersteller die Ausgaben mit schwarzem Druck auf farbigem Papier zusammengefasst und nach Wertstufen geordnet, so ist die 11 zur 1 geworden.

Gruß Ralf
 
10Parale Am: 11.04.2019 21:00:46 Gelesen: 32254# 68 @  
@ Stamps99 [#67]

Super, vielen Dank.

Monaco brachte seine ersten Briefmarken am 01. Juli 1885 heraus. Sie zeigen Fürst Charles III. (8. Dez. 1818 - 10. September 1889) Grimaldi, der 1856 den Thron bestieg.

Die erste Briefmarke ist eigentlich der Wert zu 5 C., die am 1. Juli 1885 erschien.

Die Michel Nr. 1 C. braunoliv erschien erst am 7. September 1885. Ich zeige eine postfrische Marke dieser Ausgabe. Vielleicht hat jemand einen echt gelaufenen Beleg.

So, nun haben wir 38 Ersties gezeigt und stehen eigentlich immer noch am Anfang einer langen Auflistung.

Liebe Grüße

10Parale

1 Großbritannien 06.05.1940
2 Postgebiet Zürich 01.03.1843
3 Brasilien 01.07.1843
4 Postverwaltung Genf 30.09.1843
5 Postverwaltung Basel 01.07.1845
6 Frankreich 01.01.1849
7 Belgien 01.07.1849
8 Bayern 01.11.1849
9 Österreich 01.06.1850
10 Preussen 15.11.1850
11 Dänemark 01.04.1851
12 Baden 01.05.1851
13 Niederlande 01.01.1852
Thurn und Taxis 01.01.1852
14 Luxenburg 15.09.1852
15 Kap der guten Hoffnung 01.09.1853
16 Norwegen 01.01.1855
17 Mecklenburg Schwerin 01.07.1856
18 Peru 01.12.1857
19 Argentinischer Bund 01.05.1858
20 Fürstentum Moldau 15.07.1858
21 Bulgarien 01.05.1859
22 Sierra Leone 21.09.1859
23 Rumänien 25.06.1862
24 Soruth (Ind. Feudal) November 1864
25 Bermuda Islands 25.09.1865
26 Straits Settlements 01.09.1867
27 Südafrikanische Rep. 01.05.1870
28 Ungarn 01.05.1871
29 Afghanisatan 1871
30 Deutsches Reich 01.01.1872
31 Montenegro 01.05.1874
32 Sirmoor (Ind. Feudal) Juni 1878
33 China Juli 1878
34 Nepal 1881
35 Monaco 01.07.1885
36 Mayotte 1892
37 Grande Comore 1897
 




 

Markus Pichl Am: 12.04.2019 01:46:58 Gelesen: 32209# 69 @  
@ Pepe [#49]
@ Martin de Matin [#57]
@ Pepe [#59]

Hallo Pepe,

wie von Martin schon näher gebracht, handelt es sich bei Deinen Marken um solche, die im Stichtiefdruck hergestellt wurden und somit um MiNr. 8, 9 und 10

Im Februar 2013 hatte ich alle Marken Ungarn MiNr. 1 bis 6 und 8 bis 13 mehr- bis zigfach und habe damals alle bei einheitlicher Kalibrierung und einer Bildauflösung von 1200 dpi eingescannt. Das ist jetzt über 6 Jahre her und die Scans sind dank vorhandenem ICC-Profil auch heute noch aussagekräftig und nicht verblasst (smile, dass mit dem Verblassen von Scans ist natürlich nicht möglich, aber die Sache mit dem ICC-Profil ist schon wichtig, auch wenn es hier beim Hochladen verloren geht, wie in allen anderen Foren auch. Hingegen bei den Marken im Original selbst schon die Frage ist, ob sie in 50 oder 100 Jahren noch so aussehen werden?). Im Steindruck kommt es zu einer geringen Vielfalt und beim Stichtiefdruck zu einer weitaus größeren Vielfalt von Farbtönungen, als auch deren Helligkeitsstufen. Einige der Unterscheidungsmerkmale hat Martin bereits genannt.

Aus den Scans meiner damaligen Marken habe ich die nachstehenden Bilder zusammengestellt.

MiNr. 1 bis 6 = Steindruck



MiNr. 8 bis 13 = Stichtiefdruck



Hier noch Beispielhaft die Vielfalt an Farbtönungen der MiNr. 8 = Stichtiefdruck. Die späteren Auflagen werden immer gelber - auch Deine gelbe MiNr. 8 ist im Jahre 1874 gestempelt. Das erinnert in gewisser Weise an Sachsen MiNr. 15 und Württemberg MiNr. 41, dass späte Auflagen im Farbeindruck immer gelber werden.



Steindruck und Stichtiefdruck im direkten Vergleich. Beide Marken in ZENGG entwertet, was ich obendrein als besonders reizvoll erachte.



Man beachte auch den Bart des Kaisers ...grübeldenk... bzw. im Falle Ungarns Königs beachten!

Beste Grüße
Markus

P.S.

Leider hat man hier im Thema auch Bilder verwendet, die aus fremder Bildquelle stammen, ohne das darauf hingewiesen wurde. Wer Bilder aus fremder Bildquelle zeigt, der muß sogar darauf hinweisen. Selbst achte ich sehr darauf, derartige Angaben konsequent in meinen Beiträgen zu machen, im Falle ich Bilder aus fremder Bildquelle verwende.
 
Markus Pichl Am: 12.04.2019 17:27:53 Gelesen: 32088# 70 @  
Hallo,

aus meiner überschaubaren Sammlung klassischer Briefmarken bis 1900 möchte ich hier mit MiNr. 1 der Regierung ROMAGNA gerne noch einen weiteren Beitrag leisten.

1/2 Baj. schwarz auf strohgelb, verausgabt am 1.September.1859, ungebraucht mit Originalgummierung und Falzresten, signiert Pfenninger.



Beste Grüße
Markus
 
marc123 Am: 12.04.2019 18:33:19 Gelesen: 32060# 71 @  
@ Markus Pichl [#70]

Hallo Markus,

danke fürs Zeigen.



Ich kann zu dem Gebiet einen Beleg mit einer 4 Baj. bieten. Brief vom 23 November 1859 von Bologna? nach Venezia.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 14.04.2019 22:00:21 Gelesen: 31972# 72 @  
Gemäß Michelkatalog verausgabte das Osmanische Reich am 13.Januar 1863 seine ersten Marken. Es wurden Marken der Wertstufen 20 Para und zu 1, 2, 5 Ghrusch ausgegeben. Bei der häufigsten Auflage vom Januar 1863 sind die waagerechten Reihen immer kopfstehend zu einander gedruckt worden, so das senkrechte Paare immer Kehrdruckpaare sind. An den Fußenden der Marken befindet sich eine sogenannte Kontolborte die bei den drei niedrigsten Werten in rot und beim höchsten Wert in blau ist.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 16.04.2019 20:58:32 Gelesen: 31858# 73 @  
Toskana

Die ersten Marken des Großherzogtums Toskana erschienen laut Michel ab dem 1. April 1851.

Die erste Ausgabe besteht aus 8 Werten auf blauem Papier, und ab 1853-55 auf graublauem bis grauem Papier. Hier kommt noch ein neuer Wert zu 9 Crazie hinzu.



Dreierstreifen der 1 Crazia von Florenz nach Rom vom 18.12.1852.



Fragment der 2 Crazie mit rotem PD entwertet.



4 Crazie auf Brief von Livorno nach Neapel, vom 22.10.1854.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 17.04.2019 18:04:28 Gelesen: 31798# 74 @  
Parma

Das Herzogtum Parma gab ihre ersten Marken (5 Werte) laut Michel am 1. Juni 1852 heraus.



25 Centesimi (Michel Nr. 4) auf Faltbrief nach Milano. Der Inhalt datiert vom 8 Februar 1853, der Ankunftsstempel vom 11. Februar.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 17.04.2019 19:18:02 Gelesen: 31774# 75 @  
@ marc123 [#74]

Als Ergänzung kann ich die Werte zu 5, 15 und 40 Centesimi (MiNr.1, 3, 5) zeigen.

Die Bogen der ersten Parmamarken bestanden wohl aus 80 Marken, die in 4 Gruppen mit jeweils 4 mal 5 Marken aufgeteilt waren. Es existieren somit theoretisch Zwischenstegpaare als auch Herzstücke von diesen Marken. In der Burrussammlung war jeweils ein Bogen zu 80 Marken von der MiNr. 1 und 2 enthalten.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 17.04.2019 20:03:25 Gelesen: 31754# 76 @  
Auch der italienische Staat Modena verausgabte seine ersten Marken am 1.6.1852.

Der Bogen bestand gemäß Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde aus 240 Marken, die in 4 Gruppen mit jeweils 60 Marken aufgeteilt waren. Auch hier sind Zwischenstege und Herzstücke möglich. In der Burrussammlung befand sich ein 240er-Bogen der 5 centesimi.

Man kann diese Ausgabe sehr spezialisieren, da es viele Varianten gibt wie zum Beispiel mit oder ohne Punkt nach der Wertangabe oder auch viele fehlerhaften Inschriften wie "cnet" oder "ce6t" gibt.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.05.2019 10:08:42 Gelesen: 31541# 77 @  
Am 4.Mai 1874 verausgabte die Karibikinsel Dominica ihre ersten Marken. Es wurden die Wertstufen 1 Penny, 6 Pence und 1Schilling verausgabt (MiNr 2A, 5C und 6C). Die Marken sind mit Wasserzeichen versehen und haben die Zähnung 12 1/2. Später wurden die Marken mit Zähnung 14 hergestellt und es wurden noch weitere Werte verausgabt (MiNr 1C bis 6C).



Gruss
Martin
 
10Parale Am: 08.05.2019 14:24:12 Gelesen: 31418# 78 @  
@ Markus Pichl [#70]

Romagna, ist das ein eigenständiges Gebilde, sehen sie, wieder was dazu gerlernt.

Na, meine Liste wird immer länger und ich danke für das Präsentieren der ERSTIES dieser Welt.

In [#46] habe ich eine Michel Nr. 1 der Bermuda-Inseln gezeigt, in blassroter Farbe. Der Michel Katalog gibt ihr die Bezeichnung 1 Ab. Ich zeige heute noch als Vergleich die Marke Michel Nr. 1 Aa in rosaroter Farbe zum Vergleich.

Des weiteren sieht man auf dem Blatt noch die Michel Nr. 2 A, 2 Pence blau (*) - Michel Wert 320,-- Euro und eine 6 Pence gefalzt in lila Farbe. Die 6 Pence vom 02.07.1874 gibt es auch in purpur (25.09.1865), wobei die purpurne Farbe höchst selten ist.

Liebe Grüße

10 Parale


 
Martin de Matin Am: 11.05.2019 15:45:56 Gelesen: 31287# 79 @  
Am 1. August 1854 verausgabte Westaustralien seine ersten Marken. Es wurden Marken zu 1 Penny, 4 Pence und einem Schilling ausgegeben. Die Marken kommen geschnitten als auch durchstochen vor. Die 1 Penny ist in Stichtiefdruck gedruckt worden und die beiden anderen im Steindruck. Von der 4 Pence gibt es Stücke mit Kopfstehenden Rahmen.



Da die Markenbilder der beiden höheren Werte achteckig bzw. oval sind, wurden die Marken manchmal nach dieser Form geschnitten. Dies führte dazu, das die Marken hinterlegt oder die Ränder angesetzt werden. Hier zwei Beispiele der primitiven Art mit Hinterlegung, Bildnachmalung und Stempelergänzung.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 19.05.2019 11:18:33 Gelesen: 31159# 80 @  
Sardinien



Brief von Busca nach Turin, vom 27.12.1852, frankiert mit einer 20 Centesimi (Michel Nr. 2, Sassone Nr. 2f). Sardinien gab laut Michel ihre ersten Marken (Michel Nr. 1-3) mit dem Bildnis von Victor Emanuel III am 1 Januar 1851 heraus. Sardinien ist somit der erste Altitalienische Staat, der Briefmarken herausgab (Wenn man Lombardei und Venetien nicht zu Altitalien zählt).

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 23.05.2019 20:27:39 Gelesen: 31058# 81 @  
Am 1.Juli 1855 verausgabte Schweden sein ersten Marken. Es wurden Marken der Wertstufen 3, 4, 6, 8 und 24 Skilling verausgabt. Die Auflagen der Marken betrug gemäß Michelkatalog , zwischen 91100 für die 3 Skilling und 6579780 für die 4 Skilling. Die Marken haben öfters Zahnmängel, dies führt auch zu den häufigen Reparaturen bei dieser Ausgabe. Die ungebrauchten Marken sind relativ selten auf Auktionen zu finden. Die Preisrelation ungebraucht zu gebraucht entspricht nicht dem tatsächlichen Vorkommen. Gebrauchte Marken werden immer wieder auf Auktionen angeboten. Als Besonderheiten sind zu nennen der Fehldruck der 3 Skilling in gelborange statt grün und die geschnittenen Werte der 6 und 8 Skilling von denen es sechs bzw. zwei Exemplare (gemäß Michelkatalog) gibt. Interessant ist, das bis auf zwei geschnittene 6 Skilling alle anderen den Stempel Carlshamn tragen.



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 03.06.2019 19:53:53 Gelesen: 30900# 82 @  
Gemäß Michelkatalog verausgabte der mittelamerikanische Staat El Salvador im Mai 1867 seine ersten Marken. Es wurden vier Werte mit den Wertstufen 1/2, 1, 2 und 4 Real verausgabt.



Gruss
Martin
 
marc123 Am: 25.06.2019 20:43:55 Gelesen: 30775# 83 @  
USA (Unions-Ausgaben)



Laut Michel erschienen die ersten beiden Werte zu 5 und 10 C. am 1. Juli 1847.

Faltbrief von New York nach Hartford vom 29. Juni 1849 (Handschriftlich im Briefinnern vermerkt).

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 10.08.2019 22:26:54 Gelesen: 30522# 84 @  
Neapel

Laut Michel erschienen die ersten sieben Marken (1/2; 1; 2; 5, 10; 20; 50 Grana) Neapels am 1. Januar 1858.



Hier drei Briefe mit den Werten 1, 2 und 5 Grana.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 11.08.2019 11:33:07 Gelesen: 30490# 85 @  
@ Martin de Matin [#76]

Hallo Martin,

als Ergänzung noch drei Briefe von Modena.





Wie Du schon bemerkt hast existieren die Marken mit und ohne Punkt hinter der Ziffer. Laut Michel existiert die 1 Lira nur mit Punkt, die 15 und 25 Cent nur ohne Punkt. Die 5, 10 und 40 Cent existieren in beiden Varianten.

Bei den von mir gezeigten Briefen hat nur die 5 Cent einen Punkt hinter der Ziffer.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 20.08.2019 11:05:44 Gelesen: 30322# 86 @  
Kirchenstaat

Laut Michel erschienen die ersten neun Marken (1/2; 1; 2; 3; 4; 5, 6; 7; 8 Baj) des Kirchenstaats zwischen dem 1. Januar und dem 1 Oktober 1852.




Hier Briefe mit den Werten zu 1, 2 und 5 Baj.

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 24.08.2019 14:32:08 Gelesen: 30234# 87 @  
Nach Kohlhandbuch verausgabte das Grossfürstemtum Finnland am 1.3.1856 (Michel schreibt 3.3.1856) seine ersten Marken. Es erschienen zwei Marken eine 5 Kopeken und eine zu 10 Kopeken. Die Währung in Kopeken ist dadurch bedingt, das Finnland unter russischer Herrschaft stand.Die Bogen bestanden gem. Kohlhandbuch aus zwei Reihen zu je 10 Marken, wobei die Reihen Kopfstehend zueinander standen. Dadurch sind senkrechte Paare immer Kehrdrucke. Die Kehrdrucke existieren nur noch in wenigen Stücken und sind sehr begehrt und werden hoch bezahlt. Waagerechte Paare sind eher zu finden aber trotzdem selten.



Das oben gezeigte Stück der 10 Kopeken soll als Warnung dienen. Ich habe die Marke vor circa 25 Jahren bei einem Händler mit Ladengeschäft(er existiert seit ca. 20 Jahren nicht mehr) als einwandfrei erworben. Auf den ersten Blick sieht sie gut aus, aber nur das Oval ist original und der Rest ist hinterlegt. Die ovale Einfassung ist teilweise nachgemalt. Oval geschnittene Marke sing deutlich weniger Wert als rechteckig geschnittene, deshalb werden die Ränder gerne ergänzt.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.09.2019 18:24:29 Gelesen: 30161# 88 @  
Gemäß Michel verausgabte der indische Feudalstaat Dschammu und Kaschmir am 23.3.1866 seine ersten Marken. Es wurden Marken in den Wertstufen 1/2 Anna, 1 Anna und 4 Anna ausgegeben. Nach meinem Gibbonskatalog von 2003 wurden in grauschwarz die 1/2 Anna und die 1 Anna ausgegeben und in ultramarin alle drei Wertstufen. Über die Wertangabe, die im Zentrum des Bildes befindet, gab es immer wieder unterschiedliche Auslegungen welches die ein Anna und welche Angabe die vier Anna ist. Die Wertstufen habe ich untenstehend nach Gibbons abgebildet.



Nun zu den Marken; ich zeige hier eine grauschwarze 1/2 Anna und eine ultramarine 1 Anna. In Kaschmir wurde anfangs mit roter Stempelfarbe entwertet und in Jammu mit einem lila Farbton. Bei später Ausgaben wurde schwarze Stempelfarbe verwendet. Dies hilft einem die späteren neuen Auflagen in leicht anderer Farbe zu unterscheiden, denn das grauschwarz ist gar nicht so grau wie man vielleicht denkt. Ich habe bewust eine stärker beschädigte 1/2 Anna ausgewählt da man bei ihr den siegelartigen Stempel recht deutlich erkennen kann. Bei späteren Ausgaben erkennt man meist nur einen öligen rote Fleck.



Gemäß Handbuch der Briefmarkenkunde sind die Inschriften der Marken zweisprachig (persisch und dogra). Auf der rechten Seite ist auch in persisch die Jahreszahl 1923 der einheimischen Zeitrechnung abgebildet(siehe Pfeil), dies entspricht 1866 unserer Zeitrechnung.

Das besondere an den Marken ist, das sie in Wasserfarbe gedruckt wurden. Sie sind also extrem feuchtigkeits empfindlich.



Nun ein kleiner Überblick über die Marken von Dschammu und Kaschmir und ihre Seltenheit. Frits Staal hat sich mal grob über die Anzahl der existierenden Anzahl der einzelnen Marken in seinem Buch geäussert. Er hat die Marken in die untenstehenden Kategorien eingeteilt.

-gewöhnlich
-mindestens 100 Stück
-25 bis 100
-11 bis 25
-weniger als 10
-Unikat oder fast Unikat

Wenn manche meinen die ersten Marken von Rumänien wären Seltenheiten, so würde man aus Sicht von Dschammu und Kaschmir-Marken, die Marken von Rumänien als "Massenware" bezeichnen. Einige der Marken brauchen sich von der Seltenheit her, nicht vor den Erstausgaben von Mauritius, Hawaii oder Britisch Guyana verstecken, nein sie sind sogar seltener. Von den ersten 100 Katalognummern nach Gibbons, sind mehr als vierzig Stück, von denen jeweils weniger als hundert Exemplare bekannt sind.

Der Katalogwert ist aber nur ein Bruchteil von den hochgehandelten Gebieten.
Das Problem von Jammu und Kaschmir ist, man kann sie nur selten erwerben, und die meisten sind nur Neudrucke oder aber Fälschungen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 01.09.2019 19:04:07 Gelesen: 30154# 89 @  
@ Martin de Matin [#88]

Da kann ich dir recht geben. Es gibt tatsächlich mehrere Länder, die viele äusserst seltene Marken haben, und die indischen Staaten haben da vermutlich viele "Kandidaten" für Welt-Raritäten.

Ich erinnere daran, dass z.B. auch Afghanistan mehrere Grossraritäten hat, die im XIX. Jahrhundert auch sehr hoch bewertet waren! Wir können nachlesen, dass z.B. der "Briefmarkenkönig" Ferrary einst eine "Post Office-Mauritius" gegen eine seltene Marke von Afghanistan tauschte. Aus Sicht von heute war dies ein riesiges "Verlustgeschäft", denn die Mauritius-Marken waren immer teuer, die Afghanistan-Marken aber waren vor hundert Jahren teurer als heute (kaufkraftsbereinigt) und sind heute weit, weit weg von den Notierungen zu Mauritius.

Die Popularität des Sammelgebietes ist eben auch entscheidend.

Ich denke, auch die Semstvo-Marken (Russische Landpost) sind zum Teil weit unterbewertet, wenn man ihre Seltenheit in Betracht zieht.

Es gibt Philatelisten, die meinen, Lokalmarken seien "zu recht" weniger beliebt und weniger wert als Briefmarken von grossen Staaten. Aber da gibt es verschiedene Ansichten.

Heinz
 

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