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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2863 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 28.05.2015 14:31:04 Gelesen: 1015800# 564 @  
Liebe Freunde,

mir fiel dieser Brief in der Bucht auf, weil er unten einen merkwürdigen Vermerk hat und dass der Stempel eine Type 7A sein könnte, wie man sie von Straubing kennt - ich schätze ihn daher auf 1869 oder 1870.



Darüber hinaus zeigt die Marke 3 Kratzer, was nicht eben wenig ist, auf gut. 2 qcm, einen riesenrandigen Schnitt, dem eine Marke rechts zum Opfer fiel und die typische Abrißkante oben links, welche darauf hin deutet, dass der Postler einen Streifen waagrecht aus dem Bogen geschnitten, Vortrennschnitte angebracht und dann nur noch leicht abzureißen hatte, um sie schnell aufzukleben zu können.

Aber zurück zu unserem Vermerk: "Marke wurde bezahlt steht da tatsächlich. Also darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, dass man die Marken bei der Post auch noch kaufen musste! Das ist ja allerhand! Was der Absender, von dem dieser Vermerk ohne Zweifel angebracht wurde, mit dieser Aussage bezwecken wollte, weiß ich leider nicht. Für Ideen bin ich aber immer dankbar (die Adresse lautet übrigens: Seiner Wohlgeboren Herrn Andreas Koch Schieferdeckermeister in Bamberg")

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.06.2015 10:43:53 Gelesen: 1013992# 565 @  
Liebe Freunde,

"en passant" eingekauft habe ich diesen Brief aus Lambrecht nach Colmar (wunderschöne Stadt - wer noch nicht da war, bitte besuchen; wer schon da war, bitte wieder hinfahren) vom 7.11.1866. Der bis 10g leichte Brief wurde nicht direkt über Neustadt, Landau und Wissembourg spediert, sondern über Karlsruhe (geschlossener Transit, nie zu sehen) und Kehl Richtung Strasbourg, wo er am Folgetag eintraf und noch am selben Tag nach Colmar gelangte.

Es ist immer reizvoll, innerhalb eines Postvertrages die Leitwege zeigen zu können - für den Vertrag von 1858 wären dies aus der Pfalz Forbach, Wissembourg und Strasbourg.

4,8x verblieben von den frankierten 12x Bayern, 7,2x waren intern an Frankreich zu vergüten. Für beide wohl kein schlechter "deal" bei diesen eher kurzen Strecken.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.06.2015 13:59:56 Gelesen: 1012933# 566 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Dienstbrief des Stadtmagistrats Augsburg von 11.5.1849 an das württembergische Oberamt in Backnang. Da es ein reiner Dienstbrief war, notierte man, wo auch immer, R.S. D.G. und 12026.



R.S. = Regierungs - Sache ist klar, also portofrei. D.G. = kenne ich nur als Abkürzung für "Durch Güte", eine Beförderungsart, deren sich nur die Privaten bedienten und die der Verkürzung des Postlaufs diente, weil der Brief einen Teil der Strecke durch die Güte einen Privaten zurücklegte und demnach günstig für den Empfänger wurde. Bei einem Dienstbrief machte er keinen Sinn, womit ich davon ausgehe, dass D.G. etwas anderes bedeutet haben musste.

12026. war die Expeditionsnummer, heute Geschäftszeichen, unter der die Sache beschieden wurde.

Schön noch der Briefkopf und Inhalt:



"An das Königliche Würtembergsche Oberamt Backnang

Kur- und Verpflegskosten des Schlossergesellen Karl Freitag von Backnang betreffend.

Man beehrt sich zu erwidern, daß die mit verehrlichem Schreiben vom 2. d. Monats rubrizirten Betreffs anhergesendeten 2 Florin 24 Kreuzer richtig eingelaufen sind.

Hochachtungsvollst
Der I. Bürgermeister usw."

Schön zu sehen, dass die jeweiligen Heimatgemeinden für Kosten ihrer Bürger in der Fremde aufzukommen hatten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.06.2015 11:18:12 Gelesen: 1011940# 567 @  
Liebe Freunde,

Farben bedeuten mir fast nichts, aber hier musste es halt ein hübscher Brief mit einer 5b von Augsburg, 21.8.1854, nach Debreczin in Ungarn sein, weil die Marke halt nun mal 4 Schnittlinien hat und der Laufweg über München und Wien ins wunderschöne Ungarn führte und nicht, wie ich es auch zeigen kann, über das entfernte Bodenbach zwischen Sachsen und Böhmen.



Von daher hoffe ich, dass er trotz des anspruchsvollen Titels dieses Threads hier zurecht gezeigt werden darf.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.06.2015 20:12:31 Gelesen: 1011705# 568 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, der am 12.4.1846 versendet wurde aus dem schwäbischen Schwabmünchen nach Lausanne in der Schweiz, Bayern berechnete für den Brief 10 Kreuzer wovon 6 Kreuzer an Bayern gingen.

Was aber hat die durchgestrichene 2 zu bedeuten? Gestempelt wurde hier mit einem Halbkreisstempel (11a) aus der Periode von 1843 - 1849 wo dieser Stempel in rot abgeschlagen wurde. Rückseitig ist der Stempel von Lausanne etwas schwach abgeschlagen auch wurde der Brief etwas unsanft geöffnet.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.06.2015 22:33:16 Gelesen: 1011685# 569 @  
@ Gernesammler [#568]

Hallo Rainer,

ich glaube, ich muss da etwas korrigieren. Bayern notierte 6 Kr. für sich bis zur Grenze nach Lindau.

Dort wurden 10 Schweizer Kreuzer notiert in der typischen Farbe von Zürich (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).

Mit 16 Schweizer Kreuzern belastet kam er dort an - also:

6 rheinische Kreuzer für Bayern,
6 Schweizer Kreuzer für Zürich (Postgebiet, nicht Kanton) und
4 Schweizer Kreuzer für Waadt (Lausanne).

Es könnte 2 oder 20 heißen, sieht mir aber eher nach Bleistift aus - damit durfte man früher keine Briefe taxieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.06.2015 19:14:18 Gelesen: 1011599# 570 @  
@ bayern klassisch [#569]

Hallo Ralph,

danke für die genaue Portobeschreibung, die 20 ist in blauer Farbe und jemand hat leider versucht da etwas zu radieren, siehe das kleine Loch zwischen 2 und 0.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 30.06.2015 19:51:30 Gelesen: 1011592# 571 @  
@ Gernesammler [#570]

Hallo Rainer,

dann lass es am besten so, wie es jetzt ist - da kann man nichts mehr machen und gut sieht der Brief ja allemal aus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.07.2015 19:30:20 Gelesen: 1010919# 572 @  
Liebe Freunde,

die Bilder sind aus der Bucht, daher nicht so dolle, aber ich habe mich trotzdem sehr gefreut, das folgende Briefchen aus Unterfranken schnappen zu können.





Aufgegeben in Karlstadt am 16.6.1853 galt noch die Regelung der geteilten Frankoabgeltung, so dass Bayern für seine Strecke 9x in Marken und für die Schweiz 3x bar vereinnahmen musste.

Die Marken sind sehr ungewöhnlich frankiert - statt der obligaten 9x grün hat man diesmal 3 mal 1x und 1 mal 6x frankiert. Zwar ist das Schnittergebnis nicht überwältigend, aber eine solche Kombination in Verbindung mit einem Auslandsbrief wird man lange suchen müssen.

Siegelseitig die 3x für die Schweiz - leider hat das Attest keine Wirkung hier und muss neu verfasst werden, um der postgeschichtlichen Besonderheit Rechnung zu tragen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 11.07.2015 20:48:08 Gelesen: 1010731# 573 @  
@ bayern klassisch [#572]

Lieber Bayern Klassisch,

vor kurzem habe nachfolgenden Beleg bekommen, der natürlich in keinster Weise mit deinen gezeigten mithalten kann.



Aufgeben am 01.10.1872 in Regensburg und (na klar) nach Magdeburg gesendet. Dazu waren 3 Kreuzer erforderlich - hier wurden 3 Einzelmarken von je 1 Kreuzer dazu verwendet. Die Ankunft war am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 11.07.2015 22:59:22 Gelesen: 1010713# 574 @  
@ Magdeburger [#573]

Lieber Magdeburger,

dafür lief deiner nach Magdeburg - meiner nicht.

Ich würde etwas gegen den Stock machen, sonst kann das ins Auge gehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.07.2015 17:59:41 Gelesen: 1010158# 575 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief vom 18.9.1875 aus Kempten, der mit 7 Kr. frankiert wurde und den es so nur vom 1.7.1875 - 31.12.1875 geben konnte, weil es bereits der UPU - Tarif war und dieser galt nur 6 Monate für Bayern in der Kreuzerzeit, weswegen solche Briefe auch keine Massenware darstellen, sondern selten sind.





Gerichtet war er an Giuseppe Gambarova im piemontesischen Vercelli. Ausweislich des Ankunftsstempels kam er 2 Tage später dort an.

Den Inhalt hätte ich vor 15 oder 20 Jahren wohl noch übersetzen könnten, aber so ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.07.2015 15:34:12 Gelesen: 1008897# 576 @  
Liebe Freunde,

ein Stück, wie man es nicht jeden Tag findet, zeige ich heute.



I. Möglich war eine Leitung über Lindau - Schweiz - Mailand, oder über Innsbruck / Reutte. Mein Brief lief über Füssen - Innsbruck, damit ist die Schweiz draußen.

Für die Strecke Bayern - Österreich - Grenze zu Modena galt das Loth exklusive, für die Strecke Grenze Modena bis zum Empfänger galt das Loth inklusive (s. S. 203 oben).

Die siegelseitig notierten 3 Kr. CM = 4 Kr. rheinisch hätten also zu den 9 Kr. (Augsburg - österreichische Grenze zu Modena von über 20 Meilen Entfernung) = 13 Kr. kommen müssen, um den Brief voll zu frankieren.

Der Absender zahlte aber 17 Kr., weil er wohl die Leitung über die Schweiz (via Lindau - Mailand) erwartete, doch machte ihm Augsburg einen Strich durch die Rechnung.

Ich freue mich daher sehr über den Brief, weil:

1. Briefe von Bayern in das Herzogtum Modena handverlesen sind,
2. Fehlfrankierte Briefe mir bisher nicht bekannt waren,
3. er in einer Transit - Austria - Sammlung von Bayern aus perfekt passt und
4. er für den Transit über die Schweiz frankiert war, womit die Sammlung Bayern - Schweiz auch zu Ehren kommt.







Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2015 12:39:36 Gelesen: 1008782# 577 @  
Liebe Freunde,

der hier war lange in der Bucht, dann habe ich mich seiner erbarmt und ihn an Land gezogen, denn Brüderchen hat er hier ganz gewiss.



In Lindau im Bodensee am 24.3.1868 schrieb man nach Schwyz in der Schweiz einen einfachen Brief. Dabei reichten die verklebten 6 Kr. aber nicht.

Hintergrund: Der Altvertrag mit der Schweiz vom 1.10.1852 muss immer im Zusammenhang mit dem DÖPV gesehen werden. Als letzterer zum 31.12.1867 seine Äuglein zu machte, dachten auch viele, der Vertrag mit der Schweiz wäre beendet worden, denn zum 1.1.1868 trat ja der neue Vertrag mit allen deutschen Staaten, Luxemburg, Österreich und Ungarn in Kraft, der ja nur noch 3 Kr. entfernungsunabhängig von der dänischen Grenze bis zur Grenze Rumäniens vorsah. Warum sollte da ausgerechnet die mitteleuropäische Schweiz nicht inkludiert worden sein? War sie aber nicht ...

Die alten Tarife bis 10, über 10 bis 20 und über 20 Meilen zur Schweiz galten noch bis zum neuen Vertrag vom 1.9.1868, so dass sowohl die Korrespondenten, als auch die Postler genau aufpassen mussten, wohin die Post gehen sollte.

Von Lindau nach Schwyz waren es genau 99 km, so dass zu rechnen war: 1. Rayon Bayern = 3 Kr. plus 2. Rayon der CH = 6 Kr. = 9 Kr. Franko. Da nur 6 Kr. verklebt waren, war der Brief unterfrankiert und mit dem fehlenden Franko von 3 Kr. = 10 Rappen nach zu taxieren. Auch hier gab es einen Unterscheid, in dem kein Strafporto zu taxieren war, wie es im DÖPV und ab 1868 sonst üblich war (Erhöhung teils um 100%).

Die bayerische 3 zeigte also an, was fehlte und die Lindauer notierten gleich die Schweiz - Währung mit 10 Rappen dazu - was ungewöhnlich war, denn die Schweiz taxierte eigentlich IMMER in Rötel, nie in Blau!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.08.2015 14:04:48 Gelesen: 1008360# 578 @  
Liebe Freunde,

auf solch einen Brief wartete ich noch, hielt seine Existenz für möglich, wenn auch nicht gerade wahrscheinlich und dann kam er zum Sofortkauf in der Bucht an und musste nicht lange dort verweilen.



Vom württembergischen Stadtschultheißenamt Ulm wurde ein Dienstbrief (!) an das bayerische Landgericht Lauingen frankiert und chargiert abgesandt, der am 22.7.1867 6 Kr. Franko und 6 Kr. Recogebühr kostete. Aber nicht etwa in Ulm, wie sich das gehört hätte, sondern in Neu-Ulm, was die Aufgabepost wohl so stark verwirrt hat, dass sie den roten Chargé - Stempel sogar gegen die Vorschrift siegelseitig abschlug, was man bei Baden hin und wieder, bei Bayern aber praktisch nie findet. Voila - hier kam alles zusammen.

Unter der Reco - Nr. 703 aufgenommen, wurde er am selben Tag in Lauingen zugestellt. Der Inhalt betrifft eine verlorene Rechtssache einer bayerischen Dame, die für die Kosten aufzukommen hatte. So war der einen Pech des anderen Glück!

Die Entfernung war hier überhaupt nicht ausschlaggebend, denn Ulm und Lauingen lagen im 10 Meilen Rayon, der nur 3 Kr. bei der Aufgabe frankiert gekostet hätte. Aber als Postvereinsbrief wäre er mit 3 Kr. je Loth zu frankieren gewesen, während er nun als innerbayerischer Brief bis 15 Loth wiegen durfte, um maximal 6 Kr. wie hier zu kosten. Also dürfen wir davon ausgehen, dass er mindestens in der 3. Gewichtsstufe lag, so dass sich der illegale Grenzübertritt über die Donau gelohnt hatte.

Wenn ich jetzt noch einen bayerischen Brief aus Neu-Ulm fände, der in Ulm aufgegeben wurde ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.08.2015 15:25:16 Gelesen: 1008113# 579 @  
Liebe Freunde,

war der vorherige Brief ohne Qualität, aber mit viel Postgeschichte behaftet, so ist er hier umgekehrt.



Weil ich auch mal einen Neujahrsbrief zeigen möchte, präsentiere ich diesen hier vom 1.1.1864 von Wunsiedel nach Neustadt an der Kulm, 27 km Entfernung und mit 6 Kreuzer daher im 2. Gewicht. Viel schöner geht es wohl kaum, oder?

Der Kenner schaut noch erfreut auf die Sondertype des kleinen Aufgabestempel, den es so nur in Wunsiedel gab. Dazu ein gelernter Schönstempler, dessen 600er immer traumhaft gut saß. Meinen herzlichen Dank dafür noch posthum, Herr Expeditor.

Liebe Grüsse von bayern klassich
 
bayern klassisch Am: 18.08.2015 15:17:02 Gelesen: 1005586# 580 @  
Liebe Freunde,

ein Hin- und Herbrief aus Straubing 5.9.1864 vom Notar dort ans Landgericht in Landau an der Isar. Dort am 6.9.1864 eingeschlagen.





Retour als portofreie Regierungs - Sache vom Gericht in Landau an der Isar an den Notar Hingerl nach Straubing vom 21.9.1864, in Straubing am 22.9.1864 angelandet. Rückseitig der Vermerk: "Ins. der K. Post dahier am einundzwanzigsten September 64 Karl Grehts (?)" Die Insinuation von 4 Kreuzer war aber zahlbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.08.2015 17:03:41 Gelesen: 1004790# 581 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, sollte ein Paketbegleitbrief sein für ein Paket von 11 3/4 Lot, welches von einem Herrn Adam Nadig aufgegeben wurde am 15.6.1840 in Hof und verschickt wurde nach Gera an Herrn C.J. Mengel.

Der Stempel in der Sonderform "von HOF" No.9 ist ja nicht so häufig, was aber hat die 9 zu bedeuten, ist dies die Aussage für das Gesamtporto und die 6 1/2 in Rötel dann das was an Porto Thüringen zugesprochen wurde? Bin für Hinweise und Korrekturen dankbar.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.08.2015 18:28:32 Gelesen: 1004770# 582 @  
@ Gernesammler [#581]

Lieber Rainer,

die 9 im Stempel ist die Manualnummer in Hof gewesen - diese Nummer wurde auch auf dem Postschein vermerkt, den der Absender bekommen hat.

6 1/2 Silbergroschen war das Porto, das der Empfänger zahlen durfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2015 18:44:29 Gelesen: 1004763# 583 @  
@ bayern klassisch [#582]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Antwort, nach meinem letzten Brief aus Hof, den Du mir beschrieben hattest, welcher auch in Silbergroschen notiert war, hatte ich den selben Gedanken beim Porto, war mir aber nicht sicher und deshalb frage ich lieber nach.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.08.2015 10:53:53 Gelesen: 1004646# 584 @  
@ Gernesammler [#583]

Hallo Rainer,

nachfragen schadet nie, zumal wir hier einen ausgewiesenen Experten für die Altdeutschland Fahrpost haben (der liebe Magdeburger), für den solche Briefe kein Problem darstellen sollten.

Noch etwas zu den bayerischen Fahrpoststempeln: Diese wurden regional bzw. vor Ort gefertigt, daher gibt es auch eine Vielzahl von Sonderformen und eigenartigen Typen. Fast allen gemein war im oder unter dem Stempel eine Freizeile, in der die Manualnummer eingetragen werden sollte (Contraventionen sind ganz selten, weil Fahrpostbriefe i. d. R. sehr wichtig waren).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.09.2015 14:38:20 Gelesen: 1003229# 585 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief, der es im wahrsten Sinne des Wortes "in sich" hat.



Geschrieben wurde er am 28.2.1865 in Ludwigshafen am Rhein und der Adressat spielt hier, ausnahmsweise, überhaupt keine Rolle (pro forma: Firma Orth in Marktheidenfeld).

Denn der Absender war die amtsbekannt schlaue Firma Lippmann und Biernbaum in Ludwigshafen und Mannheim. Weil L & B mal bayerische, mal badische Kunden belieferten und somit in Korrespondenzkontakt standen, galt es zu schauen, dass die gemeinsamen Korrespondenzen "wohlfeil" blieben.

Ging das legal nicht, ging es eben anders ...

So ließ sich unsere Ludwigshafener Firma die Briefe aus Baden nach Mannheim schicken, wohin selbige ab dem 1.10.1862 nur noch entfernungsunabhängig 3 Kr. kosteten, während man Wert- und Geldsendungen an die eigentliche Adresse in Ludwigshafen geschickt sehen mochte.

Solche kleinen Sachen sind es, die den eigentlichen Reiz in der Postgeschichte und damit der Philatelie ausmachen, weniger die blauen und roten Mauritius nahe der afrikanischen Küste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.09.2015 19:09:28 Gelesen: 1003183# 586 @  
@ bayern klassisch [#585]

Hallo Ralph,

ein tolles Stück, was Du da zeigst und jetzt weiß ich wenigstens, wer mich überboten hat. :-)

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.09.2015 19:33:01 Gelesen: 1003176# 587 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte hier einen Brief von 1830 zeigen der verschickt wurde aus Kirchheimbolanden einem kleinen Ort in der Pfalz der aber schon in den 1830er Jahren mehr als 5000 Einwohner zählte.

Im Jahre 774 wurde der Ort Kirchheim erstmals erwähnt, später gehörte er den Herren von Bolanden. Ende des 13. Jahrhunderts war Kirchheim durch Erbschaft im Besitz der Sponheimer Nebenlinie Bolanden-Dannenfels. Graf Heinrich II. von Sponheim-Bolanden († 1393) ließ das Dorf 1368 zur Stadt erheben und machte diese zu seiner Residenz. Über seine Enkelin Anna von Hohenlohe († 1410) und ihren Mann Philipp I. von Nassau-Saarbrücken-Weilburg fiel schließlich Kirchheimbolanden und der gesamte Sponheim-Bolander Familienbesitz an das Haus Nassau, das ihn bis zum Ende der Feudalzeit besaß.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war Kirchheim Sitz eines Landkommissariats im bayerischen Rheinkreis.

Jetzt zurück zum Brief dieser wurde gesendet an das Grossherzogliche Badische .... Stadtamt zu Sulburg/Müllheim.

Abgeschlagen wurde ein Einzeiler von Kirchheimbolanden in rot und auf der Rückseite ist ein Stempel den man leider nicht entziffern kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.09.2015 20:26:22 Gelesen: 1003162# 588 @  
@ Gernesammler [#587]

Hallo Rainer,

tut mir leid, dass ich dich überboten habe - wenigstens bleibt er im Forum und das ist doch schon was. :-)

"Bürgermeisteramt" steht auf deinem schönen Brief.

Den Absenderstempel vermag ich leider auch nicht zu entziffern, aber dieses Forum wäre nicht dieses Forum, wenn es nicht einer zumindest könnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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