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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2863 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 19.08.2020 20:00:50 Gelesen: 548506# 1939 @  
@ Gernesammler [#1938]

Hallo Rainer,

Platte 6 ist gar nicht so häufig. Mittenwald an der Isar hat schon in den 1850er Jahren praktisch nie Ankunft gestempelt. Erst in den 1860ern fing man damit dort an. Vorschrift war es seit 1843 auf Befehl des Königs, aber in Bayern glaubten einige sich auch dann nicht nach den Vorschriften halten zu müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 09:32:14 Gelesen: 547635# 1940 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Karte, selbstgefertigt, natürlich nicht von mir, sondern vom damaligen Handelshaus Heinrich Bachmann in Augsburg, die am 7.9.187? direkt in den Schlitz des Bahnpostwagens der Strecke Augsburg - Nürnberg eingeworfen wurde und das baldige Erscheinen eines Handlungsreisenden androht.



Empfänger war Ferdinand Löcklin in Bopfingen, der die hinten leere Karte Gott-sei-Dank aufbewahrte.

Ich mag solche privat hergestellte Karten sehr, die nach den Bestimmungen der Postverwaltung hergestellt werden mussten (Länge, Breite, Dicke des Papiers, Adressangabe usw.). Man bekommt sie heute für den Preis einer Pizza, die weitaus schneller verdaut ist, als die Freude über solch ein fast 150 Jahre altes Stück anhält.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.08.2020 20:34:45 Gelesen: 546073# 1941 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Nr. 22 auf einer Ortspostkarte Nürnberg vom 17.5.1875.



Diese 1 Kreuzer Orts- oder Lokalbezirksfrankaturen sind als Postkarte nicht häufig, weil ja auch Briefe nicht mehr kosteten. Ihr Vorteil war der, dass sie schneller verschickt werden konnten, brauchte man doch kein Kuvert, keinen Bogen Schreibpapier, kein Siegel zum Verschließen usw..

Diese hier hat noch mittig ein Nagelloch, denn manchmal wurde diese Karten einfach nach Erledigung auf einen langen Nagel gezogen und an geeigneter Stelle aufbewahrt.

Geordert wurden hier 50 Pechwürfelkohlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.08.2020 15:19:51 Gelesen: 545613# 1942 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief von J.G. Süsskind aus Augsburg vom 19.7.1849 an J. Isler in Wohlen, der Brief wurde über Zürich geleitet wo er am 21.7.1849 weiterspediert wurde, wann er dann zur Ausgabe kam belegt leider kein Stempel.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / 18 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).
6 Schweizer Kreuzer bis Zürich und weitere 4 Kreuzer bis Wohlen macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 18 Kreuzer gesamt.

Gestempelt wurde Augsburg mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler 10) und auf der Rückseite der Zweikreisstempel von Zürich am 21.7. Vormittag.

Gruß Rainer



 
siegfried spiegel Am: 29.08.2020 16:04:00 Gelesen: 545602# 1943 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief mit gedrucktem Briefkopf "Die Fürstlich Schwarzenbergische Dominal-Kanzlei" vom 12. Mai 1858 nach Neustadt a.d. Aisch, Mühlradstempel 300 der 2. Verteilung von Markt Bibart.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 29.08.2020 20:16:15 Gelesen: 545557# 1944 @  
@ Gernesammler [#1942]

Hallo Rainer,

ein schöner und interessanter Brief aus dem Juli 1849, vlt. dem Schicksalsmonat der bayerischen Postgeschichte.

Politisch war das Land zerrüttet, finanziell am Ende, von Affären geplagt und just zum 1.7.1849 sollten die ersten Briefmarken Deutschlands erscheinen - was aus o. g. Gründen natürlich nicht gelang.

Aber das Regulativ für die neuen Gebühren kam doch - die Marken mit einer 4 monatigen Verspätung.

Der Beamte in Augsburg muss somit unterscheiden, ob der Brief ein Loth (Inland neu), oder nur ein halbes Loth (Ausland Alttarif) wiegen durfte, um einfach zu bleiben. Er musste unterscheiden, welche Entfernungen zu berechnen waren, oder ob es Sondertarife gab - hier 8 Kreuzer Sondertarif für einfache Briefe aus Augsburg in die Schweiz über Lindau und per Dampfboot über den Bodensee.

Die Schweiz war zwar ab 1.1.1849 ein Bundesstaat geworden, mit einer neuen Bundespost, aber die Altverträge, die Bayern mit den verschiedenen Schweizer Kantonen abgeschlossen hatte, galten noch immer fort - bis 30.9.1852!

Daher, du hattest es richtig eruiert, galt der PV Bayern - Zürich von 1829 (!) mit 6 Kr. Transit für Zürich Postgebiet (Achtung: Nicht Kanton Zürich!) und 4 Kr. für den Aargau.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.08.2020 14:34:04 Gelesen: 545373# 1945 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 18.5.1846 von G.Plachingen aus Finsterau in Freyung aufgegeben an Johann Anton Baader seeliger Erben.

Im Brief an Herrn Baader geht es um die Versicherungsfirma Börer & Porzelius die ab 1846 die gesamten Geschäfte für See-Fluß und Landtransport Versicherungen übernommen haben.

Für den Brief waren vom Empfänger 12 Kreuzer zu zahlen für Briefe über 30 Meilen und einem einfachen Gewicht von einem halben Loth.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Freyung (Winkler 11 b in grün / grünlichblau) einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 31.08.2020 20:16:15 Gelesen: 545110# 1946 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 13.9.1842 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg an das Pfarramt in Laufen, der Brief muss über das Landgericht Herzogenaurach spediert worden sein oder etwas mit diesem zu tun gehabt haben.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler 11a).

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist leider unleserlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.08.2020 20:44:39 Gelesen: 545106# 1947 @  
@ Gernesammler [#1946]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief ging nach "Hausen, Landgericht Herzogenaurach".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.09.2020 20:11:35 Gelesen: 544813# 1948 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 3.2.1854 aus Bamberg an das bayrische Kommisions Stadt Gericht in Schweinfurt mit 2 Beilagen mit Gewicht von 2 Pfund 8 Loth, hierfür musste ein Postvorschuss von 3 Gulden und 35 Kreuzern geleistet werden Gesamt für den Brief waren es 3 Kreuzer, aber warum steht als Gesamtsumme 3 Gulden 46 Kreuzer wo kommen die zusätzlichen 8 Kreuzer her. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Bamberg (Winkler 8b), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.09.2020 20:15:18 Gelesen: 543459# 1949 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 15.4.1869 aus München von Herrn Advokaten v.Leistner an und hier bei der Adresse bräuchte ich Hilfe nach Landsberg, hier kam der Brief am 16.4. zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b TypI, 28,5x4,5 mm) auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Landsberg (Winkler 12a).

Auf der Rückseite ist noch eine gut erhaltene Vignette des Advokaten.

Gruß Rainer


 
Bayern-WB Am: 08.09.2020 08:06:40 Gelesen: 543431# 1950 @  
Hallo Rainer,

der Brief ging

An das Officiers-Corps des Kgl. 7. Jäger Bataillons.

Beste Grüße
Will
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 08:43:44 Gelesen: 543426# 1951 @  
@ Bayern-WB [#1950]

Hallo Will,

Dankeschön für die Anschrift des Briefes.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 20:11:18 Gelesen: 543402# 1952 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.8.1851 von Herrn Friedrich Schmid & Cie nach Wohlen an Herrn Isler & Comp., der Brief kam am 29.8.1851 in Zürich an, einen Ausgabestempel von Wohlen gibt es nicht.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).
6 Schweizer Kreuzer Transit bis Zürich Postgebiet macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 14 Kreuzer gesamt, was ich hier vermisse sind die 4 Kreuzer die bis Wohlen hätten notiert werden müssen in der Gesamtsumme 18.

Ist dieses jetzt ein Versehen oder ein grober Fehler der Postbehörde dies nicht auszuzeichnen?

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg.(Winkler 8b, Typ 4 x 44 mm, 1851-1863) auf der Rückseite der Stempel von Zürich.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.09.2020 20:42:21 Gelesen: 543395# 1953 @  
@ Gernesammler [#1952]

Hallo Rainer,

1851 ist das komplizieste Jahr der deutschen Postgeschichte und auch für die Schweiz ist die Zeit 1851/52 sehr kompliziert.

Zwar galten noch formell die Altverträge, du hattest richtig den von Bayern und Zürich von 1829 genannt, aber auf der anderen Seiten gab es auch für nichtpostvertragliche Briefe ein 4 - Stufen - System für Auslandsbriefe in Richtung Schweiz; bis 10 Poststunden, bis 25 Poststunden, bis 40 Poststunden und über 40 Poststunden (eine Poststunde betrug 4,8 km).

Hier passen über 25 bis 40 Poststunden für 6 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 21:22:54 Gelesen: 543389# 1954 @  
@ bayern klassisch [#1953]

Hallo Ralph,

alles klar dann, kein Fehler der Post, ist das dann eine stille Abmachung beider Länder oder ein Zwischenvertrag bis neues verhandelt war ?

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.09.2020 23:15:16 Gelesen: 543379# 1955 @  
@ Gernesammler [#1954]

Hallo Rainer,

wenn man das wüßte - in den Schweizer Archiven war wenig bis nichts zu finden, von den Bayerischen reden wir besser nicht ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 19:56:06 Gelesen: 543354# 1956 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief als Muster ohne Wert aus Nürnberg vom 27.3.1843 von einem Herrn Stellmacher nach Wohlen an Herrn Isler & Bruggiester wann der Brief dort ankam, ich denke mal nach spätestens zweit Tagen eine genaue Aussage durch Stempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Bayern notierte 12 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 21 / 28 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).

9 Schweizer Kreuzer Transit bis Zürich Postgebiet macht mit den 12 Kreuzern für Bayern 21 Kreuzer gesamt, von dort bis Wohlen nochmals 6 Kreuzer für die 2.Gewichtsstufe und da die 27 in 28 überschrieben wurde gehe ich mal von 1 Kreuzer Bestellgeld aus.

Da der Brief erst bei Postschluß aufgegeben wurde und der Brief nicht mehr am gleichen Tag spediert werden konnte stempelte man auf der Nürnberger Post "Abends" um sich beim Kunden gegen Klagen wegen zu Spät kommenns abzusichern.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Nürnberg (Winkler 8b) und dem erwähnten Stempel Abends, auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 20:09:21 Gelesen: 543351# 1957 @  
@ Gernesammler [#1956]

Hallo Rainer,

da hast du ein gutes Stück an Land gezogen. Zu deiner Beschreibung darf ich korrigieren bzw. ergänzen:

Das Muster aus Nürnberg war sicher inliegend, weil Isler und Bruggießer Strohwaren produzierten und Strohwaren außerhalb des Briefes schnell ruiniert worden wären. Es ging also um eine Zollinhalgserklärung.

Nur im 1. Semester 1843 wurden bei den Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der Oberpostämter (OPÄ) versuchsweise die Stempel "Morgens" und "Abends" eingesetzt, weil diese großen Ämter oft mehrere Postabgänge am Tag hatten und man damit dokumnetieren wollte, ob der Brief Vormittags, oder erst Abends abgegangen war.

Bayern hielt ihn für einfach, daher 12 Kreuzer Porto bis Lindau. Lindau selbst durfte (und konnte) nicht die Schweizer Taxen notieren - die 1. Taxe ist die von Zürich und dort war der Transitbrief als einer im 2. Gewicht angesehen worden (über 1/2 bis 1 Loth), daher 6 + 3 = 9 Kr. Transit für das Postgebiet Zürich und im Aargau kamen dann weitere 6 Kreuzer dazu (über 1/2 bis 1 Loth, also 4 + 2 = 6 Kreuzer).

Die Summe dieser 3 Porti betrug nun 27 Kreuzer, aber der Aargau gab keine Briefe mit ungeraden Kreuzerporti ab, daher wurde stets auf die nächste gerade Zahl aufgerundet, jetzt also 28 Kreuzer. Ein Bestellgeld/Botenlohn gab es dort nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 21:27:24 Gelesen: 543340# 1958 @  
@ bayern klassisch [#1957]

Hallo Ralph,

danke, das mit dem aufrunden muss man erst mal wissen, das Muster klebt unten auf dem Brief.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 21:49:18 Gelesen: 543337# 1959 @  
@ Gernesammler [#1958]

Hallo Rainer,

aus dieser Korrespondenz liegen ca. 58.000 Briefe vor (also alle nach Wohlen), in denen einige Muster erhalten blieben. Ich habe Gott-sei-Dank auch das ein oder andere Stück mit Mustern, wie Isler seine Strohwaren fertigen sollte (Insider unterscheiden Musterbriefe von Herstellern und Bestellern).

Leider hat man das Gros der markenfrankierten Briefe ruiniert, indem man die Marken abgelöst hat und damit einen echten Schatz vernichtete, jedenfalls wertmäßíg hat man das wohl gezehntelt. Da müssen Traumbriefe hoch 3 dabei gewesen sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.09.2020 19:56:43 Gelesen: 541591# 1960 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Telegraphische Depeche vom 1.11.1850, von der königlich bayerischen Telegraphen Station in Augsburg vom 19. Nov. 1850 um 6 Uhr 18 Minuten Nach-Mittags.

Von Sr. Hoheit dem reg. Herzog v. Sachsen-Altenburg (Georg Karl Friedrich Franz) [1] dem Vater an seinen Sohn Sr. Hoheit Prinz Moritz zu Sachsen-Altenburg in Augsburg dort war dieser beim Militär, expediert um 6 Uhr 20 Minuten Nach-Mittags.

Die Depesche weist folgenden Text auf:

"Ja"
Altenburg, den 19. November Mittags
Der regierende Herzog

Gruß Rainer



[1] https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi9g4jQ2-vrAhWKLewKHa-jAMgQFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FGeorg_(Sachsen-Altenburg)&usg=AOvVaw1Bmks9U7_JfcKp4eYNkE3U
 
bayern klassisch Am: 15.09.2020 20:18:03 Gelesen: 541583# 1961 @  
@ Gernesammler [#1960]

Hallo Rainer,

wohl der kürzeste Telegraphentext, den man sich vorstellen kann.

Vermutlich lautete die Frage: Treffen wir uns Morgen Abend am Münchner Hauptbahnhof? :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.09.2020 19:45:40 Gelesen: 541453# 1962 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Obernzell vom 6.8.1849 an den Advocaten Seidl in Passau, dort wurde der Brief am 7.8.1849 in Empfang geschrieben. Für das Porto hatte der Advocat Seidl 3 Kreuzer zu zahlen die vorderseitig auf dem Brief vermerkt worden sind, was mich etwas verwundert ist die verkrüppelte 4 links neben der 3 wurde diese durch den Rötelstrich jetzt getilgt oder sehe ich etwas falsch.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Obernzell (Winkler 11b), auf der Rückseite gibt es nur ein gut erhaltenes Siegel.

Wozu wurde unten im Brieftext Caa (Sache) und eine 86 vermerkt beinhaltet der Text etwas interessantes was man wissen müsste?

Dies ist denke ich ein relativ später Vorphilabrief, da die Vorphilazeit in Bayern am 31.10.1849 endete und am 1.7.1849 ja eigentlich die ersten Briefmarken erscheinen sollten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 20:04:57 Gelesen: 541450# 1963 @  
@ Gernesammler [#1962]

Hallo Rainer,

ein schöner und nicht häufiger Brief - gut gekauft!

Im Inhalt ging es um die Wohnungsfeststellung, wobei die Schrift nicht einfach zu lesen ist.

Ich denke, dass die 1. Taxe der Aufgabepost fast wie eine 4 aussah, was auf eine 2. Gewichtsstufe des alten Reglements hingewiesen hätte (3x einfach, 4x über 1/2 bis 1 Loth), aber ab 1.7.1849, das hast du völlig richtig erkannt, gab es nur noch 3, 6 und 12 Kreuzer Porti, daher hat man eine große 3 zusätzlich vermerkt und mit Rötel unterstrichen.

Der Stempel ist nicht häufig und in schönem Blau abgeschlagen - die Forschung versucht heraus zu bekommen, wann die Stempel der farbigen Vormarkenzeit in das ab dem 1.11.1849 vorgeschriebenen Schwarz wechselten. Bei einigen Expeditionen wurde noch am 31.10.1849 in blau, rot bzw. grün gestempelt, ehe man am nächsten Tag (ein Feiertag!) das Stempelkissen wechselte und auf Schwarz umstellte (weil man keine farbigen Stempelabschläge auf den Marken sehen wollte hinsichtlich ihrer potentiellen Wiederverwendung).

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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