Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2904 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 10 20 30 40 50 60 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79   80   81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 100 110 117 oder alle Beiträge zeigen
 
bayern klassisch Am: 08.09.2020 23:15:16 Gelesen: 550587# 1955 @  
@ Gernesammler [#1954]

Hallo Rainer,

wenn man das wüßte - in den Schweizer Archiven war wenig bis nichts zu finden, von den Bayerischen reden wir besser nicht ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 19:56:06 Gelesen: 550562# 1956 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief als Muster ohne Wert aus Nürnberg vom 27.3.1843 von einem Herrn Stellmacher nach Wohlen an Herrn Isler & Bruggiester wann der Brief dort ankam, ich denke mal nach spätestens zweit Tagen eine genaue Aussage durch Stempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Bayern notierte 12 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 21 / 28 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).

9 Schweizer Kreuzer Transit bis Zürich Postgebiet macht mit den 12 Kreuzern für Bayern 21 Kreuzer gesamt, von dort bis Wohlen nochmals 6 Kreuzer für die 2.Gewichtsstufe und da die 27 in 28 überschrieben wurde gehe ich mal von 1 Kreuzer Bestellgeld aus.

Da der Brief erst bei Postschluß aufgegeben wurde und der Brief nicht mehr am gleichen Tag spediert werden konnte stempelte man auf der Nürnberger Post "Abends" um sich beim Kunden gegen Klagen wegen zu Spät kommenns abzusichern.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Nürnberg (Winkler 8b) und dem erwähnten Stempel Abends, auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 20:09:21 Gelesen: 550559# 1957 @  
@ Gernesammler [#1956]

Hallo Rainer,

da hast du ein gutes Stück an Land gezogen. Zu deiner Beschreibung darf ich korrigieren bzw. ergänzen:

Das Muster aus Nürnberg war sicher inliegend, weil Isler und Bruggießer Strohwaren produzierten und Strohwaren außerhalb des Briefes schnell ruiniert worden wären. Es ging also um eine Zollinhalgserklärung.

Nur im 1. Semester 1843 wurden bei den Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der Oberpostämter (OPÄ) versuchsweise die Stempel "Morgens" und "Abends" eingesetzt, weil diese großen Ämter oft mehrere Postabgänge am Tag hatten und man damit dokumnetieren wollte, ob der Brief Vormittags, oder erst Abends abgegangen war.

Bayern hielt ihn für einfach, daher 12 Kreuzer Porto bis Lindau. Lindau selbst durfte (und konnte) nicht die Schweizer Taxen notieren - die 1. Taxe ist die von Zürich und dort war der Transitbrief als einer im 2. Gewicht angesehen worden (über 1/2 bis 1 Loth), daher 6 + 3 = 9 Kr. Transit für das Postgebiet Zürich und im Aargau kamen dann weitere 6 Kreuzer dazu (über 1/2 bis 1 Loth, also 4 + 2 = 6 Kreuzer).

Die Summe dieser 3 Porti betrug nun 27 Kreuzer, aber der Aargau gab keine Briefe mit ungeraden Kreuzerporti ab, daher wurde stets auf die nächste gerade Zahl aufgerundet, jetzt also 28 Kreuzer. Ein Bestellgeld/Botenlohn gab es dort nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 21:27:24 Gelesen: 550548# 1958 @  
@ bayern klassisch [#1957]

Hallo Ralph,

danke, das mit dem aufrunden muss man erst mal wissen, das Muster klebt unten auf dem Brief.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 21:49:18 Gelesen: 550545# 1959 @  
@ Gernesammler [#1958]

Hallo Rainer,

aus dieser Korrespondenz liegen ca. 58.000 Briefe vor (also alle nach Wohlen), in denen einige Muster erhalten blieben. Ich habe Gott-sei-Dank auch das ein oder andere Stück mit Mustern, wie Isler seine Strohwaren fertigen sollte (Insider unterscheiden Musterbriefe von Herstellern und Bestellern).

Leider hat man das Gros der markenfrankierten Briefe ruiniert, indem man die Marken abgelöst hat und damit einen echten Schatz vernichtete, jedenfalls wertmäßíg hat man das wohl gezehntelt. Da müssen Traumbriefe hoch 3 dabei gewesen sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.09.2020 19:56:43 Gelesen: 548799# 1960 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Telegraphische Depeche vom 1.11.1850, von der königlich bayerischen Telegraphen Station in Augsburg vom 19. Nov. 1850 um 6 Uhr 18 Minuten Nach-Mittags.

Von Sr. Hoheit dem reg. Herzog v. Sachsen-Altenburg (Georg Karl Friedrich Franz) [1] dem Vater an seinen Sohn Sr. Hoheit Prinz Moritz zu Sachsen-Altenburg in Augsburg dort war dieser beim Militär, expediert um 6 Uhr 20 Minuten Nach-Mittags.

Die Depesche weist folgenden Text auf:

"Ja"
Altenburg, den 19. November Mittags
Der regierende Herzog

Gruß Rainer



[1] https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi9g4jQ2-vrAhWKLewKHa-jAMgQFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FGeorg_(Sachsen-Altenburg)&usg=AOvVaw1Bmks9U7_JfcKp4eYNkE3U
 
bayern klassisch Am: 15.09.2020 20:18:03 Gelesen: 548791# 1961 @  
@ Gernesammler [#1960]

Hallo Rainer,

wohl der kürzeste Telegraphentext, den man sich vorstellen kann.

Vermutlich lautete die Frage: Treffen wir uns Morgen Abend am Münchner Hauptbahnhof? :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.09.2020 19:45:40 Gelesen: 548661# 1962 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Obernzell vom 6.8.1849 an den Advocaten Seidl in Passau, dort wurde der Brief am 7.8.1849 in Empfang geschrieben. Für das Porto hatte der Advocat Seidl 3 Kreuzer zu zahlen die vorderseitig auf dem Brief vermerkt worden sind, was mich etwas verwundert ist die verkrüppelte 4 links neben der 3 wurde diese durch den Rötelstrich jetzt getilgt oder sehe ich etwas falsch.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Obernzell (Winkler 11b), auf der Rückseite gibt es nur ein gut erhaltenes Siegel.

Wozu wurde unten im Brieftext Caa (Sache) und eine 86 vermerkt beinhaltet der Text etwas interessantes was man wissen müsste?

Dies ist denke ich ein relativ später Vorphilabrief, da die Vorphilazeit in Bayern am 31.10.1849 endete und am 1.7.1849 ja eigentlich die ersten Briefmarken erscheinen sollten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 20:04:57 Gelesen: 548658# 1963 @  
@ Gernesammler [#1962]

Hallo Rainer,

ein schöner und nicht häufiger Brief - gut gekauft!

Im Inhalt ging es um die Wohnungsfeststellung, wobei die Schrift nicht einfach zu lesen ist.

Ich denke, dass die 1. Taxe der Aufgabepost fast wie eine 4 aussah, was auf eine 2. Gewichtsstufe des alten Reglements hingewiesen hätte (3x einfach, 4x über 1/2 bis 1 Loth), aber ab 1.7.1849, das hast du völlig richtig erkannt, gab es nur noch 3, 6 und 12 Kreuzer Porti, daher hat man eine große 3 zusätzlich vermerkt und mit Rötel unterstrichen.

Der Stempel ist nicht häufig und in schönem Blau abgeschlagen - die Forschung versucht heraus zu bekommen, wann die Stempel der farbigen Vormarkenzeit in das ab dem 1.11.1849 vorgeschriebenen Schwarz wechselten. Bei einigen Expeditionen wurde noch am 31.10.1849 in blau, rot bzw. grün gestempelt, ehe man am nächsten Tag (ein Feiertag!) das Stempelkissen wechselte und auf Schwarz umstellte (weil man keine farbigen Stempelabschläge auf den Marken sehen wollte hinsichtlich ihrer potentiellen Wiederverwendung).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.09.2020 19:43:56 Gelesen: 548044# 1964 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 12.2.1831 von einem Herrn Advocaten Deker spediert nach dem ca. 15 Meilen entferntem Weiler an Herrn Josef Grüßer.

Für das Porto hatte man in Augsburg 6 Kreuzer für den einfachen Brief bis 1/2 Loth veranschlagt bei der Entfernung von ca 15 Meilen ob dies noch in Augsburg oder in Weiler bemerkt wurde entzieht sich meiner Kenntnis, (ich denke aber in Augsburg da Weiler nach 1815 erst wieder 1851 in eine Post Expedition erhoben wurde) und jetzt wurde nach dem wiegen des Briefes die 6 Kreuzer gestrichen und 8 Kreuzer notiert sowie nter der 8 das Gewicht geschrieben.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a in rot , 45x4mm) auf der Rückseite ist nichts ausser ein leider recht unleserliches Papiersiegel.
Sollte an dem Text etwas interessant sein kann ich gern die zweite Seite nachreichen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.09.2020 20:32:24 Gelesen: 548037# 1965 @  
@ Gernesammler [#1964]

Hallo Rainer,

die taxierten 6 Kreuzer waren richtig, weil die Entfernung 113 km waren = 15,1 Meilen, womit der Brief in die Entfernungsstufe über 12 bis 18 Meilen fiel.

Aber Weiler hatte keine eigene Post und wurde m. W. n. von Immenstadt aus versorgt, wofür 2 Kreuzer zu zahlen waren. Warum man noch unter den 8 Kreuzern noch einen Kreuzer anschrieb (also kein Gewicht), weiß ich nicht. Evtl. waren 2 Boten involviert, aber das könnte, wenn überhaupt, nur ein Lokalsammler bzw. Spezialist des Allgäus in dieser Zeit wissen, kein Generalsammler wie ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.09.2020 11:14:29 Gelesen: 548013# 1966 @  
@ Gernesammler [#1948]

Hallo Rainer,

zu jedem Postvorschußbrief wurde auch ein ProCura erhoben. In Bayern galten meist die Taxen wie im DÖPV. Danach wurde für jeden angefangenen Gulden 2 Kreuzer erhoben. Bei 3 Gulden 35 Kreuzer waren es also 8 Kreuzer, also genau deine gesuchte Differenz.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 23.09.2020 20:05:24 Gelesen: 547987# 1967 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 22.9.1830 von Josef Weingaertner aus Augsburg an seinen Vater Anton Weingaertner in Luzern der Brief wird dort spätestens am 24.9. zur Ausgabe gekommen sein einen Ankunftsstempel gibt es dafür nicht.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / 16 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich Postgebiet nach dem PV von 1829).

6 Schweizer Kreuzer bis Zürich und weitere 2 Kreuzer bis Luzern macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 16 Kreuzer gesamt.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg mit Punkt (Winkler 8a in rot, 45x4mm).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 23.09.2020 20:15:06 Gelesen: 547986# 1968 @  
@ Gernesammler [#1967]

Hallo Rainer,

fast richtig. Lindau hat aber nicht die Zürcher Kreuzer notiert, sondern Zürichs Stadtbüro. Diese 6 Kr. reichten vom Bodensee bis zur Postgrenze Zürichs (nicht der Kantonsgrenze!).

Die restlichen 2 Kr. kassierte der Kanton Luzern, dessen Hauptstadt ja ebenso hieß.

Die Postverträge der Kantone untereinander differierten hinsichtlich:

a) der Gewichte, die oft unterschiedlich waren,
b) der Entfernungen, die oft unterschiedlich waren,
c) der Instradierungen, die unterschiedlich sein konnten,
d) der Pachtverhältnisse der Posten untereinander (Fischerpost z. B.) und der
e) Währungen, die oft vertraglich festgezurrt wurden, aber oft auch "floateten", wie z. B. Zürcher Kreuzer, St. Galler Batzen, Berner Batzen (unterschiedliche Aufteilung), Churer Bluzger usw.

Unter f) könnte man noch, wenn man wollte, die problematische Politik der Kantone untereinander nennen, denn es gab oft katholische und reformierte Kantone, teils sogar Halbkantone, die sich nicht immer grün waren und daher Verträge oder Absprachen je nachdem laufen ließen, oder torpedierten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.09.2020 20:15:21 Gelesen: 547957# 1969 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 12.9.1827 von Max Boshart aus München an seinen Cousin Monsieur Josephe Armbruster einem Kaufmann (Negoziant) in Selestadt im Departement Haut Rin (Ober Rhein) dort kam der Brief am 17.9.1827 zur Ausgabe.

Spediert wurde der Brief von München über Starßbourg nach Selestadt, Austauschbüros waren hier Nürnberg oder Augsburg über Straßbourg siehe hier auch die Stempel des französischen Grenzpostamtes Baviere par Strasbourg (van der Linden 501) und dem Ovalstempel II AED (A.Grünwald) dieser wurde erst in Straßbourg abgeschlagen.

Bezahlt war der Brief bis Grenze (Stempel P.P.) gestempelt in München, für das Franko waren 24 Kreuzer zu zahlen die sich in den Bayrischen Anteil von 18 Kreuzern bis Grenze bis 48 Meilen und einem Gewicht von 1/2 Loth sowie 6 Kreuzer für den französischen Anteil bei einem Gewicht von 6 Gramnm für den einfachen Brief bis 30 KM. Der französische Anteil von 6 Kreuzern wurde in 2 Decimen umgerechnet.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.09.2020 21:13:15 Gelesen: 547952# 1970 @  
@ Gernesammler [#1969]

Hallo Rainer,

sehr schön - 11 AED kam daher, weil Strasbourg das 11. Austauschpostamt in alphabethischer Reihenfolge war (die anderen für Bayern möglichen waren 4 Forbach und 14 Wissembourg).

Der Paketschluß war München - Augsburg (geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl) - Strasbourg.

Das Verhältnis von Porto- zu Frankobriefen war 10 zu 1, eher vlt. 15 zu 1. Daher sind Frankobriefe immer gut, vor allem wenn sie komplett sind (hinten, Siegel, Inhalt) und so gut daher kommen, wie dieser hier nach dem Postvertrag vom 1.1.1822.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 25.09.2020 19:02:39 Gelesen: 547921# 1971 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute mal zwei schöne Belege aus Franken.

Augenweide, Gruß Siegfried


 
Gernesammler Am: 25.09.2020 20:15:51 Gelesen: 547911# 1972 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier der zweite Brief nach Frankreich den ich auf nette Empfehlung erwerben konnte.

Es ist diesmal ein Porto Brief aus Dresden vom 16.5.1834 (das Datum ist sehr schwer zu erkennen) von einem Herrn Rayudin an Herrn Klose in Straßbourg als Transitbrief über Bayern.

Der Laufweg des Briefes sollte Dresden-Nürnberg- sowie geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl nach Straßbourg sein.

Der Portoanteil für das fremde Porto betrug 8 Decimes für den einfachen Brief bis 7,5 Gramm aus Sachsen, davon bekam Bayern 6 Decimes was 18 Kreuzer entspräche, der französische Portoanteil für den einfachen Brief bis 7,5 Gramm waren 6 Decimes (Tarif von 1828) macht gesamt 14 Decimes die vom Empfänger zu zahlen waren.

Gestempelt wurde mit R2 Rahmenstempel von Dresden (Feuser 769-10) und dem R.S.T.B. (Royaume de Saxe Transit Baviere) Stempel der in Nürnberg abgeschlagen wurde, verwendet wurde dieser ab 1822 (van der Linden 2466).

Der französische Eingangsstempel vom Austauschbüro R3 Rahmenstempel Baviere par Straßbourg (van der Linden 501) und einem rotem Stempelkrüppel mittig es könnte der Ausgabestempel von Straßbourg sein.

Was bedeutet das Rötelgekritzel unten links?

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.09.2020 10:25:17 Gelesen: 547891# 1973 @  
@ siegfried spiegel [#1971]

Hallo Siegfried,

na wenn das mal keine Augenweiden sind - vor allem der rechte Brief ich ein Hingucker par excellance!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 26.09.2020 10:34:31 Gelesen: 547886# 1974 @  
@ Gernesammler [#1972]

Hallo Rainer,

ein feines Stück internationale Postgeschichte.

Sachsen - Taxis - Bayern - Baden - Frankreich, wenn man es genau nehmen will.

Der Absender konnte tagesabhängig entweder bis Frankfurt am Main, so stand es ursprünglich da, frankieren, das wären hier 6 1/2 Groschen gewesen, oder bis Nürnberg, wohin es nur 5 Groschen kostete. Man hat FFM gestrichen und Nürnberg überschrieben.

Bayern hat nach dem PV mit Frankreich vom 1.1.1822 dergleichen Briefe mit R.S.T.B. gestempelt, du hattest es schon beschrieben und sie über Würzburg, Tauberbischofsheim und Kehl nach Strasbourg geschickt. Hierfür bekam Bayern von Frankreich Kompensation von 54 Kreuzern pro 1 Unze (30g) Briefe.

Dein Brief wog 6g (s. oben links die französische Notiz), womit Bayern für ihn ab Nürnberg 10,8 Kreuzer erhielt, was nicht sooo viel war, wie man denken könnte, denn der Transit über Baden musste auch bezahlt werden (dann blieben noch 10 Kreuzer bei Bayern hängen).

Der Empfänger musste nur 8 Decimes bezahlen, die ca. 23 Kreuzern entsprahen und hier kann man sehen, wie viel Frankreich verdient hatte - nämlich 12 Kreuzer netto für praktisch keine Wegstrecke, während Bayern nur ca. 10 Kreuzer bekam für die zigfache Strecke. Aber Frankreich war zu dieser Zeit die Grande Nation und Bayern (oder Sachsen, oder Baden) nur ein mitteleuropäisches Anhängsel, das froh sein konnte, seine Briefe nach und über Frankreich schicken zu dürfen ...

In jedem Fall ein guter Brief - die meisten R.S.T.B. (Stempel von Nürnberg) Briefe liefen nicht in den Nahbereich Frankreichs, sondern in die Metropolen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 27.09.2020 07:42:11 Gelesen: 547857# 1975 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief aufgegeben am 25.11.1854 in Nürnberg ging es nach Kreuzhütte. Frankiert mit 2x 3 Kreuzer blau.



Siegelseitig Halbkreisstempel Waldmünchen. Von dort ging es nach Österreich zum Ziel durch einen Boten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 27.09.2020 17:03:36 Gelesen: 547833# 1976 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Augsburg vom 11.6.1840 an Herrn Fred Huth in London über Baden - Straßbourg - Paris - London, hier kam der Brief am 17.6.1840 zur Ausgabe.

Bis zur bayrischen Grenze waren 12 Kreuzer zu zahlen, wie sich die weiteren 16 Kreuzer über Baden Frankreich bis London aufteilen da bräuchte ich Hilfe.

Gestempelt L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a), K2 Zweikreisstempel Transit/Grenzübergangsstempel "Bavaria-Strasb." in rot (van der Linden 505) Eingangsstempel von Paris am 15.6. und der Ankunfts-Ausgabestempel von London Einkreisstempel C.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 27.09.2020 17:08:00 Gelesen: 547829# 1977 @  
@ Gernesammler [#1976]

Hallo Rainer,

netter Brief an Friedrich Huth ("Frederic Huth") in London.

Der Absender zahlte 16 Kreuzer, die die Transitkosten von Baden und Württemberg bereits beinhalteten (geschlossener Transit Augsburg - Strasbourg). Ab der französischen Grenze bis zum Empfänger kostete der Brief in London 1 Shilling 4 Pence = 16 Pence = 48 Kreuzer, so dass die Gesamtkosten 1 Gulden 4 Kreuzer betrugen.

Dabei war der Brief nur bis 7,5 g schwer.

Briefe aus aller Welt an Huth gab es ca. 100.000 Stück - unfaßbar, wenn man so etwas als Sammler selbst mal finden würde.

Du kannst dir ausrechnen, was schwere Briefe kosteten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.10.2020 20:19:55 Gelesen: 546148# 1978 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus München vom 12.6.1843 von Ignaz Mayer nach Strassbourg ich denke das der Brief am 15.6.1843 zur Ausgabe kam da der Stempel des Grenzpostamtes erst in Strassbourg abgeschlagen wurde.

Spediert wurde der Brief von München nach Strassbourg, der Paketschluß war München - Augsburg (geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl) siehe hier auch die Stempel des französischen Grenzpostamtes Baviere par Strasbourg (van der Linden 505) und dem Ovalstempel 11 AED (A. Grünwald) dieser wurde erst in Straßbourg abgeschlagen.

Bezahlt war der Brief bis Grenze (Stempel P.P.) gestempelt in München, für das Franko waren 24 Kreuzer zu zahlen die sich in den Bayrischen Anteil von 18 Kreuzern bis Grenze bis 48 Meilen und einem Gewicht von 1/2 Loth sowie 6 Kreuzer für den französischen Anteil bei einem Gewicht von 6 Gramm für den einfachen Brief bis 30 KM. Der französische Anteil von 6 Kreuzern wurde in 2 Decimen umgerechnet (Postvertrag vom 1.1.1822).

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b TypI, 41,5 x 5 mm), dem Stempel P.P. sowie dem Grenzübergangsstempel Baviere Strassb. als K2 Zweikreisstempel in rot.

Auf der Rückseite ist noch der Stempel des Ignaz Mayer. Im Brief selbst geht es um Stierhäute.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.10.2020 20:24:59 Gelesen: 546146# 1979 @  
@ Gernesammler [#1978]

Hallo Rainer,

der Brief war nicht bezahlt bis zur Grenze (Grenzfranko gab es nicht), sondern voll frankiert bis Strasbourg, auch wenn das nahe der Grenze liegt.

P.P. heißt hier nur "port payé", also Gebühr bezahlt und das traf auf beide Gebührenteile zu, den bayerischen und den französischen Gebührenanteil.

Nur zum Verständnis.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

Das Thema hat 2904 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 10 20 30 40 50 60 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79   80   81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 100 110 117 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.