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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2908 Beiträge:
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Gernesammler Am: 31.10.2019 19:51:37 Gelesen: 617807# 1709 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 28.4.1870 von der Firma Christian Frd.Türk aus Erlangen nach Braunschweig an die Herren Blume & Cie. Im Brief geht es um eine Rechnung über 158 Gulden 3 Kreuzer (u.a. Cigarren aus Ingolstadt), was ich bei der Rechnung interessant finde es werden 6 Kreuzer Briefporto (so steht es hier) veranschlagt in der Rechnung, aber als Franko war ja nur die Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer verklebt. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler Nr.14 große Schrift) sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Braunschweig und ein kleiner Einkreisstempel mit der Nr.14 dies sollte ein Briefträgerstempel sein. Zum Schließen des Briefes wurde von der Firma Türk ein Gummisiegel verwendet.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 31.10.2019 20:36:49 Gelesen: 617781# 1710 @  
@ Gernesammler [#1709]

Hallo Rainer,

ein interessanter Brief, der zeigt, dass damals nicht immer richtig gerechnet wurde.

Hätte man 1870 aus Braunschweig einen unfrankierten Brief nach Bayern geschrieben, hätte dieser 7 Kreuzer oder 11 gekostet, aber niemals 6 Kreuzer. Ein frankierter Brief hätte nur 1 Groschen bzw. 2 Groschen gekostet, was 3,5 bzw. 7 Kreuzer entsprach. Aber auf 6 Kreuzer kommt man weder postalisch, noch paritätisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.11.2019 19:34:35 Gelesen: 616811# 1711 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Aufgabeschein einer Post Anweisung vom 17.1.1879 aus Ermershausen über 25 Mark an Rabbi Hirsch in Burgpreppach.

Ausgestellt und gestempelt in Ermershausen durch den Beamten Wolf, gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.12a II, dieser wurde wohl nochmals zwischen 1879 und 1882 aus der Versenkung geholt weil nicht genug Stempel da waren).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2019 21:36:36 Gelesen: 616790# 1712 @  
@ Gernesammler [#1711]

Hallo Rainer,

alles sehr gut beschrieben - hast du schon eine andere Postanweisung mit der Unterscheidung "a" gesehen?

Hier die "48a", so dass es auch eine "48" gegeben haben muss. Ich kenne außer der hier sonst so etwas nicht.

Liebe Grüsse,
ralph
 
Gernesammler Am: 13.11.2019 19:46:41 Gelesen: 615798# 1713 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.1.1809 aus Oberstdorf von einem Herrn Jäger an Nicolaus Zumstein und Söhne in Kempten.

Spediert wurde dieser als Wertbrief über 100 Gulden und das Porto welches der Empfänger zahlte waren 12 Kreuzer.

Kann mir noch jemand sagen was das A und der 100 bedeutet, wäre toll Danke.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.11.2019 19:21:00 Gelesen: 615107# 1714 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 21.9.1853 vom Königlichen Landgericht Ingolstadt an die Pfarrkirchenverwaltung in Möggenlohe (Möckenlohe) bei Eichstädt. Für die Abschrift vom Gericht Ingolstadt waren 15 Kreuzer zu zahlen was im oberen Stempel ausgewiesen ist, daneben ein Prägestempel im Papier "Königreich Bayern" unten nochmal der Gerichtsstempel von Ingolstadt. Da der Brief nicht mit 3 Kreuzern frankiert war hatte die Pfarramtsverwaltung 6 Kreuzer zu zahlen für unfrankierte Briefe. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ingolstadt (Winkler 11b) und auf der Rückseite Ankunftsstempel von Eichstädt (Winkler 11b).

Gruß Rainer




 
olli0816 Am: 23.11.2019 18:11:55 Gelesen: 614043# 1715 @  
Hallo,

hier habe ich gegrübelt, ob ich diesen Beleg unter dem Thema zeigen soll. Eine richtige Schönheit ist der Brief nicht, eher mit Ecken und Kanten.

Es handelt sich um einen Brief, der am 6.4.1852 von München nach Verona versandt wurde. Absender war der Herr Maffei und der Brief kam am 9.4.1852 bei Herrn Luigi Biasi an. Frankiert mit einer 9 Kreuzer Michel 5 und es ist eine d-Farbe. Der Brief ist leider nicht 100% komplett, der untere Teil fehlt.

Allerdings hat der Brief einen Stempel mit einer 1. Ich denke, es ist ein italienischer Stempel und ich meine, ihn schon mal auf einen Brief aus Lombardei/Venetien gesehen zu haben. Logisch gesehen handelt es sich um eine Nachgebühr, aber vielleicht weiß jemand dazu mehr? Das wäre sehr schön, dann ist das Rätsel für mich gelöst.



Danke und Grüße Oliver
 
bignell Am: 23.11.2019 18:44:28 Gelesen: 614032# 1716 @  
@ olli0816 [#1715]

Hallo Oliver,

der italienische Stempel ist "Distribuzione 1", also erste Auslieferung/Zustellung. Hat mit Nachgebühr nichts zu tun.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 23.11.2019 19:34:02 Gelesen: 614018# 1717 @  
@ olli0816 [#1715]

Hallo Oliver,

ich finde Rainers Brief sehr schön - keine Büge, klare Taxe, dazu noch mit deutlichem Rötel unterstrichen, perfekt abgeschlagener Halbkreisstempel - was genau gefällt dir denn an dem Brief nicht?

Bei deinem ist die Marke angeschnitten, der Aufgabestempel unklar und es ist nur eine Vorderseite, während Rainers Brief vollständig ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 23.11.2019 19:44:47 Gelesen: 614014# 1718 @  
Hallo Ralph,

da hast Du was missverstanden. Ich habe damit den meinigen gemeint. :)

@ bignell [#1716]

Danke dir.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 23.11.2019 20:40:49 Gelesen: 613993# 1719 @  
@ olli0816 [#1718]

Hallo Oliver,

alles klar - dachte, hier sollte ein schöner Brief abgewertet werden, was ich als Bayernsammler natürlich nicht zulassen kann. :-)

Nichts für ungut und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.11.2019 20:08:44 Gelesen: 613552# 1720 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 26.3.1863 aus Gunzenhausen von Emanuel Förster spediert nach Wallendorf bei Sonneberg an Albert Heubach.

Zum Gut Wallendorf gehörten auch eine Schneidemühle, die Mahlmühle, der Dorfkrug, das Brauhaus und die Hufschmiede. Im 19. Jahrhundert war das Gut von Kommerzienrat Albert Heubach aufgekauft worden, der zeitgleich auch Anteile der Porzellan-Manufaktur in Wallendorf erworben hatte. Die landwirtschaftlichen Erträge des Rittergutes waren gering, daher wurden Schafe und Pferde gezüchtet bis ein Großbrand die Scheunen und die Ernte vernichtete. Heubach fehlte das Geld die Schäden zu beheben.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 10a zu 6 Kreuzer und gestempelt wurde mit Bahnpoststempel - was hat es mit dem blauen T in der mitte auf sich ?

Auf der Rückseite Einkresistempel Bahnhof Coburg (Feuser 086) Zweikreisstempel Sonneberg (Feuser 468) und Einkreisstempel Wallendorf (Feuser 521).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 25.11.2019 20:38:30 Gelesen: 613542# 1721 @  
@ Gernesammler [#1720]

Hallo Rainer,

es ist kein blaues "T", sondern eine Null - Paraphe von Taxis als Zeichen, dass das Franko mit der Marke bezahlt worden war und darunter 1 Kreuzer Bestellgeld bis 1865 für den Stadtboten am Zielort.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.11.2019 19:31:00 Gelesen: 613285# 1722 @  
@ bayern klassisch [#1721]

Hallo Ralph,

super, dankeschön, der Brief ist gerade eben mit sauberer Beschreibung in der Sammlung eingegangen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.12.2019 11:44:46 Gelesen: 611396# 1723 @  
Liebe Freunde,

nix besonderes, was die Postgeschichte angeht, aber ab und an muss man auch mal eine mickrige Sammlung durch optische Effekte aufhellen.



Daher habe ich mir mal den hier gegönnt, weil Farbfrankaturen gelb/rot/schwarz (Marke, Marke, Stempel) ja nicht so häufig sind, als dass man sich durch Schütteln an Bäumen herunterfalllen lassen könnte.

Die "hard facts": Die mechanische Baumwollspinnerei in Hof schickte am 14.7.1864 einen einfachen Brief nach Wien, bei dem die roten Dreier offenbar ausgegangen sind und man sich mit 3 Stück der 1 Kreuzermarken aushelfen musste - mich freuts, denn Briefe anderer Farbkombinationen bekommt man eher einmal.

Beachtenswert auch der Halbkreisstempel mit mehreren Unterbrechungen unten, links und rechts, obwohl dieser messerscharf abgeschlagen wurde. Am Inhalt hat es sicher nicht gelegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.12.2019 10:58:27 Gelesen: 611356# 1724 @  
Liebe Freunde,

wie oft findet man Luxusbriefe mit 2 völlig identischen Aufgabestempeln, wobei schon beim Erstgeborenen nichts auszusetzen war? Warum also der 2. Abschlag, wo doch schon der 1. perfekt war?



Ich weiß es leider auch nicht, aber viele gibt es sicher nicht - unlängst war einer in der Bucht, den mir die Technik zu kaufen vermasselt hat. Hier war das Gottlob besser gelaufen, denn verlässt du dich auf die Technik, bist du auch verlassen.

Nur die Datierung fällt mir nicht leicht, da der Inhalt mangelt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.12.2019 19:29:35 Gelesen: 611315# 1725 @  
@ bayern klassisch [#1724]

Hallo Ralph,

schöner Brief, vielleicht wurde hier zum Dienstbeginn ein Versuchsabschlag getätigt und danach der normale Abschlag gesetzt. Der Brief lässt sich Datumstechnisch nur eingrenzen, der Bahnpoststempel von Augsburg 11b kam 1852 das erste mal zum Einsatz und der Mühlradstempel 410 von Babenhausen war in der ersten Verteilung somit ist dieser bis 11.1856 im Einsatz gewesen. Jetzt müsste man nur wissen ab wann die Kanzlei Ihren Dienst aufnahm, dann könnte man es vielleicht noch besser eingrenzen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.12.2019 19:38:50 Gelesen: 611314# 1726 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich hatte vor einiger Zeit schon einmal einen Einquartierungsschein von 1809 zeigen können, Gestern auf dem Markt konnte ich den nächsten erhaschen. Der Schein aus Rohrbach und ist vom 10.9.1849 jetzt bin ich am rätseln heißt ist das eine 12 oder nur eine 2 für die Zahl der einquratierten Männer.

Auch würde ich gern wissen, was sonst noch darauf steht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.12.2019 21:01:22 Gelesen: 611304# 1727 @  
@ Gernesammler [#1726]

Hallo Rainer,

Hilfe naht!

Herr ??? Hofmann auf die Gemeindekasse
2 Mann
10. September 1849
Eisengrim Bürgermeister

Schönes Stück - hat leider mit der Philatelie nichts zu tun, aber Zeitgeschichte ist es natürlich zu 100%.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 13:48:38 Gelesen: 611270# 1728 @  
Liebe Freunde,

das Fürstenhaus Thurn und Taxis genoss mit seinen Dienststellen in Bayern Portofreiheit, seit man 1808 die Post in Bayern verstaatlicht hatte.

Hier eine späte Karte vom 14.9.1875 aus der Kreuzerzeit aus Neuburg vom Fürsten Max von Taxis, der eine Bestellung per portofreier Postkarte mit dem fürstlichen Siegel geadelt auf die Reise schickte (und sich sodurch mal wieder 2 Kreuzer einsparte):



Euer Wohlgeboren wollen mir wie unter dem 21. Okt. v(origen) J(ahres) wieder 500 Stück superfst Bordeaux Topfen unfrankirt durch die Post zusenden. Den Betrag hierfür erhalten Sie durch Anweisung.

Hochachtungsvoll

Max Fürst Taxis.

Mit Bleistift vermerkt wurden 10 Gulden 30 Kreuzer als Nachnahme.

Im Text lag die Betonung auf "unfrankirt", denn auch Sendungen an den Fürsten waren portofrei, so dass er auch hierfür kein bayerisches Postporto zu zahlen hatte (andernfalls hätte der Absender in München sein Franko auf der Rechnung des Fürsten geltend machen können).

Diese Karte habe ich hier bei den PPA Auktion im Konvolut kaufen können als eine von 7 Karten und ein Mitglied meiner Wahl wird die anderen 6 als Weihnachtsgabe auf den Tisch bekommen, da mir diese vollkommen genügt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 10.12.2019 15:19:00 Gelesen: 611261# 1729 @  
@ bayern klassisch [#1728]

Hallo,

dann ist das schöne Stück unbeschadet bei Dir angekommen.

Glückwunsch zu diesem selten Stück, oder sollte ich lieber sehr sehr selten Schreiben.

Es lohnt sich auch mal die Augen offen zu halten, während man nach unzulässigen Angeboten sucht.

Nochmal Glückwunsch zu dem schönen Stück.

Es ist das erste aus der Kreuzerzeit das ich nach über 30 Jahren erblicken durfte.

Beste Grüße

LK
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 15:36:58 Gelesen: 611254# 1730 @  
@ LK [#1729]

Vielen Dank für deine netten Worte!

Ja, es ist selten - es gibt Dutzende davon in der Pfennigzeit, aber mir sind nur vielleicht 10 Stück aus der Kreuzerzeit bekannt, die ich ja sammle, daher bin ich sehr froh über das gute Stück.

Um ca. 1900 nutzte man kleine Vignetten als Franchise in diversen Farben - auch ein sehr, sehr schönes Teilsammelgebiet.

Allerdings ahne ich, wie oft man da geschrieben haben muss, wenn man sich wohl Tausende von diesen Wäppchen hat anfertigen lassen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 10.12.2019 15:58:23 Gelesen: 611249# 1731 @  
@ bayern klassisch [#1730]

Hallo Ralph,

Glückwunsch dazu. Ich hätte nicht gesehen, das die Karte so selten ist.

Ich möchte nach längerer Zeit hier mal wieder einen Brief in diesem Thema zeigen, obwohl er bei weitem nicht so selten ist wie die gezeigte Karte. Leider auch nicht ganz perfekt, auf der Vorderseite ist ein Bug durch die Marke, wobei der Knick nur vorderseitig ist. Trotz allem finde ich den Brief ganz hübsch.

Der Brief wurde von Ludwigshafen in ein kleines Dorf nach Gimmeldingen bei Mussbach versendet. Man beachte die alte Schreibweise "by", sowas finde ich immer ganz nett. Das Jahr lässt sich leider nicht feststellen, weil kein Inhalt. Frankiert mit einer roten 3 Kreuzer-Marke und abgestempelt mit dem offenen Mühlradstempel 291 sowie dem Halbkreisstempel von Ludwigshafen. Auf der Rückseite ist noch sehr schön der Halbkreisstempel von Mussbach zu sehen, deshalb habe ich sie beigefügt. Interessant ist, dass der Ankunftsstempel vom gleichen Tag stammt.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 16:17:07 Gelesen: 611245# 1732 @  
@ olli0816 [#1731]

Hallo Oliver,

dein Brief sollte aus 1864-1866 stammen. Innerhalb der Pfalz wurden die Briefe üblicherweise am selben Tag ausgetragen (versuche das heute mal!).

Clemens Grohe war Agent einer großen Reederei - an ihn ging viel Post und von ihm ist auch einiges erhalten.

Der Empfänger ist auch in Pfalzkreisen kein Unbekannter, weil das dortige Archiv erhalten blieb und uns Tausende von Briefen hinterlassen hat, darunter auch deinen.

Liebe Grüsse,
Ralph (geborener und aufgewachsener Pfälzer!)
 
olli0816 Am: 10.12.2019 16:31:13 Gelesen: 611241# 1733 @  
@ bayern klassisch [#1732]

danke dir für die Info.

Viele Grüße
Oliver
 

Das Thema hat 2908 Beiträge:
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