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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2898 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 04.04.2016 20:30:11 Gelesen: 975175# 749 @  
@ Gernesammler [#748]

Hallo Rainer,

ich habe ja ein Faible für Briefe aus einer eingehenden Korrespondenz, weil man vieles beim Abgleich dieser Briefe an immer denselben Empfänger heraus finden kann.

Beim letzten Brief hatte der Empfänger aber 10 Kr. (über 24 - 30 Meilen) zu zahlen - Nürnberg war weit weg und die nahen Briefe kosteten ja schon 4 Kreuzer (alle nach dem Regulativ vom 1.1.1843).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2016 19:07:49 Gelesen: 974922# 750 @  
@ bayern klassisch [#749]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis, hatte mich selber schon gewundert, denn ich hatte das Porto als umgefallene 3 angesehen aber nicht als 10, so macht das Ganze mehr Sinn.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 19:22:21 Gelesen: 974916# 751 @  
@ Gernesammler [#750]

Hallo Rainer,

gerne!

Probleme mit den Zahlen gab es vorne eigentlich nicht - die Taxe war immer gerade zum Adresse zu schreiben und ich kenne nur einen Brief, bei dem man das falsch herum machte.

Probleme gab es teils mit dem Siegelseiten, wo das Franko zu notieren war, wenn überhaupt frankiert wurde. Da konnte eine 6 wie eine 9 aussehen und umgekehrt. Ordentliche Postbedienstete notierten daher einen Punkte hinter der Zahl - aber die Anzahl der ordentlichen war nicht eben groß. Oft kann man am Duktus der Schrift bzw. Zahlen erkennen, ob es eine 6 oder 9 sein sollte - da hilft das erfahrene Auge des Altsammlers noch am besten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2016 19:54:35 Gelesen: 974903# 752 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier jetzt ein Brief vom 19.3.1840 aus dem Schwäbischen Wallerstein vom Fürstlich Öttingen Wallersteinische Herrschaftsgericht nach Neresheim in Württemberg an das Königliche Württembergische Gerichts Notariat.
Von Wallerstein bis Neresheim waren es gerade einmal 2,8 Meilen der Empfänger zahlte für den Brief drei Kreuzer.

Auf der Rückseite ist nichts zu sehen.

Walerstein kam erst mit der Rheinbundakte (hier wurden in den Artikeln 13 - 24 territoriale Regelungen zwischen den Mitgliedern getroffen) 1806 zum Königreich Bayern.

Nach einer vierjährigen Zugehörigkeit zu Bayern kam Neresheim 1810 als Königlich Württembergisches Oberamt Neresheim mit den entsprechenden Einrichtungen, wie Amtsgericht und Gefängnis, später auch Krankenhaus und Oberschule, zu Württemberg

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 20:18:26 Gelesen: 974897# 753 @  
@ Gernesammler [#752]

Hallo Rainer,

da hast du einen besonderen Brief an Land gezogen - der Grund dafür lag im Postvertrag Bayerns mit Württemberg von 1809.

In diesem waren mehrere Ortspaare genannt, die ganz nah an der gemeinsamen Grenze lagen. Zwischen diesen gab es die Besonderheit, dass Briefe teils nichts kosteten.

Ein Brief von Bayern nach Württemberg bzw. umgekehrt kostete immer zwei Mal Geld: 1. in Bayern und 2. in Württemberg.

Weil man aber die Postkutsche auch mal bis nach Württemberg von Bayern aus und bis nach Bayern von Württemberg aus fahren ließ, sollten Briefe in diese von der jeweils anderen Staatspost befahrenen Ortschaften kein Inlandsporto kosten.

Es gibt eine bedeutenden Korrespondenz nach Bopfingen (Württemberg), die nur bis Nördlingen zu frankieren waren bzw. nur das Porto bis dahin kostete aus Bayern und die man gratis nach Bopfingen brachte per bayer. Kutsche.

Umgekehrt fuhren württembergische Postkutschen bis Nördlingen, so dass Briefe aus Württemberg nach Nördlingen nur ein Porto bzw. Franko aufweisen, das allein Württemberg zustand.

Dein Brief zeigt nur eine Taxe und zwar eine abenteuerlich geschwungene 3 Kreuzer - die müsste hier also Bayern zugestanden haben und Württemberg hat gar nichts bekommen. So einen Brief kann auch nicht jeder zeigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.04.2016 19:43:37 Gelesen: 973933# 754 @  
@ bayern klassisch [#753]

Hallo Ralph,

danke für die weitere Erläuterung zu dem Brief, ist sehr interessant zu wissen.

Hier nochmals ein Brief aus Wallerstein in Schwaben nach Künzelsau in Württemberg, (1806 kam Künzelsau mit dem Fürstentum Hohenlohe zum Königreich Württemberg. 1811 wurde Künzelsau Sitz des gleichnamigen Oberamtes).

Dieser Brief wurde als Partei Sache versendet an das "Königlich Württembergische Oberamtsgericht", leider ohne Inhalt und daher schwer zu datieren.

Der Stempel von Wallerstein (11 a) zeigt Daten von 1835 - 1846 auf.

Das Porto für den Brief bei einer Entfernung von 12,8 Meilen betrug hier 9 Kreuzer von diesen standen Bayern 4 Kreuzer zu, der Rest ging an Württemberg.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 12.04.2016 10:36:05 Gelesen: 972927# 755 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Augsburg vom 17.4.1831 von Jacob Hillenbrands Erben an Herrn Zumstein in Kempten, der Brief wurde über die 11,6 Meilen franco spediert. Was mich wundert auf der Innenseite ist eine 4 unter dem Siegel, diese ist aber durchgestrichen, wenn ein Brief versiegelt versendet wird, wie kommt dann die 4 dahin?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.04.2016 10:51:15 Gelesen: 972921# 756 @  
@ Gernesammler [#755]

Hallo Rainer,

der Absender hat sicher 4 Kr. bezahlt, wie du richtig erkannt hast. Sie wurde aber nicht abgestrichen (das eigene Franko war nicht postalisch abzustreichen), sondern nur unterstrichen, wenngleich der Unterstrich etwas hoch geriet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 14.04.2016 12:40:05 Gelesen: 972357# 757 @  
@ roteratte48 [#726]

Lieber Rolf,

ich habe mir schon immer mit große Interesse deine Briefe angeschaut. Da ich mehrere Dienstbriefe in Archiv wegen der Inhalte durchgehe, kann ich bestätigen, dass man bei vielen wegen deren Schönheit stehen bleibt und sich „ablenkt“.

Im Forum sind deine Beiträge zur Siegelseite sehr lesenswert, danke dafür.
"Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?"

LG A
 
roteratte48 Am: 14.04.2016 13:01:03 Gelesen: 972345# 758 @  
@ Filigrana [#757]

Hallo Filigrana,

wir haben uns lange (leider) nicht gelesen! Es wird noch etwas dauern, bis ich nach zwei weiteren OPs wiederhergestellt bin - bis dahin liebe Grüße nach K. !

Auf hoffentlich bald - Rolf
 
Filigrana Am: 14.04.2016 13:19:28 Gelesen: 972332# 759 @  
Rolf,

achte bitte auf dich, und ich wünsche dir baldige Genesung! Möchte von dir noch vieles sehen, lesen, lernen – bitte.

[#755]

Hallo Rainer,

aus Augsburg (nicht nur) sind mehrere Briefe zu finden aus dieser Korrespondenz welche von Bankhäusern, wie in diesen Fall, geschickt würden (Handel diese Häuser/Firmen beschränkt sich oft nicht nur mit Bankwesen).

Unten notiert Zumsteins Firma – Einzahlung, weil deren Konto nicht Guthaben aufweist (würden wir heute sagen). Die Inhalte derartiger Briefe sind schwierig zum nachvollziehen.

Die Briefe, die ich von Hillenbrands kenne sind von einen sehr dünnen Schreibpapier, vielleicht kommt es dir aus diesen Grund so vor als die 4x in Innenseite notiert würden?

LG A
 
bayern klassisch Am: 15.04.2016 12:21:42 Gelesen: 972031# 760 @  
Liebe Freunde,

am 23.5.1830 gibt die Post in Form eines Briefes des Vicariats in Eichstätt unter Recommandation an das katholische Pfarramt in Absberg über Gunzenhausen ab.



Die Absenderbehörde notierte K.D.S. = Königliche - Dienst - Sache "mit Beylagen gegen Postschein", der die Nr. 1 erhielt (neuer Block angefangen).

Offenbach hatte man die Expeditionsnummer vergessen und musste sie später quer nachholen (Nr. 232).

Absberg bekam erst zum 1.7.1861 eine Postablage, die von Postexpedition Gunzenhausen bedient wurde. Ich vermute, man hat sich den Brief von Gunzenhausen nach Absberg durch den Pfarrboten mitbringen lassen.

Die Siegelseite ist blank, der Inhalt mangelt - trotzdem halte ich ihn mit 2 Abschlägen des aptierten Zweizeilers (Winkler Type 6) für attraktiv.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.04.2016 18:21:57 Gelesen: 971497# 761 @  
@ bayern klassisch [#760]

Hallo Ralph,

ein schönes Stück, mir gefällt er jedenfalls.

Ich möchte hier auch einen Brief zeigen, der aus Eichstädt am 29.4.1832 versendet wurde nach dem 2 Meilen entferntem Neuburg an der Donau. Der Brief war für einen Professor Neutbrook bestimmt, aber auch wenn der Inhalt vorhanden ist entzieht dieser sich meiner Kenntnis, da nicht viel zu entziffern ist. Der Absender hatte für diesen Brief 3 Kreuzer zu zahlen, diese sind auf der Rückseite vermerkt.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.04.2016 08:23:08 Gelesen: 971375# 762 @  
@ Gernesammler [#761]

Hallo Rainer,

dein völlig richtig beschriebener Brief zeigt den aptierten Zweizeiler von Eichstätt, der von 1823 bis 1835 regelmässig, danach noch provisorisch in der Mitte der 1840er Jahre verwendet wurde.

Weil diese Rayonstempel auf Wunsch, oder sollte man besser sagen auf Befehlt, Frankreichs 1802 hergestellt wurden, denn Frankreich und Bayern waren gegenseitig in Rayons, als Gebietsstreifen, eingeteilt worden, nach dem Ende der Ära Naopleons aber diese Rayonierung obsolet geworden war, wurden peu à peu etliche dieser Rayonstempel um eben diesen Vorsatz vor dem Ort gekürzt, was sie dann wieder passend machte für den aktuellen Postverkehr. Es gab aber auch faule Postexpeditoren, die haben munter mit den alten Rayonstempeln weiter gearbeitet, obwohl die Rayons schon Jahrzehnte verschwunden waren und sich nur noch die Alten bei der Post ihrer erinnerten.

Abgelöst wurden diese Stempel durch bayerische Einzeiler, bzw. die Halbkreisstempel, die sich als sehr lange haltbar erwiesen, wenn man mit ihnen schonend umzugehen verstand.

Bei dem hier gezeigten Brief weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, so krumm ist er und doch auch wieder menschlich erklärbar.



Er wurde lediglich mit der Adresse "An Herrn Posthalter C. Ritter zu Frankenstein" versehen bei der Post aufgegeben. Kein Franko - Vermerk, keine Franchise, keine Expeditionsnummer, kein Absender, kein gar nichts.

Hinten völlig blank und ohne Franko oder weitere Vermerke.

Klappt man das versiegelte Papier auf, kommt einem eine Mahnung entgegen. Dort steht zu lesen: " te Mahnung Herrn Posthalter Ritter zu Frankenstein. Ich bemerke so eben daß Sie noch mit 3 f 19x (3 Gulden 19 Kreuzer) Grenz Vermarkungs Kosten in Ausstand figuriren und bitte Sie diesen kleinen Betrag mir doch gefalligst recht bald zugehen lassen zu wollen. Gegenwärtige Mahnung zur Vermeidung der Kosten ertheilt Neustadt (an der Haardt) den 18. Novembris 1846 das Königlich bayerische Rentamt - gez. Unterschrift".

Oha - ein Rentamt (Finanzamt würden wir heute dazu sagen) schickt einem Postexpeditor eine Mahnung wegen Grenzvermarkungskosten und gibt diese mit Diagonalstrich versehen bei seiner Postexpedition in Neustadt ab, wo man nichts besseres zu tun hatte, als sie abzustempeln und kostenfrei nach Frankenstein zu übermitteln.

Der siegelseitige Stempel von Kaiserslautern weist den Weg hin zum nahem Frankenstein (bei Hochspeyer). Jetzt wird es aber interessant:

Zum 15.5.1816 war in Frankenstein nach der Postbesitznahme Bayerns Adolf Ritter als Posthalter bestätigt worden und es gab dort sowohl eine reitende, wie auch eine fahrende Post (Brief- und Fahrpost also). Jedoch war das Aufkommen äußerst gering, denn von Mai 1816 bis Oktober 1817, also fast 1,5 Jahre, wurden nur 14 Gulden und 5 Kreuzer vereinnahmt! Adolf Ritter beantragte daher die Aufhebung seiner Expedition beim Postamt Speyer und diesem Ersuchen wurde zum 1.4.1818 stattgegeben.

Nur der Poststall (Pferde und Kutsche) blieb bestehen und ging am 1.10.1818 an Adolf Ritters Sohn, unseren hier genannten Karl Ritter, über. Frankenstein erhielt erst zum 1.1.1864 wieder eine eigene Postexpedition und auch dann war deren Aufkommen noch sehr gering.

Man kann sich in Anbetracht dieser Hintergrundinformationen (s. Englram S. 106) nur zu gut vorstellen, dass unser armer Karl Ritter die schuldigen 3 Gulden 19 Kreuzer kaum aufbringen konnte und er nur mittels einer Mahnung (wenn überhaupt) dazu bewegt werden konnte, seine Schulden zu begleichen.

Man sieht also, dass auch simpel anmuntende Briefe ihre eigene, kleine Postgeschichte haben können, die sehr interesant ist, in eine längst vergangene Zeit führt und Platz lässt für potentiell weitere Erkenntnisgewinne, die in so manchem Inhalt anderer alter Briefe schlummern ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.04.2016 20:09:59 Gelesen: 970532# 763 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief vom 4.10.1834 aus Monheim versandt als Parteisache nach dem 8 Meilen entferntem Ansbach, gesendet wurde das Schriftstück vom Königlichen Landgericht an die Königliche Administration .... Stiftungen zu Ansbach.

Der Empfänger hatte für den Brief 4 Kreuzer zu zahlen, auf der Rückseite ist nichts.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Monheim (Winkler Typ 9), dieser wurde in Monheim auch erst ab 1834 eingesetzt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.04.2016 20:19:52 Gelesen: 970526# 764 @  
@ Gernesammler [#763]

Hallo Rainer,

"An die Königliche Administration der unmittelbaren Stiftungen" lautet die Adresse.

Schöner Dienstportobrief der 1. Gewichts- und 2. Entfernungsstufe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Sennahoj Am: 26.04.2016 16:03:25 Gelesen: 969085# 765 @  
Hallo zusammen,

was halten die Bayern-Experten von diesem Briefstück? Darauf Bayern Dienstmarken Mi. Nr. 53 und 54. Gestempelte Marken aus dieser Serie sind fälschungsgefährdet. Ich habe bei dem vorliegenden Stempel meine Bedenken. Bin aber kein Experte auf dem Gebiet, meine Einschätzung ist rein gefühlsmäßig.



Viele Grüße
Johannes
 
HWS-NRW Am: 29.04.2016 21:24:49 Gelesen: 968317# 766 @  
Hallo und einen guten Abend,

ich sitze an einem Sachbuch über Gebühren, die auf Formularen ausgewiesen wurden.

Zur Thematik "Zeitungsbestellung" habe ich eine Frage.



(MiNr 82) 40 Pf. Luitpold rs. auf "Zeitungsbestellung" mit Steg-K1 SCHALDING / 23.5.17 als Gebühr für die Lieferung der Donauzeitung für einen Monat an einen Soldaten im Feld



Hier noch die Vorder- und Rückseite einer weiteren "Zeitungsbestellung" von einem Soldaten, auch hier wurde die Gebühr (für drei Monate/Lieferungen) mit je 40 Pfennig ausgewiesen.

Kann mir jemand weiterhelfen bzw. bestätigen, ob die Soldaten im Feld eine ermäßigte Gebühr (hier 40 Pfennig) zahlen mußten gegenüber der normalen Gebühr von 50 Pfennig in der Portoperiode 2

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe
Werner
 
Filigrana Am: 01.05.2016 15:55:16 Gelesen: 967892# 767 @  
Hallo zusammen,



dieser Brief war am 10.10.1789 von der Firma Claude Sallier in Ehingen geschrieben. Der Handel behielt seinen geerbten Firmennamen auch nach dem Tode Salliers weiter, deswegen würde dieses Brief als Claude Sallier Seelen Witwe Erben unterschreiben.

Ehingen gehörte zum damaligen Zeitpunk zu Vorderösterreich, hatte Vorderösterreichische Post und Reichspost. Mit welcher dieser Brief, als Portobreif/6x nach Kempten lief, weiß ich leider nicht.

Kempten besaß auch beide Posten.

Da der Empfänger sich nicht in Kempten aufhielt, hat man diesen Brief mit Reichspost nach Memmingen als einen Francobrief/6x weiter geleitet.

Inhalt, die weniger Abkürzungen erläutert so wie ich sie kenne. Vielleicht hilf es einem oder anderen, wenn er sich gern mit alte Schriften auseinander setzt.



Nicolaus Stumstein (Zumstein) & Vincentz in Stift Kempten
Ehingen den 10 ten 8bre 1789

Hochzuehrende Herren!
Ohnlänggst Vernahnen ich Von Hr. Johann Brentano dero (Ihre) sehr werthe addresse, da ich Gut 3 dz (Dutzend) von b: woll: Schiller Schnuzttüch(er): haben Sollte, so belieb(e) es mir EE (eure ehrten) zu senden, d(iese) dz zu 6 f ich werde ihnen davor kunftige ulmer Mes(se) befrielig wohin ich selbten kom(m)en werde, und vielleich mehr waar von EE gebrauchen kann. In Erwarthung es mir nägter gelegenheit zu erhalten habe die Ehre mit aller hochacht(ung) zu Seyn
Claude Salliet
See(len): witt(Witwe) /Erben

LG A
 
bayern klassisch Am: 01.05.2016 18:37:01 Gelesen: 967856# 768 @  
@ Sennahoj [#765]

Hallo Johannes,

ich bin kein Pfennig - Prüfer für Bayern, halte aber den Stempel für äußerst bedenklich in jeder Hinsicht. Nun sind Teilabschläge immer problematisch in der Beurteilung, doch scheint mir der Radius und die vor allem die Buchstaben eher für ein Phantasieprodukt bzw. ein Jahrzehnte später vorgenommene Entwertung zu sprechen, als die tatsächlich nur im April - Juni 1920 mögliche durch einen Müller bzw. Braungardt - Stempel.

Ich gebe mal eine Echtheitsmöglichkeit von 1%, eher weniger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.05.2016 18:38:26 Gelesen: 967855# 769 @  
@ HWS-NRW [#766]

Hallo Werner,

nicht meine Zeit, aber ich versuche mal diese Woche etwas schlauer hinsichtlich der Gebühren für diesen Postdienst zu werden und werde, wenn ich fündig geworden sein sollte, das Ergebnis hier posten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
HWS-NRW Am: 01.05.2016 19:28:20 Gelesen: 967844# 770 @  
@ bayern klassisch [#769]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine Mühe, freue mich, wenn Du was in Erfahrung bringst.

Einen guten 1. Mai
Werner
 
bayern klassisch Am: 03.05.2016 08:55:59 Gelesen: 967578# 771 @  
Liebe Freunde,

heute ein Brief aus Straubing vom 11.4.1852 nach Bremen bis 1 Loth über 20 Meilen via Taxis (FFM) und nicht die zu erwartende Route via Sachsen und Preußen, s. schwachem Ankunftsstempel von TT - Bremen vom 13.4.1852.



Alle Briefe mit Auswanderer - Relevanz sind für mich Highlights der PO, daher wundert es nicht, dass der Absender, Paul Hummel aus Straubing, zu dem ich folgendes gefunden habe:

https://books.google.de/books?id=o4VCAAAAcAAJ&pg=PA28&lpg=PA28&dq=paul+hummel,+straubing&source=bl&ots=npx6T9mIRS&sig=cGaCn4hwW53YHC8OdVTUKNwezJ0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjjpveaqb3MAhXDmBoKHdl6AqQQ6AEIHTAA

Flachsindustrieller aus Straubing, also wohl nicht ganz verarmt, an Consul Pokrantz, einen der größten Auswanderungsagenten Deutschlands, dito.

Innen sehen wir eine Liste von Personen aus dem Raum Straubing, die von Hummel aquiriert worden sind, nach Amerika auszuwandern und die er Pokrantz nun mitteilt.







Ich schreibe sie hier einmal ab - vlt. findet sich zu dem ein oder anderen etwas im Netz, was ganz toll wäre, weil man hier den Anfang einer Auswanderung hätte:

Personen welche eintreffen:

Andrä Nirschl
Anton Nirschl
Lorenz Weinberger
Magdalena Völkl
Georg Spekmaier
Jos. Höpfl
Maria Dirscherl
Sebastian Feldmaier
Walburga Feldmaier
Franziska Feldmaier
Wolfgang Fischer
Joh. Herrnberger
Maria Schmidbauer
Johann Wittenzeller
Anna Bök
Leopold Iglberger 1. Mai
Margarethe Scherzberger
Kunigunde Ditto (als Scherzberger)
Joseph Hahn
Xav(er) Wurzer
Anna Fritsch nebst Säugling
Frau Theres Voerge, nebst Säugling
deren Kinder: Franz, 10 Jahre
Andrä 9 Jahre
Johann 8 Jahre
Elisabeth 1 Jahr
Anna Vogl, welche ich Herrn Lanerer zugewiesen.

Wer weiß, vlt. findet jemand hier im Forum jemanden aus der Verwandschaft, wäre doch toll!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.05.2016 11:34:47 Gelesen: 967369# 772 @  
Liebe Sammlerfreunde,



eine kleine Besonderheit hat dieser Brief vom 6.4.1856, der in Straubing perfekt bearbeitet wurde, nur hat der Absender vergessen, das zwingend zur Adresse gehörende Wort "Franko" unten links zu notieren, weswegen er nur meine Sammlung ziert. Bei der Abgabe in Markt Weiler (heute: Weiler) im Allgäu hat das aber auch keinen gestört.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.05.2016 11:42:16 Gelesen: 967364# 773 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief aus Straubing vom 8.10.1856 zum k. Regierungs Fiskalate von Niederbayern in Landshut mit dem Vermerk: "franco Post- und Lieferschein".



Die Chargéstempel wurden etwas trocken erwischt, die Reco-Nr. 420 dahingekrakelt, aber die Marke, wie immer bei Straubing, recht gut getroffen. Leider ist die Siegelseite blank, wie so oft bei Briefen, denen ein Lieferschein = eine Retour - Recepisse untergebunden war.

Immerhin hat der Absender für den Brief über 1 - 4 Loth 6x Franko, 6x für den Postschein und 6x für den Lieferschein berappen müssen - da war Hinlaufen auch nicht viel teurer damals.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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