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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2882 Beiträge:
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filunski Am: 24.03.2024 00:34:49 Gelesen: 5243# 2858 @  
Liebe Bayern Sammler,

ich sammle das Gebiet zwar nur so ab und an nebenbei, aber besonders dann, wenn ich interessante Stempel zu sehen glaube. Genau dies ist bei der folgenden Postkarte der Fall.



Erst mal eine völlig unspektakuläre Karte, nicht sehr schön und auch mit zeitüblicher Alltagsfrankatur.

So weit so gut, aber werfen wir doch mal einen genauen Blick darauf. Es handelt sich um eine Postkarte, portorichtig frankiert mit 5 Pf, gelaufen von Bruck in der Oberpfalz in das benachbarte Städtchen Nittenau im Jahre 1905. Ich schreibe ausdrücklich nur das Jahr, denn der Monat bleibt im Ungewissen. Dazu gleich, erst jedoch zu den Stempeln. Da haben wir einmal den Aufgabestempel von Bruck, hier im Detail:



BRUCK b NITTENAU / R vom 6. Juni 1905

Aufgegeben wurde die Karte also, zumindest nach dem eingestellten Stempeldatum, am 6. Juni, wenn es denn stimmt. Dazu gleich mehr, vorher noch zu dem Stempel. Der ist eigentlich in meinen Augen eine kleine Sensation. Nicht weil einer der Vorbesitzer dazu mit Bleistift auf der Karte "R-Stpl He 100 P" vermerkt hat. Soll bedeuten, dass es sich bei diesem typisch bayerischen Braungardt-Stempel um einen Reservestempel (UB "R") handelt, die sind mancherorts recht selten, und er angeblich nach dem bayerischen Stempelhandbuch von Helbig mit 100 Punkten bewertet wird (eine sehr hohe Bewertung). Reservestempel ja, kann ich nachvollziehen und bestätigen, die Herkunft der 100 P Bewertung aber nicht. Im mir vorliegenden Handbuch von Helbig ist bei Bruck in der Oberpfalz nur ein Reservestempel gelistet, bewertet mit 70 Punkten. Dabei handelt es sich aber nicht um diesen Stempel! Dieser Stempel, mit der Ortsangabe BRUCK b NITTENAU ist weder im Handbuch noch im Nachtrag von Holzmayr aufgeführt. Sollte ich mich da täuschen, bitte ich hier mitlesende Bayern-Experten um Hilfestellung/Aufklärung.

Doch zurück zum Datum, wir haben ja sogar noch den Ankunftstempel vom Zielort Nittenau:



NITTENAU / b vom 6. Juli 1905

Das wäre also exakt ein Monat später!?

Daran glaube ich aber nicht. Von Bruck nach Nittenau sind es ca. 7 km und zur damaligen Zeit war es durchaus üblich, dass solche Poststücke noch am selben Tag ankamen (war ja damals nicht unsere heutige DPAG ;-)). Die Uhrzeitangaben in den beiden Stempeln würden dazu auch passen.

Ein Stempel zeigt also eine falsche Monatsangabe, JUN und JUL kann man ja schon mal leicht verwechseln und es dann übersehen. Leider wissen wir aber nicht welches jetzt der richtige Monat war.

Manchmal kann man ja noch über den Textinhalt Rückschlüsse ziehen, deshalb noch die Bildseite der Postkarte:



Zeigt uns zwar eine nette junge Dame aus der damaligen Zeit, hilft aber nicht weiter den Monat zu bestimmen.

Viele Grüße,
Peter
 
bayern klassisch Am: 24.03.2024 08:21:49 Gelesen: 5178# 2859 @  
@ filunski [#2858]

Hallo Peter,

erstmal Glückwunsch zu dieser Rosine - ob Helbig den Stempel mit 70, oder 100 Punkten bewertet, ist nebensächlich. Selten wird er so und so sein und wenn dieser Typ des Reserverstempels dort und im Nachtrag nicht genannt ist, ist er eh sehr selten.

Aber es gibt viele Hundert Stempel, die in seinem Werk nicht genannt sind und die Gruppe der Reservestempel, Stationsstempel usw. dürfte diejenige sein, die am häufigsten Beispiele "produziert". Ich denke, man wird noch in 100 Jahren in Beleg- bzw. Stempelkonvoluten Stempel finden, die bis dato unbekannt waren, weil es im territorial überschaubaren Bayern halt eine große Menge von ihnen gab, aber keine Komplettübersicht dazu, welche genau. Daher benötigt es Forschung, um so nah wie möglich an die tatsächlichen Stempelanzahl zu kommen.

Da Reservestempel, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nur ab und an eingesetzt wurden, halte ich das Juli-Datum des Ankunftsstempels für das Wahrscheinlichere, ohne es je beweisen zu können und die abgebildete Dame wird uns dabei auch nicht weiterhelfen können ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.03.2024 14:15:11 Gelesen: 5129# 2860 @  
Hallo Peter,

so wie Ralph schon sagte, tolles Stück und Reservestempel sind immer selten.

Ich habe in meinen Büchern nachgesehen und kann von dem Stempel aus Bruck auch nichts finden, aber das ist bei dem schönen Stück auch nicht so wichtig.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Postkarte mit Rückantwort eingestellt da lag das Abgangsdatum und die Rückantwort fast ein Jahr auseinander [1].

Gruß Rainer

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=1262&CP=0&page=53
 
Gernesammler Am: 27.03.2024 19:43:22 Gelesen: 4781# 2861 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 17.1.1859 von Zirner Menthi aus Fürth, spediert nach Obernberg in Österreich, dort kam der Brief am 20.1.1859 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man 1x Bayern Nr.2 II zu 3 Kreuzer und 1x Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer, diese 9 Kreuzer waren die Gebühr für den einfachen Brief über 20 Meilen in die Mitgliedsstaaten des DÖPV, Tarif von 1850.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.145 sowie dem Halbkreisstempel FÜRTH. (Winkler 13, mit Punkt) verwendet 1855-64, auf der Rückseite der Durchgangsstempel am 19.1. Einkreisstempel Scherding und zur Ankunft der Einkreisstempel von Obernberg.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 27.03.2024 19:58:29 Gelesen: 4776# 2862 @  
@ Gernesammler [#2861]

Lieber Rainer,

der Durchgangsstempel ist SCHAERDING, wobei A+E zu einem Buchstaben Æ zusammengezogen sind. Leider etwas undeutlich abgeschlagen, deshalb sieht man es hier nicht.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 27.03.2024 20:00:40 Gelesen: 4772# 2863 @  
@ bignell [#2862]

Hallo Harald,

besten Dank, unter der Lupe kann man es noch erahnen, wieder was dazu gelernt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.03.2024 10:59:57 Gelesen: 4185# 2864 @  
Liebe Freunde,

ein Dienstbrief aus Trebgast mit vorzüglichem Abschlag und Nebenstempel der übergeordneten Postexpedition vom 4.3.1863 nach Kulmbach kann ich zeigen. Gekauft habe ich ihn nicht nur wegen des erstklassigen Abschlags, sondern weil ich auch einen Brief mit dem Aushilfsstempel der Postablage Trebgast habe, den ich aber derzeit nicht finde.





Innen habe ich einen Teil hochauflösend gescannd, den ich aber leider nicht lesen kann, weil ich mit dieser Knödelschrift nicht gut klar komme. Hilfe ist also dringend erwünscht, denn es ging um die Post höchstselbst dort.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.03.2024 15:03:48 Gelesen: 4096# 2865 @  
@ bayern klassisch [#2864]

Hallo Ralph,

schöner Brief, aber viel kann ich auch nicht lesen:

?? das die baiden, ? eingetroffen ?? 7-8 das Amtsblatt für den Bezirk Kulmbach der Gemeindeverwaltung Trebgast sofort nach eintreffen sogleich durch ihr heutigen? Postablage zugesandt worden sind.

Ist ohne Gewähr, aber vielleicht hilft es ein wenig.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.03.2024 15:05:35 Gelesen: 4094# 2866 @  
@ Gernesammler [#2865]

Hallo Rainer,

das hilft viel! Vielen Dank und jetzt kommt Sinn in die Sache.

Sehen wir uns in Postbauer-Heng? Da hätte ich einiges für dich dabei.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.03.2024 15:23:59 Gelesen: 4090# 2867 @  
@ bayern klassisch [#2866]

Hallo Ralph,

natürlich kommen wir, sind schon sehr gespannt, werden wohl mit die ersten sein, eintreffen ca. 14 Uhr am Freitag.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.03.2024 16:58:12 Gelesen: 4051# 2868 @  
@ Gernesammler [#2867]

Das Zeitziel habe ich auch anvisiert!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.03.2024 12:17:53 Gelesen: 3564# 2869 @  
Liebe Freunde,

ich habe ein Paar Briefe ergattert, die mich etwas erstaunt haben.




Der 1. wurde mit folgender Adresse versehen:

Herrn Albert Rambold

mit Briefen der Herren C. J. Holzhey

franco Schwabmünchen

und stammt vom Bahnhof Ausgsburg.




Der 2. wurde mit dieser Adressse versehen:

Albert Rambold

Per Adresse des Herrn C. Holzhey

franco Schwabmünchen

und stammt aus München vom 19.1.1861

Da ich ja eine Mini-Sammlung "Briefe mit Briefen" besitze, bin ich nun am knobeln, ob beide Varianten nicht das gleiche bedeuten könnten? Leider sind beide Briefe ohne Inhalt.

Oder er hat im 1. Briefe Geschäftsbriefe an Rambold geschmuggelt und im 2. Brief nicht?

In der Primärliteratur gibt es zu Briefe mit Briefe rein gar nichts zu lesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.04.2024 11:34:56 Gelesen: 2351# 2870 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 18.8.1824 vom Landgut Vilshofen als Hypothekenamt an das Patrimonialgericht Schöllnach.

Es geht wohl um eine nicht eingehaltene Zahlung sowie einen Termin im November wenn diese nicht erfolgt, hoffe da kann mir jemand genaueres sagen, unterschrieben wurde der Brief vom Königlichen Schreiber.

Der Brief wurde wohl per Boten überbracht da es keinerlei Hinweise auf eine Postalische Beförderung gibt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.04.2024 12:27:41 Gelesen: 2345# 2871 @  
@ Gernesammler [#2870]

Hallo Rainer,

bei ca. 25 km Laufweg wird den ein Amtsbote selbst ausgetragen haben, daher keine postalische Behandlung erforderlich.

Inhalt:

Vilshofen, den 18. August 1824
Das königliche Landgericht Vilshofen als Hypothekant
An das Patrimonialgerich Schöllnach

Gemäß erhaltenem gnädigsten Befehl einer Königlichen Regierung des 4. dieses Monats muß mit Schluß des Monats November diesen Jahres bestimmt und ausführlich angezeigt worden, wie weit der Vollzug des Hypothekengesetzes in Hinsicht des Anmeldungs- und Eintragungsgeschäft der Stiftungs- und Kommunalgegenständen gediehen sey.
Indem man das Patrimonialgericht hiervon in Kenntniß setzt, fügt man noch bey, daß auf die nicht genaue Einhaltung des Termins ein ??? angedroht wurde.
Mit Hochachtung verharrt
Der Königliche Landrichter
Dr. Zachinger (?)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.04.2024 14:39:40 Gelesen: 2330# 2872 @  
@ bayern klassisch [#2871]

Hallo Ralph,

besten Dank für die Aufdröselung des Textes, den gab es gestern für Kleingeld auf dem Trödelmarkt, konnte wenigstens Vilshofen und Schöllnach zuordnen um zu wissen das er zu mir passt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.04.2024 14:42:04 Gelesen: 2329# 2873 @  
@ Gernesammler [#2872]

Hallo Rainer,

prima - nimmt man gerne mit, da Briefe ohne die Post nicht so häufig sind.

Dann bis Freitag!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.04.2024 19:35:44 Gelesen: 2096# 2874 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 16.9.1857 aus Ebersberg spediert nach Lenggries an Herrn Dr.Weiß, wann der Brief ankam kann man ohne Ankunftsstempel leider nicht sagen.

Für das Franko nahm man eine Bayern 2 IIc, gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.99 der 2.Verteilung sowie dem Halbkreisstempel von Ebersberg (Winkler 11b) verwendet 1845-67, hier sieht man dem Stempel seine lange Arbeitszeit mittlerweile an.

Auf der Rückseite ist ein noch gut erhaltenes Wachssiegel mit dem Buchstaben H.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.04.2024 19:48:54 Gelesen: 2092# 2875 @  
@ Gernesammler [#2874]

Hallo Rainer,

wenn du den Brief unten umfaltest, ist der Materialverlust nicht mehr zu erkennen und der Brief wird optisch gefälliger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.04.2024 14:20:45 Gelesen: 257# 2876 @  
Liebe Freunde,

ein Brief vom kgl. Notar in Eltmann an Eva Margarethe Link in Lauf vom 2.12.187? bereitete damals Probleme und heute auch noch:



Siegelseitig lesen wir den Vermerk "Adressat in Lauf unbekannt, ??? Postbote", vorne oben links "verte" für bitte hinten lesen, unten links wurde Eltmann wiederholt und Lauf gestrichen und mit Post Zapfendorf ersetzt bzw. ergänzt.

Siegelseitig sehen wir die Stempel von Eltmann ??, Ebelsbach 2.12. auf der Tour und Ebelsbach 4.12. auf der Retour und je einen Halbkreiser von Lahm und Zapfendorf evtl.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.04.2024 14:26:55 Gelesen: 256# 2877 @  
Liebe Freunde,

ein Brief, den ich genau NULL verstehe und auf Hilfe hoffe.



Stempel oben rechts München 3.12.19, 3-4 Uhr Nachts.

Dann ein Dreierstreifen vom Rand der 40 Pfg. Germania - Freistaat Bayern mit rotem (!!) Stempel von Simmerberg vom 31.1.1920 an Notar Wirth in Weiler im Allgäu mit Reco-Zettel Nr. 48 als Postsache und Ankunft in Weiler am 2.2.1920.

Garniert wird das Ganze von einem schwarzen Rahmenstempel, den ich nicht interpretieren kann und der Namen des Empfängers fast vollständig überdeckt.

Zensur?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Manne Am: 15.04.2024 15:43:53 Gelesen: 242# 2878 @  
Hallo,

noch ein Brief aus Kempten vom 17.03.1804, Stempel leider nicht lesbar.





Gruß
Manne
 
bayern klassisch Am: 15.04.2024 15:46:15 Gelesen: 238# 2879 @  
@ Manne [#2878]

Hallo Manne,

nein, es ist ein Brief von Ulm nach Kempten für 4 Kreuzer Porto der Reichspost. Der Stempel sollte R.3.Ulm sein.

Rayon 3 Ulm, wobei sich die Rayonzahl auf die Entfernung des Ortes zur französischen Rheingrenze bezog - je höher die Nummer, je weiter weg vom Rhein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Manne Am: 15.04.2024 15:52:39 Gelesen: 236# 2880 @  
@ bayern klassisch [#2879]

Hallo Ralph,

vielen Dank für Deine Korrektur, hätte ich sehen müssen.

Gruß
Manne
 
Gernesammler Am: 15.04.2024 19:45:29 Gelesen: 182# 2881 @  
@ bayern klassisch [#2877]

Hallo Ralph,

da kann ich Dir leider auch nicht helfen, aber wenn Du den Brief bei Inflation einstellst, denke ich bekommst Du Hilfe.

Den Brief hatte ich auch gesehen, interessant die Datumsspanne von fast zwei Monaten.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.04.2024 20:16:59 Gelesen: 176# 2882 @  
@ Gernesammler [#2881]

Hallo Rainer,

dann hoffe ich mal, dass er in einen anderen Thread verschoben wird, wo er geklärt werden wird. Habe die Scans leider schon gelöscht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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