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Thema: Der Baden Fehldruck
Das Thema hat 47 Beiträge:
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10Parale Am: 20.05.2019 14:01:07 Gelesen: 16635# 23 @  
@ Richard [#14]

Dieses Buch ist alles andere als eine „Ankündigungsbroschüre“, es ist eine exzellente Werbung für Philatelie, die einen begeistern kann

Dem kann ich nur zustimmen, Richard. Als ich diese beiden Broschüren, Bücher, Bibliograpien, Dokumentationen zu Erivan Haub kürzlich durch den Postboten überreicht bekam, war ich erstaunt, da ich sie nicht angefordert habe.

Den Autoren ist ein großartiges Werk gelungen und diese Art Vorbereitung auf kommende 30 "Exklusiv-Auktionen" lässt vermuten, dass die Macher hohe Umsätze erwarten, denn alles muss schließlich gut kalkuliert werden.

@ briefmarkenwirbler

Viel Spaß in Wiesbaden. Aus den Katalogen nehme ich folgendes mit: Vertraue auf deinen Verstand, investiere nach deinen Möglichkeiten in Deine Briefmarken und habe Freude mit deinem Hobby.

Liebe Grüße

10Parale
 
Richard Am: 26.05.2019 09:49:26 Gelesen: 16434# 24 @  
Der ERIVAN-Briefmarkenschatz kommt unter den Hammer

(GPN-PR) Am Samstag, dem 8. Juni 2019, startet die mehrjährige Versteigerungsserie der „Sammlung ERIVAN“, der beispiellosen Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub, in Wiesbaden. Zu den Highlights zählen zwei Ikonen der Philatelie: der Baden-Fehldruck 9 Kreuzer (Startpreis: 800.000 Euro) und der Alexandria Blue Boy, welcher bei dem zur Köhler & Corinphila Gruppe gehörenden amerikanischen Traditionsunternehmen H.R. Harmer am 22. Juni 2019 in New York versteigert wird (Startgebot: 1 Million US-Dollar).



Die Versteigerungsserie der Sammlung Altdeutschland wird vom ältesten Briefmarkenauktionshaus Deutschlands, Heinrich Köhler Auktionen in Wiesbaden, durchgeführt.

Die Sammlung ERIVAN umfasst die bedeutendsten Briefmarken und Briefe der Sammelgebiete „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben, Private Postdienste und Bundesmarken der Vereinigten Staaten“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“. Der international bekannte Unternehmer und begeisterte Philatelist Erivan Haub hat diese Sammlung zeit seines Lebens zusammengetragen. Die geplante Versteigerungsserie mit rund 8.000 Auktionslosen (Altdeutschland ca. 3.500 Lose) umfasst in den kommenden fünf Jahren insgesamt 30 Briefmarkenauktionen in Wiesbaden (zehn Auktionen), New York, Zürich, Stockholm, London und Essen. Dieser philatelistische Schatz spannt den Bogen von den größten Seltenheiten der jeweiligen Sammelgebiete über weltweite Raritäten zu vermeintlich günstigen Objekten von herausragender Qualität.

Juwelen der Philatelie: Baden-Fehldruck und Alexandria Blue Boy

„Einer solchen Sammlung zu begegnen, zählt zu den unvergesslichen Momenten eines Sammlerlebens. Viele der angebotenen Marken und Briefe waren seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr am Markt“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses in Wiesbaden. „Die Sammlung ERIVAN ist die bedeutendste Versteigerungsserie exklusiver Briefmarken seit dem Verkauf der Altdeutschland-Kollektion des amerikanischen Industriellen John Boker Jr. zwischen 1985 und dem Jahr 2000. Wir freuen uns, diese sensationellen Kollektionen nun Sammlern aus aller Welt anbieten zu können.“



Zu den begehrtesten philatelistischen Stücken zählt der legendäre Baden-Fehldruck, der bereits in der ersten Auktion in Wiesbaden am 8. Juni 2019 als Los 5 zur Versteigerung kommen wird. Die Aufsteigerung kann bei 800.000 Euro beginnen. Der Baden-Fehldruck wechselte letztmals 1985 den Besitzer. Eine Unaufmerksamkeit des Druckers in den 1850er Jahren führte zur Entstehung dieser philatelistischen Berühmtheit – bei der Herstellung der 9-Kreuzer-Marke griff er versehentlich zu grünem statt rosafarbenem Papier, das eigentlich für die 6-Kreuzer-Marken vorgesehen war. Nur ein weiterer Brief (im Besitz des Berliner Postmuseums) und ein Briefstück dieser sagenumwobenen Marke sind bisher bekannt.

Schauplatz des ersten Teils der Versteigerung der ERIVAN Sammlung Altdeutschland ist erneut der Saal ‚Jawlensky‘ im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden. Ein historischer Ort für Philatelie-Auktionsgeschichte. Hier wurde bereits von 1985 bis 1988 die Altdeutschland-Sammlung von John R. Boker Jr. in einer Serie von acht Auktionen versteigert. Viele Stücke von damals, aber auch viele Sammler und Auktionsteilnehmer der Boker-Versteigerungen, finden jetzt erneut den Weg in den Jawlensky-Saal vom Nassauer Hof.



Zu den philatelistischen Juwelen der ersten Versteigerung gehören neben dem Baden-Fehldruck der ‚Elster-Kehrdruckblock‘ der Ein Kreuzer Schwarz von Bayern (Los 25; Startpreis 200.000.- Euro) sowie der ungebrauchte Oldenburg-12er-Block der 1/3 Groschen von 1859 (Los 158; Startpreis 150.000.- Euro). Das berühmte Blockstück krönte die Sammlungen der erlauchtesten Kollektionen, darunter Arthur Hind (1934), Maurice Burrus (1964), Tomasini (1976) und John R. Boker Jr. (1987).



Herausragend ist auch der gestempelte Viererstreifen des ‚Sachsen Dreiers‘ (Los 255; Startpreis 80.000.- Euro). Er gehört zu den erlesenen Seltenheiten nicht nur der Sachsen-, sondern der gesamten Altdeutschland-Philatelie! Seine Provenienzen führen durch die Kollektionen der Sachsen-Prüfer-Legende Walter Opitz, dann Isaac Seligson und Dr. H. Schmidt. Dabei wechselte er in der Vergangenheit seine Besitzer nicht über Auktionen, sondern diskret über Privatverkäufe. Vermutlich wird er jetzt erstmalig über eine Versteigerung verkauft.



Insgesamt bietet der 1. Teil der ERIVAN Sammlung Altdeutschland bei Heinrich Köhler 323 Auktionslose mit Startpreisen von 80 bis 800.000 Euro, darunter in der Mehrzahl herrliche Qualitätsstücke in der Preislage zwischen 100 Euro und 1.000 Euro.

Außergewöhnliche Sammlung

Die Anfänge der einmaligen Sammlung ERIVAN gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Damals besuchte Erivan Haub erstmals Briefmarkenauktionen. Die Sammlung ist eng mit den Stationen und Weltanschauungen dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit verbunden. Viele Stücke sind Unikate oder äußerst seltene Marken und in dieser Erhaltung kaum zu übertreffen.

„Über ein halbes Jahrhundert schuf Erivan Haub Kollektionen, die bereits zu seinen Lebzeiten zu Legenden wurden. Sein Leitgedanke bei der Auswahl war die geschichtliche Entwicklung, die sich in den kleinen Kunstwerken abbildet – die Geschichte der Welt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Geschichte der Menschheit, die Geschichte der Kommunikation. Nun öffnet sich sein philatelistischer Tresor“, sagt Karl Louis, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der Köhler & Corinphila Gruppe.

Mit der Versteigerung der Sammlung ERIVAN beauftragt sind die Briefmarken-Auktionshäuser Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York sowie Corinphila Auktionen in Zürich. Die drei Auktionshäuser gehören zur Unternehmensgruppe Global Philatelic Network mit insgesamt fünf Standorten in Europa, Amerika und Asien.

Alle Kataloge im Internet / Online Live in der Auktion bieten

Die vollständigen Kataloge der ERIVAN-Auktionen sind im Internet unter http://www.heinrich-koehler.de als PDF-Kataloge (identisch mit der Druckversion) und als Online-Kataloge mit praktischer Stichwort-Suchfunktion verfügbar. Vom 29. Mai bis 2. Juni 2019 können alle Lose der Sammlung ERIVAN zudem auf der großen Internationalen Jubiläums-Ausstellung der Royal Philatelic Society STOCKHOLMIA 2019 besichtigt werden (Stand 1, Level 5).























Interessenten, die nicht nach Wiesbaden reisen können, aber dennoch zeitgleich während der Versteigerungstage direkt gegen den Auktionssaal bieten möchten, sei das bewährte System zum Online-Live-Bieten unter http://www.heinrich-koehler.de empfohlen.

Weitere Informationen und Katalogbestellungen bei: Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Wilhelmstr. 48, 65183 Wiesbaden, Tel.: +49 (0)611 39381, E-Mail: info@heinrich-koehler.de, Internet: http://www.heinrich-koehler.de

Weitere Auktionstermine:

8. Juni 2019: Altdeutsche Staaten – 1. ERIVAN-Auktion
Heinrich Köhler Auktionshaus, Wiesbaden, Deutschland, http://www.heinrich-koehler.de

14 Juni 2019: Österreich sowie Lombardei-Venetien – 1. ERIVAN-Auktion
Corinphila Auktionen, Zürich, Schweiz, http://www.corinphila.ch

22. Juni 2019: Vereinigte Staaten von Amerika – 1. ERIVAN-Auktion
H.R. Harmer Auktion, New York City, U.S.A., http://www.hrharmer.com
 
Heinz 7 Am: 30.05.2019 23:29:23 Gelesen: 16218# 25 @  
@ Richard [#24]

Viele Leute meinen, "man" kann sich ein Los von Erivan Haub nicht kaufen, weil das alles so schrecklich teuer ist.

Natürlich gibt es in der Sammlung Haub viele Stücke, die sich ein Durchschnitts-Sammler nicht leisten kann. Viele Stücke aus der Sammlung Haub gehören ja auch zu den wertvollsten Stücken, welche die Philatelie zu bieten hat.

Gleichwohl sollten sich auch die Sammler mit kleinem Budget die Angebote anschauen; da gibt es sehr viel Schönes zu kleinen Preisen. Das gilt für den ersten USA-Katalog (22.6.) aber auch für den Deutschland Katalog.

So ein Los zu haben, wie Nr. 101 (als ein Beispiel unter vielen):



Ausruf Euro 200:

1/10 Thaler schwarz auf gelb, voll- bis breitrandige rechte obere Bogenecke ohne Reihenzähler, mit leicht und sauber auf- und nebengesetztem blauen Doppelkreisstempel "GÖTTINGEN 7/8" (1852) auf kleiner Briefhülle nach Auerbach bei Bensheim.

Das müsste doch das Ziel sein von vielen, vielen Sammlern in Deutschland.

Viele moderate Startpreise werden sicherlich auch ein grosses Interesse nach sich ziehen. Auf die Auktionen dürfen wir gespannt sein!

Heinz
 
Richard Am: 05.06.2019 09:45:42 Gelesen: 15893# 26 @  
1. Erivan-Auktion Österreich & Lombardo-Veneto am 14. Juni 2019 in Zürich

(wm) Die 91 Einzellose dieser Auftaktauktion zum Österreich-Teil der Erivan-Sammlung haben es in sich, repräsentieren sie doch neben Raritäten der „Traditionellen Österreich-Philatelie“ auch einige der bedeutendsten Stempel-Seltenheiten. Mit enthalten sind im Gesamtbestand der Erivan-Auktionen auch dreizehn sog. Andreaskreuze, die zu den „Kronjuwelen“ der ersten Ausgabe Österreichs von 1850 zählen, die Erivan Haub aus den früheren Sammlungen von Baron Alphonse Mayer von Rothschild, Renato Mondolfo und Dr. Jerger erworben hatte. Zahlreiche Stücke waren bereits bei der WIPA 81 in Wien zu sehen, die der aus Triest stammende Philatelist und später in Rom ansässige Raritätenhänder Renato Mondolfo in zwei Rahmen gezeigt hatte. Nahezu einmalig sind Briefe mit gelben und schwarzen Andreaskreuzen, von denen zwei noch nie bei einer Auktion angeboten wurden. Vieles davon landete zuerst bei Dr. Jerger, später bei Erivan Haub und wird in dieser und in den kommenden Erivan-Versteigerungen offeriert.



Alle Briefe und Briefstücke beeindrucken durch ihre ausgesuchte Qualität und bestechende Schönheit der klassischen Marken. Neben den hochpreisigen Raritäten in vier- oder fünfstelliger Größenordnung finden sich aber auch durchaus eine größere Zahl kleinerer, also dreistellig ausgerufener Einzellose, die durchaus günstig angesetzt sind. Man darf auf die Zuschläge gespannt sein.
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 11:36:34 Gelesen: 15673# 27 @  
Hallo zusammen,

der Baden-Fehldruck wurde in dieser Sekunde für sagenhafte 1.260.000 € verkauft!

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 11:47:00 Gelesen: 15663# 28 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#27]

Und wer hat ihn gekauft?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 12:47:31 Gelesen: 15635# 29 @  
@ bayern klassisch [#28]

Ich konnte leider doch nicht persönlich anwesend sein, weswegen ich es nur per Livestream verfolgen konnte. Hierbei gab es nur die Perspektive, die Hr. Michelson zeigt/e. :D

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, war es aber ein Saalbieter!

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 12:51:44 Gelesen: 15630# 30 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#29]

Danke sehr - das spricht sehr für jemanden aus dem äußersten Südwesten der Republik, den ich gut kenne. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 19:04:10 Gelesen: 15539# 31 @  
@ bayern klassisch

Du bist schon wieder mal auf dem Holzweg!
 
Richard Am: 08.06.2019 19:17:18 Gelesen: 15522# 32 @  
1,26 Millionen Euro für einen Fehldruck

Für mehr als eine Million Euro hat ein anonymer Bieter die teuerste Briefmarke Deutschlands ersteigert - der Fehldruck stammt aus der Sammlung des verstorbenen Tengelmann-Chefs Erivan Haub.

Den Zuschlag habe schließlich einer der Bieter aus dem Saal bekommen, der aber anonym bleiben wolle, sagte der Geschäftsführer des Auktionshauses, Karl Louis.

https://www.spiegel.de/panorama/briefmarke-baden-fehldruck-9-kreuzer-fuer-1-26-millionen-euro-versteigert-a-1271556.html
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 19:24:15 Gelesen: 15514# 33 @  
@ Richard [#32]

Eben erschien auch in den Heute Nachrichten auf ZDF ein kurzer Beitrag über die Auktion [1]. Sicherlich eine gute Form der Werbung für die Philatelie!

Liebe Grüße,

Kevin

[1] https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr/videos/fruehe-deutsche-briefmarke-versteigert-100.html
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 19:26:07 Gelesen: 15510# 34 @  
@ Peter Feuser [#31]

Lieber Peter,

war ich denn schon so oft auf demselben? Für mich gab es Herrn H. aus Israel und jemanden mit einer Ölmühle als Topp-Kandidaten. Aber wenn du mehr weißt, gerne her damit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 19:38:23 Gelesen: 15482# 35 @  
@ Bayern klassisch

Der Bieter möchte anonym bleiben. Wir hatten ja bereits bei anderer Gelegenheit das Vergnügen, dass Du im Dunkeln tappst und trotzdem öffentlich in die falsche Richtung spekulierst.

Derartige Spekulationen können erfahrungsgemäß von anderen Forennutzern für bare Münze genommen werden und sich dann als Tatsachen verselbständigen. Lass doch besser die Raterei!
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 20:17:22 Gelesen: 15446# 36 @  
@ Peter Feuser [#35]

Wenn der Käufer, wie Kevin sagt, im Saal war, braucht es doch keine Geheimniskrämerei, dann wissen es doch X Leute, die auch da waren. Ich leider nicht.

Wer Spekulationen für bare Münze nimmt, dem kann man eh nicht mehr helfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 20:35:52 Gelesen: 15430# 37 @  
@ ralph

Der Bieter war im Saal! Über den Käufer kann man nur spekulieren und das sollte man öffentlich lassen, erst recht, wenn er anonym bleiben will.

Du bringst hier 3 verschiedene Personen ins Spiel, was soll das?
 
22028 Am: 08.06.2019 20:36:06 Gelesen: 15429# 38 @  
@ bayern klassisch [#36]

Der Saalkäufer kann auch Kommissionär sein.
 
Richard Am: 20.06.2019 09:11:35 Gelesen: 15188# 39 @  
4. + 5. Baden-Fehldruck bei Daniel F. Kelleher Auctions (USA) im Angebot

(wm) Spezialisten sind die drei bislang eindeutig als echt attestierten bläulichgrünen statt rosafarbenen 9-Kreuzer-Marke aus der Baron-von-Türckheim-Korrespondenz seit den Zeiten Carl Lindenbergs gut bekannt, denn diesem wurden zwei Briefe und ein Briefstück mit dieser Marke 1894 vorgelegt. Der eine Brief (Datum: 20. Juli 1851) ist seit damaliger Zeit im Besitz des Reichspostmuseums bzw. heute im Besitz des Museums für Kommunikation zu Berlin, der zweite Brief (Datum: 25. August 1851) war früher in der Caspary- und Boker-Sammlung und wurde 1985 vom Auktionshaus Heinrich Köhler für 2.645.000 DM an Erivan Haub verkauft. Das Briefstück (die Marke wurde mit dem Nummernstempel „2“ von Achern“ entwertet) ist ebenfalls literaturbekannt: erstmalig mit der Georg-Koch-Sammlung 1908 von Gilbert & Köhler in Paris versteigert, ging es später an Theodore Champion und nach dessen Tod 1954 an einen unbekannten Sammler, den die einen in Großbritannien, andere in den USA vermuten.

Während diese drei Stücke in der Literatur kaum in Frage gestellt sind, ist dies bei einer ungebrauchten Marke des Farbfehldrucks weniger der Fall: Denn solch ein Stück tauchte erstmals 1919 bei der 6. Auktion des Marken- und Ganzsachenhauses (Rudolf Siegel) in Berlin auf. Siegel selbst betonte damals in seiner Losbeschreibung, dass er eine Garantie für die Echtheit mangels Vergleichsstück nicht übernehmen könne und setzte das Exemplar mit 20.000 Mark an. Es wanderte in die Sammlung des Fabrikanten Julius Trübsbach in Chemnitz und es wurde fortan mehr als kontrovers diskutiert, zumal das Exemplar eine gelbgrüne statt wie bei den anderen Exemplaren bläulichgrüne Farbe aufwies. Erklärt wurde dies u.a. mit der Lagerung in einem Tresor und den Folgen der Erhitzung durch einen Brand, der die Markenverfärbung bewirkt habe. Die ArGe Baden bemerkt in ihrem Baden-Handbuch (Maulburg 2013, Seite 139) dazu: „Diese Theorie hat sich jedoch in einem praktischen Test als falsch herausgestellt.“

Nachdem dieses ungebrauchte Exemplar in den 1990er-Jahren zuerst in Stuttgart, dann in der Schweiz (David Feldman 1991) angeboten wurde, soll es 1997 während der PACIFIC 97 an einen privaten Sammler verkauft worden sein, um nun in einem Sonderkatalog der US-Auktionsfirma Kelleher zur STOCKHOLMIA 2019 erneut – und dieses Mal zu einem Preis von 750.000 US-Dollar –angeboten zu werden. Laut Beschreibung des Auktionshauses liegen zu diesem in der Literatur durchaus angezweifelten Exemplar Foto-Atteste von Maria Brettl, Heinzgeorg Richter, Jean-François Brun, Roger Calves (alle aus dem Jahr 1995), aber auch von Franz Stegmüller (2010) und Sergio Sismondo (2012) vor.

Eine weitere Überraschung bot Kelleher in seinem Sonderkatalog mit einem bislang völlig unbekannten fünften Exemplar dieser Rarität, die – so die Angabe – erst kürzlich entdeckt worden sei. Es ist ein gestempeltes Exemplar, im Vergleich zu den anderen dreiseitig berührt bzw. angeschnitten (zudem weitere Mängel, wie u.a. dünne Stellen), und mit dem Nummernstempel „25“ (Konstanz) versehen. Auch dieses Exemplar zeigt eine gelb- statt bläulichgrüne Färbung, deren Entstehung das Auktionshaus mit einer nicht optimalen Lagerung in den letzten 168 Jahren erklärt, der auch die Graufärbung des ursprünglichen schwarzen Druckes zu verdanken sei. Das Exemplar wird im Katalog mit einem 4-Seiten-Attest von Sergio Sismondo (2018) zum Preis von 275.000 $ angeboten. Laut Kelleher sei das Exemplar aufgrund des Papiers und der Spezifika des Designs als echt anzusehen, was Sismondo – er ist US-Prüfer für Marken der ganzen Welt – mit seinem Attest bestätigt habe.

Man darf gespannt sein, wie deutsche Prüfer und Experten aus den Arbeitsgemeinschaften dieses neu aufgetauchte Exemplar künftig einschätzen.



Einer der beiden bekannten Briefe mit dem 9 Kr.-Baden-Farbfehldruck, ex Boker/Haub, in blaugrüner Farbe. Vorlage: Heinrich Köhler, Wiesbaden



Die umstrittene (?) ungebrauchte Marke dieser Abart, ex Julius Trübsbach, hier in gelbgrüner Farbe. Dieses Exemplar ist seit 1919 bekannt. Vorlage: Kelleher Auctions, USA



Eine laut Kelleher seit 2018 bekannt gewordene Neuentdeckung eines gestempelten Exemplars: ebenfalls in gelbgrüner Farbgebung und mattgrauem statt schwarzen Druck. Vorlage: Kelleher Auctions, USA
 
Hornblower Am: 20.06.2019 14:08:18 Gelesen: 15132# 40 @  
Hat jemand diese Atteste im Wortlaut vorliegen? Ich kenne die genannten aus dem Jahr 1995 und die sind wenig aussagekräftig. Nur aufgrund eines Scans ist eine Beurteilung natürlich schwierig bis unmöglich, aber ich bin einfach mißtrauisch.

Solche Stücke sind auch in der Vergangenheit immer wieder aufgetaucht, alle haben sich bisher als falsch erwiesen. Der echte Fehldruck muss bläulichgrün sein, gelbgrün lässt bei mir alle Alarmglocken läuten. Für so etwas würde ich kein Geld ausgeben - selbst wenn ich das Geld hätte. :-)

Beste Grüße
Michael Ullrich
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.06.2019 14:27:18 Gelesen: 15120# 41 @  
@ Hornblower [#40]

Mal ganz von der Qualität des gestempelten Stückes zu schweigen. Für mich ein wertloses Wrack, wer dafür Geld in der Größenordnung ausgibt, dem ist nicht mehr zu helfen.

LG

Kevin
 
Connaisseur Am: 20.06.2019 19:35:49 Gelesen: 15049# 42 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

In meinem täglichen Sprachgebrauch heißt das "ein Rüpel"!

Ich meine die Marke und keinen User hier.
 
marc123 Am: 20.06.2019 23:35:11 Gelesen: 14984# 43 @  
@ Richard [#39]

Hallo Richard,

hier der jeweilige Link zu den Losen.

https://db.kelleherauctions.com/php/lot_pt.php?sale=3002&lot=37&lang=1

https://db.kelleherauctions.com/php/lot_pt.php?sale=3002&lot=82&lang=1



Bei der "Neuentdeckung" ist auch die Rückseite abgebildet.

Liebe Grüße
Marc
 
Hornblower Am: 21.06.2019 08:19:48 Gelesen: 14933# 44 @  
Besten Dank für den Link mit der Auktionsbeschreibung. Mein Mißtrauen wird dadurch aber nicht abgebaut.

1985 bzw. 1986 wurde das ungebrauchte Stück von Paul Würger und Josef Englert als "Probedruck" oder "Andruck-Vorlage" bezeichnet - eine Kopie des Schreibens liegt mir vor. Maria Brettl hat in ihrem Befund vom 23. März 1995 nur von einem Originaldruck gesprochen, dessen Herkunft sie nicht klären könne (Kopie liegt mir ebenfalls vor).

Die "Veränderung-durch-Tresorbrand-Theorie" haben wir in der ArGe Baden anhand eines Knochens ausprobiert, die Marke war völlig verdorben. Wie soll zudem bei großer Hitze, welche das Papier angeblich verfärbt, der Originalgummi unberührt bleiben?

Das ungebrauchte Stück wurde auch auf der 209. INTERPHILA-Auktion im Mai 1995 für 600.000 DM angeboten, blieb aber unverkauft. Ich habe schon damals auf diese ganzen Widersprüche hingewiesen, ohne auch nur eine Antwort zu bekommen. 1956 war es bereits bei Shanahan aufgetaucht und für 10 Pfund angeboten worden...

Alle Atteste (Calves, Brun, Roumet etc.) sprechen immer von einem Originaldruck, was ich nachvollziehen kann. Meines Erachtens wurde nämlich hierfür eines der drei erhaltenen Originaldruckstöckel benützt. Hergestellt hat es wohl Julius Maus (1855-1934)in Baden-Baden, der ein solches Stück hatte und damit auf Originalpapier, sprich breiten Bogenrändern der 3b, Spielereien anfertigte (ich erinnere hier an den "Simon-Fehldruck").

Den Knochen halte ich offen gestanden für eine Farbverfälschung, obwohl mich Herr Sismondos Attest im Wortlaut immer noch interessieren würde...

Meiner (zugegebener Maßen unmaßgeblicher) Meinung nach wird hier versucht, aus einem bei der Menschheit offenbar unbegrenzt vorhandenen Rohstoff Kapital zu schlagen.

Gruß
Michael Ullrich
 
marc123 Am: 21.06.2019 13:16:48 Gelesen: 14871# 45 @  
@ Hornblower [#44]

Das Misstrauen wird sogar eher erhöht. Ich verstehe nicht weshalb bei Stücken solcher Preiskategorien die Atteste nich mit abgebildet werden.

Ich bin kein großer Baden-Kenner und habe nur wenig Vergleichsmaterial. Normalerweise sind ja Druckstöckel nicht absolut identisch. Sie haben immer einige Abweichungen. Daher drängen sich mir einige Fragen auf. Gibt es hierzu Untersuchungen oder sind die drei Druckstöckel heute verloren? Wenn Julius Maus ein Stöckel besaß und er verantwortlich für den "Simon-Fehldruck" ist/wäre, dann müssten die identischen Merkmale auch auf dem ungebrauchten Stück "Trübsbach" vorhanden sein. Hat sich mit dieser Frage bereits jemand Beschäftigt?

Liebe Grüße
Marc
 
Hornblower Am: 21.06.2019 18:23:57 Gelesen: 14820# 46 @  
Hallo Marc,

ich hatte mich vertippt, es gibt vier solcher Druckstöckel, drei sind bekannt. Zwei befinden sich im Bestand des Postmuseums, eines in der Sammlung von Joseph Hackmey. Das vierte ist verschollen, soll aber angeblich auch noch existieren.

Wenn heute eine neu entdeckte Blaue Mauritius auftauchen würde, wäre sie ohne ein entsprechendes Attest z. B. der Royal Philatelic Society in London, wohl kaum handelbar. Ohne Herrn Sismondo nahetreten zu wollen, aber als Baden-Experte ist er mir nicht bekannt, ebenso wenig wie die Herren Calves, Roumet etc. Warum gibt man ein solches Stück nicht in die Hände von Franz Stegmüller oder Wolfgang Flemming? Auch in der ArGe Baden sind Leute, die durchaus ein solches Stück beurteilen könnten. Die Fragen sind rethorisch gemeint, die Antwort kennen wir alle. Wer behauptet, einen echten Fehldruck zu haben, muss dies unzweifelhaft beweisen. Dies ist aber - von den drei bekannten Stücke abgesehen - noch nie jemand mit einem der anderen Stücke gelungen.

Das Problem mit einem Vergleich besteht darin, dass bisher niemand seinen unzweifelhaft echten Fehldruck dafür zur Verfügung stellen wollte, was ich durchaus sogar nachvollziehen kann. Von dem Hackmey-Stück wurden vor Jahren einige wenige nummerierte Abzüge gemacht (meines Wissens kein Dutzend), einen davon (Nr. 6) habe ich in meiner Sammlung. Anbei ein Scan, vielleicht kann jemand etwas damit anfangen.



Beste Grüße
Michael Ullrich
 
Heinz 7 Am: 24.11.2019 19:48:57 Gelesen: 13321# 47 @  
@ Richard [#32]

Anfangs 1999 wurde die Deutsche Mark abgelöst durch den Euro. DM 1.95583 mussten bezahlt werden für einen Euro.

Am 16.3.1985 wurde für den Baden-Fehldruck DM 2'300'000 bezahlt! Dazu kamen 15 % Provision = DM 2'645'000. Zählt man die Mehrwertsteuer von damals 7 % (auf den Gesamtpreis!) dazu, erreicht man DM 2'830'150.

Rechnen wir diese Preise um von DM in Euro zum ursprünglichen Wechselkurs 1999, so erhalten wir:

Zuschlag: Euro 1'175'971
Provision: Euro 176'396
Mehwertsteuer: Euro 94'666
Summe: Euro 1'447'033

Am 8.6.2019 wurde der Baden-Fehldruck für Euro 800'000 ausgerufen. Der Zuschlag erfolgte bei Euro 1'260'000. Die Provision betrug 21 % = Preis also Euro 1'524'600. Die Mehrwertsteuer (nur auf dem Zuschlag) betrug 19 % = 50'274.

Also: Euro 1'260'000 + Euro 264'600 + Euro 50'274 = Euro 1'574'874.

Nominell mag man also von einem "Weltrekordpreis" sprechen (Seite 8 des neuen Auktionskataloges), aber DM 2.3 Mio. 1985 sind ganz bestimmt mehr wert als Euro 1.26 Mio. 2019. Ende 20. Jahrhundert galten hohe Zinssätze, das sollte mit berücksichtigt werden. Wir vergleichen ja auch nicht US$ der Caspary-Auktionen bei Harmers New York (1955-1958) z.B. mit Ergebnissen der Alfred und Louise Dale Lichtenstein-Auktionen (Harmers New York, 1989-1992).

Ich verstehe den Wunsch der Auktionshäuser, mit Erfolgsmeldungen und "Rekorden" zu glänzen. Ich fände es aber besser, wenn die Ergebnisse (Beträge) in Relation zu den Verkaufsjahren gesetzt werden.



Bei Preisvergleichen ist es oft üblich, die Mehrwertsteuer nicht in Betracht zu ziehen. Die Preise variieren ja auch, wenn Lose exportiert werden in Länder, die andere Mwst-Sätze haben.

Heinz
 

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