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Thema: (?) (1916) Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1928 Beiträge:
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juju Am: 25.04.2021 16:35:26 Gelesen: 312756# 1429 @  
@ filunski [#1428]

Hallo Bernhard und Peter,

da habe ich mich doch etwas missverständlich ausgedrückt. ;-)

Ich wollte eigentlich sagen, dass mir die Firma Raab im Zusammenhang mit der Herstellung von Handrollstempeln für die DPAG erst ab ca. 2005 bekannt ist - zumindest auf das bisher noch nicht verifizierte Kriterium der "3" bezogen.

Das heißt, dass mir auch kein HRSt bekannt ist, der mit fünfstelliger PLZ (für DBP-Postämter) ausgeliefert wurde und durch die Firma Raab hergestellt wurde, zumindest sofern man darauf das Kriterium der 3 anwendet.

Aber diesbezüglich müssten auch noch weitere Nachforschungen noch angestellt werden.

Falls ihr da was habt, was meine "Thesen" diesbezüglich widerlegt, lasse ich mich natürlich gerne korrigieren.

Da die entsprechenden Firmen wohl keine Auskunft geben möchten, bräuchte man wohl einen Kontakt in einem Briefzentrum, der mal die HRSt genauer untersucht.

Lieber Peter, deine Korrektur muss ich aber leider zurückweisen.

Das Kriterium der 3 ist nur auf Datumswalzen aus neuerer Produktion anwendbar. Wie gesagt, muss ich das aber auch nochmal verifizieren. ;-)

Nun haben wir bei deinem Pforzheimer Beispiel aber eine alte Datumswalze, deren Zifferngestaltung anders war.

Hier ein weiteres Beispiel von einem Handrollstempel, der mit der gleichen Datumswalze ausgestattet war:



Diese Art von Datumswalze, erkennbar gut an den "gebogenen Füßen" der "2" und der "7" war vor 1993 vor allem bei Handrollstempeln, aber auch bei Handstempeln, sehr verbreitet und häufig. Es gab aber natürlich auch noch andere Datumswalzen.
Hier ein Beispiel einer anderen Datumswalze:



Eher selten wurden die Datumswalzen mit der gebogenen 2 und 7 auch nach dem 1.7.93 noch in Handstempel und evtl. auch in Handrollstempel eingebaut. Hier einige Beispiele dazu:



Mir ist aber unklar, ob diese Datumswalzen übernommen wurden oder bei Neuherstellung des Stempels mit eingebaut wurden.

Wie man aber sehen kann, wurden sowohl im HRSt aus Freising-Weihenstephan, als auch dem aus Pforzheim Datumswalzen mit der gebogenen 2 und 7 verbaut. Es wäre also plausibel, dass das ein Erkennungsmerkmal für alte Raab-Stempelwalzen und damit Raab-Stempel wäre. Es sei denn, jemand kann einen Stempel mit dieser Datumswalze aus Herstellung der Fa. Reiner zeigen.

Sollten beide Datumswalzen (d.h. älterer Typ mit 2 und 7 als Merkmal; jüngerer Typ mit 3 als Merkmal) zweifelsfrei der Firma Raab zugeschrieben werden können, steht natürlich weiterhin die Frage im Raum, wann genau der Wechsel zwischen beiden Typen stattfand.

Bisher kenne ich die Erstauslieferung der Handrollstempel zum 1.7.93 an die Postämter nur mit diesem Datumswerk:



Es unterscheidet sich sowohl bei der 3 als auch bei der 7 von den oben beschriebenen Datumswalzen-Typen. Da die Ziffern m. E. identisch mit denen sind, die in den Frankierservice-HRSt der Firma Reiner verbaut wurden, schreibe ich diese der Firma Reiner zu.

So, ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken. ;-)

Beste Grüße
Justus
 
bedaposablu Am: 25.04.2021 17:27:22 Gelesen: 312741# 1430 @  
@ bedaposablu [#1416]
@ bedaposablu [#1417]

Hallo miteinander,

leider kenne ich mich mit den HR-Typen nicht aus, aber ich frage mich bezüglich meiner oben eingestellten HR-Stempel von Briefzentrum 63 und Briefregion 63:

Die Briefe kommen vom gleichen Absender, aber wie ist es mit der zeitlichen Reihenfolge, die BZ-Stempel haben ein Stempel-Datum von 2001 und die BR-Stempel von 2002.

Wenn die BZ Nachfolger der BR sind, dürften die BR-Stempel kein späteres Datum haben, es sei denn sie wurden weiterverwendet, oder gab es BR 63 und BZ 63 parallel?

Für mich bloß mal zum Verständnis! Wer kann hier weiterhelfen?

Viele Grüße aus Magdeburg!

Klaus-Peter
 
filunski Am: 25.04.2021 19:59:22 Gelesen: 312690# 1431 @  
@ juju [#1429]

Lieber Justus,

wie heisst es hier, südlich des Weißwurst-Äquators so schön? "Passt schon"! ;-)

Das wäre doch ein schöner "Forschungsauftrag" für dich, daran weiter zu forschen. Die "3" ist nicht verlässlich, ich habe da noch weiter alles mögliche dazu nachgesehen und je mehr ich suche, desto ungewisser und komplizierter wird es. Leider geben die beiden Herstellerfirmen dazu an "Nicht-Kunden" keine Informationen und auch andere Philatelisten haben sich für Raab/Reiner in Bezug auf Hand- und Handrollstempel entweder gar nicht erst interessiert oder aufgegeben.

Es gibt auch noch ein Merkmal, welches ich zumindest bisher noch nicht weiter verfolgt habe. Sowohl bei Handrollstempeln mit 4-stelliger PLZ, ca. ab der 1980er Jahre, wie auch bei manchen BZ-Handrollstempeln kommen kleinere Stempelkopfdurchmesser vor. 27,5 mm statt der normgerechten 28,5 mm. Bei Handrollern mit 5-stellg. PLZ habe ich dies noch nicht gefunden. Könnte auch ein Hinweis auf verschiedene, andere Hersteller sein.

So bleibt das Thema auch weiterhin interessant! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 25.04.2021 20:10:54 Gelesen: 312682# 1432 @  
@ bedaposablu [#1430]

Hallo Klaus-Peter,

die Aufgaben der BR-Posteinrichtungen wurden nach Inbetriebnahme der Briefzentren von diesen übernommen und die BR Stempel verschwanden. Aber nicht alle!

Gerade einige der Handrollstempel wanderten in die BZ und kamen dort immer mal noch zum Einsatz. In einigen wenigen BZ sogar noch bis in unsere Tage. Aus den BZ 21 und 59 liegen noch Abschläge mit BR Handrollern aus dem Jahr 2020 vor.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 25.04.2021 20:26:38 Gelesen: 312675# 1433 @  
@ filunski [#1432]

Hallo Peter,

danke für die Information. Ich habe mir schon so etwas gedacht, ist ja auch ökonomisch.

Werden diese Stempel dann unter BR oder BZ in der Datenbank eingestellt?

Aus den Briefzentren 21 und 59 finde ich bestimmt bei mir kaum etwas, werde aber aber darauf achten.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 26.04.2021 00:42:55 Gelesen: 312613# 1434 @  
@ bedaposablu [#1433]

Hallo Klaus-Peter,

ich bin mir sicher, da schlummern in so manch anderem BZ noch weitere BR-Handroller. Vielleicht "vergreift" sich ja auch noch mal jemand und benutzt die? ;-) Nur die Augen auf halten!

Eingegeben werden die als BR-Stempel, es sollte aber eine kurze Anmerkung mit dazu. Ggf. trägt die auch der bearbeitende Redakteur ein oder nach.

Viele Grüße zurück,
Peter
 
Manne Am: 26.04.2021 11:49:42 Gelesen: 312457# 1435 @  
@ filunski [#1428]

Hallo Peter,

habe mal meine Handrollstempel vom BZ78 angeschaut.

Nur zwei Abschläge mit runder 3 gefunden:

04.06.2003 und 03.12.2003



Dann zwei Abschläge vom 09.05.2003 und 03.10.2003 mit gerader 3 als Vergleich.



Gruß
Manne
 
bedaposablu Am: 26.04.2021 18:13:23 Gelesen: 312340# 1436 @  
@ filunski [#1434]

Hallo Peter,

danke für Deine Informationen. Ich werde weiter Ausschau halten!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 26.04.2021 23:02:04 Gelesen: 312263# 1437 @  
@ Manne [#1435]

Hallo Manne,

vielen Dank für die "Dreier", Justus wird sich darüber freuen. ;-)

Hallo an alle und heute insbesondere mal wieder an die "Roten",

beim Aufarbeiten von Handrollstempel-Scans eines befreundeten Philatelisten fand ich gestern überraschenderweise einen interessanten Beleg mit einem, wenn ich mich nicht täusche, bislang noch nicht gezeigten "Roten". Hier der Beleg (Paketeinlieferungsabschnitt), zur besseren Lesbarkeit des Handrollstempels auf den Kopf gestellt:



Gebühr bezahlt-Handrollstempel BREMEN 5 / a / Gebühr / bezahlt vom 3.9.1964

Bin mal gespannt, was die "rote Fraktion" davon hält. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 11.05.2021 16:15:41 Gelesen: 307186# 1438 @  
Blaue Briefzentrumsroller hatten wir hier noch nicht oft, deshalb zur farblichen Abwechselung

Briefzentrum Göttingen



BRIEFZENTRUM 37 ar vom 30.04.2021.

Das müsste ein Reiner sein, oder?

Beste Grüße
Thomas
 
juju Am: 11.05.2021 17:48:21 Gelesen: 307156# 1439 @  
@ DL8AAM [#1438]

Hallo Thomas,

ja, ein sehr schöner Abschlag! Es kommt mittlerweile oft vor, dass die Farbe irgendwie noch verläuft, die blaue Farbe scheint relativ wässrig zu sein.

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen. Aber wenn ich mich darauf festlege, meldet sich Peter gleich wieder mit Bauchschmerzen. ;-)

Also stammt der Stempel möglicherweise oder vermutlich von Reiner, aber das ist im Moment mehr hypothetisch. Sobald gesicherte Infos vorliegen, werde ich hier und/oder im Gildebrief dazu berichten.

Beste Grüße
Justus
 
DL8AAM Am: 11.05.2021 17:54:46 Gelesen: 307152# 1440 @  
@ juju [#1439]

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen.

Hi,

für mich war bisher der Hauptunterschied, dass bei Raab-Stempeln, der Schriftzug BRIEFZENTRUM XX auf der Höhe der "Rechts-Links"-Äquatorlinie beginnt und endet. Bei "meinen" Reinern startet der mit dem B weiter oben, und XX endet ebenfalls weiter oben. Da ist/war die Unterscheidung "einfacher" ;-) Ich hoffe dieses Kriterium "bleibt" mir erhalten. ;-)



Beste Grüße
Thomas
 
juju Am: 11.05.2021 19:16:56 Gelesen: 307122# 1441 @  
@ DL8AAM [#1440]

Hallo Thomas,

klasse, danke für die Info. Das hilft mir sehr. Rechts der Stempel würde zum Beispiel dann gleich zwei Kriterien erfüllen, die ihn der Firma Raab zuordnen lassen (runde 3 und Höhe des Anfangs der Schrift), der Reiner-Stempel links. Ich schaue mal weitere Stempel durch, wenn beide Stempel vorliegen sind das gleich zwei Merkmale die von den Frankierservice-Handrollern auf die normalen übertragen werden können und daher zumindest bei BZ-Handrollern eine Unterscheidung Raab/Reiner nahezu sicher ermöglichen.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 11.05.2021 22:37:36 Gelesen: 307048# 1442 @  
@ DL8AAM [#1440]
@ juju [#1441]

Hallo Ihr beiden,

SUPER, keine Bauchschmerzen! ;-)

Macht gerne weiter so.

Noch für Thomas zu den "Blauen". Handrollabschläge, oder heißt das dann "Abrollen" ;-) werden immer seltener. Anscheinend werden jetzt in allen BZ so weit wie möglich alle Groß- und Maxibriefe durch die Siemens Open Mail Anlagen gejagt und tintengestrahlt. Lediglich unförmige Maxibriefe scheint die Anlage nicht zu mögen. Diese bekommen dann noch einen Handroller zu sehen. Wegen der Unförmigkeit und der damit einhergehenden Unebenheit werden aber leserliche Abschläge auch immer seltener. Insofern stellt schon jetzt jeder gut abgerollte blaue Handrollstempel eine sicherlich auch sammelnswerte Besonderheit dar. Von der Dokumentation mal ganz zu schweigen.

Hier dazu ein aktuelles Beispiel aus Nürnberg (BZ 90). Von dort waren schon länger Handrollstempelabschläge kaum mehr zu bekommen. Im BZ 90 scheint auch die immer noch in Betrieb befindliche Solistic Anlage bevorzugt für "schwierige" Stücke zum Einsatz zu kommen.



BRIEFZENTRUM 90 / a? vom 9.5.2021

Herzliche Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2021 00:01:08 Gelesen: 306656# 1443 @  
Hallo zusammen,

gleich noch ein "Blauer" der mir heute ins Haus flatterte:



BRIEFZENTRUM 52 / a vom 10.5.2021, Handrollstempel aus dem Briefzentrum Aachen, sogar sehr sauber abgerollt. Auch hier wieder auf einem voluminösen Maxibrief. Hier der Beleg:



Hier waren anscheinend nur Menschen beteiligt, ohne Maschineneinsatz. Es gab keine Doppelentwertung der bereits bei der Aufgabe in Düren schön von Hand abgestempelten Marken. Menschen können natürlich auch Fehler machen. Man beachte das Datum des Handstempels:



DÜREN 7 / p / 52355 vom 11.5.2021

Demnach wäre der Beleg erst durchs Briefzentrum gelaufen und dann erst in der Postfiliale abgestempelt worden? Kann ja nicht sein, ein Stempel hat also das falsche Datum. Es ist der Tagesstempel aus Düren, der war am Aufgabetag 10.5. schon auf den 11.5. eingestellt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 13.05.2021 00:30:58 Gelesen: 306647# 1444 @  
@ juju [#1426]

Hallo Justus,

da Du in Deinem Beitrag vom 25.4. ja schriebst, dass Dir die Raab-HRSt erst ab 2005 mit der runden 3 bekannt seien, hätte ich Dir den nachstehenden Beleg gerne als Beispiel für einen Einsatz aus 2003 vorgestellt.



Das schien aber nur auf den ersten Blick einer zu sein. Doch nicht nur ein zweiter Blick von links nach rechts belehrte mich eines Besseren, sondern natürlich auch das Erscheinungsjahr der Briefmarken 2007.

Trotzdem eine schöne portogerechte Mehrfachfrankatur mit schwungvollem, dreifachem Abroller, wo es bei anderem Verwendungswinkel auch einer getan hätte.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
mumpipuck Am: 13.05.2021 01:33:50 Gelesen: 306623# 1445 @  
@ filunski [#1443]

Hallo Peter,

könnte sein, dass Du den Mitarbeitern in der Filiale Düren 7 mit dem falschen Datum Unrecht tust. Ich sehe das so:

Der Brief ging unterfrankiert mit € 1,55 zunächst in das Briefzentrum. Dieses leitete ihn deswegen zurück an den Absender zur Portoergänzung. Der Rest des diesbezüglichen gelben Aufklebers ist noch auf der Sendung. Der frankierte dan € 1,15 auf die korrekten € 2,70 nach und ging zur Filiale Düren 7 (ich weiß nicht, wie weit das von Merzenich weg ist). Dort stempelte man die zusätzliche Frankatur und entfernte den Aufkleber wie vorgeschrieben.

Was hältst Du von dieser These ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 13.05.2021 23:07:47 Gelesen: 306247# 1446 @  
@ mumpipuck [#1445]

Hallo Burkhard,

gratuliere zu deinem hervorragenden "philatelistisch-kriminalistischen" Spürsinn. ;-)

Du hast völlig Recht und ich entschuldige mich erst mal beim Personal der Postfiliale Düren 7. Der Stempel war völlig richtig eingestellt. Über den Rest des Aufklebers hatte ich mich auch schon gewundert, ihn dann aber dem ja schon einmal gebrauchten Umschlag zugeschrieben. Das war aber der falsche Schluß.

Der Brief wurde, frankiert als Großbrief mit 1,55 € (die Marken rechts, 2 x 55 Cent, 1 x 45 Cent) in den Briefkasten geworfen. Der Brief war zwar nicht zu schwer, aber zu voluminös und das fiel im BZ auf und er wurde nach Entwertung mit dem Handrollstempel an den Absender mit dem erwähnten Vermerk (Aufkleber mit Hinweis zur Nachfrankierung) zurück geschickt. Der Absender klebte daraufhin die zum Maxibrief fehlende Frankatur dazu (2 x 55 Cent + 1 x 5 Cent = 115 Cent) und gab den Brief dann in der Postfiliale Düren 7 auf wo er am 11.5. per Handstempel entwertet wurde. Dann lief der Brief ohne weitere sichtbare Behandlung über die Briefzentren 52 und 92 zu mir und kam am nächsten Tag, 12.5., an.

Danke an Burkhard fürs Nachhaken!

Herzliche Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 14.05.2021 16:45:34 Gelesen: 305885# 1447 @  
@ filunski [#1432]

Hallo Peter,

wahrscheinlich hast Du recht mit der Vermutung, dass in so manchem Briefzentrum noch alte BR-HRSt in Benutzung sind.

Nachstehend eine solcher Spätverwendungen, diesmal aus der Briefregion 72 vom 5.6.2015 mit UB l.



Nach den bislang vorliegenden Kriterien wohl ein Reiner-Stempel.

Als Nachweis für ein echtes Stempeldatum fungiert hier das Zusatzfrankatur-Label gleichen Datums. Interessant genug, dass überhaupt ein HRSt verwendet wurde, obwohl es sich um einen Kompaktbrief handelt, der in keinster Weise ausgebeult erscheint und als Fensterumschlag offensichtlich nur Papiere enthielt.

Schade nur, dass weder Empfänger noch Absender vorhanden ist.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Gunther
 
filunski Am: 15.05.2021 13:54:23 Gelesen: 305472# 1448 @  
@ Shinokuma [#1447]

Hallo Gunther,

ja, wieder ein schönes Beispiel für einen der "untergetauchten" BR-Handroller. Danke für die Präsentation.

Liebe Freunde des Themas,

weiter geht's mit einem kleinen Leckerbissen den ich kürzlich auf einer Verkaufsplatform entdeckt habe und "ergattern" konnte. ;-)

Lange bevor man in Deutschland auch nur von Handrollstempeln träumte waren solche in Frankreich und Großbritannien längst im Einsatz (bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jh.). In Großbritannien liefen diese Handrollstempel unter der sehr sinnreichen Bezeichnung " Parcel roller cancel", damit wurde auch gleich der vorgesehene Verwendungszweck zum Ausdruck gebracht. Nämlich zum entwerten von Päckchen und Paketen. ;-)

Einen solchen parcel roller sehen wir hier (leider sind nur die Marken und nicht der komplette Beleg erhalten geblieben, aber das wäre wohl zu viel des "Guten"):



AMIENS ST. / DEPOT / DUBLIN

Verwendung britischer Marken in Irland und entwertet mit dem anscheinend einzigen in Irland eingesetzten Handrollstempel mit dreizeiligem Text. Leider ohne Datumsstempel, müsste aber ca. um 1900 gewesen sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 15.05.2021 19:33:34 Gelesen: 305357# 1449 @  
@ filunski [#1448]

Hallo Peter,

ich habe zwar eine ziemlich umfangreiche und spezialisierte GB-Sammlung; aber so einen Stempel habe ich noch nie gesehen. Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen.

Bezüglich eines kompletten Belegs kann man wohl nicht davon ausgehen, einem solchen hierzulande zu begegnen. Das müsste ja schon ein Paket sein, wenn der Stempel denn tatsächlich nur als parcel roller eingesetzt wurde.

Weißt Du, bis wann diese Art Stempel eingesetzt wurden?

Die späteren Paket-Stempel, die ich kenne, sehen nicht wie Rollstempel aus.

Um nun nicht mit leeren Händen da zu stehen, zeige ich einen HRSt auf einem Quasi-Schiffspostbeleg:



Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei dieser Karte zwar nicht um einen Schiffspostbeleg, da er mit dem Handrollstempel ja erst in Hamburg entwertet wurde, aber geschrieben wurde die Karte zumindest auf dem Schiff. Denn der Text beginnt mit: "Meine Liebste! Ich bin an Bord der Cap Arcona, die um 12 Uhr nachts die Anker lichtet, um nach Südamerika zu fahren."

Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte.

Herzliche Grüße, bis zum nächsten Mal

Gunther
 
bedaposablu Am: 16.05.2021 17:08:36 Gelesen: 305026# 1450 @  
Hallo miteinander!

Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?



Dieser HR aus dem BZ 12 hat ja fast alles nur kein UB, ausgebrochen oder schlecht gestempelt?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:38:46 Gelesen: 304910# 1451 @  
@ Shinokuma [#1449]

"Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen."

Hallo Gunther,

ja, oft trifft man die britischen Handroller nicht an, auch nicht in ihrem Heimatland. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass diese Handrollstempel doch überwiegend als "parcel roller" verwendet wurden, also weniger auf Briefpost, sondern überwiegend für Päckchen und da auf dem Verpackungspapier. Bei den Päckchen war meist nur der Inhalt interessant und die Verpackung wanderte in den Abfall. Ein Schicksal, welches sich bis heute alle Handrollstempel teilen.

Die erste Generation der britischen Handrollstempel sah so aus wie das folgende Beispiel aus Edinburgh:



Handrollstempel mit der Nummer 131 für Edinburgh aus dem Jahre 1857. Oft waren die damit entwerteten Briefe auch ohne weiteren Tages-/Datumsstempel. Solche Handroller gab es in verschiedenen, großen Städten, ab der 1850er bis längstens in die 1880er Jahre. Auf Belegen werden die ganz gut gehandelt, meist im dreistelligen Euro-/Pfund-Bereich.

Die parcel roller wie in [#1448] gezeigt, jetzt mit Ortsnennung, gab es im Anschluß daran, ab der 1880er Jahre. Wie lange, kann ich nicht genau sagen, ich kenne noch Beispiele bis in die späten 1910er Jahre. Zu den in Irland verwendeten Stempeln gibt es englische Spezialliteratur "Mackay's Irish Postmarks", die mir aber leider nicht vorliegt.

Noch zu deiner gezeigten Postkarte.

"Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte."

Stimmt, ist auch bis heute eher die Ausnahme. Schönes Beispiel, danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:54:35 Gelesen: 304905# 1452 @  
@ bedaposablu [#1450]

"Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?"

Hallo Klaus-Peter,

Ja, gibt es!

Aus dem BZ 55 (Mainz) gibt es beispielsweise nur Handrollstempel ohne UB. Dort gab/gibt es mindestens ein Dutzend Geräte davon.



BRIEFZENTRUM 55 ohne UB 4.10.2007

Aus anderen BZ sind es meist aber nur schlecht abgerollte oder abgenutzte Handrollstempel. Aus dem BZ 12 habe ich jetzt schon mehrere Beispiele ohne erkennbaren UB gesehen, es ist dort aber in den einschlägigen Verzeichnissen keine solches Gerät gelistet.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 18.05.2021 20:52:37 Gelesen: 304130# 1453 @  
@ filunski [#1452]

Hallo Peter,

recht vielen Dank für Deine Informationen zum Fehlen der UB im BZ 12.

Habe auch im BZ 06 HR gefunden, wo fast kein UB zu sehen ist, oft mit viel Phantasie.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 

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