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Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1938 Beiträge:
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Journalist Am: 03.12.2020 23:03:28 Gelesen: 356684# 1239 @  
@ filunski [#1238]

Hallo Peter,

hier anbei wie gewünscht der ganze Beleg:



Er befindet sich auf einen Einschreiben. Er ist zwar relativ waagrecht zur Oberkante abgeschlagen, aber etwas tiefer, was mich etwas irritiert. Aber ein Bandstempel, der so einfach wie hier anfängt und aufhört, erscheint mir auch etwas merkwürdig. Daher würde ich hier doch eher auf einen Handrollstempel vom Bauchgefühl her tippen aber vielleicht gibt es ja doch einen Spanienexperten, der dazu näheres sagen kann.

Viele Grüße Jürgen
 
MS Sammler Am: 10.12.2020 23:41:11 Gelesen: 354129# 1240 @  
Moin,

hier auch ein HrS aus Spanien:



Gruß Leon.
 
Journalist Am: 14.12.2020 11:08:41 Gelesen: 353612# 1241 @  
Hallo an alle,

zur Vorstellung des leider nur als Kopie bekannten Handrollstempels, den ich zum Schluß zeige, muss ich erst etwas zur Erklärung ausholen und davor noch zwei weitere Belege zum Verständnis zeigen. Der erste ist noch ein Original, der folgende leider auch nur eine Kopie, nun aber zuerst zum folgenden Maschinenstempel für den Frankierservice vom BZ 51 für den Großkunden Bayer Leverkusen:



Statt des typischen Frankierserviceklischees befindet sich auf der linken Seite "Deutsche Post AG / Port Paye / 51149 Köln / Allemagne / Luftpost / Prioritaire"

Wie man diesem Original entnehmen kann, wurden dieser und die folgenden leider nur als Kopie vorhandenen Stempel immer in schwarz abgeschlagen.

Der folgende Kopierausschnitt zeigt den Großkunden im Absender und man kann erkennen, das es sich um einen Hammerstempel gehandelt haben dürfte ?



Für die Firmenpost, die vermutlich hauptsächlich nur für das Ausland gedacht war wurden außer dem obigen Stempel, dem gerade gezeigten Hammerstempel auch noch eine entsprechender Handrollstempel eingesetzt:



Er wurde nach meinen Kenntnisstand im BZ 51 benutzt und er war nur für die Post vom Großkunden Bayer Leverkusen gedacht bzw. ich habe ihn nur auf solchen Belegen gesehen.

Wer kann von den letzten beiden Stempeln Orginalbriefe zeigen ?

Soweit für heute ein nicht alltäglicher Handrollstempel aus dem Bereich Frankierservice für einen Großkunden - beim nächsten Mal folgt noch ein weiterer Sonderfall aus dem BZ 70.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 14.12.2020 12:16:24 Gelesen: 353599# 1242 @  
@ Journalist [#1241]

Hallo an alle,

nun der zweite Teil der besonderen Handrollstempel Frankierservice für Großkunden - hier für Mercedes Benz bzw. heute als Daimler Chrysler AG bekannt, die beide im BZ 70 speziell für Auslandspost geführt wurden:



Diesen Handrollstempel hatte ich eventuell schon mal gezeigt. Hier gibt es noch weitere Maschinenstempel in rot und anderen Farben als Frankierservicestempel speziell für die Post von Mercedes bzw. Daimler. Den folgenden Handrollstempel hatte ich aber meines Wissen noch nicht gezeigt:



Es dürfte der Nachfolger von obigen Stempel sein - wie lange er genutzt wurde oder ob er eventuell heute noch vorhanden ist, ist mir nicht bekannt.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 14.12.2020 22:49:29 Gelesen: 353543# 1243 @  
@ Journalist [#1241]
@ Journalist [#1242]

Hallo Jürgen,

schöne, recht seltene Handrollstempel zeigst du da, super! ;-)

Ich kannte bislang davon nur den STUTTGART 1 (Mercedes-Benz). Originalbelege damit, von den anderen ganz zu schweigen, habe ich leider noch nirgendwo gesehen. Ich fürchte, die gelangten wohl kaum in Philatelistenhände und selbst wenn, ereilte die meist das übliche, traurige Handrollstempelschicksal, nämlich den Weg ins Altpapier.

Aber vielleicht regt ja der Beitrag dazu an, jetzt danach zu suchen. Auf alle Fälle werden die noch Aufnahme in das Typenverzeichnis finden.

Danke für die Präsentation hier! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 15.12.2020 18:15:38 Gelesen: 353493# 1244 @  
Der Handrollstempel aus Leipzig aus dem Zeitraum von September bis Dezember 1923 ist in diesem Thema in mehreren Beiträgen vorgestellt worden: [#15]; [#16]; [#21]; [#521]; [#547]; [#703]; [#710]; [#738]; [#830]; [#853]; [#878] und [#1045] (als Übersicht).

Nachfolgend ein Beleg aus dem Bestand von Sammlerfreund und Forumsmitglied Tuffi:



... bzw. als digitaler Ausschnitt:



Handrollstempel LEIPZIG f13* vom 19.09.1923

Es handelt sich hierbei um einen Großbrief als Einschreiben vom 19.09.1923 aus Leipzig nach Honnef. Als Absender der Sendung ist das Briefmarkenhaus der Geschwister (?) Senf ersichtlich (wobei die Frankatur etwas nachlässig verklebt wurde). Zur Briefmarkenentwertung wurde ein Handrollstempel des Postamtes 13 aus Leipzig verwendet, Unterscheidungsbuchstabe "f".

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 17.12.2020 20:21:06 Gelesen: 353373# 1245 @  
@ filunski [#750]
@ Christoph 1 [#751]
@ Shinokuma [#752]
@ Tuffi [#753]
@ filunski [#754]

Analog zu der gezeigten, abgelösten Einheit aus Beitrag [#750] und Tuffis Feststellung in Beitrag [#753]

nicht nur Leipzig hat die Walze aus einer Sylbe-Maschine benutzt, um sie für Handstempelung umzubauen. Dein Beleg aus München zeigt, dass auch dort entsprechende Versuche stattgefunden haben.

Nachfolgend ein Beleg aus München aus dem Bestand von Tuffi, welcher dieser Tage in einem bis dato noch nicht aufgearbeiteten Karton aufgetaucht war:



bzw. als digitaler Ausschnitt:



Handrollstempel MÜNCHEN *1* vom 19.09.1923

Analog zu dem in Beitrag [#1244] gezeigten Beleg aus Leipzig stammt dieses Stück ebenfalls vom 19.09.1923.

Vorderseitig wurden Briefmarken zu 66.000 Mark verklebt. Die für das Porto von 75.000 Mark (Portoperiode vom 01.09.-19.09.1923) notwendige Ergänzung in Höhe von 9.000 Mark klebte auf der Briefumschlagrückseite und wurde irgendwann leider abgelöst (*grummel*).

Gruß
Pete
 
filunski Am: 19.12.2020 00:38:57 Gelesen: 353304# 1246 @  
@ Pete [#1244]
@ Pete [#1245]

Hallo Pete,

vielen Dank für die Digitalisierung und Präsentation von Tuffis "verschollenen Raritäten". ;-)

Das sind einzigartige und sehr rare Belege. Mehr davon ist hier jederzeit willkommen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.12.2020 23:13:00 Gelesen: 353231# 1247 @  
Verehrte "Handroller-Fans" und "Zaungäste" ;-)

von mir mal wieder was Außergewöhnliches, was vielleicht, außer für wenige Insider, auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht.

Hier ein Blankoabschlag eines Handrollers aus Bundespostzeiten:



STUTTGART 11 / i / 7 vom 11.11.1969

Nun gut, tolle Geschichte, was ist da außergewöhnlich?

Die aufmerksamen Leser dieses Themas und erst recht die paar Insider, erkennen natürlich gleich am Wellenversatz das verkehrt eingebaute Entwerterstück. Schön aber das findet man öfter. Hier aber schon zweimal ungewöhnlich, da der Abschlag eigentlich von einem Fachmann stammen müsste.

Das zweite und eigentliche Kuriosum ist ohne Herkunft und Hintergrund nicht zu erkennen. Es ist das Datum, 11.11.69-11 Uhr. Nicht weil Tag, Monat und Uhrzeit zur PA Nr. passen, was vielleicht den "Stempelführer" zu der Einstellung inspiriert haben mag. Ist aber nur eine unbestätigte Vermutung meinerseits. Nein, das Stempeldatum liegt genau 11 Tage nach der Außerdienststellung des Stempelgeräts. Dieser Stempel wurde am 31.10.1969 aus dem Verkehr gezogen und ersetzt.

Wie komme ich da nun wieder drauf?

Es ist ein Musterabschlag von einer Archivkarte der OPD Stuttgart, hier die Karte:



Diese und noch weitere solcher Karten gelangten irgendwann Anfang der 2000er Jahre in eine Auktion (alles wohl Material was im Zuge der Privatisierung der Post und Übergang zur DPAG "verramscht", und zum Glück nicht vernichtet, wurde) und ein stempelsammelnder Bekannter erstand den Posten. Daraus stellte er mir kürzlich die Handrollstempelanteile zur Verfügung.

Auf den meisten der mir vorliegenden Karten, zu diesem Stichtag (31.10.1969) wurden reihenweise diese Handrollstempeltypen (Stempelkopf in Laufrichtung, meist von der Fa. Braungardt) außer Dienst gestellt, ist das Datum des Letzttags eingestellt.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 20.12.2020 10:16:34 Gelesen: 353183# 1248 @  
@ filunski [#1246]

vielen Dank für die Digitalisierung und Präsentation von Tuffis "verschollenen Raritäten". ;-)

Das sind einzigartige und sehr rare Belege. Mehr davon ist hier jederzeit willkommen.


Im Moment wüsste ich nicht von weiteren Exemplaren aus der Frühzeit (1923), allerdings ist die Belegedurchsicht auch noch nicht abgeschlossen. Bei Tuffis Belegen muss man sich grundsätzlich immer die Vorder- und Rückseite eines Beleges ansehen (teilweise auch in den Umschlag hineinschauen), da sich so manches Überraschungsei gern etwas versteckt. :-)

Nachfolgend ein Exemplar von 1944, welches mir ein Stirnrunzeln verursacht (auch aus Tuffis Kiste):



Sendung vom 25.01.1944 aus Weiden (Oberpfalz) nach Lichtenstein (Sachsen)

Vom Stempeltyp her handelt es sich um einen Abschlag einer Universal- bzw. Standardmaschine, welche links und rechts neben dem Stempelkopf zeitgleich eine zugeschaltete Werbung aufweist, wodurch es sich normalerweise um einen Maschinenstempel handelt. Im Einzelfall kommen zwei zeitgleich zugeschaltete Werbeeinsätze bei den Universal-/Standard-Maschinen tatsächlich vor (vergleichsweise häufiges Bsp.: Postamt Saarbrücken 2 (Bahnhof) in den 1930er Jahren, siehe auch [2]).

Mich irritiert allerdings, dass unterhalb des oberen Stempelabschlages ein zweites Mal zugeschlagen wurde und dieser Abschlag sehr tief (Richtung Belegemitte gehend) sitzt. Technisch betrachtet scheint mir das für einen Maschinenstempel eher unwahrscheinlich. Wurde hier ebenfalls die Stempelwalze ausgebaut und als Handroller verwendet?

Der Beleg wurde ebenfalls in [1] gezeigt, dort allerdings bisher ohne eine Reaktion (Antwort).

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=249546#M41
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/322241
 
filunski Am: 20.12.2020 15:13:10 Gelesen: 353153# 1249 @  
@ Pete [#1248]

"Der Beleg wurde ebenfalls in [1] gezeigt, dort allerdings bisher ohne eine Reaktion (Antwort)."

Hallo Pete,

ja, lag wohl daran, dass sich bei dem heiklen Thema keiner aufs Glatteis wagen wollte. ;-)

Der Beleg ist in der Tat eigenartig. Kein Wunder bei der Quelle aus der du ihn hast. Tuffi hat und hatte dafür schon immer eine Ader, vor allem aber auch ein Auge, mehr als sonst jemand!

Ich werde mal versuchen, auch wenn ich mich damit "aufs Glatteis begebe" das Ganze zu kommentieren. Irgendwer wird mir schon wieder hoch helfen, sollte ich ausrutschen.

Du hast Recht, es ist (normalerweise) eine Standard (nicht Universal) Stempelmaschine. Die Halbstempelmaschinen kennen wir normalerweise nur mit einem austauschbaren Entwerter, Wellen oder Werbeklischee. Klüssendorf hat jedoch ein Modell so umgebaut, dass sowohl rechts oder links vom Stempelkopf ein Entwerter eingesetzt werden konnte, oder auch beidseitig. Solche Maschinen waren nur an wenigen Orten im Einsatz. Recht häufig findet man solche Abschläge aus Kiel, Schwerin, Saarbrücken, das du schon genannt hast, aber auch noch aus Ingolstadt, Neumarkt i.d.OPf und noch einigen wenigen anderen Städten.

Normalerweise waren die Maschinen so eingestellt, dass der Stempelabschlag vom Abstand zum oberen Brief-/Kartenrand ungefähr so erfolgte wie es der obere Stempel auf deinem Beleg aus Weiden zeigt. Man konnte das aber auch verstellen. Ob das tatsächlich so weit verstellbar war, dass die Maschine auch den bei deinem Beleg unteren Stempel anbringen konnte, kann ich nicht sagen. Es wäre auf alle Fälle außergewöhnlich.

Wir kennen aus der Forschung zu den Handrollstempeln, neben den bekannten Sylbe Walzen aus Leipzig, Frankfurt und München, die zu Handrollstempeln umgebaut wurden noch ein paar Beispiele bei denen ein solches Vorgehen nahe liegt. Auch untereinander haben wir da Einzelfälle durchaus kontrovers diskutiert und nicht immer einen gemeinsamen Schluß gefunden.

Es gibt auch Fälle, bei denen findige "Bastler" (durchaus in offiziellem Auftrag) Halbmaschinenstempel (Kopf und Entwerter) auf Handgeräte montiert haben und damit fast ausschliesslich Sammlerbelege "hand-maschinen-gestempelt" haben. Man erkennt diese recht gut an der Position des Stempelabdrucks irgendwo weit im inneren des Belegs, wo keine, noch so findig verstellte Maschine hinkommt. Insbesondere in der DDR war das eine beliebte Praxis.

Nun zurück zu deinem Beleg. Auch hier könnte man solch ein Vorgehen vermuten. Was mich allerdings skeptisch macht und mich in diesem Fall nicht an ein solches Vorgehen glauben lässt ist ein anderes Indiz auf dem Beleg.



Rot markiert sieht man am linken Rand die Wellen des Entwerters vom nächsten Abschlag. Das ist typisch für Maschinenstempel wo bei entsprechend großen (breiten) oder überlappenden Belegen der nächste Abschlag noch seine Spuren hinterlässt. Für mich eigentlich ein sicherer Hinweis für einen Maschinenabdruck und kein Handroller oder was selbst konstruiertes. Vielleicht war dort in Weiden ja ein findiger "Maschinist" (Techniker) tatsächlich in der Lage, die Standard-Maschine so einzustellen, dass in einem zweiten Durchlauf der untere Stempel so wie zu sehen aufgebracht wurde.

Auf alle Fälle, kein alltäglicher Vorgang und durchaus eine Besonderheit die zur Spekulation anregt.

Ich lasse mich gerne widerlegen, sollte jemand mehr dazu wissen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 20.12.2020 19:08:22 Gelesen: 353116# 1250 @  
@ Pete [#1248]
@ filunski [#1249]

Bei Kohlhaas/Riese, Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard, Siebter Teil, steht auf Seite 190:

Eine einfache Umstellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand des Stempelabdruckes vom oberen und rechten seitlichen Sendungsrande nach Bedarf zu verschieben.

Wie Peter schon richtig feststellt - kein Handrollstempel.

Viele Grüße
Bernhard
 
Stefan Am: 20.12.2020 20:53:38 Gelesen: 353100# 1251 @  
@ bernhard [#1250]

Eine einfache Umstellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand des Stempelabdruckes vom oberen und rechten seitlichen Sendungsrande nach Bedarf zu verschieben.

Dieser Fakt sei unbestritten, hilft allerdings lediglich bedingt weiter, da dadurch nicht deutlich wird, um welche Anzahl in Millimeter die Walze einer Standard nach unten (Richtung Belegmitte) verschoben werden kann.

Als Vergleich (Beispiel): bei den Bandstempelmaschinen von Sylbe als damaliges Konkurrenzprodukt sind es gemäß eines Berichtes von 1912 immerhin 8 mm nach unten [1], auch wenn dies gemäß der Abbildung 105 in [1] nicht in diesem Fall ausreichen würde, um die noch tiefer klebenden Marken auf dem im Beitrag [#1248] bzw. [#1249] gezeigten Beleg zu treffen.

@ filunski [#1249]

Rot markiert sieht man am linken Rand die Wellen des Entwerters vom nächsten Abschlag. Das ist typisch für Maschinenstempel wo bei entsprechend großen (breiten) oder überlappenden Belegen der nächste Abschlag noch seine Spuren hinterlässt. Für mich eigentlich ein sicherer Hinweis für einen Maschinenabdruck und kein Handroller oder was selbst konstruiertes.

Der Wellenansatz auf der linken Briefumschlagseite war mir auch aufgefallen. Mich irritierte allerdings etwas, dass das Format des Briefumschlags etwas zu lang gewesen sein soll. Die Formatgröße selbst ist nicht ungewöhnlich. Der Ansatz der Wellen links würde ich auch eher als ein Indiz für einen Maschinenstempel betrachten.

@ filunski [#1249]
@ bernhard [#1250]

Danke für eure Bemühungen. :-) Vielleicht hat Tuffi eine weitere Idee/Indiz.

Gruß
Pete

[1] Infla-Berlin Band 61; Kohlhaas / Riese: "Die Bandstempelmaschinen von KRAG und SYLBE" (Seite 115)
 
Tuffi Am: 21.12.2020 10:14:53 Gelesen: 353063# 1252 @  
@ Pete [#1251]
filunski
bernhard

Hallo Freunde,

gestattet mir, dass ich grinse. Es hat mir damals viel Freude gemacht, den Beleg einzufangen. Schaut euch mal die Abbildungen 3 und 4 in unserem Bandstempelmaschinen-Heft an. Dann versteht ihr, welche Problematik bestand, den Stempelkopf einer Halbstempelmaschine in eine Walze einzubauen. Ging das überhaupt?

Gruß Walter
 
Journalist Am: 21.12.2020 11:55:51 Gelesen: 353046# 1253 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren meiner Frankierservicebelege habe ich dieser Tage wieder zwei ungewöhnliche Handrollstempel als Probeabschlag gefunden, die vom Großannahmeschalter des IPZ 1 in Frankfurt stammen:



Links sieht man den Handrollstempel für ermäßigte Sendungen. Hier kann man die Inschrift komplett lesen IP1 Frankfurt am Main, beim rechten Abschlag ist leider das IP irgendwie nicht richtig rausgekommen man sieht nur die 1 vor Frankfurt und Reste vom P

Ich bin mir nicht sicher ob ich diese beiden Abschläge hier auch schon mal gezeigt hatte, was ich nun aber hiermit nachhole, falls nicht. Die Stempel müssten immer noch dort im Tresor liegen.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 22.12.2020 23:19:32 Gelesen: 352988# 1254 @  
@ Journalist [#1253]

Hallo Jürgen,

sehr schöne Abschläge, vielen Dank fürs Zeigen! ;-)

Von mir heute mal wieder ein älterer Handroller, der anscheinend bewegte Zeiten verschlafen hat:



VERDEN / * (ALLER) * vom 16.12.1967

Ein Klüssendorf Handrollstempel, vermutlich noch aus den frühen 1930er Jahren. Extrem später Einsatz bei der Bundespost noch lange nach Einführung der 4-stellg. PLZ und der damit verbundenen neuen Stempelform (Kreistempel mit Sehnensegment oben). Auch noch mit erhalten gebliebenen Sternen. Es könnte sein, dass dieser Handroller das 3. Reich und die damit verbundenen Aptierungen der Sterne irgendwo in einer Schublade unbemerkt und unbenutzt überdauert hat und erst nach Kriegsende wieder zum Vorschein und Einsatz kam.

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 23.12.2020 00:26:08 Gelesen: 352978# 1255 @  
@ drmoeller_neuss [#1166]
@ filunski [#1254]

Danke, Peter, nun hat sich das Rätsel um meinen Stempel aus Beitrag [#1166] gelöst.



Dieser Stempel ist wirklich eine Sentation. Es dürfte sich um den jüngsten Kreisbrückenstempel in der BRD handeln, wenn auch als Handrollstempel.
 
filunski Am: 23.12.2020 00:37:25 Gelesen: 352965# 1256 @  
@ drmoeller_neuss [#1255]

Hallo Uli,

Stimmt! Es ist derselbe Stempel. Den Beitrag hatte ich längst vergessen. So haben wir jetzt sogar gleich noch einen Nachweis für diesen Stempel.

Hier ist noch der "komplette Beleg", Ausschnit aus Kuvert oder Verpackung:



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 23.12.2020 14:32:38 Gelesen: 352907# 1257 @  
@ filunski [#1256]

Hallo Peter und an alle,

bei der Registrierung von Stammkarten und Belegen einen "alten Knochen" von Görlitz entdeckt.



Damit schöne Festtage!

Viele Grüße Hajo
 
filunski Am: 26.12.2020 23:37:38 Gelesen: 352372# 1258 @  
@ Nordluchs [#1257]

Hallo Hajo,

schöner "alter Knochen"! Danke fürs Zeigen. ;-)

Von mir heute einen nicht so "alten Knochen" auf ungewöhnlicher Frankatur:



Briefausschnitt Großbrief, portorichtig frankiert mit vier Ganzsachenausschnitten, insgesamt 3 DM und sehr schön entwertet mit Handrollstempel HAAN, RHEINL 1 / m / 42781 vom 23.05.1995.

Findet man so auch nicht alle Tage, noch dazu mit einem solchen Bilderbuchabschlag eines nur kurz in Gebrauch gewesenen Handrollstempels.

Außerdem wurden und werden wahrscheinlich 95 % solcher Belege (auch von den meisten Sammlern :-() im Altpapier entsorgt. Sehr schade, wie ich meine, umso schöner aber, dass dieser hier erhalten blieb. :-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 29.12.2020 12:50:23 Gelesen: 352251# 1259 @  
Liebe Handrollstempel-Fans,

zu Braunschweig wurden hier [#26] [#27] schon spezielle HRSt vorgestellt, diese gehen auf einen Wunsch der Firma Richard Borek zurück.

In Braunschweig lässt sich auch noch ein anderer besonderer Handrollstempel nachweisen - hier ist eine Verbindung zur Fa. Borek bisher nur eine Vermutung.



Ein weiterer Handrollstempel mit Gittern im oberen und unteren Segment ist bisher nicht bekannt geworden. Diese wenigen bekannten Verwendungen sind immer sind immer als Ankunftsstempel abgeschlagen. Das Wort "Ankunft" ist ja auch schon in der Stempelinschrift enthalten. In Braunschweig wurden untypischerweise auch einige weitere normale Handstempel mit dem Wort "Ankunft" verwendet, möglicherweise sind diese auch schon auf einen „Sonderwunsch“ zurückzuführen.
Vielleicht steckt ja bereits im Unterscheidungsbuchstaben "bb" dieses Stempels ein versteckter Hinweis ( borek braunsschweig). ;-

Die Herstellungszeit des Stempels ist vermutlich auf Ende der 30er Jahre / Anfang der 40er Jahre (vereinfachte Stundenangabe, vorgestellte 0 in der Tageszeitangabe (dies bei dieser Abbildung nicht sichtbar)) zu datieren.

Wer kann weitere Stempel vorstellen? Gesucht ist die früheste Verwendung, der Verwendungszeitraum, Rückschlüsse zur Fa. Borek.



Nur für solche Fälle machte ein spezieller Handrollstempel für die Fa. Borek einen Sinn.

Die Marken von Finsterwalde blieben ungestempelt, da die Gültigkeit der Marken mit dem 1. April 1946 abgelaufen war. Um den Brief zu befördern, wurde rückseitig gültiges Porto aufgeklebt und entwertet.

Nachtrag: Verwendungszeit bei Richter, Altstempel deutscher Postanstalten, 2010: 04.46 bis 02.59. Ein weiterer Beleg liegt aus 1943 vor.

Viele Grüße
Bernhard
 
TomWolf_de Am: 30.12.2020 17:37:55 Gelesen: 352193# 1260 @  
Hallo zusammen.

Netter Beleg mit Handrollstempel WINTERLINGEN (WÜRTT) 23.3.60.

Gruß
Thomas


 
filunski Am: 30.12.2020 19:21:17 Gelesen: 352175# 1261 @  
@ TomWolf_de [#1260]

Hallo Thomas,

sehr schön! Danke fürs Zeigen hier im Thema. ;-)

Der ist bereits in der alten Krug-Liste von 1927/28 aufgeführt. Damals hatte er noch zwei Sterne (unten links und rechts von Württ.). Die fielen anscheinend dem "Sterne-Aptierwahn" der NS-Zeit zum Opfer.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.12.2020 19:53:00 Gelesen: 352167# 1262 @  
@ bernhard [#1259]

Hallo Bernhard,

schön, dass du das Thema hier aufgreifst. Ich hatte mich ja auch schon mal damit befasst, kam aber nicht mehr weiter.

Dei Assoziation der UB bb zu Borek Braunschweig ist interessant! Nachempfunden ist dieser von der Stempelkopfform her einzigartige Handrollstempel einem Handstempel noch vom Ende des 19. Jh. Damals war diese Stempelform üblich, hier ein Beispiel dieses Stempels:



BRAUNSCHWEIG / * ANKUNFT a vom 12.1.1898

Der Handrollstempel, möglicherweise auf Initiative der immer schon sehr aktiven Firma Borek, diente dieser Ankunftstempel als Vorlage. Er stammt mindestens ca. aus der Mitte der 1930er Jahre. Da er keinen Stern mehr bekam wohl erst nach der NS-Machtergreifung (1933).

Mir liegt noch ein Beleg aus dem Jahre 1939 vor. Ein Brief aus den USA der rückseitig den Handrollstempel bekam, hier die Belegrückseite:



und der Abschlag im Detail (leider sehr schwach abgerollt):



BRAUNSCHWEIG 1 / ANKUNFT bb vom 19.8.1939

Den dir ja auch bekannten und erwähnten Philatelisten Richter, der ja in Braunschweig lebt, hatte ich dazu auch angeschrieben, aber außer der Existenz dieses Stempels während der Spätverwendung nach dem 2. Weltkrieg, hatte er auch keine Informationen dazu. Vielleicht findet hier ja doch noch ein aufmerksamer Mitleser mehr dazu? ;-)

Zumindest die UB-Kombination scheint es den Braunschweigern aber angetan zu haben:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 30.12.2020 20:51:44 Gelesen: 352151# 1263 @  
Hallo Peter,

na super, da haben wir ja auch schon eine vorläufige Verwendungszeit von zwanzig Jahren, von 1939 bis 1959.

"bb" könnte natürlich auch noch behrens braunschweig bedeuten, eine ebenso bekannte Firma in der Philatelie. Ich denke aber, dass wir mit der Suche nach an sich selbst adressierten Borek-Briefen eher ans Ziel kommen.

Viele Grüße
Bernhard
 

Das Thema hat 1938 Beiträge:
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