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Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1938 Beiträge:
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juju Am: 11.05.2021 17:48:21 Gelesen: 310490# 1439 @  
@ DL8AAM [#1438]

Hallo Thomas,

ja, ein sehr schöner Abschlag! Es kommt mittlerweile oft vor, dass die Farbe irgendwie noch verläuft, die blaue Farbe scheint relativ wässrig zu sein.

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen. Aber wenn ich mich darauf festlege, meldet sich Peter gleich wieder mit Bauchschmerzen. ;-)

Also stammt der Stempel möglicherweise oder vermutlich von Reiner, aber das ist im Moment mehr hypothetisch. Sobald gesicherte Infos vorliegen, werde ich hier und/oder im Gildebrief dazu berichten.

Beste Grüße
Justus
 
DL8AAM Am: 11.05.2021 17:54:46 Gelesen: 310486# 1440 @  
@ juju [#1439]

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen.

Hi,

für mich war bisher der Hauptunterschied, dass bei Raab-Stempeln, der Schriftzug BRIEFZENTRUM XX auf der Höhe der "Rechts-Links"-Äquatorlinie beginnt und endet. Bei "meinen" Reinern startet der mit dem B weiter oben, und XX endet ebenfalls weiter oben. Da ist/war die Unterscheidung "einfacher" ;-) Ich hoffe dieses Kriterium "bleibt" mir erhalten. ;-)



Beste Grüße
Thomas
 
juju Am: 11.05.2021 19:16:56 Gelesen: 310456# 1441 @  
@ DL8AAM [#1440]

Hallo Thomas,

klasse, danke für die Info. Das hilft mir sehr. Rechts der Stempel würde zum Beispiel dann gleich zwei Kriterien erfüllen, die ihn der Firma Raab zuordnen lassen (runde 3 und Höhe des Anfangs der Schrift), der Reiner-Stempel links. Ich schaue mal weitere Stempel durch, wenn beide Stempel vorliegen sind das gleich zwei Merkmale die von den Frankierservice-Handrollern auf die normalen übertragen werden können und daher zumindest bei BZ-Handrollern eine Unterscheidung Raab/Reiner nahezu sicher ermöglichen.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 11.05.2021 22:37:36 Gelesen: 310382# 1442 @  
@ DL8AAM [#1440]
@ juju [#1441]

Hallo Ihr beiden,

SUPER, keine Bauchschmerzen! ;-)

Macht gerne weiter so.

Noch für Thomas zu den "Blauen". Handrollabschläge, oder heißt das dann "Abrollen" ;-) werden immer seltener. Anscheinend werden jetzt in allen BZ so weit wie möglich alle Groß- und Maxibriefe durch die Siemens Open Mail Anlagen gejagt und tintengestrahlt. Lediglich unförmige Maxibriefe scheint die Anlage nicht zu mögen. Diese bekommen dann noch einen Handroller zu sehen. Wegen der Unförmigkeit und der damit einhergehenden Unebenheit werden aber leserliche Abschläge auch immer seltener. Insofern stellt schon jetzt jeder gut abgerollte blaue Handrollstempel eine sicherlich auch sammelnswerte Besonderheit dar. Von der Dokumentation mal ganz zu schweigen.

Hier dazu ein aktuelles Beispiel aus Nürnberg (BZ 90). Von dort waren schon länger Handrollstempelabschläge kaum mehr zu bekommen. Im BZ 90 scheint auch die immer noch in Betrieb befindliche Solistic Anlage bevorzugt für "schwierige" Stücke zum Einsatz zu kommen.



BRIEFZENTRUM 90 / a? vom 9.5.2021

Herzliche Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2021 00:01:08 Gelesen: 309990# 1443 @  
Hallo zusammen,

gleich noch ein "Blauer" der mir heute ins Haus flatterte:



BRIEFZENTRUM 52 / a vom 10.5.2021, Handrollstempel aus dem Briefzentrum Aachen, sogar sehr sauber abgerollt. Auch hier wieder auf einem voluminösen Maxibrief. Hier der Beleg:



Hier waren anscheinend nur Menschen beteiligt, ohne Maschineneinsatz. Es gab keine Doppelentwertung der bereits bei der Aufgabe in Düren schön von Hand abgestempelten Marken. Menschen können natürlich auch Fehler machen. Man beachte das Datum des Handstempels:



DÜREN 7 / p / 52355 vom 11.5.2021

Demnach wäre der Beleg erst durchs Briefzentrum gelaufen und dann erst in der Postfiliale abgestempelt worden? Kann ja nicht sein, ein Stempel hat also das falsche Datum. Es ist der Tagesstempel aus Düren, der war am Aufgabetag 10.5. schon auf den 11.5. eingestellt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 13.05.2021 00:30:58 Gelesen: 309981# 1444 @  
@ juju [#1426]

Hallo Justus,

da Du in Deinem Beitrag vom 25.4. ja schriebst, dass Dir die Raab-HRSt erst ab 2005 mit der runden 3 bekannt seien, hätte ich Dir den nachstehenden Beleg gerne als Beispiel für einen Einsatz aus 2003 vorgestellt.



Das schien aber nur auf den ersten Blick einer zu sein. Doch nicht nur ein zweiter Blick von links nach rechts belehrte mich eines Besseren, sondern natürlich auch das Erscheinungsjahr der Briefmarken 2007.

Trotzdem eine schöne portogerechte Mehrfachfrankatur mit schwungvollem, dreifachem Abroller, wo es bei anderem Verwendungswinkel auch einer getan hätte.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
mumpipuck Am: 13.05.2021 01:33:50 Gelesen: 309957# 1445 @  
@ filunski [#1443]

Hallo Peter,

könnte sein, dass Du den Mitarbeitern in der Filiale Düren 7 mit dem falschen Datum Unrecht tust. Ich sehe das so:

Der Brief ging unterfrankiert mit € 1,55 zunächst in das Briefzentrum. Dieses leitete ihn deswegen zurück an den Absender zur Portoergänzung. Der Rest des diesbezüglichen gelben Aufklebers ist noch auf der Sendung. Der frankierte dan € 1,15 auf die korrekten € 2,70 nach und ging zur Filiale Düren 7 (ich weiß nicht, wie weit das von Merzenich weg ist). Dort stempelte man die zusätzliche Frankatur und entfernte den Aufkleber wie vorgeschrieben.

Was hältst Du von dieser These ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 13.05.2021 23:07:47 Gelesen: 309581# 1446 @  
@ mumpipuck [#1445]

Hallo Burkhard,

gratuliere zu deinem hervorragenden "philatelistisch-kriminalistischen" Spürsinn. ;-)

Du hast völlig Recht und ich entschuldige mich erst mal beim Personal der Postfiliale Düren 7. Der Stempel war völlig richtig eingestellt. Über den Rest des Aufklebers hatte ich mich auch schon gewundert, ihn dann aber dem ja schon einmal gebrauchten Umschlag zugeschrieben. Das war aber der falsche Schluß.

Der Brief wurde, frankiert als Großbrief mit 1,55 € (die Marken rechts, 2 x 55 Cent, 1 x 45 Cent) in den Briefkasten geworfen. Der Brief war zwar nicht zu schwer, aber zu voluminös und das fiel im BZ auf und er wurde nach Entwertung mit dem Handrollstempel an den Absender mit dem erwähnten Vermerk (Aufkleber mit Hinweis zur Nachfrankierung) zurück geschickt. Der Absender klebte daraufhin die zum Maxibrief fehlende Frankatur dazu (2 x 55 Cent + 1 x 5 Cent = 115 Cent) und gab den Brief dann in der Postfiliale Düren 7 auf wo er am 11.5. per Handstempel entwertet wurde. Dann lief der Brief ohne weitere sichtbare Behandlung über die Briefzentren 52 und 92 zu mir und kam am nächsten Tag, 12.5., an.

Danke an Burkhard fürs Nachhaken!

Herzliche Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 14.05.2021 16:45:34 Gelesen: 309219# 1447 @  
@ filunski [#1432]

Hallo Peter,

wahrscheinlich hast Du recht mit der Vermutung, dass in so manchem Briefzentrum noch alte BR-HRSt in Benutzung sind.

Nachstehend eine solcher Spätverwendungen, diesmal aus der Briefregion 72 vom 5.6.2015 mit UB l.



Nach den bislang vorliegenden Kriterien wohl ein Reiner-Stempel.

Als Nachweis für ein echtes Stempeldatum fungiert hier das Zusatzfrankatur-Label gleichen Datums. Interessant genug, dass überhaupt ein HRSt verwendet wurde, obwohl es sich um einen Kompaktbrief handelt, der in keinster Weise ausgebeult erscheint und als Fensterumschlag offensichtlich nur Papiere enthielt.

Schade nur, dass weder Empfänger noch Absender vorhanden ist.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Gunther
 
filunski Am: 15.05.2021 13:54:23 Gelesen: 308806# 1448 @  
@ Shinokuma [#1447]

Hallo Gunther,

ja, wieder ein schönes Beispiel für einen der "untergetauchten" BR-Handroller. Danke für die Präsentation.

Liebe Freunde des Themas,

weiter geht's mit einem kleinen Leckerbissen den ich kürzlich auf einer Verkaufsplatform entdeckt habe und "ergattern" konnte. ;-)

Lange bevor man in Deutschland auch nur von Handrollstempeln träumte waren solche in Frankreich und Großbritannien längst im Einsatz (bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jh.). In Großbritannien liefen diese Handrollstempel unter der sehr sinnreichen Bezeichnung " Parcel roller cancel", damit wurde auch gleich der vorgesehene Verwendungszweck zum Ausdruck gebracht. Nämlich zum entwerten von Päckchen und Paketen. ;-)

Einen solchen parcel roller sehen wir hier (leider sind nur die Marken und nicht der komplette Beleg erhalten geblieben, aber das wäre wohl zu viel des "Guten"):



AMIENS ST. / DEPOT / DUBLIN

Verwendung britischer Marken in Irland und entwertet mit dem anscheinend einzigen in Irland eingesetzten Handrollstempel mit dreizeiligem Text. Leider ohne Datumsstempel, müsste aber ca. um 1900 gewesen sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 15.05.2021 19:33:34 Gelesen: 308691# 1449 @  
@ filunski [#1448]

Hallo Peter,

ich habe zwar eine ziemlich umfangreiche und spezialisierte GB-Sammlung; aber so einen Stempel habe ich noch nie gesehen. Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen.

Bezüglich eines kompletten Belegs kann man wohl nicht davon ausgehen, einem solchen hierzulande zu begegnen. Das müsste ja schon ein Paket sein, wenn der Stempel denn tatsächlich nur als parcel roller eingesetzt wurde.

Weißt Du, bis wann diese Art Stempel eingesetzt wurden?

Die späteren Paket-Stempel, die ich kenne, sehen nicht wie Rollstempel aus.

Um nun nicht mit leeren Händen da zu stehen, zeige ich einen HRSt auf einem Quasi-Schiffspostbeleg:



Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei dieser Karte zwar nicht um einen Schiffspostbeleg, da er mit dem Handrollstempel ja erst in Hamburg entwertet wurde, aber geschrieben wurde die Karte zumindest auf dem Schiff. Denn der Text beginnt mit: "Meine Liebste! Ich bin an Bord der Cap Arcona, die um 12 Uhr nachts die Anker lichtet, um nach Südamerika zu fahren."

Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte.

Herzliche Grüße, bis zum nächsten Mal

Gunther
 
bedaposablu Am: 16.05.2021 17:08:36 Gelesen: 308360# 1450 @  
Hallo miteinander!

Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?



Dieser HR aus dem BZ 12 hat ja fast alles nur kein UB, ausgebrochen oder schlecht gestempelt?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:38:46 Gelesen: 308244# 1451 @  
@ Shinokuma [#1449]

"Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen."

Hallo Gunther,

ja, oft trifft man die britischen Handroller nicht an, auch nicht in ihrem Heimatland. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass diese Handrollstempel doch überwiegend als "parcel roller" verwendet wurden, also weniger auf Briefpost, sondern überwiegend für Päckchen und da auf dem Verpackungspapier. Bei den Päckchen war meist nur der Inhalt interessant und die Verpackung wanderte in den Abfall. Ein Schicksal, welches sich bis heute alle Handrollstempel teilen.

Die erste Generation der britischen Handrollstempel sah so aus wie das folgende Beispiel aus Edinburgh:



Handrollstempel mit der Nummer 131 für Edinburgh aus dem Jahre 1857. Oft waren die damit entwerteten Briefe auch ohne weiteren Tages-/Datumsstempel. Solche Handroller gab es in verschiedenen, großen Städten, ab der 1850er bis längstens in die 1880er Jahre. Auf Belegen werden die ganz gut gehandelt, meist im dreistelligen Euro-/Pfund-Bereich.

Die parcel roller wie in [#1448] gezeigt, jetzt mit Ortsnennung, gab es im Anschluß daran, ab der 1880er Jahre. Wie lange, kann ich nicht genau sagen, ich kenne noch Beispiele bis in die späten 1910er Jahre. Zu den in Irland verwendeten Stempeln gibt es englische Spezialliteratur "Mackay's Irish Postmarks", die mir aber leider nicht vorliegt.

Noch zu deiner gezeigten Postkarte.

"Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte."

Stimmt, ist auch bis heute eher die Ausnahme. Schönes Beispiel, danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:54:35 Gelesen: 308239# 1452 @  
@ bedaposablu [#1450]

"Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?"

Hallo Klaus-Peter,

Ja, gibt es!

Aus dem BZ 55 (Mainz) gibt es beispielsweise nur Handrollstempel ohne UB. Dort gab/gibt es mindestens ein Dutzend Geräte davon.



BRIEFZENTRUM 55 ohne UB 4.10.2007

Aus anderen BZ sind es meist aber nur schlecht abgerollte oder abgenutzte Handrollstempel. Aus dem BZ 12 habe ich jetzt schon mehrere Beispiele ohne erkennbaren UB gesehen, es ist dort aber in den einschlägigen Verzeichnissen keine solches Gerät gelistet.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 18.05.2021 20:52:37 Gelesen: 307464# 1453 @  
@ filunski [#1452]

Hallo Peter,

recht vielen Dank für Deine Informationen zum Fehlen der UB im BZ 12.

Habe auch im BZ 06 HR gefunden, wo fast kein UB zu sehen ist, oft mit viel Phantasie.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
juju Am: 19.05.2021 21:15:58 Gelesen: 307083# 1454 @  
@ Shinokuma [#1444]

Hallo Gunther,

ja, die zeitliche Einordnung ist nicht ganz genau klar, die Raab-Handroller sind in ihrer jetzigen Erscheinungsform in den Briefzentren auf jeden Fall ca. 2003-2005 erstmals aufgetaucht.

Dennoch handelt es sich bei Deinem gezeigten Handroller nach bisherigem Wissen um ein Exemplar der Fa. Raab.

Wie Du siehst, kann man bei den Raab-Handrollern gerne mal eine nicht vollständig abgerollte 8 mit der runden 3 verwechseln, von daher muss man da etwas aufpassen. ;-)

Damit mein Beitrag nicht ganz bilderleer bleibt, zeige ich hier mal noch einen sehr schönen aktuellen Handrollstempel:



BZ 39 / Nachträglich / entwertet aus dem Briefzentrum 39 (Magdeburg, Sülzetal) vom 23.03.2021

Schön ist hier nicht nur die besondere Ausführung mit der seltenen Abkürzung "BZ" statt dem ausgeschriebenen "BRIEFZENTRUM" im Stempeltext, sondern auch der nicht vorhandene UB. Außerdem scheint der Stempel noch aktuell genutzt zu werden, denn scheinbar wurde die Farbwalze extra auf blau umgerüstet.

Folgt man dem bisherigen Kenntnisstand zu den Herstellern auch hier, handelt es sich übrigens um einen Stempel von der Firma Reiner.

Beste Grüße
Justus
 
drmoeller_neuss Am: 24.05.2021 19:37:14 Gelesen: 304524# 1455 @  
Auf kleinen Umschlägen und damit "albumfreundlich" und in ein Standard-FDC-Album passend findet man Rollstempel nicht so häufig.

Hier auf einem Kursbrief aus Stuttgart 9 vom 30. Juli 1980 nach Balingen.


 
Shinokuma Am: 06.06.2021 17:54:58 Gelesen: 300502# 1456 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Es ist ja schon wieder einige Zeit her, seit das letzte Exemplar gezeigt wurde.

Damit das Thema nicht einschläft zeige ich heute einen recht ungewöhnlichen Einsatz-Beleg für einen HRSt.

Es handelt sich um einen Einlieferungsschein für ein Wertpaket innerhalb der ehemaligen DDR von Meerane nach Weißbach bei Königsbrück in Sachsen.



Die Wellenform der sich anschmiegenden Linien lässt sich nur erahnen.

In der Vergrößerung lassen sich unterhalb der Datumsangabe ansatzweise weitere Zahlen erkennen.

Vielleicht kann mir einer der Experten erklären, ob so ein Phänomen durch eine schlampige Einstellung oder durch eine Beschädigung des Stempelkopfs entsteht.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntagabend.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 08.06.2021 20:06:02 Gelesen: 300338# 1457 @  
In Beitrag [#1402] wurde ein Handrollstempel des Postamtes Essen 1 der Jahre 1994-1996 mit der Inschrift "Nachträglich entwertet" gezeigt, Unterscheidungsbuchstabe "ed".

In einem weiteren Posten fand sich ein weiteres Exemplar, wobei es sich aufgrund der vorliegenden Verwendungszeit u.U. um den Vorgänger des zuvor gezeigten Handrollers handelt:



Handrollstempel "Nachträglich entwertet" aus ESSEN 1 vom 05.12.1992, Unterscheidungsbuchstabe "aa"

Aktuell ist dieser Handrollstempel "aa" auf einigen Belegen für den Zeitraum vom 08.10.1992 - 02.06.1993 nachgewiesen.

Gruß
Pete
 
Journalist Am: 09.06.2021 21:10:34 Gelesen: 300278# 1458 @  
@ juju [#1381]

Hallo Justus und an alle,

ich habe vorhin beim Sortieren einen Handrollstempel mit 5-stelliger PLZ aus dem Jahr 2014 gefunden, er stammt aus 72124 Pliezhausen:



Er ist zwar etwas schwach abgeschlagen, und der vordere Teil des Datums ist nicht genau erkennbar, es scheint aber das Jahr 2014 ist eindeutig erkennbar und dies passt ja auch gut zur 60 Cent Einzelfrankatur.

Vielleicht gibt es ja diesen Stempel auch noch heute ?

Viele Grüße Jürgen
 
Wesi Am: 09.06.2021 21:23:50 Gelesen: 300275# 1459 @  
@ Journalist [#1458]

Hallo Jürgen,

Pliezhausen ist hier in der Ecke und ich werde mal am Freitag vorbeischauen. Ob der Stempel noch vorhanden ist werde ich dann hier mitteilen.
 
juju Am: 09.06.2021 23:57:32 Gelesen: 300252# 1460 @  
@ Journalist [#1458]

Hallo Jürgen,

das ist ja eine klasse Entdeckung, Gratulation! Danke Moritz, dass du dort mal vorbeischaust und nachfragst.

Es handelt sich bei dem Stempel, genau wie bei dem im vorletzten Gildebrief vorgestellten Handroller aus 72762 Reutlingen-Kaibach (ohne UB) sowie der HRSt aus 97702 Münnerstadt (UB zr), scheinbar um eine Raab-Produktion. Folgt man der "Spur" mit der 3, die ist zwar nicht zu sehen, aber es handelt sich um das gleiche Datumswerk.

Die Hinweise scheinen sich zu verdichten, dass möglicherweise doch noch nach der Postprivatisierung Handroller an die Filialen geliefert wurden.

Als Datum meine ich übrigens den 10.09.14 auszumachen. Interessant wäre zu wissen, ob ein UB vorhanden ist oder nicht. Aber an solchen Funden kann man sehen, dass Abschläge dieser modernen Handroller teils wirklich extrem selten sind und möglicherweise auch schon sehr viel für die philatelistische Forschung verloren gegangen ist.

Beste Grüße
Justus
 
Christoph 1 Am: 18.06.2021 23:51:36 Gelesen: 297724# 1461 @  
Hallo,

von diesem Handrollstempel dürften vermutlich auch nicht allzu viele Abschläge erhalten sein:



ESCHBACH, MARKGRÄFLERL 2 / c / 7841 - hier ein Abschlag vom September 1973.

Beim Postamt mit der Amtsziffer 2 dürfte es sich um den Ortsteil Bremgarten handeln, der aufgrund des dort befindlichen ehemaligen Militärgeländes (Luftwaffenstützpunkt) und eines großen Gewerbeparks direkt an der Autobahn A 5 ein höheres Postaufkommen (gehabt) haben dürfte als der Kernort Eschbach selbst. Insgesamt hat Eschbach nämlich nur 2.500 Einwohner. In einem so kleinen Ort ist ein Handrollstempel sowieso eine Seltenheit.

Ein Rätsel ist der ebenfalls auf dem Briefstück befindliche Sonderstempel aus Stuttgart vom Oktober 1973. Wie die beiden Abschläge (Handroller und Sonderstempel) aus unterschiedlichen Orten mit stark abweichenden Stempeldaten zusammen auf das Briefstück gelangt sind, wird sich wohl nicht klären lassen.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 19.06.2021 00:38:36 Gelesen: 297717# 1462 @  
@ Christoph 1 [#1461]

Hallo Christoph,

interessanter Handrollstempel (zumindest für mich ;-)) und vor allem, dass du ihn als Kenner der dortigen Örtlichkeiten Bremgarten zuordnen kannst. Ein Ort, den hier im Forum sicher nicht viele kennen. Mir ist er sehr gut bekannt, weniger der Ort selbst aber der Flugplatz, ich bin dort recht oft während meiner Dienstzeit gelandet. Deine Theorie kann ich nur unterstützen, auf dem Fliegerhorst Bremgarten befand sich von 1968 bis 1993 das Aufklärungsgeschwader AG 51 "Immelmann" mit fast 2.000 Soldaten und Zivilangestellten. Der Stempel fällt genau in die Zeit und ich nehme auch an, dass dieses Postamt auch der direkte Postversorger für die Poststelle des Geschwaders war.

Danke fürs Zeigen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 29.06.2021 00:16:35 Gelesen: 295300# 1463 @  
Liebe Freunde der Handroller,

es ist Zeit das Thema mal wieder nach oben zu holen. ;-)

heute einen Neuzugang aus unserem Nachbarland Frankreich, ein echtes "Sahnestückchen", das man so schnell nicht mehr zu sehen bekommt!

Frankreich gehörte ja bei den Handrollstempeln zu den ganz frühen Pionieren. Schon ab Mitte des 19. Jh. kamen dort regelmäßig erste Handrollstempel zur Markenentwertung zum Einsatz. Ein Beispiel dazu hier im Forum [1]. Doch sehr schnell verschwanden sie dort auch wieder und bis heute gibt es in Frankreich fast keine Handrollstempel mehr. "Fast", es gab in den 1930er, 40er und 70er Jahren immer wieder mal Versuche Handrollstempel einzusetzen. Nie sehr lange und nur sehr wenige und bis heute im Bewusstsein selbst der französischen Philatelieszene so gut wie unbekannt.

Es gibt dazu aber ein kurzes Kapitel in dem Werk L'oblitération mécanique en France von Yvon Nouazé, LES ROULEAUX MANUELS, die Handrollstempel. Darin werden u.a. aus den 1970er Jahren drei Handrollstempel deutscher Herkunft genannt, als einzige bekannte Handrollstempel damals. Einer davon eingesetzt in PARIS 37 (in dem genannten Werk nur erwähnt, ohne Abb.).

Wie es der (glückliche) Zufall wollte ging mir genau dieser Pariser Handroller vor Kurzem bei Delcampe ins Netz. Hier der Beleg:



- PARIS 37 - / Bd Malesherbes (8 éme) vom 18.2.1975, unverkennbar die Charakteristik eines deutschen Handrollstempelgeräts.

Der Beleg ist sicherlich philatelistisch inspiriert (Vermerk CORRESPONDANCE PHILATELIQUE), ist aber völlig bedeutungslos angesichts der Seltenheit dieses Handrollstempels. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=262786
 

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