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Thema: Bund Ganzsachen Postkarten (nach Michel-Katalog)
Das Thema hat 171 Beiträge:
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Michael Mallien Am: 09.09.2019 18:29:42 Gelesen: 53405# 97 @  
@ piems [#96]

Hallo Clemens,

das ist abermals eine sehr interessante Information! Sie könnte dazu beitragen, dass weitere Exemplare dieser Art gefunden werden. Jedenfalls habe ich nun ein Augenmerk auf diese Besonderheit, bei einer eigentlich sehr gewöhnlichen Karte. Vielen Dank dafür.

Mein Exemplar der P 75 ging am 13.6.1964 von Hamburg nach Mailand, Italien.



Korrekt verwendete Auslandskarten sind generell nicht so häufig. Mir gefällt auch, dass die Karte am 15.6.64 einen Ankunftsstempel erhalten hat, wenn ich auch nichts weiter zu dem Stempel ARRIVI DISTRIBUZ sagen kann.



Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 13.09.2019 10:44:57 Gelesen: 53347# 98 @  
Die 3. Gruppe der Ganzsachen-Postkarten Bedeutende Deutsche enthält keine Doppelkarte mehr für den Ortstarif (8/8 Pf). Gründe dafür könnten noch ausreichende Bestände aus den Gruppen 1 und 2 (beide erschienen 1961) sein, eine generell geringe Nachfrage und das bevorstehende Ende des Ortstarifs zum 1.3.1963. Die nächste Katalognummer wäre die P 76 gewesen. Im Michel steht dazu: P 76 entfällt. Möglicherweise war diese Katalognummer für die Orts-Doppelkarte reserviert worden.

Auch die Doppelkarte P 77 für den Ferntarif zu 10/10 Pf ist mit 100,- Micheleuro vergleichsweise hoch bewertet. Dafür könnten ähnliche Gründe die Ursache sein. Zum 1.3.1963 entfiel nicht nur der Ortstarif für eine Postkarte zu 8 Pf, sondern es wurde auch der Ferntarif von 10 auf 15 Pfennig erhöht. Mein kleiner Bestand an P 77 spiegelt die Situation wieder. Alle Karten sind nicht korrekt zu dem Zweck/Tarif verwendet worden, für den sie ausgegeben wurden.

1. Antwortteil P 77 A, gelaufen innerhalb Hamburgs am 16.11.1962
Hier wäre noch der Ortstarif zu 8 Pfennig möglich gewesen.



2. Antwortteil P 77 A, gelaufen innerhalb Bergneustadts am 4.6.1963 mit Zusatzfrankatur.

Der Ortstarif galt nicht mehr, aber 10 Pfennig waren nicht mehr genug, weshalb auffrankiert werden musste.



3. Frageteil P 77 F, verwendet als Drucksache und gelaufen am 17.3.1964 von Oldenburg nach Bad Ems.

Für Drucksachen war 10 Pfennig der korrekte Tarif ab dem 1.3.1963.



Offenbar ist es keine ganz leichte Aufgabe die P 77 bzw. deren Teile korrekt verwendet zu finden.

Viele Grüße
Michael
 
piems Am: 14.09.2019 20:39:14 Gelesen: 53312# 99 @  
@ Michael Mallien [#98]

Hallo Michael,

ja, Deine Beobachtung kann ich bestätigen. Die Doppelkarte P 77F/A ist selten tarifgerecht verwendet worden und recht schwer zu finden. Aus meiner Sicht sind die Einzelteile im MICHEL unterbewertet (Frageteil 40 Euro, Antwortteil 50 Euro).

Aus meiner Sammlung hier der Frageteil, aus der ersten Briefkastenleerung nach der Portoerhöhung vom 1.3.63 noch ohne Zusatzfrankatur zum alten Tarif akzeptiert.



Dazu kann ich noch ein Schmankerl zeigen. Die Karte ist zwar erst im Folgetarif verwendet worden, als das Porto schon 15 Pf. betrug, lief aber im Grenzverkehr nach Holland:



Der Absender hatte eine alte 2-Pf. Marke "Heuss" zur Ergänzung der Zusatzfrankatur verwendet. Die 3-Pf.-Marke mit dem Brandenburger Tor kam da wie gerufen. Sie ist zwar eigentlich eine Berliner Ausgabe, wurde aber auch im Bundesgebiet verkauft und sollte dazu dienen, die noch vorhandenen 7-Pf.-Marken aufzubrauchen. Das Drucksachenporto war nämlich am 1.3.1963 auf 10 Pf. erhöht worden.

Der Antwortteil kann ich ebenfalls in regulär gelaufener Form zeigen, in diesem Fall wurde die Karte am Tag vor der Portoerhöhung aufgegeben:



Zusätzlich möchte ich noch das in meinem letzten Beitrag erwähnte Stück im CEPT-Tarif aus Frankreich zeigen. Die Einlieferung bereits am zweiten Tag nach der Gebührensenkung ist wohl einmalig:


 
piems Am: 14.09.2019 21:28:00 Gelesen: 53304# 100 @  
Ich erlaube mir, gleich im 100. Beitrag dieses Themas mit der Auslandsdoppelkarte P 78 weiterzumachen.

Bei den Auslandskarten muss man ab der Ausgabe 'Bedeutende Deutsche' bei gebrauchten Karten aufpassen, dass das Porto stimmt. Wie schon oben angesprochen, wurde ab 1963 im Europaverkehr Zug um Zug der Inlandstarif für Postkarten und Standardsendungen eingeführt, zuerst mit Frankreich und Belgien. Näheres dazu findet man in der Portotabelle am Anfang des Ganzsachen-Katalogs. Ab dem betreffenden Stichtag handelt es sich bei Auslandsganzsachen um überfrankierte Exemplare.

Im außereuropäischen Verkehr ist das kein Thema, wie bei diesem Frageteil (P 78F) in die USA:



Für die Luftpost wurden tarifgerecht 20 Pf. dazugeklebt.

Ein Beispiel für eine zwar im CEPT-Verkehr gebrauchte, aber trotzdem portorichtige Verwendung der Auslands-Antwortkarte (P 78A) zeige ich hier:


Von und nach Luxemburg galt zwar ab 1.4.1963 der ermäßigte CEPT-Tarif (Inlandsporto), welcher aber zum 1.4.1966 wiederum auf 20 Pf. gestiegen war. Somit entsprach in dieser Relation das Porto dieser Karte vom 4.10.1966 wieder dem aufgedruckten Wertstempel!

Die Eilzustellung (Exprès) musste den UPU-Bestimmungen entsprechend mit Marken der Postverwaltung des Absenders verklebt werden, in diesem Fall 13,50 Franc.

Die Karte hat zusätzlich zum Durchgangsstempel des Flughafens Köln/Bonn (vorderseitig) auch einen (leider unleserlichen) Eingangsstempel auf der Rückseite.

Viele Grüße
Clemens
 
GSFreak Am: 16.09.2019 09:42:23 Gelesen: 53252# 101 @  
Hier zwei "Bach-Karten" aus meiner Sammlung:



P75 aus 8 MÜNCHEN BPA vom 12.12.1963 (Maschinenstempel "Münchner Bier") nach Innsbruck in Österreich. Der erste Satz auf der Rückseite lautet: "Ich schreib heute wieder auf einem Postamt in der Stadt"; keine Absenderangabe, da Schreiber offensichtlich in Eile, wie er auf der Vorderseite schreibt.



P78F aus 635 BAD NAUHEIM vom 13.07.1964 nach Bern in die Schweiz.

Gruß
Ulrich
 
Michael Mallien Am: 21.09.2019 12:05:26 Gelesen: 53147# 102 @  
@ piems [#100]

Bei den Auslandskarten muss man ab der Ausgabe 'Bedeutende Deutsche' bei gebrauchten Karten aufpassen, dass das Porto stimmt. Wie schon oben angesprochen, wurde ab 1963 im Europaverkehr Zug um Zug der Inlandstarif für Postkarten und Standardsendungen eingeführt, zuerst mit Frankreich und Belgien. Näheres dazu findet man in der Portotabelle am Anfang des Ganzsachen-Katalogs. Ab dem betreffenden Stichtag handelt es sich bei Auslandsganzsachen um überfrankierte Exemplare.

Hallo Clemens,

vielen Dank für diesen Hinweis! Ich habe dies in der Vergangenheit nicht beachtet und auch das Kapitel im Ganzsachenkatalog schon länger nicht mehr zu Rate gezogen. Bei der P 78 habe ich ein Beispiel, welches am 16.4.1966 nach Meran, Italien versendet wurde.



Seit dem 1.4.1966 galt einer neuer Tarif für Auslandspostkarten (30 Pf), aber Italien war ab 15.8.1965 CEPT-Land, wodurch die Karte wieder portogerecht verwendet werden konnte, da auch der Inlandstarif am 1.4.1966 auf 20 Pf gestiegen war.

Das Zusammenspiel der Portostufen mit den unterschiedlichen Daten der CEPT-Länder birgt ganz sicher noch so manche Rarität.

Viele Grüße
Michael
 
piems Am: 21.09.2019 15:28:34 Gelesen: 53129# 103 @  
@ Michael Mallien [#102]

Hallo Michael,

wenn man den CEPT-Tarif dokumentieren will, sind meiner Meinung nach die Inlandskarten am interessantesten. Derart verwendete Auslandskarten, wie die von Dir genannte oder auch die aus meinem letzten Beitrag sind als Nachverwendungen einzustufen, aber natürlich auch sammelwürdig.

In diesem Kontext stelle ich eine nach Holland gelaufene Karte (P 79) vor (CEPT-Tarif ab 1.8.1964, also vom 2. Monat nach der Gebührensenkung):



Das folgende Exemplar wurde als Inlandskarte (vom 31.5.1965) aufgegeben und wegen der Nachsendung nach Österreich zur Auslandskarte auffrankiert:



Der 15-Pf.-Tarif galt ab dem 1.3.1963 bis zum 31.3.1966, also drei Jahre und einen Monat. Schon 1965 wurde die Serie 'Bedeutende Deutsche' abgelöst, so dass die Karten mit Wertstempel 'Luther' etwa zwei Jahre verkauft wurden.

Viele Grüße
Clemens
 
Michael Mallien Am: 04.10.2019 15:34:01 Gelesen: 52957# 104 @  
Die P 79 erschien zur Portoerhöhung am 1.3.1963. Es gibt sie in zwei Farben des Kartons.

P 79 (weiß) vom 14.1.1964 aus Hannover nach Gistenbeck



P 79 (rahmfarben) vom 3.6.1965 aus Flintbek nach Berlin



Im Michelkatalog werden die Farben zwar aufgeführt, jedoch nicht in Form von Unternummern katalogisiert. Demnach gehe ich davon aus, dass keine wesentlichen Unterschiede in der Häufigkeit bestehen.

Viele Grüße
Michael
 
piems Am: 18.10.2019 21:12:43 Gelesen: 52716# 105 @  
Die Doppelkarte mit Wertstempel "Luther" ist unter der Michelnummer P 80 katalogisiert. Von den Doppelkarten der Serie "Bedeutende Deutsche" ist sie die am häufigsten gebrauchte Ausgabe und relativ leicht zu beschaffen.

Per Einschreiben beförderte Stücke sind etwas Besonderes:



Auf der Rückseite (die ich nicht zeige) bewirbt sich der Absender auf eine vom Empfänger inserierte Wohnung.

Hier auch noch der Antwortteil (P 80A), zurückgeschickt aus der DDR:


 
Michael Mallien Am: 03.11.2019 10:23:20 Gelesen: 52479# 106 @  
@ piems [#105]

Hallo Clemens,

Du zeigst mit der P 80 die letzte noch ausstehende Ganzsache zur Dauerserie Bedeutende Deutsche in diesem Thema. Die P 81 ist eine Bildpostkarte und passt daher nicht hierher.

1965 kamen die Ganzsachen mit Wertstempeln der Dauerserie Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten I an die Schalter. Die P 82 als Postkarte für das Inland.



Die Auslandskarte P 83 bediente zunächst nur einen Übergangszeitraum bis zur Portoerhöhung am 1.4.1966. Mein Exemplar ging allerdings erst 1969 nach Luxemburg. Zu diesem Zeitpunkt war Luxemburg bereits ein CEPT-Land und die Unterscheidung zwischen In- und Ausland spielte keine Rolle mehr.



P 83 ab 1.4.1966 im Inland verwendet, werten im Michel deutlich niedriger.

Viele Grüße
Michael
 
piems Am: 05.11.2019 20:04:55 Gelesen: 52372# 107 @  
@ Michael Mallien [#106]

Hallo Michael,

die P 83 gehört portorichtig vor dem 1.4.1966 ins Ausland versandt zu den seltenen Bund-Ganzsachen, nach denen man u.U. lange suchen muss. Bei der Doppelkarte (P 85) ist es noch extremer. Das lag vermutlich daran, dass die Verwendungszeit (1965 - März 1966) relativ kurz war und die Ausgaben mit Wertstempel 'Bach' noch ausreichend an den Schaltern verfügbar waren. Außer von Sammlern wurden diese Ausgaben offenbar kaum verwendet.

Hier ein schönes Stück mit Maschinenstempel von Nürnberg nach Basel:



Dazu noch als Nonplusultra eine Eilkarte in die Schweiz:



Viele Grüße
Clemens
 
piems Am: 05.11.2019 20:14:26 Gelesen: 52370# 108 @  
Die Doppelkarte für das Inland ist ohne Zusatzfrankatur ebenfalls eher selten.

Hier der Frageteil P 84F, im Inland verschickt:



Der Antwortteil (P 84A) wurde hier am 14.3.1966 aus Südtirol zurückgeschickt. Das ermäßigte CEPT-Porto galt nach und von Italien seit 15.8.1965:



Viele Grüße
Clemens
 
Michael Mallien Am: 17.11.2019 12:26:38 Gelesen: 52078# 109 @  
Exemplare der Doppelkarte P 84 möchte ich noch einmal zeigen. Hier zunächst eine komplette P 84 mit Stempel vom 27.2.1966.



Hier nun der beschriebene Frageteil P 84 F vergrößert und gedreht. Es fällt auf das geschriebene Datum auf, denn dort steht Tübingen, den 26.3.66. Entweder hat sich der Schreiber vertippt oder das Datum des Poststempels war falsch eingestellt. Es spielt jedoch keine Rolle, da die Portoerhöhung erst am 1.4.1966 erfolgte.



Die P 84 A kann ich auch in Einzelverwendung zeigen mit dem Stempel HASSFURT vom 20.11.1965.



P 82 und P 84 gibt es mit unterschiedlich breiten Fluoreszenzstreifen (3,8 bzw. 4,7 mm). Die beiden gezeigten Antwortteile lassen diese Unterschiede erkennen:



Über die Häufigkeit dieser Varianten habe ich keine Informationen.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 22.11.2019 11:45:03 Gelesen: 51955# 110 @  
Wie Clemens schon in Beitrag [#107] anmerkte ist die Doppelkarte P 85 in der vorgesehenen Verwendung eine Rarität. Der Aufbrauch dieser Karten im Inlandspostverkehr nach der Portoerhöhung vom 1.4.1966 ist häufiger und ich kann auch nur ein solches Exemplar zeigen.

Zunächst die komplette Doppelkarte P 85:



Die Karte ging am 20.3.1967 von Ülzen nach Hannover an das Einwohnermeldeamt mit der Nachfrage der neuen Adresse eines Herrn. Vorderseitig trägt der Frageteil einen Eingangsstempel des Ordnungsamtes.



Die Anfrage wurde bearbeitet und der Antwortteil entsprechend ausgefüllt. Offenbar wurde dann die Antwort jedoch nicht versendet, denn es fehlen entsprechende postalische Hinweise.



Es bleibt offen, was mit der Antwort geschah. Hat sie die adressierte Dame auf anderem Weg erreicht, wie z.B. durch Abholung? Verblieb sie aus unbekannten Gründen im Amt oder ist sie einfach nur der Stempelung entgangen?

Viele Grüße
Michael
 
GSFreak Am: 22.11.2019 14:26:32 Gelesen: 51936# 111 @  
@ piems [#107]

Hallo Clemens,
hallo Michael,

hier die beiden Karten P 85 aus meiner Sammlung. In der Tat handelt es sich um eine Korrespondenz zwischen Sammlern. Die Karten hingen ursprünglich mal zusammen, wie es kleine Unregelmäßigkeiten am oberen Rand belegen. Ich vermute allerdings, dass die Antwortkarte vor dem Verschicken abgetrennt worden ist und nicht das komplette Kartendoppel zurückgeschickt wurde. Warum sollte der Sammler Heidmann dann die Karten anschließend getrennt haben?

P 85F: Maschinenstempel 415 KREFELD 2, UB l vom 23.09.1965 nach Ljubljana im damaligen Jugoslawien (heute Slowenien)



P 85A: Einkreisstempel LJUBLJANA vom 06.10.1965 nach Krefeld



Gruß Ulrich
 
Michael Mallien Am: 26.11.2019 21:13:54 Gelesen: 51808# 112 @  
Heute stelle ich die beiden einfachen Postkarten vor, die zur bzw. nach der Portoerhöhung vom 1.4.1966 aufgelegt wurden. Es sind die P 87 (links) und die P 90 (rechts).



Der hauptsächliche Unterschied ist die Position des Vordrucks POSTKARTE, nämlich bei der P 87 mittig links des Wertstempels und bei der P 90 links unterhalb des Wertstempels.

Zur P 90 sind Verschiedene Kartonfarben vermerkt, während die Farbe der P 87 weiß ist.

Im Michel steht außerdem noch etwas zu einer Abart der P 90 und zwar: Von P 90 lag eine Karte ohne Bildbezeichnung im WSt. vor.

Es wäre schön, wenn die jemand zeigen könnte.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 29.11.2019 16:06:44 Gelesen: 51677# 113 @  
Die letzte Ganzsache der hier behandelten Kategorie mit einem Wertstempel aus Bauwerke I ist die Doppelkarte P 88 (die P 90 wurde schon in Beitrag [#112] gezeigt).

Ich kann diese Karte in doppelter Verwendung zeigen, was nicht so häufig ist, zumal der Text auf philatelistisch unbeeinflussten Bedarf schließen lässt. Hier zunächst die P 88 in der Gesamtansicht:



Und nun noch die Vorderseiten vergrößert. Der Frageteil mit Stempel aus Düsseldorf vom 2x.2.1967 (links) und der Antwortteil mit Stempel aus Krefeld vom 3.3.1967 (rechts).



Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 08.12.2019 12:45:29 Gelesen: 51461# 114 @  
1967 kamen die Ganzsachen mit Wertstempeln der Dauerserie Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten II an die Schalter. Die P 92 ist die erste Inlandspostkarte, hier gelaufen von München nach Stuttgart am 21.5.1968.



Die Auslandspostkarte zu 30 Pfennig P 93 kann ich nur als Inlandsverwendung einer späteren Tarifperiode zeigen. Sie wurde am 5.9.1972 innerhalb Hamburgs verwendet.



Hat jemand von euch eine Auslandsverwendung dieser Ganzsache?

Viele Grüße
Michael
 
piems Am: 09.12.2019 21:25:09 Gelesen: 51430# 115 @  
@ Michael Mallien [#114]

Hallo Michael,

ja, eine Auslandsverwendung im Tarif 1.4.1966 - 30.6.1971 kann ich zeigen. Hier ist eine Karte in die Schweiz, die 1970 verschickt wurde:



Zusätzlich kann ich auch noch eine Karte mit Zusatz 20 Pf. für Luftpost nach Israel zeigen. Sie stammt aus der Korrespondenz des BPP-Prüfers Weigelt:



Die Auslandskarten waren die ersten Ganzsachenausgaben im Wertstempelmuster der zweiten Bauwerke-Serie, weil es in der ersten Serie keinen Wert zu 30 Pf. gab. Dieser wurde benötigt, als das das Auslandsporto zum 1.4.1966 auf 30 Pf. angehoben wurde. Gleichzeitig entschloss sich die Bundespost, die Dauerserie mit den Bauwerken in 'verbesserter Aufmachung' auszugeben und eine eigene Rollenmarken-Dauerserie zu verausgaben. Das waren dann die Marken mit dem Brandenburger Tor, die es nicht auf amtlichen, sondern nur auf Privatganzsachen eingedruckt gibt.

Der Wert zu 20 Pf. im Großformat wurde erst Ende 1967 ausgegeben, wobei die Ganzsachen gleichzeitig mit der Marke erschienen. Deshalb konnte man sie auch mit dem Ersttagsstempel entwerten lassen, wie auf dieser Karte in die DDR:



Viele Grüße
Clemens
 
piems Am: 09.12.2019 21:50:18 Gelesen: 51426# 116 @  
Hallo zusammen,

ich mache gleich mit der Inlandsdoppelkarte (P 94) weiter. Hier der Frageteil, portorichtig im Inlandsverkehr gelaufen:



Die Doppelkarte konnte auch im Verkehr mit der DDR verwendet werden. Hier zeige ich einen Antwortteil, der von Hartmannsdorf (bei Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt) zurück in die Bundesrepublik geschickt wurde:



Auch im ermäßigten CEPT-Auslandsverkehr konnte die Doppelkarte bis Mitte 1971 eingesetzt werden. Gemäß den UPU-Bestimmungen mussten Zusatzleistungen mit Briefmarken der Postverwaltung des Einlieferers frankiert werden.

Dazu zeige ich diesen Antwortteil aus den Niederlanden, der leider einen etwas undeutlichen Stempel vom 2.4.1970 trägt und bei dem 100 Cent für Einschreiben ergänzt wurden:



Viele Grüße
Clemens
 
Michael Mallien Am: 10.12.2019 21:22:51 Gelesen: 51393# 117 @  
Lieber Clemens,

herzlichen Dank für die weiteren schönen Beispiele.

Auch im ermäßigten CEPT-Auslandsverkehr konnte die Doppelkarte bis Mitte 1971 eingesetzt werden.

Generell war es ja so, dass zum 1.7.1971 die deutschen Wertstempel der Antworthälften von Auslandskarten ihre Gültigkeit verloren. Auslands-Doppelkarten wurden nicht mehr ausgegeben. Die P 95 war die letzte Ganzsache dieser Art.

Hier ist eine P 95 mit Stempel aus Hilden vom 27.12.1970. Die Antwortkarte hängt dran, ist aber unbenutzt.



Eine bis zum 30.6.1971 verwendete Antwortkarte ist also durchaus beachtenswert!

Ich muss gestehen, dass ich gebrauchte Bund-Ganzsachen nun schon seit Anbeginn meiner Bund-Sammlung sammle. Bisher jedoch mehr als Ergänzung. All die Feinheiten habe ich kaum beachtet. Die Beschäftigung mit den Ganzsachen in diesem Thema offenbart mir, was für Möglichkeiten in diesem Sammelgebiet noch stecken. Ich werde jetzt wieder mehr die Augen offen halten.

Viele Grüße
Michael
 
ginonadgolm Am: 11.12.2019 08:25:08 Gelesen: 51371# 118 @  
@ Michael Mallien [#117]

Hallo Michael,

hier zwei gebrauchte Antwortkarten der P95.



Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
Michael Mallien Am: 21.12.2019 12:57:41 Gelesen: 51219# 119 @  
@ ginonadgolm [#118]

Hallo Ingo,

wunderbar, danke für's Zeigen!

Ich komme nun zu den letzten beiden Ganzsachen-Postkarten mit Wertstempeln Deutsche Bauwerke dieses Themas hier. Mit der P 97 und der Doppelkarte P 98 kam es zu einem geänderten Layout: Für die Anschrift wurden nun sechs Punktzeilen vorgedruckt. Vorher waren es fünf.

P 97 innerhalb von München verwendet am 6.4.1971:



Doppelkarte P 98 mit verwendetem Frageteil und schönem Stempel RICHELSDORF / 30.12.70-11 / 6441:



Dem Wunsch des Versenders wurde offenbar nicht entsprochen.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 30.12.2019 08:33:05 Gelesen: 51001# 120 @  
Seit dem 1.7.1971 gab es neue Tarife für Postkarten. Im Inland betrug das Porto nunmehr 25 Pfennig. Die zugehörige Ganzsache erschien jedoch erst am 27.8.1971. In der Zwischenzeit konnten demnach nur auffrankierte Ganzsachen der vorherigen Ausgaben verwendet werden, also beispielsweise eine P 97 mit Zusatzfrankatur. Ganzsachensammler mögen häufig keine auffrankierten Stücke. In diesem Fall würden sie allerdings eine kurze Periode der Postgeschichte dokumentieren. Leider kann ich kein solches Stück zeigen.

Mit dem Wertstempel der Dauerserie Brandenburger Tor sind keine amtlichen Ganzsachen-Postkarten im Michelkatalog verzeichnet. Es geht erst weiter mit dem Wertstempel Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann an eben jenem 27.8.1971.

Hier ist eine P 101, die am 8.6.1972 von Kassel nach München ging.



Die neuen Porti vom 1.7.1971 galten nur für genau ein Jahr. Am 1.7.1972 stieg das Porto für Inlands-Postkarten auf 30 Pfennig. Im Postamt Waldshut wurde daraufhin ein Provisorium hergestellt, indem den Postkarten ein Freistempel-Wertrahmen zu 5 Pfennig beigedruckt wurde. Dieses so genannte Waldshut-Provisorium wurde zwar nicht genehmigt, ist von Sammlern jedoch durchaus gesucht. Mein Exemplar der P 101 Waldshut wurde für ein Preisausschreiben verwendet. Es ging am 17.8.1972 von Waldshut nach München.



Die Ganzsachen-Philatelie Deutschlands blieb auch Anfang der 1970er Jahre spannend.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 10.01.2020 11:48:27 Gelesen: 50801# 121 @  
Mit dem Ansteigen des Postkarten-Portos von 25 auf 30 Pfennig erschien am 20.6.1972 die P 102 zu 30 Pfennig für den Inlandspostverkehr. Der Stichtag für den neuen Tarif war der 1. Juli 1972. Insofern wäre eine Verwendung der P 102 in den letzten Junitagen interessant z.B. als auffrankierte Auslandskarte.

Mein Beispiel der "Allerweltskarte" P 102 hat zumindest einen unter Philatelisten prominenten Adressaten, nämlich den Bundesprüfer Alfred Lippschütz. Die Karte trägt einen Stempel vom 6.11.1973.



Die Auslands-Postkarte P 103 zu 40 Pfennig hatte wieder nur einen kurzen Verwendungszeitraum für genau diesen Zweck, nämlich von September 1971, dem Erscheinungsmonat bis Juni 1972, dem Ende der Portoperiode. Eine solche Verwendung kann ich nicht zeigen. Ab dem 1.7.1974 konnte die Karte für den Inlandspostverkehr verwendet werden, wie dieses Beispiel mit Stempel aus Kiel vom 26.7.1974:



Mit der P 102 erschien zeitgleich die neue Auslands-Postkarte zu 50 Pfennig entsprechend des neuen Tarifs zum 1.7.1972. Hier ist eine P 104 vom 4.8.1973 aus Bayreuth nach Bad Kleinkirchheim, Österreich:



Viele Grüße
Michael
 

Das Thema hat 171 Beiträge:
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