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Thema: Altdeutschland Preussen Provinz Posen
Cantus Am: 31.07.2019 00:37:14 Gelesen: 3513# 1 @  
Die Provinz Posen (identisch mit dem Großherzogtum Posen) war eine von 1815 bis 1920 bestehende Provinz im Osten des Staates Preußen. Die Provinz gehörte von 1848 bis 1851 teilweise zum Deutschen Bund, ab 1867 vollständig zum Norddeutschen Bund und ab 1871 zum Deutschen Reich.

Je kleiner eine Gemeinde war, umso eher war sie entweder rein polnisch oder rein deutsch besiedelt. Größere Städte neben der namensgebenden Hauptstadt Posen waren Bromberg, Schneidemühl, Gnesen und Hohensalza. Das Gebiet der Provinz, das bereits von 1793 bis 1807 von Preußen annektiert worden war, fiel auf dem Wiener Kongress 1815 erneut an Preußen. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg kam es 1918 zu einem erfolgreichen polnischen Aufstand. Bis auf klar mehrheitlich deutschsprachige Randgebiete gelangte die Provinz 1919/1920 infolge des Versailler Vertrags zurück an Polen [1].

Ab 1807 war Koźmin Teil des Herzogtums Warschau, bis es 1815 wieder an Preußen fiel und dort Kreisstadt des Kreises Koschmin wurde. Nach 1837 erfolgte die Umbenennung von Kozmin in Koschmin. 1919 kam die Stadt zum neugegründeten Polen. Im September 1939 wurde Koźmin Wielkopolski von der deutschen Wehrmacht besetzt. Im Mai 1943 erfolgte die Umbenennung in Horleburg. Im Januar 1945 marschierte die Rote Armee in die Gegend ein und die Stadt kam zurück zu Polen [2].

Krotoszyn ( deutsch Krotoschin) ist heute die Kreisstadt des Powiat Krotoszyński in der Woiwodschaft Großpolen.

1815 kam Krotoszyn als Kreisstadt in der Provinz Posen wieder zu Preußen. 1819 wurde die Herrschaft Krotoszyn vom Fürsten Karl Alexander von Thurn und Taxis übernommen, der den Titel „Fürst von Krotoszyn“ (so geschrieben) bekam. 1850 hatte Krotoschin 7678 Einwohner und war die viertgrößte Stadt des Regierungsbezirkes Posen [3].

Ich zeige heute zwei Umschlagbriefe, beide von Kozmin nach Krotoschin gelaufen. Leider kann ich die jeweiligen Adressaten nicht korrekt entziffern, denn die Schrift der Briefeschreiber sieht für mich doch etwas zu sehr ausgeschrieben aus.









Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Posen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%BAmin_Wielkopolski
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Krotoszyn
 
bayern klassisch Am: 31.07.2019 06:40:25 Gelesen: 3503# 2 @  
Lieber Ingo,

erstmal danke für die schöne Einführung in die Geschichte der Provinz Posen, wobei ich mich frage, wozu sie von 1851 bis 1866 gehört hatte (m. E. auch zum Deutschen Bund).

1. Brief

Seiner Wohlgeboren Dem königlichen Kondekteuns Herrn Matecko i Ostrowo/Kroterschin

frei 1 Silbergroschen

2. Brief

An die königliche General Commission zu Krotoschin

Königliche Dienstsache (Namen des Beamten)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 31.07.2019 14:52:06 Gelesen: 3471# 3 @  
@ bayern klassisch [#2]

Lieber Ralph,

ich will nichts Falsches schreiben, aber vielleicht erhellt der Text, den man hier [1} findet, noch ein wenig mehr die Geschichte der Region, die das Herzogtum Posen bildete. Insgesamt fand ich es bemerkenswert, dass es hier im Forum jede Menge Themen unter der großen Überschrift Altdeutschland gab, aber kein einziges, das sich mit Posen und der Provinz Posen beschäftigte.

Vielen Dank für dier Übersetzung der Texte, das hätte ich niemals lesen können. Aber was versteht man unter einem Kondekteun oder Kondekteus?

Viele Grüße
Ingo

[1] http://wiki-de.genealogy.net/Geschichtlicher_%C3%9Cberblick_der_Provinz_Posen_und_des_K%C3%B6nigreichs_Polen
 
volkimal Am: 31.07.2019 15:10:56 Gelesen: 3464# 4 @  
@ Cantus [#3]

Hallo Ingo,

ich hatte "Kondekteurs" gelesen und mich auch schon gefragt, was ein Kondekteur ist. Da im Internet nichts zu finden ist, habe ich im 16-bändigen Meyer's Universallexikon von 1877 nachgesehen. Auch dort gibt es den Begriff nicht.

Vielleicht ist ein Kondukteur gemeint. Im Meyer steht dazu: "Kondukteur: Begleiter, Aufseher, besonders der Schaffner bei Postwagen und Eisenbahnen; auch Aufseher über Vermessungen, Bauten (Baukondukteur)".

Auch bei Wikipedia ist etwas zu lesen [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kondukteur_(Bauwesen)
 
Cantus Am: 31.07.2019 15:25:46 Gelesen: 3460# 5 @  
Hallo Volkmar,

vielleicht sollte ich mir angewöhnen, etwas mehr "um die Ecke" zu denken. Kondukteur in Verbindung mit Eisenbahnbau wäre nachvollziebar und logisch.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.08.2020 03:08:12 Gelesen: 2925# 6 @  
Der Landkreis Bromberg (bis 1875 Kreis Bromberg) war ein preußischer Landkreis, der in unterschiedlichen Abgrenzungen zwischen 1772 und 1920 bestand. Er gehörte anfänglich zum Netzedistrikt und seit 1815 zum Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen. Am 29. Mai 1875 schied die Stadt Bromberg aus dem Kreis aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Der verbliebene Kreis hieß seitdem Landkreis Bromberg.

Der Landkreis Bromberg umfasste 146 Städte und Landgemeinden unterschiedlichster Größe, dabei auch Wilhelmsort und Gogolinke [1]. Wilhelmsort hatte damals 239 Einwohner und trägt heute den polnischen Namen Sicienko, Gogolinke hatte etwas mehr als 210 Einwohner; weitere Informationen habe ich nicht finden können.

Die gezeigte Karte lief am 8.11.1899 von Wilhelmsort nach Gogolinke.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Bromberg
 
Cantus Am: 23.08.2023 14:51:36 Gelesen: 592# 7 @  
Heute eine Postkarte, die am 10.11.1941 von Ostrowo, einer Kreisstadt in der ehemaligen preußischen Provinz Posen, seit 1920 zum Deutschen Reich gehörig,, nach Klein Machnow geschickt worden war; die Ortsangabe Berlin war sicherlich ein Irrtum des Absenders.

Die Karte war gerichtet an die

Frauenzeitung / Die Modistin / Der Damenpelz

Zu der Adresse des Empfängers findet sich noch ein vorderseitiger Zusatz:

Über nähere Adressen / bitte in der Zeitungs= / post oder Reichsadressen / buch nachzufragen

Die Karte wurde verschickt, um Zeitschriften zur Ansicht zu bekommen, wobei ich die ersten fünf Buchstaben vor dem Wort "zeitungen" nicht entziffern kann.







Viele Grüße
Ingo
 
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