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Thema: (?) (36-38) Nachporto: Postseitige Ergänzung der Freimachung bei Auslandspost
Das Thema hat 43 Beiträge:
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Carolina Pegleg Am: 17.03.2009 05:01:43 Gelesen: 50581# 1 @  
Vielleicht zu einfach. Oder zu schwer? So oder so, ich hoffe, das Nachdenken macht dem ein oder anderen Spass.

Natürlich wenn es gelöst ist, wird das Thema geändert. Ich bin ja ein Freund "griffiger" Thementitel und unter "Dienstags-Rätsel" schaut später sicher niemand mehr nach.

Soviel der Vorrede. Hier die Bilder:





Das Rätsel besteht aus einem Wort: Erklärung?
 
germaniafreund Am: 17.03.2009 09:47:34 Gelesen: 50557# 2 @  
Hier mal der Link, welcher den Empfänger erklärt.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentlicher_Nahverkehr_San_Francisco

liebe Grüße Klaus
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 10:12:07 Gelesen: 50553# 3 @  
@ Carolina Pegleg [#1]

Es handelt sich um einen Auslandsbrief (50 Pf), der mit dem Inlandsporto (30 Pf) freigemacht war. Das fehlende Porto von 20 Pf wurde vom Absender angefordert oder gleich in Briefmarken angebracht. Da die Entwertung bei der Einlieferung unterblieb (freigestempelte Sendungen wurden in der Regel nicht nochmals gestempelt), erfolgte diese durch das Postamt in Bremen, welches für die auf dem Seeweg zu befördernden Sendungen zuständig war.

Gruß
Manfred
 
Carolina Pegleg Am: 17.03.2009 11:47:37 Gelesen: 50543# 4 @  
@ Postgeschichte [#3]

Ja, da geht schon SEHR in die richtige Richtung. Kann man ja auch kaum anders erwarten, bei jemandem dessen Nickname "Postgeschichte" ist. Sehr gut! Die Erklärung ist aber noch nicht ganz 100% so. Dabei wurde sie in einem anderen Thema vor, glaube ich, etwa 2 Monaten (?) schon besprochen.

Arno
 
DL8AAM Am: 17.03.2009 14:13:48 Gelesen: 50524# 5 @  
@ Postgeschichte [#3]

Das wäre auch meine erste Idee gewesen.

Meine mich entsinnen zu können: "Früher" wurden unterfrankierte Briefe ins Ausland nicht befördert, bzw. die DBP gab keine Sendungen mit einem Nachgebühr-T ins Ausland weiter. Diese gingen an den Absender mit einem angebrachten "Hinweis-Label" zurück. Der Absender klebte das fehlende Porto hinzu und steckte den Brief erneut in den Kasten.

Für welchen Zeitraum (war so in u.a. den 80ern) diese Praxis galt, kann ich aber nicht mehr sagen. Kann mich erinnern, dass ein Schulkamerad mal sagte, dass er dieses Verfahren auch nutzen würde, um Briefe an einen Kumpel (im gleichem Ort) zu versenden. Einfach den Brief unfrankiert mit einer Falschadresse in Australien (oder so) unter der Absenderadresse des eigentlichen Empfängers einwerfen. Die Post schicke dann den Brief an den vermeintlichen Absender, also an seinen Kumpel. Ob das ein bundesweites Verfahren und wann das genau war kann ich nicht sagen, hatte das nur am Rande mitbekommen.

Mir selbst sind mir aber auch "Nachgebührkarten" (aus etwa der gleichen Zeit) in Erinnerung, d.h. die DBP hat wohl selbst nachfrankiert und dann vom Absender eine Nachgebühr per "Karte" eingezogen.

Wenn bei den obigen Beleg dies so gewesen war, wundert mich aber der Stempel aus Bremen. Oder frankierte die Post hier etwa auch selbst nach (s.o.) ?

Gruß
Thomas
 
duphil Am: 17.03.2009 15:20:36 Gelesen: 50512# 6 @  
Hallo zusammen!

Ich habe einen Teil der Antwort hier bereits gegeben:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=355&page=7

Siehe Beitrag 76. Dort wird ein Beleg vorgestellt zum Thema "Ergänzung der Freimachung von Briefsendungen nach dem Ausland".

Zumindest hoffe ich, dass das der fehlende Teil ist.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 18:02:37 Gelesen: 50491# 7 @  
@ duphil [#6]

Ja, Du hast darin die in meinem Beitrag angesprochene Anforderung erklärt. Ich hatte geschrieben:

Das fehlende Porto von 20 Pf wurde vom Absender angefordert oder gleich in Briefmarken angebracht.

In Deinem Beitrag waren ja noch einige Fragen offen, die ich in den nächsten Tagen zumindest in Teilbereichen schließen werde.

@ DL8AAM [#5]

Das Verfahren gilt auch heute noch. Allerdings bezweifele ich die Bemühungen Deines Schulkameraden, da die Nachtaxierung nur bei Auslandsendungen möglich war. Bei Ortssendungen erfolgte die Erhebung von Nachgebühren.

Die Zusatzfrankatur kann in dem von Carolina Pegleg gezeigten Fall auf unterschiedliche Weise erfolgt sein:

- durch die Firma nach Freistempelabdruck
- bei Feststellung durch das Aufgabepostamt
- bei einem anderen Postamt unter Rückgabe des Briefes zur Nachfrankierung
- durch Nachfrankierung eines Postamtes unter Anforderung des verauslagten Portos

Durch Freistempel frankierte Briefe werden in einem Umschlag (oder auch Kiste) am Schalter abgegeben und postamtlich nicht mehr behandelt. Das Postamt in Bremen (Grenzpostamt) hat die Marke selbst angebracht oder festgestellt, daß diese noch nicht abgestempelt war. Damit ist der Stempel von Bremen zu erklären.

@ Carolina Pegleg

Wenn meine Antwort nicht 100% ist, lerne ich gerne dazu. Wenn Du den Beitrag nennen würdest könnte ich feststellen was meiner Antwort noch fehlt.

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 17.03.2009 18:28:19 Gelesen: 50484# 8 @  
@ Postgeschichte [#7]

Das Verfahren gilt auch heute noch. Allerdings bezweifele ich die Bemühungen Deines Schulkameraden, da die Nachtaxierung nur bei Auslandsendungen möglich war. Bei Ortssendungen erfolgte die Erhebung von Nachgebühren.

Genau das tat er ja:

Er adressierte den Brief an irgendeine selbst ausgedachte Adresse ("A.P. Rosenstock, Kim-Il Sung Road 1, Pyongyang"...) im Ausland, gab aber nicht seinen Absender an, sondern schrieb die Adresse des "Kumpels" als fiktiven Absender auf den Umschlag. Die Post erkannte (damals) das fehlende Porto und schickte den Brief an den vermeintlichen Absender (der ja der eigentliche Empfänger war) zur Nachfrankatur zurück. Und so kam der Ortsbrief portofrei beim Empfänger an. Es gab das damals sehr glaubhaft an, dass das so gut funktionierte.

Pausenhofprahlerei? Ob das jedesmal klappte - oder - ob sich auch mal ein unfrankierter Brief auf den Weg nach "Nordkorea" machte und so auch mal eine Nachgebühreinzugskarte beim Empfänger einging (wir wissen ja jetzt aus [#6], dass ein Luftpostlabel das Risiko einer Nachgebühreinzugskarte erhöht/e, also wohl besser "Landpost"), weiss ich nicht. Glaube auch, dass beim 2-3x der Briefträger aufmerksam geworden wäre? Ich selbst habe das natürlich auch nie selbst getestet. ;-) Ehrlich. Wirklich.

Beste Grüße
Thomas
 
Carolina Pegleg Am: 17.03.2009 23:29:05 Gelesen: 50445# 9 @  
Ja das war schon klar, dass dieses kleine Rätsel nicht lange ungelöst blieb. Manfred hat ja auch gleich am Anfang 90% der "Rätselhaftigkeit" eliminiert. Duphil dann hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Was mich besonders freut, da es sein Beitrag war, denn ich im Kopf hatte, und zu dem ich mit diesem Beleg das fehlende Gegenstück liefern wollte. War allerdings schon rund drei Monate her und nicht nur zwei. Wie die Zeit vergeht.
 
Carolina Pegleg Am: 18.03.2009 23:49:25 Gelesen: 50401# 10 @  
Zur Abrundung des Themas, was man nun in "Postseitige Ergänzung der Freimachung bei Auslandspost" oder so ähnlich umbennen mag, zeige ich noch einmal eine solche Nacherhebungskarte:





Und noch ein weiterer solcher Beleg:



Normalerweise sind alle Belege, die ich zeige in meinem Besitz. Ich meine ich habe auch irgendwo wenigstens noch einen weiteren unterfrankierten Auslandsbrief mit ergänztem Porto, den ich aber im Moment nicht finden kann. Um wenigstens noch ein zweites Exemplar zu zeigen, greife ich ausnahmsweise auf dieses Bild aus einem $0.99 Internetangebot zurück.

Zu der Gebührennacherhebung mochte ich noch ergänzen, dass bei der Karte aus 1964, die Duphil in seinem oben verlinkten Betrag zeigt, das Porto noch kundenfreundlich "netto" eingezogen wurde. Bei der obigen Karte aus 1981 sieht man, dass für den uneigennützigen Service des Nachwiegens der Sendung, wobei sich 43g anstatt vermutlich max. 40g ergab, von der Post noch eine Behandlungsgebühr draufgeschlagen wurde.
 
Carolina Pegleg Am: 20.03.2009 17:34:56 Gelesen: 50351# 11 @  
Ok, ich habe den oben [#10] angesprochenen Brief, an den ich mich meinte erinnern zu können, nun doch gefunden. Fehlanzeige. Es ist eine Mischfrankatur Freistempel / Marke, beide mit Datum Neuss vom 3.2.1966. Es kommt daher für die Frankierung dieses Briefes eher irgendeine andere Erklärung zum Tragen.


 
Georgius Am: 12.10.2009 19:18:54 Gelesen: 49794# 12 @  
Bei diesem Brief aus Kairo/Ägypten nach Bad Doberan vom 7. Aug. 1957, bleibt mir das Nachporto ein Rätsel. Außerdem ist mir der runde Stempel links kein Begriff. Die Rückseite zeigt den Ankunftsstempel Bad Doberan, 17. 8. 57.-7

Kann von den "Briefdeutern" jemand helfen?

Das fragt ein wißbegieriger
Georgius


 
Rainer HH Am: 12.10.2009 19:34:21 Gelesen: 49785# 13 @  
@ Carolina Pegleg [#10]

Ich möchte noch einen Beleg nachliefern, der genauso behandelt wurde.

Das Saarland war zu dieser Zeit Ausland, und die nachträglich verwendete Frankataur sieht man erst auf dem 2. Blick (Stempel Frankfurt Auslandsstelle auf der 10-Pfg.-Marke).


 
DL8AAM Am: 07.12.2009 17:25:40 Gelesen: 49623# 14 @  
Hallo,

diese postseitigen Ergänzungen gibt es nicht im Auslandsverkehr, am Samstag kam hier für eine innerstädtische Sendung (entweder fiel die Briefmarke ab, oder es wurde wirklich versäumt eine Marke aufzukleben) mit einem Label des Postamtes Göttingen zurück, der auf die fehlende Franktur von 55 Cent strafportofrei hinweist.



Leider ist das Label zum Teil auf der Rückseite gelandet, habe es aber mal zusammengesetzt:



Ist das nun die übliche Verfahrensweise der Post, kein Nachporto mehr beim Empänger zu erheben, sondern die Sendung mit einen entsprechenden Hinweis zur Nachfranktur an den Absender zurückzuschicken? Das nenne ich Service ! Tippe aber, das ist nur ein Service unseres lokalen BZ 37 ?

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 07.12.2009 17:42:52 Gelesen: 49616# 15 @  
@ DL8AAM [#14]

Ist das nun die übliche Verfahrensweise der Post, kein Nachporto mehr beim Empänger zu erheben, sondern die Sendung mit einen entsprechenden Hinweis zur Nachfranktur an den Absender zurückzuschicken?

Ja, solche Briefe gehen (meist?) zum Absender zurück. Mir ist dies vor ca. 3 Jahren in Duisburg (Postleitbereich 47, Briefzentrum 47228 Duisburg) passiert. Das kommt davon, wenn man versehentlich einen Kompaktbrief als Standardbrief verschicken möchte. :-)

Der Aufkleber sah ähnlich aus. ich hatte den Brief am nächsten Werktag wieder in meinem Briefkasten mit einem ähnlichen, ablösbaren Zettel (selbstklebend) gehabt.

Gruß
Pete
 
Heinz 1 Am: 07.12.2009 18:22:45 Gelesen: 49607# 16 @  
Hallo zusammen,

ich weiß nicht mehr ob ich es in diesem Forum schon einmal erklärt habe, trotzdem zu den Label der Post.

Briefsendungen werden grundsätzlich nur befördert, wenn das Porto vollständig bezahlt ist. Dies müsste auch so in den AGB der Post so stehen. Dies gilt für Inlandsbriefe wie auch für Briefe ins Ausland.

Ist ein Brief nicht oder nur unzureichend frankiert, wird ein Klebezettel (siehe Abb.) über die Empfänger Adresse geklebt und der Brief geht an den Absender zurück mit der Bitte das fehlende Porto nach zu frankieren und den Klebezettel bis auf den senkrechten Abschnitt "Deutsche Post" zu entfernen und den Brief dann wieder in den nächsten Briefkasten zu werfen.



Ist der Absender nicht zu ermitteln, weil z.B. kein Abs. angegeben ist, wird er zum Empfänger befördert und dort mit dem entsprechenden Nachporto (in Deutschland fehlendes Porto plus 0,51 €) zugestellt. Ins Ausland wird ein "T" Stempel mit einer entsprechenden Zahl angebracht aus dem das Empfängerland ersehen kann wie viel Nachgebühren eingezogen werden sollen.



Gruß Heinz 1
 
DL8AAM Am: 07.12.2009 18:34:12 Gelesen: 49603# 17 @  
@ Heinz 1 [#16]

Heinz,

besten Dank für die Info. Das war mir neu, dass auch unvollständig frankierte Inlandsssendungen - ohne Extragebühr - grundsätzlich an den Absender zum "auftackern" zurückgesandt werden.

Gruß
Thomas
 
T-M 123 Am: 07.12.2009 21:42:44 Gelesen: 49591# 18 @  
Soweit ich weiß werden Inlandsbriefe nur dann zurückgeschickt, wenn bereits im Briefzentrum, in dessen Bezirk der Absender wohnt, auffällt, dass sie Sendung unterfrankiert ist. Fällt es erst später auf, ist es wohl günstiger, beim Empfänger eine Nachgebühr zu erheben (auf die Gefahr hin, dass der dann die Annahme verweigert und der Brief doch wieder zurück muss).

Unterfrankierte Sendungen ins Ausland gehen aber immer zum Absender zurück, wenn der angegeben ist, weil die Deutsche Post sonst kein Geld dafür bekommt.

Verwendet die Deutsche Post überhaupt noch T-Stempel bei Auslandssendungen? Und werden Nachgebühren aus dem Ausland überhaupt noch eingezogen? Viele Postverwaltungen (z. B. Österreich) machen das gar nicht mehr. (Taiwan mal ausgenommen, die passen da anscheinend sehr auf.)

Ich habe schon öfter Sendungen aus dem Ausland bekommen, die unterfrankiert waren, aber nie Nachgebühr zahlen müssen. Allerdings war auch nie ein T-Stempel drauf. Ich habe aber auch nicht gehört, dass jemand in letzter Zeit Nachgebühren für Sendungen aus dem Ausland hätte zahlen müssen, oder andersherum jemand im Ausland für Sendungen aus Deutschland. Aber ich weiß nicht, ob das nur an der Unaufmerksamkeit der Postmitarbeiter liegt, oder ob die Regelung mittlerweile offiziell nicht mehr gilt. Vielleicht hat ja jemand hier Beispiele dafür, wie Nachgebühren bei internationalen Sendungen heutzutage gehandhabt werden?

Ach ja, was die gelben Labels angeht: Der Streifen mit der Aufschrift "Deutsche Post" bleibt auf der Sendung kleben, sodass die Post erkennen kann, dass eventuell schon gestempelte Marken weiterhin gültig bleiben.

Gruß,
T-M
 

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