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Thema: (?) (241) Nachportobelege / Nacherhebung von Porto
Richard Am: 16.03.2009 23:33:54 Gelesen: 177790# 1 @  
Jamboberlin hat im Briefmarken Cafe gestern einen Nachportobeleg vorgestellt, den ich hier mit seiner Erlaubnis wiedergebe.

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Der Brief wog offensichtlich mehr als die für eine Mark Porto im Ortsverkehr erlaubten 20 Gramm. Nun kommt die erste Besonderheit: Bei Dienstbriefen hätte nur der einfache Fehlbetrag, also 100 Pf erhoben werden dürfen (ein Gewicht von über 250 g schließe ich mal aus, da hätte es gepaßt). Aber der Empfänger, ebenfalls eine Behörde, mußte 2 Mark Nachporto berappen.

Nun greift Absatz VI der ADA Abschnitt V Abteilung I § 50, in dem es heißt: Die Reichs- und Staatsbehörden sind befugt, auch nach erfolgter Annahme und Eröffnung portopflichtiger Sendungen zum Zwecke der nachträglichen Einziehung des Portos beim Absender die Briefumschläge an die Postanstalt zurückzugeben oder, falls es sich um Pakete handelt, sich schriftlich an die Postanstalt zu wenden. Die Befugnis zur Rückgabe der Briefumschläge und zu schriftlichen Anträgen wegen nachträglicher Einziehung von Portobeträgen für Pakete erstreckt sich nur auf Sendungen aus dem deutschen Postverkehr und gilt nur für unmittelbare Reichs- und Staatsbehörden, für die Kreis- und Bezirksausschüsse sowie für solche Veranlagungskommissionen und Gewerbesteuerausschüsse, in denen der Vorsitz von einem unmittelbaren Staatsbeamten im Hauptamte wahrgenommen wird. ... Die Bestimmungspostanstalt erstattet den Betrag und sendet den Briefumschlag oder die Postpaketadresse unter Beifügung des Schreibens nach Entlastung des Betrages nach dem Aufgabepostamte zurück.



Wie die Rückseite zeigt wurde so verfahren, die 2 Mark wurden dem Empfänger erstattet (Klebezettel der Geschäftsstelle des Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeigers nebst Dienstsiegel). Vorne 2 verschiedene Portostempel für Hin- und Rückweg sowie der Entlastet-Stempel des Postamtes Berlin SW 48. Gesehen habe ich solche Belege bisher sowohl mit handschriftlichen Vermerken, Stempeln (davon habe ich bisher selbst 2) oder Klebezetteln- dies ist mein erstes derartiges Stück. Ebenfalls zum ersten Mal sehe ich hier einen Brief von Behörde zu Behörde- die 2 Mark wurden also von einer Ecke des Staatssäckels in die andere geschoben- was für ein Aufwand. ;-)
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 00:14:19 Gelesen: 177783# 2 @  
@ Richard [#79]

Ein sehr schöner Beleg.

Ich stimme Jamboberlin mit der Einschätzung zu, daß der Brief offensichtlich mehr als 20 g gewogen haben könnte und daher mit 200 Pf hätte frankiert werden müssen. Da es sich um eine gewöhnliche Postsendung und nicht um einen portopflichtigen Dienstbrief handelte (diese Angabe wurde auf dem Umschlag durchgestrichen) fielen als Nachgebühr das doppelte des Fehlbetrages (100 + 100 Pf = 200 Pf) an.

Der Empfänger (Geschäftsstelle des Reichs- u. Preuss. Staatsanzeiger) hatte die 200 Pf zunächst zu zahlen, jedoch nicht in bar, sondern durch Anschreibung in das Stundungsbuch. Also nicht Geld von einer Tasche in eine andere verschoben. Bei Rückgabe des Umschlages am 4.7.1922 wurde der Portobetrag aus dem Stundungsbuch ausgetragen (Entlastet) und der Umschlag am 6.7.22 an das Postamt Charlottenburg 5 zurückgesandt.

Jamboberlin kann man zu diesem Beleg gratulieren.

Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 09:34:24 Gelesen: 177763# 3 @  
@ Richard [#79]

Die handschriftliche Zahl 32 könnte die lfd. Nr. des Stundungsbuches sein. Das Stundungsbuch wurde meist monatlich abgerechnet. Erst dann hatte der Empfänger den Gesamtbetrag zu zahlen.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 18.03.2009 18:55:30 Gelesen: 177704# 4 @  
Habe gestern einen ähnlichen Beleg bekommen, leider läßt der wohl fehlende Zettel rückseitig die weitere Behandlung der Angelegenheit nach der Rückgabe des Umschlags an die Post im Dunklen.

Mit besten Grüßen BD


 
Postgeschichte Am: 18.03.2009 19:42:51 Gelesen: 177691# 5 @  
@ BD [#82]

Ist auch ein sehr schöner Beleg und dokumentiert auch schön die Behandlung.

Der Umschlag des Schultheißenamt Kleinsüßen wurde am 7.12.1923 unfrankiert (Stempel SÜSSEN) als Portopflichtige Dienstsache an die Polizeidirektion Nürnberg gesandt. Das Postamt Nürnberg belegte den Brief mit 10 Reichspfennig (RPf) - einfache Gebühr für einen Fernbrief - als Nachgebühr (Stempel: Porto / NÜRNBERG 2 / 8. DEZ. 1923". Da dies in die Zeit der Umstellung der Inflationswährung auf den Rentenpfennig fiel, wurde die Inflationswährung mit angegeben 10 RPf = 100 (Milliarden) Mark.

Die Polizeidirektion verweigerte die Nachgebühr, entnahm den Inhalt des Briefes, gab den Umschlag dem Postamt Nürnberg2 zurück und vermerkte dies auf der Rückseite des Umschlages. Das Postamt Nürnberg2 vermerkte seinerseits die Rückgabe des Umschlages an den Absender auf der Vorderseite in rot ("zurück" und " 11/12. zurück Kleinsüßen").

Der Beleg trifft exakt das Thema. Anders als im vorangegangenen Beleg erfolgte hier keine Stundung (brauchte auch nicht), da die Nachgebühr verweigert wurde. Die Klebestelle auf der Rückseite enthielt m.E. keinen Zettel, sondern war so in den Unterlagen des Schultheißenamt Kleinsüßen abgelegt und später abgelöst worden.

Auch ein schöner Beleg, trotz der Klebstoffreste auf der Rückseite.

Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 25.03.2009 22:53:12 Gelesen: 177630# 6 @  
Mit 10 Pf. unterfrankierte Auslandsdrucksache von Frankfurt 4.6.1967 nach Paris. Das Postamt Frankfurt (Main) 2 - Auslandstelle - gab die Karte dem Absender zurück und bat, den Zettel abzunehmen, die Sendung mit zusätzlich 10 Pf. aufzukleben (Mindestgebühr für Auslandsdrucksachen 20 Pfg.) und erneut abzusenden. Der Absender hat dies nicht getan und den Beleg der Sammlerschaft erhalten.


 
kauli Am: 07.08.2010 12:54:39 Gelesen: 176440# 7 @  
Hallo zusammen.

Habe den Thread gewählt, weil mein Anliegen ja was mit Nachporto zu tun hat. Es sind beides Postaufträge, die eigentlich mit 30 Pfg richtig frankiert sind. Der Brief vom 25.3.93 ist auch anstandslos befördert worden. Der Brief vom 13.4.97 hingegen offensichtlich nicht. Vorne mit 5 Pfg hinten nochmal 15 Pfg. Nachgebühr.

Bis jetzt konnte ich noch keine Erklärung dafür bekommen. Vielleicht habe ich hier mehr Glück.

Der Brief vom 25.3.93



und der vom 13.4.97


 
BD Am: 08.08.2010 20:29:42 Gelesen: 176399# 8 @  
Hallo Kauli,

erst das Nachlesen im Posthandbuch 1895 hat es gebracht.

Für Postanweisungen war genau wie für Pakete und Wertbriefe eine Bestellgebühr zu zahlen. Sie betrug im Ort eines Postamtes für einen Postauftrag 5 Pf. Meist wurde es nicht notiert, bei diesem Postauftrag wurde es gemacht.

Die rückwärtige 15 kann nur mit einer falsch ausgefüllten Postanweisungskarte im inneren des Postauftrages zusammenhängen. Für diese war aber immer der Absender des Postauftrages verantwortlich und kostenpflichtig, so das ich es mir nicht erklären kann.

Mit besten Grüssen Bernd
 
kauli Am: 08.08.2010 22:08:15 Gelesen: 176387# 9 @  
Hallo Bernd,

Danke für Deine Recherche. Dann gehe ich mal davon aus, das bei dem ersten Brief die Bestellgebühr vergessen wurde. Bleibt noch die 15 auf der Rückseite. Na, mal sehen, vielleicht fällt noch jemanden etwas ein.

Grüße kauli
 
BD Am: 08.08.2010 22:16:17 Gelesen: 176383# 10 @  
Hallo Kauli,

die Bestellgebühr wurde seltenst notiert. Es war ja eigentlich kein Nachporto. Ein vielleicht Neu-Postbeamter hat sie wie eine Nachgebühr daraufgeschriegen, den er musste die 5 Pf. Abends abrechnen, hatte er das Bestellgeld vergessen zu kassieren aus der eigenen Tasche.
 
Baldersbrynd Am: 09.08.2010 09:26:32 Gelesen: 176367# 11 @  
Hallo Kauli und BD

Ich muss Fragen warum ein Bestellgeld von 5 Pf. auf einem Postauftrag-Brief nach einem Postamt?

Ich habe ein gleiches Postauftrag auf dieser steht "8". Ich glaube das in beide zufälle der Anzahl von Wechseln oder der 8 auf meinen war der Einziehungstag. Der 15 auf der Rückseite von Kauli Postauftrag war vielleicht auch der Einziehungstag.

Ich schaue mein Postauftrag und der Rüchseite eines Postauftrag.

Schöne Grüße
Jørgen



 
BD Am: 09.08.2010 09:48:25 Gelesen: 176364# 12 @  
Danke Jørgen, Entschuldigung Kauli !

Leider ist mir der Fehler unterlaufen, Postanweisung und Postauftrag in einen Topf zu werfen.

Jørgen hat Recht, bei einem Postauftrag gab es kein Bestellgeld.

Gruß Bernd
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.03.2012 20:22:58 Gelesen: 173352# 13 @  
Dass Gerichte und Behörden unterfrankierte Poststücke verweigern, weil sie das Porto und die Nachgebühr nicht Bezahlen dürfen, ist allgemein bekannt.

Dieser Brief lief als gebührenpflichtige Dienstsache von Charlottenburg nach Wilmersdorf, dort konnte der Brief nicht zugestellt werden. Der Grund dafür ist wohl auf der Rückseite des Briefes vermerkt, leider kann ich diesen Vermerk nicht entziffern.

Der Brief ging an das Amtsgericht zurück, dort hat jemand, so wie es den Anschein macht, die Nachgebühr bezahlt. Anders kann ich den handschriftlichen Vermerk, unten links, nicht deuten.



Oder muss ich meine Interpretation überdenken?

Viele Grüße

Werner
 
volkimal Am: 15.03.2012 20:31:51 Gelesen: 173348# 14 @  
@ rostigeschiene [#13]

Hallo Werner,

wenn ich es richtig lese, steht auf der Rückseite: "Empf. seit Jahren verstorben".

Viele Grüße
Volkmar
 
EdgarR Am: 13.04.2012 22:39:11 Gelesen: 172984# 15 @  
Hier ein noch relativ 'junger' Nachporto-Beleg von Deutschland nach Grossbiritannien. Auslandsporto innerhalb Europas 1972 bis 20 g waren 70 Pfennige - fehlten also 30 Pf. Plus Nachgebührzuschlag macht 60 Pf.

Mit welchem Rechenkunststück daraus jenseits des Kanals allerdings 4 Pence (ganz ungefähr 20 - 30 Pfennige) wurden entzieht sich meiner Kenntnis.

Phile Grüße
EdgarR


 
Postgeschichte Am: 14.04.2012 14:00:19 Gelesen: 172956# 16 @  
@ EdgarR [#15]

Sind Dir denn die Postvorschriften von Großbritannien aus dem Jahre 1972 bekannt? Falls Grossbritannien keinen Zuschlag erhoben hat, stimmt die Berechnung mit 4 Pence. Außerdem sind die tatsächlichen Umrechnungsgebühren zu berücksichtigen.

Vielleicht findest Du die Gebühren von Grossbritannien aus der entsprechenden Zeit und gibst hier das interessante Ergebnis bekannt.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
EdgarR Am: 14.04.2012 15:20:50 Gelesen: 172949# 17 @  
@ Postgeschichte [#16]

Hallo Manfred,

Du meinst, dass die Royal Mail sich nicht um die Bundespost-Rechnung (die ja die Nachgebühr enthält) kümmerte und nur das fehlende Porto einzog? Dann kommt es ja so ungefähr hin, mit 1 p = knapp 8 Pf (wie ich eben ergoogelt habe). Aber hatte die Bundespost nicht einen Anspruch auf die vollen 60 Pf, die die britischen Kollegen quasi 'im Auftrag' einziehen hätten sollen?

Ich muss sagen, diese Weltpostvereins-Usancen sind mir nicht so richtig durchschaubar.

MfG
EdgarR
 
Sachsendreier53 Am: 04.12.2012 13:19:23 Gelesen: 171491# 18 @  
Nachgebühr musste bei dieser "Behördenpostkarte" bezahlt werden, da fehlende Marke. Die Postkarte aus Wurzen vom 6.7.1926 erreichte das Standesamt in Eilenburg (Sachsen), wo 10 Pfennig entrichtet wurden.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Rainer HH Am: 20.12.2012 09:24:08 Gelesen: 171341# 19 @  
Dieser "Auftrag zur Prüfung einer Postanschrift" macht mir Probleme.

Im Zeitraum 1.7.54-28.2.1963 betrug die Gebühr 10 Pfg, danach wurde die Postkartengebühr erhoben. Nun war der Absender aber schon im Februar 1962 der Meinung, es würde das Postkartenporto gelten und hat die Anschriftenprüfung somit als Orts-Postkarte (innerhalb Hamburg) nur mit 8 Pfg. frankiert. So war natürlich eine Nachgebühr fällig, aber warum wurde keine Einziehungsgebühr erhoben?

Ich zitiere einmal aus dem Postbuch von Werner Steven:

"Gewöhnliche Briefe, Postkarten und Pakete unterliegen nicht dem Freimachungszwang. Sie können also unfrei oder teilweise freigemacht eingeliefert werden. In solchen Fällen wird vom Empfänger eine Nachgebühr erhoben. Sie setzt sich zusammen aus der fehlenden Beförderungsgebühr und einer Einziehungsgebühr. ... Bis zum 01.08.1964 wurde für Briefsendungen - nicht für Paketsendungen - das 1 1/2 fache des Fehlbetrages unter Aufrundung auf volle Pfennige, im Auslandsverkehr das Doppelte des Fehlbetrages erhoben."

Wir reden also um 1 Pfennig fehlende Einziehungsgebühr, aber wer den Pfennig nicht ehrt ... Vielleicht kann mir hier jemand helfen?



Frohe Weihnachten, Gruß Rainer
 
Postgeschichte Am: 20.12.2012 13:49:27 Gelesen: 171316# 20 @  
@ Rainer HH [#19]

Hallo Rainer,

bei Anschriftenprüfungen wurde nur der einfache Fehlbetrag ohne die Einziehungsgebühr erhoben. Es gab hierfür auch weitere Sonderregelungen, die in einer Gebührenübersicht auf Grund der zum Teil auch befristeten Maßnahme nicht aufgenommen werden können. Die Fleißarbeit, die in einem solchen Werk steckt, ist bemerkenswert. Da fallen fehlende Besonderheiten nicht ins Gewicht.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Rainer HH Am: 20.12.2012 14:45:27 Gelesen: 171311# 21 @  
@ Postgeschichte [#20]

Besten Dank, auf so eine schnelle Antwort hatte ich kaum zu hoffen gewagt, allerdings fast eine von Dir erwartet. Kannst Du mir noch einen Literaturtipp für die von mir favorisierte Zeit (ca 1950-1965) geben oder muß ich darauf hoffen, irgendwie einmal die gesamten Amtsblätter zu bekommen?

mit weihnachtlichen Grüßen, Rainer
 
Postgeschichte Am: 20.12.2012 15:39:54 Gelesen: 171304# 22 @  
@ Rainer HH [#21]

Hallo Rainer,

die schnelle Antwort ist nur Zufall, da ich seit über einem Jahr familiär sehr beansprucht bin. Mit den Amtsblättern, die schon mal ein guter Anfang wären, ist es aber noch nicht getan. Neben der Postordnung, möglichst mit Erläuterungen und Dienstanweisungen ergänzen Verfügungen die Wissenslücken. Letztere sind, da sie meist von den OPD´en nicht archiviert wurden, sehr schwer zu erhalten. Aber mit den Amtsblättern bist du schon mal auf einem guten Weg.

Mit postgeschichtlichen Grüßen
Manfred
 
Totalo-Flauti Am: 23.12.2012 01:51:54 Gelesen: 171221# 23 @  
Liebe Sammlerfreunde,

das geographische Seminar der Universität Leipzig versandte über das Postamt LEIPZIG C 50 EULITZ-HAUS eine portopflichtige Dienstsache innerhalb Leipzig's. Da der Adressat unbekannt verzogen war, konnten die 5 Pfennig Nachgebühr für die Ortspostkarte nicht eingezogen werden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
heide1 Am: 25.12.2012 02:01:54 Gelesen: 171164# 24 @  
@ Rainer HH [#19]

Moin Rainer,

in Allgemeiner Dienstanweisung für das Post- und Fernmeldewesen, Abschnitt V,1 mit Ausführungsbestimmungen (ADA V,1) Anhang 4 - Prüfen von Anschriften, II. Einzelaufträge, Abschnitt (13)steht:

"Nicht- oder unzureichend freigemachte Einzelaufträge werden dem Absender zur Ergänzung der Freimachung zurückgegeben."

Danach sollte die Karte nicht weiter befördert werden, was hier scheinbar doch geschah.

Gruß Jürgen
 
Baldersbrynd Am: 09.01.2013 14:05:25 Gelesen: 170978# 25 @  
Hallo,

heute habe ich diese bekommen.

Postkarte aus Skagen, der Nordspitze Dänemarks, nach Frankfurt am Main, gesendet am 20.6.1938.

Porto 20 øre, 5 øre zuwenig, 5 øre mal 1,5 = 7,5 umgerechnet bis 8 1/3 Centimes und wieder umgerechnet bis 9 Pf. dieser erhoben beim Empfänger.

Der rote Stempel, mit Nachgebühr / Ffm17a, habe ich nicht früher gesehen. Ich glaube, das "Ffm 17a" bedeutet Postamt Frankfurt Main 17a.

Viele Grüße
Jørgen


 
Postgeschichte Am: 09.01.2013 15:02:53 Gelesen: 170962# 26 @  
@ Baldersbrynd [#25]

Hallo Jørgen,

ich vermute mal, daß es sich nicht um die Bezeichnung eines möglichen Postamtes 17 a handelt und begründe dies wie folgt. Im Jahr 1930 kann ich Dir in Frankfurt zwar die Postämter 16, 18, 19 und weitere nachweisen, ein Postamt 17 aber nicht. Das will noch nichts heißen, es kann ja später eröffnet worden sein. Die Numerierung kann möglicherweise mit dem Postamt in Verbindung gebracht werden. Ich habe aber bisher keine Postamtsbezeichnung mit Buchstaben feststellen können. Die Bezeichnung mit Buchstaben könnte auf einen Bearbeiter oder Stelle hinweisen, ähnlich der Bezeichnung im Tagesstempel, wie auch auf den mir vorliegenden Belegen mit Nachgebührstempel. Deine Karte ging an ein Postfach, so daß dann beim möglichen Postamt 17 Postschließfächer eingerichtet waren. Schließfächer waren 1930 in Frankfurt am Main eingerichtet beim Postamt 1, Süd 10, West 13, Nordost 14, Bonames, Eschersheim, Höchst, Nied, Niederrad, Oberrad und Rödelheim. Möglicherweise wurde eines dieser Postämter später zum Postamt 17 umbenannt.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Baldersbrynd Am: 09.01.2013 15:22:05 Gelesen: 170956# 27 @  
Hallo Manfred,

danke für Deine Antwort und Information über die Postämter in Frankfurt am Main. Dass es keine Nr. 17 gab hatte ich keine Ahnung. Das Ffm bedeutet noch Frankfurt Main.

Viele Grüße
Jørgen
 
Detlef Am: 17.01.2013 15:20:01 Gelesen: 170789# 28 @  
Hallo,

ich habe den folgenden Beleg, eine "Eilige Drucksache" im Fernverkehr, wahrscheinlich ja unter 20 g, weil der Inhalt wohl Lotterielose waren.

Ohne Frankatur in SCHWERIN gestempelt am 3.12.1950, dann eine Nachgebühr von 79 Pfennigen erhoben.

In den Postgebührentabellen von 1950 habe ich eilige Drucksachen gar nicht gefunden, Drucksachen mit Eilzustellung im Fernverkehr würden 1,66 DM gekostet haben.

Sicher kennt sich jemand von Euch aus und kann mir behilflich sein.

Viele Grüße
Detlef


 
Postgeschichte Am: 17.01.2013 16:19:02 Gelesen: 170774# 29 @  
@ Detlef [#28]

Hallo Detlev,

es wurden nicht 79 Pf an Nachgebühr angefordert, sondern 9 Pf, die auf 7 Pf reduziert wurden. Die Bezeichnung "Eilige Drucksache", wie sie die Lotterieeinnahme aus werbetechnischen Gründen bezeichnete, reichte zur Beförderung als Eilsendung nicht aus. Die Ortszustellgebühr hätte im Ortszustellbereich 80 Pf betragen. Die Nachgebühr kann ich Dir so aus dem Stehgreif nicht erklären, hier müsste ich nachsehen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Detlef Am: 17.01.2013 17:05:28 Gelesen: 170762# 30 @  
Danke Postgeschichte,

der Strich über der "9" hatte mich auch schon irritiert.

Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 16.02.2013 09:55:51 Gelesen: 170369# 31 @  
Hallo zusammen,

diese Postkarte vom Königssee wurde in Deutschland gekauft und in Österreich aufgegeben. Schön, dass in Dortmund der Porto-Stempel abgeschlagen wurde.



Viele Grüße
Volkmar
 
blaujacke Am: 22.05.2013 13:17:33 Gelesen: 169332# 32 @  
Hallo,

war in den Dienstanweisungen eindeutig geregelt, wer das Porto zu prüfen und ggf. eine Taxierung vorzunehmen hatte? War es das Aufgabepostamt oder das Zustellpostamt oder gar beide? In letzterem Falle ist es schon verwunderlich, wenn immer wieder ungenügende Frankierungen durchliefen!

Viele "sonnige" Grüße an die Sammlergemeinde
Uwe
 
kauli Am: 22.05.2013 20:16:32 Gelesen: 169297# 33 @  
@ blaujacke [#32]

Hallo Uwe,

im Heft "Die Deutsche Nachgebühr 1945-1990" von R.H. Hagel steht geschrieben das die Berechnung und Taxierung Sache des Aufgabepostamt war. Der Nachgebührstempel wurde beim Bestimmungspostamt angebracht. Belege mit Austaxierung aber ohne Nachgebührstempel haben die Nachgebührstelle nicht durchlaufen und die Nachgebühr durfte nicht eingezogen werden.

Viele Grüße
Dieter
 
blaujacke Am: 22.05.2013 21:37:21 Gelesen: 169287# 34 @  
@ kauli [#33]

Vielen Dank! War dies auch vor 1945 so? Mein Sammelgebiet ist die Rohrpost und die Nachgebühr ist selten mit einem entsprechenden Stempel verbunden.

Viele Grüße
Uwe
 
kauli Am: 22.05.2013 23:00:52 Gelesen: 169273# 35 @  
@ blaujacke [#34]

Hallo Uwe,

von den Rohrpostbriefen kenne ich das auch. Da wäre die Frage, ob es da eine Nachgebührstelle gab. Hilfreich wäre auch ein Amtsblatt o.ä. wo die Handhabung der Nachgebühr geregelt ist. Aus der Inflazeit sind auch Belege mit Taxierung, aber ohne Nachgebührstempel, bekannt. Vielleicht weiß jemand genaueres.

Viele Grüße
Dieter
 
Wachauer Am: 08.09.2013 23:16:39 Gelesen: 168125# 36 @  
Ich ersuche heute um Unterstützung bei der Beschreibung folgendes Beleges für einen Sammlerfreund:



22. Oktober 1931: Amtliche Ganzsache (Bildpostkarte) - Katalognummer nicht bekannt? zu 8 Pfg., nicht abgestempelt von Innsbruck nach Chemnitz, zweifacher roter Balkenstempel „Nachgebühr“ und schwarzes großes „T“ für Taxe.

Gehe ich richtig in der Annahme:

- dass die Karte in Innsbruck als in Österreich nicht frankaturgültig eingestuft wurde und daher mit dem schwarzen T-Stempel gestempelt wurde,

- in Deutschland, vermutlich in Chemnitz zweimal der rote "Nachgebühr-Stempel" angebracht und die erforderliche Nachgebühr von 15 Pfennig (stimmt diese Nachgebühr?) ermittelt und angeschrieben wurde,

- die Karte zugestellt und die Nachgebühr von 15 Pfennig eingehoben wurde?

Für eure Hilfe wären wir dankbar,
herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2013 08:44:07 Gelesen: 168089# 37 @  
Katalog-Nr. P 191 / 019 - Katalog-Wert 4,- M€
 
Baber Am: 09.09.2013 09:24:37 Gelesen: 168078# 38 @  
@ Wachauer [#36]

Deine Annahme ist vollkommen richtig, der Absender war seiner Zeit um 7 Jahre voraus, denn erst mit den Anschluß Österreich 1938 waren die Marken des Deutschen Reiches dort gültig.

Gruß
Baber
 
JohannesM Am: 11.09.2013 18:41:36 Gelesen: 168010# 39 @  
Brief von Halberstadt nach Magdeburg vom April 1923.

Die 100 M wären also portogerecht. Kann jemand den Blaustift-Eintrag deuten?



Gruß Eckhard
 
juni-1848 Am: 19.09.2013 14:52:44 Gelesen: 167871# 40 @  
@ JohannesM [#39]

Moin Eckhard,

das ist kein postalischer Vermerk sondern eine typische Sammlerbeschriftung. Diese "125 T auf 1000 M" könnte gar aus der Infla-Zeit stammen: Der Sammler bevorratete in diesem Couvert die Mi. 291 "125 Tsd auf 1000 Mark".

Gruß, Werner
 
JohannesM Am: 19.09.2013 18:18:54 Gelesen: 167844# 41 @  
@ juni-1848 [#40]

Danke Werner,

leider war das Kuvert leer. Keine Mi 291 und keine anderen Marken. :-(

Gruß Eckhard
 
bekaerr Am: 13.10.2013 13:16:01 Gelesen: 167446# 42 @  
Hallo zusammen,

allgemein wird immer wieder geschrieben und gesagt, dass sich die Nachgebühr im Zeitraum ab 1900 aus dem Doppelten des Fehlbetrages berechnete. Ausnahmen waren anfangs Briefe, dort hieß es Ergänzungsporto + 10 Pf Zuschlagsporto.

In den amtlichen Quellen heißt es dazu wortwörtlich:

"Das Doppelte des Fehlbetrags, nöthigen Falles unter Abrundung auf eine durch 5 theilbare Pfennigsumme aufwärts."

Der erste Teil ist klar, was ich im Moment nicht verstehe, ist das letzte Wort "aufwärts"

Also, angenommen, es fehlen an einer Frankatur 2 Pf, lautet die Rechnung: 2 Pf x 2 = 4 (Abrundung entfällt, denn sonst wäre die Nachgebühr 0)

Fehlen 3 Pf an der Frankatur, lautet die Rechnung: 3 Pf X 2 = 6 Pf. Diese 6 Pf werden auf 5 Pf abgerundet.

Fehlen 7 Pf an der Frankatur, lautet die Rechnung: 7 Pf x 2 = 14 Pf, Abrundung auf 10 Pf.

Was soll nun das "aufwärts" bedeuteten? Steht das nicht im Widerspruch zur ABrundung?

Oder habe ich eine grundlegende Regel der Mathematik nicht verstanden?

Ratlose Grüße,
Bernd
 
wuerttemberger Am: 13.10.2013 15:59:45 Gelesen: 167424# 43 @  
@ bekaerr [#42]

Abrunden bedeutet aus dem Fehlbetrag einen runden Betrag zu machen. Da man beim abwärts abrunden auch Null Pfennig herausbekommen hätte war nur eine Abrundung aufwärts sinnvoll.

Aus 4 werden 5, aus 6 werden 10 und aus 14 werden 15 Pfennig.

Gruß

wuerttemberger
 
bekaerr Am: 13.10.2013 19:17:37 Gelesen: 167397# 44 @  
@ wuerttemberger [#43]

So wird ein Schuh draus. :-)

Das Präfix "ab" von "abrunden" gibt also nicht die Richtung an, in die gerundet wird. Das muß man natürlich wissen. So weit ich mich erinnern kann, hieß es bei mir in der Schule entweder "abrunden" (also nach unten runden) oder "aufrunden" (ergo nach oben). Vielen Dank für die Klärung dieses Problems!

In der Konsequenz bedeutet dies, dass es Nachtaxierung <5 nicht geben dürfte.

erhellten Gruß
Bernd
 
mumpipuck Am: 13.03.2014 02:20:05 Gelesen: 165805# 45 @  
@ Baldersbrynd [#27]

Laut Ortsverzeichnis von 1944 gab es in Frankfurt am Main ein Postamt 17, Zweigpostamt des Postamts 1, in der Poststraße 20 / Hauptbahnhof.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Marcel Am: 16.03.2014 16:13:38 Gelesen: 165735# 46 @  
Hallo!

Bei der Karte von Ilmenau nach Lövestad (Schweden) im Juli 1938 wurden 10 Öre als Nachporto für die fehlenden 3 Pfennige erhoben. Nehme ich jedenfalls an, denn eine zweite Karte von Oberhof nach Lövestad im August 1938 wurde nicht mit einem Nachporto belegt.





schöne Grüße
Marcel
 
Basalt44 Am: 16.03.2014 16:44:11 Gelesen: 165727# 47 @  
@ Marcel [#46]

Hallo Marcel,

Deine Vermutung stimmt. 1938 betrug das Postkartenporto nach Schweden 15 Pfennige. Aber wie erfolgte die Nachgebührerhebung in Schweden? Laut UPU-Konferenz 1924 wurde die Mindestgebühr für Nachgebühren auf 10 Centimes (internationale Verrechnungseinheit) festgelegt und in Schweden waren das damals 10 Öre.

Viel Grüße
Werner
 
Marcel Am: 16.03.2014 19:12:13 Gelesen: 165703# 48 @  
@ Basalt44 [#47]

Danke Werner für Deine Bestätigung und Erläuterung!

schöne Grüße
Marcel
 
Marcello Am: 27.03.2014 16:58:40 Gelesen: 165538# 49 @  
Hallo miteinander,

ich habe hier einen Beleg frankiert mit zwei Germanias in der 1. Gewichtsstufe bis 15 g und Eilzustellung. 10 Pfg für den Brief und 25 Pfg für die Eilzustellung macht zusammen 35 Pfg. Entwertet mit einem Württemberg Kr. Ulm A.d.D. Bahnhof. Auf der Vorderseite ist mit Blaustift nochmals 25 vermerkt.

Meine Vermutung ist, daß für die Nachsendung welche links oben auf dem Beleg vermerkt ist, nochmals die 25 erhoben wurden ?! Oder hat jemand eine andere Erklärung ? Ich danke schonmal im voraus. Ich habe die Vorder- und Rückseite abgebildet.



Grüße
Marcel
 
Totalo-Flauti Am: 06.04.2014 19:16:05 Gelesen: 165354# 50 @  
@ Marcello

Liebe Sammlerfreunde,

ich denke mal, dass das Königreich Württemberg trotz des eigenen Postregals gleich lautende Regeln des Kaiserreichs anwendete. Für zu bestellende Sendungen mit Eilboten war ab 01.04.1900 § 22 der Postordnung anzuwenden. Für die Nachsendung von Postsendungen galt der § 44 der Postordnung. Auf Eilsendungen wird im § 44 nicht explizit eingegangen. Im Absatz 1 des § 44 heißt es:

"Hat der Empfänger seinen Aufenthalts- oder Wohnort verändert und ist sein neuer Aufenthalts- oder Wohnort bekannt, so werden gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen und Postanweisungen nachgesendet, wenn nicht er oder der Absender eine andere Bestimmung getroffen hat. Dasselbe gilt von den Postaufträgen nebst ihren Anlagen, falls der Absender nicht die sofortige Rücksendung oder die Weitergabe zur Protesterhebung oder die Absendung an eine andere, namentlich bezeichnete Person verlangt hat."

Der Brief wurde entsprechend des Vermerkes der ersten Empfänger-Postanstalt Lautenbach weitergeleitet. Da für den ersten Zustellungsversuch per Eilboten die Gebühr von 25 Pfennig entrichtet und "verbraucht" wurde, ist wie Du auch schon richtig vermutest für die erneute Zustellung per Eilboten durch die neue Empfänger-Postanstalt wieder in Ulm wiederum die Zustellgebühr für den Eilboten zu entrichten. Diesmal war die Gebühr eben durch den Empfänger zu entrichten.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti

P.S. Mich wundert allerdings der fehlende Abschlag des Ulmer Postamtes für den "finalen" Zustellungsversuch.
 
Marcello Am: 07.04.2014 09:31:26 Gelesen: 165309# 51 @  
@ Totalo-Flauti [#50]

Hallo,

vielen Dank für die tolle Erklärung. War also meine Vermutung doch nicht so falsch. :o) Als Erklärung, warum der Stempel von Ulm fehlt, könnte ich mir vorstellen, daß der Postler ihn einfach vergessen hat oder keine Lust hatte, ihn zu stempeln. ;o)

Wünschen einen sonnigen Tag

Grüße
Marcel
 
Totalo-Flauti Am: 13.04.2014 09:27:59 Gelesen: 165205# 52 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich hatte das Glück folgenden Beleg vom 31.12.1905 aus Leipzig nach Lössnitz im Erzgebirge zu bekommen:



Es handelt sich um einen kleinen Pappteller im Postkartenformat, der mit einer Kordel umwickelt ist. Nach der Randbeschriftung auf der Rückseite war das ganze als Neujahrsgruss für den Jahreswechsel 1905/1906 gedacht. Gemäß der Postordnung vom 01.04.1900 § 7 (Postkarten) Absatz 3 "Von der Privatindustrie hergestellte Formulare sind zulässig; sie dürfen in Form, Größe und Papierstärke nicht wesentlich von den durch die Post ausgegebenen Formularen abweichen und müssen auf der Vorderseite die Ueberschrift „Postkarte“ tragen." war der Pappteller vom Absender ordnungsgemäß als Postkarte klassifiziert worden. Dementsprechend wurde der Pappteller vom Absender auch nur mit 5 Pfennig (Mi.70)frankiert. Vorderseitig wurden allerdings in Blau 15 Pfennige und auf der Rückseite "hierfür 15 Pfennig Strafporto bezahlt" notiert. Die Post hat wohl das "Gebilde" nicht als Postkarte anerkannt. Höchstwahrscheinlich war durch die Kordel noch etwas am Pappteller befestigt. Gemäß § 7 Absatz 8 der Postordnung "Postkarten die den vorstehenden Bedingungen (siehe Absatz 3) nicht entsprechen, unterliegen dem Briefporto." wurde somit das ganze als Brief angesehen. Für den Brief war eine Frankierung zu 10 Pfennig notwendig. Die fehlen hier. Nach § 50 Absatz 3 der Postordnung " Reicht das am Abgangsort entrichtete Franko nicht aus, so wird das Nachschußporto vom Empfänger erhoben." wurde der fehlende Betrag von 5 Pfennig vom Empfänger der Neujahrsgrüsse entrichtet. Zusätzlich zum Nachschussporto war ein "echtes" Strafporto in Höhe des doppelten des Fehlbetrages, hier also 10 Pfennig, vom Empfänger zu entrichten. Somit ergibt sich ein Nachporto von den vorn in Blau notierten 15 Pfennige.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
kauli Am: 13.04.2014 11:11:00 Gelesen: 165174# 53 @  
@ Totalo-Flauti [#52]

Hallo Totalo-Flauti,

der Pappteller, nicht zuletzt auch durch die Kordel, war eben dicker als eine standardisierte Post oder Ansichtskarte. Steht wahrscheinlich auch in der Postordnung die Du angeführt hast. Der Vermerk Strafporto ist bestimmt vom Empfänger vermerkt worden. Die Post spricht immer von Nachgebühr.

Ich zeige eine Ansichtskarte, wo auf der Bildseite eine kleine Figur eingeschweißt ist. Dadurch entsprach sie auch nicht mehr dem Standard und es wurde eine Nachgebühr fällig. Die Post kennt da keine Gnade. Briefporto war 20 Pfg, 1½ fache Nachgebühr 15 Pfg.

Einen sonnigen Sonntag wünscht
Dieter


 
abrixas Am: 25.05.2014 13:37:14 Gelesen: 164761# 54 @  
Bei dieser nachgesendeten Karte komme ich mit den 5 Pfennigen Nachporto nicht klar! Als Absender ist laut des aptierten Dienstsiegels der bayerische Magistrat des Marktes Partenkirchen erkennbar.

Mit dem Braungardt-Stempel (Typ 39b) von PARTENKIRCHEN 1. wurde die Dienstmarke am 25. FEB 1920 entwertet. Der Empfänger hatte aber mittlerweile (Schloss) Elmau in Richtung Glauchau verlassen, und somit wurde ihm die Karte nachgesandt. Wieso dem Empfänger 5 Pfennige Nachporto aufs Auge gedrückt wurden, weiß ich nicht. Bestellgebühr?

Auch beim Nachforschen der Glauchauer Schloßmühle googelte ich ins Leere: ;( Schloßmühle fand ich nur bei Zwickau und der Durchgangsstempel (Datum -2.3.20) von LEIPZIG wirkt auch nicht gerade aufklärend.


 
juni-1848 Am: 26.05.2014 15:43:57 Gelesen: 164701# 55 @  
@ Marcello [#49]

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber die Erklärung ist eine ganz einfache:

Wie so oft wurde bei voraus bezahltem Boten die Gebühr für die Eilzustellung im Ortszustellbezirk beglichen.

Lesen wir die genaue Ortsbezeichnung Renchtal bei Oberkirch und erkennen den KOS-Ankunftsstempel Lautenbach (Renchthal), wird sofort klar, dass die blaue 25 nichts anderes ist als die vom Landzusteller verlangte zusätzliche Gebühr für die beschwerliche Zustellung.

Die Rench fließt aus dem Schwarzwald kommend vom Südosten her - hier liegt Lautenbach - durch Oberkirch Richtung Rhein. Und so manches Weingut lag seinerzeit für den Zusteller recht abgelegen.

Das erklärt auch die beiden fehlenden Tagesstempel, welche sowohl die Weiterleitung als auch die Ankunft am neuen Orte dokumentiert hätten. Und dass beide Postbedienstete die strengen Vorschriften bei Eilsendungen mißachteten, ist unwahrscheinlich.

@ abrixas [#54]

Hier scheint alles seine Richtigkeit zu haben, denn die blaue 5 ist wohl kein Nachgebührenvermerk.

Die bayrischen Dienstmarken waren nur innerhalb Bayerns zugelassen. Vorgelegte Karte erleidete die Nachsendung in das "Dienstausland" nach Sachsen. Inlandsnachsendungen erforderten keine erneute Freimachung.

Ein Sammlerfreund schloss aus ihm vorliegenden Belegen ohne Nachporto-Vermerk, jedoch mit blauen Ziffern 2 und 3 oder dem Kürzel "Erft", dass hier möglicherweise eine Leitvermerk notiert wurde.

Die 5 könnte hinweisen auf die "Postleitkarte Nr. 5" (OPD Leipzig, Sachsen). Ob die Oberpostdirektionen seinerzeit nummeriert waren, entzieht sich mangels genügender Quellen meiner Kenntnis.
 
Marcello Am: 26.05.2014 19:11:02 Gelesen: 164663# 56 @  
@ juni-1848 [#55]

Hallo,

vielen lieben Dank für die nette Erklärung. Hatte ich also doch die richtige Vermutung. Vor allem ist die Gegend sehr schön, durfte da mal zur Kur. :)

Schönen Abend wünscht
Marcel
 
ligneN Am: 06.07.2014 15:08:08 Gelesen: 164160# 57 @  
1952 Rätselhafte Nachgebühr in Berlin(W):



L-Brief von Japan (Shinbashi 27.5.14 = 14. Mai 1952) nach Berlin-Charlottenburg. Portogerechte Frankatur für einen L-Brief per 20g Luftpostzone 4 = Europa. Roter L1 "nach Deutschland".

Der Brief wurde anscheinend nachgesandt:

Bleistiftnotiz (kann ich nicht einwandfrei lesen, ?Siemensstadt?)
Blaustifnotiz Pof. (?) 112 (Bestätigung erbeten)

Ferner Frakturstempel Ra. 1 "Nachgebühr" und Blaustift "5" (Pf.)

Warum wurde hier Nachporto fällig?

Aufgrund des geringen Nachportobetrags ist anzunehmen, daß es um eine vor Ort erbrachte postalische Leistung geht.

Bei einer gewichtsbedingten Unterfrankatur wäre bereits der einfache Fehlbetrag 125y (34 US-¢) gewesen - da kommt man mit 5 Pf. nicht hin.

***

Anmerkung:

- Adressat gehörte (seit 1914) zu Siemens & Halske
http://www.luise-berlin.de/lexikon/chawi/s/siemens_zwietusch_werk.htm
- Das markante Gebäude von 1925-26 steht noch. Architekt war der Leiter Siemens-Bauwesen (ab 1925) Hans Hertlein, 1881-1963, s. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hertlein
Hertlein entwickelte und baute auch die Siemensstadt, siehe
https://w3.siemens.de/siemens-stadt/siedsie0.htm

***

Berlin-Spezialisten an die Front.
 
dr.vision Am: 06.07.2014 15:40:23 Gelesen: 164153# 58 @  
Moin zusammen,

hier eine Firmen-Postkarte der Firma Max Kohlndorfer's Nachfolger von Landshut nach Halle / Saale. Auf den ersten Blick portogerecht frankiert mit 1 x Mi.Nr. 163, dennoch mit 40 Pf. Nachporto belegt. Denn offensichtlich hatte die Karte ein übergroßes Format, welches der Postbeamte auch mit Blaustift vermerkte. Somit war der Brieftarif gültig und das Fehlporto von 20 Pfg. plus Nachporto von 20 Pfg. rechtens.



(Datenbank # 005939)

Weitere Erklärungen im Forum in den Beiträgen:

http://www.philaseiten.de/beitrag/88168
http://www.philaseiten.de/beitrag/88202
http://www.philaseiten.de/beitrag/88215

Allen noch ein sonniges Restwochenende
Ralf
 
Heinrich3 Am: 08.07.2014 14:33:55 Gelesen: 164060# 59 @  
Hallo an die Spezialisten für Nachporto und alle Interessierten,

heute ging bei mir diese (philatelistisch provozierte) Postkarte aus Singapur ein. Wer kann mir den Betrag des Nachportos vorrechnen? Von 75 c auf 96 c führt mich derzeit keine Rechnung.


 
drmoeller_neuss Am: 08.07.2014 15:35:42 Gelesen: 164049# 60 @  
@ am1937a [#59]

Ich glaube, die Deutsche Post hat gar nicht erkannt, dass das Ding aus Singapur kommt. Dort wurde offenbar der deutsche Wertstempel akzeptiert. In Deutschland hat man aber gemerkt, dass die auf "DM" lautenden Postwertzeichen ungültig sind und hat diese Karte als unfrankiert behandelt.

Die Deutsche Post hat wohl folgende Rechnung aufgemacht: 45 cent Postkartenentgelt Inland + 51 cent Nachgebühr-Einzugsentgelt = 96 cent.

Was mich ausserdem wundert ist das Fehlen jeglicher Adresskodierung.
 
gründi Am: 08.07.2014 16:08:08 Gelesen: 164034# 61 @  
@ drmoeller_neuss [#60]

Ich habe das Bild ein wenig bearbeitet und nun erkennt man auch die Codierung.



Viele Grüße

gründi
 
Heinrich3 Am: 08.07.2014 16:26:56 Gelesen: 164024# 62 @  
@ drmoeller_neuss [#60]
@ gründi [#61]

Beiden vielen Dank!

Der Postbote hat das Nachporto berechnet; das hat er mir bestätigt. In Singapur hat man offensichtlich und verständlicher Weise die Ungültigkeit der Karte nicht erkannt. Mit den 96 cent bin ich also gut weggekommen - hätten also eigentlich 75 + 51 = 126 sein müssen.

Ja, die Adresskodierung ist vorhanden, wie auch gründi nachgewiesen hat. Mir ist gar nicht aufgefallen, daß sie auf dem Scan nicht zu sehen ist.

Schade, daß ich nie erfahren werde, wie viel Arbeit ich dem Postler gemacht habe. Er muß die 96 Cent doch auch noch abrechnen?

Beste Grüße
Heinrich
 
kauli Am: 08.07.2014 16:28:55 Gelesen: 164024# 63 @  
@ ligneN [#57]

Des Rätsels Lösung könnte darin liegen das 1914 Charlottenburg und Siemensstadt noch eigenständige Orte waren. Es wurde zwar mitunter nicht so genau genommen, in diesem Fall ja. Eigentlich wären für einen Fernbrief 10 Pfg. fällig gewesen, hier wurde aber der Tarif für Ortsverkehr 5 Pfg. angewendet. Bei Nachsendungen war nur der einfache Fehlbetrag berechnet.

Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 08.07.2014 17:53:36 Gelesen: 164004# 64 @  
@ kauli [#63]
@ ligneN [#57]

Hallo Dieter,

wieso soll für einen portogerechten Brief aus Japan nach Deutschland überhaupt Nachporto erhoben werden? Das Nachsenden war normalerweise kostenlos. Ausnahmen siehe Thema "Zurück und nachgeschickt" Beiträge 215 und 220 ff.

Zur Bemerkung von ligneN: Aufgrund des geringen Nachportobetrags ist anzunehmen, daß es um eine vor Ort erbrachte postalische Leistung geht.

Da der Brief keinerlei Nachportovermerke aus Japan trägt kann es sich nur um eine Leistung innerhalb Deutschlands handeln. Aber warum ist mir völlig schleierhaft.

Eine Überlegung war, ob die Nachgebühr dadurch zustande kam, dass der Luftpost-Brief zur schnelleren Beförderung mit der Rohrpost befördert wurde. Dann wären aber 5 Pfg. zu wenig.

Mal sehen, ob jemand noch eine Idee hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 08.07.2014 18:15:49 Gelesen: 164001# 65 @  
Moin zusammen,

@ ligneN [#57]

Wie schaut denn die Rückseite aus ? Irgendwelche Stempel oder Vermerke?

@ kauli [#63]
@ volkimal [#64]

Galt die kostenfrei Nachsendung nicht NUR für Sendungen, für die bereist im Deutschen Reich Gebühren fällig waren?

Sanmmlergruß, Werner
 
juni-1848 Am: 08.07.2014 18:20:03 Gelesen: 163998# 66 @  
Moin zusammen,

den habe ich gerade bei den Infla-Briefen vorgestellt. Diese beim Absender erhobene Nachgebühr ist mir kürzlich durch eigene Dusseligkeit entgangen:



Rückseitig frankiert 9x 10 Mrd Korbdeckel vom 12.11.1923 ab Hamburg-Eilbriefe mit Minutenstempel nach Le Havre (Frankreich).

Unten sind zwei Marken abgefallen. Der dort mit Bleistift notierte Text " Inliegende 10 Milliard ... 1923" wurde teils wegradiert. Es handelte sich wohl um die beiden weiteren abgefallenen 10 Milliarden Korbdeckel.

Somit wäre der Brief als Auslandsbrief bis 20g (40 Mrd) per Eilboten (80 Mrd) um 10 Mrd unterfrankiert.

Wie gelegentlich beobachtet, wurden Eilbriefe ins Ausland NICHT zur Nachfrankierung zurück gegeben sondern mit Vermerken (hier sogar auf Klebezettel) weiter befördert und die fehlende Gebühr vom Absender nachträglich eingehoben.

Allerdings habe ich auch schon im Sinne der Bereicherung mit "derlei Zettel" manipulierte Belege gesehen.

Wie schaut´s hier aus?

1. Dieser Klebezettel ist ein Ausriß aus einem zweisprachigen (französ./deutsch) Gebührenzettel (ggf. für Pakete). Ob sie im Deutschen Reich oder den französichen Grenzgebieten (Elsaß-Lothringen) gebraucht wurden, entzieht sich mangels Vergleichsmateriel meiner Kenntnis.

2. Kopierstifte waren während der gesamtem INFLA-Zeit im Einsatz (siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Kopierstift]). Allerdings finden sich auf den allermeisten INFLA-Belegen anstelle Kopierstift- normale Bleistift-Anmerkungen der Postbediensteten.

3. Falls der Klebezettel "nachträglich angebracht" wurde, dann allerdings mit philatelistischem Sachverstand.

Wie ordnet Ihr den Beleg ein?

Sammlergruß und heute Abend reichlich Tore,
Werner
 
volkimal Am: 08.07.2014 18:36:23 Gelesen: 163988# 67 @  
@ juni-1848 [#65]

Hallo Werner,

Du schreibst: Galt die kostenfrei Nachsendung nicht NUR für Sendungen, für die bereist im Deutschen Reich Gebühren fällig waren?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe zahlreiche Belege aus dem Ausland, die innerhalb Deutschlands nachgeschickt wurden. Es wurde aber bei keinem einzige Nachporto erhoben.

Mit herzlichem Gruß
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 08.07.2014 18:43:55 Gelesen: 163985# 68 @  
@ volkimal [#67]

Hallo in die Runde,

so weit mir bekannt ist, waren die Nachsendungen ab 1.1.1868 generell kostenfrei.

Viele Tore heute Abend unterschreibe ich auch - aber hoffentlich auf der richtigen Seite! :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 08.07.2014 18:48:17 Gelesen: 163984# 69 @  
@ bayern klassisch [#68]

Hallo bayern klassisch,

weißt Du, wann sich das wieder geändert hat? Später war das Nachsenden von Wertbriefen, Paketen, Telegrammen und telegrafischen Post- und Zahlungsanweisungen nicht kostenlos.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 08.07.2014 19:08:03 Gelesen: 163979# 70 @  
@ volkimal [#69]

Hallo Volkmar,

ich war bei der normalen Post (Briefe, Drucksachen, Einschreiben usw.). Wertbriefe, Nachnahmen usw. mit Sonderdiensten sind etwas anderes, da kenne ich mich nicht aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
juni-1848 Am: 08.07.2014 19:23:20 Gelesen: 163964# 71 @  
@ volkimal [#67] ff

Ich habe zahlreiche Belege aus dem Ausland, die innerhalb Deutschlands nachgeschickt wurden. Es wurde aber bei keinem einzige Nachporto erhoben.

Moin Volkmar,

vielleicht ist meine Sammlersicht eingeschränkt, da ich lange Zeit nur nach erneut frankierten Weiterleitungen Ausschau gehalten habe, z.B. [http://www.philaseiten.de/thema/4087] und benachbarte Beiträge.

Danke aber für den Hinweis, Werner
 
ligneN Am: 09.07.2014 18:23:44 Gelesen: 163871# 72 @  
@ juni-1848 [#65]

Hallo,

die Rückseite dieses Briefes nach Berlin 1952 ist leider blütenrein = keine weiteren Informationen.

Wir sind uns darin einig, daß von japanischer Seite bis auf die überholte Adresse alles korrekt behandelt wurde.

Die nacherhobene Postleistung ist also erst in Berlin angefallen. Ferner wurde wohl nur der einfache Betrag erhoben.

Was kann das sein?

Einlegen in ein Postfach oder Überprüfung/Ermitteln einer Nachsendeaddresse waren doch kostenfrei?
 
juni-1848 Am: 11.07.2014 18:10:33 Gelesen: 163758# 73 @  
@ ligneN [#57]
@ ligneN [#72]

Eigentlich hatte ich nach einer ganz anderen Ungereimtheit auf einem Beleg gesucht und bin im "Posthandbuch für die Wirtschaft im In- und Auslandsverkehr" dieser Zeitperiode über folgendes gestolpert:

Anschriftenprüfung Sammelauftrag (1 Anfrage mit mehreren Anschriften an den gleichen Bestimmungsort): Gebühr für jede Anschrift = 5 Pf (dabei: Rundung auf volle 10 Pfennig).

Dazu murmelte gestern Abend ein steinalter Postler, den ich zufällig bei einem Kunden traf:

Ich war 1954 für ein halbes Jahr in Berlin. Da war immer noch viel kaputt und manche Postsendung war noch an ausgebombte Anschriften adressiert. Bei irgendwie wichtig ausschauenden Briefen an Firmen haben wir schon mal die örtlichen Behörden angefragt. [...] Der 14. Mai war ein Mittwoch und Übersee-Luftpost kann schon mal 3, 4 Tage unterwegs gewesen sein. Am Wochenende hatten die Behörden geschlossen. Wir haben dann sogar einmal bei Polizeidienststellen nachgefragt und bei erfolgreicher Auskunft dem Empfänger 5 Pf für eine "Anschriftenprüfung" als Nachgebühr berechnet. Da kamen mit 1 Stunde Telefonieren schon ein paar Märker zusammen. Irgendjemand hat damals gesagt, dass die Gebühr für eine Anschriftenprüfung so nicht anzuwenden sei. Es hat jedoch keine Rückweisung gegeben. Die Firmen haben alle schön die Nachgebühr bezahlt!

Meine Frage, ob es denn damals schon den Polizei-Notruf gegeben habe, bejahte er. Der sei wohl kurz nach dem Krieg 1947/1948 eingeführt worden.

Das würde dann auch das blaue Kürzel rechts unter der Schreibmaschinen-Adresse erklären: " Pol 112".

Tja, für mich eine durchaus plausible Erklärung, auch wenn sie nicht der Gebührenordnung genügt.

Wie man mal wieder sieht, schienen findig-loyale Behörden-Mitarbeiter zu allen Zeiten Kraft Auslegung diverser Gebührenordnungen ihrem Dienstherren mit Blick auf die nächste Beförderung das Säckli füllen zu wollen. ;-)

Euch allen ein schönes Wochenende - und für das zu erwartende Argentinien-Desaster keine Gratis-Brötchen versprechen, gelle?

Werner
 
ligneN Am: 11.07.2014 19:15:15 Gelesen: 163742# 74 @  
@ juni-1848 [#73]

Hallo,

das klingt ja plausibel.

Danke für Auskunft.

Gruß
ligneN
 
Marcello Am: 12.07.2014 17:47:24 Gelesen: 163679# 75 @  
Hallo miteinander,

heute möchte ich folgenden Beleg vorstellen. Eine Postkarte frankiert mit einer Germania zu 7 1/2 Pfg. Jedoch betrug das Porto in PP 4 (01.10.1919-05.05.1920) für eine Postkarte 10 Pfg. Somit war die Karte mit 2 1/2 Pfg unterfrankiert. Als Nachporto wurden 5 Pfg erhoben. Siehe ich das richtig, das es der doppelte Fehlbetrag war ? Also 2 1/2 Pfg x 2 = 5 Pfg ? Als Schmankerln wurde auch noch ein Portostempel abgeschlagen.



Grüße
Marcel
 
inflamicha Am: 12.07.2014 18:37:29 Gelesen: 163670# 76 @  
@ Marcello [#75]

Hallo Marcel,

das siehst Du goldrichtig - zu der Zeit wurde das Doppelte des Fehlbetrages als Nachporto berechnet. Ein Portostempel wurde meistens angebracht, wenn vorhanden.

Gruß Michael
 
Marcello Am: 12.07.2014 18:47:50 Gelesen: 163666# 77 @  
@ inflamicha [#76]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Antwort bzw. Bestätigung meiner Vermutung. Ich wünsche noch ein schönes Wochenende.

Grüße
Marcel
 
inflamicha Am: 12.07.2014 19:00:21 Gelesen: 163663# 78 @  
Guten Abend,

einen interessanten Beleg vom 16.2.1926 habe ich hier für euch:



Es handelt sich um eine als Formblatt verwendete Dienstganzsache, der Wertstempel war schon lange nichts mehr wert. Adressiert ist die Karte "P.S. (= Postsache) Bln.-Zehlendorf" und mit 15 Pf. Nachporto belastet, welches laut Rückseite vom Absender für einen unzureichend frankierten Brief nach Brüssel zu kassieren war. Laut Kartentext waren statt 25 Pf. nur 10 Pf. auf dem Brief, weshalb postseitig 15 Pf. in Marken nachgeklebt worden sind. Der Brief konnte so gleich weiterbefördert werden. Das war noch Service...

Gruß Michael
 
T1000er Am: 08.03.2015 00:33:10 Gelesen: 160880# 79 @  
Portostufe 1,22 Euro ?

Hallo,

wer kann mir folgende Portostufe erklären? Der folgende Brief wurde mit 0,62 Euro frankiert. Das Briefzentrum Koblenz war damit aber nicht einverstanden, da es sich um einen Auslandssbrief handelte und verlangte weitere 0,60 Euro Porto, so dass ein Gesamtbetrag von 1,22 Euro zustande kommt. Wurde hier etwa noch zusätzlich Strafporto verlangt? Das Auslandsbriefporto beträgt ja bekanntlich nur 0,80 Euro.



Festzuhalten bleibt lediglich, dass der Brief durch den Absender nie auffrankiert wurde und nicht wieder der Post übergeben wurde. Der Inhalt wurde einfach herausgenommen und in einem neuen Umschlag versendet. Dieser Umschlag hier landete dann im Papierkorb, was gleichbedeutend 0,62 Euro Portogeschenk an die Post bedeutet.

Gruß,
T1000er
 
alemannia Am: 08.03.2015 10:33:10 Gelesen: 160801# 80 @  
Hallo zusammen,

aus dem Verzeichnis Leistungen und Preise der Deutschen Post DHL (Stand 01.01.2015):

"Ist eine Sendung nicht oder nicht vollständig frankiert, kann die Deutsche Post die Annahme verweigern oder die Sendung zurückgeben bzw. zur Abholung bereithalten oder ohne Benachrichtigung des Absenders befördern. Dafür wird ein Nachentgelt berechnet (= fehlendes Porto + Einziehungsentgelt). Der Empfänger kann das Nachentgelt für den Absender bezahlen, ansonsten bleibt der Absender zur Zahlung verpflichtet."

Das Einziehungsentgelt beträgt national sowie international aktuell 51 Cent.

Somit wären als Nachentgelt 69 Cent zu berechnen gewesen, und zwar 18 Cent fehlendes Porto + 51 Cent Einziehungsentgelt.

Wird evtl. auf den letzten 10-Cent-Betrag abgerundet?

Gruß

Guntram
 
formel1 Am: 08.03.2015 15:46:31 Gelesen: 160728# 81 @  
@ alemannia [#80]

Hallo Guntram,

die Berechnung stimmt so nicht ganz !

Die 51 Cent Nachentgelt werden nur verlangt, wenn die Sendung an den EMPFÄNGER weitergeleitet wird, bei Rückgabe an den ABSENDER wird "normalerweise" nur die fehlende Gebühr auf dem gelben Aufkleber angegeben, ein "Strafporto" wird in diesem Fall nicht verlangt !

Gruss,

formel1
 
DL8AAM Am: 08.03.2015 19:09:28 Gelesen: 160659# 82 @  
@ alemannia [#80]

"Nee", diese gelben Klebelabels der Post fordern lediglich den fehlenden Portoteil (ohne Zusatzkosten) beim Absender nach. Nach dem Aufkleben der offenen Restfrankatur (ohne "Strafgebühr", die Ursprungsmarken behalten ihren Frankierwert), soll die dann vollständig freigemachte Sendung wieder in einen Briefkasten eingeworfen werden, siehe auch der Text. Normalerweise wird der jeweilige, "notwendige" Portosatz auf dem Label genannt.

Nachgebühr wird bei der DPAG (derzeitig) in diesen Fällen auch nicht in nachzuklebenden Marken eingezogen.

Gruß
Thomas
 
T1000er Am: 08.03.2015 19:31:29 Gelesen: 160646# 83 @  
@ alemannia [#80]
@ formel1 [#81]
@ DL8AAM [#82]

Besten Dank für euere bisherigen Informationen. Jetzt stellt sich nur die Frage; wie kommt das Briefzentrum Koblenz auf 0,60 Euro als Fehlbetrag für einen Auslands-Standardbrief, wo doch schon 0,18 Euro zur Portodeckung augereicht hätten?

Hat man hier einfach ein Label auf den Brief gepappt, das gerade nutzlos herum lag?

Schöne Grüße,
T1000er
 
skribent Am: 09.03.2015 09:59:46 Gelesen: 160574# 84 @  
Guten Morgen Zusammen,

mir ist etwas ähnliches passiert.



Der Text ist selbst erklärend.

Einen schönen Wochenbeginn wünscht
Franz
 
juni-1848 Am: 01.04.2015 14:30:01 Gelesen: 160242# 85 @  
Moin zusammen,

nach den aktuellen Nachporto-Erlebnissen mit unseren Post-Dienstleistern ein Rückblick in längst vergangene Nachgebühren-Sammelei. Werft bitte mal einen Blick auf diesen Beitrag:

Thema Postautomation: Die "Frankfurter Porto-Zange"

[http://www.philaseiten.de/beitrag/103916]

Sammlergruß
Werner
 
stampmix Am: 01.11.2015 11:23:11 Gelesen: 156708# 86 @  
@ juni-1848 [#66]

Hallo juni-1848,

deine Frage kann ich nicht beantworten, aber zu deinem Aufkleber zeige ich den entsprechenden Stempel:

30Pf. nachträglich eingezogen / Postamt 1 Hamburg.
Percu l'insuffisance 30Pf / par le bureau de Hamburg 1.

auf einem Auslandsbrief (30Rpf) mit Zusatzleistung Eilpost (60Rpf), am 22.3.1924 von Hamburg nach Paris gesandt und mit 60 Rpf. frankiert. Der Absender erhielt wohl eine Karte, wie in [#78] vorgestellt.

In Paris angekommen mit AKS K1 "Paris * GARE DU NORD / * PROVINCE ? * / 9 * / 24 3 / 24" wurde er mit der Rohrpost nach "PARIS 41 / AV. DUQUESNE / 10.15 / 24 DU -3 / 24" befördert.





mit bestem Gruß
stampmix
 
Journalist Am: 10.11.2015 18:59:09 Gelesen: 156446# 87 @  
Hallo an alle,

derzeit läuft scheinbar ein neuer Versuch zu Nachentgelten in Teilen von Deutschland - siehe folgender Beleg:



Wer kennt hier weitere Belege und aus welcher Gegend - bitte bei mir melden da die Post selbst dazu nichts sagen will - danke.

Der Brief selbst stammt aus dem Bereich der PLZ 79xxx - die Anschrift wurde auf Wunsch zensiert.

viele Grüße Jürgen
 
Henry Am: 12.11.2015 12:31:55 Gelesen: 156367# 88 @  
Hallo, wer kann hier helfen?



Wie kommt hier die Einzugsgebühr von 42 Pf zustande?

Es handelt sich um eine Berliner Antwortpostkarte, die zum Zeitpunkt der Stempelung am 3.4.66 nicht mehr gültig war. Nur Absender- und Adressatendaten sind vorhanden, kein Text. Im Scan vielleicht schwer zu sehen: Unter dem Nachgebühr-Vermerk ist ein roter Nachgebühr-Stempel vom 05.04.66 vorhanden. die Karte scheint also echt gelaufen zu sein. Der Antwortteil ist völlig unbeschriftet. Die Frankatur wurde mit Kuli durchgestrichen, soweit ich beurteilen kann, ist dies vom Absender gemacht worden (gleiche Kulistärke und -farbe).

Postkartengebühr betrug zum Zeitpunkt Stempeldatum 20 Pf im Fernverkehr (Ortsverkehr scheidet wegen Ort München aus). Wäre schön, wenn mich jemand aufklären könnte.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
stampmix Am: 12.11.2015 19:58:31 Gelesen: 156312# 89 @  
@ Henry [#88]

Hallo Henry,

ab 1.4.1966 betrug in der BRD das Porto für eine Inlandspostkarte 20Pf. Nachgebührenregelung: einfacher Fehlbetrag + 30Pf.

Da der Postbeamte nicht erkannte, dass die Berliner GSK P43 nur bis zum 31.12.1964 frankaturgültig war, berechnete er (20Pf - 8Pf) + 30Pf. = 42Pf.

mit bestem Gruß
stampmix
 
Henry Am: 13.11.2015 12:35:27 Gelesen: 156269# 90 @  
@ stampmix [#89]

Hallo stampmix,

herzlichen Dank für die schnelle Erklärung. Auf das Nichterkennen der Ungültigkeit wäre ich nun nicht gekommen, da der Postler beim Anbringen des Nachgebühr-Stempels wohl doch etwas genauer hingesehen haben musste.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Journalist Am: 19.11.2015 19:51:05 Gelesen: 155997# 91 @  
@ Journalist [#87]

Hallo an alle,

anbei ein Link zur Vorabveröffentlichung eines Artikels aus der nächsten Philatelie zum Thema Nachentgelte:

http://jolschimke.de/label/nachentgeltversuche-bei-der-deutschen-post-ag.html

Es geht dabei unter anderen um dieses neue Label:



Wer hat hier weitere Belege und kann entsprechende Scans von solchen Belegen und oder den dazugehörigen Quittungen zusenden - diese werden zu Auswertung und weiteren Erforschung des aktuellen Versuchs benötigt, da die Deutsche Post AG aus innerbetrieblichen Gründen dazu keine Auskunft geben wollte - danke für die Mithilfe bei der Erforschung.

Betroffen sind derzeit die folgenden Briefzentrenbereiche BZ 40 (Düsseldorf) BZ 41 (Mönchengladbach) BZ 79 (Freiburg) und BZ 77 (Offenburg) - wer kennt weitere BZ-Bereiche ?

viele Grüße Jürgen
 
10Parale Am: 24.08.2016 15:12:36 Gelesen: 147997# 92 @  
@ Forum [#1]

weiss nicht genau ob ich hier richtig bin.

Dieser amtliche Altbrief lief am 29.01.1851 von Hermannstadt (damals Österreich) über Wien (rückseitiger Rahmenstempel vom 3. Februar 1851) nach Thübingen im Königreich Württemberg.

Lot Rötelung 30 wurde er nachtaxiert, aufgespalten in 2 x 15 Kreuzer. Erst am 1. September 1851 trat das Königreich Württemberg dem DÖPV bei. Die Beförderungsleistung auf nicht-österreichischem Gebiet musste also demnach von Thurn & Taxis unternommen worden sein. Es ist ein 2 - seitiger, amtlicher Brief.

Ich denke der Brief erreichte Thübingen im Königreich Württemberg am 07. Februar 1851, ich schließe dies aus dem rückseitigen, runden, blauen Stempel D1 7/2.

Weiss jemand mehr über die Nachtaxierung?

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 24.08.2016 15:38:01 Gelesen: 147989# 93 @  
@ 10Parale [#92]

Hallo 10Parale,

du zeigst einen Portobrief, keinen nachtaxierten Brief (das wäre zu dieser Zeit ein Brief gewesen, für den der Absender frankiert hätte, aber die Aufgabepost das Franko zu niedrig angesetzt hätte - ein solcher Brief wäre "nachtaxiert" worden).

Grundlage war der Postvertrag (PV) Österreichs mit Württemberg (Taxis) vom 1.5.1843.

http://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/958.pdf

Ich hoffe, der Link funktioniert. Da kannst du mal etwas nachlesen, wenn du magst.

Ich vermute daher, dass der Brief bei hälftiger Notation (Porto) eigentlich 30 Kreuzer kosten sollte für die Gemeinschaftskasse Österreichs mit Württemberg (12 Kr. Conventionsmünze (CM) = 15 Kr. rheinisch plus 50% fürs 2. Gewicht plus 50% fürs 3. Gewicht = 24 Kr. CM = 30 Kr. rheinisch plus den Transit durch Bayern, jetzt aber nicht moderiert, weil es Bayern nicht interessierte, ob es ein Privat- oder Dienstbrief war, demnach 4 Kr. CM + 2 Kr. CM + 2 Kr. CM + 2 Kr. CM + 2 Kr. CM = 12 Kr. CM = 15 Kr. rheinisch, wie auf dem Brief vermerkt.

Nur bei einem Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 1/2 Wiener bzw. Münchener Loth = 8,75g) wäre eine inparitative Reduktion der Gebühren erfolgt in 12 Kr. CM = 13 Kr. rheinisch bzw. 4 Kr. CM für Bayerns Transit in 7 Kr. rheinisch. Bei schweren Briefen war das nicht so.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 24.08.2016 20:04:41 Gelesen: 147942# 94 @  
@ bayern klassisch [#93]

Vielen herzlichen Dank, wieder dazugelernt. Wer weiß, wieviel Biber in der Donau schwimmen? Nicht verzagen, Bayern klassisch ...

Liebe Grüße

10Parale
 
DERMZ Am: 05.09.2016 19:08:03 Gelesen: 147600# 95 @  
Guten Abend, wer kann hier einem Laien helfen?



Nach meiner Einschätzung ist die Karte im Juli 1960 oder Juli 1961 von Bronte (Sizilien) nach Schwenningen gelaufen. Das Porto nach Deutschland wäre ab dem 1. Juli 1960 40 Lire gewesen, Inlandsporto 25Lire zu dieser Zeit.

Wie ist der blaue Stempel T 30/90 zu verstehen? und wie kommt man auf 16 Pfennig Nachporto? Ich gehe davon aus, daß der blaue Stempel aus Italien stammt.

Wer kann ein wenig Licht in mein geistiges Nirwana bringen?

Danke und viele Grüße

Olaf
 
drmoeller_neuss Am: 06.09.2016 10:44:43 Gelesen: 147544# 96 @  
@ DERMZ [#95]

Von der italienischen Seite aus ist die Berechnung klar:

Doppelter Fehlbetrag (15 Lire) geteilt durch das Porto eines einfachen Auslandbriefes (90 Lire) ergibt den Bruch, der mit dem Porto eines einfachen Auslandsbriefes des Empfängerlandes zu multiplizieren ist.

Der Auslandsbrief kostete damals in der Bundesrepublik Deutschland 40 Pfennig, wäre dann aufgerundet 14 Pfennig (40 x 1/3).

Keine Ahnung, wie man auf 16 Pfennig gekommen ist.
 
DERMZ Am: 06.09.2016 13:52:47 Gelesen: 147506# 97 @  
@ drmoeller_neuss [#96]

Vielen Dank für die Information drmoeller,

leider bin ich wohl etwas schwer von Verstand, ich habe es noch nicht ganz verstanden. Also der Fehlbetrag ist 15 Lire, dieser wird zur Strafe verdoppelt - bis dahin habe ich es verstanden. Aber warum wird dann der Fehlbetrag durch das Porto eines einfachen Auslandsbriefes geteilt und nicht durch das Porto einer Postkarte? Für den Empfänger ist es natürlich von Vorteil wenn das Referenzporto hoch ist, dann wird das Ergebnis des Bruches kleiner --> weniger Nachporto.

Liege ich richtig in der Annahme, dass egal ob Postkarte oder Brief, als Referenz wird immer der einfache Auslandsbrief herangezogen?

Danke für weitere Aufklärung

Gruss Olaf
 
Lars Boettger Am: 18.09.2016 18:40:19 Gelesen: 147178# 98 @  
Ein rezentes Beispiel aus diesem Jahr:

Auslandsbrief, frankiert mit 70 Cents (Inland). Für den Versand nach Luxemburg sind 90 Cents fällig. Der Brief bekommt einen gelben Hinweisaufkleber und geht an den Absender zurück. Der verklebt das fehlende Porto und sendet den Brief erneut los. Interessanterweise wird das Zusatzporto nicht entwertet.

Beste Grüsse!

Lars


 
Journalist Am: 19.09.2016 11:30:32 Gelesen: 147127# 99 @  
@ DERMZ [#97]

Hallo Olaf,

bei Auslandstaxierungen muß immer das Absendeland die komplette Taxierung (hier den Taxstempel) anbringen und komplett ausfüllen. Falls es dann im Empfängerland erkannt wird, wird es dort kassiert.

Generell gilt laut Weltpostvertrag auch bei uns in Deutschland immer, das unter dem Bruchstrich das aktuell gültige Auslandsporto für den entsprechenden Standardbrief stehen muss - das sind derzeit seit dem 1.1.2016 bei uns 90 (für 90 Cent Standardauslandsbrief)

Die Angabe unter dem Bruchstrich ist also im Weltpostvertrag geregelt.

Viele Grüße Jürgen
 
Christoph 1 Am: 19.09.2016 14:42:03 Gelesen: 147106# 100 @  
Ich möchte hier mal zwei Belege zeigen, die gut dokumentieren, wie die Erhebung von zu wenig entrichtetem Porto bei der Deutschen Bundespost in den 1970er Jahren funktionierte:

Beleg 1:

Der Absender aus Mülheim an der Ruhr schickte im Dezember 1977 einen Brief nach Neuseeland (Gewicht 8g) und frankierte ihn mit 70 Pfennig (Standardbrief Ausland). Erforderlich war aber wohl ein Porto von 1,50 DM, denn der Absender hatte offenbar übersehen, dass ein Brief nach Neuseeland nicht auf dem Landweg verschickt werden kann. Somit fiel Luftpostgebühr in Höhe von 80 Pfennig an (40 Pfennig je angefangene 5g Gewicht in der Länderzone 3).

Das Postamt in Duisburg verklebte nun die fehlenden 80 Pfennig, um die Laufzeit des Briefs nicht zu verzögern und schickte am 20.12.1977 eine Postkarte (Vordruck "Ergänzung der Freimachung einer Briefsendung nach dem Ausland") an den Empfänger, bei deren Zustellung der Postbote die 80 Pfennig als Nachgebühr beim Empfänger eingezogen hat.



Beleg 2:

Hier hat der Absender aus Eppertshausen bei seinem Postamt am 23.10.1979 einen Wertbrief (Gewicht 319g, Wertangabe 500 DM) eingeliefert. Der blieb wohl versehentlich unfrankiert (wie auch immer das passiert sein mag). Das Postamt in Bonn stellte das fehlende Porto fest (Brief bis 500g = 2,30 DM / Zusatzleistung Wertbrief bis 500 DM = 3 DM) und verschickte am 24.10.79 eine Postkarte (Vordruck "Nacherhebung zuwenig entrichteter Postgebühren") an den Absender, bei deren Zustellung der Postbote die 5,30 DM als Nachgebühr eingezogen hat. Drollig ist, dass sich die Post freundlich für das "Versehen" entschuldigt.



Interessant, dass in beiden Fällen keine zusätzliche Gebühr für die Erhebung des Nachportos verlangt wurde.

Ich finde: interessante Episoden zur jüngeren deutschen Postgeschichte.

Viele Grüße,
Christoph
 
merkuria Am: 19.09.2016 15:26:38 Gelesen: 147101# 101 @  
Hier ein ganz aktuelles Beispiel der Schweizer Post zur Nacherhebung von Porto aus meiner heutigen Tagespost:



Ein unzureichend freigemachter Brief, aufgegeben am 14. September 2016 in Kreuzlingen (Schweiz) jedoch mit deutschem Absender, erreichte mich heute. Der Brief war gekennzeichnet mit einem 25 x 40 mm grossen, dreisprachigen amtlichen Kleber „Fehlende Frankatur“ und dem Zusatz „Bei fehlenden Absenderangaben erfolgt der Taxnachbezug beim Empfänger“. Obwohl der deutsche Absender bekannt ist, hält man sich aus Kosten- und Einfachheitsgründen wohl lieber an den Schweizer Empfänger!

Mit separater Post erreichte mich dann die untenstehende, zweiteilige Karte der Schweizer Post mit der Abrechnung der fehlenden Taxe. Meine Aufgabe ist es nun, die Geschäftsantwortkarte abzutrennen, den fehlenden Betrag in gültigen Marken aufzukleben und die Karte in den nächsten Briefkasten einzulegen.



Ob sich dieser ganze Aufwand für einen Einzug von 0.70 CHF wirklich lohnt, sei dahingestellt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
DL8AAM Am: 19.09.2016 15:49:22 Gelesen: 147091# 102 @  
@ Journalist [#99]

bei Auslandstaxierungen muß immer das Absendeland die komplette Taxierung (hier den Taxstempel) anbringen und komplett ausfüllen. Falls es dann im Empfängerland erkannt wird, wird es dort kassiert.

Jürgen, soweit die Theorie. Dafür, das oft nicht so recht klappt, hier ein Beispiel aus dem Niger nach Deutschland, für den ich sogar noch selbst verantwortlich bin. ;-)



1989 war ich mit meiner Jetztfrau auf einer kleinen Rucksackrundreise für ein paar Wochen in Mali, Niger und Burkina Faso unterwegs. Da es häufig vor Ort doch recht schwer möglich war, passende Briefmarken zu ergattern, selbst auf den Postämtern (im Hinterland) nicht, haben wir auch ein paar unfreie Briefe an die Eltern in die Heimat geschickt (es gab 1989 ja noch kaum Intercafes in Afrika, hi). Da unser Französisch seinerzeit eher auf Stammelniveau grottich-schlecht bis Null war (und meines ist eigentlich bis heute nicht sehr viel besser geworden), kamen dann solche frenglische Gebühr bezahlt Empfänger-Hinweise, wie "Postage paye par Recepteur" zustande, autsch ... ;-) Zumindest hat man in der Hauptstadt das trotzdem richtig erkannt und man hat neben dem Tagesstempel noch zwei nachgebühranzeigende Buchstaben T handschriftlich angebracht. Dann aber nicht korrekt taxiert, weshalb der Brief ohne Nachgebühr bei meinen Eltern einging. Auch so kann man als Jugendlicher seine notorisch knappe Reisekasse schonen. ;-)

Poststempel vom 04.09.1989: NY • CENTRE • TRI • NATIONAL • REP. NIGER für das Centre National de Tri Postal Niamey, d.h. das nationale "Briefzentrum" in Niamey (NY = Niamey, nicht New York ...), Republik Niger.

Ob heutzutage solche Sendungen noch ihren Weg zum Empfänger finden oder doch gleich im Müll landen, mag ich nicht wirklich zu sagen, aber vermuten ... ;-)

Gruß
Thomas
 
Christoph 1 Am: 23.09.2016 18:39:08 Gelesen: 146965# 103 @  
Heute bekam meine Frau einen Brief von ihrer Schwester - ich gebe zu: Die Frankatur war für mich gedacht. :-) Leider ist die geplante Bedarfs-Einzelfrankatur mit der diesjährigen Sport-Zuschlagmarke nicht gelungen. Denn: Die Schwägerin hat einen Umschlag verwendet, der nicht den Standardmaßen entspricht. Der Umschlag ist ... zu klein! Deshalb wurde er mit einem Nachgebühr-Aufkleber versehen, an die Absenderin zurückgeschickt und die fehlenden 0,75 € wurden von ihr nachfrankiert. Insgesamt hat das Brieflein nun also (inkl. Zuschlag) 1,75 € gekostet. Dafür hat es aber auch drei verschiedene Stempel erhalten:

Zunächst am 19.9. einen Handroll-Wellenstempel (Kennbuchstabe c), dann am 22.9. einen Maschinenstempel, ebenfalls mit Welle (Kennbuchstabe ma) und schließlich, weil damit nicht alle Marken getroffen wurden, ist auch noch ein Tagesstempel (Kennbuchstabe nicht lesbar) zum Einsatz gekommen. Alle Stempel aus dem Briefzentrum 79 (Freiburg).


 
klinhopf Am: 23.09.2016 22:52:09 Gelesen: 146941# 104 @  
@ merkuria [#101]

"Ob sich dieser ganze Aufwand für einen Einzug von 0.70 CHF wirklich lohnt, sei dahingestellt."

Naja, nicht jede Aktion ist immer kostendeckend:

- Kleinvieh macht auch Mist und
- "erzieherisch" wirkende Aktion

In Deutschland gibt es ein "Einziehungsentgelt" von 2 Euro ! (zur Kostendeckung ?)

Und wenn dann solche "fehlfrankierten" Karten an die "Poste CH SA" nicht in den Reißwolf kommen sondern in Sammlerhand, können sicherlich sehr interessante Stücke dabei sein - sei es seitens der Marken oder der Stempel

meint mit phil. Gruß in die Schweiz
Ingo Pfennig aus Augsburg
 
Lars Boettger Am: 27.11.2016 13:03:30 Gelesen: 144877# 105 @  
Der nachfolgende Beleg aus Trier nach Kleinmacher (bei Remich) in Luxemburg wurde am 28.3.1921 bei der Post aufgegeben. Der Faltbrief des Amtsgerichts bestätigt die Eintragung des Empfängers als Genosse bei der Gewerbebank e.G.m.b.H. in Trier.

Der Faltbrief wurde mit 50 Centimes taxiert, ein vorausbezahlter Brief aus Deutschland hätte umgerechnet 25 Centimes gekostet, es kam noch einmal der gleiche Betrag als "Strafe" dazu. Interessant ist die Frankatur. Neben der recht häufig anzutreffenden 5 Centimes-Marke wurde auch ein waagerechter Dreierstreifen der 15 Centimes auf 12 1/2 Centimes verklebt.

Diese Marke findet man recht selten auf Belegen, es ist die viertteuerste gestempelte Portomarke von Luxemburg. Das heißt nicht viel, denn die teuerste Portomarke von Luxemburg notiert gestempelt 32,50 Euro.

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 29.12.2016 13:59:44 Gelesen: 143766# 106 @  
Das Postkarten-Porto beträgt seit dem 1.4.1921 15 Centimes. Die Postkarte aus Echternach an einen Einwohner aus Hinkel (Post Rosport - 77 Einwohner) [1] war nicht frankiert, das Porto ging zu Lasten des Empfängers. Rosport ist kein großes Postamt und die Poststelle wurde 2016 endgültig geschlossen. Die Karte wurde mit 3 x Michel Nr. 1 der Portomarken frankiert. Der Aufgabestempel kommt ebenfalls nicht so häufig vor.

Beste Grüße!

Lars



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hinkel_(Rosport)
 
briefefan (RIP) Am: 30.12.2016 17:48:22 Gelesen: 143682# 107 @  
@ csjc13187 [#100]

Hallo Christoph,

zu deinem Beleg 2

Drollig ist, dass sich die Post freundlich für das "Versehen" entschuldigt.
Interessant, dass in beiden Fällen keine zusätzliche Gebühr für die Erhebung des Nachportos verlangt wurde.


Bei dem Wertbrief war es ein Versehen der Post (Schalterkraft), den Brief nicht freizumachen. Deshalb hat sich die Post beim Absender entschuldigt und auch keinen Zuschlag zur fehlenden Gebühr verlangt.

Grüße von Briefefan.
 
Lars Boettger Am: 17.03.2017 20:29:01 Gelesen: 141821# 108 @  
Der gezeigte Beleg interessierte mich aus mehreren Gründen:

1. Feldpost 1. Weltkrieg
2. Zensur in Trier (ungewöhnlich für Feldpost)
3. Nachtaxierung zum Inlandspostkartentarif von 5 Centimes in Luxemburg
4. Handschriftliche Entwertung der Nachportomarke

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 17.05.2017 07:36:13 Gelesen: 139854# 109 @  
Der folgende Beleg ist aus den ersten Wochen der Verwendung von Portomarken in Luxemburg (eingeführt am 15.6.1907 / Angabe Prifix). Auch hier waren mehrere Aspekte für den Erwerb entscheidend:

1. Nachtaxierung
2. Handschriftliche Entwertung der Portomarke

Die Karte ist mit 2 Centimes auf der Bildseite frankiert. Da der Absender aber mehr als fünf Worte geschrieben hat, kam eine Verwendung als Drucksache nicht mehr in Frage. Die Karte wurde mit 10 Centimes nachtaxiert:

Porto für Inlandskarten:

5 Centimes ./. 2 Centimes Frankatur = 3 Centimes Fehlbetrag
Fehlbetrag verdoppelt = 6 Centimes
Auf den nächsten durch 5 teilbaren Betrag aufgerundet = 10 Centimes

Beste Grüße!

Lars


 
merkuria Am: 23.05.2017 08:27:10 Gelesen: 139534# 110 @  
Belege mit Nachporto aus dem chinesischen Postverkehr der republikanischen Zeitepoche 1912-1949 sind äusserst selten. Hier ein Beispiel aus den 20er Jahren:



Ansichtskarte von Moskau nach Schanghai, Aufgabe 22. März 1928. Die Karte weist auf der Vorderseite einen Abgangsstempel von Moskau, jedoch keinerlei russische Frankatur auf. Sie wurde aber trotzdem bis nach Shanghai befördert wo sie am 9. April 1928 durch die chinesische Post mit 12 Cents Strafporto nachtaxiert wurde.

Das chinesische Porto für Postkarten ins Ausland betrug vom 1. Januar 1923 - 30. Juni 1930 6 Cents, welches für die Nachgebührenberechnung x 2 = 12 Cents (3x Mi Nr. 45 II) hinzugezogen wurde.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Lars Boettger Am: 25.05.2017 18:22:20 Gelesen: 139403# 111 @  
Das Örtchen BERCHEM in Süden von Luxemburg ist heute am ehesten durch seine Autobahntankstelle bekannt: http://www.gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/ta169/at175/ab177 - Das Postamt in Berchem nutzte noch einen alten Zweikreisstempel. Der Postverkehr war überschaubar, darum blieb das Stempelgerät bis zum 2. Weltkrieg im Einsatz.

Während des ersten Weltkrieges scheint es in Berchem zu einer Verknappung der Portomarken im Nennwert von 5 Centimes gekommen zu sein. Das Nachporto wurde mit Hilfe von Freimarken eingezogen. Ein ähnlicher Fall ist mir aus der Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges von 1919 aus Wiltz bekannt.

Beste Grüße!

Lars


 
Fips002 Am: 15.07.2017 16:11:17 Gelesen: 137597# 112 @  
Ganzsachen Postkarte P 90 von Crefeld 18.7.1912 nach Ostende, Belgien.

Da die Karte mit 5 Pf. unterfrankiert ist, wurde am 19.7.12 in Ostende eine Nachgebühr von 15 Cent erhoben und mit Portomarken von 5c und 10c frankiert.



Gruß Dieter
 
Baber Am: 24.09.2017 12:01:18 Gelesen: 134742# 113 @  
Wie erklären sich die 20 Pfg Nachporto auf der Ansichtkarte von 1928 ?

Geschrieben in Lindau nach Nürnberg und mit 8 Pfg Inlandsporto frankiert, eingeworfen in Bregenz (Österreich)



Gruß
Baber
 
zonen-andy Am: 01.10.2017 14:21:36 Gelesen: 134313# 114 @  
Hallo,

hier mal ein Brief von Kiel nach Geisweid (Kr.Siegen) mit 40 Pfennig Nachgebühr .



Grüße Andreas
 
Markus Pichl Am: 15.10.2017 02:34:17 Gelesen: 133798# 115 @  
Hallo,

Ganzsache Deutsches Reich P 36 I von "JENA 24.7.95" postlagernd nach Chamonise (Chamonix) in Frankreich. Der Absender verlegte bei der Adressangabe Camonise in die Schweiz, die Karte kam dennoch in Frankreich an und wurde, da das Porto von 5 Pfennig nicht ausreichend war, mit Nachporto belegt. Portosoll waren 10 Pfennig. Die französische Portomarke ist eine MiNr. 29 x



Beste Grüße
Markus
 
volkimal Am: 14.11.2017 09:46:30 Gelesen: 132630# 116 @  
Hallo zusammen,

leider nur ein Ausschnitt von einem Brief aus Moskau:



Aufgeklebt wurde ein Eckrand-Vierblock von MiNr. 158. Der Brief wurde am 25.10.1921 in Moskau (Москва) aufgegeben. Zum zweiten russischen Stempel kann ich nichts sagen. Er trägt rechts und links die Ziffer "29" und wurde am 4.11.1921 abgeschlagen.

Von Russland aus ging der Brief nach Hamburg. Wo der Einkreisstempel "Porto" abgeschlagen wurde, kann ich nicht sagen. Der Empfänger dürfte aber die Nachgebühr verweigert haben. Deshalb bekam der Brief am 14.11.1921 beim Postamt Hamburg 36 den Stempel "ENTLASTET" und der Brief ging über Hannover nach Russland zurück. Beim Postamt Hannover 1 schlug man noch den Porto-Stempel oben rechts ab. Ich lese als Zeit 11-12 N., bin mir mit dem "N" aber nicht sicher.

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 17.11.2017 15:04:18 Gelesen: 132462# 117 @  
Bei der Durchsicht eines Postens Preisausschreibenpost fiel mir dieser ungewöhnliche Beleg in die Hände.

Höchst(A) und St. Margarethen (CH) liegen sich am jungen Rhein genau gegenüber. Die Schreiberin der Karte hatte wohl in der Schweiz zu tun und warf (aus Versehen?) die ausgefüllte Postkarte dort in den Briefkasten.

Ordnungsgemäß markierten die Schweizer Postler in St. Margarethen die Frankatur als ungültig und versahen die Postkarte mit dem korrekten Tax-Stempel 70 (Porto einer Postkarte aus der Schweiz) /90 (Porto eines Auslandsbriefes). In Salzburg verzichtete aber die österreichische Post auf Portonacherhebung und entwertete statt dessen nachträglich die portogerechte ursprüngliche österreichischen Frankatur.



Gruß
Bernd
 
remstal Am: 18.11.2017 09:51:23 Gelesen: 132386# 118 @  
Hallo zusammen,

mich interessiert eine grundsätzliche Frage. Wie ich meine zu wissen, entscheidet beim grenzüberschreitenden Postverkehr das Absenderland, ob die Freimachung ausreichend ist. Das Empfängerland ist an diese Entscheidung gebunden. Diese Entscheidung ist auf dem Beleg anzubringen (T Stempel o.ä.) und auch der Fehlbetrag irgendwie zu beziffern. Bedeutet das, dass bei einem Fehlen des Vermerks gar kein Nachporto erhoben werden darf, auch wenn die Freimachung offensichtlich zu niedrig war ? Wie sind Belege einzuordnen, die trotz Fehlen eines Vermerks nachtaxiert worden sind ?

mfG remstal
 
Baber Am: 18.11.2017 10:02:34 Gelesen: 132384# 119 @  
@ remstal [#118]

Du hast grundsätzlich recht. Das Aufgabeland setzt den Tax-Stempel und den Tax-Bruch = Fehlendes Porto/eigenes Porto eines Auslandbriefes auf den Beleg. Das Empfängerland kassiert dann die zu berechnende Nachgebühr und ist lt. Weltpostvereinsvertrag bei der Berechnung an den Tax-Bruch des Absendelandes gebunden. Die Nachgebühr wird berechnet aus dem Quotienten des Tax-Bruches multipliziert mit dem eigenen Porto eines Auslansbriefes und ev. eine Bearbeitungsgebühr. Hat das Absendeland keinen Tax-Bruch angegegeben, ist das Empfängerland nicht verpflichtet, Nachgebühr zu erheben, kann es aber, wenn nur der T-Stempel angebracht ist.

Gruß
Bernd
 
remstal Am: 18.11.2017 10:57:26 Gelesen: 132372# 120 @  
Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine Antwort. Was hat zu geschehen, wenn gar kein T Stempel angebracht wurde ?

Herzlichen Gruß
Anton
 
Baber Am: 18.11.2017 11:06:56 Gelesen: 132368# 121 @  
@ remstal [#120]

Nichts, wenn die Sendung aus dem Ausland kommt, denn woher soll der Postler im Auslieferungsland wissen, dass die Sendung unterfrankiert ist? Das kann ihm nur der Tax-Stempel des Absendelandes sagen.

Gruß
Bernd
 
Journalist Am: 18.11.2017 11:10:41 Gelesen: 132367# 122 @  
@ remstal [#118]
@ Baber [#119]
@ remstal [#120]

Hallo Anton und Bernd und an alle anderen,

wie Bernd vorhin schon richtig erklärt hat, muß heutzutage das Absendeland einen voll ausgefüllten Taxvermerk anbringen. Dabei steht beispielsweise derzeit bei Taxvermerken aus Deutschland unter dem Bruchstrich 90 - diese Zahl ist abhängig vom aktuell gültigen Porto für einen Standardbrief ins Ausland - bei Deutschland derzeit ja 90 Cent. Über dem Bruchstrich steht das fehlende Porto, wie Bernd ja auch schon geschrieben hat. Dies geschieht aber nur stichprobenartig, da eine vollautomatische Kontrolle über Maschinen nicht machbar ist (Ausnahme Niederlande und Dänemark teilweise).

Zumindest beim Eingang nach Deutschland kann ich sagen, daß ohne komplett ausgefüllten Taxvermerk kein Nachentgelt erhoben wird. Umgekehrt dürfte es bei vielen Ländern heute genauso sein. Zusätzlich kommt bei uns ja noch dazu (gilt vermutlich auch in umgekehrte Richtung - also ins Ausland) das viele Zusteller gar nicht mehr wissen, wie ein Taxvermerk zu berechnen ist.

Weiter kommt heute dazu, daß die Post oft gangfolgesortiert wird. Die Maschinen sind aber nicht in der Lage diese Blaustiftvermerke zu erkennen bzw. auszusortieren, so daß der eventuell fitte Zusteller auch hier ein Nachentgelt erheben könnte, da er die Sendung erst beim Einwerfen in den Briefkasten sieht.

Viele Grüße Jürgen
 
remstal Am: 18.11.2017 11:33:54 Gelesen: 132363# 123 @  
@ Baber [#121]
@ Journalist [#122]

Bernd und Jürgen,

danke für Eure Antworten. Ich gehe einig, dass ohne den T Stempel mangels Wissen im Empfängerland ein Nachporto nicht erhoben werden kann. Das müsste auch schon früher so gewesen sein. Grund für meine Frage ist dieser Brief von 1920 aus der Schweiz nach Deutschland. Der Expressbeleg ist mit Sicherheit unterfrankiert, die Eiltaxe betrug damals 30 Cts + das Auslandsbriefporto mindestens 25 Cts. Kein T der Schweiz,trotzdem in D mit 85 taxiert. Zum Einen also zu Unrecht taxiert ? Zum Andern lässt sich die Höhe des Nachportos nicht erklären. Einfach eine falsche Behandlung in Deutschland ?

Viele Grüße Anton


 
Journalist Am: 18.11.2017 13:16:20 Gelesen: 132341# 124 @  
@ remstal [#123]

Hallo Anton,

die aktuelle Situation lässt sich nicht so einfach auf frühere Zeiten zurück übertragen - hier hat das ganze teils noch etwas anders funktioniert bzw. soll anders funktioniert haben (die damaligen Verträge sahen auch noch anders aus), aber hier bin ich kein Spezialist - da müssen andere ran - die Deine Frage vermutlich besser beantworten können.

Viele Grüße Jürgen
 
Baber Am: 18.11.2017 13:46:07 Gelesen: 132334# 125 @  
@ remstal [#123]

trotzdem in D mit 85 taxiert

Könnte es ein, dass damals der Expressbote extra bezahlt werden musste und daher die Gebühr von 85 Pfg erhoben wurde?

Ich erinnere mich an Belege, wo auf Expressbriefen extra ein Aufkleber drauf ist "Botenlohn bezahlt", damit er nicht noch einmal kassiert wurde.

Gruß
Bernd
 
remstal Am: 18.11.2017 15:28:29 Gelesen: 132317# 126 @  
@ Baber [#125]

Hallo Bernd,

ein interessanter Gedanke, vielleicht kann ich das noch weiter aufklären. Auf jeden Fall vielen Dank !

Gruß Anton
 
briefefan (RIP) Am: 18.11.2017 18:27:39 Gelesen: 132287# 127 @  
@ remstal [#123]
@ Journalist [#122]

dass ohne den T Stempel mangels Wissen im Empfängerland ein Nachporto nicht erhoben werden kann. Das müsste auch schon früher so gewesen sein.

Nein, zumindest in den 1960er Jahren hatte die Deutsche Bundespost Dienstwerke, in denen in andereren Ländern gültige Gebühren für Briefe nach Deutschland standen. Diese Informationen kamen vom Weltpostverein. Mit dieser Unterlage konnte die Post Nachgebühren für eingehende Auslandssendungen berechnen und einziehen.

Damals mussten nach innerdienstlichen Vorschriften der Post ab und zu an einem Tag alle eingehenden Sendungen aus dem In- und Ausland auf die richtige Freimachung geprüft werden. Dafür war das genannte Dienstwerk dann nützlich. Diese Prüfung hatte wahrscheinlich den Sinn, dass die Postbenutzer nicht auf den Gedanken kommen sollten, portogerechte Freimachung könnten Sie sich ersparen.

Grüße von briefefan.
 
wuerttemberger Am: 19.11.2017 07:09:15 Gelesen: 132223# 128 @  
@ remstal [#123]

Des Rätsels Lösung ist die unterstrichene Ortsangabe Grosskemnat. Dieser Ort lag/liegt gute 2,5 km außerhalb von Kaufbeuren und somit dürfte wohl Eilbestellung im Landzustellbezirk erfolgt sein.

Diese kostete damals 100 Pfennig. Es war nur ein Teil vorausbezahlt und somit wurde der Rest vom Empfänger erhoben.
 
remstal Am: 19.11.2017 09:19:04 Gelesen: 132201# 129 @  
@ briefefan [#127]
@ wuerttemberger [#128]

Ganz herzlichen Dank für Eure Interpretationen. Ich sehe schon, die Auslegung ist nicht so einfach. Die Erläuterung mit der Eilbestellung im Landzustellbezirk ist einleuchtend.

Schöne Grüße remstal
 
Totalo-Flauti Am: 19.11.2017 09:39:36 Gelesen: 132179# 130 @  
Liebe Sammlerfreunde,

am 2.1.1935 verwendete der Absender eine Mi P 199I. Die zur Portoherabsetzung für Fernpostkarten 1932 herausgegebene Postkarte verlor ihre Gültigkeit zum 30.06.1934. In Göttingen schien die ungültige Karte noch nicht aufgefallen zu sein. Man hätte Sie ja dem Absender zurücksenden können. Jedenfalls wurde in Leipzig das 1 1/2 fache der Gebühr (Porto und Nachgebühr) von 6 Pfennigen vom Empfänger erhoben.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Bautenfünfer Am: 11.05.2018 02:14:08 Gelesen: 120858# 131 @  
@ merkuria [#110]

Hallo,

ich habe da etwas ähnliches:

Eine Postkarte von Garmisch nach Shanghai, auf der Vorderseite mit einer 8 Pf Marke beklebt. Datum 5.8.31



Das war wohl zu wenig, denn auf der Rückseite ist dann Nachporto aufgeklebt worden.


 
GSFreak Am: 09.10.2018 22:11:37 Gelesen: 111661# 132 @  
Hier eine 7 1/2 Pf. Ganzsache (P 110I), verwendet am 09.10.1918 als Fernpostkarte nach Görlitz, geschrieben in Warmbrunn. Entwertet mit ovalem Bahnpoststempel Hirschberg - Grünthal (Schlesien). Ab 01.10.1918 betrug allerdings das Porto für eine Fernpostkarte 10 Pf.. Somit war Nachgebühr fällig ("Porto"). Erhoben wurde 3 Pf. (einfacher Fehlbetrag, aufgerundet).



Gruß Ulrich
 
Sachsendreier53 Am: 28.11.2018 10:14:07 Gelesen: 109469# 133 @  
DDR: Postkarten im Orts- oder Fernverkehr = 10 Pf,

Wegen fehlendem Porto wurden jeweils 15 Pf Nachgebühr fällig.

Aufgrund von Zustellproblemen kamen beide Belege in den Postsack unzustellbar.



193 WITTSTOCK 8.8.1988



25 ROSTOCK 2 / 1.12.1988

mit Sammlergruß,
Claus
 
remstal Am: 22.01.2019 19:15:53 Gelesen: 106843# 134 @  
Dieser Brief vom 31.3.1921 von Konstanz in die Schweiz wurde am Bestimmungsort Herisau mit 20 Rappen taxiert. Es hätten in Deutschland statt 40 Pf 80 Pf frankiert werden müssen. Weiss jemand, ob die 20 Rappen damals umgerechnet 80 Pfennigen entsprachen, das Nachporto betrug ja das Doppelte der fehlenden Taxe.

mit vielem Dank remstal


 
SH-Sammler Am: 23.01.2019 04:26:23 Gelesen: 106801# 135 @  
@ remstal [#134]

Hallo Anton,

die Berechnung der Nachportotaxe ist in mehreren Beiträgen in diesem Forum schon festgeschrieben worden. Das mag dort nach Mathe aussehen, deshalb hier ein Versuch, die Berechnung verständlicher zu umschreiben.

In anderen Worten ausgedrückt berechnet sich die Nachportotaxe folgendermassen: Wieviel "deutsches Auslandporto" fehlt (die Hälfte)? Dieses in Prozent des richtigen "deutschen Auslandportos" = 50%.

Wenn auf einem ausländischen Brief 50% der ausl. Taxe fehlt, wird der gleiche Anteil (hier 50%) auf die Schweizer Auslandbrieftaxe umgerechnet. Heisst: Bei einer AUSLANDBRIEFTAXE Schweiz von 20 Rappen damals, wären die 50% = 10 Rappen. Dieser errechnete Anteil wurde (meistens) verdoppelt und aufgerundet. Die errechnete Zahl von 10 Rappen verdoppeln = Nachporto von 20 Rappen. Beleg stimmt.

Es ist also nicht so, dass die Schweizer Nachportotaxe von 20 Rappen damals 80 Pfennigen entsprochen hätte. Es ist immer der prozentuale fehlende Anteil, umgerechnet auf den normalen Schweizer Inlandtarif. Die gleiche Regelung müsste auch von allen anderen Postgesellschaften weltweit angewendet worden sein, weil dies den UPU Regeln entsprach.

Gruss aus der Schweiz

SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 23.01.2019 04:49:44 Gelesen: 106797# 136 @  
@ remstal [#134]

Hallo Anton,

nachstehend ein weiterer Beleg, anhand dessen ich die Erhebung des Nachportos aufzeigen will. Ich denke zwar, dass ich diese Karte schon mal gezeigt habe, aber hier passt es "einmalig".



Magdeburg nach Schaffhausen, 1880

Berechnung:
Soll Frankatur Postkarte Ausland = 10 Pfennige.
Fehlender Anteil = 5 Pfennige
Sollfrankatur BRIEF ins Ausland (nicht Postkarte) = 20 Pf
Fehlende Taxe (in Prozent) 5 Pf von 20 Pf = 25%

Schweizer Taxe für einen Brief ins Ausland = 25 Rappen
Nun die fehlenden 25% der deutschen Brieftaxe, berechnet an der Schweizer Auslandtaxe = 25% von 25 Rappen = 6¼, links des Wertzeichenaufdruckes notiert.
Diese 6¼ Rappen wurden nun verdoppelt = 12½ Rappen, dann aufgerundet zu 15 Rappen (siehe Beleg)

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
remstal Am: 23.01.2019 09:21:38 Gelesen: 106762# 137 @  
Hallo Hanspeter,

herzlichen Dank für die umgehende Antwort. Ich kann die Berechnung nachvollziehen, aber betrug das Schweizer Auslandsbriefporto damals nicht 40 Rappen ? Korrekt weiter gerechnet, hätte dann das Nachporto 40 Rp. betragen müssen ? Hier also keine Verdoppelung ?

Noch eine andere Frage: Kann es sein, dass Konstanz und Herisau zueinander im Grenzrayon lagen? Luftlinie ca 31 km. ein amtliches Verzeichnis habe ich nicht.

Viele Grüße Anton
 
SH-Sammler Am: 23.01.2019 15:39:29 Gelesen: 106709# 138 @  
@ remstal [#137]
@ remstal [#134]

Hallo Anton,

jetzt hast Du mich auf dem falschen Fuss erwischt. Du hast recht, die AUSLAND-Brieftaxe war ab 01. Febr. 1921 = 40 Rappen, Ich habe in der falschen Kolonne geschaut. Ich bitte für die falschen Angaben um Entschuldigung, ich möchte sie am liebsten nachträglich noch anpassen.

Wie sieht das jedoch nun mit der Berechnung aus? Das Nachporto sollte, wie Du schreibst, 40 Rappen betragen. Unterfrankierte Briefe aus dem Ausland mussten bis 1975 immer mit der Verdoppelung des errechneten Betrages nachtaxiert werden. Der Fehler könnte deshalb passiert sein, weil unterfrankierte Inlandbriefe, also Schweizer Briefe ab Dez. 1895 bis 1925 mit der einfachen Taxe berechnet wurden.

Der Grenzbereich ist sicher ebenfalls eine Betrachtung wert. Die Brieftaxe betrug ab 01. Mrz. 1921 = 25 Rappen. Nur liegt Herisau mit über 31km ausserhalb des Grenzbereiches. Wieviel hätte denn ein Brief in den Schweizer Grenzrayon von Deutschland aus gekostet? Im Buch “Der Schweizer Grenzrayon” von Hilmar Sturm ist die Taxe von Mai 1920 bis 31. Mrz. 1921 mit 40 Pfennig aufgeführt, was bei Deinem Brief genau der verklebten Taxe entsprechen würde. Für einen in Konstanz wohnenden Absender ist die Version des Grenzrayon daher absolut nachvollziehbar. Dummerweise hat es der Schweizer Postler gemerkt, dann aber trotzdem einen Berechnungsfehler mit dem Faktor 2 gemacht.

Insgesamt ist Dein Brief also doch recht interessant. Danke für das Zeigen. Und für mich gilt: wieder etwas gelernt. Ich muss die Kolonnen bei mir besser auseinander halten, damit in Zukunft keine Verwechslungen mehr geschehen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
remstal Am: 23.01.2019 17:55:13 Gelesen: 106675# 139 @  
Vielen Dank, Hanspeter!

So wird es wohl gewesen sein.

Herzlichen Gruß Anton
 
Porsche-Sammler Am: 24.01.2019 18:49:49 Gelesen: 106583# 140 @  
Hallo,

kann mir jemand erklären, wie bei dieser „Brief-Deckel-Postkarte“ das Nachporto (2,65€) zustande kam?

Dank und Gruß,
Porsche-Sammler


 
Christoph 1 Am: 25.01.2019 14:55:17 Gelesen: 106494# 141 @  
@ Porsche-Sammler [#140]

Ja, kann ich (fast) erklären. Ein Bierdeckel hat nicht die Standard-Maße für einen Standard-Brief. Er zählt als Großbrief. Das korrekte Porto wäre 1,45 € gewesen. Die Post erhebt als Nachentgelt für einen Großbrief eine Gebühr von 2,- € (siehe Broschüre der Deutschen Post "Leistungen und Preise", Link siehe unten [1], Seite 35). Hinzu kommt natürlich das fehlende Porto, in diesem Fall sind das 0,75 €. Korrekt wären also nicht 2,65 € gewesen, sondern 2,75 €. Aber Rechnen ist ja nicht Jedermanns Stärke, vermutlich hat sich der Zusteller um 10 Cent verrechnet.

Viele Grüße,
Christoph

[1] http://www.deutschepost.de/leistungen-und-preise/pdf
 
Journalist Am: 25.01.2019 15:15:35 Gelesen: 106487# 142 @  
@ Porsche-Sammler [#140]
@ Christoph 1 [#141]

Hallo Christoph,

eine perfekte Erklärung bis auf die Ausnahme, dass diese Berechnung nicht vom Zusteller vorgenommen wird, sondern beim Absendebriefzentrum erfolgt und dass man sich dort verrechnet hat. :-)

Der Zusteller soll diesen Betrag theoretisch kassieren, was aber mehr oder weniger selten in der Praxis passiert.

Viele Grüße Jürgen
 
Porsche-Sammler Am: 26.01.2019 20:16:20 Gelesen: 106367# 143 @  
@ Journalist [#142]
@ Christoph 1 [#141]

Vielen Dank für die tolle Erklärung.

Noch ein schönes Wochenende,
Porsche-Sammler
 
Porsche-Sammler Am: 27.01.2019 07:34:58 Gelesen: 106320# 144 @  
Hallo,

ist dieser Brief mit Nachporto versehen ?

Wenn ja, wie hoch ist es, bzw. wie setzt es sich zusammen?

Kann leider die blaue Schrift nicht entziffern.

Viele Grüße,
Porsche-Sammler


 
StefanM Am: 28.01.2019 08:25:06 Gelesen: 106197# 145 @  
@ Porsche-Sammler [#144]

Das sieht mir nicht nach einem Vermerk für ein Nachporto aus. Was es ist, kann ich aber auch nicht sagen. Wie wäre denn das Porto für eine Nachnahme über 1,30 DM im Jahr 1956?

Gruß
Stefan
 
remstal Am: 07.03.2019 13:48:02 Gelesen: 104451# 146 @  
Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier im zutreffenden Thema bin. Trotzdem habe ich eine Frage zu der hier gezeigten Karte. Sie ging am 14.1.1950 von Uttwil in der Schweiz nach Überlingen und war für diese Entfernung richtig mit 15 Rappen freigemacht, da es sich um eine Sendung im Grenzrayon handelte. Das normale Porto für eine Auslandskarte hätte 25 Rappen betragen. Nun musste die Karte nach Tuttlingen nachgeschickt werden. Tuttlingen und Uttwil lagen zueinander aber nicht mehr im Grenzrayon (bis 30 km).

Hätte hier nicht Nachporto erhoben werden müssen, da bei einer Versendung von Uttwil direkt nach Tuttlingen 25 Rappen hätten verklebt werden müssen ?

mfG remstal


 
epem7081 Am: 22.05.2019 13:23:40 Gelesen: 102739# 147 @  
Für mich als naiver Laie (bis ich philaseiten entdeckte) ist es überraschend, dass bei grenzüberschreitendem Postverkehr offenbar im Zielland die Richtigkeit der Portogebührentrichtung (fallweise?) geprüft und gegebenenfalls Nachporto erhoben wird.

Der nachfolgende Brief aus Hohenlimburg nach Davos vom 19.2.1932 war mit 0,25 M wohl nicht ausreichend frankiert. So sah man sich in Davos (da-vos zu leben teuer ist!) veranlasst, hier den Empfänger mit einem Nachporto in Höhe von 1,10 Fr. zu belegen. Immerhin bekam der Veranlagte noch drei weitere Briefmarken auf seine Postsendung und besaß dazu ein postalisch interessantes Sammelstück, das erfreulicherweise kürzlich nun in meinen Besitz gekommen ist. So kann ich das gute Stück hier präsentieren.



mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Silesia-Archiv Am: 22.05.2019 13:37:14 Gelesen: 102734# 148 @  
@ remstal [#146]

Eine interessante Frage, die ich nicht sicher beantworten kann. Aber ich vermute mal dass kein Nachporto nötig war, dass die erste Adresse den Empfänger nicht erreicht kann man ja bei Briefaufgabe nicht unbedingt wissen. Es kommt auch in Deutschland vor dass Briefe oftmals sogar mehrfach nachgesendet werden und es wird kein Nachporto für den erneuten oder weiteren Versand erhoben. Wenn es jemand besser weiß und dies auch belegen kann, lasse ich mich gerne belehren.

Gruß Michael
 
saeckingen Am: 22.05.2019 13:57:14 Gelesen: 102729# 149 @  
Bei der Weiterleitung einer Inlandsendung ins Ausland ist Nachporto fällig. Allerdings im Gegensatz zu einer unterfranierten Auslandssendung wäre in diesem Fall allerdings nur der reine Differenzbetrag als Nachgebühr fällig, kein Aufschlag.
 
Baber Am: 22.05.2019 15:04:08 Gelesen: 102713# 150 @  
@ saeckingen [#149]

Hier ein Beispiel für die Weiterleitung einer Inlandssendung ins Ausland. Die Inlandspostkarte zu 1,00 nach Wien wurde ins Ausland nach München (1,80 S) weitergeletet. Der Differenzbetrag von 80 Groschen wurde dazufrankiert.



[#146]

War eine Weiterleitung im Inland und aus meiner Sicht nicht gebührenpflichtig.

Gruß
Bernd
 
SH-Sammler Am: 22.05.2019 15:36:24 Gelesen: 102704# 151 @  
@ epem7081 [#147]

Hallo Edwin,

Dein Brief hat mich gefesselt. Ich fragte mich, warum denn so viel Nachtaxe bezahlt werden musste. Nach dem Zusammensuchen der damaligen Tarifstufen habe ich dann versucht, die Berechnung des Nachportos nachzustellen. Nachstehend das Ergebnis:

Ich sehe als erstes oben links auf dem Umschlag eine 4 für 4-faches Gewicht.
Der Standardbrief von Deutschland ins Ausland kostete im Jahr 1932 = 30 Pfennig. Bei Übergewicht 30 Pf plus 15 Pf. pro jede weitere 20 Gramm Stufe.

Die Brieftaxe hätte also für die erste Gewichtsstufe 30 Pf. plus 3 x 15 Pf. für die weiteren 3 Gewichtsstufen = total 75 Pfennige betragen, es fehlten also 50 Pfennige.

Wie viel hat damals ein 4-facher Brief aus der Schweiz nach Deutschland gekostet?

Der Standardtarif war 30 Rappen plus 20 Rp. pro jede weitere 20 Gramm Stufe.
Das Schweizer Auslandporto wäre dann 30 plus 3 x 20 = 90 Rappen gewesen.

Nun kommt die Berechnung der Nachgebühr:

Doppeltes fehlendes Porto = 100, multipliziert mit dem schweiz. Tarif von 90. Das Ganze jetzt dividieren durch das deutsche Auslandporto (75) ergibt die Nachgebühr von 120 Rappen.

Und jetzt: Warum sind “nur” 110 Rappen nachtaxiert worden? Hat der Postbeamte anders gerechnet? Oder hatte er keine 10 – er Portomarken mehr auf Lager?
Wir werden es nie erfahren. Aber die Nachtaxe von 1.10 Franken ist ja auch für Davos schon heftig,

meint

SH-Sammler
Hanspeter
 
epem7081 Am: 23.05.2019 12:15:15 Gelesen: 102634# 152 @  
Hallo Hanspeter,

vielen Dank für die Beschäftigung mit dem von mir eingebrachten Brief [#147]. Beeindruckend Dein Rechenexperiment zur Nachermittlung der Höhe der schweizerischen Nachgebühr auf dem in Deutschland gestarteten Brief.

Ich finde es hier und auch an anderen Stellen im Forum atemberaubend was an detailreichem Fachwissen dabei in Erscheinung tritt. Als Laie habe ich mich lange (nur) an den schönen Briefmarken erfreut, aber heute erfahre ich zu manchem Objekt abenteuerliche Hintergrundinformationen. Neue Horizonte tun sich da für mich im Postalischen auf.

Dafür dankt
Edwin

Die nächste Herausforderung an Nachportospürnasen ist schon in Vorbereitung.
 
epem7081 Am: 23.05.2019 12:24:50 Gelesen: 102631# 153 @  
Hier noch eine grenzüberschreitende Nachportoforderung. Diesmal auf einem Brief aus CORCAIGH / Irland vom 19.9.1994 nach Horten in Norwegen. In Horten wurde dann am 24.9.1994 eine Nachgebühr mit 650 Öre reklamiert und die Bezahlung auch mit einer Marke dokumentiert.



Zufällig ein grünes Exemplar - zollgrün?

spekuliert Edwin
 
SH-Sammler Am: 23.05.2019 13:53:48 Gelesen: 102617# 154 @  
@ epem7081 [#153]

Hallo Edwin,

bei Deinem Brief nach Norwegen kann ich keine Berechnung nachvollziehen. Da müsste ich mehr postalische Informationen haben.

Was man jedoch sehr schön sieht, ist die Nachforderung mit dem in Irland geschriebenen T plus der Bruch 12 / 44. Die normale Auslandtaxe der irischen Post wäre also 44 Cent gewesen. Der fehlende Anteil war 12 Cent. Norwegen rechnet wahrscheinlich nicht mehr nach der alten Formel. Auch in der Schweiz wurde die Berechnungsart per 1. Jan. 1976 gewechselt. So wurde (in der Schweiz) eine Bearbeitungsgebühr erhoben plus der einfache, fehlende, umgerechnete Anteil. Das dürfte in ähnlicher Form auch auf Deinen Brief nach Norwegen im Jahr 1994 zutreffen.

Dazu müsste man jetzt wissen, wie hoch die norwegische Bearbeitungsgebühr veranschlagt war. Man müsste auch in Erfahrung bringen, ob die fehlende Taxe einfach oder doppelt nachgefordert wurde. Diese Zahlen habe ich auf die Schnelle auch mit Google nicht gefunden.

Manchmal ist es nicht ganz so einfach, denkt sich

SH-Sammler
Hanspeter
 
Basalt44 Am: 25.05.2019 17:24:26 Gelesen: 102472# 155 @  
@ epem7081 [#153]

Hallo Edwin,

die Berechnung der Nachforderung wurde von SH-Sammler bereits gut erklärt. Die fehlende norwegische Bearbeitungsgebühr betrug vom 1.3.1990 bis 6.1.1997 = 500 Öre. (Norgeskatalogen Postal II, Seite 302, ufrankerte/underfrankerte sendinger). Das Porto für einen Auslandsbrief, A-Post Europa, betrug vom 1.3.1993 bis 5.1.1997 = 450 Öre. Nach der Formel von SH-Sammler ist zu berechnen: 12 x 450 : 44 + 500 = 622 Öre, aufgerundet 650 Öre.

Viele Grüße aus Berlin
Werner
 
SH-Sammler Am: 26.05.2019 16:13:00 Gelesen: 102406# 156 @  
@ Basalt44 [#155]

Hallo Werner,

vielen Dank für Deinen Nachtrag. Es ist immer wieder interessant zu wissen, wie viele Leute die Beiträge lesen und zum generellen Wissen auch beitragen. Dies ist mit ein Grund, dass ich gerne bei philaseiten bin und ebenfalls aktiv mitmache.

Viele Grüsse aus der Schweiz

SH-Sammler
Hanspeter
 
remstal Am: 27.05.2019 19:30:28 Gelesen: 102271# 157 @  
@ Silesia-Archiv [#148]
@ saeckingen [#149]
@ Baber [#150]

Vielen Dank für Eure Beiträge. Ich betrachte die Frage, ob Nachporto zu erheben gewesen wäre oder nicht, bis auf weiteres als nicht abschließend geklärt.
Vielleicht finde ich mal einen weiteren Beleg.

mfg remstal
 
epem7081 Am: 28.05.2019 15:07:07 Gelesen: 102198# 158 @  
@ Basalt44 [#155]

Hallo Werner,

etwas verspätet von mir, aber umso herzlicher vielen Dank für Deine Ermittlung der Nachportogebühr auf diesem Briefwechsel zwischen Irland und Norwegen.

Da zeigt sich einmal mehr wie fit auch bei internationalen Konstellationen die Mitglieder auf den Philaseiten sind. Kaum eine Frage bleibt offen, kaum ein Rätsel ungelöst.

Viele Grüße vom Kraterrand des Nördlinger Rieses sendet
Edwin
 
epem7081 Am: 10.06.2019 21:46:31 Gelesen: 101745# 159 @  
Nachportogebühr ungerechtfertigt - Post ist einsichtig und entschuldigt sich sogar.

Hier kann ich einen interessanten Fall vorstellen, bei dem zu Unrecht eine Nachgebühr erhoben wurde. Auf meinen schriftlichen Einwand erfolgte dann Entschuldigung, Entschädigung und Hinweise an die beteiligten Postämter. Die nachfolgenden Belege sprechen für sich, damit kann ich mir viele Worte sparen: Vielleicht eine unterhaltsame Lektüre?





Hoffentlich nicht zu viel Material aufgetischt.

Mit abendlichem Gruß
Edwin
 
Stempelfreund Am: 15.06.2019 15:37:54 Gelesen: 101590# 160 @  
Gestern eingegangen - eine hübsche Infla-Karte aus Deggendorf vom 23.1.1923 - da das Porto für eine Postkarte am 15.1. von 15 Mark auf 25 Mark gestiegen war, die Karte aber nur mit 15 Mark frankiert, fehlten 10 Mark beim Porto. Die Nachgebühr war der doppelte Fehlbetrag also 20 Mark = 2000 Pfennig. Dies ist mit blau notiert worden.

Da die Karte wohl auf dem Bahnhofspostamt abgeholt wurde, weil ohne nähere Adresse, wurde dort mit dem Stempel PORTO VERRECHNET PA REGENSBURG 2 (BHF) a der Erhalt der Nachgebühr bestätigt.



Die Karte vom Kolonialwarengeschäft Ludwig Braun in Deggendorf ist an den Vertreter der Firma "Van den Bergh" gerichtet. Rückseitig steht: "Wollen Sie mir bitte den Preis für Heißtrank sowie Margarine und Kokosfett umgehend mitteilen. Hochachtend Lud. Braun"

Neben dem Philatelistischen auch ein hübsches Zeitdokument.

Es grüßt der Stempelfreund
 
epem7081 Am: 05.07.2019 00:56:53 Gelesen: 101079# 161 @  
Nachgebühr extrem

Heute möchte ich zwei Fälle von Nachgebühr präsentieren, die gewissermaßen zwei Extremlagen von Informationsdichte verdeutlichen.



Im jüngsten Fall wurde mir im Februar 2019 für ein Buchprojekt ein Angebot übermittelt. Bei offenkundig großer Eile wurde vergessen den Brief freizumachen. Ich konnte dem Absender dann mitteilen, dass ich seinen Brief der Post für "1,40 EUR abgekauft“ habe. Nachdem das zunächst für einen Scherz gehalten wurde, konnte ich auf die fehlende Freimachung und die dementsprechend angefallene Nachgebühr für 1,40 EUR hinweisen. Mit einem Bildband als Entschädigung haben wir uns problemlos arrangiert.



Ganz anders mein zweiter Extremfall. Am 12. November 1946 brachte die Gemeinde Westhausen einen mit 6 Exemplaren zu je 4 Pfennig der AMPOST-Marke von 1945 freigemachten Brief, also mit 24 Pfennig an die Landesversicherungsanstalt in Stuttgart auf die Reise. Offenbar war der Brief nicht ausreichend frankiert und 36 Pfennig Nachgebühr wurden fällig. Die wollte der Empfänger aber nicht zahlen und schickte den Brief zurück.



Das Bemerkenswerte nun findet sich auf der Rückseite, denn der Inhalt wurde am 13.11. entnommen und der Brief anschließend am 14.11. auf die Rückreise geschickt. Da zu diesem Zweck ein besonderer Stempel zum Einsatz kam, darf man wohl daraus schließen, daß diese Entnahme mit Rücksendung seinerzeit durchaus häufiger praktiziert wurde. Interessant sind hier auch noch zwei Varianten von Nachgebührstempeln. Der eine hier fett abgeschlagen informiert kurz und knapp im Rechteckfeld „Nachgebühr“. Der zweite, hier leider nur in einem schwachen Abschlag vertreten, weist im Rechteckfeld hinter dem Wort Nachgebühr eine deutliche Lücke auf. Vermutlich sollte dann in dieses Feld der Betrag der Nachgebühr vermerkt werden? Ersatz für die markante handschriftliche und großformatige Betragsangabe konnte er sicher nicht darstellen. Über allem prangt zudem die klare Anweisung:“Zurück“. Immerhin hat die vermutlich wichtige Nachricht den Adressaten unverzüglich erreicht.

Ich wünsche allen Forumsteilnehmern, dass ihre Botschaften immer unverzüglich ankommen mögen.

Mit mitternächtlichem Gruß
Edwin
 
volkimal Am: 05.07.2019 08:29:51 Gelesen: 101060# 162 @  
@ epem7081 [#161]

Hallo Edwin,

es war früher durchaus üblich, dass Behörden den Inhalt von Nachgebühr-Briefen entnommen haben und den Umschlag dann an den Absender zurück geschickt haben. Dazu wurde entweder ein Stempel benutzt oder der Vermerk wurde handschriftlich aufgebracht. Hier zu beiden Fällen ein Beispiel aus meiner Sammlung. En paar andere Beispiele findest Du beim Thema "Zurück und nachgeschickt".





Bei beiden Briefen betrug das Porto für einen Standardbrief 20 Pfg. Man muss davon ausgehen, dass beide BRiefe schwerer als 20 g waren. Ein Hinweis darauf könnte die handschriftliche "30" oben links auf dem ersten Brief sein. Weshalb der Nachgebühr-Stempel beim zweiten Brief wieder durchgestrichen wurde ist mir nicht klar. Wäre die Nachgebühr falsch gewesen hätte man doch auch die große "30" als Nachgebühr-Betrag durchstreichen müssen.

Ob Privatpersonen diese Möglichkeit auch hatten bezweifel ich. Da kenne ich nur Belege, bei denen wegen der Nachgebühr die Annahme verweigert wurde. Auch das konnte wieder per Stempel oder handschriftlich vermerkt werden.





Viele Grüße
Volkmar
 
alemannia Am: 05.07.2019 09:05:28 Gelesen: 101046# 163 @  
@ volkimal [#162]

Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

Ob Privatpersonen diese Möglichkeit auch hatten bezweifel ich. Da kenne ich nur Belege, bei denen wegen der Nachgebühr die Annahme verweigert wurde. Auch das konnte wieder per Stempel oder handschriftlich vermerkt werden.

Privatpersonen hatten diese Möglichkeit nach meiner Kenntnis nicht.

Rechtsgrundlage dieser Möglichkeit ergab sich z. B. aus der Postordnung vom 30. Januar 1929:

§ 51 V Zahlung der Gebühren

„………Reichs- oder Staatsbehörden können nach der Annahme und dem Öffnen einer Sendung die darauf haftenden Gebühren vom Absender durch die Postanstalt einziehen lassen; dazu bedarf es bei Postkarten und Paketen eines schriftlichen Antrags, bei anderen Sendungen genügt die Rückgabe der Umschläge.“

Hierzu zeige ich noch einen Beleg aus meiner Sammlung:



Gruß

Guntram
 
volkimal Am: 05.07.2019 09:11:44 Gelesen: 101042# 164 @  
@ alemannia [#163]

Hallo Guntram,

super! Vielen Dank für die Eklärung.

Viele GRüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 05.07.2019 09:41:48 Gelesen: 101033# 165 @  
@ volkimal [#162]
@ alemannia [#163]

Hallo Volkmar und Guntram,

danke für die erläuternden Hinweise und das erweiterte Spektrum von Behördenvorgehen. Für mich wieder eine bemerkenswerte Horizonterweiterung.
Ich kann hier gleich noch ein Beispiel umgekehrt für die Annahmeverweigerung eines Behördenbriefes anhängen.



Möglicherweise erwartete Rufus Stimpfle in Dirgenheim bei dieser Gebührenpflichtigen Dienstsache vom Württembergischen Oberamt Neresheim vom 17.10.1933 nichts Gutes. Dass er da für den nicht freigemachten Brief auch noch 12 (Pfg.) Nachgebühr zahlen sollte ging ihm dann doch zu weit. Da hat er rot gesehen (zweimal Stempel Nachgebühr). So musste der örtliche Postzusteller Faas am 18.10. rückseitig dokumentieren: Annahme wegen Portobelastung verweigert. Der satte Stempel: Zurück! wird wohl erst im Postamt Neresheim abschließend aufgebracht worden sein. Ob hier wohl der durchgestrichene Stempel Nachgebühr mit Stempeldatum 18. Okt. 1933 signalisiert, dass letztlich die (staatliche) Behörde von der Nachzahlung befreit war?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
epem7081 Am: 28.07.2019 09:38:58 Gelesen: 100207# 166 @  
Hier kann ich wieder einmal eine Erhebung grenzüberschreitender Nachgebühr vorzeigen:



Der vorstehende Brief vom 24.6.1977 aus 06 SAINT JEAN CAP FERRAT der in die Schweiz zunächst nach 1208 GENEVE gehen sollte, letztlich aber nach 1228 THONEX weitergeleitet wurde, war wohl mit 1,00 F in Frankreich nicht ausreichend frankiert worden. War es die im Werbeklischee angedeutete Trauminsel (PRESQU’ÎLE DE RÊVE), die den Blick auf die portogerechte Frankatur getrübt hatte?

Jedenfalls sah man in der Schweiz die Notwendigkeit, hier eine Nachgebühr zu erheben. Handschriftliche Vermerke machen die Ermittlung der Nachgebühr deutlich. Der Stempel T im Kreis wies ebenfalls auf diesen Vorgang hin. Immerhin waren 60 Rappen zu "berappen", deren Entrichtung oder Einzug mit einer entsprechenden Wertmarke auf dem Brief dokumentiert wurde. Welche Bedeutung der zusätzliche Stempelabschlag ANNULE hat, ist mit nicht bekannt.

Einen angenehmen Sonntag wünscht
Edwin
 
Baber Am: 28.07.2019 09:51:36 Gelesen: 100203# 167 @  
@ epem7081 [#166]

Welche Bedeutung der zusätzliche Stempelabschlag ANNULE hat, ist mit nicht bekannt.

Hallo Edwin,

Offensichtlich war der Empfänger an der angegebenen und an der neuen weitergeleteten Adresse nicht erreichbar. Das Nachporto konnto also nicht kassiert werden. Daher wurde die Nachportomarke ungültig (annulé) gestempelt, sonst stimmte die Portokasse nicht.

Gruß
Bernd
 
epem7081 Am: 28.07.2019 17:15:01 Gelesen: 100162# 168 @  
@ Baber [#167]

Hallo Bernd,

danke für die schnelle Rückmeldung die eindeutige Klärung des Sachverhalts mit der annullierten Nachgebühr.

Gruß
Edwin.
 
London-Dieter Am: 30.07.2019 04:10:02 Gelesen: 100089# 169 @  
Fernbrief von Mannheim nach Grünstadt (Pfalz), (damals zu Bayern gehörend) Postamt Mannheim 1, 31.10.1875.
Einkreis-Stempel mit Ziersternen rechts + links.
Klebezettel mit handschriftlichem Eintrag (Tinte leider verwischt) und Signatur;
handschriftlicher Nachgebührvermerk 14 RPf in blau;
handschriftlicher Nachnahmegebührvermerk über 50 RPf in blau und schwarz.

Rückseite:

Ankunftstempel Einkreis-Stempel Grünstadt (Datum nicht zu entziffern);
Bahnpoststempel der K. Bayer. Bahnpost, Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben + unten (Datum nicht zu entziffern).


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 04:36:00 Gelesen: 100083# 170 @  
Ansichtskarten von Frankfurt (Main) 9 vom 8.8.11 nach Mannheim.
Roter Nachgebührstempel Mannheim 1 * Porto, Unterscheidungsbuchstabe a, 8.8.11;
handschriftlicher Nachgebührvermerk in blau 10 Pfenning, da falsche Frankatur verwendet wurde - Frankfurt/M. gehörte (zumindest zu dieser Zeit ... noch/) nicht zu Bayern.

Vorderseite eine zeitgenössische Ansicht des Platzes am Römerberg.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 05:00:29 Gelesen: 100082# 171 @  
Ein interessanter Beleg:

Aufgabestempel mit Inschrift "K.W. SCHIFFSPOST" im oberen Teil, vom 4.12.1912 nach Mannheim;



im unteren Teil "AUF D. BODENSEE" (hier nicht zu entziffern), aber aus dem Internet nachfolgend die passende Ergänzung:



Abkürzung K.W. = Königlich Württembergische

mit rotem Portostempel Mannheim 1 vom 5.12.1912 und handschriftlich aufgetragenem fettem "T", sowie 10 (RPf) in blau.

Warum eine Nachgebühr erhoben wurde, ist mir rätselhaft. Das Postkarten-Porto zu dieser Zeit war 5 RPf, welche aufgeklebt sind.
 
London-Dieter Am: 30.07.2019 05:46:38 Gelesen: 100078# 172 @  
Eine "Retourkutsche" mit Nachgebührfolgen:

Ansichtskarte von Schriesheim (An der Bergstrasse) mit Maschinenstempel mit 6 horizontalen Strichen vom 10.6.1924 nach Ljubljana (Slovenia) und zurück, da Empfänger offensichtlich unbekannt war.

Der Ankunftstempel ist sehr schwach und nicht vollständig zu entziffern.



Mit Aufkleber "Neznan. inconnu." (unbekannt). Roter Nachgebührstempel "Porto" vom 19.6.1924 Mannheim 1. Grosser "T" Stempel mit Zierrahmen in schwarz und handschriftlichem Vermerk "129".

Handschriftliche Nachgebühr-Änderung von "180", wurde durchgestrichen und reduziert auf "10" in blauer Schrift, weil: tatata ! ...



... Auslandspost die Rücksendung freimachte, durch umseitig aufgeklebte Portomarken. (Vom Postbeamten wahrscheinlich zu spät entdeckt).

Diese wurden mit rotem Stift entwertet. Frage: von wem! - dem Postbeamten in Mannheim, weil er sich darüber ärgerte, zu vorschnell gewesen zu sein? Und dann doch noch 10 RPf verlangte.
 
London-Dieter Am: 30.07.2019 05:55:27 Gelesen: 100076# 173 @  
Portopflichtige Dienstsache;

na?, wenn's doch schon aufgedruck ist !

Stempel Mannheim 2 vom 27.2.1928 vom Bad.(ischen) Amtsgericht Mannheim nach Ludwigshafen am Rhein mit handschriftlichem Nachportovermerk von 8 RPf in blau und einem Nachgebührstempel mit Rahmen.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 06:06:11 Gelesen: 100074# 174 @  
Blauer Stempel "Gebührenpflichtige Dienstsache".

Vom Grundbuchamt Mannheim, mit dem Dienststellen-Stempel versehen, sowie einem handschriftlichem Vermerk 16 (Pfg) in grün - aber: ohne Poststempel!

Könnte es sich hierbei um eine Notmassnahme handeln, bei dem die Dienststelle das fällige Porto durch den Briefträger beim Empfänger einzieht?


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 06:23:57 Gelesen: 100072# 175 @  
Postsache als Postkarte über einzuziehende Gebühr.

Stempel Mannheim 2, vom 1.2.1954 mit rotem Nachgebührstempel und handschriftlichem Vermerk 35 Pf in blau und schwarz - für einen Luft- und Eilbotenbrief nach Athen, Griechenland. Mit ausführlicher Belehrung, unter anderem über die Konsequenzen von Nachgebühren für den Empfänger.

Auf einem Vordruck der Oberpostdirektion (OPD) Karlsruhe, mit der Formular-Nummer 479.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 06:37:58 Gelesen: 100069# 176 @  
Postsache als Postkarte

"Ergänzung der Freimachung von Briefsendungen nach dem Ausland"

Mannheim 2, vom 21.2.1969 mit rotem Nachgebührstempel im Kasten. Auf der Vorderseite mit der Anweisung, wie der Nachgebührvermerk anzubringen ist.
Nachgebühr 40 Pf für einen Luftpostbrief nach Ägypten.

Rückseitig mit Belehrung über die Auswirkungen von Nachgebühren, u.A. mit Bezugnahme auf den Weltpostvertrag.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 06:54:13 Gelesen: 100066# 177 @  
Gebührenpflichtige Dienstsache mit Nachgebühr

Ortsbrief Maschinenstempel mit Werbeeinsatz "350 Jahr Mannheim" von Mannheim 2, 1.8.1957. Einzeiliger blauer Stempel "Gebührenpflichtige Dienstsache", roter einzeiliger Stempel "Nachgebühr!". Handschriftlicher Vermerk "10" Pfg.

Wie bereits in einem vorherigen Artikel die Vermutung, dass hier die Dienststelle des Grundbuchamtes die anfallenden Portogebühren vom Empfänger durch den Briefträger einzieht.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 07:15:25 Gelesen: 100060# 178 @  
Auslands-Paketkarte mit Nachgebühr und Aufkleber "Frei von allen Gebühren"

Von Mannheim-Neckarau, vom 14.10.1937 nach Zagreb, Jugoslavien. Roter Oval-Stempel "Gebühr bezahlt"; Schwarzer Durchgangs-Sloganstempel "München - Hauptstadt" der Bewegung" vom 19.10.1937; Schwarzer Ankunftstempel von Ljubljana (schlecht zu entziffern mit "BUREAU D'...") vom 21.10.1937.

Handschriftlicher Vermerk in blau 9 (Pfg).

Aufkleber zweisprachig: "Frei von allen Gebühren" und weiterem Aufkleber "München 3 (Bhf.)" mit zweiter Zeile "Innsbruck 2" (angeschnitten).



Rückseite:

Ankunftstempel Zagreb vom 25.10.1937 auf blau entwerteten jugoslavischen Gebührenmarken, sowie einem darunter hervorschauenden Rest eines 2-sprachigen Stempels in schwarz. (Wahrscheinlich ein Grenzüberschreitungs-Stempel in lateinischer und kyrillischer Schrift).


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 07:30:40 Gelesen: 100056# 179 @  
Auslands-Paketkarte mit Nachgebühr

Von Mannheim-Waldhof, Datum unleserlich, nach Zagreb, Jugoslavien. Roter Oval-Stempel "Gebühr bezahlt"; Schwarzer Durchgangs-Sloganstempel "München 3 - Hauptstadt" der Bewegung" vom 7.11.1937; Schwarzer zweisprachiger Ankunftstempel von Zagreb "POST CAR.MAGAZIN" vom 10.11.1937 und weiterem schwarzem, schlecht zu entzifferndem Stempel "BUREAU D' ..." (vermutlich Grenzübertritt-Stempel".

Handschriftlicher Vermerk in blau 13 (Pfg).



Rückseite:

zweisprachiger Ankunftsstempel Zagreb 2, vom 13.11.1937, sowie entwerteten jugoslavischen Gebührenmarken.


 
London-Dieter Am: 30.07.2019 08:13:52 Gelesen: 100052# 180 @  
Drucksache mit "Annahme Verweigert" und Nachgebühr.



Von DARMSTADT am 24.7.1906 nach Baden, Schweiz. Fa. Brown & Boverie.
Blauer "T" Vermerk mit "5" (Rappen?) durchkreuzt. Schweizer Nachgebühr-Marke 5 Rappen überstempelt "UNGÜLTIG".

Mit zweisprachigem Aufkleber "Annahme verweigert." in grün.

Zweiter handschrifticher Vermerk in blau mit "5" und schwarzem "T"-Stempel, handschriftlich geaenderter Anschrift "Mannheim-Käferthal" (= Sitz der Hauptverwaltung Brown & Boveri & Cie. - BBC) - interessanterweise nicht zurück nach Darmstadt.



Auf der Rückseite:

Ankunftstempel BADEN (AARGAU) vom 25.04.1906, handschriftliche Notiz "nicht angetroffen" und einer weiteren Notiz daneben, sowie dem Ankunftstempel MANNHEIM-KÄFERTHAL vom 27.04.1906.

Am nächsten Tag (28.04.1906) wurde der rote Porto-Stempel für eine Nachgebühr abgeschlagen, in Verbindung mit dem 2. Nachgebührvermerk auf der Vorderseite.
 
wuerttemberger Am: 30.07.2019 12:45:57 Gelesen: 100009# 181 @  
@ London-Dieter [#180]

Dir ist der gleiche Fehler passiert, wie dem Postbeamten vor 113 Jahren. Die Drucksache sollte ins badische Käferthal an einen Mitarbeiter der schweizer Firma Brown & Boverie gehen. Der Postler sah Baden und Schweiz und das reichte ihm, um die Drucksache in den Postsack Richtung Basel zu stecken. In der Schweiz hat man natürlich die Unterfrankatur für eine Auslandsdrucksache sofort erkannt und mit 5 Rappen nachtaxiert. Im schweizerischen Baden war zufällig auch der Hauptsitz der oben genannten Firma, aber dort wurde der Adressat natürlich nicht angetroffen.

Vielleicht hat jetzt ein Mitarbeiter der Firma oder ein Postbeamter die Adresse mal richtig gelesen und ist draufgekommen, dass die Drucksache eigentlich ins badische Käferthal bei Mannheim gehört, denn dort gab es auch ein Werk der Firma. Kurzerhand wurde Baden und Schweiz gestrichen und Mannheim notiert und die Drucksache ging zum richtigen Empfänger. Der sollte auch noch 5 Pfennig Nachporto berappen und hat vermutlich die Annahme verweigert.

Gruß

wuerttemberger
 
London-Dieter Am: 30.07.2019 14:47:31 Gelesen: 99984# 182 @  
@ württemberger [#181]

Danke für die Aneinanderreihung einer vermutlich anderen Variante der Irrfahrt. Ich bin immer offen für eine 2. Meinung und ich will (kann) Deine Variante nicht ausschliessen.

Wenn ich aber die Handschriften vergleiche, dann sind doch der Name des Empfängers, Baden, Schweiz + Brown Boverie ein und die selbe. Also meiner Meinung nach die Ursprungs-Addresse. Ankunft richtig in Baden, Schweiz belegt auch durch die Nachgebührmarke.

Dort wurde jedoch mit Bleistift Baden und Schweiz durchgestrichen und Mannheim hinzugefügt. (Könnte in der BBC erfolgt sein, nachdem man feststellte, dass dort kein Mitarbeiter mit diesem Namen bekannt war).

Käferthal wurde durch eine weitere Person (3. Handschrift) hinzugefügt, vielleicht in der Poststelle von BBC. Die Reihenfolge lässt sich leider nicht mehr genau nachvollziehen, wann und wie jemand darauf kam, die Drucksache in die Niederlassung in Deutschland zu senden.

Das ist das spannende an diesen alten Stücken. Die steckt man nicht als Neuheit lieblos Album, sondern sie zwingen einen, sich damit auseinander zu setzen. Sie sprechen und erzählen eine kleine Geschichte. In einem Kriminalfall beraten auch verschiedene Mitarbeiter uber den möglichen Tathergang.

Hat jemand vielleicht noch eine weitere Erklärung? Danke im Voraus!
 
epem7081 Am: 02.08.2019 12:31:37 Gelesen: 99691# 183 @  
Hallo zusammen,

Manches schlummert im Verborgenen



Bei der Übernahme einiger heimatkundlicher Belege erschien die vorstehende Karte besonders eigenartig. Offenkundig wurde die eigentliche Meldekarte mit der Zweiten Anzeige über den Stand der Bauarbeiten vom 10.11.1964 mit dem halben Teil eines (Paket-)Adressaufklebers überklebt. Diese Hälfte trug auch den Tagesstempel BENZENZIMMERN / a / 7081 mit Datum 14.11.1964. Hatte sich der Absender möglicherweise verschrieben und mit der Überklebung die Rettung seiner amtlichen Karte vornehmen wollen?

Die Spekulation wird durch einen "echten Tiefgang" letztlich beendet und es klärt sich die eigenartige Ausstattung.



Da die Karte mit oder ohne Absicht, auf jeden Fall ohne Postwertzeichen auf den Weg gebracht wurde, löste dies eine Nachgebühr von 45 Pfg. aus. Die Kreisbaumeisterstelle verweigerte lt.handschriftlichem Eintrag des Postzustellers am 12.11. dann die Annahme und die Karte ging zurück an den Absender. Dieser hatte sicher die Nachgebühr zu entrichten, ohne dass seine Karte den Empfänger erreicht hätte. Da kam ihm nun die Idee, mit dem halben Adressaufkleber und ordnungsgemäßer Frankatur den Briefwechsel neu zu starten. Der Eingangsstempel der Kreisbaumeisterstelle BOPFINGEN weist dann auch die endgültige Landung beim Adressaten für den 16. NOV. 1964 aus.

Hier gilt die Erkenntnis: Man muß den Dingen auf den Grund gehen.

Schönes Wochenende wünscht
Edwin
 
epem7081 Am: 29.02.2020 19:29:24 Gelesen: 92333# 184 @  
Hallo zusammen,

heute wieder einmal ein grenzüberschreitender Beleg für die Nachportoexperten. Der Brief ist heute bei mir mit (vollständigem?) Inhalt angelangt und bringt aktuell 12 Gramm auf meine Küchenwaage. Fällt vielleicht das Format mit 17 x 13 cm etwas aus dem Rahmen?



Offenkundig wurde wohl nach der Aufgabe des Briefes bei POSTE ROMA FERROVIA am 11. März 1963 eine mit 30 Lire unzulängliche Frankierung festgestellt und mit dem schwarzen Stempel T 36/CENT.ORO dokumentiert. Soll vielleicht die 47 für das anfängliche Gewicht des Briefe stehen?



Ganz dienstbeflissen wurde bei der Ankunft in Berlin am 15.3.1963 ein roter Kastenstempel Nachgebühr aufgebracht und nun sollte kassiert werden. Das war gemäß handschriftlichem Eintrag auf der Rückseite offenkundig nicht möglich:" Empf. nicht angetroffen. / Nachricht hinterlassen / 15/3 (Name)". Erledigt werden konnte dann die ganze Angelegenheit laut handschriftlicher Anmerkung beim roten Stempel am 28.3.1963.

Welcher Betrag nun eigentlich nacherhoben wurde wird uns aber leider nicht konkret überliefert.

Hier sind nun die Nachportoexpertengefragt.

Schönes spannendes Wochenende erhofft sich
Edwin
 
epem7081 Am: 27.03.2020 17:28:33 Gelesen: 91444# 185 @  
Hallo zusammen,

"Was passiert mit nicht ausreichend frankierter Post?"

diese Frage hat sich vielleicht schon mal dem Einen oder Anderen gestellt. Kompetent beantwortet wurde sie in meiner heutigen Tageszeitung "Rieser Nachrichten/Augsburger Allgemeine" im Interview mit Lea Binzer durch Erwin Nier, Pressesprecher bei der Post.



Diesen Artikel gebe ich gerne zur abendlichen Unterhaltung weiter.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Edwin
 
saeckingen Am: 27.03.2020 18:03:41 Gelesen: 91438# 186 @  


Postkarte aus Herrsching vom 25.9.1905 an einen Angehörigen der Feld-Kompanie von Schlichting, Ost-Afrika. Die Truppen, die an der Niederschlagung des Maji-Maji Aufstandes in Deutsch-Ostafrika beteiligt waren, genossen keine Feldpostfreiheit. Die Karte hätte also ganz normal zum Inlandstarif von 5 Pf. freigemacht werden müssen. Daher wurde als Nachporto 10 Pf. (doppelter Fehlbetrag) mit Blaustift notiert. Die Karte lief über das Marine-Postbüro in Berlin und kam am 21.10.05 laut Ankunftsstempel in Dar-es-Salaam an. Dort wurde als Zielort Muansa am Viktoriasee vermerkt und die Karte über Zanzibar (26.10.05) nach Mombasa/Britisch Ostafrika geschickt und von dort mit der britischen Ugandabahn nach Kisumu/Britisch Ostafrika (1.11.05) an den Viktoriasee transportiert. Über den Viktoriasee ging es dann per Schiff wieder nach Deutsch Ostafrika, wo die Karte am 16.1105 in Muanza ankam.
In Deutsch Ostafrika wurde der Nachportovermerk von 10 Pf. gestrichen und durch 7 ½ Heller, dem Äquivalent in der in DOA gültigen Rupien/Heller Währung, ersetzt.

Grüße
Harald
 
Lars Boettger Am: 27.03.2020 18:18:15 Gelesen: 91433# 187 @  
@ epem7081 [#184]

Hallo Edwin,

der schwarze italienische Stempel T 36/CENT.ORO gibt den Fehlbetrag in der UPU-Verrechungseinheit Goldfranken an. Möglicherweise entsprechen die "47" dem vom Empfänger zu erhebenden Nachporto. Bin aber kein Experte für Nachtaxierungen, was die Nachkriegszeit angeht.

Beste Grüße!

Lars
 
fogerty Am: 01.04.2020 16:53:44 Gelesen: 91265# 188 @  
Dieser Brief ohne Inhalt, noch verschlossen, gibt mir Rätsel auf. Nachporto, dann anscheinend doch wieder nicht, vielleicht fällt jemandem was dazu ein?



Grüße
Ivo
 
Stempelfreund Am: 07.04.2020 16:34:17 Gelesen: 91016# 189 @  
Hallo,

heute zeige ich eine Postkarte vom 24. Mai 1951 von Bautzen nach Nadelwitz bei Bautzen, mit 10 Pfg. freigemacht. Die Karte erhielt einen Stempel Nachgebühr und mit blauem Stift notiert eine 3 für 3 Pfennig einzuziehende Nachgebühr. Eine Postkarte im Fernverkehr kostete zu der Zeit 12 Pfennig, die Nachgebühr beträgt das 1,5 fache des fehlenden Betrages. Nun ist die 3 mit Bleistift gestrichen, der Hinweisstempel Nachgebühr jedoch nicht.

Es stellt sich die Frage, wurde die Nachgebühr gestrichen, da Nadelwitz (heute ein Stadtteil von Bautzen) noch zum Ortsverkehr zählte und damit 10 Pfennig Porto ausgereicht hat? Der Ortsverkehr rechnete doch auch für das Landzustellgebiet. Leider finde ich nichts dazu, ob Nadelwitz zum Landzustellgebiet von Bautzen gehörte. Kommunal war es damals der Gemeinde Baschütz zugeordnet.

Hat jemand genauere Kenntnis von den dortigen Postverhältnissen um 1951?



Grüße vom Stempelfreund
 
Lars Boettger Am: 07.04.2020 18:29:05 Gelesen: 90994# 190 @  
@ fogerty [#188]

Hi Ivo,

es ist kein "Brief" (auch wenn er so aussieht), sondern es sind "Geschäftspapiere" (siehe Stempel links). Wenn ich jetzt von Luxemburg auf Österreich schliessen darf, dann gehört die Sendungsart "Geschäftspapiere" zu den Drucksachen. In der Regel mussten Geschäftspapiere offen aufgegeben werden, hatten eine andere Gewichtsprogression und eventuell niedrigere Portosätze. Entweder beträgt die Gebühr für Geschäftspapiere zu der Zeit nur 1 Schilling oder - was auch gut möglich ist - das Gewicht war höher, als es für einen Brief damals zulässig war. Ich gehe davon aus, dass der T-Stempel irrtümlich abgeschlagen wurde und irgendwann auffiel, dass der Umschlag "Geschäftspapiere" enthielt und dafür 1 Schilling ausreicht. Also wurde der T-Stempel gestrichen und der Umschlag ohne Nachgebühr befördert.

Beste Grüße!

Lars
 
epem7081 Am: 16.04.2020 23:26:32 Gelesen: 90632# 191 @  
Hallo zusammen,

Nachgebühr für eine Postkarte mit Innenleben.

Anläßlich von einem Kuraufenthalt fern der Familie in Kindheitstagen freuten mein Bruder und ich uns natürlich über Post aus dem Familienkreis. Auch Onkel und Tanten waren nicht schreibfaul. Eines Tages gab es im Kinderheim eine gewisse Aufregung.



Für mich war im Mai 1955 die vorstehende Postkarte eingetroffen, frankiert mit 10 Pfg. - dem aktuellen Postkartenporto - für die überraschend eine Nachgebühr gefordert wurde.



Rot prangte der Stempel Nachgebühr quer über der Anschrift und in blau dazu eine große "15". Wie kam das zustande? Des Rätsels Lösung war das "Innenleben der Karte". Unter dem Gruß aus Burgsteinfurt i. Westf. verbarg sich ein kleines Leporello mit weiteren winzigen Ansichten des Städtchens.



Damit hatte die Karte ihre schlichte Unschuld verloren und musste nun als Brief ordentlich freigemacht werden. Peinlich, peinlich. Heute dient sie nun dazu diese kleine Geschichte in diesen Thread einzubringen.

Eine gute erholsame Nacht mit frohem Erwachen am Morgen wünscht
Edwin
 
Eric Scherer Am: 19.04.2020 10:54:31 Gelesen: 90458# 192 @  
Ich habe eine Antwortkarte frankiert zu 15 Rappen, im Dezember 1928 von Frankreich zurück in die Schweiz.

Die 15 Rappen waren zu wenig, 20 Rappen wären richtig gewesen. Der Absender hat daher 25 Französische Centimes zu frankiert. Das Auslandspostkartenporto in Frankreich war damals 90 Centimes. Der Sender hat wohl gedacht, er könnte die fehlenden 5 Rappen mit 90centimes/4 --> aufgerundet gleich 25 centimes bezahlen.

In der Schweiz wurden 30 Rappen Nachporto verlangt. Weiss jemand, wie das Nachporto berechnet wurde?


 
Baldersbrynd Am: 19.04.2020 11:51:12 Gelesen: 90443# 193 @  
Hallo,

Brief aus Roskilde, Dänemark nach Flensburg, gesendet am 7.3.1953.

Porto 60 øre für Briefe bis 20 Gramm, der Brief war in 2. Gewichtstufe, dann fehlt 35 øre.

Der Porto war gültig von 1.7.1952 bis 14.5.1965.

Fehlende 35 øre umgerechnet bis 22 Pf. (Kurs 1 DM = 1,65 DKK) 22 Pf. mal 1½ = 33 Pf. erhöht bis 35 Pf. erhoben bei dem Empfänger.

Der Brief ist auch geöffnet bei der Devisenkontrolle in Flensburg.

Viele Grüße
Jørgen


 
SH-Sammler Am: 19.04.2020 14:57:04 Gelesen: 90417# 194 @  
@ 8049home [#192]

Hallo 8049,

da der Antwortteil der Postkarte nicht korrekt frankiert war, wurde die vorhandene Schweizer Teilfrankatur vom französischen Postbeamten nicht anerkannt.

Dafür wurde die französische Teilfrankatur von 25 Centimes berücksichtigt.

Die Berechnung der Nachportotaxe geht dann wie folgt:

Schweizer BRIEFporto ins Ausland (30 Rp.) dividiert durch die französische BRIEFtaxe in die Schweiz (150 Centimes) ergibt den Faktor 1/5 oder 0,2. Diesen Faktor multiplizieren mit der FEHLENDEN französischen Frankatur (65 Centimes). Diese Zahl verdoppeln = 26, dann aufrunden auf die nächst höhere Stufe (in 5-er Schritten) = 30 Rappen.

Achtung: Auch wenn es eine Postkarte war, wurde das Nachporto "immer" auf der Basis der Brieftaxen berechnet.

Viele Grüsse nach Höngg (8049)

SH-Sammler
Hanspeter
 
Eric Scherer Am: 19.04.2020 20:09:19 Gelesen: 90368# 195 @  
@ SH-Sammler [#194]

Vielen Dank!
 
fogerty Am: 19.04.2020 20:31:14 Gelesen: 90363# 196 @  
@ Lars Boettger [#190]

Etwas spät, ich weiß, mein DANKE !
 
SH-Sammler Am: 20.04.2020 08:47:53 Gelesen: 90285# 197 @  
@ epem7081 [#191]

Hallo Edwin,

ja, diese Leporello – Karten haben es in sich. Auch ich kann eine zeigen, die mit Nachporto belegt ist. Für den Postbeamten mit seinen scharfen Augen ist das halt keine Ansichtskarte mehr, sie wird als Brief taxiert.



“Karte” von Krefeld nach Schaffhausen vom 21. August 1953, belegt mit 20 Rappen Nachporto.

Die Berechnung der Nachportotaxe geht folgendermassen:

Sollfrankatur für Brief aus Deutschland…= 30 Pfennige
Fehlende Frankatur……………………….= 10 Pfennige
Taxe für Brief Schweiz – Deutschland….= 40 Rappen

Berechnung:

Doppelte fehlende Frankatur (= 20) multipliziert mit dem Schweizer Briefporto (40), dann das Ganze dividiert durch das deutsche Auslandbriefporto (30) ergibt 26,67

Nun folgt eine Besonderheit: Ab 01. Juli 1953 wurde die Nachportotaxe in der Schweiz reduziert auf 5/8 des errechneten Betrages. Ab 1959 wurde der “Rabatt” auf 7/10 gesetzt. Diese Rabatte waren aber nur bis 1965 gültig.

Für unsere Leporello – Karte heisst das nun, dass die errechnete Nachgebühr von 26,67 reduziert wurde auf 16,67. Dieser Betrag wurde dann aufgerundet auf 20 Rappen, welche der Schweizer Postbeamte beim Empfänger einziehen durfte.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
epem7081 Am: 04.05.2020 10:22:50 Gelesen: 89662# 198 @  
@ SH-Sammler [#197]

Hallo Hanspeter,

ich bin erst verspätet zur Durchsicht meiner letzten Beiträge im Forum und zu Deiner Antwort gekommen. Umso herzlicher Dir Dank für Deinen Kommentar und das weitere interessante Beispiel. Ich kann mich erinnern, dass in den 1950er und 1960er Jahren solche Leporellokarten vielfach angeboten wurden. Ob es da im Sammlerkreisen wohl noch weitere Entdeckungen gibt?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Marcello Am: 25.05.2020 01:26:18 Gelesen: 88528# 199 @  
Hallo miteinander,

mir ist mal wieder eine P43 zugeflogen.

Des weiteren trägt die Ganzsache einen schönen roten Nachportostempel von Hannover. 

Die P43 verlor wie alle anderen Wertzeichen mit Inschrift Reichspost ihre Gültigkeit am 31.12.1902.

Da sie jedoch am 15.10.1911 verwendet worden war, war sie ja dementsprechend 5 Pfg unterfrankiert und wurde mit dem doppelten des Fehlportos von 10 Pfg in blau handschriftlich und mit dem Nachportostempel erhoben.

Schönen Abend und Grüße
Marcel


 
Cantus Am: 25.05.2020 01:48:54 Gelesen: 88522# 200 @  
@ Marcello [#199]

Hallo Marcel,

ein sehr interessanter Nachporto-Stempel von Hannover; er passt sicherlich gut in die Philastempel-Datenbank.

Viele Grüße
Ingo
 
Marcello Am: 25.05.2020 21:58:48 Gelesen: 88427# 201 @  
@ Cantus [#200]

Hallo Ingo,

wenn ich meine Germaniasammlung auf Vordermann gebracht habe, werde ich mich mal dem Thema Philastempel annehmen.

Heute möchte euch zwei Belege mit Nachporto vorstellen. Schon damals haben es die Leute versucht, die Post zu bescheissen oder versucht, das Porto zu sparen.

Der erste Versuch war es auf einer Ansichtskarte mit einen ausgeschnittenen Ganzsachenwertstempel Bildnis Germania mit Inschrift Germania zu versuchen. Jedoch hat der aufmerksame Postbeamte gut aufgepasst und den Schwindel bemerkt. Die Marke oder vielmehr der Auschnitt wurde mit Blaustift umrandet und mit dem doppelten Fehlporto in blauer 10 ausgewiesen. Das Nachsehen hatte der Empfänger.



Der zweite Versuch war imgrunde wie der erste, jedoch war der Versender etwas cleverer. Er hat den Ganzsachenwertstempel sauber ausgeschnitten, so das man im ersten Moment von einer Marke ausgehen könnte. Auch hier hat der Postbeamte aufgepasst. Das ganze wieder mit Blaustift umrandet und mit dem doppelten Fehlporto in blauer 10 ausgewiesen. Auch hier hatte der Empfänger wieder das Nachsehen.



Schönen Abend und Grüße
Marcel
 
philast Am: 07.07.2020 20:24:09 Gelesen: 86326# 202 @  
Hallo,

anbei ein Brief mit vielen unterschiedlichen Vermerken, für den letztlich 29 Pf Nachporto erhoben wurde. Im einzelnen:

Der Brief wurde in Mannheim am 12.2.32 als Postscheckbrief (handschriftlicher Vermerk unter dem Klebezettel) aufgegeben an das Postscheckamt Karlsruhe und mit wurde mit 6 Pf freigemacht.

Dies war (aus Sicht des Absenders) mehr als genügend. Postscheckbriefe kosteten nur 5 Pf. Allerdings galt dieses reduzierte Porto nur, wenn die vom Postscheckamt ausgegebenen gelben Umschläge verwendet wurden, andernfalls galt der normale Brieftarif.

Der ab dem 15.1.1932 gültige Brieftarif hat bis 20 g 12 Pf über 20 g 25 Pf betragen.

Das Nachporto war mit dem 1,5 fachen des Fehlbetrages anzusetzen, also 12 Pf - 6 Pf = 6 Pf * 1.5 = 9 Pf --> diese Zahl ist zunächst notiert worden (unter dem Gebührenzettel).

Dann wurde der Brief nochmal nachgewogen und man stellte fest, dass der Brief 25 g wiegt (Zahl links neben dem Gebührenzettel) und das Nachporto wurde neu festgesetzt:

25 Pf - 6 Pf = 19 Pf * 1.5 = 28.5 Pf was auf 29 Pf aufgerundet wurde und nach Streichung der Nachportobetrages von 9 Pf ebenfalls auf dem Brief vermerkt wurde.

Fortschrittlich bargeldlos wurde die Nachgebühr dann dem Kundenkonto belastet. Stellt sich nur noch die Frage, ob es damals auch schon eine Extragebühr pro Buchungsposten gegeben hat. ;-)



Die Briefrückseite enthält keine Stempel/Vermerke.

Grüsse
philast
 
Ameise Am: 04.08.2020 23:19:29 Gelesen: 84628# 203 @  
Hallo, heute ein Beleg mit Maschinenstempel Wellen steigend - 6 "GROSSENHAIN / 828 / aa" gestempelt:



Interessant ist hier der kleine Papieraufkleber "Zurück! Unzureichende Freimachung! -.5"
Auch wegen "nur" 5 Pf. ging der Brief gnadenlos zurück!

Viele Grüße Enrico
 
Journalist Am: 20.08.2020 11:35:21 Gelesen: 83710# 204 @  
Hallo an alle,

bei der deutschen Post gibt es scheinbar einen neuen Aufkleber, der zusätzlich zu einen anderen gelben Aufkleber auf der Rückseite plaziert werden soll:



Wer kann von diesem Aufkleber schon echt gelaufene Briefe zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
wer.indja Am: 24.09.2020 20:52:01 Gelesen: 82010# 205 @  
Hallo allerseits,

ich bin weder Schweiz- noch Deutschlandsammler und kenne mich daher auch nicht mit den Regeln für das Nachporto aus. Mir fiel diese Ansichtskarte aus der Schweiz in die Hände, die mit einem Nachportostempel versehen ist. Ich vermute, dass der bereits in der Schweiz angebracht wurde? Das Format der AK war wohl über Standardgröße und daher wäre ein höheres Porto fällig gewesen?



Könnte es sein, dass von der Deutschen Post gar keine Gebühr erhoben wurde? Auch wenn er nicht in meine Sammlung aufgenommen wird, würde mich das interessieren.

Danke für weitere Aufklärung.

Beste Grüße Werner
 
Stempelfreund Am: 13.12.2020 10:11:52 Gelesen: 77962# 206 @  
Hallo und einen schönen Sonntag,

anbei eine Postkarte von Hoya nach Berlin aus dem Jahr 1947. Der Absender hatte das Wort Postkarte gestrichen und handschriftlich Drucksache vermerkt. Bei einem Zusatz von bis zu 5 Worten wäre dies auch zulässig gewesen. Nun hatte der Absender allerdings seinen 5 Worten auch noch das sechste Wort "Hochachtend" als Grußformel zugesetzt. Dies ließ die Post natürlich nicht durchgehen und strich das Wort Drucksache in blau und vermerkte blau 9 Pfennig Nachgebühr, die sich als das 1,5 fache der fehlenden 6 Pfennig für das Postkartenporto errechnete.

Gruß vom Stempelfreund


 
fogerty Am: 10.02.2021 17:02:41 Gelesen: 74305# 207 @  
Ein nicht nicht allzuoft gesehener Freistempel meiner Heimatgemeinde, der hier als Nachportostempel verwendet wurde. Vielleicht kann mir jemand sagen, ob das große T jetzt auch zum Stempel gehört.



Grüße
Ivo
 
Baber Am: 10.02.2021 19:54:40 Gelesen: 74268# 208 @  
@ wer.indja [#205]

Hallo Werner,

Deine Frage könnte man leichter beantworten, wenn Du das Stempeldatum der Karte sagen könntest. Ich kann es auf Deinem scan leider nicht erkennen. Es müßte aber nach dem 1.1.1996 liegen. Ab dem 1.2.1991 untersscheidet die Schweiz nicht mehr nach Postkarten und Briefen sondern nur nach A- und B-Post. Der B-Post-Tarif betrug ab 1.1.96 0,90 Sfr, der A-Post-Tarif 1,10 Sfr. Es fehlten somit 0,10 Sfr auf den B-Posttarif, daher der Tax-Bruch 10/110 (fehlendes Porto/einfacher Auslandsbrief). Wie Du richtig vermutest, wird der Tax-Bruck immer vom Absendeland angebracht. Das Nachporto berechnet das Empfangsland durch die Multiplikation dieses Bruches mit dem Tarif des eigenen Auslandsbriefes. Bei Deiner Karte ist das offensichtlich nicht geschehen.

Gruß
Bernd
 
Journalist Am: 10.02.2021 20:00:10 Gelesen: 74260# 209 @  
@ fogerty [#207]

Hallo Ivo,

wenn die Sendung unterfrankiert wäre, müsste diese schon in Deutschland mit einem Taxstempel versehen worden sein, dieser müsste außerdem ordentlich ausgefüllt sein, das sieht hier aber nicht so aus.

Ich gehe daher davon aus, das der T Teil zum Absenderfreistempel selbst gehört.

Viele Grüße Jürgen
 
wer.indja Am: 11.02.2021 09:45:49 Gelesen: 74170# 210 @  
@ Baber [#208]

Hallo Bernd,

besten Dank für die ausführliche Erklärung. Leider kann ich zum Datum nichts beitragen; es ist lediglich das Tagesdatum 9. lesbar, Monat und Jahr gar nicht. Aber meine Frage ist nun ausreichend beantwortet.

Grüße Werner
 
DL8AAM Am: 06.04.2021 21:25:40 Gelesen: 70854# 211 @  
Nachgebührstempel mit einem Unterscheidungsbuchstaben sind ja nicht zu häufig anzutreffen und diese spezielle Form wurde hier anscheinend auch noch nicht gezeigt:



Postkarte - ursprünglich frankiert mit 10 Pf (Heuss) - von Tegernsee nach 'Wiebrechtshausen über Northeim/Hannover' und mit 15 Pfennig Nachgebühr belegt.

Maschinenstempel (13b) TEGERNSEE aa vom 05.07.1956. Roter Rechteck-Handstempel (35,5 x 12,5 mm) mit dem 'Unterscheidungsbuchstaben' h: " Nachgebühr / h".

Eigentlich wäre die Postkarte mit 10 Pfennig ja richtig frankiert gewesen, wenn es denn auch eine "richtige", normgerechte Postkarte gewesen wäre. Aber:



Zwar hat die Ansichtskarte - zweidimensional betrachtet - Normgröße, aber in der Mitte ist eine kleine "Tasche" eingearbeitet, in der sich eine echte Edelweissblüte befindet. Angedeutet sieht man die Tasche auch als Abdruck auf der "Textseite" der Karte. Deshalb ist die Karte zu dick und entsprach so nicht mehr dem, was die Post unter einer Postkarte verstand, was dann auch die Nachgebühr auslöste.



Beste Grüße
Thomas
 
Briefuhu Am: 20.04.2021 19:54:16 Gelesen: 69837# 212 @  
Hier ein Brief aus Österreich vom 16.03.2004 abgestempelt Zustellbasis Korneuburg an den ÖAMTC in Wien, mit einer Nachentgelt Marke auf der 1,05 Euro eingetragen sind.



Schönen Gruß
Sepp
 
GSFreak Am: 30.04.2021 12:38:18 Gelesen: 69253# 213 @  
Die 12 Pf. Ganzsachenkarte P 962 war am 03.08.1949 schon über ein Jahr lang nicht mehr gültig und der Abgangsstempel (Ortswerbestempel SAALFELD (SAALE) 2 wurde daher auch neben dem Wertstempel abgeschlagen. Als Nachgebühr war das 1,5-fache des letztlich fehlenden Portos fällig: 18 Pf.. Eigentlich hätte der Wertstempel noch blau eingerahmt werden müssen.



Beste Grüße
Ulrich
 
Altmerker Am: 06.05.2021 21:35:37 Gelesen: 68735# 214 @  
Hallo,

ich habe da einen Beleg aus dem Vatikan von einem Absender, der hätte wissen müssen. So fielen dann 5,80 Euro beim Adressaten an. Interessant auch der Klebestreifen aus Düsseldorf.

Freundliche Grüße
Uwe


 
saeckingen Am: 07.05.2021 06:32:11 Gelesen: 68676# 215 @  
@ Altmerker [#214]

Bei diesem Brief fiel kein Nachporto an. Der anfallende Zoll bzw. die Einfuhrumsatzsteuer wurde durch die Post per Nachgebührverfahren beim Empfänger eingezogen.

Alternativ hätte der Brief auch beim Zoll zur Abholung gelagert werden können und der Empfänger musste dann selbst zum Zoll, die Verzollung vornehmen und die Gebühren bezahlen. Dann hat der Zoll in Vertretung der Post die Zustellung (mittels Übergabe) vorgenommen.

Ich durfte das auch schon beim Düsseldorfer Zollamt machen.

Grüße
Harald
 
fogerty Am: 17.05.2021 22:13:28 Gelesen: 67891# 216 @  
Diese Postkarte der Polizeidirektion Salzburg ging am 27.4.1944 als Portopflichtige Dienstsache von Salzburg nach Lana in der damaligen Operationszone Alpenvorland. Den Zusatz-Rundstempel A /d würde ich mir gerne erklären lassen.



Grüße
Ivo
 
Quincy Am: 17.05.2021 23:04:32 Gelesen: 67876# 217 @  
Postkarte, abgestempelt in Kircubbin bei Portavogie, Grafschaft Antrim, Nordirland, am 27. Juli 1925 auf GB MiNr. 128X, mit Ziel St. Louis, Missouri, USA.

Beim Umladen in New York wurde offenbar ein fälliges Nachporto von 2 Cent festgestellt, was dann in St. Louis in Missouri eigezogen und mit einer Portomarke quittiert wurde. Soweit meine Vermutungen. Für den hexagonalen Stempel unter der US-Portomarke habe ich keine Erklärung. Kann da jemand helfen bzw. meine Vermutungen bestätigen oder korrigieren?



Gruß
Hans-Jürgen
 
ChristianSperber Am: 18.05.2021 00:57:39 Gelesen: 67861# 218 @  
@ fogerty [#216]

Hallo Ivo,

das ist der Durchlaufstempel der Auslandsbriefprüfstelle München (Kennbuchstabe d), die u.a. für Italien zuständig war.

Gruß
Christian

[1] Horst Landsmann: Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg. 2. Auflage, 2019
 
ChristianSperber Am: 18.05.2021 01:06:35 Gelesen: 67860# 219 @  
@ Quincy [#217]

Hallo Hans-Jürgen,

die Postkarte hätte 1 1/2 d gekostet [1]. Das Sechseck ist der Taxvermerk aus Großbritannien, mit dem die Postverwaltung im Bestimmungsland auf die unzureichende Frankatur hingewiesen wurde.

Soviel auf die Schnelle

Christian

[1] Michael Furfie: British Civilian Postage Rates of the 20th Century. 2000.
 
volkimal Am: 25.05.2021 20:34:17 Gelesen: 67199# 220 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief vom 27.9.1968 ging an eine Bekannte meiner Eltern, die in Bad Hofgastein Österreich Urlaub machte. Als der Brief dort ankam, war Frau Lengemann aber schon nach Golling an der Salzach weitergereist. Am 30.9. wurde der Brief postlagernd dorthin weitergeschickt.



Mit 50 Pfg. war der Brief als Auslandsbrief bis 20 g portogerecht freigemacht. Wieso aber in Golling an der Salzach Portomarken im Wert von 350 Groschen aufgeklebt wurden ist mir nicht klar. Musste 1968 in Österreich ein Brief beim Nachsenden erneut freigemacht werden?

Folgendes habe ich bei Philaseiten bzw. in einem alten Österreich-Spezial-Katalog herausgefunden. Porto eines Briefes bis 20 g:

Inlandsbrief: 200 Groschen
Auslandsbrief: 350 Groschen
Nachgebühr Inlandsverkehr: Doppelter Portofehlbetrag
Postlagergebühr: 50 Groschen

Die einzige Idee, wie ich auf diesen Betrag komme ist folgende: Der Brief wurde innerhalb Österreichs nachgesandt. Es wurde dennoch das Porto von 350 Groschen für einen Auslandsbrief aufgeklebt? In dem Fall würde aber die Postlagergebühr von 50 Groschen fehlen.

Die Rechnung auf der rechts Rückseite scheint nicht von der Post zu stammen. Dort steht 60 x 7 = 420 + 300 = 720.

Wer kann sagen, wie die 350 Groschen bei den Portomarken zu erklären sind?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.05.2021 11:45:52 Gelesen: 66662# 221 @  
@ volkimal [#220]

Hallo zusammen,

beim Thema "Österreich Nachportomarken auf Belegen" schreibt Christian Sperber zu diesem Brief:

Als der Brief in der Pension in Bad Hofgastein ankam, war der Empfänger schon nach Golling abgereist.
Der Pensionswirt war so freundlich, den Brief nachzusenden, wußte aber keine Adresse in Golling, also schickte er ihn postlagernd.

Porto wollte er aber dafür nicht ausgeben und warf den Brief einfach in den Briefkasten. Ich bin der Meinung in Bad Hofgestein wurde ein Tax Stempel angebracht, der unter den Nachportomarken schlummert. Der Inlandsbrief hätte damals 2,00 S geskostet, als Nachporto das 1,5 -fache also 3,00 S. Die 50 Groschen sind wie schon richtig gesagt die Postlagergebühr.


Das bedeutet, dass die Informationen im Michel Österreich Spezial (1993) falsch sein müssen. Zumindest zu dem Zeitpunkt des Briefes im Jahre 1968 müsste es also zur Nachgebühr 1,5-facher Fehlbetrag heißen müssen. Im Katalog ist aber der doppelte Portofehlbetrag angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
iholymoses Am: 06.06.2021 13:12:55 Gelesen: 66027# 222 @  
Hallo,

dieser Brief landete vor ein paar Tagen in meinem Briefkasten:



Der Postbote hat aber das Nachporto nicht eingefordert - eventuell Corona-bedingte Kontaktvermeidung?

Interessant der Stempel "Postwertzeichen ungültig", was für die 80 Pf (!) Marke (Mi.-Nr. 1702) korrekt erkannt wurde.

Schönen Sonntag wünscht
Reinhard
 
bedaposablu Am: 18.08.2021 18:04:24 Gelesen: 61212# 223 @  
Hallo miteinander,

heute in meinem Aufbereitungshaufen gefunden:



Auf den ersten Blick ein abgeschnittener A4-Briefumschlag mit einem AFS Maritime Treuhand, aber darunter ein rechteckiger Stempel, nicht klar abgeschlagen, und nur mit einer Lupe identifizierbar. Ich habe lange gerätselt und ihn dann aber hier gefunden [1].

Jürgen kennt ihn, aber schon 10 Jahre früher, und ohne seine Ausführungen hätte ich weiter gerätselt. Vielen Dank!

BZ 20 hat solch einen Stempel:



NL Produktion BRIEF / Hamburg Zentrum / AGB-Prüfer / am 03. FEB. 2012 / Entgelt nachentrichtet

Da es sich um einen A4-Brief handelt, betrug das Porto 1,44 € (oder 1,45 €) anstelle der 0,90 € laut AFS und es war Nachporto fällig.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter

[1] http://jolschimke.de/label/nachentgeltversuche-bei-der-deutschen-post-ag.html
 
Journalist Am: 14.12.2021 11:27:43 Gelesen: 54726# 224 @  
@ Journalist [#91]

Hallo an alle,

nachdem der obige Versuch positiv ausgegangen war, aber 14 Tage vor der bundesweiten Einführung von einem Controller, der von der Praxis nicht viel Ahnung hat, doch noch gestoppt wurde, wurde dies nun vor circa 2 Monaten aus der Mottenkiste befreit und soll nun doch flächendeckend umgesetzt werden.

Dazu existiert sogar schon eine allgemeine Anweisung für alle Zusteller in Deutschland.

Der erste Beleg dazu wurde mir nun dieser Tage als Bild zugeschickt:



Das Verfahren ist ähnlich, aber in einigen Details doch anders, näheres dazu folgt noch.

Wer kann hier schon solche Belege zeigen ?

Die Einführung scheint noch nicht überall umgesetzt worden zu sein, das spezielle Vordruckpapier soll erst dieser Tage geliefert worden sein.

Wenn dies nun flächendeckend funktionieren sollte, wären die bisherigen Blaustiftvermerke Postgeschichte.

Viele Grüße Jürgen
 
Stefan Am: 22.01.2022 17:51:10 Gelesen: 51644# 225 @  
@ Journalist [#224]

Wer kann hier schon solche Belege zeigen ?

Mittlerweile liegen die ersten Nachportobelege vor, welche mittels Automatenmarke der Poststationen frankiert wurden. Das Thema Nachporto war ursprünglich nicht beabsichtigt und kam eher zufällig zustande.



Nachportosendung vom 18.01.2022, belegt mit einem Entgelt von 1,55 Euro für eine postseitig unzulässige Frankatur; die Sendung wurde am 19.01.2022 in der Filiale eingelöst



Nachportosendung vom 21.01.2022, belegt mit einem Entgelt von 1,55 Euro für eine postseitig unzulässige Frankatur; die Sendung wurde am 21.01.2022 bei dem zustellenden Postboten eingelöst

Der absendende Sammlerkollege hatte beide Briefe erstmals Anfang Januar in einen Briefkasten der Deutschen Post AG eingeworfen. Leider kamen die Briefe ohne orange farbene Codierung (auf der Briefumschlagvorderseite, unterhalb der Empfängeradresse) beim Empfänger an. Daraufhin wurden die Sendungen erneut eingeworfen (um darüber den Nachweis zu erhalten, dass die Sendung auch tatsächlich gelaufen ist). Die bearbeitende Briefsortieranlage erkannte die erneute Verwendung der Automatenmarke und schleuste die jeweilige Sendung entsprechend aus. In beiden Fällen wurde der Matrixcode der ATM mit einem Stift markiert.

Gruß
Stefan
 
iholymoses Am: 14.04.2022 19:51:10 Gelesen: 45954# 226 @  
Vor 62 Jahren wurde der Versuch mit Rabattmarken zu "frankieren", mit 30 Pf Nachgebühr (interessanter Stempel in rötlicher Farbe) belegt:



Abgestempelt in LAUCHHAMMER in Brandenburg am 15.2.1960.

Fröhliche Ostern
Reinhard
 
jmh67 Am: 15.04.2022 10:49:56 Gelesen: 45865# 227 @  
@ iholymoses [#226]

Keine Rabatt-, sondern Sparmarken. Die wurden z. B. an Schulkinder verkauft, in vorgedruckte Hefte eingeklebt, und mit einer beklebten Seite konnte man dann ein Sparkonto eröffnen oder in ein solches einzahlen. Aber postgültig waren die natürlich auch nicht.
 
saeckingen Am: 19.08.2022 15:49:00 Gelesen: 36146# 228 @  
Nachfolgender Brief wurde am 3. April 1939 in Mombasa/Kenya nach St. Louis/USA verschickt.

Frankiert wurde er mit 5 Exemplaren des 15 Cent Wertes König George V der Britisch Ostafrika & Uganda Protektorate. Diese Marken waren zu diesem Zeitpunkt aber schon seit ca. 15 Jahren ungültig.



Die Marken wurden daher nicht gestempelt, sondern mit Rotstift umrandet als ungültig gekennzeichnet und ein Taxvermerk von 50 Centimes angebracht. Bei Ankunft in New York wurde ein entsprechender Nachportvermerk von 10 Cents angebracht und der Brief dann nach St. Louis weitergeleitet.

Grüße
Harald
 
Baber Am: 19.08.2022 20:36:28 Gelesen: 36114# 229 @  
Wer kann die 15 Pfg Nachporto erklären?

Die Karte wurde am Hechtsee bei Kufstein/Österreich nach Landshut in Bayern geschrieben und mit 10 Groschen für Österreich richtig frankiert, aber am 21.7.1929 in Kiefersfelden/Deutschland in den Briefkasten geworfen. Dort galt die Karte als nicht frankiert und wurde mit Nachgebühr belegt. Lt. Michel Postgebührenhandbuch war damls die Nachgebühr im Inland das 1,5-fache der Inlandsgebühr aber mindenstens 10 Pf. Das Postkartenporto betrug 1929 5 Pfg . das 1,5-fache wären 7,5 Pfg, dann wäre die Mindestgebühr von 10 Pfg fällig geworden.

Warum aber 15 Pfg?



Gruß
Bernd
 
Stempelfreund Am: 20.08.2022 10:57:23 Gelesen: 36046# 230 @  
Lieber Bernd,

ab 1.8.1927 war das Postkartenporto 8 Pfennig. Das Eineinhalbfache war dann 12 Pfennige und die Nachgebühr war aufzurunden auf 5-Pfennig-Einheiten, also 15 Pfennig.

Beste Grüße
Christian
 
Baber Am: 20.08.2022 13:30:01 Gelesen: 36037# 231 @  
@ Stempelfreund [#230]

Danke Christian,

dann habe ich im Michel Postgeührenhandbuch das nicht richtig gelesen.

5,5,8,6,6,6 von 1923-1936. Dann liest man flüchtig die 8 auch als 6, da man automatisch von Steigerungen und nicht von Portosenkungen ausgeht.

Gruß
Bernd
 
Briefuhu Am: 09.02.2023 10:29:34 Gelesen: 22372# 232 @  
Ansichtskarte vom 11.08.1953 von Goslar nach Hamburg frankiert mit 10 Pfennig was eigentlich das richtige Porto für Postkarten gewesen wäre.

Es handelt sich hier aber um eine Jux-Karte bei der beim Öffnen der Autotür 10 Ansichten von Goslar gefaltet zum Vorschein kommen, dadurch ist die Postkarte deutlich dicker, deshalb der rote Stempel Nachgebühr und 15 mit Blaustift.



Schönen Gruß
Sepp
 
Totalo-Flauti Am: 23.02.2023 21:43:19 Gelesen: 21977# 233 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief aus Leipzig vom 22.06.1921 nach Basel in der Schweiz wurde nur mit 60 Pfennig (MiNr. 147II) dem Inlandsporto für Fernbriefe bis 20 Gramm freigemacht. In der Schweiz wurde der Brief mit 40 Rappen Nachporto belegt.

Mit lieben sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
saeckingen Am: 19.03.2023 08:24:37 Gelesen: 20927# 234 @  
Diese bildseitig mit 10 Cent frankierte Postkarte ging am 25.11.1931 von Manyoni/Tanganjika nach New York/USA. Das Porto hätte aber 15 Cent betragen, daher erhielt die Karte in Tanganjika den gerahmten Taxe-Stempel, der noch aus deutsch-ostafrikanischer Zeit stammt. Diese deutschen Nachportostempel wurden in Tanganjika/Tansania noch bis in die 1990er Jahre weiterverwendet.



In New York wurde der Duplex Nachportostempel zu 2 Cents angebracht.

Grüße
Harald
 
Martin de Matin Am: 19.03.2023 09:21:37 Gelesen: 20921# 235 @  
@ saeckingen [#234]

Waren die 15 c Porto die Gebühr für eine Auslandspostkarte (die Farbe rot der 15 c würde für eine Auslandsgebühr für eine Postkarte sprechen)? Wurde der Stempel "Printed Matter" vom Absender ignoriert, galt eine Bildpostkarte nicht als Drucksache oder gab es kein extra Drucksachenporto?

Gruss
Martin
 
saeckingen Am: 19.03.2023 09:49:43 Gelesen: 20917# 236 @  
@ Martin de Matin [#235]

Hallo Martin,

ja, 15 Cent wären das korrekte Porto für eine Postkarte gewesen. Wer und warum den Vermerk "Printed Matter" gestrichen hat, kann ich nicht sagen.

Grüße
Harald
 
Eric Scherer Am: 19.03.2023 09:57:04 Gelesen: 20916# 237 @  
Der Vermerk „Printed Matter“ wurde nicht gestrichen sondern aufgestempelt. Auf der Karte war dort ein Strich bereits abgedruckt.
 
saeckingen Am: 19.03.2023 09:59:51 Gelesen: 20913# 238 @  
@ Eric Scherer [#237]

Hallo Eric,

da hast Du Recht! Eventuell hat der Postler den gleichen Fehler gemacht wie ich?

Ansonsten wüsste ich keinen Grund, warum die Karte nicht zu der Drucksachen-Rate von 10 c gelaufen sein soll. Eine bildseitige Frankatur wurde eigentlich geduldet oder war sie sogar zugelassen?

Grüße
Harald
 
GSFreak Am: 20.03.2023 18:21:14 Gelesen: 20880# 239 @  
Hallo zusammen,

hier eine Notganzsache P A77 RPD Hamburg, Ausgabekontrollstempel LÜBECK 2 vom August 1945, Aufgabestempel Maschinenstempel LÜBECK 1, UB bb, vom 25.08.1945 nach Köln-Bayenthal.

Der Ausgabekontrollstempel stellt den alleinigen Nachweis des bezahlten Portos dar. Dies war mutmaßlich dem Bearbeiter in Köln nicht bekannt. So kam zu der eigentlich unberechtigten Nachgebührforderung von 9 Rpf. (6 Pfg. für das angeblich fehlende Porto und 50 % Aufschlag dazu = 3 Rpf.).



Die nachstehend gezeigte Karte (Ausgabekontrollstempel Lübeck 2 vom August 1945, gleicher Absender, gleicher Empfänger, jedoch nun in der Anschrift "Köln/Rhein" stattt wie bei der oberen Karte "Köln-Bayenthal" und wenige Tage zuvor (22.08.1945)) lief dagegen ohne Beanstandung.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 22.03.2023 21:49:31 Gelesen: 20843# 240 @  
Hallo zusammen,

hier ein mit 33 Pf. Nachgebühr belegter Brief vom 26.06.1948 aus BERLIN-STEGLITZ nach Düsseldorf. Am 26.06.1948 war die verklebte 24 Pf.-Marke nur noch zu 1/10 ihres Nennwertes = gerundet 2 Pf. aufzubrauchen. Es fehlten also 22 Pf., um das 24 Pf.-Porto abzudecken.

Die fehlenden 22 Pf. + 50 % ergibt dann die 33 Pf. Nachgebühr. Zusätzlich britische Zensur.



Beste Grüße
Ulrich
 
Totalo-Flauti Am: 26.03.2023 13:08:37 Gelesen: 20811# 241 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier einen Brief aus Leipzig vom 01.07.1957 nach Berlin West. Der Adressat war nicht zu Hause sondern befand sich im österreichischen Schwaz in Tirol.

Der Brief wurde von Berlin weiter gesandt und in Österreich mit 95 Groschen Nachporto belegt. Die 20 Pfennig (Inlandsporto) reichten ja nur für das Porto von Leipzig nach Berlin.

Kann jemand bei dem österreichischen Nachporto helfen, wie es sich zusammensetzt? Vielen Dank für die Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Briefuhu Am: 13.04.2023 20:23:50 Gelesen: 20050# 242 @  
Ortsbrief vom 18.10.1980 innerhalb Bern mit Schweizer Automatenmarke im Wert von 20 Rappen, erforderlich 40 Rappen (laut Michel), deshalb Aufkleber mit Taxvermerk über 70 Rappen. Über diesen Aufkleber habe ich nichts gefunden.



Schönen Gruß
Sepp
 
GSFreak Am: 09.05.2023 09:28:42 Gelesen: 19156# 243 @  
Hallo zusammen,

hier ein Beleg vom 29.06.1946 aus (10b) ZWICKAU (SACHS) 1 nach Augsburg (Amerikanische Zone), freigemacht mit drei 80 Rpf.-Marken der 1. Kontrollratsausgabe. Es ist eine Zehfachfrankatur SBZ (240 Rpf. = portorichtige 24 Pf.), die dort im Gegensatz zu den Westzonen vom 24.06. bis 31.07.1948 gültig war. Erhoben wurden 36 Pf. Nachgebühr, da der Brief am Empfängerort Augsburg als nicht freigemacht behandelt wurde. 24 Pf. + 50 % = 36 Pf.



Beste Grüße
Ulrich
 
Frankenjogger Am: 09.05.2023 10:41:07 Gelesen: 19142# 244 @  
@ GSFreak [#243]

Nachgebühr, da der Brief am Empfängerort Augsburg als nicht freigemacht behandelt wurde. 24 Pf. + 50 % = 36 Pf.

Das ist eine Möglichkeit.

Eine andere Möglichkeit wäre ein Brief über 20 g. Dann hätten 24 Pf gefehlt, was auch zu einer Nachgebühr von 36 Pf geführt hätte.

Anhand des Beleges lässt sich das wohl nicht feststellen.

Viele Grüße,
Klemens
 
GSFreak Am: 09.05.2023 12:06:32 Gelesen: 19124# 245 @  
@ Frankenjogger [#244]

Danke Klemens für die Darlegung einer zweiten Möglichkeit. Zu klären wäre es, wenn der doch auffällige "Nachgebühr"-Stempel entweder Zwickau oder Augsburg zugeordnet werden könnte.

Beste Grüße
Ulrich
 
saeckingen Am: 09.05.2023 13:47:09 Gelesen: 19107# 246 @  
Brief aus Durban/Südafrika vom 4.12.1978 nach Nairobi Kenia. Mit 8 Cent um 2 Cent unterfrankiert und entsprechendem Tax Bruch 2/10 aus Südafrika. In Kenia wurde das Nachporto in KSh 1/20 umgerechnet und mit einem entsprechenden "To Pay" Vermerk ausgewiesen.

Im Karen, einem Stadtteil von Nairobi, wurde die Nachgebühr mit 3 Portomarken zu 40 Cent SG Nr. D33 am 29.12.1978 erhoben.



Grüße
Harald
 
remstal Am: 25.05.2023 08:42:35 Gelesen: 18135# 247 @  
Einen interessanten mit Nachporto belasteten Einschreibebrief zeige ich hier. Von Lörrach (Deutschland) am 12.12.1929 adressiert nach Bern (Schweiz).



Der schwergewichtige Brief war mit 90 Pf. freigemacht. Es wurde nachgewogen und das Gewicht mit 90 g vermerkt, erforderlich wären 115 Pf gewesen. Daher T Vermerk und eine Nachtaxe mit 60 festgehalten. In Bern also 2 Nachportomarken (Ausgabe von 1924) zu 30 Rp. In Bern nicht zustellbar und weitergeleitet an neue Adresse in Riehen bei Basel. Die Portomarken wurden also ungültig gestemmpelt. In Riehen wurde die Nachtaxe mit 60 übernommen, jetzt wurden 2 Portomarken der Ausgabe von 1910 verwendet und der Betrag wohl kassiert.

Warum wurde bei der Aufgabe in Lörrach nicht gleich die ungenügende Frankatur beanstandet? Der Beleg wurde ja wg. Einschreiben sicher am Schalter aufgegeben und der Absender war ja klar ersichtlich.

Der Brief von Lörrach direkt nach Riehen hätte nur 105 Pf gekostet, da die Orte zueinander im Grenzrayon lagen. Dann wäre die Nachgebühr nur 40 Rp gewesen. Was wäre richtig gewesen?

Nicht alltäglich auch die Verwendung von Portomarken zweier verschiedener Ausgaben.

mfg remstal
 
Baber Am: 25.05.2023 12:58:31 Gelesen: 18084# 248 @  
@ Totalo-Flauti [#241]

Hallo,

eine mögliche Erklärung:

Eigentlich fehlen ja 20 Pfg für die Weiterleitung des Briefes nach Österreich, denn das Auslandsporto war damals 40 Pfg. Warum in Berlin T 10 geschrieben wurde, verstehe ich nicht.

Wenn die Österreichische Post das wirklich fehlende Porto von 20 Pfg mit den doppelten Tarif für einen Auslandsbrief von 2,40S multipliziert hat (wie bis 1975 üblich), ergibt die Rechnung 20 x 480 = 960, abgerundet 95 Groschen.

Aber wie gesagt, eine mögliche Erklärung, denn eigentlich müsste sich das Empfangsland an den Tax-Stempel des Absendelandes halten.

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 01.07.2023 21:10:21 Gelesen: 15463# 249 @  
Chaos bei der Post? - Die rechte Hand, weiss nicht was die linke verlabelt?

Hier ein interessanter Beleg aus dem Bereich der Bearbeitung unzureichend frankierter und deshalb zurückgesandter Sendungen:



Quadratischer Umschlag (11 x 11 cm) für eine speziell gedruckte Einladung, die zu etlichen Dutzend versandt wurde. Ursprünglich freigemacht mit dem Standardbriefporto zu 85 Cent.

a) Die Sendung wurde ausgesondert und per Handstempel im Briefzentrum Göttingen entwertet, BRIEFZENTRUM 37 al am 23.06.2023 (Freitag). Da das Format nicht der Norm entspricht, wurde die Sendung mit einem entsprechenden gelben Label ("... unterfrankiert ... bitte 15 Cent nachfrankieren ...") versehen und an den Absender zurückgesandt.

Das heisst die Post forderte - statt dem Standardbriefporto - das Porto für die nächste Portostufe, d.h. für einen Kompaktbrief. Der Absender klebte nun die auf dem Label geforderten 15 Cent nach und gab die Sendungen in einem "Postamt" in 37079 Göttingen persönlich ab. Dort wurde die Nachfrankatur per Handstempel am 28.03.2023 entwertet. Das Label wurde, wie darauf beschrieben, an der Perforation abgezogen, so dass nur noch der rechte Teil des Labels "als Beleg" für eine Nachfrankatur verblieb.

b) Nun fiel wohl beim zweiten Durchlauf im Briefzentrum Göttingen einem anderen Postler auf, dass auf Grund des Formats statt dem Standardbriefporto wohl nicht nur das Porto für einen Kompaktbrief fällig wird, sondern der übernächste Portosatz für einen Großbrief, d.h. 1,60 €. Also wurde ein weiteres gelbes "Nachzuzahlen"-Label ("... es fehlen 60 Cent ...") verklebt und die Sendung ging erneut an den Absender zurück. Dieser ging nun wieder zu einem "Postamt" seines Vertrauenes, dort wurden die nachnachgeforderten 60 Cent gezahlt und per Digitalmarke (Schalterlabel bzw. Postfreistempel; Gerätenummer F1011A2541) am 29.03.2023 nachfrankiert. Das zweite Label wurde ebenfalls abgezogen. Deshalb kleben nun gleich zwei gelbe Reststreifen aus der Nachfrankaturbehandlung übereinander auf dem Umschlag.

c) Am 01.07.2023 ging die Sendung hier nun ein.

Chaos pur... zumindest sollte man als Kunde erwarten können, dass sich die Mitarbeiter innerhalb eines Briefzentrums einig über die Entgelte sind? Dort sollten zumindest ja auch keine Bäckereifachverkäufer die Post machen, sondern "echte" Postler?

Im Absenderort gibt es keine Postfiliale, nur noch einen Briefkasten, d.h. der Absender musste jeweils über 15 km (1-Way) nach Göttingen fahren, um ein "Postamt" aufsuchen zu können, wo a) die selbstklebenden 10 und 5 Cent-Marken gekauft und nachgeklebt und b) per Digitalmarke nachfrankiert werden konnte.

Eigentlich würde ich aber auch erwarten, dass die innovative Einladungskarten-Spezialdruckerei, die ja auch die passenden Umschläge im Set mitverkauft hat, dem Kunden einen Tipp geben sollte, dass das ein ganz spezielles "Sonderformat" eines Briefes ist und man trotz seines kleinformatigen Leichtgewichts das Porto für einen "500 Gramm-Großbrief" verkleben muss. Einem normalen (inzwischen kaum noch briefeversendenden) Otto-Normalverbraucher-Kunde käme es sicherlich niemals in den Sinn, dass das etwas so Abweichendes sein könnte, dass dieser überhaupt auf die Idee kommen würde, dass man eine Extrarecherche zum nötigen Briefproto starten müsse. ;-)

Nur zur Ergänzung: Der Brief mit seinen 110 mm x 110 mm hätte zwar die Mindestmaße für einen Kompaktbrief erfüllt (100 mm x 70 mm), aber nicht Zusatzvorgabe, dass die Länge mindestens das 1,4-Fache der Breite betragen muss. Also bleibt in diesem Fall wirklich nur noch der Großbrief übrig, der zwar die selben Mindestmaße vorgibt, bei dem aber die Vorgabe zum Länge-Breite-Verhältnis entfällt [1].

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.deutschepost.de/content/dam/dpag/images/G_g/Gesamtpreisliste/dp-leistungen-und-preise-01-2023.pdf
 
Baber Am: 02.07.2023 20:56:34 Gelesen: 15345# 250 @  
@ DL8AAM [#249]

Hallo Thomas,

mit dem quadratischen Briefformat hat mein Sohn in München böse Erfahrung gemacht.

Seine zuküftige Frau hatte die Hochzeitseinladung mit viel Liebe und Geschick am PC selbst entworfen, aber leider im quadratischen Format. Als nun alles kuvertiert und frankiert in den Briefkasten geworfen war, dachten beide nun kann die große Tag kommen.

Zu ihrem großen Schreck war der ganze Stoß wenige Tage später in ihrem Briefkasten zum Nachfrankieren. Da nicht wenige Auslandsendungen dabei waren, wurde es richtig teuer.

Da ich 50 Jahre in München gelebt habe und über diese Regelung der Deutschen Post AG Bescheid wußte, hätte ich ihn warnen können, wenn ich es vorher gesehen hätte. Aber über Versandgebühren von Hochzeitseinladungen korrespondiert man halt nicht.

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 02.07.2023 21:26:13 Gelesen: 15336# 251 @  
@ Baber [#250]

Ja, hier war das ebenso, das waren qualitativ hochwertige, individuell gefertigte Einladungskarten eines spezialisierten Anbieter, für einen 60-jährigen Hochzeitstag. Deshalb schaltet man ja auch einen externen Dienstleister ein. Da kommt dann doch kein "normaler" Kunde (ohne entsprechende "Warnung") jemals auf die Idee, dass so etwas, wenn man das dann verwenden will, "irregulär" sind und gleich das doppelte Porto kosten. ;-)

Egal, so entstehen "interessante Belege" für meine Sammlung. ;-)
 
saeckingen Am: 03.09.2023 19:48:52 Gelesen: 11459# 252 @  
Unfrankierter Brief der zweiten Gewichtsstufe von Dar-es-Salaam/Deutsch Ostafrika 2.8.07 nach Dömitz an der Elbe, dort am 31.8. nach Neumünster weitergeleitet. 30 Pf Nachporto mit Blaustift ausgewiesen. 20 Pf Fehlbetrag + 10 Pf für die Nacherhebung.



Grüße
Harald
 
GSFreak Am: 19.09.2023 20:08:13 Gelesen: 10178# 253 @  
Hallo zusammen,

hier eine Notganzsache P A75 RPD Kiel. Als "Ausgabekontrollstempel" ist hier ein Poststellen II Stempel "(24) Grevenkrug / über Kiel" abgeschlagen - sogar zweimal -.

Der nicht den Normmaßen entsprechende Abgangsstempel KIEL 1, UB o, vom 04.12.1945 hat den Zusatz "REICHSPOST" und ist bekanntermaßen erst nach Kriegsende hergestellt (vgl. hierzu den Thread: Thema: Deutsches Reich: Reichspost Stempel nach 1945 verwendet).

Der Ausgabekontrollstempel stellt eigentlich bei dieser Art Karten in der RPD Hamburg/RPD Kiel den alleinigen Nachweis des bezahlten Portos dar. Da hier aber kein Ortstagesstempel sondern ein Poststellen II Stempel vorlag, hat man am Empfängerort Rostock die Karte als unfrankiert behandelt und so kam es zu der Nachgebührforderung von 9 Rpf. (6 Pfg. für das angeblich fehlende Porto und 50 % Aufschlag dazu = 3 Rpf.). Der Nachgebührstempel mit Rahmen (über Postkarte) weist als Besonderheit noch eine kleine "4" unter dem Wort "Nachgebühr" auf.



Beste Grüße
Ulrich
 
fogerty Am: 08.11.2023 19:45:15 Gelesen: 4887# 254 @  
Wie so oft im Urlaub, eine Karte wird geschrieben, frankiert und dann vergessen, im Urlaubsland aufzugeben. Wie hier passiert in Südtirol am Reschensee, zu Hause dann in Hindelang am 10.7.1969 ab in den nächsten Briefkasten!



Grüße
Ivo
 
Briefuhu Am: 13.01.2024 19:42:15 Gelesen: 2812# 255 @  
Glückwunschkarte vom 27.05.1925? von Zywiec (Polen) nach Harburg, frankiert mit Michel Nr. 236 I und 237 I gesamt 15 Grosny. Roter ovaler Stempel Porto Hrb!(Harburg) und 10 oder 20 mit Blaustift.



Schönen Gruß
Sepp
 
iholymoses Am: 25.01.2024 17:45:09 Gelesen: 2288# 256 @  
Hier hatte jemand seine Stempelkarte nicht frankiert und diese wurde dann mit Nachporto belegt, erst fälschlicherweise (in blau) mit 9 Pf (6 Pf als Postkarte + 3 Pf Strafporto). Da dies aber eine Drucksachenkarte war (die Rückseite ist unbeschrieben), wurde das Nachporto (in rot) auf 5 Pf. nach unten korrigiert (3 Pf als Drucksache + 2 Pf aufgerundetes Strafporto):



Einen schönen Abend wünscht
Reinhard
 
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