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Thema: (?) (24) Alliierte Besetzung SBZ Mecklenburg-Vorpommern: Marken bestimmen
Das Thema hat 43 Beiträge:
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uli Am: 29.12.2021 11:14:47 Gelesen: 6420# 19 @  
@ MrGolgi [#14]

Farbbestimmung ist so ziemlich das schwierigste Thema in der Philatelie. Bestimmen bringt nur mit Vergleichsmaterial und viel Erfahrung zuverlässige Resultate, als Neuling ist man chancenlos. Für Tipps zum Vorgehen müssten wir ein paar Dinge wissen: Wie sind die Voraussetzungen und was willst du mit den Marken machen?

Sind die Marken schon bestimmt und du suchst eine Bestätigung oder fängst du quasi auf der grünen Wiese mit unbestimmten Marken an?

Reine Neugier oder großes Interesse am Weitersammeln oder Sammlung/Marken verkaufen?

Gruß
Uli
 
opti53 Am: 29.12.2021 13:44:12 Gelesen: 6383# 20 @  
@ MrGolgi [#14]

Hallo MrGolgi,

viel hängt auch davon ab, wie der vorige Sammler (also in diesem Fall Dein Vater) die Sammmlung strukturiert hat. Wenn also z.B. mehrere Farbvarianten nebeneinander im Album sind, wurde zumindest auf dieses Merkmal geachtet.

Deswegen müssen sie aber noch nicht farbbestimmt sein. Auf jeden Fall die Marken mal umdrehen, und auf der Rückseite nach Prüfstempeln oder Vermerken (hoffentlich mit Bleistift) schauen.

Wenn auch sonst keine besseren Werte in der Sammlung sind, wäre es schon ein großer Zufall, wenn ausgerechnet eine teure Farbe dabei wäre. Bessere Farben sind ja deshalb teuer, weil sie selten sind.

Auch wenn der Michel-Farbenführer nicht wirklich ideal ist, kann man aber trotzdem einen Eindruck davon gewinnen, was der Unterschied zwischen braunrot und bräunlichrot sein soll. Vom Wort her erschließt es sich oft nicht. Manche Farben lassen sich übrigens nur unter der UV-Lampe unterscheiden, bei Tageslicht ist der Unterschied dann nicht unbedingt erkennbar.

Schießlich kann bei gestempelten Marken (z.B. beim frühen Deutschen Reich) auch das Stempeldatum weiterhelfen. Dabei greift eher das Ausschlussverfahren.
In jedem Fall ist genaues Katalogstudium anzuraten. Es sind dort auch Hinweise auf UV-Reaktion (wenn vorhanden) oder Ausgabezeiträume enthalten.

Viele Grüße

Thomas
 
MrGolgi Am: 29.12.2021 15:11:10 Gelesen: 6352# 21 @  
Hallo zusammen,

erst mal ein ganz großes Dankeschön an alle, die hier so hilfreich geantwortet haben. Dafür, dass Briefmarken angeblich ein aussterbendes Hobby sind, ist ja hier sehr viel los. ;-)

Die Sammlung meines Vaters ist schon sehr ordentlich strukturiert, zum Großteil auf Vordruckblättern von Leuchtturm. Er hat die Marken auch in uralten Michel-Katalogen (vermutlich 1970-er Jahre) markiert. Da stehen allerdings völlig andere Bezeichnungen für die Farben und andere Preise. Es gibt dort auch noch nicht so viele Varianten.

Bei einer Marke bin ich ziemlich sicher, dass ich eine wertvolle Variante habe. Da habe ich nämlich in einer Online-Auktion beide Varianten nebeneinander gefunden und konnte direkt vergleichen. Darum auch meine Frage, mit welchen Suchbegriffen ich hier im Forum Abbildungen finden kann.

Also nochmals vielen Dank und Gruß

MrGolgi
 
Lars Boettger Am: 29.12.2021 23:14:25 Gelesen: 6296# 22 @  
@ MrGolgi [#21]

Bei einer Marke bin ich ziemlich sicher, dass ich eine wertvolle Variante habe. Da habe ich nämlich in einer Online-Auktion beide Varianten nebeneinander gefunden und konnte direkt vergleichen. Darum auch meine Frage, mit welchen Suchbegriffen ich hier im Forum Abbildungen finden kann.

Ich möchte um Gottes Willen Deinen Enthusiasmus nicht bremsen, aber es wäre reiner Zufall, wenn Du genau die seltene Farbe hättest. Die Farben werden durch folgende Einflüsse verändert (ich wiederhole nur das von den Vorschreibern gesagte):

- Scannen der Marke -> 1. Veränderung
- Beim Speichern der Bilddatei kann so manches in die Grütze gehen -> 2. Veränderung
- Dein Monitor gibt Bilder nicht farbecht wieder -> 3. Veränderung

Wenn ich Farben beurteilen soll, dann nehme ich eine Tageslichtlampe und meine UV-Lampe nur Hilfe. Für die Farbbestimmung suche ich mir alle anderen Merkmale eine Auflage, außer die Farbe selbst. Die nehmen Prüfer nur, wenn es nicht anders geht.

Ach ja, Markenfarben ändern sich im Laufe der Zeit. Sonnenlicht, Chemikalien, Lagerschäden...

Was ich sagen will - Du brauchst einen Prüfer, der Dir die Farbe bestimmt. Das ist kein Geheimwissen, dass kann man alles lernen, aber es dauert ein paar Jahre (oder Jahrzehnte).

Beste Grüße!

Lars
 
Koban Am: 29.12.2021 23:52:54 Gelesen: 6281# 23 @  
@ MrGolgi [#21]

Sammlungen in Vordruckalben in Verbindung mit uralten Katalogen deuten auf einen Sammler vom Typ "Katalognummernabstreicher" hin. In derartigen Sammlungen "wertvolle" Varianten zu finden ist seeehr unwahrscheinlich.

Erfahrungsgemäss liegen Laien, bei selbstangestellten Vergleichen, mit ihren Einschätzungen fast immer daneben.

Bitte zeige Bilder der vermeintlich wertvollen Marke/n, dann kann Dir auch geholfen werden.

Gruß,
Koban
 
MrGolgi Am: 30.12.2021 09:34:22 Gelesen: 6237# 24 @  
@ Koban [#23]

Hallo Koban,

ein Scan lade ich gerne hoch.

Warum hat die Art, wie ein Sammler seine Marken ordnet einen Einfluss auf den wahrscheinlichen Wert? Mir ist natürlich klar, dass mein Vater nicht gezielt wertvolle Marken gekauft hat. Wie er an die alten Marken gekommen ist weiß ich allerdings auch nicht. Aber wenn man mal schätzungsweise von ca. 100 Marken mit wertvollen Farbvarianten in der Sammlung ausgeht, warum soll dann nicht zufällig eine einzige tatsächlich die wertvollere sein?



1946 Sowjetische Zone Mecklemburg-Vorpommern 12 Pf. Michel Katalog 36

Vielen Dank und Gruß (auch an Lars)

MrGolgi
 
opti53 Am: 30.12.2021 10:54:05 Gelesen: 6213# 25 @  
Hallo MrGolgi,

zumindest sieht man schon mal, dass es sich um Papier y handelt. Das schränkt die Vielfalt schon mal ein. Mehrere Farben gibt es trotzdem.

Wenn Du noch weitere Exemplare der Nr. 36 hast, kannst Du sie ja mal daneben legen. Dann kann man Unterschiede besser erkennen (sogar im Scan).

Viele Grüße

Thomas
 
opti53 Am: 30.12.2021 11:29:04 Gelesen: 6200# 26 @  
@ Koban [#23]

Hallo Koban,

ich finde Deine Aussage schon ziemlich daneben und herabwürdigend. Auch früher hat es schon Sammler gegeben, die sich eingehend mit ihrem Sammelgebiet befasst haben. Auch ich benutze Vordruckalben als Basis, füge aber Ergänzungsseiten ein, wenn erforderlich. Das muss also gar nichts negatives sein. Man hat auf den Seiten der Vordruckalben auch Gelegenheit, Typenbezeichnungen dazuzuschreiben. Das gelingt in Einsteckalben nur mit Zettelchen, die dann schon mal durcheinander geraten können.

Wenn man ältere Sammlungen mit gekennzeichneten Marken begutachtet, sollte man besser auch Zugriff auf alte Kataloge haben, um zu sehen, wie damals die Typeneinteilung war. Sicherlich sind im Laufe der Jahre neue Erkenntnisse hinzugekommen. Philatelie ist halt nicht eine statische Angelegenheit, auch wenn es manchmal so wirkt. Und frühere Generationen hatten halt nur die Informationen, die seinerzeit verfügbar waren. Aber so etwas generell schlechtzumachen ist kein guter Stil.

Viele Grüße

Thomas
 
MrGolgi Am: 30.12.2021 15:38:27 Gelesen: 6159# 27 @  
@ opti53 [#25]

Hallo Thomas,

vielen Dank für den Hinweis auf das Papier. Leider habe ich davon keine weiteren Exemplare.

Die Farbe sieht auf meinem Monitor (werksseitig für Fotobearbeitung kalibriert) etwas dunkler aus als das Original.

Vermutlich ist es dann doch einfach nur rot. :-(

Gruß MrGolgi
 
Pepe Am: 30.12.2021 20:25:36 Gelesen: 6095# 28 @  
@ MrGolgi [#27]

Bitte mal ganz nach unten scrollen, Ähnliche Themen und 'Farben bestimmen' sichten. Dort sind Farbfragen angesagt.

Nette Grüße Pepe
 
MrGolgi Am: 31.12.2021 15:06:26 Gelesen: 6043# 29 @  
@ uli [#19]

Hallo Uli,

um Deine Frage zu beantworten: Es geht um mehrere gut sortierte Sammlungen meines Vaters. Da ich selbst jetzt schon Rentner bin und Zeit habe, möchte ich einige Dinge Aufräumen. Die Sammlungen möchte ich verkaufen um nicht später meine Tochter damit zu belasten die sie vielleicht sonst einfach entsorgen würde.

Mit den Marken beschäftige ich mich jetzt um zumindest eine ungefähre Vorstellung von dem Wert zu haben, bevor ich sie einem Händler anbiete. Mein Vater hat die Marken zwar auf alten Katalogseiten dokumentiert, aber die meisten Varianten, die heute im Michel stehen, sind dort noch nicht verzeichnet.

Vielen Dank und Gruß
MrGolgi
 
achim11-76 Am: 31.12.2021 15:53:29 Gelesen: 6031# 30 @  
Der Händler wird etkaum was dafür bezahlen - die bieten leider auch für Spitzenwerte vllt 3-5% vom Katalogwert, wenn überhaupt. :(
Und Mecklenburg ist ein sehr sehr spezielles Gebiet das muss man mögen und wollen :)

Ich vermute mal, dir geht es hier in erster Linie darum, das die Sammlung vom Vater nicht auseinandergerissen wird und weitergeführt wird, falls du selber nicht sammeln solltest.

Ich selber habe schön öfter die Erfahrung gemacht, das die Erben damit einfach überfordert sind, da wird vllt das eine oder andere Stück aus der Sammlung verkauft, das geht eine Weile gut bis aus Unwissenheit und ohne böse Absicht und weil einfach die Kenntnisse fehlen etwas falsch beschrieben ist, das muss dann nur 2-3 mal passieren, und dann haben die Leute da stumpfe Zähne bekommen.

Das ist dann der Punkt, wo so eine Hinterlassenschaft dann eher zur Belastung wird und wo die Erben das ganze dann einfach nur noch loswerden wollen. Ich selber habe schon einige Male die Erfahrung gemacht, das dann alles für kleines Geld abgegeben wird. Viele freuen sich aber auch, wenn es an jemand geht, der Spass daran hat und es weiterführt, das ist vielen wichtiger, als ein bestimmter finanzieller Erlös. Diese Erfahrung habe ich auch schon einige Male gemacht, von Erben und aber auch bei den eigentlichen Sammlern, die in der Familie keinen Nachfolger haben und zu Lebzeiten dann ihre Sammlung auflösen und verkaufen.

Vielleicht wäre das für dich auch eine Option, das Ganze an jemand für einen obligatorischen Betrag weiterzugeben, der Spass und Freude daran hat.
 
MrGolgi Am: 31.12.2021 18:52:15 Gelesen: 5997# 31 @  
@ achim11-76 [#30]

Hallo Achim,

Mecklenburg ist nur ein sehr kleiner Teil der Sammlungen. Ich arbeite mich gerade durch ein Album Altdeutschland von Baden bis Württemberg. Es gibt aber auch noch Deutsches Reich, Bund und 7 Alben DDR-Ganzsachen.

Mein Plan war mir ein grobes Bild zu verschaffen und es einem Händler anzubieten oder bei einem Großtauschtag des örtlichen Briefmarkenvereins. Ich weiß nur nicht, ob bei so einem Großtauschtag jemand ganze Sammlungen kauft oder ob die Zeit reicht um die im Einzelnen durch zu sehen.

Welche Reihenfolge würdest Du vorschlagen? Erst der Händler oder erst der Verein oder noch etwas anderes?

Gruß MrGolgi
 
achim11-76 Am: 01.01.2022 14:25:56 Gelesen: 5945# 32 @  
Der Ansatz, sich ein grobes Bild zu verschaffen ist nicht verkehrt. Dann weisst du, was da ist und hast eine ungefähre Ahnung, was die Sachen lt Katalog wert sind.

Der Händler wird immer versuchen, so günstig wie möglich einzukaufen.

Wenn es nicht wichtig ist, was die Sammlung bringt und du keine Arbeit damit haben willst, dann ist das ein guter Weg. Wenig Arbeit, aber auch wenig Erlös.

Ein Tauschtag bei einem örtlichen Verein ist auch ein guter Ansatz. Vllt. war dein Vater ja auch in einem Verein, dann sind vllt dort auch Leute, die die Sammlung kennen und auch der eine oder andere, der Interesse an Teilen der Sammlung hat.

Ich denke nicht, das man da dann auch alles auf einmal an den Mann bringen kann. Aber vllt. Teile davon an verschiedene Leute. Aber auch hier gilt, dass man bei einem ganzen Gebiet nicht erwarten kann, das jemand hier dann (nur um mal eine Zahl zu nennen) z.B. 10% vom Katalog bezahlt. Man muss immer bedenken, das nur ein kleiner Teil der Sammlung oder von diesem Gebiet interessant für den Käufer ist und der Käufer sich auch dann viele Dubletten ins Haus holt, die er auch dann erst mal verwerten bzw vertauschen muss, was dann auch oft das Kapital für Jahre bindet.

Am meisten wirst du bekommen, wenn du die Sammlung selber auflöst und verkaufst und nach und nach einzelne Sätze oder Serien, Jahrgänge oder Alben verkaufst, bei Ebay oder Ebay Kleinanzeigen, um mal ein Beispiel zu nennen.

Aber auch hier würde ich mir jemand an die Seite nehmen, der sich mit der Materie auskennt. Vllt. findest du im Verein ja jemand, der dich dabei unterstützt, damit nicht ungewollt etwas falsch beschrieben wird und dann der vermeidbare Ärger mit den Käufern vorprogrammiert ist.

Falls du jemand im Verein finden solltest, der dir dabei hilft, dann frage ihn was er sammelt und gib ihm dann nach und nach immer mal was, das für seine Sammlung interessant ist.

Dich haben die Briefmarken keinen Pfennig gekostet, und auf diese Art kannst du aus der Sammlung wahrscheinlich am Meisten rausholen und beide haben etwas davon.
 
MrGolgi Am: 01.01.2022 17:27:49 Gelesen: 5915# 33 @  
@ achim11-76 [#32]

Hallo Achim,

vielen Dank für Deine Vorschläge/Beratung. Ich bin noch unentschlossen. Mein Ziel ist nicht unbedingt der maximale Gewinn, aber ich möchte auch nicht betrogen werden. Ich werde vermutlich verschiedene Wege probieren. Allerdings einzelne Marken online anbieten werde ich wohl eher nicht. Zum einen wäre das bei der Sammlung ein unglaublicher Aufwand und zum anderen habe ich ja hier gerade erfahren, dass die Beurteilung von Farben nach Scans fast unmöglich ist. Und bei den lohnenden Marken geht es ja oft um Farbvarianten.

Viele Grüße MrGolgi
 
opti53 Am: 01.01.2022 17:42:41 Gelesen: 5911# 34 @  
Hallo MrGolgi,

vielleicht kannst Du Dich ja erst mal auf die Marken konzentrieren, bei denen nicht die Farbvarianten entscheidend sind. Wenn keine weiteren Hinweise da sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die einzige vorhandene Marke gerade die teure Farbvariante ist, eher gering. Aber auch bei anderen von Haus aus besseren Marken ist der Zustand zu beachten. Bei ungestempelten hängt der reale Wert nämlich stark von der Qualität der Gummierung ab. Bei gestempelten Marken, die teuer sind, ist es immer auch möglich, dass der Stempel nicht original ist.
Wenn Du so die Rosinen in der Sammlung findest, hast Du schon die wertbestimmenden Stücke identifiziert.

Neben den Farben gibt es ja auch immer noch weitere Merkmale, die wertsteigernd sein können: Zähnung, Wasserzeichen, Papiersorten, Plattenfehler ... Da kann man sich lange mit beschäftigen.

Viele Grüße

Thomas
 
Lars Boettger Am: 02.01.2022 11:35:42 Gelesen: 5854# 35 @  
@ MrGolgi [#33]

Mein Ziel ist nicht unbedingt der maximale Gewinn, aber ich möchte auch nicht betrogen werden.

Bitte entschuldige ein paar meiner Formulierungen. Ich betrachte bei einer Verwertung einer Sammlung, wieviel ein Sammler investiert hat. Der Idealfall ist, dass der Sammler alle Marken ab einem bestimmten Katalogwert durch einen Prüfer hat kontrollieren lassen. Ein Prüfer stellt zuerst die Frage, ob die Marke echt ist, danach welche Erhaltung sie hat und zum Schluss, ob sie eine Besonderheit wie eine seltene Farbe oder einen Plattenfehler hat. Der Schwellen-Katalogwert ist pro Sammelgebiet unterschiedlich definiert. Bei einigen Sammelgebieten, die besonders fälschungsgefährdet sind, startet er ab 3 Euro.

Hat der Sammler diese Investition nicht getätigt, dann musst Du sie nachholen. Und dann kommen wir schnell zu dem Punkt, wo sich unter einem finanziellen Gesichtspunkt die Verwertung nicht mehr lohnt. Verstehe mich nicht falsch - wenn Du die Zeit investieren willst, um Dich bei jedem Sammelgebiet zum Experten auszubilden, dann "Bravo"! Du hast Dich gerade entschieden, ein unglaublich spannendes Hobby zu beginnen!

Erhaltung: Die wenigsten Sammler haben wirklich auf die Erhaltung geachtet. Sind die Marken gut zentriert, finden sich auf den Marken zentrische Stempelabschläge, womöglich noch von kleinen und kleinsten Orten? Gerade bei Altdeutschland gibt es außerdem viele Fälschungen und Neudrucke. Und jede alte Sammlung, die ich bisher gesehen habe, war jetzt eher unter dem Gesichtspunkt "ich fülle ein leeres Feld" aufgebaut, nicht nach Qualität oder Seltenheit der Abstempelungen. Ich würde Dich bitten, Dir einmal die Einführung eines Kataloges durchzulesen und dann gerade bei den altdeutschen Sammelgebieten zu überlegen, ob hier überhaupt nach den Katalogkriterien gesammelt wurde. Das bestimmt einen guten Teil des Verkaufspreises! Warum bezahlen wir teilweise deutlich mehr als den Katalogwert bei Stücken, die von der Qualität her einwandfrei sind und optisch sehr schön aussehen?

Jeder Käufer stellt sich den von opti53 [#34] genannten Fragen:

Neben den Farben gibt es ja auch immer noch weitere Merkmale, die wertsteigernd sein können: Zähnung, Wasserzeichen, Papiersorten, Plattenfehler ... Da kann man sich lange mit beschäftigen.

Jeder Käufer muss Zeit (und damit indirekt Geld) investieren, damit er die Sammlung verwerten kann. Entweder Du nimmst das Geld in die Hand oder jemand anderes tut es. Dadurch kommen die im Ankauf sehr niedrig klingenden Preise zu stande. Der Käufer muss Experten bezahlen. Er geht ein Risiko ein, sein Geld nicht wieder zu sehen. Wenn Du nicht weist, was Sache ist, dann muss es jemand anders herausfinden. "Betrogen" wirst Du dadurch nicht.

Mein Rat wäre, bei dem Briefmarkenverein in Deiner Nähe anzufragen und mit ihnen das Gespräch zu suchen. Sie werden Dir wahrscheinlich das gleich erzählen, wie wir.

Und zu Deiner Anfrage: Bei Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele Falschstempel, auch auf billigen Marken. Darum ist die Prüfung so wichtig.

Beste Grüße!

Lars
 
achim11-76 Am: 02.01.2022 12:09:58 Gelesen: 5847# 36 @  
Hallo MrGolgi und opti53 [#33], [#34]

Ich muss opti53 da recht geben. Die meisten Sammlungen, wenn es nur eine nach Hauptnummern ist, enthalten nur in den seltensten Fällen teure Varianten, ausser es ist mal eine dazwischengerutscht. Das ist mir auch schon passiert bei SBZ - und meine persönliche Meinung zu den ersten SBZ Jahren ist, das es eigentlich schwieriger ist, eine Marke ohne irgendwelche Fehler zu finden als eine mit Platten oder ähnlichen Fehlern. Wenn man lange genug sucht findet man auch einen Fehler, Abart oder Druckzufälligkeit. :)

Die Wasserzeichen der SBZ sind in den meisten Fällen gut ohne Hilfsmittel sichtbar, da reicht es oft, wenn man die Marke mit der Rückseite schräg gegen eine Lichtquelle hält.

Wenn man aber Farben bestimmen will, ist die einfachste Möglichkeit ein Michel Farbenführer. Dort sind die Farben abgebildet und wie im Michelkatalog auch gleich benannt, und in der Mitte ist ein Loch, wo man die Marke dahinterlegen kann. Wenn die Farbe übereinstimmt zwischen Marke und Farbenführer, hat man auch schon mal einen Anhaltspunkt, ob es sich um eine teure oder billige Farbe handelt.

Was du auch nutzen kannst, ist die Bestimmung vom Vorgänger. Du hast geschrieben, das er auf alten Katalogseiten die Varianten kenntlich gemacht hat. Wenn diese Varianten heute anders benannt sind, dann entweder Google fragen, oder mal genauer im Katalog schauen. Oft steht da im Text oder in den Fussnoten, wie Varianten früher benannt wurden.

Und auch grade bei den verschiedenen Papiersorten ist es oft sehr schwierig, die unterschiedlichen Papiersorten zu bestimmen, wenn man kein Vergleichsmaterial hat oder die unterschiedlichen Varianten noch nie gesehen hat. Es gibt Marken, die sind sehr billig auf z.B. hellgräulichem Papier, und auf gelbichgrauen Papier ist es dann auf einmal die teure Variante. Da sind die Unterschiede wirklich sehr marginal und fast unmöglich zu bestimmen, wenn man noch nie beide Sorten nebeneinander gesehen hat.

Und um die Verwirrung noch perfekt zu machen, als Beispiel die Ausgabe zur Leipziger Messer 1946. Diese gab es in einem Satz der kam geschnitten und gezähnt an die Postschalter. Dann noch mit Normalgummi und mit Spargummi und dann on top noch mit Wasserzeichen und ohne Wasserzeichen, und beim Wasserzeichen gibts dann noch die die steigenden und fallenden Treppenstufen - und das ist jetzt nur eine Ausgabe von vielen, wo das so war.

Du siehst also, SBZ ist ein recht umfangreiches Thema, in das man sich richtig reingraben kann, mal ganz abgesehen von den ganzen Druckfehlern und Farbvarianten, die da noch existieren können.

Ich selber sammle auch SBZ (ich sammle schon seit Kindheits/ Teenagertagen Briefmarken), und in diesem Gebiet gibts auch wirklich viele Stolpersteine. Was man auch nicht unterschätzen darf sind Falschstempel oder nachträglich gestempelte Marken mit rückdatierten original Poststempeln. Hier gilt auch, das man teure gestempelte nur geprüft erwerben sollte, wenn man sich mit Abstempelungen aus der Zeit und dem Gebiet nicht auskennt, denn auch schon früher wurden Stempel gefälscht.

Falls du auch aus dem Rhein-Main-Gebiet bist, schaue ich mir die Sachen gerne mal an. Ich wohne nähe Frankfurt.
 
MrGolgi Am: 02.01.2022 16:44:36 Gelesen: 5794# 37 @  
@ Lars Boettger [#35]

Hallo Lars,

vielen Dank für Deine ausführlichen Ratschläge. Mit "Betrogen" meine ich nicht, dass ein Käufer nur einen sehr kleinen Bruchteil des Katalogwertes gibt. Die Händler-Ankaufspreise sind mir schon klar. Mit "Betrogen" meine ich, dass ein Händler vielleicht erkennt, dass eine Marke einen Katalogwert von 2000 € hat, er mir aber nur 10 % von der 2 € Variante bietet.

Wie mein Vater gesammelt hat weiß ich nicht, aber ich vermute, dass es etwa Deiner Beschreibung entspricht.

Vielen Dank und Gruß
MrGolgi
 
MrGolgi Am: 02.01.2022 17:02:18 Gelesen: 5787# 38 @  
@ achim11-76 [#36]

Hallo Achim,

auch Dir vielen Dank für Deine Tipps. Hinweise auf alte Farbbezeichnungen habe ich noch nicht gefunden. Aber sehr oft gibt es auf den Seiten, die Mein Vater markiert hat auch nur eine Farbe und im neuen Michel 2-4. Wo Du gerade Wasserzeichen erwähnst: Ich habe gerade eine Marke "SBZ Provinz Sachsen Bodenreform" Da steht schon im Katalog das Wz. ist nur schwach sichtbar. Ich sehe ohne Hilfsmittel absolut nichts. Gibt es da einen Tipp?

Ich wohne übrigens im hohen Norden. Aber vielen Dank für das Angebot!

Ich werde mal in dem Briefmarkenverein, zu dem ich Kontakt habe, fragen, ob die einen Farbführer haben.

Viele Grüße
MrGolgi
 
achim11-76 Am: 02.01.2022 17:26:53 Gelesen: 5777# 39 @  
@ MrGolgi [#38]

Diese Marken gibt es einmal auf normalem Papier geschnitten ohne Wasserzeichen und dann einmal gezähnt auf sogenanntem Zigarettenpapier.

Bei dieser Ausgabe ist es wirklich sehr schwer auch mit Hilfsmitteln das Wasserzeichen zu erkennen.
 
MrGolgi Am: 02.01.2022 18:27:25 Gelesen: 5761# 40 @  
@ achim11-76 [#39]

ich habe die auf Zigarettenpapier.
 
MS Sammler Am: 02.01.2022 19:38:13 Gelesen: 5743# 41 @  
@ MrGolgi [#40]

Ob man nun die billige oder teure Variante hat, kann man mit anhauchen testen. Nächstes mal im richtigen unter-Forum fragen.

http://www.dr-michael-jasch.de/pruefnews1.html
 
achim11-76 Am: 02.01.2022 20:53:32 Gelesen: 5727# 42 @  
ABER ACHTUNG !!

Bei postfrischen Marken nur die Bildseite anhauchen und nicht die Gummiseite. Manchmal wird die Gummierung dann blind bzw von glänzend zu matt durch die Feuchtigkeit im Atem.
 
MrGolgi Am: 03.01.2022 09:14:14 Gelesen: 5655# 43 @  
@ MS Sammler [#41]

Vielen Dank, der Tipp hat geholfen. Und bei neuen Fragen werde ich versuchen das richtige Unterforum zu finden.

Gruß MrGolgi
 

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