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Thema: Deutsche Kolonien Deutsch Südwestafrika: Stempel bestimmen
Morenga Am: 16.10.2019 20:30:06 Gelesen: 5176# 1 @  
Unbekannter DSWA Stempel

Guten Tag, ich bin neuer Sammler und bin im Grunde her unfreiwillig dazu gekommen. Es war wegen einem Nachlass. Dieser besteht meist aus Kolonialkarten und Briefmarken. Es ist spannend sich mit der Kolonialmaterie zu befassen, aber für den unbedarften Laien auch schwierig. So bin ich hier gelandet. Ich versuchte einen Stempel zu finden, was mir aber nicht gelang. Vielleicht kann mir jemand hier helfen. Es ist ein Feldpoststempel aus DSWA den ich gerne zuordnen würde.

Vielen Dank im voraus,
Elisabeth


 
bovi11 Am: 16.10.2019 20:44:35 Gelesen: 5167# 2 @  
@ Morenga [#1]

Deutsche Kolonien Deutsch Südwestafrika Aufstandszeit:

Beschreibung: K.D.FELDPOSTEXPED. SWA 23. 2, idealer Abschlag auf philat. Feldpostkarte mit beiges. Postamts-Dienstsiegel SÜDWESTAFRIKA und rs. blauer Siegelmarke K.D.FELDPOSTEXPEDITION SWA. Datiert "Okahandja 28/2 04".



Württembergisches Auktionshaus, Joachim Erhardt GmbH, 70174 Stuttgart, Auktion am 9.11.2019

https://www.philasearch.com/de/i_9228_105875/10185020_Deutsche_Kolonien_Deutsch_Suedwestafrika_Aufstandszeit/9228-A135-8357.html?set_sprache=de&treeparent=CO-10185020&row_nr=11&breadcrumbId=1571251164.6305

[Text und Abbildung redaktionell hinzugefügt]
 
Martin de Matin Am: 16.10.2019 20:50:37 Gelesen: 5164# 3 @  
@ Morenga [#1]

Dieser Stempel wurde gemäß Friedemann/ Wittmann-Handbuch während des Feldzuges gegen die Herero (1904/07) verwendet. Der Stempel mit Stern und a wurde ab dem 4.3.1904 verwendet. Wiittmann bewertete den Stempel mit 25 DM, also keine grosse Seltenheit, aber ich finde solche Sachen geschichtlich interessant.

Gruss
Martin
 
DL8AAM Am: 16.10.2019 21:07:35 Gelesen: 5153# 4 @  
Falls Du Dich näher einlesen willst

Die Postwertzeichen und Entwertungen der Deutschen Postanstalten in den Schutzgebieten und im Auslande von Albert Friedemann von 1921, vollständig (knapp 500 Seiten) downloadbar als PDF [1]. Am besten erst downloaden und von der Festplatte blättern. Online ist das je nach Internetzugang doch sehr hakelig.

Dort findet sich auch Kapitel zu DSWA mit vielen Stempelabbildungen und Erklärungen.



Gruß
Thomas

[1] https://ia800201.us.archive.org/27/items/diepostwertzeich00friedem/diepostwertzeich00friedem.pdf
 
saeckingen Am: 17.10.2019 09:52:42 Gelesen: 5080# 5 @  
Ich habe bei dem gezeigten Stempel ein schlechtes Gefühl. Zumindest auf dem Scan, macht er den Eindruck als ob er gerastert ist und um die Zahlen und Buchstaben noch einzelne Punkte sind. Das ist das Erscheinungsbild eines gescannten und dann gedruckten Stempels.

Es könnte sich, wenn es nicht an Deinem Scan liegt, um eine Fälschung handeln.

Kannst Du mal den ganzen Beleg zeigen?

Ansonsten empfehle ich für Stempel der Deutschen Kolonien den Stempelkatalog [1] der Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen.

[1] https://www.philaseiten.de/philabuch/show/271
 
hajo22 Am: 17.10.2019 12:09:11 Gelesen: 5045# 6 @  
Morenga [#1]

Die Punkte nach "K" und "D" fehlen. Die Stellung des "a" entspricht nicht der Abb. im Stempelkatalog.

Folglich sehr wahrscheinlich falsch, soweit vom scan aus beurteilbar.

hajo22
 
Morenga Am: 17.10.2019 12:38:46 Gelesen: 5033# 7 @  
Zuerst einmal vielen Dank an Alle. Das ging ja flott mit Antworten.

Danke auch für die Literaturhinweise. Die werde ich mir nun zuerst einmal besorgen. Es sind keine Punkte hinter K und/oder D. Durch die Kommentare sensibilisiert habe ich nun auch festgestellt, dass die Ü-Pünktchen bei Südwestafrika auch fehlen. Sudwestafrika steht da. Also sicherlich nur eine Fälschung.

Frage mich nur warum jemand so etwas macht denn es sind doch nur Blanko Stempel auf einer leeren Karte, also keine Briefmarken drunter. Aber ich möchte darüber keine Diskussion entfachen.

Es wurde mir bereits schnell und kompetent bei meinem Anliegen geholfen und ich habe auch schon etwas gelernt dabei. Nochmals vielen Dank an Alle!
 
DL8AAM Am: 17.10.2019 13:53:51 Gelesen: 5014# 8 @  
@ Morenga [#7]

Aber ich möchte darüber keine Diskussion entfachen.

Warum nicht? Wenn die Ideen und Kenntnisse "gut" sind, können wir daraus nur alle etwas lernen ;-)

Frage mich nur warum jemand so was macht denn es

Nur mal wild in die Gegend gedacht: Man könnte fragen, von wann die Fälschung stammt? U.U. waren die Marktwerte zu früheren Zeiten anders, auch kann es die Masse sein. Möglicherweise war die Nachfrage ("Nostalgie") nach kolonianlen Belegen zwischen den Kriegen höher, vielleicht auch in der "Breitensportlichen Schiene" der damaligen Philatelie. Und selbst wenn man nur 100 solcher Belege für "25 DM" losschlagen könnte, ist das schon eine Hausnummer, zumal es damals noch kein Internet gab, wo man schnell an entsprechende Infos kommen könnte. Blanko Feldpostkarten gab es damals sicherlich en gros für wenig Geld. Und wenn man sich keine Arbeit mit einer "Ganzfälschung" (mit Text und Ankunftsstempels) machen wollte, wäre das eine schnelle Möglichkeit.

Wobei die fehlenden Ü Punkte mich erst einmal an eine nichtdeutsche Quelle denken lässt. U.U. waren die mal als Souveniere für alliierte Soldenten in SWA gedacht?

Meine Ideen gelten natürlich nur, wenn es sich denn wirklich um einen "echten" Stempelabschlag handelt und keinen "Druck". Ansonsten würde ich erst einmal an typische Ebay-Dummenfang-Fälschungen von einem "PC-Drucker" denken. Für Nichtsammler mit "politisch nostalgischen" Anwandlungen. Und auch hier sind 100 x 10 € schon Geld. Aber Du schriebst "aus Nachlaß", möglicherweise stammt der dann noch aus "Vor-Ebay-Zeiten". Und das soll jetzt bitte nicht falsch verstanden werden, viele typische philatelistische "Erblasser" sind so alt, da war und ist die "Internet-Durchseuchung" nicht so groß, als wie den unter jungen Hippen. Viele altgediente Sammler streuben sich ja noch heute gegen "PC-Neuerungen" im Hobby. Vielleicht müsste man auch mal einen besseren, hochauflösenden Scan des Gesamtbeleges sehen, um wirre Ideen mit Fakten zu untermauern.
 
Lars Boettger Am: 17.10.2019 18:15:26 Gelesen: 4955# 9 @  
@ DL8AAM [#8]

Diese Falschstempel mit feststehendem Datum werden massenhaft auf Flohmärkten und Ebay angeboten. Du hast recht, was den Preisansatz bei Belegen angeht.

Bei 10 Euro ruft kein Käufer nach einem Attest.
 
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