Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
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DL8AAM Am: 11.12.2012 18:28:02 Gelesen: 543411# 97 @  
@ DL8AAM [#61][#83]

Wir hatten ja gerätselt, wo bzw. welches Briefzentrum für die FRANKIERSERVICE-Vermerke auf den Sendungen aus dem Dunstkreis der "Österreich Werbung" (mit der 'Remailing-Rücksendeadresse' Postfach 3001 in 36243 Niederaula, d.h. beim im IPZ 2) verantwortlich sein könnte. Jürgen Olschimke zeigt im Rahmen der Vorstellung des neuen FRANKIERSERVICE-Formats (Frankierwelle) ein Druck mit diesem Kundenklischee vom Briefzentrum 80 (München) [1]:



Vermutlich stammen sämtliche FRANKIERSERVICE-Frankturen der Geräte 1D05001011 und 1D050001B7 (plus ?) mit diesem Kundenklischee und österreichischen Absendern aus dem BZ 80, macht auch Sinn, liegt ja 'gleich um die Ecke'. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.jolschimke.de/briefzentren/die-vielfalt-des-frankierservice.html#Geschichte-FS
 
DL8AAM Am: 16.01.2013 15:06:55 Gelesen: 541607# 98 @  
@ DL8AAM [#97]

So, und nun in "echt" und nicht nur von Jürgens Seite "geklaut":



Ausschnitt eines C4-Umschlags, Absender ist das "amiamo - Familotel Zell am See" in A-5700 Zell am See (Österreich), frankiert per FRANKIERSERVICE der DPAG im Briefzentrum 80 (München) am 14.01.2013 (22 Uhr), "Kundenklischee" mit Rücksendeangaben an die "Deckanschrift" Postfach 3001 in 36243 Niederaula, eine gute alte Bekannte aus dem Umfeld von DPAGs "GLOBAL MAIL". Kunde der DPAG dürfte aber nicht der Absender selbst, sondern dieser sollte Mitglied in einer Art von "Versendergenossenschaft" um die "Österreich Werbung", der staatlichen 'nationalen Tourismusmarketingorganisation Österreichs' [1], sein, d.h. "Österreich Werbung" hat hier für den Absender das Mailing abgewickelt.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.austria.info
 
DL8AAM Am: 07.02.2013 17:03:07 Gelesen: 540393# 99 @  
@ DL8AAM [#85]

Ist inzwischen bekannt, wer hinter diesen "via Belgien"-Remailing steckt?

Zumindest für die BPI-Lizenznummern. BPI heisst "Belgian Post International" und ist ein Service der belgischen Post (Bpost) für internationale Dienstleistungen u.a. unter der Produktbezeichnung "BPI PRACTIMAIL" [1]. Dabei wird unterschieden zwischen Absendern aus Belgien (Ausschnitte aus der Produktbroschüre [1]):



und Absendern außerhalb Belgiens (d.h. ohne eigene belgische Rücksendeadresse)



Für Letztere kommt eine "konstrierte Deckadresse" nach dem Schema "Postfach + Vertragsnummer" und Ortangabe "1934 EMC Brucargo" zum Einsatz. EMC steht für das "European Mail Centre" (Building 829 C, 1931 Zaventem/Brucargo); Brucargo für BRUssels CARgo, d.h. Frachtflughafen Brüssel.

Weitere BPI-Produktbroschüren unter [2].

Hier nun ein paar weitere aktuelle Beispiele aus meiner Sammlung zur besseren Illustration:



Lizenz- bzw. Vertragsnummer BPI-6455 (Rücksendeadresse "Postach 6455, 1934 EMC Brucargo, Belgien"), leider unbekannter Absender.



Päckchen-Label mit Remailing-PPI, Lizenznummer "BPI-299" mit Rücksendepostfach "PO Box 299" (1934 EMC Brucargo), hinter der etwas schwammigen Bezeichnung 'Custom Print Center' versteckt sich übrigens der niederländische Absender "Vistaprint B.V." (Hudsonweg 8, 5928 LW Venlo).

Es scheint aber auch Nutzer des BPI-Verfahrens geben, die möglicherweise nicht direkt Kunde der belgischen Post sind, sondern den Weg über einen Subdienstleister gehen, ggf. ist [#85] ein solches Beispiel. PPI-Lizenznummer BPI-200 mit Rücksendepostfach 4457 (vergleiche aber [#70], hier passen Lizenznummer "BPI-4457" und "Postfach 4457" wiederum zusammen)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.bpostinternational.com/en/resources/pdf/bpi_guide_oper_practimail_en.pdf
[2]: http://www.bpostinternational.com/en/resources/downloads.html
 
DL8AAM Am: 25.03.2013 18:19:12 Gelesen: 537381# 100 @  
Hier einmal wieder eine Remailing-Sendung, um dieses eigentlich doch sehr interessante Thema wieder etwas wiederzubeleben. ;-)



Eine Sendung der TARGOBANK AG & Co KGaG aus 47026 Duisburg - nach 37085 Göttingen - versendet über Frankreich. Es handelt sich somit um ein ABA-Remailing, dass nach meinem Wissensstand eigentlich doch inzwischen illegal sein sollte (d.h. der Absender in Land A versendet eine 'Inlandssendung' über ein Drittland B), oder hat sich da inzwischen etwas heimlich geändert? Zumindest hat sogar der Absender selbst keine Absenderangabe im Fenster unkenntlich gemacht.

Der eigentliche Grund für das Posting ist aber, dass der Remailing-PPI ('Entgeltbezahltvermerk') hier in einer für mich neuen Form gehalten ist.



Rücksendeadresse "DVE 90692 / 99001 Paris Inter" (bisher kannte ich das nur als "99002 Paris Inter"), hat jemand eine Idee, was DVE 90692 hierbei bedeutet? Finde unter 90692 als mögliche Postleitzahl leider keine Treffer, dass wäre (wenn) etwas im Gebiet von Belfort/Grandvillars?

Weiß jemand näheres zu diesem Beleg?

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 16.04.2013 21:34:15 Gelesen: 536168# 101 @  
@ DL8AAM [#45]

Die Remailing-PPIs ("Entgeltbezahlt"-Vermerke) der Swiss Post International (SPI) scheinen sich in ihrer Form (entweder generell oder nur in diesem Einzelfall) inzwischen etwas zu verändern:



ABC-Remailing (Italien > Schweiz > Deutschland) Sendung des ital. Absenders "European Patent Attorneys de Dominics & Mayer" (Piazzale Marengo 6, 20121 Milano) mit einfachen Entgeltbezahlthinweis "P.P. / CH-8010 Zürich-Müllingen", inkl. neuerdings einem 2D-Datamatrixcode.

Bemerkenswert ist in diesem Beispiel, dass ansonsten, wie normalerweise üblich, keinerlei schweizer Rücksendeadresse angegeben ist, stattdessen ist die echte, italienische Adresse des Absenders im PPI eingearbeitet. Als einziger Herkunftshinweis, für uns Eingeweihte erkennbar, ist klein die Kennzeichnung "SPI MIL 1084 D" angegeben. "SPI" steht dabei für die schweizer Post "Swiss Post International", "MIL" für deren Niederlassung in Milano (Mailand, Italien) und "1084 D" ist eine SPI-interne Identifikation des betreffenden Kunden.

Haben sich etwa zwischenzeitlich, von uns Philatelisten gänzlich unbemerkt, die internationalen UPU-Bestimmungen hinsichtlich der Rücksendeangaben und PPIs für Remailingsendungen geändert? Oder will man die Tatsache des Remailings gegenüber den Empfänger und (für den Fall der Unzustellbarkeit) den rücksendenden Postler verwischen? Ich vermute mal, das viele Postler den Brief dann gleich nach Mailand/Italien, statt in die Schweiz, zurückschicken.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 22.04.2013 15:10:48 Gelesen: 535769# 102 @  
Auch wenn sonst keiner etwas Sagen oder Zeigen möchte, hier hätte ich einmal wieder etwas auffälliges (bzw. berichtenswertes?) aus diesem Bereich:



Werbung der französischen Firma "L'OCCITANE en Provence" (ZI Saint Maurice, 04100 Manosque) nach Deutschland und hier eingeliefert als INFOPOST-Sendung. Trotz der INFOPOST-Welle ist der Remailingcharakter dieser Sendung für uns 'Eingeweihte' aber wieder auf den 'ersten Blick' erkennbar, findet sich neben der langweiligen Welle eine für Remailings (hier der La Poste) typischen Rücksendeangaben auf dem Umschlag. ;-)



Diese Rücksendeverfügung "wenn unzustellbar zurück an / L'OCCITANE / Aut. ID-047/08 / Postfach nr.2083 / 36243 NIEDERAULA" erinnert uns der Form der dort angegebenen Genehmigungsnummer "Aut. ID-047/08" doch sehr stark an die Remailing-PPIs der französischen Post "La Poste". Die Angabe dient hier aber nur als 'Kundennummer', um eventuelle Rücksendungen auch einem bestimmten La Poste-Kunden zuordnen zu können.

Bei Niederaula handelt es sich um den Sitz eines "Internationalen Postzentrums (IPZ)" über das die La Poste dieses Mailing in den deutschen Postverkehr hat eingespeisen lassen. Das "Deck- bzw. Sammelpostfach" 2083 gehört nachgewiesenerweise der La Poste [1], ist mir (und auch Google) aber bisher nicht (auf gelaufenen Sendungen) nachgewiesen gewesen. In dem hier genannten Dokument von La Poste werden übrigens noch weitere Remailing-PPIs (Postage Paid Indicia, d.h. Entgeltbezahltvermerk) inkl. ihrer in den jeweiligen Bestimmungsländern genutzen lokalen Sammelpostfächern und Rücksendevermerken gezeigt:



Mit der Kombination der abgebildeten PPIs mit den Rücksendeangaben lässt sich damit die La Poste-Herkunft eindeutig identifizieren.

Auch, wenn er nicht so schön dekorativ ist, ist dieser Beleg - mit den damit möglich gewordenen Rechercheergebnissen - ein echter "it made my day"-Fund, der jedem mindestens ein schönes, gemeinsames Kristallweizen im Biergarten wert sein sollte!

Beste philatelistische Grüße
Thomas

[1]: http://www.laposte.fr/courrierinternational/fileadmin/entreprise/img/t_l_chargements_VE/Contrat_Destineo_International.pdf
 
DL8AAM Am: 31.05.2013 18:00:18 Gelesen: 533228# 103 @  
@ DL8AAM [#102]

Vom gleichen Absender, aber in einer etwas abgewandelten - dafür aber sehr viel albumfreundlicherer - Form:



Internationales Remailing (Direct Mail) der französischen Post "La Poste" für deren Kunden "L'OCCITANE en Provence" (ZI Saint Maurice, 04100 Manosque) nach Deutschland, versandt als INFOPOST über die DPAG. Mit Absenderangabe "L'OCCITANE / ID-047/08 / Postfach nr.2083 / 36243 NIEDERAULA" im Mai 2013.

Auch hier erkennt man das internationale Remailing nur auf Grund des etwas unscheinbar daherkommenden Niederaulaer Postfaches der französischen Post "La Poste", ansonsten wäre man versucht, hier ein ganz normales 'innerdeutsches' Werbemailing zu erkennen.



Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 04.06.2013 17:45:15 Gelesen: 533029# 104 @  
Hier gleich etwas ähnliches hinterher, ein ausländischer Postdienstleister und Lettershop mit einem Direct Mail/ABC-Remailing.



Ausschnitt eines C4-Umschlages eines Mailings (Katalog) des dänischen Office-Anbieters "LaserTryk.dk A/S" aus 8200 Aarhus, versendet über den schwedischen Postdienstleister " Mailworld AB" (Västberga Allé 9, 126 30 Hägersten, Stockholm).

Eines der Kerndienstleitungen von Mailworld ist die Portooptimierung durch Wahl der jeweils günstigsten 'internationalen' Post für die Einlieferung, von hoheitlichen bis zu nationalen Privatpostanstalten": " By constantly developing our distribution solutions we shall always be able to offer the market's lowest postage prices." und " Mailworld currently cooperates with the majority of European postal operators as well as a number of alternative distribution organisations. Through its unique network, Mailworld can offer comprehensive distribution services for its customers' foreign mail. Examples of International post offices that Mailworld cooperates with: DHL Global Mail & TNT Post. Examples of alternative distribution organisations that Mailworld cooperates with: CityMail Sweden, Selekt Mail & Unipost" [1].

Hier sieht man auch gleich den in diesem Fall gewählten Weg: Einlieferung bei der DPAG/DHL Global Mail als INFOPOST-Sendung.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.mailworldinternational.com/aboutmailworld
 
DL8AAM Am: 05.08.2013 18:03:42 Gelesen: 529419# 105 @  
@ DL8AAM [#82]

"CCSF / EWR.C.07.12.2010.706 / CARGO" (...) Hat hierzu jemand weitere Informationen?

Inzwischen hat sich die Interpretation der Kennziffer mit Präfix bestätigt. EWR steht wirklich für die IATA-Flughafenkennung (hier EWR für den Newark Liberty International Airport). Heute kam ein weiteres Remailing aus den USA über eine der dortigen DPAG/DHL-Niederlassungen (die modernen "deutschen Auslandspstämter") mit den CCSF-Präfix ORD an. ORD steht für die Certified Cargo Screening Facility des Flughafens Chicago O'Hare International Airport (ORD/KORD):



Sendung mit Karim Roders Buch "USA: Variable Denomination Stamps (1989-2013)" [1], Absender "CreateSpace" (7290 Investment Drive, North Charleston, SC 29418), eingeliefert in den USA bei dem deutschen "Extraterritorial Exchange Office (ETOE)" der DPAG DHL in Chicago, IL. Von der DPAG/DHL intern über Frankfurt am Main zum IPZ2 nach Niederaula transportiert, hier zollamtlich behandelt und anschließend in das deutsche Postnetz zur Zustellung durch den "Gelben Postboten" eingeschleust.



Frankiert mit einem Remailing-PPI-Label "Deutsche Post / Entgelt bezahlt / 36272 Niederaula" mit der bereits gut bekannten Rücksendedeckadresse "Postfach 1020 / 36243 Niederaula". Der Versandaufkleber weist bereits das notwendige CN22-Zollformular auf. Die Präfixe DPGM & DHLGM der Barcodes stehen sehr sehr wahrscheinlich für das DPAG DHL-Produkt "Global Mail". Das Label mit dem Barcode BX02... stammt vom Versender selbst. Die zollamtliche Behandlung wurde durch das grüne Label der Abfertigungsstelle in Niederaula ("Bundesfinanzverwaltung / HZA Gießen / - Zollmant Bad Hersfeld - / Abf.St. Niederaula") dokumentiert. Trotz (?) des im CN22 angegebenen Werts von 65.50 US$ wurde die Sendung ohne weitere Aktionen zugestellt.



Ein ausnehmend ansprechender Remailingbeleg, oder? ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/beitrag/68766
 
Mondorff Am: 07.08.2013 09:37:05 Gelesen: 529296# 106 @  
Ist das auch Remailing und wie zu erklären? Der Beleg dazu ging nach Luxemburg.



Schönen Gruß
DiDi
 
DL8AAM Am: 07.08.2013 16:08:29 Gelesen: 529203# 107 @  
@ Mondorff [#106]

In Ermangelung des Gesamtbelegs nicht 100%ig, ich würde (unter diesem Vorbehalt) aber doch schon einmal Ja-Sagen:

Als gutes Indiz gilt die Rücksendeadresse. Postfächer (zumal mit einer 7 beginnend) in Schiedam werden in aller Regel für Remailingsendungen verwendet, wobei mir Dein Postfach 7002 bisher nicht vorgekommen ist, das folgende 7003 z.B. wird aber für TNT/Spring-Kunden aus der Schweiz eingesetzt. Diese Postfächer sind Sammelpostfächer über die zur besseren Steuerung des Retourenmanagements Sendungen sämtlicher Kunden eines "Gebiets" (...) abgewickelt werden. Deshalb vermute ich auch bei 7002 eine TNT/Spring-Connection.



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/46523



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/31692



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/11936



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/10550

Ein wenig verwunderlich ist die Angabe "TNT Post" in Deinem PPI, denn seit einiger Zeit firmiert die TNT (ex TPG) in den Niederlanden unter "PostNL", was auch in der Frankatur seinen Widerhall findet (finden sollte).

Siehe auch



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/52720

(Unbekanntes) Postfach 7039 in Schiedam mit (unbekannter) TNT/Spring-interner "Absenderherkunfts-/Kundenkennung" H-10277. Das Label war auf einer eBay-Sendung eines Verkäufers aus Shanghai nach Deutschland, mit angeblichem "Warenstandort" Frankfurt am Main (...). Falls jemand weitere Angaben - zum Postfach bzw. zur H-Kennung - machen könnte wäre ich dankbar!

Ich würde also vermuten (vielleicht zeigst Du den Gesamtbeleg mal? Ist der PPI der TNT aufgesprayt? aufgestempelt? oder ein Label? Wenn fest voreingedruckt wird die Interpretation zweifelhafter!), dass der Absender den Brief nach Luxemburg bei seiner örtlichen Privatpost CITIPOST Osnabrück (mit) eingeliefert hat. Die nehmen in aller Regel ja inzwischen auch (fast) alle Auslandspost Ihrer (Vertrags-) Kunden an. Man erkannte den ausländischen Empfänger und anstatt die Sendung direkt der DPAG anzudienen, leitete man die Sendung an eine Privatpost- Sammelstelle für Auslandspost weiter, möglicherweise direkt auch schon an ihren Kooperationspartner TNT Post Deutschland. Da die wohl keinen kostengünstigen Privatpostkooperationspartner in Luxemburg hat (welche gibt es bei Euch? Ich habe noch nie irgendwelche PP-Belege aus LUX zu Gesicht bekommen. Da Ihr aber auch der bewussten EU-Richtlinie unterliegt, muss Euer Postmarkt doch auch liberalisiert worden sein, d.h. von Privatposten nur zu stotzen...) musste die Sendung ja irgendwo in den UPU-Kreislauf eingeschleust werden. Dafür wählte man (TNT Post Deutschland?) den Remailer TNT/Spring, die idealerweise dafür über ihre niederländische Mutterpost PostNL (ex TNT) geht.

Hier ein Beleg in ungekehrter Richtung:



http://www.philaseiten.de/beitrag/65947

Sendung der ESSO (sehr wahrscheinlich der "Tankkartenservice Deutschland") nach Deutschland aus 2013, die ihre Post hier über TNT/Spring oder direkt über PostNIL hatten abwickeln lassen. PPI-Franktur mit Rücksendeangabe "Postfach 7000" in Schiedam (unter dem CITIPOST Label). Dann entschied man sich bei der niederländischen Post PostNL (oder noch schon bei TNT/Spring?), die Sendung besser gleich über ihre deutsche Privatposttochter TNT Post Deutschland wieder abzugeben (siehe Spray), die die Sendung an ihren örtlichen Privatpost-Kooperationspartner CITIPOST Göttingen zur Zustellung weitergeleitet hat (siehe Label).

Internationales Remailing über Privatposten ist die Königsdisziplin des Remailings ;-))

Beste Grüße
Thomas
 
Mondorff Am: 07.08.2013 17:58:51 Gelesen: 529186# 108 @  
@ DL8AAM [#107]

Salut Thomas,

die Vorderseite des Fensterumschlags gibt sonst nichts her – sonst hätte ich den auch komplett eingestellt.

Angefügt ist nun die Rückseite – der untere Strichcode ist von der Luxemburger Post.



Obwohl der Postmarkt hier seit dem 1.1.2013 für Briefe bis 20 g auch liberalisiert ist, kenne ich keine PP hier.

Wenn Dich dieses Stück der "Königsdisziplin" interessiert – nur anklopfen. Ich möchte gar nicht anfangen mit der ganzen Geschichte.

Schönen Gruß
DiDi
 
Stefan Am: 07.08.2013 18:46:08 Gelesen: 529172# 109 @  
@ Mondorff [#106]

Dein Beleg passt sicherlich ebenfalls sehr gut hier hinein, bitte dort die Vorderseite vollständig (mit der Rückseite) zeigen. ;-)

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4476&CP=18&F=1

Gruß
Pete
 
Wupper42 Am: 08.08.2013 08:05:12 Gelesen: 529129# 110 @  
Hey,

das ist mein erstes mal, ich fange auch gerade erst an zu sammeln, dank eurer Seite kam ich erst dazu. :) Ich lebe in der Schweiz, ist vielleicht für euch auch interessant.

Ich weiss nicht, ob es ein Remailing ist, aber durch die Schlüsselwörter SPI CGN und Journal/Swiss Post Germany vermute ich es.



Ich weiss nicht, ob es wichtig ist, alle Nummern im Katalog sind Rufnummern für die Schweiz und Liechtenstein. Die Währung ist CHF.


 
DL8AAM Am: 08.08.2013 14:41:15 Gelesen: 529065# 111 @  
@ Wupper42 [#110]

Hi,

gleich zu Beginn: Interessant auf jeden Fall! Besten Dank für das Zeigen!

Ja, der Beleg passt so ziemlich sicher in den Großbereich des Remailings, es ist zwar kein klassisches Remailing aus der 'guten alten Zeit', diese treten in letzter Zeit aber sowieso immer weiter in den Hintergrund. In Deinem Fall (in Ermangelung des Absenders) würde ich sagen, dass es sich um eine Art von "Direct Mail" handelt, d.h. eine (im weitesten Sinne) deutsches (?) Versandhaus (oder auch nur der Katalogerstellter/-versender) möchte seine Kunden in der Schweiz mit dem Katalog erreichen (oder neu generieren). Dafür bietet die schweizer Post (u.a. zusammen mit der franzöischen La Poste unter dem Joint Venture-Unternehmen Asendia [1]) spezielle Dienstleistungen an. Vereinfacht gesagt, der deutsche Absender übergibt die "Palette" der Schweizer Post - in Deinem Fall an deren Niederlassung in Köln [CGN = Cologne] - und die schweizer Post verschickt diese Sendungen dann in der Schweiz mit schweizer Franktur an die schweizer Endempfänger.

PPIs mit der Ortsangabe Zürich-Müllingen sind zusammen mit dem Kürzel SPI immer ein sicheres Indiz für ein internationales Remailing:



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/21412 (Schweizer Post, NL Stockholm - Schweden)



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/39119 (Schweizer Post, NL Mailand - Italien)



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/18499 (Schweizer Post, NL Eindhoven - Niederlande)



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/22456 (Schweizer Post, NL Wien - Österreich)



http://www.philaseiten.de/beitrag/20639 (Schweizer Post, NL London Heathrow - England)

In Deinem Beispiel wird der Versender für den schweizer Markt (aus Marketinggründen) sinnvollerweise auch schweizer Preise und Kontaktdaten angeben und schon denkt der schweizer Kunde, er habe eine Firma aus der Schweiz vor sich. Im Zweifelsfall erfolgt sogar die Warenlieferung auf diesen Weg "SPI CGN > Schweiz" mit schweizer Paket-Franktur. Oft gehen auch dem Katalog beigefügte Antwortkarten an eine schweizer Sammeladresse der SPI, die diese dann über die Auslandsniederlassungen an den eigentlichen Absender in Deutschland weiterleitet.

Das hat also gute Marketinggründe, aber auch die Portoeinsparungen sind sicherlich ein entscheidender Punkt, muss doch das Versandhaus kein DL>CH-Auslandsporto, sondern nur CH-Inlandsporto zahlen. Wieder vereinfacht gesagt, "Direct Mail" ist (hier) eine Art von ABB-Remailing, d.h. ein Absender im Land A will Post an Empänger im Land B versenden uned schaltet dafür direkt die Post das Empfängerlandes B ein. Idealerweise verfügt die Post des Landes B im Land A eine entsprechende Niederlassung (hier die kölner NL der schweizer Post). Unübersichtlich wird das ganze noch durch diverse Kooperationen und/oder Joint Ventures der verschiedenen nationalen Postdienstleister unter- bzw. miteinander. Oft sind diese Posten auch noch an großen Lettershops sowie Marketingfirmen etc. beteiligt (oder sind deren Eigentümer), sodass sie auch "alles aus einer Hand" anbieten können. Von der Konzeption und Druck der Werbung, über die Kundenstammpflege (inkl. Bereitstellung von Adressen möglicher neuer Kunden), dem Retourenmanagement bis zum Versand der Waren sowie "Rechnungswesen & Zahlungsverkehr". Die genauen Kundenzugehörigkeiten und "-Ketten" sind hier oft nur noch schwer zu differenzieren. Komplizieter wird es zumal auch dadurch, dass eher große international verschachtelte Unternehmungen diese Art des Versandes wählen, so dass man auch hier selten sicher sein kann "woher" die Sendung wirklich kommt. Unter Umständen kann es passieren das deutsche Tankkartenabrechnungen in den Niederlanden erzeugt und von dort per Remailing wieder nach Deutschland verschickt werden. So entgeht man auch dem UPU-Verbot des ABA-Remailings - ein Schelm der Böses denkt, hi. Wir als Philatelisten können uns meist (erst einmal) nur auf die Beschreibung und Dokumentation der postalischen Wege beschränken. Wir Zackenzähler sind ja keine Wirtschaftshistoriker. ;-)

Nochmals BESTEN DANK für das Zeigen eines schweizer ABB-Remailing Belegs!

Da wir hier leider eher nur auf deutsche Mitglieder zentriert sind, sehen wir hier im Forum und in unseren Briefkästen meist nur "Direct Mail" ABB-Remailings nach Deutschland bzw. ABC-Remailings (siehe die hier gerade gezeigten Beispiele - d.h. Kunde in Land A übergibt seine Auslandspost an die Post des Landes B, die diese dann in das Land C verschickt), die im engeren Sinne ja kein "Direct Mail" sind.

Ein Mehr dieser Belege wäre schön. ;-) Oder auch mal "Direct Mail" nach Österreich, Frankreich, Polen, Italien, Dänemark etc. wäre mal was Schönes, ein Traum wären Directs nach Russland, Mongolei, China oder Vietnam etc. - nur gibt es dort wohl kaum Philatelisten, die sich damit schon ernsthaft beschäftigen, hi.

Viele Grüße und bitte weiter
Thomas

[1]: http://www.asendia.de/de
 
Wupper42 Am: 09.08.2013 09:31:57 Gelesen: 528967# 112 @  
@ DL8AAM [#111]

Ich habe dort mal gerade ein paar Schuhe bestellt bin mal auf den Versandweg gespannt. Deine Vermutung, dass es eine deutsche Firma ist, konnte ich auf der Webseite nur bestätigen, als Zahlungsart kam unter anderem Nachname, nichts ungewöhnliches gibt es hier auch, aber mit dem Logo für Nachname der Deutschen Post. Weiter ging es dann bei der Bestellbestätigung dort stand: Versandart Deutsche Post.

Und noch was zu den Antwortkarten, die sind mit dem Vermerk "Bitte ausreichend frankieren" beschriftet und gehen an ein Postfach in St. Gallen.
 
DL8AAM Am: 09.08.2013 14:50:04 Gelesen: 528925# 113 @  
@ Wupper42 [#112]

Besten Dank für die Antwort, mal schauen. ;-)

Was die Antwortkarte betrifft finde ich leider kein passendes Beispiel (so etwas kommt selten in Philatelistenhände), nur etwas ähnliches:

Hier bietet beispielsweise die Deutsche Post seinen deutschen Kunden eine andere Variante des Direct Mail an: Die Deutsche Post läßt die Werbemailings ihrer dt. Kunden nach Frankreich über einen Kooperationspartner (bzw. die DPAG/DHL Niederlassung in Frankreich) direkt aus Frankreich mit frz. Franktur versenden. Wohl aus dem Grund, "um bei den frz. Kunden einen gewohnten frz. Eindruck" zu erwecken. Im Prinzip die genaue "Gegenrichtung" wie die Beispiele (siehe oben) [#102] und [#103] - hier versendete eine frz. Firma über die frz. La Poste [Niederlassung in Deutschland] ihre Werbung an dt. Kunden mit deutscher INFOPOST. Um diesen "gewohnten heimischen Eindruck zu verstärken" gehen die Bestell-Rückumschläge meist an Adressen im Kundenland. Hier ein Ausschnitt aus dem Flyer der Deutschen Post für ihre in Frankreich werbenden dt. Kunden, die dem frz. Kunden gegenüber unter einer frz. "Deck-" Adresse" auftreten wollen. ;-) Zitat Deutsche Post "Für mehr Response bei Auslandsmailings". Diese Dienstleistung nennt sich LOCAL REPLY SERVICE. Die Zuleitung der Antwortsendungen an den dt. Werbetreibenden erfolgt an Hand der in der Adresse angegeben Kundennummer bei der DPAG über die DPAG/DHL-Niederlassung in Frankreich.



Hier ein paar weitere Beispiele aus den Produktbroschüren "Local Reply Service: Länderinformation" der Deutschen Post (Dänemark, Großbritannien, Irland, USA, Österreich und der Schweiz) [1]. Die dort angegebenen festen Postfächernummern gehören der DPAG vor Ort:



Neben diesen "Extremfällen" können alle Zwischenstadien bzw. Einzelschritte auch separat oder nebeneinander auftreten. Zusätzlich den großen europäischen Postdienstleistern bieten aber auch Privatanbieter (z.B. auch große "Lettershops") einzelne dieser Komponenten an, sodass es für den Philatelisten oftmals recht schwer werden kann, Briefkastenbelege richtig zu interpretieren. Vom normalen Privatkunden auf der Straße mal ganz zu schweigen ;-) Selbst wenn man mal Artikel von diversen Verbraucherschutzorganisationen durchliest, strotzen diese teilweise (...) vor absoluter und vollkommener Unbedarftheit.

Aber Achtung, um nicht falsch verstanden zu werden (!): Das hat alles nichts mit guter oder schlechter Seriösität des werbenden Anbieters zu tun, das ist lediglich die moderne Werbe-, Warenhandels- und Wirtschaftswirklichkeit.

Beste Grüße
Thomas

[1]: http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/download/broschueren/_download_broschueren_laenderinfo_alle_laender.pdf
 
DL8AAM Am: 15.08.2013 16:11:24 Gelesen: 528542# 114 @  
@ Mondorff [#108], DL8AAM [#107]

Vorgestern kam ein weiterer Schiedamer Remailingbeleg hier an, in diesem Fall von einem österreichischen Absender:



Werbesendung (Karte) im Format A4 des Absenders "Hotel Alte Post" in 5611 Großarl 24 (Österreich) aus August 2013.



Interessanterweise wurde auch hier noch das alte TNT Post- statt einem PostNL-Klischee für die PPI-Franktur verwendet. Die im PPI genannte Rücksendeadresse lautet "P.O. Box 7004, NL-3109 AA Schiedam". Ich wage deshalb mal die Interpretation, dass dieses "Postfach 7004" grundsätzlich für die österreichischen Remailing-Kunden der niederländischen PostNL verwendet wird.

Mit ein wenig Geduld schaffen wir vielleicht eines fernen Tages die Rücksendepostfächer den jeweiligen Kundenherkunfts- bzw. Absenderländern zuzuordnen? > 7002: Deutschland (?), 7003: Schweiz, 7004: Österreich (?), 7039: ?? (China?)

Gruß
Thomas
 
Wupper42 Am: 17.08.2013 08:54:11 Gelesen: 528388# 115 @  
Leider muss ich euch enttäuschen, das Paket des Versandhauses kommt sehr wahrscheinlich aus der Schweiz, nirgends ein Anzeichen für ein Remailing.


 
DL8AAM Am: 17.08.2013 15:49:36 Gelesen: 528342# 116 @  
@ Wupper42 [#115]

Patrick,

besten Dank. Möglicherweise haben die entweder eine Filiale/Niederlassung, eine Tochter oder einen Logistik- bzw. Abwicklungspartner in der Schweiz? Würde für mich auch Sinn machen, so muss man nicht jede einzelne Sendung (falls überhaupt nötig) zolltechnisch behandeln, sondern nur den "Lagerbestückungsimport"? Es scheint also, dass (nur?) die Kataloge (zentral?) in Deutschland gedruckt und über die SPI Deutschland verschickt werden.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 15.10.2013 15:54:35 Gelesen: 524273# 117 @  
Hier ist mein Beleg des Monats. Auf Neudeutsch "It made my day" bzw. für die Fans der SMS "IMMD"

Die Big Five der europäischen Postdienstleisterszene im einem Beleg



Auf den ersten Blick ein vollkommen langweilig daherkommender Umschlag aus dem Bereich Massenmailing, auf dem zweiten Blick aber brennt hier ein wahres Feuerwerk für den Philatelisten ab, zumindest für die an moderner Postgeschichte interessierten ;-)

- Zugestellt (leider nicht erkennbar) durch die Deutsche Post

- Remailing- Franktur der schweizer Post Zürich-Müllingen, bzw. der "Swiss Post International (UK) Ltd.", London-Heathrow (Unit 12, The Heathrow Estate, Silver Jubilee Way, Hounslow, Middlesex TW4 6NF), erkannbar am Kürzel "SPI LHR"

- Kundenabsender der franzöischen Post "La Poste" bzw. deren britischer Niederlassung "La Poste (UK) Ltd." (bisher: 551 Fairlie Road, Slough SL1 4PY)

Die Kooperation zwischen der schweizer SPI der französischen La Poste tritt neuerdings unter dem Namen "Asendia" auf.



La Poste (UK) firmiert - nach dem im September 2013 durchgeführten Umzug von Slough nach Heathrow - nun unter der neuen Bezeichnung "Asendia (UK) Ltd." [1]. Geplant ist, dass bis zum Jahresende auch die Swiss Post International (UK), zusammen mit "BTB Mail Flight" [2], in dieser neuen Unternehmung aufgeht.

Nun fehlen zu den Big Five noch die beiden restlichen Tierchen, die niederländische "TNT Post" (PostNL) und die britische "Royal Mail". Beide finden sich unter dem Remailing-Label. Leider kann mein Scanner diesen nicht durchleuchten, so dass ich ihn aus (im Internet gefundenen) Einzelkompontenten mit Text- und Bildbearbeitung zusammengestückelt habe (das Original ist in rot):



Bei dem überklebten Entgeltbezahlt-Vermerk handelt es sich um einen sogenannten "C9 PPI" [3] (PPI: Postage Paid Indicia bzw. die Royal Mail übersetzt das mit Printed Postage Impression, was aber beides das gleiche Selbe bedeutet). Der Namensgeber ist die "Condition 9" (Neben-Bestimmung 9) der Royal Mail Postlizenz, die es Konkurrenzpostdienstleistern erlaubt bestimmte Arbeiten im Vorfeld der Royal Mail abzunehmen, um somit günstigere Konditionen zu bekommen. Die privaten Postdienstleister dienen diese so vorbereiteten Sendungen jeweils den passenden "Royal Mail Mail Centres" (Briefzentren) an. Die Zustellung erfolgt dann (noch) durch die Royal Mail selbst (TNT baut aktuell ja gerade die Eigenzustellung "end-to-end delivery services" in ausgewählten Regionen GBs auf bzw. aus [6]). Bei uns fällt das in etwa unter dem Oberbegriff "Konsolidierung". Die Versandform nennt sich in Großbritannien "Downstream Access Mail" (DSA) und macht inzwischen einen Großteil der Werbemailings dort aus. Der PPI ist zweigeteilt und besteht aus dem Pflichtteil, dem "Access Indicium" mit der Lizenznummer und optional einem zusätzlichen "Customer Access Indicator" (Kundenklischee) [4]. In diesem Fall liegt übrigens die neue Variante "Delivered by Royal Mail" (d.h. zugestellt durch die Royal Mail) vor, die Mitte 2012 langsam die alten bekannten Versionen mit dem Großbuchstaben "S" abgelöst haben.

aus [3] (Der Präfix "A9" identifiziert das Royal Mail-Produkt "Advertising Mail")

Die angegebene Kennung "C9 100002" bzw. die Lizenznummer 100002 steht übrigens für die "TNT Post (UK) Ltd." [5]. Die Abfolge des eingedruckten PPIs und des Remailing-Frankturlabel hat sicherlich keinen direkten postalischen Bezug. Ich tippe der Versender (ggf. ein externer Lettershop) hat sämtliche Umschläge gleich mit den brit. C9-PPI bedrucken lassen, der Behandler (ggf. der Konsolidierer TNT) hat dann alle Sendungen, die nicht über die Royal Mail in Großbritannien zugestellt werden konnten, ausgesondert und an die brit. Niederlassung der La Poste weitergeleitet, die diese dann wiederum über die brit. Außenstelle der Swiss Post in den UPU-Kreislauf abgeleitet hat.

Bei dem Absender handelt es sich um die deutsche Firma "RS Components GmbH" in 64546 Mörfelden-Walldorf (Hessenring 13b), d.h. es liegt strenggenommen ein nicht ganz so statthaftes "ABA-Remailing" (Sendung aus Deutschland nach Deutschland, über das Ausland) vor, wobei das hier durch das verflochtene Auftreten aller großen europäischer Postanstalten doch etwas am Verschwimmen ist. Für den Absender war es sicherlich im Vorfeld wohl kaum absehbar, wer-wo-wie und wohin später die einzelnen Sendungen seines Mailing über wen letztendlich abwickelt werden. Schöne neue Postwelt ;-)

Mit was für schlichten Belegen man einen Philatelisten doch glücklich machen kann, oder?

(Leider bekommt man hier in Deutschland ja solche Downstream Access- oder auch Advertising Mail-Umschläge, die in UK sicherlich täglich zu Millionen die Altpapiertonnen verstopfen, jemals mal zu Gesicht, schweige denn in die gierigen Fingerchen...)

Mit sehrmodernphilatelistischen Grüßen
Thomas
;-)

[1]: http://www.asendia.co.uk/en/about-us/news
[2]: http://www.btbmf.co.uk
[3]: http://www.britishpostmarksociety.org.uk/QzlfUFBJcw==.aspx
[4]: http://www.royalmailwholesale.com/index.php/download_file/view/762
[5]: http://www.tntpost.co.uk
[6]: http://uk.reuters.com/article/2013/09/29/uk-britain-tntpost-idUKBRE98S0J820130929
 
DL8AAM Am: 28.10.2013 18:12:30 Gelesen: 523023# 118 @  
@ DL8AAM [#79] [#76]

Endlich mal wieder ein netter aussehender, 'klassischer' Remailing-PPI, als immer nur die üblichen Standardformen der DPAG, TNT und der SPI. ;-)



[#79]: Nun ist hier erneut eine Sendung aus Indien mit (Remailing-) PPI von "Pusat Mel & Kurier" aus Malaysia eingegangen. Der Absender ist ... identisch mit dem in [#76] gezeigten ... aus Singapore (Kanzlei D.P. Ahuja & Co.)

Nach Malaysia und Singapore nun mit ROC (Republic of China, "Taiwan") ein weiteres eingeschaltetes Remailingland für diesen indischen Absender:



Ausschnitt aus einer großformatigen Sendung "aus Indien über Taiwan nach Deutschland" (unten links fehlt der mit weißen "Tasastreifen" abgeklebte indische Absender "D. P. Ahuja & Co., 14/2 Palm Avenue, Calcutta 700 019"), frankiert mit einem taiwanesischen PPI mit der Lizenznummer 053. Rücksendeadresse ist das Postfach 91-553 ("P.O.Box - 91-553") [Taipei], aus Juli 2013. Ich vermute einmal, dass als Remailer hier auch einmal mehr TNT/Spring dahinter steckt?

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 08.11.2013 18:05:06 Gelesen: 522024# 119 @  
Während die Postverwaltung der UNO in New York beim Versenden ihres englischsprachigen Kundenmagazins mit älteren UN-Briefmarken (ihren Ladenhütern?) frankiert, nutzten deren Kollegen in Wien für die deutsche Ausgabe bisher einen einfachen Entgeltbezahlteindruck der österreichischen Post:



Nun kam die neuste Ausgabe sogar als internationales Remailing in Form einer INFOPOST-Sendung der Deutschen Post, ähnlich wie die Beispiele aus [#102][#103][#104], an. Schade eigentlich.



Als Absender wird die in diesem Fall die echte UN-Adresse in Österreich (Postfach 900, 1400 Wien), ähnlich zu [#104], und kein deutsches "Deck"- bzw. Sammelpostfach (z.B.) beim IPZ Niederaula (wie bei [#102][#103]) angegeben. Dass das scheinbar wohl kein Versehen ist, beweist die Tatsache (?), dass der Eindruck der INFOPOST-Welle (internationale Form mit Zusatz "ALLEMAGNE Port payé") und die Absenderangabe in einem Sprayvorgang aufgebracht wurde. Haben sich möglichweise die internationalen Vereinbarungen bzw. Gepflogenheiten diesbezüglich geändert? Wobei das im Bereich der DPAG wohl auch keinen Unterschied mehr macht, Rücksendungen von nichtvollbezahlten Sendungen, wie INFOPOST, werden doch nur noch im Rahmen des Zusatzproduktes (unter entsprechenden Zusatzkosten) durchgeführt [1]. Ansonsten werden unzustellbare INFOPOST-Sendungen gleich 'unbearbeitet' durch die Post selbst vernichtet? [Kann das jemand bestätigen?] Wenn hier also eh keine Rücksendungen (zumals ins Ausland) mehr stattfinden, ist die Absenderangabe eigentlich nicht mehr als ein schmückendes Beiwerk? (Stop: Nachsendeantrag ins Ausland, dort auch wieder unzustellbar, dann geht die Sendung möglicherweise trotzdem an den angegebenen Absender zurück.)

Ich befürchte wir werden in der Zukunft internationale Werbemailings - auch im Rahmen des ordinären Remailing - wohl immer öfters mit der normalen INFOPOST-Welle im Kasten finden. Da machten (machen) sich die klassischen Remailing-PPIs in der Sammlung ja um viele Klassen schöner, oder? Auch wird es für den Philatelisten extrem schwer, falls überhaupt noch, eindeutig festzustellen, wer hier wen remailt hat. Ob die DPAG selbst verantwortlich zeichnet ("Direct Mail") oder irgendeine deutsche Niederlassung einer ausländischen Post, wie in den Fällen [#102][#103], wo noch an Hand des Rücksendepostfachs in Niederaula recht einfach die franzöische Post "La Poste" in Deutschland direkt identifiziert werden konnte. Wenn hier auch die INFOPOST-Welle - zumal ganz ohne 'Remailing-Absender' - überhand nimmt, verliert auch dieses Sammelgebiet etwas an seiner bisherigen Faszination und Attraktivität, zumindest was die optische Form, die Vielfältigkeit sowie die Aussagekraft der Belege selbst angelangt. Schade eigentlich. panta rhei

Gruß
Thomas

[1]: http://www.deutschepost.de/dpag?xmlFile=link1016048_900430
 
DL8AAM Am: 15.11.2013 14:49:42 Gelesen: 521320# 120 @  
@ DL8AAM [#117]

Scheinbar war dieser Weg keine Eintagsfliege. Hier ein weiterer Beleg mit exakt der selbem Laufwegskonstellation:



In diesem Fall wurde eine allgemeine Grund- bzw. Blankoform des Remailing-PPIs der Swiss Post International Niederlassung London Heathrow ("SPI LHR") verwendet, siehe [#46]. Die Kundennummer "534" für eine Einlieferung über die britische Niederlassung der französischen Post "La Poste (UK) Ltd." wurde nun nachträglich eingestempelt.



Da der PPI etwas kleiner ausfällt kann man das "Access Indicium" des überlabelten, ursprünglichen "C9 PPI" in diesem Fall schön erkennen. Absender dieser Sendung ist auch hier wieder die deutsche Firma "RS Components GmbH" aus 64546 Mörfelden-Walldorf.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 16.12.2013 20:40:12 Gelesen: 517481# 121 @  
Nach einem Monat mal wieder ein neues Remailing abgegriffen. ;-)

Royal Mail Lizenznummer "HQ 1514"



Sendung für das PeerCME Programm "Axial Spondyloarthritis in Practice: Diagnosis, Treatment Goals, and Monitoring" mit der Postverarbeitungsadresse "PO Box 3347, Champlain, NY 12919-3347, USA" nach 37073 Göttingen; frankiert mit einem britischen Remailing-PPI neuerer Form, d.h. mit Zusatz "Delivered by Royal Mail", Lizenznummer "HQ 1514". Rücksendeadresse "PO Box 160, Southall, UB2 5JZ".



Ich würde sehr stark darauf tippen, dass sich hinter diesem Postfach mit "TNT" ("TNT Mailfast bzw. Spring Global Mail/G3 Worldwide Mail) einer der ganz ganz großen Remailing- Konzerne verbirgt; kann das vielleicht jemand bestätigen? Zumindest haben die in unmittelbarer Nähe zu dem Postfach ihren (einen) Sitz (Adresse: Unit 9/International Trading Estate, Trident Way, Southall, Middlesex, UB2 5LF).

Beste Grüße
Thomas
 

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