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Thema: (?) (46) Alliierte Besetzung: Notmaßnahmen ab 1945
Das Thema hat 62 Beiträge:
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doktorstamp Am: 04.08.2009 16:34:23 Gelesen: 47340# 13 @  
@ dionysus [#9]

Ich kann Euch mitteilen eine unbekannte Sammlung, zu jener Zeit und kurz danach zusammengetragen ist jetzt in dem Besitz eines Forschers.

Natürlich wird es eine Weile dauern eher die Sammlung bearbeitet worden ist, aber sie wird sicherlich neues Licht auf dieses Thema werfen.

mfG

Nigel
 
petzlaff Am: 23.01.2010 13:41:11 Gelesen: 46850# 14 @  
"Gebühr Bezahlt" Belege 1945

Hallo zusammen,

eigentlich ist das überhaupt nicht mein Sammelgebiet, deswegen mag dem Einen oder Anderen meine Frage banal oder überflüssig erscheinen. Und - mein Deutschland Briefe-Katalog ist auch schon 20 Jahre alt. :-(

Kann mir jemand sagen, in welcher Sammlergunst derzeit solche Belege stehen? Es geht mir nicht um irgendwelche Katalogwerte, sondern einfach nur um eine Einschätzung.

Der Beleg bleibt auf alle Fälle wie manch anderer ähnlicher bei mir in der Kiste.




Vielen Dank für eure Antworten

LG, Stefan
 
doktorstamp Am: 23.01.2010 16:03:38 Gelesen: 46839# 15 @  
@ petzlaff [#14]

Hallo Stefan

Solche Belege werden oft aber nicht unbedingt in der Rubrik Notmaßnahmen gesammelt. Wie man aus der Geschichte weis lag Deutschland in Schutt und Asche, viele Teile waren "abgeschnitten" bzw. die Verteilung von Briefmarken war mangelhaft, oder in Ermangelung bestimmte Werte wurde Zugriff an Barmaßnahmen gemacht.

mfG

Nigel
 
petzlaff Am: 23.01.2010 16:33:17 Gelesen: 46835# 16 @  
Hallo Nigel,

der geschichtliche und auch philatelistische Hintergrund derartiger Belege ist mir schon klar.

Was mich interessiert ist, auf welches Interesse derartig (häufige) Notmaßnahmen-Belege heutzutage noch stossen.

Eine ähnliche Frage schließt sich direkt an: Was ist mit Behördenpost des Deutschen Reichs vor Ausgabe von Dienstmarken (Stempel "Frei laut ..." ohne Marke) im selben Sinn der Frage. Die Kataloge äußern dafür wie bei obigen Beispielen bis auf eine Fußnote eigentlich nur Ignoranz und suggerieren damit erst einmal grundsätzliches philatelistisches Desinteresse (manch einer mag das sogar als "Minderwertigkeit" auffassen) an derartigen Belegen.

LG, Stefan
 
doktorstamp Am: 23.01.2010 17:06:10 Gelesen: 46823# 17 @  
@ petzlaff [#16]

Neulich ist eine solche Notmaßnahmensammlung von einem Bekannten gekauft worden. Da er bereits schon einiges geschrieben hat, ist auch hier mit einem Buch zu rechnen. Als er vor dem Erwerb die Sammlung besichtigte war ihm klar, daß diese Sammlung in der Lage sei einiges ungeklärtes aufzuhellen.

Was das philatelistische Interesse an solches betrifft, ist es wahrscheinlich nicht zu groß, ist aber von Bedeutung. Warum es anscheinend verpönt wird, die Nachfrage scheint relativ gering zu sein, mag doch ihre Grunde haben.

Postsachen der Nachkriegszeit zählen zu den Seltenheiten dieser Zeit, vor allem NN. Dienstbriefe dürften auch nicht mehr in Hülle und Fülle überliefert seien.

mfG

Nigel
 
wuerttemberger Am: 29.01.2010 18:14:47 Gelesen: 46709# 18 @  
@ petzlaff [#16]

Eine ähnliche Frage schließt sich direkt an: Was ist mit Behördenpost des Deutschen Reichs vor Ausgabe von Dienstmarken (Stempel "Frei laut ..." ohne Marke) im selben Sinn der Frage. Die Kataloge äußern dafür wie bei obigen Beispielen bis auf eine Fußnote eigentlich nur Ignoranz und suggerieren damit erst einmal grundsätzliches philatelistisches Desinteresse (manch einer mag das sogar als "Minderwertigkeit" auffassen) an derartigen Belegen.

Immerhin ist eine Fußnote im Katalog. Ansonsten widmet sich der Katalog voll und ganz seinem angegebenen Thema: Die Bewertung von Marken auf Brief.

Diese Woche konnte ich durch eine Spende mehrere Neuzugänge in unserer Vereinsbibliothek verbuchen. Unter anderem von Hans-J. Richter; Barfrankaturen in den vier Besatzungszonen Deutschlands und in Berlin 1945-1949; Selbstverlag Braunschweig 2000.

Darin ist Dein Beleg mit DM 3.- bewertet.

Es gibt doch etliche Sammler - hauptsächlich Heimatsammler - die diese Belege intensiv sammeln. Da werden auch schon mal dreistellige Eurobeträge für seltenere Stücke locker gemacht. Eine Ignoranz vermag ich darin nicht zu erkennen.

Gruß

wuerttemberger
 
1936manfred Am: 08.02.2010 16:43:12 Gelesen: 46619# 19 @  
Hallo,

wozu gibt es eigentlich eine "zuständige" Arbeitsgemeinschaft?

Sie firmiert unter DEUNOT und hat auch eine eigen Homepage. Also schnell drauf klicken, weiterleiten und fragen, vielleicht sogar Mitglied werden?

1936manfred
 
Ameise Am: 12.11.2016 19:12:27 Gelesen: 37138# 20 @  
Hallo,

ich habe heute eine interessante Ganzsache (P 310 - Antwortteil) erworben. Der Hitler Kopf ist mit Papier zugeklebt. Gestempelt wurde diese in Nebra und zwar am 25.8.45. Kann mir jemand sagen ob es das in Nebra gegeben hat?

Eine Fälschung wird das ja bestimmt nicht sein oder?

Danke schon mal für die Bemühungen bzw. Antworten.

Enrico (Ameise)


 
GSFreak Am: 12.11.2016 19:55:53 Gelesen: 37123# 21 @  
@ Ameise [#20]

Der Stempel "Zustellgebühr bezahlt" ist auf jeden Fall Nebra zuzuordnen gemäß Richter-Handbuch "Barfrankaturen in den vier Besatzungszonen Deutschlands und in Berlin 1945 - 1949".

Der Hitler-Wertstempel ist vermutlich von privater Seite mit dem roten Zettel überklebt worden. Es dürfte in diesem Fall dann keine Notganzsache, sondern eine Barfrankatur sein.

Gruß
Ulrich
 
Ameise Am: 13.11.2016 19:13:59 Gelesen: 37062# 22 @  
Vielen Dank für diese interessante Information.

Könnte mir vielleicht noch jemand sagen, wie diese Karte zu bewerten ist, da es leider nicht mein Sammelgebiet ist?

Viele Grüße Enrico
 
GSFreak Am: 14.11.2016 19:51:44 Gelesen: 36985# 23 @  
@ Ameise [#22]

Wie bei den meisten Belegen gilt auch hier das Prinzip: Angebot und Nachfrage. Was nützt bspw. ein hoher Katalogwert, wenn keiner den Beleg haben will.

Die vorliegende Karte weist leichte Knickspuren am linken Rand (eher normal bei dünnem Kartenkarton) und im Anschriftfeld einen größeren Fleck auf. Es sieht so aus, dass versucht wurde, diesen Fleck zu beseitigen oder zumindest zu verkleinern. Letzteres ist für mich schon mal wertmindernd.

Der Freivermerk "Zustellgebühr bezahlt" ist im Richter-Handbuch (copyright 2000) mit seinerzeit 20 DM bewertet. Wenn der Beleg verkauft werden soll, würde ich ihn bei ebay mit dem Startpreis 1 € einstellen und der Dinge harren. Meine Erfahrung ist, dass bei einem solchen Anfangsausruf ein höherer Preis erzielt werden kann, als bei einem deutlich höheren Startpreis, auf den möglicherweise keiner bietet.

Gruß
Ulrich
 
Ameise Am: 15.11.2016 11:25:50 Gelesen: 36945# 24 @  
Hallo Ulrich,

ich danke Dir für die Antwort. Da ich solche Postbelege nicht sammle, vertausche ich die immer gern, da einige meiner Sammelfreunde begehrte Stücke nur im Tausch weggeben. Nun habe ich wenigstens einen kleinen Vergleichswert und ein gutes Tauschobjekt.

Danke noch einmal und viele Grüße
Enrico
 
Gerhard Am: 13.01.2017 15:03:34 Gelesen: 36536# 25 @  
@ Carolina Pegleg [#42]

Hallo zusammen,

ich habe wie von Arno bereits ausgeführt eine Behelfspostkarte 766I abgestempelt in Wöhrden über Heide/Holstein und aus dem gleichen Zeitraum eine Feldpost(durchgestrichen)-Postkarte die vom gleichen Ort 2 Monate früher an meine Großvater in Bonn gingen.

Nun ist der Heide-Stempel bei der 766 vom 20.08.45, verwendet wohl am 07.09. und auf der 2.ten älteren "Fp"-Karte vom 20.06.45, verwendet am 12.07.45. Wurde also in beiden Fällen 18 bzw. 22 Tage vor Aufgabe, das Porto auf dem Postamt in Heide entrichtet, womit der Stempel ja etwas von Vorausentwertung hätte, was wiederum bei der 766I wenig Sinn macht? Es ist kein einfaches aber, wie ich finde, interessantes Gebiet wobei ich vermute, dass ich ohne Ganzsachenkatalog da nicht wirklich weiterkomme.

MphG
Gerhard


 
GSFreak Am: 16.03.2017 22:48:59 Gelesen: 36091# 26 @  
@ Gerhard [#25]

Hallo Gerhard,

bei der oberen Karte handelt es sich um eine Notganzsache aus Heide (PA91)und bei der unteren Karte um eine Behelfsganzsache der RPD Kiel (P764I, nicht P766I).

Beide Karten sind damit aus der Britischen Zone und hier war es üblich/vorgeschrieben, dass Karten einen sogenannten Ausgabekontrollstempel auf der linken Vorderseite erhielten. Dieser Stempel betätigte die ordnungsgemäße Bezahlung des Kartenportos, auch wenn es sich um eine Behelfspostkarte handelte, bei der ja das Porto bereits im Wertstempel verewigt war.

Bei der gezeigten PA91 ist ein wesentliches Kriterium für die Einstufung als Notganzsache erfüllt: zwischen Ausgabekontrollstempel (20.06.1945) und Abgangsstempel (12.07.1945) besteht eine mehr als ausreichende Zeitdifferenz. Die Postkarte wurde so am 20.06.1945 am Postschalter in Heide verkauft.

Wäre das Feldpost-Formblatt aus Privatbesitz am Postschalter eingeliefert und der Ausgabekontrollstempel erst dann angebracht worden, hätte der Abgangsstempel ein zeitnäheres Datum und es würde sich dann nicht um eine Notganzsache handeln, sondern um eine bar freigemachte Postkarte.

Über die RPD Kiel Postkarten mit dem Druckvermerk "6 45 E 0285" findet sich im Rundbrief 74 der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V. (http://www.deunot.de) ein 9seitiger Beitrag von mir einschl. Versuch einer Rekonstruktion des Druckbogens (9 Karten auf einem Druckbogen).

In der Tat ist ein Ganzsachenkatalog von Nutzen bei den vielfältigen Notmaßnahmen (Aufbrauchsausgaben, Behelfsausgaben und Notausgaben) der Nachkriegszeit. Für Dezember 2017 ist die Ausgabe eines neuen Michel Ganzsachen Deutschland Kataloges angekündigt (zuletzt 2014 erschienen).

Viele Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 16.03.2017 23:07:45 Gelesen: 36083# 27 @  
Hallo,

ich bin auf Eure Meinung/Deutung zur angehängten Bremer Notganzsache vom 22.05.1946 aus Gnarrenburg gespannt. Ist es ein Unikat oder hat jemand solch eine Karte mit zwei Freistempelabschlägen in seinem Bestand?

Viele Grüße
Ulrich


 
Gerhard Am: 17.03.2017 08:42:07 Gelesen: 36057# 28 @  
@ GSFreak [#26]

Hallo Ulrich,

zunächst heißen Dank für die Aufklärung, ein Ausgabekontrollstempel (!) habe ich bislang noch nicht wissentlich gelesen oder gehört. So etwas ist genau einer der Gründe, warum ich diese Periode, bzw. die aufgetretenen Besonderheiten hoch interessant finde. Werde den Ganzsachenkatalog auf meine Weihnachtswunschliste setzen.

Zu Deiner Notganzsache habe ich spontan die Idee eines Zudrucks für den Aufbrauch nach Portoerhöhung, kommt das zeitlich hin? Gesehen oder gar besitzen, da muß ich leider passen. Bin gespannt, was dazu noch rauskommt.

MphG
Gerhard
 
stampmix Am: 03.05.2017 17:50:23 Gelesen: 35500# 29 @  
Hallo zusammen,

einem Briefwechsel unter Sammlern verdanken wir diese Karte, frägt der Absender (in der Amerikanischen Zone wohnend) doch am 9.2.1946 nach kleinen Werten der Französischen Zone, gerne per Einschreiben verwendet.

Die Karte ist eine Notausgabe von Karlsruhe, zu deren verwendeter Aufbrauchausgabe PC602 die Ursprungskarte P301F gehört. Zur Verwendung als Fernpostkarte wurde der fehlende Pfennig mit "Gebühr bezahlt" Stempel verrechnet. Die Einschreiben-Gebühr von 30 RPf. wurde mit den BiZone-Marken des Amerikanischen Drucks frankiert. AKS Gernsbach 11.2.1946.

In meinem Ganzsachen-Katalog von 2003 ist diese Notausgabe von Karlsruhe nicht verzeichnet. Vielleicht kann mir ein Leser weiterhelfen?



besten Gruß
stampmix
 
GSFreak Am: 05.05.2017 11:05:04 Gelesen: 35424# 30 @  
@ stampmix [#29]

Hallo Michael,

das ist ein interessanter Beleg.

Von der Ausgabe der RPD Karlsruhe mit dem Wertaufdruck C habe ich 74 Stück in meiner Ganzsachensammlung und ich habe auch schon umfangreiche Beiträge über diese Ausgabe verfasst (bspw. im RB 66 und im RB 74 der ArGe DEUNOT). Weit über 800 Karten mit dem Wertaufdruck C sind in meiner Datenbank gelistet, es ist aber keine dabei mit der Aufwertung einer 5 Rpf. Ortspostkarte um 1 Rpf. zu einer Fernpostkarte mittels Gebühr bezahlt-Stempel.

Nun gibt es im Michel Ganzsachenkatalog Deutschland (auch bereits 2003) eine Notausgabe von Karlsruhe-Rüppur mit solch einer Aufwertung (mittlerweile sind zwei Urkarten im Ganzsachen-Katalog 2014 gelistet). Die zugehörige Abbildung und Beschreibung zeigt allerdings die handschriftliche Zusatzwertangabe mit „1 Rpf“. Bei Deiner gezeigten Karte ist es nur eine „01“. Ich habe von dieser Notausgabe auch vor einigen Jahren schon zwei Belege gesehen (es war, glaube ich, in der ex-Sammlung Dimnik), kann mich aber nicht mehr an das Aussehen der handschriftlichen Zusatzwertangabe erinnern, und ich habe auch leider keine Scans dieser beiden Karten. Es könnte bei Deiner Karte durchaus der Gebühr bezahlt-Stempel von KA-Rüppur sein – Richter-Handbuch Nr. 2325 - (das „b“ von bezahlt ragt etwas nach links über das „G“ hinaus und es gibt einen Punkt hinter bezahlt). Von Karlsruhe 1 ist dieser Gebühr bezahlt-Stempel im Richter-Handbuch jedenfalls nicht bekannt.

Was mir bei Deiner gezeigten Karte auffällt (und auch nicht gefällt), ist der unglaublich schlechte Zustand des Abgangsstempels von Karlsruhe 1. Das kratzt doch schon an der Ehre eines Postlers. Den UB kann ich leider nicht hinreichend genau erkennen. Ist das ein v oder ein y? Mit dem UB y habe ich den Scan einer R-Karte vom 10.01.1946 (Nummerator 511, UB cc). Da ist der Stempelabschlag tadellos. Den Scan kann ich leider hier nicht zeigen, da das Original nicht in meinem Besitz ist. Ich schicke Dir den Scan per E-Mail.

Auf der Messe in Essen nächste Woche bin ich alle drei Tage am Stand der ArGe DEUNOT. Falls Du auch zur Messe kommst, kannst Du ja mit dem Beleg mal vorbeischauen. Ich würde mich über ein persönliches Kennenlernen freuen.

Viele Grüße
Ulrich
 
stampmix Am: 06.05.2017 08:32:02 Gelesen: 35379# 31 @  
@ GSFreak [#30]

Hallo Ulrich,

herzlichen Dank für die umfangreiche Analyse. Bertold von Briel war ein Sammler, von dem einige Korrespondenz erhalten blieb und der Kartentext spricht für sich. Vielleicht kaufte er die Karte im Postamt Rüppurr und gab sie später zur Beförderung bei der für ihn nahegelegenen Hauptpost auf? Leider hat das Postamt Karlsruhe 1 ein Stempelfarben/-kissenproblem, das sich über Jahrzehnte dahinkleckerte.

Hier nochmals der Gebühr-bezahlt Stempel (Richter Hdb-Nr. 2325), sowie der KARLSRUHE (BADEN) 1 y:



besten Gruß
stampmix
 
GSFreak Am: 09.07.2017 23:01:13 Gelesen: 34409# 32 @  
(20) GIFHORN, kein UB, vom 03.09.1945 auf einer Notganzsache. Die Postleitzahl (20) ist hinzugefügt worden. Aptierter Stempel.

Es handelt sich um die Notganzsache der Britischen Zone Mi-Nr. Gifhorn P A04 (Formblatt Schlüter), voraus freigemacht mit Gebühr bezahlt-Stempel, bestätigt mit einen Rechteckstempel "Postamt Gifhorn / 17. Aug. 1945"). Aufgegeben wurde die Karte in Wilsche (entsprechender Landpoststempel).



Insgesamt eine außergewöhnliche Notganzsache, da solch ein Rechteckstempel als Ausgabekontrollstempel nur in wenigen Orten in der Britischen Zone eingesetzt worden ist. Ortstagesstempel oder apt. Dienstsiegel dominieren bei der Vielfalt der Ausgabekontrollstempel.

Gruß Ulrich

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Aptierte Stempel"]
 
GSFreak Am: 10.07.2017 23:18:13 Gelesen: 34343# 33 @  
Hallo zusammen,

hier alle drei im Michel Ganzsachen Deutschland katalogisierten Notpostkarten von Bad Kissingen:

PB01 12 (Pf) handschriftlich auf amtl. Postkartenformular mit DV: (12.45) By C 154 DIN A6, verwendet am 21.06.1946
PB05 12 Pf = 7 (Pf) handschriftlich auf 5 Pf-Ortspostkarte P902, verwendet am 10.04.1946
PB06 12 Pf = 6 (Pf) handschriftlich auf 6 Pf-Fernpostkarte P903, verwendet am 14.05.1946

jeweils bestätigt durch roten Tagesstempel mit integriertem Freivermerk "BEZAHLT", Datum weitgehend geblockt.

Der Abgangsstempel (13a) BAD KISSINGEN (UB p) ist aptiert: die Postleitzahl (13a) wurde hinzugefügt.





In einem kürzlich bei ebay ersteigerten Konvolut von AM POST-Ganzsachen habe ich eine 5 Pf-Ortspostkarte P902 gefunden, verwendet am 03.04.1946, mit handschriftlicher 7 (Pf), aber ohne entsprechenden Freivermerk. Top oder Flop? Was meint Ihr dazu?



Gruß Ulrich
 
Gerhard Am: 11.07.2017 08:30:58 Gelesen: 34318# 34 @  
@ GSFreak [#33]

Hochspannend, was bitte sind Hartpapiergefäße; antiquiert gewaltdeutsch für das Lehnwort Karton?

MphG
Gerhard
 
volkimal Am: 11.07.2017 10:22:38 Gelesen: 34298# 35 @  
@ Gerhard [#34]

Hallo Gerhard,

im Buch "Die Anwendung der Kälte in der Lebensmittelindustrie" (Google-Books) steht im Inhaltsverzeichnis "Becherverpackungen (Hartpapiergefäße)". Die eigentliche Seite wird aber nicht angezeigt.

Im Handbuch dr Kältetechnik heißt es "Unter Kartonpackungen werden auf Faserstoffbasis hergestellte, im unbelasteten Zustand formbeständige Packungen verstanden. Sie schließen also auch Becher und Gefäße ein, deren Wandung aus Papier mit hohem Flächengewicht besteht und die ihre Formbeständigkeit durch festere Böden oder versteifende Näht-, oder profilierte Flächen erhalten (Hartpapiergefäße)'."

Viele Grüße
Volkmar
 
Ron Alexander Am: 11.07.2017 10:22:47 Gelesen: 34298# 36 @  
@ Gerhard [#34]

Hallo Gerhard,

ja genau. Karton Gegenstände wie z.B. Einwegtrinkbecherhalter, fallen auch unter die Hartpapiergefäße.

https://karl-wilde.de/einwegbecher-fuer-kaltes-und-heisses



Zur Ganzsache, also wenn der Postbeamte 7 RPf eingezogen hat, dann wurde auch ein Stempel abgeschlagen aber könnte auch sein der hat es vermerkt, Marke gestempelt und vergessen Stempel abzuschlagen aufgrund von vielen Briefsendungen o.ä. Sieht für mich eigentlich "sauber" aus.

Grüße,
Ron
 
Gerhard Am: 11.07.2017 10:47:24 Gelesen: 34290# 37 @  
@ volkimal [#35] und Ron Alexander

Danke für die Aufklärung, ich bin immer wieder fasziniert, was man hier bei welchen Gelegenheiten dazulernen kann. Anders ausgedrückt: Ich liebe den Bildungsgrad unserer Seiten. :-)

MphG
Gerhard
 

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