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Thema: Euro Münzen Deutschland: Der Euro mit dem Loch
Pilatus Am: 21.03.2009 19:02:27 Gelesen: 8322# 1 @  
Mir ist heute ein € der BRD untergekommen, der wohl eine Besonderheit sein muß. Durch einen technischen Fehler bei der Prägung weist er ein durchgängiges Loch auf. Kennt jemand ähnlich Fälle ?

Fragt mit freundlichen Sammlergrüßen

Pilatus
 


Pilatus Am: 21.03.2009 19:04:46 Gelesen: 8320# 2 @  
Zur Verdeutlichung habe ich einen kleinen Papierstreifen durch das Loch geführt.

Gruß Pilatus
 


dionysus Am: 21.03.2009 21:16:50 Gelesen: 8291# 3 @  
Hallo Pilatus,

Dieses Erscheinungsbild kam durch ein sogenanntes Zainende zustande.

Ein Zainende liegt vor, wenn ein Münzrohling zu weit am Rand des Metallblechs (des Zains) ausgestanzt wird, oder durch ein Verrutschen des Zains eine Stelle getroffen wird, an der schon ein anderer Rohling ausgestanzt wurde.

Die meisten Zainenden stellen sich als Halbkreisförmige oder gerade Fehlstellen an der Aussenseite der Münze dar.

Bei deiner Münze hat sich durch den Prägedruck die dünne Stelle am Rand des Ringes nach aussen verformt und es konnte sich so wieder ein Aussenrand ausbilden.

Lieben Gruß
Maico
 
Pilatus Am: 22.03.2009 00:04:45 Gelesen: 8271# 4 @  
@ dionysus [#3]

Hallo Maico,

danke für die sehr interessante Auskunft. Bis auf den Satzteil "es konnte sich wieder ein Aussenrand bilden" erscheint sie mir auch sehr logisch.

Eine Neubildung scheint mir (als Laie) nicht vorzuliegen. Der Außenrand ist aus meiner Sicht sehr gut erhalten. Die Riffelung ist vollständig erhalten.

Was mir wichtger erscheint ist die Frage, ob es vor der Verausgabung der Münzen keine Gütekontrolle gibt. Eine einfache Gewichtskontrolle hätte sie aussortieren müssen. Bei meiner Münze fehlen mindestens 2 Gramm.

Wenn es keine solche Kontrolle gab, könnten ja durchaus eine beachtliche Zahl solcher Münzen im Umlauf sein.

Mit freundlichen Sammlergrüßen Pilatus
 
dionysus Am: 22.03.2009 17:26:40 Gelesen: 8229# 5 @  
Hallo Pilatus,

die vorhandene Rändelung gibt mir jetzt allerdings auch zu denken. Da vor dem Prägevorgang gerändelt wird, kommt ein Zainende hier wohl eher doch nicht in Frage.

Wäre es dir möglich, mal ein größeres Bild einzustellen?

Zu deiner anderen Frage.

Regelrechte Qualitätskontrollen gibt es nicht. Die gefertigten Münzen werden nur Stichprobenhaft kontrolliert. Im Normalfall wäre dieses untergewichtige Stück allerdings während der Fertigung der Münzrollen aufgefallen. Diese werden einer Gewichtskontrolle unterzogen. Es rutschen aber trotzdem immer mal wieder fehlerhafte Münzen durch.

Es gibt die abenteuerlichsten Fehlprägungen, z.B. 5 Cent Stücke auf Rohlingen für 2 Cent Münzen oder 1 € Stücke auf 50 Cent Rohlingen. Auch Verwechslungen mit für ausländische Münzen gedachten Rohlingen sind schon vorgekommen, die Münzstätten übernehmen ja auch Prägeaufträge aus anderen Staaten. Zainenden kommen recht häufig bei allen Nominalen vor, teils sogar Stücke mit mehrfachen Fehlstellen am Rand.

Insgesamt liegt die Fehlerquote weit unter 0,05 % des Gesamtausstoßes. Bei Prägemengen von bis zu 800 Millionen Stück einer Sorte kommt da trotzdem einiges zusammen.

Lieben Gruß
Maico
 
Pilatus Am: 22.03.2009 23:16:30 Gelesen: 8203# 6 @  
@ dionysus [#5]

Hallo Maico,

ich will versuchen eine größere Darstellung der Münze einzustellen. Ob es gelingt weiß ich noch nicht.

Gruß Pilatus
 


Richard Am: 22.03.2009 23:21:19 Gelesen: 8200# 7 @  
@ Pilatus [#6]

Besser wäre die Vergrößerung mit weisser Unterlage wegen des besseren Kontrasts.
 
Pilatus Am: 22.03.2009 23:57:56 Gelesen: 8193# 8 @  
@ Richard [#7]

Hallo Richard und alle,

auch das kann geboten werden.

Beste Grüße Pilatus
 


dionysus Am: 24.03.2009 16:16:31 Gelesen: 8161# 9 @  
Hallo Pilatus,

ich bin immer noch ziemlich ratlos ob des Erscheinungsbildes. Ich finde keine eindeutige Erklärung.

Im nachfolgenden Link findest du mal ein Beispiel für ein typisches Zainende bei bimetallischen Münzen (ganz nach unten scrollen):

http://www.numismatikforum.de/ftopic10011.html&highlight=zainende

Jemand der dir bei einer Deutung bestimmt weiterhelfen könnte wäre Guy Franquinet (vereid. Sachverständiger für deutsche Münzen und Spezialist für Fehlprägungen).

Du könntest ihm ja mal eine e-mail mit Bild zukommen lassen.

http://www.franquinet.de/de/franquinet.htm

Liebe Grüße
Maico
 
Pilatus Am: 24.03.2009 18:36:56 Gelesen: 8143# 10 @  
@ dionysus [#9]

Hallo Maico,

danke für den Hinweis auf auf das Numismatikforum. Dort habe ich ein fast identisches Beispiel gefunden. Das 2,- €-Stück von tournois vom 21.2.06 ist meinem 1,- €-Stück fast gleich. Nur bei meinem Stück liegt das Loch außerhalb des inneren Ringes.

Nochmals danke und schöne Grüße Pilatus
 
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