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Thema: Niedergang der Philatelie – Symptom kulturellen Wandels
Wim Ehlers Am: 24.11.2019 10:24:40 Gelesen: 3903# 1 @  
Niedergang der Philatelie – Symptom kulturellen Wandels

Einen bemerkenswerten Beitrag fand ich in "openPR" - einem offenen Portal für Pressemeldungen:

Auch die Freizeitbeschäftigungen der Menschen sind Ausdruck kultureller Entwicklungsstadien. Mit ihren Veränderungen beobachten wir nicht weniger als einen Aspekt kulturellen Wandels. Ein Beispiel ist Niedergang der Philatelie, der in den frühen 1980er Jahren begann, zuerst verhalten, dann sich immer schneller verstärkend. Inzwischen ist Briefmarkensammeln out. Übrig geblieben sind forschende Sammler; die Philatelie ist ein Teil der Geschichtswissenschaft.

Hier der ganze Artikel:

https://www.openpr.de/news/1047923/Niedergang-der-Philatelie-Symptom-kulturellen-Wandels.html

Beste Grüße
Wim

[Beiträge [#1] bis [#3] zur Diskussion redaktionell verschoben aus dem Thema "Philatelie in der Presse"]
 
nagel.d Am: 24.11.2019 11:19:39 Gelesen: 3876# 2 @  
@ Wim Ehlers [#1]

Schöner Bericht, der alles sagt, aber wie willst du dieses Phänomen des Rückgangs aufhalten bzw. die Ausgabepolitik der Postverwaltungen ändern?

Die Postverwaltungen haben längst erkannt, dass man hier eine Einnahmequelle hat, ohne irgendeine Gegenleistung erfüllen zu müssen.

Ich habe da noch etwas anderes, die involvierten Personen wissen glaube ich auf was ich anspielen will, da sind aber einige andere daran schuld (mehr sag ich nicht dazu).
 
22028 Am: 24.11.2019 11:24:53 Gelesen: 3872# 3 @  
@ Wim Ehlers [#1]

Auch die Freizeitbeschäftigungen der Menschen sind Ausdruck kultureller Entwicklungsstadien. Mit ihren Veränderungen beobachten wir nicht weniger als einen Aspekt kulturellen Wandels. Ein Beispiel ist Niedergang der Philatelie, der in den frühen 1980er Jahren begann, zuerst verhalten, dann sich immer schneller verstärkend. Inzwischen ist Briefmarkensammeln out. Übrig geblieben sind forschende Sammler; die Philatelie ist ein Teil der Geschichtswissenschaft.

Dem geänderten Freizeitverhalten entgegenzuwirken ist die Herausforderung. Es sind ja ncht nur die Briefmarkensammler die weniger werden, ALLE regionalen und oftmals überregionale Vereine haben Nachwuchsprobleme und dies ist nicht nur auf Briefmakresammlervereine bezogen. Frage mal die Kleintier-/Taubenzüchter, Sportvereine etc.
 
jmh67 Am: 24.11.2019 16:48:41 Gelesen: 3766# 4 @  
Eine weitere Facette: Zur Kultur gehört auch die Kommunikation, und das geänderte Kommunikationsverhalten (Telefon, E-Mail, SMS, WhatsApp und so weiter) hat dazu geführt, dass die Briefmarke im Bewusstsein der Menschen immer weiter ins Hintertreffen gerät. Was man kaum kennt, wird auch wenig gesammelt.

Noch ein paar Gedanken zur Vielschichtigkeit des Problems:

@ Wim Ehlers [#1]

Philatelie war immer schon historisch "angehaucht", man kann ja sammelnderweise nur das studieren, was in der Vergangenheit geschaffen wurde, selbst mit einem Neuheitenabonnement, denn die Neuheiten bleiben ja nicht ewig neu. Nur ist der historische Aspekt jetzt (wie ich meine, endlich) mal explizit genannt worden.

@ nagel.d [#2]

Die Pressemitteilung stellt m. E. richtig fest, dass eben das den Postverwaltungen unterstellte Einnahmedenken für den Niedergang der Philatelie mit verantwortlich gemacht werden kann. Welche Sammler, die nicht einfach nur ihre Alben füllen, möchten wirklich noch dieser Flut folgen? Kein Wunder, dass viele die Notbremse ziehen. Auch Enttäuschungen wegen nicht erfüllter Versprechen hinsichtlich Wertsteigerung spielen sicher eine Rolle. Vielleicht ist die große Zahl von Neuausgaben auch ein Versuch, die Abonnenten beschäftigt zu halten, damit sie nicht auf die Idee kommen, diese zu hinterfragen? Mag ein wenig nach circulus vitiosus klingen, aber Marketing überhaupt will mir nicht immer logisch erscheinen.

@ 22028 [#3]

Nicht alle Sammler sind Mitglieder von Vereinen. Schreiber dieses ist es auch nicht. Meine Klubs heißen Philaseiten, Stamporama, Philaforum etc. Nichtsdestoweniger sind mir in Wohnortnähe funktionierende Jugendgruppen und engagierte Jungsammler bekannt. Auch für andere Hobbies gibt es durchaus Nachwuchs. Nur fehlt es allgemein an jungen Leuten. Wo niemand ist, kann auch niemand sich interessieren oder gar organisieren.

-jmh
 
22028 Am: 24.11.2019 17:23:21 Gelesen: 3734# 5 @  
@ jmh67 [#4]

Nicht alle Sammler sind Mitglieder von Vereinen. Der Schreiber dieses Beitrags ist es auch nicht. Meine Klubs heißen Philaseiten, Stamporama, Philaforum etc. Nichtsdestoweniger sind mir in Wohnortnähe funktionierende Jugendgruppen und engagierte Jungsammler bekannt. Auch für andere Hobbies gibt es durchaus Nachwuchs. Nur fehlt es allgemein an jungen Leuten. Wo niemand ist, kann auch niemand sich interessieren oder gar organisieren.

Völlig richtig, aber das ist ja eines der Symptome des kulturellen Wandels. Mitgliedschaft in einem oder mehrerer Vereine (Nicht nur auf Sammler bezogen) eigentlich Usus. Aber durch den Wandel will sich heute niemand mehr binden, Bindung heist auch Verantwortung übernehmen, auf irgendetwas festlegen für andere evtl. da sein, nicht nur virtuell im Internet in einem Forum, Egoismus kling zwar hart und ich möchte hier auch niemanden bezichtigen, umschreibt das aber oftmals schon sehr deutlich.
 
Jensen Am: 24.11.2019 17:59:03 Gelesen: 3695# 6 @  
Hallo,

ein paar Gedanken von mir dazu:

Nachdem im 19. Jahrhundert die Briefmarke erfunden wurde, gab es Sammler. Zunächst eine kleine Gruppe, meist wohlhabender, aristokratischer oder bürgerlicher, spleeniger Briten - dann analog in anderen Ländern eine kleine Gruppe Interessierter.

Es dauerte wenige Jahre bis Jahrzehnte, da wurde daraus ein Massenphänomen und fast jeder Schuljunge sammelte. Entsprechend wurden die meisten Briefmarken als Sammelbildchen produziert -oder auch nur dazu. "Aktie des kleinen Mannes" ist auch ein Stichwort aus dieser Periode.

Diese Episode ist seit ca. den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts vorbei.
Meiner Ansicht nach war diese Episode des Briefmarkensammelns als Massenphänomen nichts als eine "Blase" die geplatzt ist, wobei des Bild der "Blase" nicht perfekt passt, denn die Blase blähte sich und platzte schließlich über eine Zeitspanne von über 100 Jahren.

Man kann dieses Massenphänomen vielleicht mit anderen "Blasen" von Hobbys/Sammeln/Freizeit/Spekukationsobjekte vergleichen. Das bekannteste ist sicher die holländische Tulpenmanie im 16. Jahrhundert. Ich finde nicht, dass der Vergleich zur Philatelie als Massenphänomen hinkt (die Tulpenmanie dauerte nur wenige Jahre).

Noch besser vergleichbar ist die Mah-Jong-Manie der 20er Jahre des 20. Jh, die heute kaum jemand kennt. In diesen Jahren wurde ein (angeblich sehr altes ...) chinesisches Spiel -Mah Jong- in der ganzen westlichen Welt innerhalb weniger Jahre extrem populär. Jeder wollte es spielen, Spielclubs und Vereine schossen aus dem Boden, weltweit wurden Millionen Mah-Jong-Spiele produziert. Und in jedem Land schossen dutzende Fabriken für Mah-Jong-Spiele aus dem Boden. Nach wenigen Jahren platzte die Blase, Vereine und Clubs wurden geschlossen und tausende Mah-Jong-Spiele wurde mangels Abnehmer verbrannt. Und heute kennt fast niemand mehr dieses Spiel überhaupt. Bis auf ein paar wenige immer noch Interessierte.

Nunja, ich denke mit der Philatelie ist es genauso: Die Blase ist eben geplatzt. Und die "großen Zeiten" der Philatelie kommen auch nicht wieder. ist auch irgendwo ganz gut, dass nicht wieder weltweit tonnenweise buntes Papier als angebliche Briefmarken nur für Sammler gedruckt wird.

Heute sind wir wieder da, wo es im 19. Jh. anfing: Eine kleine Gruppe teilweise spleeniger, interessierter Sammler.

Viele Grüße
Jens
 
olli0816 Am: 24.11.2019 18:23:33 Gelesen: 3673# 7 @  
Hallo zusammen,

wenn ich mich in meinem Freundeskreis umschaue (sind alle so zwischen 40 und 60), sind die wenigsten Mitglied in einem Verein. Bei mir selber ist nur noch der Alpenverein übrig geblieben. In meinen jungen Jahren war ich in mehreren Vereinen, da hatte ich noch viel mehr Zeit.

Ein sehr guter Studienfreund hat einen Sohn, der jetzt in die 1. Klasse gekommen ist. Er sagte, eigentlich sind sie gezwungen ihn da ganztägig unterzubringen, weil er ansonsten keine Spielkameraden hat. Die sind da auch den ganzen Tag untergebracht. Das gab es zu meiner Schulzeit zwar auch schon, aber die meisten sind nach der Schule heimgegangen und dann hat man sich getroffen. Wenn der Nachwuchs so verplant ist, wo sollen denn da die vielen Möglichkeiten für Vereine herkommen?

Die Jungen wachsen natürlich heute mit mehr technischem Zeug auf und nutzen diese Dinge ganz anders, als wie wir alte Knacker es tun. Trotzdem sammeln die auch ganz gerne. Pokémons oder irgendwelche Sachen, die man in Spielen sammeln kann. Da sie nicht mit Briefmarken in Verbindung kommen, die meisten nicht mal mehr Briefe schreiben und einige Diskussionen führen, ob man überhaupt noch E-Mail braucht ist es ganz klar, dass das Thema Briefmarken für viele nicht mal ins Bewusstsein kommt. Keine Berührungspunkte und ja, es kann so kommen wie bei den Telefonkarten. Wer sammelt die denn heute noch?

Allerdings ein immerwährendes Statement, was nicht nur von 22028 genannt wird, bereitet mir Bauchschmerzen:

Völlig richtig, aber das ist ja eines der Symptome des kulturellen Wandels. Mitgliedschaft in einem oder mehrerer Vereine (Nicht nur auf Sammler bezogen) eigentlich Usus. Aber durch den Wandel will sich heute niemand mehr binden, Bindung heißt auch Verantwortung übernehmen, auf irgendetwas festlegen für andere evtl. da sein, nicht nur virtuell im Internet in einem Forum, Egoismus kling zwar hart und ich möchte hier auch niemanden bezichtigen, umschreibt das aber oftmals schon sehr deutlich.

Das hört sich immer so nach vernachlässigter Ehefrau an: Nie, nie machst Du was ich sage. Ich meins nur gut mit dir, aber Du bist völlig verantwortungslos.... -> Tirade kann noch endlos weitergehen mit allen möglichen Vorwürfen.

Das ist so unsexy, dass man damit keinen jungen Menschen aktivieren kann. Jedes Hobby heute hat sehr viel mehr Konkurrenz und viele gute Argumente aus der Vergangenheit, warum Vereine sinnvoll sind haben sich heute überlebt. Der moderne Verein ist vordergründig tatsächlich bei jüngeren Menschen Gruppen in sozialen Medien oder Foren wie diese (die auch in dieser Erscheinungsform langsam veralten), wo jeder nach Lust, Laune und Zeit kommunizieren, Dinge verabreden und wenn es ein Outdoor-Hobby ist sich darüber verabredet wird.

Da braucht es keine monate- oder jahrelange Diskussion über eine Satzung, hohe Mitgliedsbeiträge oder irgendeine Fron, die in der Form in vielen Fragen auch gar nicht mehr notwendig ist.

Ich mache mich mit meinen Aussagen immer wieder unbeliebt, das weiß ich. Aber ganz brutal - auch wenn mich einige Leute für dieses Statement wieder etwas mehr hassen - braucht heute kein junger Mensch einen klassischen Briefmarkenverein mehr. Wenn sich ein junger Mensch für Briefmarken interessiert (ein paar gibt es durchaus), dann ist für ihn die Form Kommunikation in einer Kneipe/Schule (da fangen die meisten eh das würgen an) keine attraktive Option. Warum auch? Es gibt Gruppen/Foren, man kann die Marken online kaufen, ich kann mir in Ruhe nach meinen Gebieten die Leute in eben diesen Foren/Gruppen suchen/kontaktieren und selbst Auktionshäuser für fortgeschrittene Zeitgenossen gehen inzwischen live online. Nur weil es Leute jenseits der 80 gibt, die sich standhaft weigern, die neuen digitalen Mittel zu nutzen, liegt wirklich nicht in deren Verantwortung.

Das ganze Gedöns mit Vereinen/Landesverbänden (die sterben zuerst), BdPh hat sich in 10 bis 15 Jahren mit Aussterben der jetzigen Generation sowieso erledigt. Ich brauche das alles auch nicht (bin nirgendwo Mitglied) und Verantwortung habe ich in so manchen anderen Bereichen, die für mein Leben viel wichtiger sind mehr als genug. Und das gleiche gilt für die jungen Menschen: Die brauchen keine zusätzliche Verantwortung von Strukturen, die sie nicht benötigen.

Andererseits: Schaue ich mir die verkauften Positionen und die Preise bei hochwertigen Briefmarken auf Auktionen an, läuft der Markt gar nicht so schlecht. Es wird sehr viel verkauft und die Unternehmen erzielen steigende Umsätze, wenn man deren Meldungen glauben darf. Älteres Gelumpe wird eher von älteren Herrschaften gekauft, von daher bin ich nicht so pessimistisch wie der Autor des Artikels. Junge werden eines Tages alt, wie ich selber schmerzlich erfahren darf. Es wird länger dauern, bis Briefmarken sammeln komplett verschwindet. Aber den Breitensportstatus wird das Hobby nie mehr bekommen. Einfach, weil heutzutage im täglichen Leben Briefmarken überflüssig geworden sind. Gerade bei den jungen.

Grüße Oliver
 
10Parale Am: 24.11.2019 19:31:23 Gelesen: 3619# 8 @  
@ Jensen [#6]

Heute sind wir wieder da, wo es im 19. Jh. anfing: Eine kleine Gruppe teilweise spleeniger, interessierter Sammler.

...und das ist gut so. Darauf lässt sich bauen.

Liebe Grüße

10Parale
 
nagel.d Am: 25.11.2019 12:52:14 Gelesen: 3483# 9 @  
@ jmh67 [#4]

Was dann auffallend ist, daß die organisierte Philatelie nicht gegen die Markenflut ansteuert und was den Mitgliederschwund anbelangt ist man nur am Jammern, aber ein konstruktives Handeln ist nicht zu erkennen und Vorschläge naja da lass ich mich nicht drüber aus, welche Erfahrungen ich da gemacht habe.

Mitgliederschwund ist auch größtenteils ein hausgemachtes Problem, so meine Meinung.

[Wort Maßenflut redaktionell auf Markenflut geändert]
 
jmh67 Am: 25.11.2019 13:52:26 Gelesen: 3442# 10 @  
@ nagel.d [#9]

Zur "Markenflut" (meinst du die ?) haben sich schon seit Jahrzehnten Vereine, Verbände und andere Organisationen sowie individuelle Sammler kritisch und auch ausdrücklich ablehnend geäußert, desgleichen zum Thema Sperrwerte, Kleinauflagen, Versandstellenstempelungen (CTOs), Sonderkonfektionierungen, Marken mit Zuschlag und was es noch an Produkten weit am postalischen Bedarf vorbei gibt. Manche Ausgaben sind sowieso eher Souvenirs mit Frankaturkraft als alles andere, und das schon seit etwa 1900! Das lässt sich in Zeitschriften, auf Webseiten, in Newsgroups und anders verfolgen.

Die Kritik wurde und wird - so mein Eindruck - von den Postbetrieben bzw. -verwaltungen weitgehend ignoriert. Ich vermute, sie können trotzdem immer noch ausreichende Einnahmen erzielen, denn anscheinend kaufen noch ausreichend "Albumfüller" weiterhin fleißig ein. Die "Blase" ist noch lange nicht geplatzt, allenfalls geht hin und wieder ein wenig Luft 'raus, wird aber wieder nachgefüllt.

-jmh
 
Baber Am: 25.11.2019 14:33:56 Gelesen: 3418# 11 @  
@ nagel.d [#9]

Was dann auffallend ist, daß die organisierte Philatelie nicht gegen die Markenflut ansteuert

Das habe ich schon seit Jahren versucht deutlich zu machen, dass die Markenflut von Neuausgaben ein Grund ist, warum sich immer mehr Sammler vom Sammeln von Neuheiten abwenden. Genützt hat es nichts. Hier im Forum wurde es mit dem Hinweis abgetan, jeder soll doch sammeln dürfen, was ihm gefällt und vom damligen Präsidenten des BDPh wurde mir geantwortet, wir als organisierte Philatelisten sind viel zu klein (zahlenmäßig), um beim Riesen Deutsche Post auch nur irgend etwas zu bewirken.

Es ist ja auch viel angenehmer, sich medienwirksam bei der Präsentationen von Neuheuten in der Öffentlicheit zu präsentieren als die Stimme gegen die Neuheitenflut zu erheben.

"Ich habe fertig", denn es wird sich nichts ändern bis des letzte Ast abgesägt ist, auf dem die Postverwaltungen eigentlich sitzen.

Gruß
Bernd
 
nagel.d Am: 25.11.2019 16:06:05 Gelesen: 3357# 12 @  
@ jmh67 [#10]
@ Baber [#11]

Ihr beide habt recht und Bernd ich habe keine Namen und Vereine genannt ich muß dir recht geben es ist den Herren, von welchem Verband auch immer, eine gute Medienpräsenz bei Markenübergabe mit der Post lieber als etwas für die zu vertretenden Sammler zu tun.

Aber solange es noch genügend Neuheitensammler gibt warum soll da die Post was dagegen/dafür tun dies zu ändern.

Aber wie gesagt einige Probleme sind in den Verbänden selbst gemacht
 
saeckingen Am: 25.11.2019 17:08:58 Gelesen: 3304# 13 @  
Ich möchte die Deutsche Post nicht verteidigen, aber das Ausgabeprogramm wird der Post größtenteil (bis auf die Dauerserienwerte und einige Sondermarken) durch den Herausgeber - dem Ministerium für Finanzen vorgegeben. Die Deutsche Post hat sogar schon mal mitgeteilt, dass sie z.B. gerne die ganzen Zuschlagsmarken entfallen lassen würde.
 
Baber Am: 25.11.2019 17:46:59 Gelesen: 3248# 14 @  
@ saeckingen [#13]

Hallo Harald,

du hast natürlich recht. Man sagt aus alter Gewohnheit ungenau "Die Post", richtig müsste es Finanzministerium heißen. Aber als ich damals an Uwe Decker geschrieben habe, war ich schon der Meinung, dass er das an der richtigen Stelle anbringen kann. Mir ging es in erster Linie an die unsinnigen Doppelausgaben selbstklebend und nassklebend.

Gruß
Bernd
 
Wim Ehlers Am: 26.11.2019 10:15:50 Gelesen: 3100# 15 @  
Getreu dem Motto "Es ist vieles schon gesagt, nur nicht von mir" (lächel) möchte ich das Thema Niedergang der Philatelie auch kommentieren.

Zunächst einmal zeigen die Threads "Philatelie in der Presse", dass wir Briefmarkensammler und Philatelisten von der Öffentlichkeit nicht vergessen sind. Es ist immer wieder erstaunlich, wie oft auch durchaus positiv über unser Hobby berichtet wird.

In Politik und Gesellschaft hören wir in den letzten Monaten immer stärker werden von der Digitalisierung und dem Bemühen darum, mit den Anbietern aus den USA und China Schritt halten zu wollen. Im Privatleben ist die Digitalisierung schon längst angekommen. Wer möchte heute schon auf Handy, Smartphone, Tablet, Laptop oder PC verzichten. Natürlich hat das Auswirkungen auf die Kommunikation, denn anstatt einen Brief zu schreiben, der ein, zwei Tage später beim Empfänger ankommt, versendet man eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht. Der Niedergang der Philatelie, wie er bei openPR beschrieben wird, hat in Wirklichkeit mit dem extremen Rückgang der Briefsendungen zu tun. Eine Reaktion seitens der Postverwaltungen ist dabei nicht zu merken - im Gegenteil: Es werden weiterhin Ausgaben "ohne Ende" auf den Markt "geschmissen", die sehr vielen Menschen das Sammeln inzwischen verleidet haben.

Immerhin geht der zitierte Bericht noch von etwa 1 Million Briefmarkensammlern aus und von etwa 1.000 "forschende Philatelisten". Nur wird sich das Informationsverhalten ändern. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Philaseiten mit einigen tausend angemeldeten Nutzern.

Richard, ich habe noch einmal nachgelesen, was Du 2013 beim Treffen in Essen-Steele erklärt hast: Der Bestand der Philaseiten ist mindestens in den nächsten 20 Jahren gesichert und auch darüberhinaus. Das sollte uns hoffnungsvoll stimmen und Sicherheit geben, dass Du mit Deinem Team für die Zukunft gerüstet bist, egal ob Digitalisierung "Zwei Punkt Null" oder Digitalisierung "Vier Punkt Null". Denn dieses Forum leistet tatsächlich mehr, als es jeder Verein vermag.

Danke!

Beste Grüße
Wim
 
nagel.d Am: 26.11.2019 14:40:26 Gelesen: 3020# 16 @  
@ Wim Ehlers [#15]

Den Dankworten möchte ich mich anschließen Wim, denn was Richard und sein Hintergrundteam hier leistet, leistet manch Verein nicht, was wiederum beweist, daß auch ein Wandel möglich ist.
 
Wim Ehlers Am: 26.11.2019 17:05:26 Gelesen: 2963# 17 @  
Beim Surfen im Internet fand ich gerade einen Beitrag, der gut zu diesem Thema deswegen passt, weil er teilweise gegenteilige Ansichten vertritt:

Briefmarken-Sammeln – das Hobby lebt

Der Artikel stand in den "Stuttgarter Nachrichten" und kann auf diesem Link gelesen werden:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.70-jahre-briefmarken-der-brd-briefmarken-sammeln-das-hobby-lebt.2074280b-3189-4d1c-9681-e143faae322a.html

Beste Grüße
Wim
 
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