Postwurfsendungen können sehr interessant sein und es gibt extrem seltene Stücke dabei. Wer hat ungewöhnliche Exponate und kann sie hier zeigen?
Hier eine Postwurfsendung mit eingedruckter Freimarke und Notopfermarke.
Mit der Karte macht das Café Wien in Köln Werbung für verschiedene Veranstaltungen zwischen dem 1. und dem 15. Mai 1951.
Die Wurfsendung ist als Postkarte aufgemacht und mit einer 10 Pfennig Bautenmarke in rot (aus rechtlichen Gründen) und einer blauen Notopfermarke sowie einem blauen Phantasiestempel bedruckt. Derartige Exponate sind äußerst selten und ich habe mehrere Jahre auf das nachstehend abgebildete Stück warten müssen.


Und eine Ansichtskarte des werbenden Café Wien in Köln:
Tolles Thema! So etwas habe ich noch nie gesehen und finde die Stücke absolut spitze, danke.
Am Rande: interessant ist der Preis von 1,60 DM für einen Aktenordner. Heute kosten einfache Ordner in etwa das gleiche (99 Cent), sind also billig. 1953 waren 1,60 DM richtig viel Geld für einen Büroartikel. Privatleute haben sich so etwas bestimmt nicht gekauft.
Stefan
Eine Postwurfsendung um 1935 von Karl Arthur Lippe aus Hameln.

Der Mann war einfallsreich und hat aus seiner Drucksache mit rückseitigem Werbeaufdruck für einen Möbelkatalog eine Postwurfsendung gestaltet, um für zwei weitere Kataloge zu werben. Dafür hat er 4 Stempel verwendet und fertig war die Postwurfsendung.
Beste Grüße
Karsten
Hallo zusammen,
sehr interessantes Thema.
Im Bericht Nr. 90 der Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V. 2020. S. 41–52, hatte ich über eine Postwurfsendung mit 1 ½ Pfennig berichtet.
Kurze Anmerkung zu Postwurfsendungen.
Wurfsendungen, ab dem 01.08.1927 Postwurfsendungen. Seit dem 1.4.1928 endgültig im Verkehr zugelassen, um Handels- und Geschäftskreisen einen billigeren als den bisherigen Weg zu öffnen.
„ Anschriftlose Massendrucksachen für bestimmte Empfängergruppen wie. Z. B.: An alle Haushaltungen, Lehrer, Rundfunkhörer, Postschließfachabholer usw."
ADA V, 1 Postordnung vom 30. Januar 1929 mit Ausführungsbestimmungen, Nachdruck 1939 der Ausgabe von 1931, § 9, Ausführungsbestimmungen. ADA V,2 § 15 VII führt aus:

Hier nun das wichtigste Stück dieser Abhandlung.
Gängig waren Portostufen 1 u. 2 Rpf. (bis 20 g und bis 50 g).
Mit der Verfügung Nr. 71/1936 wurde die Gebühr pro Wurfsendung (20 g) auf 1 ½ erhöht. Diese Wurfsendung wurde mit 1 Rpf. durch AFS Stempel freigemacht und mit folgendem Druckvermerk versehen:
EINEN HALBEN PF. RESTGEBÜHR BAR NACHGEZAHLT

Emmerich 1 / Gimborol / Die weisse Schnellklebe / Pasta klebt ausgezeichnet
(Sammlung Jochen Greulich)
Es gab zwar Maschinen von Francotyp die einen ½ Pfennig verarbeiten konnten. Diese wurden aber überwiegend in den Niederlanden benutzt.
Die Gebührenerhöhung galt bis 31.10.1939.
Dieser seltene Beleg ist auf jeden Fall eine große Rarität. Eine Umfrage unter bekannten Mitgliedern ergaben bisher 7 erhaltene Belege!
Viele Grüße
Hajo