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Thema: Bund Dauerserie Frauen der deutschen Geschichte Druckbogen echt oder falsch?
Gerooide Am: 01.12.2019 09:04:43 Gelesen: 4567# 1 @  
Hallo,

ein Freund von mir hat dieses Blatt gefunden. Könnte es echt sein?

Viele Grüße aus den Niederlanden, Jacob


 
achim11-76 Am: 01.12.2019 09:17:45 Gelesen: 4560# 2 @  
Guten Morgen,

sind die Marken gezähnt, gummiert und das Papier fluoreszierend?
 
Gerooide Am: 01.12.2019 10:21:51 Gelesen: 4549# 3 @  
Hallo achim11-76,

das Blatt ist gummiert und nicht gezähnt.

Ich kann nicht fluoreszierend prüfen, das Blatt liegt bei einem Freund von mir.

Das Foto ist nicht so scharf, weil ich es mit meinem Handy aufgenommen habe.

Viele Grüße, Jacob


 
Gerooide Am: 01.12.2019 10:23:27 Gelesen: 4547# 4 @  
@ achim11-76,

Hier ist ein weiteres Foto.


 
achim11-76 Am: 01.12.2019 11:36:40 Gelesen: 4526# 5 @  
So ein ungezähnter Druckbogen - wenn er denn echt ist - wäre schon was.

Von dieser Marke gab es auch Fälschungen zum Schaden der Post. Vielleicht handelt es sich um so eine Postfälschung.

Wenn die Marken im Stichtiefdruck gedruckt sind - also mal mit dem Finger drüberstreichen und fühlen, ob man die Druckfarbe fühlen kann wie bei Banknoten - könnten sie echt sein.
 
Stefan Am: 01.12.2019 15:51:31 Gelesen: 4497# 6 @  
@ Gerooide [#4]

Auf dem ersten Blick sieht es nach einem Adruckbogen aus um bspw. eine Druckmaschine einzurichten. Auf dem Rand des Druckbogens ist ein Text erkennbar:

magenta: "[...]marke 12.11.2003 14:46 Uhr Seite 1 (Magenta / Process Magenta Bogen)"

schwarz: "[...]marke ohne Perfo 12.11.2003 15:11 Uhr Seite 1 (Schwarz / Process Black Bogen)"

Selbst als mögliche Fälschung (zum Schaden der Deutschen Post AG oder der Sammler) ist dieser Druckbogen nett anzusehen.

Wie achim11-76 schrieb, müsste die Fluoreszenz überprüft, dito die Gummierung mit Originalausgaben abgeglichen werden.

Gab es bei dieser Ausgabe (Mi-Nr. 2296 von Ende 2002) auch Melierfasern im Papier?

Gruß
Pete
 
Gerooide Am: 01.12.2019 18:29:19 Gelesen: 4450# 7 @  
@ achim11-76
@ Pete

Vielen Dank für die Info, mein Freund wird morgen den Fluor- und Stichtiefdruck untersuchen.

Sobald ich etwas weiß, werde ich es hier melden.
 
Journalist Am: 01.12.2019 19:17:24 Gelesen: 4418# 8 @  
@ Gerooide [#1]
@ Pete [#6]

Hallo Jacob,

anbei ein Link zu meiner Webseite mit der Übersicht der bekannten Postfälschungen seit Euroeinführung - im unteren Teil dieser Übersicht sind 7 verschiedene Optionen von bekannten Fälschungen der Frauen 55 Cent gelistet und wie sie sich unterscheiden, teils in der UV - denn 4 Varianten sind alleine schon einfach durch eine UV-Prüfung erkennbar.

3 haben bläuliche UV

Eine Fälschung hat gar keine UV.

http://jolschimke.de/briefmarken-und-ganzsachen/uebersicht-faelschungen-zum-schaden-der-post-seit-euroeinfuehrung.html

3 haben zwar UV - hier muss man nun noch nach anderen Dingen schauen - eine Option wäre hier eine Prüfung mit einen Infrarotlaserpointer, ob die verwendete rote Farbe seltene Erden enthält, wenn ja würde man beim bestrahlen mit dem Infrarotlaserpointer im Bereich der roten Farbe einen rötlichen Lichtfleck sehen.

Andere Unterschiede wurden aber schon einmal von Wilhelm van Loo in der philatelie vorgestellt, beispielsweise wie ist der schwarze Teil des Motivs gedruckt (z.B. Offsetdruck ja oder nein) - aber selbst bei einer Fälschung wäre das wie es Pete auch schon geschrieben hat, ein tolles Stück

viele Grüße Jürgen
 
Martin de Matin Am: 01.12.2019 19:22:38 Gelesen: 4414# 9 @  
@ Gerooide [#1]

Es ist meiner Meinung nach definitiv ein Andruckbogen der 55 cent.

Aber jetzt die kleine Einschränkung, ein Andruckbogen für eine Fälschung!

Hat sich denn keiner mal die Mühe gemacht die "Marke" mit einem Original zu vergleichen?

Hier zeige ich links die Geschnittene und rechts ein Original.



Bei der linken "Marke" sieht man deutlich Rasterpunkte im Bereich der schwarzen Farbe. Dies habe ich durch Pfeile gekennzeichnet. Die Bereiche die ich gekennzeichnet habe, sind nur eine Auswahl der vielen Stellen.

Nun zu dem Origenal auf der rechten Seite. Dort habe ich zwei markannte Stellen mit Pfeilen gekennzeichnet. Für die gesamte Ausgabe der Frauenserien ist typisch, das die Rahmenlinien über und unter dem Frauenportrait in der Farbe des Portrait ist. Die linke und die rechte Seite und die Ecken sind in der Farbe der Inschrift gedruckt.

Bei dem geschnittenen Stück ist der Rahmen komplett in der Farbe der Inschrift gedruckt. Und der Rahmen ist nicht so fein wie das Original.

Ich will mit meiner Aussage keinen angreifen, sondern alle ein bisschen sensibilisieren. Oder habe ich mich getäuscht?

Noch eine ergänzende Frage. Warum sollte man farbige Quadrate mit unterschiedliche Helligkeitsstufen (linke untere Bogenecke des Druckbogens) beim Stichtiefdruck drucken? Vielleicht kann das ja einer der sich mit dem Drucken auskennt beantworten?

Gruss
Martin
 
Journalist Am: 16.12.2019 16:01:16 Gelesen: 4259# 10 @  
@ Martin de Matin [#9]
@ Gerooide [#1]

Hallo Martin und an alle,

ich hatte Gerooide gebeten, mir mal zu Prüfzwecken diesen "Bogen" zuzusenden.



Ich habe ihn heute erhalten und schon eine erste schnelle grobe Prüfung ergab:

- kein UV

Auch eine Überprüfung der "seltenen Erden" (die sogenannte Superfluoereszenz) existiert nicht in der roten Farbe - es handelt sich also definitiv um eine Fälschung oder sogar um einen simplen Nachdruck.

Wie Martin weiter schon ausgeführt hat, ist der Rahmen, der bei echten Marken aus den beiden Farben rot und schwarz besteht hier nicht vorhanden. Er ist komplett in rot gehalten, wie der folgende Ausschnitt oben aus der Mitte des "Bogens" zeigt:



Insofern passt diese Fälschung auch nicht zu den bisherigen bekannten Fälschungen, die zumindest dies mehr oder weniger genau nachgemacht haben.

Wie ein weiterer Teilausschnitt aus dem Mittelbereich zeigt, ist die rote und die schwarze Farbe auch sehr schlecht zueinander zentriert, ganz links im Bogen hat der Kopf einen Abstand zur oberen roten Randlinie, ganz rechts stößt er an diese bzw. überschreitet diese sogar.



Eine Gummierung ist auch nicht vorhanden, vielleicht war dies ja für einen Fälscher ein erster Übungsbogen, wie man diese Marke nachdrucken könnte ?

Soweit erste Details zu diesem merkwürdigen "Bogen". Weitere Detailscans bzw. Mikroskopaufnahmen folgen demnächst noch dazu.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 07.01.2020 16:09:19 Gelesen: 4090# 11 @  
@ Journalist [#10]

Hallo,

an alle noch ergänzend zu obigen Beitrag ein Scan einer echten Marke und des falschen Bogens unter UV:



Man sieht deutlich, das der Bogen nur optische Aufheller besitzt und das keine UV vorhanden ist.

Weitere Spuren, wer diesen Bogen produziert haben könnte, waren bisher ergebnislos. Es wurde mal auf einer niederländischen Verkaufplattform angeboten. Vom damaligen Angebot existieren aber keine weiteren Bildschirmkopien zu den Aussagen des damaligen Verkäufers. Wären diese noch vorhanden, hätte man versuchen können, den damaligen Verkäufer zu befragen, aber so wird sich leider nichts mehr zu diesem Bogen ermitteln lassen.

Viele Grüße Jürgen
 
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