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Thema: Deutsche Gebiete Oberschlesien: Belege
volkimal Am: 24.02.2020 11:38:55 Gelesen: 2679# 1 @  
Hallo zusammen,

Anfang 1920 erschienen in den Abstimmungsgebieten die ersten Briefmarken. In Oberschlesien war es am 20. Februar 1920 so weit.

Diese Postkarte aus dem Abstimmungsgebiet Oberschlesien wurde vier Tage später, am 24.02.1920 – heute vor 100 Jahren verschickt. Sie geht an den Landrichter Litter in Dortmund.



Der Absender ist ein Kollege des Landrichters. Ich gehe also davon aus, dass er ebenfalls Richter war. Er schreibt:

Ratibor, Oberwallstr. 32a, den 23. Februar 1920
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ihrer und Ihrer Frau Gemahlin vielen Dank für Ihren freundlichen Glückwunsch. Ich bin schon seit dem 1ten d.M. hier, da ich meinen Dienstantritt wegen der Bevorstehenden Besetzung auf’s äußerste beschleunigen musste. Mein Haushalt ist noch in Berl. Wann ich ihn werde hierher verlegen können ist noch ganz ungewiß, da ich keine Wohnung finde. Auch sonst ist noch manches andere ungewiß und für einen Ruheposten kann ich Rat. (= Ratibor) vorläufig sich noch nicht ansehen. Ich habe aber Grund, meiner Zukunft mit Ruhe entgegenzusehen u. bin im übrigen entschlossen, hier solange wie irgend möglich auszuharren. Ihrer eigenen Wünschen wegen Ihrer Zukunft erhoffe ich baldige Erfüllung.
Empfehlen Sie mich bitte ihrer Frau Gemahlin und seien Sie bestens gegrüßt von
Ihrem ergebenen Wanjuve(?)


Von meinem Onkel weiß ich, dass man versucht hat, die freien Pastorenstellen im Abstimmungsgebiet Allenstein möglichst schnell und vollständig zu besetzen.

Über das Abstimmungsgebiet Allenstein weiß ich vom Vetter meines Vaters folgendes:
Das Evangelische Konsistorium der Provinz Ostpreußen war bemüht, in den Monaten vor der Abstimmung alle unbesetzten Pfarrstellen im Bereich Allenstein schnellstens wieder zu besetzen. Die Bevölkerung sollte sich nicht beschweren können, dass sie von der deutschen Kirche im Stich gelassen würde. Auf diese Weise wollte man bei der Abstimmung am 11.7.1920 die Chancen für Deutschland verbessern.


Vielleicht galt dasselbe auch für die unbesetzten Richterposten. Der Text der Karte spricht dafür.

Viele Grüße
Volkmar
 
inflamicha Am: 15.11.2020 22:35:39 Gelesen: 2599# 2 @  
Guten Abend,

aus dem Abstimmungsgebiet Oberschlesien stammt mein heutiger Beleg:



Die Postkarte nach Stiege im Harz zeigt den KOS BORONOW (KR. LUBLINITZ) 28/5.20 * 4-5 N. *.

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben"]
 
inflamicha Am: 06.11.2021 19:24:51 Gelesen: 3766# 3 @  
Guten Abend,

eine als Drucksache verschickte Karte nach Birmingham:



Wertstempel und Zufrankatur sind mit dem KOS CREUTZBURGERHÜTTE (Kr. OPPELN) 4 4.21 * 2-3 N. a entwertet worden. Der Ort gehört heute zur polnischen Gemeinde Zagwiździe (ehemals Friedrichsthal) in der Wojewodschaft Opole.

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben"]
 
inflamicha Am: 06.11.2022 21:49:08 Gelesen: 1430# 4 @  
Guten Abend,

eine Karte aus Oberschlesien:



Auf der Postkarte nach Pinneberg in Holstein ist zweimal der KOS KÖRNITZ (BZ. OPPELN) 12 5 21 * 1-7 V. * abgeschlagen. Das heute polnische Kórnica liegt in der Gemeinde Krapkowice (Krappitz) im Powiat Krapkowicki (Landkreis Krappitz) in der Woiwodschaft Opole (Oppeln).

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben"]
 
inflamicha Am: 27.12.2022 15:01:22 Gelesen: 1222# 5 @  
Hallo,

ein überfrankierter Eil-R-Brief mit Oberschlesien Mi-Nr. 41-43. Es galten die selben Gebühren wie im Deutschen Reich: Fernbrief 2 M., Einschreibgebühr 2 M. und Eilzustellgebühr im Ortsbestellbezirk 3 M. = 7 Mark, also sind 27 Mark zuviel verklebt. Der Einlieferungsschein wurde rückseitig befestigt und zeigt den selben Stempel wie auf den Marken: LUBOM (OBERSCHL.) 6 4 22 * 9-10 V. *. Das heute polnische Lubomia ist ein Dorf in der Woiwodschaft Schlesien und gehört zum Powiat Wodzisławski.



Gruß Michael
 
Jürgen Witkowski Am: 06.05.2023 22:02:59 Gelesen: 891# 6 @  
Eine Geschäftspostkarte von Kattowitz nach Beuthen wurde portorichtig mit 125 Pf freigemacht, dargestellt durch 1 x MiNr. 15 zu 5 Pf und 3 x MiNr. 21 zu 40 Pf.



Der Stempel aus Kattowitz hat bestimmt schon bessere Zeiten gesehen. Kattowitz * (Oberschl) g vom 26.6.22.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 09.05.2023 19:41:54 Gelesen: 831# 7 @  
@ Jürgen Witkowski [#6]

Der Stempel aus Kattowitz hat bestimmt schon bessere Zeiten gesehen. Kattowitz * (Oberschl) g vom 26.6.22.

Die Karte weist ein sehr interessantes Stempeldatum auf! Die oberschlesischen Briefmarken waren am 26.06.1922 in Kattowitz (eigentlich) bereits ungültig gewesen. Wenige Tage zuvor wurden Stadtkreis und Landkreis an die Republik Polen übergeben, Termine siehe in [1].



weiterverwendeter Tagesstempel aus Kattowitz vom 25.06.1922 auf einer ostoberschlesien Briefmarke nach dem Übergang an Polen

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12400&CP=0&F=1
 
inflamicha Am: 09.11.2023 20:55:55 Gelesen: 294# 8 @  
Guten Abend,

eine Postkarte nach Königshütte in Oberschlesien:



Der etwas blasse Stempel lautet SALESCHE (Kr.Gr.STREHLITZ) 7 7 20 * ?? a. Das heute polnische Zalesie Śląskie ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der zweisprachigen polnischen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Oppeln.

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben"]
 
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