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Thema: Versandstellen Produkte: Geldanlage oder Betrug am Kleinen Mann ?
NikFFM Am: 19.04.2020 18:33:47 Gelesen: 1608# 1 @  
Wenn man sich mit Vst.-Produkten befasst, dann sollte man meiner Meinung nach auch an den enttäuschten Erwartungen an diesen Waren befassen, der einem Betrug am Käufer gleichkommt.

Wie viele haben Vst-Briefmarken als Geldanlage des kleinen Mannes gesehen, wollten später ihren Kindern es als "Tafelsilber" vererben etc. und blamierten sich mit Altpapier. Die Post krönte dieses Kapitel bekanntlich durch das Annulieren der DM-Werte. Dies ist untrennbar mit der Ware verbunden.
 
notna1 Am: 19.04.2020 18:36:23 Gelesen: 1606# 2 @  
@ NikFFM [#1]

Da gebe ich Dir komplett Recht.

Aber es gibt auch Philatelisten, die mit monetärer Gewinnerzielung nichts am Hut haben. Zum Glück.

Viele Grüße

notna1
 
NikFFM Am: 19.04.2020 18:54:07 Gelesen: 1596# 3 @  
Dass Hobbies nicht als Geldanlage funktionieren, egal ob Oldtimer, Uhren oder Briefmarken sollte klar sein, alles andere sind Ausnahmen. Trotzdem haben die Opfer diese Blamage nicht verdient, wer klug war hat das ganze diskret entsorgt, mitsamt der Ersttagsblätter und sonstiger Besonderheiten.

Der Erwerb dieser Ware im Abonnement hatte ohnehin mit "Sammeln" nichts zu tun, es waren Käufer, keine Sammler. Die Erforschung heute kann retrospektiv auch als Untersuchung eines Betrugsmodells sein, oder eines Schneeballsystems. Auch die Vortäuschung des perfekten Stempels ist nicht ohne. Mitte der 1970er Jahre war der gedruckte Vst-Stempel manchmal nicht von der Druckfarbe der Marke zu unterscheiden, später wurde das Produkt perfektioniert, aber da kennen Sie sich sicher besser aus.

Um 1995 stempelte der Frankfurter Sammlerschalter gar nur noch auf explizitem Wunsch ab, und griff sofort zur Vst-Ware. Habe es selbst erlebt.
 
achim11-76 Am: 19.04.2020 19:18:25 Gelesen: 1581# 4 @  
Also ich würde nicht+ von Betrug sprechen in der damaligen Zeit. Briefmarkensammeln war in, es haben viele Leute gemacht..wenn die Zahl der Sammler gestiegen oder gleich geblieben wäre, dann wäre die Ware heute warscheinlich auch nicht zu solchen Spottpreisen zu bekommen.

Ich bin auf der einen Seite froh und freue mich, wenn ich einen oder einige Bogen bekomme, die mal 50 oder 100 Mark bei der Post gekostet haben für ein paar Euro, aber mir tun auch die Leute auf der anderen Seite leid, die damit abertausende verbrannt haben.

Vom finanziellen gesehen wäre es warscheinlich besser gewesen, das Geld auf ein profanes Sparbuch zu legen.

Aber solche Gedanken macht sich auch niemand mehr über die Marken aus der Zeit der Inflation oder aus der Zeit nach dem Weltkrieg als die Währungsreform kam..oder über DDR Marken. Auch damals hatte Geld noch einen "Wert" und ein Mensch musste dafür eine bestimmte Zeit arbeiten, nur das es halt etwas länger her ist und vielen von uns noch die D Mark in guter Erinnerung ist, und wir es als unumstössliches Recht gesehen haben, das die Marken ab 1969 "unbegrenzt" frankaturgültig waren.

Aber ich kann mich auch noch gut daran erinnern, das man auch vor dem Euro ungültige Marken der späten 50er und der 60er Jahre nachgeworfen bekommen hat unter dem Postpreis.

Das gehört jetzt eigentlich nicht mehr zum Thema der Abstempelung, aber finde das musste jetzt auch mal gesagt werden.

[Beiträge [#1] bis [#4] redaktionell ausgelagert aus dem Thema "Wie nennt man diese Bogenstempelung ?"]
 
jmh67 Am: 20.04.2020 11:11:42 Gelesen: 1490# 5 @  
@ NikFFM [#1]

Jede(r) soll sammeln, was ihm/ihr Spaß macht, und Ratschläge kann man befolgen, muss es aber nicht. Es mag Leute geben, denen die Versandstellenprodukte gefallen und die den Preis dafür in Ordnung finden, also warum sollen sie die nicht kaufen? So'n Briefmarkenkalender z. B. kann sich ja an der Wand ganz hübsch ausmachen, aber er wäre mir zu teuer.

Wer freilich mit einer Sammlung Gewinnabsichten verbindet, kann natürlich im übertragenen Sinne damit auf die Nase fallen, aber ist das dann noch Sammeln oder schon Spekulieren? Da ließe sich trefflich darüber philosophieren, so man die Zeit dafür hat.

-jmh
 
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