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Thema: Deutschland nach 1950: Stempel zu philatelistischen Zwecken
NikFFM Am: 20.04.2020 17:46:59 Gelesen: 3991# 1 @  
Zeitgleich zumindest nicht. Man hat einige Kennbuchstaben der Stempel vom Schalter später in der Versandstelle verwendet. Berlin 12 x und y.
 
NikFFM Am: 20.04.2020 18:31:54 Gelesen: 3976# 2 @  
Um 1993-4 bekam ich auf dem Wunsch nach gestempelten Marken das Exemplar mit gedruckten Stempel am Frankfurter Sammlerschalter. Als ich explizit nach einer Abstempelung verlangte, später die andere. Man beachte die unterschiedliche Postleitzahl, aber beides Frankfurt 1.


 
achim11-76 Am: 21.04.2020 07:47:10 Gelesen: 3908# 3 @  
Bei diesen beiden Marken sieht man es besonders schön. Die Marke links hat einen gedruckten Stempel, die Marke rechts ist mit einem dieser Paganierstempel entwertet worden, das Druckbild ist etwas verschwommen und die Farbe teilweise verlaufen. Da ich davon ausgehe, das der Pagnierstempel eine Gummiplatte hatte, wurde warscheinlich nicht die normale ölhaltige Stempelfarbe der Post benutzt, sondern halt die mitgelieferten Stempelkissen für den Stempel aus dem Bürobedarf.

Wäre mal interessant herauszufinden, ob sich diese Art der Sammlerschalterstempel leichter entfernen lassen, wenn es keine ölhaltige Stempelfarbe ist.
 
NikFFM Am: 21.04.2020 08:33:49 Gelesen: 3896# 4 @  
@ achim11-76 [#3]

Ja, es war ein Paganierstempel. Das verwendeten damals die Frankfurter Sammlerschalter, und an die Anwendung kann ich mich erinnern. Der Abdruck war nie richtig kräftig und scharf, die Bedienung wohl auch für ungeübte Kräfte einfach auszuführen und es ging schnell.

Die Unterscheidungsbuchstaben der Abstempelungen für Sammler hatten zwei Ziffern, davon die erste ein "b", die gedruckten Stempel eine abweichende Postleitzahl aber das gleiche Postamt.
 
BochumerJunge Am: 21.04.2020 09:39:17 Gelesen: 3876# 5 @  
Ich kann mich erinnern, dass Berlin 12 schon 1963 Bogenabstemplungen im Offsetverfahren hatte. Aber damals war es noch nicht so üblich Vollstempel zu sammeln. Eckstempel waren gefragt. So waren die Stempel jeweils auf einem Vierblock plaziert.

Vollstempel waren erst später mehr verlangt. Erst hat man bei Sondermarken dann die Stempel so plaziert das man jede zweite Reihe nicht gebrauchen konnte, man die Reihenwertzähler überdrucken musste da sich ja der Wert des Bogens halbierte.

Anscheinend hat man dann später beschnittene Stempel verwendet, wie diese Abbildung ja zeigt. Vorteil: Alle Marken wurden verwendet, man hatte ja keine unbrauchbaren Marken und natürlich weniger Arbeit.

Und es konnten auch keine der unbrauchbaren Marken, welche mit einem Kreuz bedruckt waren in den Handel kommen. Ich meine, ich habe aber mal vor langer Zeit in der DBZ eine Abbildung davon gesehen.
 
achim11-76 Am: 22.04.2020 05:37:28 Gelesen: 3766# 6 @  
Bei DDR Marken gibts ja eine eigene Bewertung im Michel für bogenweise gefälligkeitsgestempelte Marken mittels Klischeestempel, die mit dem schraffierten Kreis gekennzeichnet sind. Bei Bund und Berlin nicht, das ist wohl Politik vom Katalogherausgeber.

Haben wir jetzt geklärt, wie man diese Art der Abstempelung nennt? Fänd ich schade, der Thread hat Spass gemacht und war informativ.
 
Michael Mallien Am: 22.04.2020 07:57:05 Gelesen: 3746# 7 @  
@ achim11-76 [#6]

Das Symbol für die gefälligkeitsgestempelten Marken ist im Michel dieses:

Die Bezeichnung ist: Abstempelung zu philatelistischen Zwecken

Nichts anderes ist diese Bogenstempelung.

Viele Grüße
Michael
 
NikFFM Am: 22.04.2020 08:03:57 Gelesen: 3742# 8 @  
Gibt es eine Erklärung warum der Michel in ein und dem selben Katalog bei DDR-Ausgaben die "Abstempelung zu philatelistischen Zwecken" führt, bei den Bund-und Berlin-Ausgaben nicht?
 
Christoph 1 Am: 22.04.2020 10:42:37 Gelesen: 3719# 9 @  
@ NikFFM [#8]

Da kann man wohl nur Vermutungen anstellen oder direkt beim Verlag Schwaneberger nachfragen.

Meine Vermutung ist folgende:

In der Zeit der deutschen Teilung war es für Sammler in Westdeutschland ungleich schwieriger, an bedarfsgestempelte DDR-Marken zu kommen. Die gedruckten Stempel wurden hingegen über "Wermsdorf" vertrieben und waren für jedermann in der BRD käuflich zu erwerben. Insofern gab es hier tatsächlich in Westdeutschland eine sehr unterschiedliche Marktsituation, die vom MICHEL (als westdeutschem Verlag für überwiegend westdeutsche Kunden) entsprechend aufgegriffen wurde. Nach der Wiedervereinigung hat sich dies zwar geändert, aber die Michel-Redaktion hat bislang auf diese Änderung nicht reagiert oder nicht reagieren wollen.

Ich würde "aus dem Bauch heraus" auch einschätzen, dass es von den DDR-Marken deutlich größere Mengen mit Klischee-Entwertung gibt, als von den westdeutschen Briefmarken. Aber das kann ich nicht belegen.

Gruß
Christoph

[Beiträge [#1] bis [#9] redaktionell verschoben aus dem Thema "Wie nennt man diese Bogenstempelung ?"]
 
NikFFM Am: 22.04.2020 18:23:05 Gelesen: 3661# 10 @  
Ich glaube das die DDR auch Tagesstempel verschiedener Städte für Gefälligkeitsabstempelungen genutzt hat. Ich erinnere mich dunkel an eine Werbung in einer alten westdeutschen Zeitschrift, wo geworben wurde das Stempel aus verschiedenen Bezirken zur Auswahl stehen. Slogan "DDR, ein bezahlbahres Sammelgebiet".

Da ich als Laie solche Abstempelungen nicht unterscheiden kann, habe ich nie DDR gesammelt. Noch fehlt mir hier das Wissen. Ich schätze das hohe Niveau im Grafidesign der Marken der DDR, und die progressive Themen der Ausgaben.

Auch das Dritte Reich begüterte die Philatelisten mit zahlreichen Ausgaben zu interessanten Themen, aber die abenteuerlichen Zuschlagswerte gibt es soweit ich das einordnen kann, kaum aus dem Bedarf.

Ich bin aus Frankfurt, bei Frankfurt 1 waren alle Stempel, deren zweistelliges Kennzeichen mit einem b begann von der Versandstelle, bzw. vom Sammlerschalter. Gab es in anderen Städten auch Sammlerschalter?
 
NikFFM Am: 22.04.2020 18:43:51 Gelesen: 3655# 11 @  


BERLIN 12 Versandstelle (links) und BERLIN 12 Postschalter (rechts)
 
achim11-76 Am: 24.04.2020 07:56:37 Gelesen: 3584# 12 @  
Die klischeegestempelten Marken aus der DDR kann man eigentlich ganz gut unterscheiden. Die Stempel sind auch so hochglänzend schwarz und unheimlich sauber und meistens auch im Viererblock gestempelt und die Marken haben in der Regel auch noch die Gummierung, ausser bei der 5 Jahresplan Dauerserie, da wurden wohl auf Grund der Materialknappheit Bögen ohne Gummierung hergestellt, die gleich nach dem Druck den Klischeestempel bekommen haben. So weit ich weiss, gab es auch keine Vollstempel wo auf unbrauchbaren Nachbarmarken dann mit Kreuzen oder X gearbeitet wurde.

Was es aber auch in der DDR gab, das waren tatsächlich bogenweise im Viererblock per Hand gestempelte Bögen aus den verschiedensten Orten. Hier hat man warscheinlich dem Umstand Rechnung getragen, das die Klischeestempel irgendwann unbeliebt geworden sind. Leider habe ich solche Bogen noch nicht für meine Sammlung finden können.

Was aber auch ein Fakt ist, die Bogenweise gestempelten DDR Marken wurden in hoher Stückzahl hergestellt, weil mit dieser Ware auch oft Firmen beliefert wurden, die Motiv oder Länderpäckchen hergestellt haben, z.B. 100 Stück alle Welt Automobile, 100 Stück alle Welt Kakteen und was es noch so gab.
 
jmh67 Am: 24.04.2020 09:58:03 Gelesen: 3567# 13 @  
@ NikFFM [#10]

Gab es in anderen Städten auch Sammlerschalter?

Gab es und gibt es. Die aktuellen Philatelieschalter findet man auf den Webseiten der Deutschen Post AG verzeichnet, sie sind oft am Ort der früheren Hauptpostämter aus Bundespostzeiten (so z. B. in Essen und Braunschweig), damals muss es aber ein paar mehr gegeben haben (ich vermute mal, dass es in Hannover auch einen gab, da ist die alte Hauptpost freilich durch ein Einkaufszentrum ersetzt worden). Auch in den Hauptpostämtern der Bezirksstädte in der DDR fand man zumindest Briefeinwürfe für sammlerfreundliche Stempelungen, in Leipzig gab es sogar einen speziellen Sonderstempelschalter.
 
mausbach1 (RIP) Am: 24.04.2020 11:13:52 Gelesen: 3549# 14 @  
@ jmh67 [#13]

Gab es in anderen Städten auch Sammlerschalter?

In den 1980er gab es in Siegen auch rinrn entsprechenden Sammlerschalter. Der Kamerad in unserem Briefmarkenverein war ein Postler, der sich um die Sache verdient hat. In den 1990-ern wurde er versetzt - und dann war alles weg. :-(
 
Christoph 1 Am: 24.04.2020 17:04:48 Gelesen: 3513# 15 @  
@ NikFFM [#11]

BERLIN 12 Versandstelle (links) und BERLIN 12 Postschalter (rechts)

Welche Quellen / Belege gibt es für diese Zuordnung? Ich habe da Bedenken:

Der Abschlag links scheint mir zu farbschwach für einen Versandstellenstempel. Die wurden i.d.R. sehr satt aufgedruckt.

Auf den beiden Zusammendrucken befinden sich Stempel mit Datum von 1991, also kurz vor Ende der Gültigkeitsdauer. Für mich sehr wahrscheinlich, dass es sich um Abstempelungen am Sammlerschalter handelt. Die Versandstellenstempel hätten das Ersttagsdatum, oder nicht?

Christoph
 
NikFFM Am: 24.04.2020 23:03:39 Gelesen: 3473# 16 @  
@ Christoph 1 [#15]

Links ist damalige Versandstellenqualität, Mitte kann auch Sammlerschalter sein, rechts der UB ist vom regulären Postamt.
 
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