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Thema: Hervorragende Sammlungen - Kap der Guten Hoffnung
Heinz 7 Am: 02.05.2020 12:48:01 Gelesen: 14099# 1 @  
Liebe Leser,

ausführliche Beiträge zu den seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt weckten bei mir den Wunsch, einige Gedanken zu schreiben zu den besten Sammlungen von ausgewählten Gebieten. Aus aktuellem Anlass verglich ich ein paar Sammlungen zum Thema "Kap der Guten Hoffnung" (Südafrika).

Ein Blick in einen Michel-Katalog könnte uns schliessen lassen, dass dies eine recht überschaubare Materie sei. Ein, zugegeben: nicht ganz taufrischer Katalog (Jahr 1968/69, Übersee Band 2), zeigt uns folgende Ausgaben:

1853: 1. Ausgabe, Dreiecke, 4 Werte (Michel Nrn. 1-4)
1861: 2. Ausgabe, Dreiecke, Holzschnitte, 2 Werte (Michel Nrn. 5+6)
1864: Ergänzungswert; "vermutlich Probedruck"
1864 ff: 3. Ausgabe: Allegorie: "Hoffnung mit Anker" (viereckig) (Michel Nrn. 7 - 39)
1893: 4. Ausgabe: Allegorie: "Hoffnung stehend" (Michel Nrn. 40 - 50, 52)
1900: 5. Ausgabe: Kapstadt mit Hafen (Michel Nr. 51)

Die dritte Ausgabe kann man noch unterscheiden in "Marke mit Unrandungslinie" und "Marke ohne Umrandungslinie". Zu dieser dritten Ausgabe gibt es eine verwirrende Vielfalt von Wert-Aufdrucken.

Aber auch die Ausgabe 1853-1864, die bei Michel nur 6 Nummern umfassen, sind bei den britischen Spezialisten viel detaillierter katalogisiert. Stanley Gibbons listet statt 6 immerhin 22 Hauptnummern, wobei die berühmten Farbfehldrucke der Holzschnitte 1861 die Nummern 15 und 16 tragen und eine grosse, auffällige Retouche die Nummer 17. Dazu arbeitet Stanley Gibbons auch mit Zusatznummern (z.B. SG 7, 7a, 7b, 7c) für Papierabarten und Farbnuancen. Es wird rasch konmpliziert.

Mehrere grosse Sammler beschränkten ihre Sammlung sogar auf die berühmten "Triangulars" und vernachlässigten die 3. Ausgabe und fortfolgende ("Rectangulars"). Wer nun denkt, diese Beschränkung gebe nicht genug "Stoff" für eine interessante Sammlung, der kann rasch belehrt werden: es gibt beeindruckend umfangreiche Sammlungen nur der Nummern 1-22 (Nummern nach Stanley Gibbons).

Vermutlich nicht die finanziell wertvollste Sammlung von "Cape", aber sicherlich eine der schönsten (und sehr teuren) Sammlung trug ein Brite zusammen, der 1910-1982 lebte: Maxwell Joseph (später: Sir Maxwell Joseph FRPSL).



Er war Gründer einer grossen britischen Hotelkette (siehe: "Wikipedia (englisch)": "Maxwell Joseph"). Kurz nach seinem Tod (22.9.1982) wurde bei Sotheby's London seine vermutlich "unvergleichbare" Sammlung verkauft. Der Handbuch-ähnliche Auktionskatalog ist eine Zierde für jede Bibliothek.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.05.2020 14:52:02 Gelesen: 14055# 2 @  
@ Heinz 7 [#1]

Wenige Wochen nach dem Tod des Sammlers Sir Maxwell Joseph FRPSL konnte das Auktionshaus Sotheby's London eine denkwürdige Auktion durchführen. Dazu wurde ein Handbuch-ähnlicher Katalog herausgegeben.



Auf 316 Seiten wurden in diesem festgebundenen Katalog 1333 Lose angeboten. Wir können das Angebot auf 5 Kapitel einteilen:

122 Lose Vorphilatelistische Zeit / Postal History (ab 1652)
33 Lose Versuchsdrucke der Triangular Stamps
11 Lose Nachdrucke der Triangular Stamps
1018 Lose Briefmarken: Triangulars & Rectangulars 1853-1904
149 Lose Mafeking Siege, 1900

Die Sammlung umfasst nicht weniger als 984 Lose "Triangulars", wobei zwei Lose (1068 und 1150) Sammellose waren. Los 1150 umfasste allein 740 "items" mit einem Katalogwert von GB£ 438'000 (1982!), die zu einem "Estimate" von GB£ 20'000-25'000 angeboten wurden. Von den berühmten "Woodblocks" (Holzschnitten) beinhaltete die Sammlung 323 Stück, wovon 250 als Einzellose angeboten wurden und 73 Stück in der "Restsammlung" (Los 1150).



Nicht weniger als 26 Farb-Fehldrucke waren enthalten und vier Fourpence black.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.05.2020 15:47:50 Gelesen: 14029# 3 @  
@ Heinz 7 [#2]

Dem aufmerksamen Leser fällt auf, dass keine Stanley-Gibbons Nummern 15, 16 und 17 in der Sammlung enthalten sind. Dieser Eindruck stimmt aber nicht.

Stanley Gibbons war ein hervorragender Berufs-Philatelist, der eine grossartige Karriere realisieren konnte und mit seinen Briefmarkenkatalogen und seinen Aktivitäten unsterblich wurde.

Noch 1939 katalogisierte er die Triangulars mit den Nummern 1-22

Dabei waren:
no. 15 = Errors of colour = 1d. pale milky blue
no. 15a = pale bright blue
no. 16 = 4d. vermilion
no. 16a = carmine
no. 17 = Variety. Retouch or repair to right-hand lower corner of state

Also die zwei Farbfehldrucke und die grosse Retouche.

Irgendwann später hat aber der Verlag Stanley Gibbons die Katalogisierung geändert und offenbar die Nummern 15-17 aufgehoben und die Marken neu-katalogisiert.

Aus SG no. 15 wurde SG no. 13c
aus SG no. 15a wurde SG no. 13ca
aus SG no. 16 wurde SG no. 14e
aus SG no. 16a wurde SG no. 14ea
aus SG no. 17 wurde SG no. 14aa

Obwohl ich ein gewisses (sogar: sehr grosses!) Verständnis dafür habe, dass z.B. die One Penny Woodblock 1861-Fehldruck-Marke (hellblau) in Verbindung gebracht wird mit der "regulären" One Penny Marke (vermilion oder carmine), gefällt mir die Neu-Numerierung nicht, und ich hätte es vorgezogen, wenn die Katalog-Redaktoren bei den alten Nummern geblieben wären. Wenn sonst z.T. sehr rasch neue Hauptnummern verteilt wurden (für geringfügige Papier-Unterschiede z.B), wäre es m.E. auch vertretbar (und übersichtlich!) gewesen für eine so markente Abart wie einen Farbfehldruck eine NEUE Hauptnummer zu vergeben.

Oder - wenn schon - hätte ich die One Penny hellblau Marken bis SG 14 eingereiht und die Four Pence rot bei SG 13. Aber man hat mich ja nicht gefragt.

Der Blick auf die Tabelle oben zeigt: bei Maxwell Joseph war die (alte) Nummer SG 15 sehr wohl vertreten, und zwar gleich mit 15 (!) Exemplaren, und die alte Nummer SG 16 mit 11 Exemplaren. Dazu finden wir 19 Retouchen in der Sammlung von Sir Maxwell Joseph.

Da kann man vor Respekt nur den Hut ziehen und eine tiefe Verneigung anschliessen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.05.2020 12:05:27 Gelesen: 13978# 4 @  
@ Heinz 7 [#3]

Ich möchte nun den Inhalt der Sammlung Maxwell Joseph genauer unter die Lupe nehmen, und den Wert der Sammlung kritisch betrachten.

Ich denke, wir kommen nicht umhin, uns Gedanken zu machen zur Geldwert-Entwicklung, wenn wir über so lange Zeiträume Werte und Preise vergleichen. Ich habe schon oft darauf hingewiesen, dass z.B. GB£ 1'000 heute nicht mehr einen grossartigen Wert darstellen. GB£ 1'000 waren aber früher ein Vermögen wert.

Exkurs:

Ein britisches Pfund war einmal viel Geld wert. Warum insbesondere der Zerfall des Wertes in gewissen Zeitperioden so dramatische Ausmasse annahm, kann ich nur, teilweise, erahnen und die Ursachenforschung wäre Stoff für eine gute Dissertationsarbeit für einen Wirtschaftsstudenten. Gewisse Entwicklungen können aber manchmal auch von Wissenschaftlern nicht schlüssig erklärt werden. Ich halte mich deshalb heute mit Kommentaren zu dieser Entwicklung zurück und beschränke mich weitgehend auf das Aufzeigen der Entwicklungen.

Das britische Pfund war im Januar 1914 CHF 25.28 wert, gemäss Statistik der Schweizerischen Nationalbank (Devisenmarkt, G1, monatliche Devisenkurse). Dies änderte sich wenig, über viele Jahre, bis im September/Oktober 1931 das Pfund deutlich an Wert verlor.

Sept. 1931 = CHF 23.163
Dez. 1931 = CHF 17.243 (= minus 26%)

Weil sich gleichzeitig der US$ zum CHF kaum bewegte, muss es ein britisches Problem gewesen sein. Die Ursachen dürften in der Weltwirtschaftskrise zu suchen sein, welche gemäss Geschichtsbuch im Juli 1931 einen Höhepunkt erreicht hatten. Wir wissen, dass Ende September 1931 die Bank von England den Goldstandard ausser Kraft setzte. Dies schwächte das Pfund massiv.

Zwar erholte sich der Wert des GB£ wieder (bzw. der Schweizer Franken geriet unter Druck; Oktober 1936). Inwieweit dies mit der Abwertung des Französischen Francs (Sept. 1936) zusammenhing, weiss ich nicht genau, aber damals stieg der Wert des GB£ gegenüber dem Schweizer Franken um 37 %.

Sept. 1936 = CHF 15.511
Okt. 1936 = CHF 21.301 (= plus 37 %)

Doch bald schon sank der Wert des Pfundes wieder (unter CHF 18.00, Sept. 1939), blieb dann aber recht stabil bis August 1949. Im Oktober 1949 aber sank der Wert dramatisch, um rund 30 % und pendelte sich beim Kurs um CHF 12.00 ein, der für lange Zeit wieder Bestand hatte.

Ab ca. Oktober 1967 setzte dann aber ein dramatischer „Sinkflug“ ein:

1967.10: CHF 12.08
1967.12: CHF 10.392
1972.11: CHF 8.9237
1974.08: CHF 6.992
1976.03: CHF 4.9912
1977.12: CHF 3.8518
1978.10: CHF 3.0829 (Tiefpunkt, Wertverlust rund 74 % seit Oktober 1967)
 

Diese Zahlen werden die deutschen Leser vielleicht überraschen, weil meines Wissens die Entwicklung gegenüber der Deutschen Mark nicht so drastisch ausfiel. Diese Jahre gingen einher mit einem Höhenflug des Schweizer Frankens, der sich auch gegenüber dem Dollar stark aufwertete (in derselben Zeitperiode verlor der US$ = -65%).

Die Situation beruhigte sich wieder etwas, doch eine Trendwende stellte sich nicht mehr ein. Im Februar 1995 sank das GB£ unter CHF 2.00. Heute steht es bei ca. CHF 1.20.

Es ist darum wesentlich, ob eine Betrachtung aus Sicht von London oder aus Sicht von Zürich erfolgt. Ich studiere die Entwicklungen hauptsächlich aus der Perspektive der Schweiz.

Heinz
 

Heinz 7 Am: 03.05.2020 13:04:04 Gelesen: 13956# 5 @  
@ Heinz 7 [#4]

1982, zum Zeitpunkt des Verkaufes der "Cape of Good Hope"-Sammlung von Sir Maxwell Joseph, hatte das britische Pfund eine dramatische Werteinbusse hinnehmen müssen. Als 20 Jahre zuvor die Kap-Sammlung von Maurice Burrus verkauft wurde (27.11.1962), galt das GB£ noch CHF 12.091, jetzt, im Oktober 1982 war es nur noch CHF 3.6807!

Ein Preis von GB£ 100 zur Zeit der Auktion von Ende Oktober 1982 ist heute (nach meiner Methode der Umrechnung) ca. CHF 690 wert. Ein Preis von GB£ 100 zur Zeit "Burrus" (November 1962) hingegen: CHF 4289, also mehr als 6 x mehr!

Dass dies auch auf die Bewertung der Briefmarken einen Einfluss hatte, ist verständlich. So hat meines Erachtens der US-Standardkatalog Scott den Wertverlust des US$ zu wenig reflektiert (naheliegend: die USA sehen sich nicht erst seit heute oft als Zentrum der Welt), auch über einige Katalogpreis-Entwicklungen in anderen Welt-Katalogen kann man sich nur wundern.

In den Stanley Gibbons Katalogen sieht man zum Teil Preiserhöhungen, die wohl auf die internationalen Wertentwicklungen Rücksicht nahmen. Der Wertverlust des Britischen Pfundes wurde also zum Teil durch Katalogpreis-Erhöhungen (nominal, in GB£) wieder ausgeglichen.

Da aber gleichzeitig eine Wertentwicklung auf dem Briefmarkenmarkt stattfand, ist es kaum auseinanderzuhalten: was ist nun währungsbedingt, was Philateliemarkt-bedingt und was ist schlicht unerklärlich? ... ?

Nun, wir müssen nicht versuchen, aus dem Ganzen eine exakte Wissenschaft zu machen (es wird uns wohl auch nicht gelingen), aber interessant ist es schon, zu vergleichen, wie sich gewisse Preise entwickelt haben.

Vielleicht interessieren sich die Leser, welche Marken denn bei Sir Maxwell Joseph besonders wertvoll waren, und auch: WIE WERTVOLL sie denn 1982 waren... ?

Die Auktion 1982 war ein besonderes Ereignis. Auch Prof. Carlrichard Brühl schrieb begeistert, welche hohe Qualität der Auktionskatalog 1982 von Sotheby's aufwies. Die mehr als 300 Seiten des Kataloges sind weitgehend in wunderbarem Farbdruck erfolgt, sodass wir das Angebot in seiner ganzen Pracht geniessen können. Auch geringwertige Werte wurden teils in exzellentem Farbdruck wiedergegeben; nicht nur die teuren Spitzenwerte.

Ich erwähnte schon, dass die Sir Maxwell Joseph Sammlung nicht weniger als 1333 Lose umfasste. Sehr viele dieser Lose waren eher geringwertig. Ca. 626 der 1333 Lose (also 47 %!) hatten einen unteren Schätzpreis von weniger als GB£ 100 (heute ca. CHF 690). Dennoch waren unzählige dieser kleinen Lose trotzdem abgebildet.



Hier z.B. ein Auszug aus der Fototafel 133: Sechsmal wurde die SG.no. 21 angeboten: 4 x ungebraucht, zweimal ungebraucht im Paar. Die Lose hatten einen (unteren) Schätzpreis von (nur) £ 100, 100, 80, 40, 200 und 200, waren aber alle in wunderbarem Druck farbecht wiedergegeben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.05.2020 18:26:13 Gelesen: 13887# 6 @  
@ Heinz 7 [#2]

Ich habe schon gezeigt, wie sich die Sammlung von Sir Maxwell Joseph zusammensetzte. Neben der Mengen-Betrachtung (Anzahl Lose) ist auch die wertmässige Betrachtung meines Erachtens sehr aufschlussreich.

Die 122 Lose (1-122) mit dem zum Teil sehr interessanten Vorphila-Teil waren wertmässig nicht hoch angesetzt, mit einem unteren Schätzpreis von nur GB£ 4'440, also im Schnitt nur ca. GB£ 36 pro Los. Deutlich teurer waren die Probedrucke (33 Lose; 123-155) mit GB£ 6'770, die Nachdrucke bildeten nur eine kleine Gruppe (11 Lose, 156-166; GB£ 880). So richtig lanciert wurde die Auktion dann ab Los 167, den Briefmarken ab 1853 (Stanley Gibbons No. 1-4; am Donnerstag-Morgen wurden davon 141 Lose verkauft; GB£ 25'300).

Am Nachmittag des 28.10.1982 ging es weiter mit 343 Losen (S.G. No. 5-12a). Die ersten ganz hoch geschätzten Marken kamen zum Ausruf, wie die Fourpence black (siehe dazu auch:)

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=231540

Nicht weniger als vier Exemplare dieser seltenen Marke wurden hier angeboten. Zur Erinnerung: Leon N. Williams konnte 1989 nur 11 Exemplare auflisten! Die Lose 634-637 waren sicherlich ein weiterer Höhepunkt der Auktion: vier gebrauchte Marken der Fourpence black



Los 634 = Williams Census No. IV = Estimate: GB£ 4'000; Hammer Price GB£ 5'750 + 10 % Aufgeld = GB£ 6'325.
Los 635 = Williams census No. V = Estimate: GB£ 4'000; Hammer Price GB£ 4'000 + 10 % Aufgeld = GB£ 4'400.
Los 636 = Williams census No. VIII = Estimate: GB£ 3'000; Hammer Price GB£ nicht ganz klar, ca. GB£ 3100+ Aufgeld = ca. GB£ 3'470 (nach Angabe L.N. Williams, 1997)
Los 637 = Williams census No. XI = Estimate nur GB£ 800 (Mängel); Hammer Price: GB£ 2'900 + 10 % Aufgeld = GB£ 3'190.

Das war sicherlich ein beeindruckender Leistungsausweis, gleich vier dieser enorm seltenen Marken vorweisen zu können. Die Ergbenisse dafür waren respektabel, aber nicht sensationell (meines Erachtens), da die Seltenheit dieser Werte ja auch extrem hoch ist.

Um auf einen Vergleichswert zu heutigen Werten zu kommen, sollte man das Ergebnis ca. mit Faktor 6.9 multiplizieren. Los 634 erreichte also (nach meiner Rechnung) einen Wert von CHF 43'670 (Vergleichs-Wert Ende 2019). Das ist für Marken dieser Seltenheit und bei der Beliebtheit des Gebietes Kap der Guten Hoffnung nicht übertrieben viel. Preisdämpfend ist sicherlich, dass man auch heute erst recht wenig Genaues über diese Marke weiss.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.05.2020 20:43:11 Gelesen: 13838# 7 @  
@ Heinz 7 [#6]

Am 29.10.1982 startete der zweite Tag dieser denkwürdigen Auktion. Mengenmässig kamen nur wenig mehr Lose zum Verkauf, aber wertmässig waren es rund 78 % des Gesamt-Angebotes.



Ich habe leider keine Liste der erzielten Preise, aber die Angaben der Schätzpreise sind ein guter Ersatz für diese Informationen. Wir sehen, dass die Joseph-Sammlung einen Gesamt-Schätzwert von ca. GB£ 472'645 aufwies; nach meiner Umrechnung entspricht dies etwa einem Wert von CHF 3'263'330 (per Ende 2019). Dies ist also eine sehr bedeutende Sammlung!

Ich habe bereits erwähnt, dass viele Lose nur geringe Schätzpreise hatten. Aber unter den vielen Stücken der Sammlung gab es auch viele Lose mit hohem Schätz-Wert. Nicht weniger als 46 Lose hatten einen (unteren) Schätzwert von GB£ 2'000 oder mehr (das entspricht einem Wert von ca. CHF 13'800 - 2019). 3 Lose habe ich bereits oben im Bild gezeigt (Lose 634-636).

11 Lose erreichten gar mindestens GB£ 5'000 (unterer Schätzpreis), was nach meiner Rechnung heute (Ende 2019) CHF 34'500 entspricht. Vielleicht interessieren sich die Leser für die am höchsten geschätzten Lose? Es handelt sich um 10 Einzellose und um das Sammellos 1150, von dem ich oben schon gesprochen habe, siehe [#2].

Platz 10 der Schätzpreise erreichte Los 1229:



Los 1229 ist ein Dreierstreifen auf Fragment, Siege of Mafeking, 1900, 1s. auf 4d. grün und violet-braun, Abart: doppelter Aufdruck, davon einer kopfstehend. Der untere Schätzpreis gemäss Auktionskatalog Sotheby's war: GB$ 5'000.

Auf Platz 7 kamen drei Lose mit je GB£ 6'000 unterem Schätzpreis.



Los 694 war ein Brief von 1861 von Südafrika nach London, frankiert mit Paar "Woodblock 1861" 1 Penny (S.G. 13) + 4 Pence (Ausgabe Perkins & Bacon, 1853).



Los 732 war der vielleicht beste Farbfehldruck "1 Penny, milky blue" (S.G. no. 13c)



Los 1272 war ein kompletter Bogen der Mafeking One Penny Bicycle Stamps (S.G. no. 18)

Dass zwei der zehn wertvollsten Einheiten den Ausgaben von Mafeking angehören, zeigt, dass dieses Gebiet grosse, hoch bewertete Raritäten enthält. Genau genommen sind es sogar drei von zehn. Doch davon mehr, morgen, wenn es mir möglich ist.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.05.2020 10:32:07 Gelesen: 13793# 8 @  
@ Heinz 7 [#6]

Ich habe oben gezeigt, welche Lose die höchsten Schätzpreise belegten an der Auktion Sir Maxwell Joseph (Sotheby's London 1982). Das Sammellos 1150 (mit 740 items) mit einem Schätzpreis von GB£ 20'000 behandle ich dabei "ausser Konkurrenz", sondern ich betrachte nur die Einzellose.

Beim Studium des 312-seitigen Auktionskataloges sehen wir:

Platz 4: Est. GB£ 8'000: 1 Los
Platz 5: Est. GB£ 7'000: 2 Lose
Platz 7: Est. GB£ 6'000: 3 Lose
Platz 10: Est. GB£ 5'000: 1 Los

Zur Erinnerung: GB£ 8'000 von damals entsprechen nach meiner Umrechnung einem Wert von ca. CHF 55'235 (Ende 2019).

Die zwei Lose mit einem Estimate von GB£ 7'000 waren:



Los 717 - Ein beeindruckender Sechserblock der Stanley Gibbons Nummer 13a = Woodblock, 1 Penny carmine. Das wäre nach Michel dann wohl eine Nr. 5b. Der Sechserblock ist gemäss Katalog "unique", also einmalig und er hat eine sehr interessante Provenienz (ex Burrus, 1962, und Maria de la Queillerie, 1970). Diese zwei Namen sollte sich der interessierte Leser merken, denn sie stehen für Besitzer von grossartigen Cape of Good Hope-Sammlungen.



Ich habe oben bereits erwähnt, dass die Marken des Siege of Mafeking 1900 eine beeindruckende Rolle einnehmen konnten in der Sammlung von Sir Maxwell Joseph. Am höchsten bewertet war dabei Los 1287, welches das Porträt von General Baden Powell zeigt, und dies gleich im Viererblock (Stanley Gibbons no. 19).

Das Los mit einem unteren Schätzpreis von GB£ 8'000 war:



Los 1149 ist ein sehr seltenes Exemplar (ein Paar) der S.G. no. 22 mit Wasserzeichen "Krone CC" liegend. Bei Michel ist die Marke katalogisiert nach der Nr. 4 II mit Nummer I (= römisch eins) "Vermutlich Probedruck" (gemäss Michel 1968/69, Übersee, Band 2). Das Paar war in der Sammlung D'Arcy Hall (= grosse Cape-Sammlung).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.05.2020 14:44:47 Gelesen: 13749# 9 @  
@ Heinz 7 [#2]



Auf der Titelseite des Auktionskataloges ist ein optisch sehr schönes Stück abgebildet: ein Viererblock der Ausgabe "1861 Woodblocks, One Penny, vermilion, S.G. no. 13". Der Viererblock ist speziell geschnitten, sodass die Einheit wieder ein Dreieck bildet, was für die Dreiecksmarken natürlich sehr attraktiv ist.

Der Viererblock wurde als Los 696 angeboten. Der Schätzpreis dazu wurde von Sotheby's mit GB$ 3000-4000 angegeben. Es gab aber meines Wissens 18 Lose mit noch höheren Schätzpreisen (ich verwende jeweils den unteren Schätzpreis).

Dass die "Hitparade" aber doch geprägt wird von roten "Woodblocks" wird deutlich, wenn wir auch die am teuersten geschätzten Lose betrachten. Allerdings sind dies keine regulären "One Penny"-Marken mehr, sondern alles Farbfehldrucke: "Four Pence"-Marken in der Farbe vermilion.

Der dritthöchste Schätzpreis, GB£ 15'000, wurde Los 898 zugeteilt:



Wir sehen einen Dreierstreifen, ergänzt mit einer vierten Marke "One Penny vermilion". Die mittlere Marke des Dreierstreifens ist eine 4 Pence-Marke, also ein Fehldruck! Das Ganze als Brief von 1861 nach Grahams Town ist natürlich eine grossartige Sache.

Noch eine Stufe höher, bei GB£ 20'000 wurde Los 890 eingeschätzt



Dieser Farbfehldruck ist ungebraucht extrem selten. Gemäss Auktionskatalog gibt es nur zwei Exemplare davon.

Auf die gleiche Stufe setzte Sotheby's Los 897



ein wunderbarer Viererblock mit - wir ahnen es - einem Farbfehldruck (4 d.) in Kombination mit drei One-Penny-Marken.

Der Schätzpreis von GB£ 20'000 entspricht einem heutigen Wert von ca. CHF 138'088 (2019, nach meiner Bewertungsmethode).

Aufmerksame Leser meiner Beiträge erinnern sich, diesen Viererblock schon gesehen zu haben: Richtig! Siehe:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=231453

Das Stück zierte die Sammlungen von

- Ferrary, Verkauf 1921
- Riesco
- Stevenson, Verkauf 1950
- D'Arcy Hall, Verkauf 1962
- Maria de la Queillerie, Verkauf 1970

* * * * * * * *

Damit habe ich die Sammlung von Sir Maxwell Joseph FRPSL sehr ausführlich besprochen. Wir können versuchen, die Sammlung mit anderen grossartigen Cape-Sammlungen zu vergleichen.

Bestimmt haben wir aber eine der besten Sammlungen mit ein paar Schlüsselstücken kennengelernt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 00:33:54 Gelesen: 13650# 10 @  
@ Heinz 7 [#7]

Ich hatte Glück, und ein Philatelist hat mir die "Price List" der Auktion von Sir Maxwell Joseph (Sotheby's London, 28./29.10.1982) geben können. Nun, nachdem ich die Ergebnisse der Auktion studieren konnte, habe ich noch mehr Respekt vor dieser Sammlung!

Sie war ein sehr grosser Erfolg!

Alle 1333 Lose wurden verkauft! Nur sehr wenige Lose gingen unter dem unteren Schätzpreis weg; viele Lose aber stiegen weit über den Schätzpreis. Das Gesamtresultat ist sehr beeindruckend:

Schätzpreis (unterer) ca. GB£ 472'645
Zuschlagpreis ca. GB£ 1'037'580
Endpreis ca. GB£ 1'141'338
 

Der Zuschlagpreis lag total bei 220 % des Schätzpreises.

Von den 46 am höchsten geschätzten Losen wurden 44 über dem Schätzpreis zugeschlagen, nur zwei darunter. Allein die 46 am höchsten geschätzten Lose totalisierten fast GB£ 200'000 mehr als Estimate (GB£ 418'250 Zuschlag statt GB£ 219'000 Estimate).



Los 898 erreichte den höchsten Preis. Bei Schätzpreis GB£ 15'000 fiel der Hammer erst bei GB£ 37'000. Ein wahrlich stolzer Preis für den Dreierstreifen mit dem Fehldruck (plus viertes Stück) auf Brief!

Wenn wir die Summe der Endpreise auf den Gegenwert in CHF auf Ende 2019 hochrechnen, kommen wir auf schwindelerregende CHF 7.88 Millionen. - Ich denke, wir werden keine Kap - Sammlung finden, die einen solchen Endpreis realisieren konnte. Vermutlich haben wir gleich "den grössten Fisch" an Land gezogen...

Heinz
 

Heinz 7 Am: 07.05.2020 11:30:26 Gelesen: 13620# 11 @  
@ Heinz 7 [#1]

Wenn mir jemand die Aufgabe gestellt hätte:

"Finde eine 7.8-Millionen-Franken Sammlung "Kap der Guten Hoffnung"!",

... so hätte ich den Auftraggeber wohl angestaunt und diese Aufgabe als "unmöglich!" gar nicht angenommen. Und jetzt habe ich nach zwanzig Stunden "Arbeit" das Ziel schon erreicht! Ich bin wirklich überrascht, dass die Sammlung Sir Maxwell Joseph sooo begeisterte Aufnahme fand und viele hohe Preise realisierte.

Das liegt natürlich auch am sensationell schönen Auktionskatalog, der vor 38 Jahren noch eine Ausnahme war. Schöne Kataloge kennen die Sammler zwar seit Langem, doch Sotheby's hat 1982 sicherlich ein Meisterwerk geschaffen. Ich habe nicht geprüft, ob JEDES Los abgebildet wurde, und der Marken-Teil in perfekten Original-Farben, aber jedenfalls lässt der Katalog keine Wünsche offen.

Aber es war die Fülle von wunderbarem Material, welches die Sammler verzauberte und sie dazu verleitete, auch tief in die Geldbörse zu greifen, um sich wichtige Stücke zu sichern.



Die Auktion startete schon mit zwei Paukenschlägen. Zuerst wurden zwei äusserst alte Vorphila-Briefe angeboten. Sie können zwar nicht genau datiert werden, können aber der Periode 1652-62 zugeteilt werden. Sie waren an Joan van Riebeeck/Joan van Riebeeq adressiert. Sie waren mit moderaten Schätzpreisen ausgepreist (GB£ 300 bzw. GB£ 200); aber sogleich entzündeten sich Bieterschlachten. Der Hammer fiel bei GB£ 1'500 bzw. sogar erst bei GB£ 2'600. Und - das ist auch nicht "falsch"! Ganz aussergewöhnliche Briefe klettern auch bei anderen Sammelgebieten durchaus in vergleichbare Höhen.

So spielte schon der erste Teil der Sammlung (Lose 1-122, "pre adhesive period" (=Vormarken-Zeit)) GB£ 16'095 ein, statt der geschätzten GB£ 4'440. Auch die "Proofs" (=Probedrucke), Lose 123-155, realisierten mehr als den doppelten Schätzpreis (GB£ 15'234 statt GB$ 6'770), und damit war der Start natürlich perfekt geglückt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 12:30:19 Gelesen: 13605# 12 @  
@ Heinz 7 [#11]

(Fortsetzung)

Und das ging dann durch die ganze Auktion. Auch die 1900-Mafeking Siege-Einheiten wurden am Ende noch hoch beboten, obwohl diese meiner Meinung nach schon hoch geschätzt waren. GB£ 123'656 war die Summe der Zuschläge für die 149 Lose (Schätzpreis bereits GB£ 57'395). Die oben gezeigten Lose 1229, 1272, 1287 erreichten denn auch sehr hohe Zuschläge.

Nun muss ich aber eine Korrektur anbringen.

Ich habe in Beitrag [#8] einen Viererblock von Oberst Robert Baden Powell gezeigt

@ Heinz 7 [#8]

Los 1287 hatte aber nicht einen Schätzpreis von GB£ 7'000, wie geschrieben, sondern von "nur" GB£ 2'000.

Ich habe Los 1287 mit Los 1309 verwechselt:



AUCH ein Viererblock von Baden Powell! Aber - es gibt die Marke in zwei Formaten: Large Format (Stanley Gibbons no. 21) = Los 1309. Los 1287 hingegen war "Small format" (= Stanley Gibbons no. 19).

SORRY, HERR OBERST !

Nun, die Sammler 1982 kannten die Unterschiede genau, und sie wussten, dass die zwei Viererblocks sehr selten sind. Die Zuschläge waren dann sehr hoch.

Los 1309: Estimate £ 7'000 - Zuschlag £ 14'500
Los 1229: Estimate £ 5'000 - Zuschlag £ 9'500
Los 1272: Estimate £ 6'000 - Zuschlag £ 9'000

Los 1287 erreichte mit £ 4'400 das siebthöchste Resultat dieses letzten Teiles der Auktion.

- Los 1309 erreichte Platz 6 der teuersten Lose der GANZEN Maxwell Joseph-Sammlung.
- Fünfter wurde Los 694, der wunderbare Brief (Beitrag 7) mit stolzen £ 17'000 (Est. £ 6'000)
- Vierter: Los 890: £ 23'000 (Est. £ 20'000)
- Auf dem zweiten Platz zwei Lose: die Sammlung 1150 und Los 897: beide Est. 20'000, Zuschlag aber £ 36'000.
- Und Platz eins habe ich vor 12 Stunden ja bereits vorgestellt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 15:50:07 Gelesen: 13589# 13 @  
@ Heinz 7 [#9]

Eine vorläufig letzte Information noch zur Auktion Sir Maxwell Joseph:



Der Viererblock auf der Frontseite erreichte beeindruckende GB£ 11'000 als Zuschlagpreis (Startpreis: £ 3000), das war immerhin das achthöchste Ergebnis der Auktion (Los 696).



Das wirklich schöne Stück war denn auch auf der Titelseite der nächsten grossartigen "Cape" Sammlung: der Grand-Prix-Sammlung "Maximus" = Ronald Lee. Er gewann damit den GP International in Kopenhagen an der HAFNIA 87 (Oktober 1987). Ich freue mich schon, diese Sammlung zu analysieren. Aber ich möchte nicht damit beginnen, sondern mit der Sammlung 1950 von Stevenson.



D. Alan Stevenson gilt nicht nur für mich als einer der GANZ GROSSEN Kap-Sammler aller Zeiten. Zwar gab es schon vor ihm grossartige Sammler und auch gute Literatur zum Thema, aber sein Werk: "The Triangular Stamps of Cape of Good Hope" (1950) zeigt, dass er nicht nur ein Sammler, sondern auch ein Forscher und Enthusiast war. Das Buch gewann 1951 die Crawford Medaille.

Die Sammlung Stevenson wurde am 6./7.11.1950 in London verkauft, beim damals führenden Auktionshaus der Welt: H.R. Harmer Ltd. London.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 19:23:36 Gelesen: 13568# 14 @  
@ Heinz 7 [#13]

D. Alan Stevensons Sammlung wurde im November 1950 in London verkauft, kurz nachdem er sein bahnbrechendes Buch über die Dreieckmarken herausgegeben hatte.



Die Sammlung war aufgeteilt in 382 Lose

Proofs, Reprints, etc.: Lots 1-23
Issued Stamps: S.G. 1-4: Lots 24-78
do. S.G. 5-7: Lots 79-173
Re-entries and constant marks: Lot 174
Woodblock Issues, S.G. 13-14: Lot 175-229
do. Errors of Colour, S.G. 15+16: Lots 230-237
The Retouched Corner, S.G. 17: Lots 238-241
Stamps De La Rue 1863-1864, S.G. 18-22: Lots 242-373
Collections, etc.: Lots 374-382

Immerhin 12 Fototafeln zierten den Katalog; das war für damalige Zeiten viel. Eine Seite (Plate I) war sogar in Farbe.

Die 382 hatten einen Schätzpreis von GB£ 17'559.

Die Auktion war sicher ein Erfolg, denn von den 382 Losen wurden 373 verkauft. Da aber drei der unverkauften Lose teuer eingeschätzt wurden, erreichte die Summe der Zuschläge die Summe der Schätzpreise nicht.

229 Lose wurden höher als Schätzpreis verkauft
24 Lose wurden zum Schätzpreis verkauft
120 Lose wurden unter Schätzpreis verkauft
9 Lose blieben unverkauft

Wenn wir einen Wertansatz der 9 Lose von 50% des Schätzpreises ansetzen, ergibt sich ein effektiver Verkaufspreis von
GB£ 17'276 und 7 Shilling. Ein Aufgeld verlangte H.R. Harmer 1950 nicht. Umgerechnet auf heute (Ende 2019) entspricht dieser Betrag nach meiner Rechnung einem Betrag von CHF 1'102'146.

Ich habe zwar keine offizielle gedruckte Liste der realisierten Preise, aber die Resultate der Auktion wurden im Katalog sauber aufgeschrieben und wurden stichprobenweise verifiziert. Bei zwei Losen wurde der notierte Preis sauber durchgestrichen (Los 251+253); ich betrachte diese Lose als "nicht verkauft" (Schätzpreise £7 und £10).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 20:01:44 Gelesen: 13557# 15 @  
@ Heinz 7 [#14]

Im Heft "The Twenty-Sixth Annual Résumé of the H.R. Harmer Organisation; Season 1950 - 51; New York - London - Sydney" nahm die Auktion der Cape Sammlung Stevenson natürlich einen wichtigen Platz ein.



Die Auktion wurde im Kapitel "London" in Abschnitt 5 besprochen. U.a. steht da:

"The final total of £ 16,800 is a world-record for a Cape Collection." Die Addition der handschriftlichen Preise hatte GB£ 16'862 und 7 Shilling ergeben. Auch die Info: "...with thirty-three lots reaching £100 or more and two "four figures"" stimmt mit unseren Aufzeichnungen überein.

Die Stevenson-Auktion bleibt in ihrem Wert also klar unter den Zahlen der Maxwell Joseph Sammlung 1982. Die Sammlung war aber auch klar kleiner und beschränkte sich auf die Dreiecksmarken (keine 1900-Ausgaben "Mafeking Siege", keine Vorphila-Briefe, etc.). Joseph hatte offensichtlich auch mehrere seltene Marken gleich mehrfach. Ich nehme an, ein paar Leser interessieren sich, wie ich, für die Spitzenstücke der Stevenson-Sammlung.

Herausragend war Los 174, eine Studiensammlung zu den "Re-Entries and constant marks".



Diese Studiensammlung mit 223 Briefmarken auf 20 Albumblättern war auf GB£ 1750 geschätzt und brachte einen Zuschlag von GB£ 1550. Es war das teuerste Los der Auktion.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2020 21:23:23 Gelesen: 13538# 16 @  
@ Heinz 7 [#14]

Das Einzellos mit dem höchsten Wert aus der Sammlung D. Alan Stevenson war ohne Zweifel Los 233



Aufmerksame Leser kennen das Stück schon! Es ist ein wunderbarer "1861 Woodblock"-Viererblock mit drei One Penny Marken zusammenhängend mit einem Farbfehldruck Four Pence, in der Farbe vermilion.

Dieses Los 233 erreichte bei einem Schätzpreis von GB£ 1500 einen Zuschlag von GB£ 1450. Umgerechnet auf Ende 2019 wären das CHF 92'503.

1982 hatte das Stück einen Schätzpreis von GB£ 20'000, realisierte aber 80% mehr, nämlich volle GB£ 36'000 plus 10%! Umgerechnet auf heute (Ende 2019) sind das CHF 138'088 (Schätzpreis) bzw. CHF 273'414 (Endpreis inkl. Provision).

Auf Platz drei der Stevenson-Auktion kommen drei Lose mit einem Zuschlag von GB£ 460

- Los 175: Woodblock 1861, ungebrauchtes Paar der Four Pence Marke (Schätzpreis GB£ 450)
- Los 188: Woodblock 1861, Viererblock der Four Pence Marke auf kleinem Fragment (Est. £600)
- Los 230: Woodblock 1861, Farbfehldruck der One Penny Marke hellblau ("pale blue"), sehr leicht gestempelt (Est. £400)

Alle drei Lose sind auf Plate 1 farbig abgebildet. Anbei zeige ich einen Teil der Farbtafel: Reihe 3-5.



Los 175: Reihe 3/ 1.Abbildung (Paar)
Los 188: Reihe 5/ 1.Abbildung (Viererblock auf kl. Fragment)
Los 230: Reihe 4/ 2.Abbildung (Einzelmarke auf kl. Fragment)

Reihe 5/2. Abbildung zeigt Los 233, das ich oben schon separat gezeigt habe.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.05.2020 13:20:27 Gelesen: 13421# 17 @  
@ Heinz 7 [#15]

Gleich zweimal innerhalb von wenigen Wochen gerieten die Sammler von "Kap der Guten Hoffnung" in helle Aufregung.

Am 6./7.11.1950 wurde die Stevenson-Sammlung verkauft [#14].

Bereits 10 Wochen später fand im selben Auktionshaus (H.R. Harmer, London) eine weitere sehr wichtige Auktion des Sammelgebietes statt: die Sammlung von J.W.K Schofield kam unter den Hammer. Die Sammlung war umfangmässig etwas kleiner als die von Stevenson:

382 Lose bei Stevenson
296 Lose bei Schofield

Als ich das "annual résume" der Saison 1950/51 studierte, fiel mir auf, dass drei der fünf höchsten Ergebnisse der Saison nicht bei der Auktion von Stevenson sondern im Januar 1951 erzielt wurden! Dies steigerte meine Neugier auf die Auktion von Mister Schofield.

Es war eine sehr schöne Sammlung!



Aber unserem geübten Auge fällt auf, dass die Sammlung nicht "komplett" war.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.05.2020 14:55:15 Gelesen: 13399# 18 @  
@ Heinz 7 [#17]

Unsere Studien haben ergeben, dass das Sammelgebiet "Kap" eine Vielfalt schöner Marken besitzt. Die Nummerierung bei Stanley Gibbons listet bei den berühmten Dreieckmarken 22 Hauptnummern und einige klar voneinander zu trennende Zusatznummern (a/b, etc.) auf. Die Numerierung bei Michel ist meines Erachtens zwar nicht falsch, wird aber der Reichhaltigkeit der "Triangulars" nur schwer gerecht. Mit nur 6 Hauptnummern könnte man zum Schluss kommen, das Gebiet sei sehr eng. Es ist für einen Nicht-Spezialisten nicht einfach zu unterscheiden zwischen z.b. einer

Michel Nr. 1 I.x.a
Michel Nr. 1 I.y.a
Michel Nr. 1 II.a

Alles One-Penny-Marken, die bei Stanley Gibbons aber drei verschiedene Nummern erhielten.

Insbesondere der handbuchartige Auktionskatalog der Maxwell Joseph-Sammlung hilft uns, die Katalogisierung von Stanley Gibbons besser zu verstehen.

Ganz teure Einzelmarken hat das Sammelgebiet "Kap der Guten Hoffnung" gleich mehrere:

die Stanley Gibbons Nr. 12 = One Shilling, green, unofficially rouletted
die S.G. Nr. 13 und 14 "Woodblocks", ungebraucht
die S.G. Nr. 15: Woodblock - Error of colour - One Penny (neue Nr. 13c)
die S.G. Nr. 16: Woodblock - Error of colour - Four Pence (neue Nr. 14e)
die S.G. Nr. 17: Woodblock - Retouche der 4 Pence-Marke blau (neue Nr. 14aa)
die S.G. Nr. 22: Die De La Rue-Ausgabe, Wasserzeichen-Abart
plus die mysteriöse Fourpence black

Die unglaubliche Sammlung von Sir Maxwell Joseph beinhaltete alle diese Raritäten!

Beim Studium der Los-Übersicht Sammlung Schofield und der Lose fällt uns auf:

keine unoffiziellen Versuchszähnungen (S.G. no. 9-12)
keine ungebrauchten Woodblocks
kein Woodblock - Farbfehldruck 4 Pence (rot statt blau)
keine Fourpence black

Damit ist klar, dass Schofield doch nicht ganz in der "Champions-Liga" mitspielen konnte.

Aber - immerhin! Die Auktion erregte 1951 grosse Aufmerksamkeit.

295 von 296 Lose wurden verkauft

207 Lose wurden verkauft über Schätzpreis
14 Lose wurden verkauft zum Schätzpreis
70 Lose wurden verkauft zu 60-98% Schätzpreis
4 Lose wurden verkauft zu unter 60% Schätzpreis
1 Los wurde offenbar nicht verkauft

(alle Angaben aufgrund eigener Feststellungen, anhand von Handnotizen in Katalog; leider keine offizielle Ergebnisliste vorliegend).

Das Total erreichte offenbar nicht ganz GB£ 9'100; ca. 54 % des Resultates der Sammlung Stevenson.

Der Auktionskatalog hatte 6 Fotoseiten (Stevenson: 12, davon eine in Farbe).



Los 161 erreichte ein sehr hohes Resultat.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.05.2020 15:54:49 Gelesen: 13389# 19 @  
@ Heinz 7 [#18]

Los 161 war gemäss Beschreibung (Auktionskatalog/Résumé) ein ganzer Brief, nicht nur ein Fragment, mit einem Paar der Ausgabe:

1861, Woodblock issue, 4 Pence, milky-blue, pair used on entire ("complete dated letter"). Bei einem Estimate von GB£ 400 fiel der Hammer erst bei GB£ 550. Dies entspricht immerhin einem heutigen Wert von CHF 34'870 (31.12.2019)

Dasselbe Resultat erreichte Los 250



Die Stanley Gibbons no 22 gibt es nur ungebraucht. Sie ist sehr selten. Sir Maxwell Joseph hatte immerhin ein Paar, und zwei Einzelstücke davon (Lose 1147-1149); das Paar habe ich oben gezeigt

@ Heinz 7 [#8]

Das Schofield-Exemplar landete auch bei Sir Maxwell Joseph (= Los 1147)!

Es wird interessant sein, zu suchen, ob diese Marke auch später noch einen Wert (2019) von fast CHF 35'000 erreichte. Interessant ist auch die Bewertung im Michel 1968/69, da war sie immerhin mit DM 30'000 bewertet. (Michel Nr. I.; Notiz: "Nr. I gehört zu den grössten Seltenheiten. Vermutlich Probedruck").

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.05.2020 18:53:59 Gelesen: 13366# 20 @  
@ Heinz 7 [#17]

Das wertvollste Los der Schofield-Auktion war Los 171:



Der vielleicht schönste Farbfehldruck 1861 Woodblock 1 Penny "pale milky blue" wurde erst 1935 entdeckt und wurde vom Sammler Schofield gekauft. 16 Jahre später wurde er an der Harmer-Auktion auf satte GB£ 1'000 eingeschätzt!

Und diesen Schätzpreis übertraf unsere Marke sogar noch um 20%. Erst bei GB£ 1'200 fiel der Hammer. Das war ein sehr hohes Ergebnis. Es entspricht nach meiner Umrechnung einem Gegenwert von CHF 76'080 (31.12.2019). Das ist viel, für eine Briefmarke mit Katalogwert Euro 40'000 (Michel 2010), siehe Mi. 5F.

Im 26th Annual résumé wurde übrigens der Wert der Sammlung bestätigt: gemäss unserer Addition summiert sich der Gesamt-Zuschlag auf GB£ 9097 und 10 Shilling. Bei einigen wenigen Losen kann ich "Lesefehler" nicht ausschliessen (Handschrift nicht immer zweifelsfrei lesbar). Aber Harmer schrieb im Résumé: "Nearly 300 Cape lots in a single day made over £9,000." (=> Gegenwert 2019 immerhin mehr als CHF 570'600).

Von hier entnehmen wir auch die Info, dass Schofield 1935 die Marke für £ 500 von Harmer kaufen konnte.

Von unseren obigen Studien wissen wir bereits, dass es noch wertvollere Stücke von Kap gibt:

- ungebrauchte Stücke
- Stücke in Einheiten mit Normalmarken (Normalmarke/Fehldruck im Paar oder in noch grösseren Einheiten)
- ...und als "Krönung" das Ganze auf Brief...

... aber darauf werden wir später zurückkommen.

Ich wünsche allen einen guten Rest-Sonntag

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2020 18:28:45 Gelesen: 13268# 21 @  
@ Heinz 7 [#1]

Wir haben gesehen, dass Ende 1950/Anfang 1951 gleich zwei Weltklasse-Sammlungen von Kap der Guten Hoffnung auf den Markt kamen:

Stevenson: 6./7. November 1950 - [#14]
Schofield: 15. Januar 1951 - [#17]

Fast zwölf Jahre später war wieder Ausnahmezustand bei allen Kap-Sammlern! Gleich zwei Weltklasse-Sammlungen waren zum Verkauf angekündigt - der Pulsschlag dürfte sich angenehm erhöht haben, als die zwei Auktionskataloge vorlagen:

5.11.1962: W. D'Arcy Hall - bei H.R.Harmer Ltd., London
27.11.1962: Maurice Burrus - bei Robson Lowe, London



Im Umfang waren sich die Sammlungen sehr ähnlich: Die Sammlung von D'Arcy Hall umfasste 231 Lose, die von Maurice Burrus 248 Lose. Beide Sammlungen scheinen mehr oder weniger "komplett" zu sein; dennoch unterscheiden sich die Sammlungen doch etwas.

D'Arcy Hall beeindruckt mit vielen schönen Einheiten, bei Burrus findet der Interessent einige schöne Briefe, und auch Ausgaben nach 1864: The Rectangular Issues 1864-1904 und Mafeking Siege Stamps 1900 / Boer Occupation of Vryburg 1899 (total 31 Lose). Die Hauptwerte aber lagen bei beiden Sammlungen bei den Grossraritäten der Dreieck-Marken ("Triangulars").

Ich nehme an, wir können den Schätzpreisen der beiden Auktionshäusern, die damals zweifellos zu den besten der Welt gehörten, vertrauen und sie miteinander vergleichen. Es fällt dabei auf, dass die Sammlung D'Arcy Hall 113 Lose umfasste mit einem Schätzpreis von unter GB£ 20; also (zahlenmässig) immerhin 49 % der Lose. Bei Burrus sah das deutlich anders aus: nur 67 Lose (= 27 % der Gesamtzahl) hatte einen relativ tiefen Schätzpreis von unter GB£ 20. Der grosse Rest (73 %) waren höherpreisige Lose.

Um Vergleichwerte zu heute zu haben, empfehle ich folgende Umrechnung:

D'Arcy Hall = GB£ 100 = CHF 4290 (Ende 2019)
Burrus = GB£ 100 = CHF 4297 (Ende 2019)...

... also die genannten Werte mit (fast) Faktor 43 zu multiplizieren. GB£ 20 (1962/11) = ca. CHF 860 (2019/12).

Auch sonst ergeben sich einige Unterschiede beim Vergleich der beiden Auktionskataloge. Sehen wir uns die teuer geschätzten Lose an...

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2020 20:47:10 Gelesen: 13238# 22 @  
@ Heinz 7 [#21]

GB£ 200 im November 1962 entsprechen ca. CHF 8'580 bzw. CHF 8'594, je nachdem, ob wir den 5.11. oder den 27.11. als Ausgangspunkt nehmen.

Eine Marke/Einheit oder Brief, der/die diesen Betrag kostet, dürfen wir wohl zu den grösseren Raritäten zählen, ohne mit dem Einspruch von allzu vielen Sammlern rechnen zu müssen. Ich kenne viele Sammler mit grossartigen Sammlungen, die haben kein einziges Stück, das einen solchen Wert aufweist.

(Dass es daneben auch viele wahre Raritäten gibt, die man auch UNTER diesem Betrag kaufen kann, ist eine andere Geschichte, die wir bitte ggf. in einem anderen Thema diskutieren mögen. Ich will mit diesen Hinweisen nur helfen, zu erkennen, in welchen finanziellen Dimensionen sich die Sammlungen und ihre Spitzenstücke bewegen).

Die 231 Lose D'Arcy Hall hatten einen Schätzpreis von ca. GB£ 16'454 und 10 Shillings; also fast CHF 707'050 (Wert Ende 2019).

Die 248 Lose Burrus kamen sogar auf einen Schätzpreis von ca. GB£ 31'847, also rund CHF 1'366'200 (Wert Ende 2019), wobei ich anstelle von zwei "Fragezeichen" im Katalog (Robson Lowe) auch mit konkreten Zahlen gerechnet habe.

Die beiliegende Tabelle zeigt schön, dass die Sammlung deutlich mehr teuer geschätzte Lose beinhaltete, als die Sammlung D'Arcy Hall. Nicht weniger als 37 Lose aus der Sammlung Burrus erreichen oder sprengen die Limite von GB£ 200, während es bei D'Arcy Hall "nur" 20 sind.



Wie gesagt - "nur" ist hier sehr relativ. Es gibt nur wenige, privilegierte, Sammler, die eine solche Anzahl von teuren Grossraritäten ihr Eigen nennen dürfen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2020 21:46:21 Gelesen: 13229# 23 @  
@ Heinz 7 [#22]

Obwohl Los 87 der Auktion d'Arcy Hall mit einem Schätzpreis von GB£ 500 offenbar nicht verkauft wurde, erreichten 21 Lose ein Ergebnis von GB£ 200 und mehr. 9 Lose erreichten sogar GB£ 500 oder mehr. Das entspricht einem Wert von CHF 21'485 (Wert Ende 2019).

Neunter wurde Los 160 - 1861 Woodblock - Farbfehldruck 1 Penny "milky blue": PR £ 500 (Estimate: £ 300)

Achter wurde Los 163 - 1861 Woodblock - Farbfehldruck 1 Penny "milky blue" im Paar mit einer 4 Pence-Marke: PR £ 525 (Estimate 400)

Sechster wurde Los 127 - 1861 Woodblock - Viererblock auf Fragment der One Penny vermilion: PR 550 (E: £ 400)
und Los 161 - 1861 Woodblock - Farbfehldruck 1 Penny "pale blue" auf Fragment: PR 550 (E: £ 600)

Fünfter wurde Los 133 - 1861 Woodblock - Viererblock auf Fragment der One Penny "carmine": PR (E: £ 600)

Vierter wurde Los 159 - 1861 Woodblock - Farbfehldruck 1 Penny "milky blue": PR £ 700 (Estimate: £ 750)

Dies sind also die "üblichen Verdächtigten". Los 133 war auf der Titelseite abgebildet (Foto links), Los 159+161 auf der Katalog-Rückseite; auch in Farbe.



Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2020 23:04:36 Gelesen: 13216# 24 @  
@ Heinz 7 [#23]

Mit besonderem Interesse verfolge ich die Resultate der legendären "Four Pence black", von denen bis 1960 nur wenige überhaupt je auf dem Markt erschienen. Sehr interessant war nun aber, dass sowohl in der Harmer-Auktion (Sammlung D'Arcy Hall) als auch in der Lowe-Auktion (Sammlung Burrus) solch eine Marke angeboten wurden.

Bei D'Arcy Hall war Los 78 wie folgt beschrieben:



Das Angebot fiel auf reges Interesse und der Hammer fiel erst bei GB£ 925. Dies entspricht CHF 39'747 (Wert 2019). Zwar kennen wir noch höhere Ergebnisse für diese Marke, aber bestimmt zählt dieses Ergebnis zu den bemerkenswerten! Die Marke ist regelmässig geschnitten und offenbar fehlerlos. Interessant ist sicher, dass das damalige Gutachten (1957) noch keine Aussage machte zur Echtheit oder zum Status dieser Marke! In der "Encyclopaedia" von Williams (Vol. 2, 1997) ist dies das Exemplar IX (neun). Die Marke wurde auch farbig abgebildet auf der Rückseite des Auktionskataloges [#23].

Auch Platz 2 wurde von einem Stück belegt, das keine "1861 Woodblock"-Ausgabe war. Los 230 hatte folgende Beschreibung:



Ein ungebrauchtes Paar der Stanley Gibbons Nr. 22 gehört zu den ganz grossen Raritäten. Es erzielte 1962 einen beeindruckenden Preis von GB£ 2'000 (Gegenwert 2019 ca. CHF 85'940).

Wir haben dieses Paar übrigens schon kennen gelernt. Ich habe es oben gezeigt, als ich die Sammlung Sir Maxwell Joseph vorstellte. Als Los 1149 erreichte dieses Stück 20 Jahre später Platz 7 in dessen Sammlung

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 00:24:26 Gelesen: 13204# 25 @  
@ Heinz 7 [#21]

Platz 2 und 3 bei der D'Arcy Hall-Sammlung nahmen andere Stücke ein, als die 1861 Woodblocks: eine Vierpence schwarz, und ein Paar SG 22. Aber Platz eins gehörte doch wieder einem Farbfehldruck der 1861 Woodblocks. Es ist ein wohlbekanntes Stück!



Ein Farbfehldruck Vermilion in einem Viererblock; bestehend aus drei One Penny Marken (normal) und einem Fehldruck Four Pence war das am höchsten geschätzte Los der Auktion (GB£ 2'000); aber bei diesem Preis blieb es nicht! Das Stück war hart umkämpft und der Hammer fiel erst bei GB£ 3400. Das entspricht einem Gegenwert (2019) von CHF 146'098!

Dieses Los war der Höhepunkt der Sammlung Stevenson 1950 und, später (1982), ein Spitzenstück der Sammlung Joseph. Wir haben es mehrfach schon in Farbe gesehen

@ Heinz 7 [#21]
@ Heinz 7 [#16]
@ Heinz 7 [#9]

Obwohl 18 Lose mit einem Estimate von GB£ 907 plus 10 Shillings unverkauft blieben, erreichte die Summe der Zuschläge GB£ 19'565 und 15 Shillings. Diesen Gegenwert Ende 2019 in Schweizer Franken errechne ich mit CHF 840'740.

Ich denke, wir können festhalten, dass die Sammlung von D'Arcy Hall eine sehr beeindruckende war und sich würdig einreiht in die besten und wertvollsten Sammlungen von Kap der Guten Hoffnung.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 09:56:45 Gelesen: 13179# 26 @  
@ Heinz 7 [#18]
@ Heinz 7 [#19]

Ich möchte noch einen Nachtrag anbringen.

Ich sagte, dass bei Los 161 der Schofield-Sammlung ein Paar der Four Pence blau ("milky blue") sich auf ganzem Brief befand (das Foto in Beitrag 18 zeigte nur ein Fragment). Ich habe an anderer Stelle schon die Titelseite des Kataloges der Schofield-Sammlung gezeigt, und hier sieht man den ganzen Brief in seiner vollen Pracht.

Gerne wiederhole ich hier die Abbildung der Titelseite der Sammlung Schofield.



Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 11:49:37 Gelesen: 13162# 27 @  
@ Heinz 7 [#22]

Ich erwähnte schon, dass die Burrus-Auktion, die wenige Tage nach dem Grossereignis "D'Arcy-Hall bei Harmer" ebenfalls in London stattfand, wertmässig noch höher eingeschätzt war als diejenige von D'Arcy Hall.

Leider habe ich feststellen müssen, dass in meiner Bibliothek eine Ergebnisliste dieser Robson Lowe Auktion fehlt. Zum Glück kann ich jedoch anhand dem Heft:

"Robson Lowe Ltd. A Review of 1962-1963 and a Preview of 1963-1964" die wichtigsten erzielten Preise trotzdem erfahren. Seite 36 des besagten Heftes widmete sich ganz dieser erfolgreichen Auktion "Burrus Cape of Good Hope".

15 Lose werden hier genannt, die ein Ergebnis von GB£ 500 erreichen oder übertreffen. Gemäss Auktionskatalog kam Robson Lowe auf 16 Lose mit einem so hohen Schätzpreis; dazu habe ich für ein "Fragezeichen" ebenfalls einen Schätzpreis von GB£ 500 eingesetzt (total also 17 Lose).

Mit einigem detektivischem Eifer habe ich die Ergebnisse des "Review"-Büchleins den Losen des Auktionskataloges zugeordnet, (was gar nicht so einfach war, weil sich Robson Lowe nicht an die Reihenfolge im Katalog gehalten hat und die Losnummern im Review-Heft nicht erwähnte), und dabei befriedigt festgestellt, dass ich wohl mit einer hohen Trefferwahrscheinlichkeit allen 21 Losen mit einem Estimate von GB£ 350 und mehr einen Zuschlagpreis zuordnen konnte. Nur die drei Lose 123, 140 und 177 mit einem Estimate von GB£ 300 sind offenbar im "Review" nicht erwähnt, sonst hätten wir sogar die 29 am teuersten geschätzten Lose (ab GB£ 250) alle auspreisen können. Damit lässt sich arbeiten!

Das Studium der Ergebnisse zeigt uns, dass die Sammlung Maurice Burrus sehr sehr stark war mit Marken der Ausgabe 1863-1864, gedruckt bei De La Rue & Co. (Stanley Gibbons Nummern 18-21). Nicht weniger als 5 Lose der 15 teuersten waren von dieser Ausgabe! Die anderen 10 waren alles 1861 "Woodblocks". Eine SG 22 hatte Burrus nicht, und die Fourpence schwarz (Los 70) erzielte nur einen sehr tiefen Zuschlag. (Dieses Exemplar ist in der Encyclopedia von Williams als Nummer X (zehn) registriert).

Platz 13 erreichten gemeinsam (mit einem Zuschlag von GB£ 500) drei Einheiten der Ausgabe 1863-64 De La Rue:

Los 137 - Six Pence - Achterblock (Farbe: mauve)
Los 139 - One Shilling - Achterblock (Farbe: bright emerald)
Los 170 - One Shilling - Achterblock "Woolly impresion" (Farbe: pale emerald)



Die Six Pence Marke De La Rue in einem wunderbaren Eckrand-Achterblock

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 12:35:12 Gelesen: 13153# 28 @  
@ Heinz 7 [#27]

Ungebrauchte Marken der Ausgabe 1861 Woodblocks sind viel seltener als die gestempelten. Maurice Burrus hatte nicht weniger als 7 davon:

1 Penny rose-carmine - Los 90
1 Penny bright carmine; Paar - Los 91
1 Penny vermilion; Paar - Los 92
1 Penny rot mit gröberen Fehlern - Los 93
4 Pence milkly blue; Paar - Los 94
4 Pence milky blue - Los 95
4 Pence blue; Paar - Los 96

Vier dieser Raritäten schafften es auch unter die Top 15 der Auktion Burrus/Cape:

4. Platz: Los 90 mit einem Preis von £ 1'300
7. Platz: Los 91 mit einem Preis von £ 840
8. Platz: Los 92 mit einem Preis von £ 700, ex aequo mit
8. Platz: Los 94 mit einem Preis von £ 700

Ein Ergebnis von GB£ 1'300 entspricht nach meiner Rechnung einem heutigen Wert von CHF 55'770 (Ende 2019).

Auf Platz 12 und 11 landeten "Woodblocks" der Fourpence einzeln (Los 121) und als Paar (Los 114).



Ein eher tiefes Ergebnis erzielte Los 109, immerhin ein Farbfehldruck "milky blue" (One Penny) im Paar mit Normalmarke (Four Pence), mit breiten Rändern, das - trotz einem Schätzpreis von GB£ 1'000 und extra-Abbildung farbig - nur GB£ 700 brachte. Die Qualitätsmängel ("two tears in the error") waren dafür wohl verantwortlich.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 14:12:05 Gelesen: 13141# 29 @  
@ Heinz 7 [#28]

Ich freue mich, die Top-Stücke der Burrus-Sammlung Kap der Guten Hoffnung vorzustellen.

Platz 6 und 1 bespreche ich am Ende.

Platz 5 der höchsten Ergebnisse erzielte Los 101, ein Viererstreifen der 1861 Woodblock-Ausgabe One Penny "bright vermilion". Den Schätzpreis von GB£ 1'400 erreichte der Streifen zwar nicht, doch sind GB£ 1'100 Zuschlag auch nicht schlecht.



Platz 4 haben wir in Beitrag [#28] schon kennengelernt (ein ungebrauchter One-Penny-Wert).

Platz 3 erreichte Los 97. Auch dieses ist auf Farb-Fototafel B abgebildet. Es ist ein einmaliger Sechserblock der 1861 Woodblock Ausgabe One Penny carmine. Das Los wurde eine Stufe über dem Schätzpreis von £ 1500 bei £ 1550 zugeschlagen.

Platz 2 schliesslich eroberte sich Los 127, einer der seltenen Farbfehldrucke "1861 Woodblocks". Normalerweise ist die Four Pence-Marke blau, hier ist sie vermilion. Das Stück realisierte GB£ 1700 und ist ebenfalls auf Farbfototafel B gezeigt.

Wir sehen also, dass die Sammlung Burrus kaum Wünsche offen liess.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2020 14:41:09 Gelesen: 13133# 30 @  
@ Heinz 7 [#29]

Die Sammlung Maurice Burrus bezauberte neben all den anderen Raritäten mit den grossen Einheiten der dritten Ausgabe: 1863-1864 De La Rue. Drei schöne Achterblocks der Nummern 20+21 haben wir bereits kennengelernt (siehe Beitrag [#27]).

Noch höher bezahlten die Sammler folgende Lose

Los 144: Ausgabe 1863-64; De La Rue; One Penny, brownish-red; Rand-36er Block



Los 148: Ausgabe 1863-64; De La Rue; Four Pence, greenish-blue; Eckrand-56er Block



Diese beiden Lose erreichten tolle Preise: 144 wurde von von £ 600 auf £ 950 hochgesteigert, Los 148 gar von £ 1000 auf ganze £ 2500. Damit erreichten die Lose in der "internen Rangliste" dieser Auktion die Plätze 6 und EINS! Das war bestimmt eine Überraschung, denn nach dem Schätzpreis lag Los 148 nur auf Platz fünf (bis neun), zusammen mit drei anderen Losen.

Führen wir uns vor Augen, dass dieser Preis von £ 2500 einem Wert von CHF 107'250 (Ende 2019) entspricht, dann gewinnt dieses Ergebnis noch mehr Gewicht.

So setzte auch die Burrus-Auktion ihre eigenen Glanzpunkte. Es war eine aussergewöhnlich schöne Sammlung, die Ende November 1962 aufgelöst wurde.

Heinz
 
22028 Am: 04.06.2020 20:36:51 Gelesen: 13005# 31 @  
Bei David Feldman wird bald auch einiges vom Kap der Guten Hoffnung angeboten. Vorschau [1]



[1] https://www.davidfeldman.com/2020/06/the-cover-of-hope/
[1] https://www.davidfeldman.com/dfsa-auctions/2020-spring-auctions/?soff_category=5987
 
Heinz 7 Am: 05.06.2020 11:36:50 Gelesen: 12973# 32 @  
@ 22028 [#31]

Hallo Rainer,

ich bin froh, dass dieser schöne und seltene Brief so wunderbar farbig abgebildet wurde. Ich kannte den Brief nur schwarz-weiss; er prangte auf der Fototafel 18 des wunderbaren Auktionskataloges von Harmer, Rooke & Co., New York (6.12.-15.12.1944), als die märchenhafte Sammlung von Charles Lathrop Pack versteigert wurde.

Aus dem Link zum Beitrag von David Feldman sehe ich, dass der einmalige Brief offenbar auch in einem Raritäten-Katalog von 2005 von David Feldman zu finden sein müsste. Aber das wusste ich nicht, bzw. das war bei mir nicht "verlinkt".



Ich schreibe, dass der Brief "schön" sei. Das ist vielleicht eine "philatelistische Verklärung", denn wir könnten auch nüchtern feststellen, dass die Marken nicht vollrandig sind und - vor allem - dass der Brief fast vernichtet wurde! Wir erkennen einen mehrere Zentimeter langen Riss senkrechten neben dem Paar mit der Halbierung.



Also war da gerade irgendein Mensch daran eine ganz grosse Seltenheit zu zerstören. Wäre das ungleiche Paar ganz aus dem Brief herausgetrennt worden, hätten wir die äusserst seltene Verwendung als Halbierung nicht mehr zweifelsfrei verifizieren können. Dazu das notwendige Wissen aus der Sektion "Postal History":

Ein Einschreibe-Brief von Fraserburg nach Kapstadt kostete damals (1858) 10 Pence: 4 Pence für das normale Briefporto, 6 Pence für das Einschreiben. Dazu wäre eine Frankatur mit folgenden Marken vorgesehen gewesen:

Triangular 4 Pence, Ausgabe 1853, 4 P. blau, Michel Nr. 2
Triangular 6 Pence, Ausgabe 1853, 6 P. lila, Michel Nr. 3 I y

Soweit, so gut. Leider hatte unser Absender keine 6 d.-Marke zur Hand. Also nahm er ein Paar der 4 Pence Marke und schnitt eine Hälfte von einer Marke herunter. Die eineinhalb Mal 4 Pence verklebte er in der rechten oberen Ecke um somit die Einschreibegebühr zu bezahlen. Dass es ein "Einschreibe-Brief" war, sehen wir aus der handschriftlichen Notiz "Registered".

Ich weiss nicht, ob die Halbierung postalisch zulässig war (ich schätze: nein!) und ob der Postbeamte die Nachzahlung der 6 Pence verlangte (vielleicht beim Empfänger?), aber vermutlich liess der Postbeamte die ungewöhnliche Frankierung zu; immerhin wurde das Paar ja mit demselben Stempel entwertet wie die Marke links. Vielleicht war in Fraserburg damals auch keine 6 Pence-Briefmarke erhältlich, und der Postbeamte hat diese Lösung selber vorgeschlagen. Wir wissen es nicht.

Wir wissen aber, dass solche Frankierungen extrem selten sind.

Im Auktionskatalog von 1944 - mitten im zweiten Weltkrieg! - wurde darauf bereits hingewiesen "Bisected usage is very rare". Auch der Riss im Brief wurde beschrieben.

Dieser sehr seltene Brief war in der Charles Lathrop Pack-Sammlung. Diesen Sammler habe ich an anderem Orte bereits vorgestellt [1].

Die Cape-Sammlung von C.L. Pack vorzustellen, wäre eine edle Aufgabe, die uns schöne neue Erkenntnisse bringen würde. Aber das ist mit einiger "Arbeit" verbunden, oder sagen wir: Zeitaufwand! Wir könnten problemlos 20-30 Stunden dafür einsetzen um so diese märchenhafte Sammlung so erschliessen, wie sie es eigentlich verdient hätte. Da ich diese Zeit im Moment aber nicht aufbringen kann, möchte ich nun keine Versprechungen machen.

Aber eine Empfehlung: Wenn Sie das Sammelgebiet "Cape of Good Hope" lieben, dann konsultieren Sie unbedingt auch die Auktionskataloge von Harmer Rooke New York 1944 und 1945, als die Charles Lathrop Pack Sammlung angeboten wurde (in vermutlich drei Teilen). Es lohnt sich!

Heinz

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=181814
 
Heinz 7 Am: 24.06.2020 21:32:18 Gelesen: 12814# 33 @  
@ Heinz 7 [#30]

Wenn wir den Namen "Alfred Caspary" hören, verneigen wir uns meist in Bewunderung. Er war einer der ganz grossen Sammler des 20. Jahrhunderts. Seine Sammlung der USA ist wohl unübertrefflich, aber auch europäische Gebiete, wie Schweiz oder Rumänien, gehören zu den absolut schönsten und besten Sammlungen, die je zusammengetragen wurden.

Bei meinen Betrachtungen der wunderbaren Auktionen zu Kap der Guten Sammlung wollte ich natürlich diesen "big name" nicht auslassen. Gespannt habe ich den Auktionskatalog Nummer 12 herausgezogen:

H.R.Harmer, Inc., New York

Die Spannung steigt.



An dieser wunderbaren Auktion wurden verkauft

Grossbritannien
Cape of Good Hope
Ceylon
India
Mauritius
Transvaal

und einige weitere Länder. Total 948 Lose in drei Tagen.

Im Moment kümmern wir uns aber nur um Cape of Good Hope. Es war volumenmässig der fünftgrösste Teil der 12. Caspary-Auktion.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.06.2020 22:23:29 Gelesen: 12807# 34 @  
@ Heinz 7 [#33]

Am 24.2.1958 kam der Teil Cape of Good Hope von Alfred Caspary in New York zum Verkauf. Es war kein überragend wichtiger Teil der Capary-Sammlungen weltweit. Die Sammlung umfasste nur 88 Lose, wobei nur das letzte Los ein Sammellos war (Ausgaben 1864-1898). Die übrigen 87 Lose (244-330) betrafen Marken und Briefe der Ausgaben 1853-1883.

Gesamthaft erzielten diese 88 Caspary Lose US$ 18'724.50. Das ist nun doch weniger, als ich eigentlich erwartet hätte. Umgerechnet auf Werte von heute entspricht der Gesamterlös CHF 331'331.

Natürlich ist das nicht "wenig". Wer von uns "Normalos" wäre nicht stolz, wenn er eine Sammlung hätte, die beim Verkauf mehr als CHF 300'000 erzielt? Aber: wir fragen bei diesem Thema eben nicht nur nach "sehr schönen" Sammlungen, sondern fragen nach der "Champions class", den wirklich hervorragenden Sammlungen der letzten hundert Jahre.

Und da spielte Caspary offenbar nicht in der allerobersten Liga.

Nur 6 Lose erzielten ein Resultat von US$ 650 oder von mehr. Dieser Wert vom 24.2.1958 entspricht einem Wert von CHF 11'502 per Ende 2019. Gar nur zwei Lose waren wirklich sehr teuer mit Zuschlägen von US$ 2'600 und US$ 2'800. Das dritteuerste Los schaffte nur US$ 1'100.

Also:
Los 299 = Zuschlag US$ 2'800 (1958) = CHF 49'546 (2019)
Los 307 = Zuschlag US$ 2'600 (1958) = CHF 46'007 (2019)
Los 298 = Zuschlag US$ 1'100 (1958) = CHF 19'465 (2019)



Platz 3 und Platz 1 sind oben gezeigt: Lose 298 und 299. Es sind die bestens bekannten "Woodblock"-Ausgaben von 1861, One Penny karmin, in einem Paar und einem Viererblock.

Platz 2 war ein anderes Woodblock-Paar, eine Vierpence-Marke dunkelblau (Scott Nr. 9a).



Farbfehldrucke der Woodblocks oder eine Four Pence schwarz hatte Caspary offenbar nicht.

Heinz
 
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