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Thema: Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk Okkupationsgebiete Wertschätzung
Antik Am: 19.05.2020 22:47:26 Gelesen: 3886# 1 @  
Wertermittlung: Frankreich 1870 Deutsche Besetzung, signiert

Hallo,

kann mir jemand helfen und mir ein paar Informationen zu diesen Marken geben? Oder Michel Preise? Die Marken sind hinten signiert und ich weiss nicht genau, was das bedeutet, danke noch mal.

liebe grüsse




 
Lars Boettger Am: 20.05.2020 08:06:04 Gelesen: 3830# 2 @  
@ Antik [#1]

Bei dem Gebiet "NDP-Besetzungsausgaben Elsass-Lothringen" gibt es jede Menge Nachdrucke und Fälschungen. Du findest im Internet dazu einen guten Ratgeber [1]. Der Stempel bzw. das Gekritzel auf der Rückseite würde ich im ersten Augenblick ignorieren. Du weist nicht, von wem sie sind bzw. wie Kenntnisreich der "Schreiber" war.

Es wäre ebenfalls gut, wenn Du anstatt der recht pixeligen Bilder qualitativ hochwertige Scans (mindestens 300 DPI, besser 600 DPI) machen könntest. Dann tut sich jemand wie ich, der jetzt kein Spezialist für das Gebiet ist, etwas leichter.

Beste Grüße!

Lars

[1]: https://www.stampsx.com/ratgeber/ratgeber-ndp-el.php
 
Antik Am: 20.05.2020 08:41:14 Gelesen: 3815# 3 @  
OK danke! Ich kann den Link leider nicht öffnen! Scanner und Drucker hab ich leider keinen.

liebe grüsse
 
Lars Boettger Am: 20.05.2020 11:29:35 Gelesen: 3784# 4 @  
@ Antik [#3]

Habe den Link getestet. Er ist nicht für Smartphones optimiert, Du musst nach unten scrollen.

Beste Grüße!

Lars
 
Antik Am: 20.05.2020 21:33:54 Gelesen: 3721# 5 @  
Hab paar bessere Fotos gemacht und mit dem Katalog verglichen und bin jetzt noch mehr verwirrt. :) Netzbögen (Netzspitzen) schauen meiner Meinung nach unten! Die Größe zum Rand oben unten links rechts. Steht nichts angeschrieben in meinem Katalog! Verstehe es trotzdem nicht ganz,

liebe grüsse



 
MS Sammler Am: 20.05.2020 21:41:38 Gelesen: 3713# 6 @  
Moin,

rechts auf der Seite steht doch: "Unterschiede zwischen Originalen und Nachdrucken". :)

Oder meinst du den Preis?

Gruß Leon.
 
Antik Am: 20.05.2020 21:57:53 Gelesen: 3703# 7 @  
Moin.

Das mit 'P vom Rand' messen, was da gemeint ist die Länge vom P oder die Höhe ? ^^
Und was wäre der Katalogwert deiner Meinung nach?

Liebe grüsse
 
MS Sammler Am: 20.05.2020 22:05:47 Gelesen: 3694# 8 @  
Moin,

nichts von beiden. Es wird der Abstand zwischen P und dem linken Rand gemessen.
Außerdem sehe ich bei den Marken das die Netzspitzen nach Oben schauen!

Hast du dir die Website mal durchgelesen?

Den Wert kann ich dir nicht nennen, da ich mich mit den Marken nicht auskenne und wir ja nicht mal wissen ob die Marken überhaupt echt sind!

Gruß Leon.
 
olli0816 Am: 21.05.2020 08:09:27 Gelesen: 3639# 9 @  
Hallo Leon,

wenn man sich die Bilder betrachtet, zeigen die Spitzen nach oben. Davon ab ist die 25 Centimes ein arger Knochen und bei Echtheit wohl nichts wert. Wie schon geschrieben, gibt es von diesen Marken sehr viele Fälschungen. Du kannst feststellen ob Original oder Fälschung, in dem Du folgende Dinge prüfst:

Der Abstand des Wortes POSTES zum linken Rand:
Echt: 3 mm bis 3,5 mm, Falsch unter 2,8 mm

Die Länge des Wortes POSTES:
Echt: 11 mm bis 12,9 mm, Falsch 12,5 mm bis 13 mm -> ist hier also nicht eindeutig bestimmbar, aber alles unter 12,5 mm ist ein gutes Zeichen

Bei der Zähnung gibt es einen kleinen Unterschied, als Laie ohne spezieller Software würde ich darauf verzichten.

Aber der Vollständigkeit halber: Echt 14 1/2, falsch 14 1/4

Dann noch ein weiteres optisches Merkmal:

Etwas größeres "M" in CENTIMES bei den echten Marken. Bei den falschen ist das M immer gleich zu den restlichen Buchstaben.

Es gibt natürlich noch mehr Merkmale. Ich würde solche Marken aufgrund der Fälschungsproblematik prüfen lassen. In der Regel reichen 2 - 3 Marken als Vergleichsmaterial, dann dürfte es mit der Ausgabe nicht mehr so schwierig sein. Es gibt bei stampsx einen sehr guten, weiterführenden Ratgeber mit noch mehr Merkmalen, um Fälschungen erkennen zu können.

Ich habe einen Brief mit der 20 Centimes und Spitzen nach oben beigefügt. Hier siehst Du z.B., dass das M etwas größer als der Rest der Schrift ist:



Die Marken stehen zwar recht hoch im Katalog, aber ich habe den Eindruck dass sie bis auf Besonderheiten, schönen Briefen und Stempeln nicht mehr so sonderlich beliebt sind. Man findet sie recht häufig in Sammlungen des norddeutschen Postbezirks. Allerdings mit vielen falschen Exemplaren :). Mein Eindruck ist, dass es fast mehr Fälschungen als Originale gibt. Bei der Ausgabe muss man sehr aufpassen.

Auch wenn deine drei Marken echt sein sollten, wird die 1 Centime wegen dem braunen Fleck vorne und die 25 Centimes wegen der vielen Fehler so gut wie nichts wert sein. Die 2 Centimes hat rechts unten auf der Rückseite einen Stockfleck, der leider auch stark wertmindernd ist. Dein Vorbesitzer hat zumindest mit der I die Marken richtig bestimmt. Die Farben kann ich anhand der schlechten Bilder allerdings nicht bestimmen.

Ich hoffe, das hilft.

Grüße
Oliver
 
MS Sammler Am: 21.05.2020 08:18:46 Gelesen: 3631# 10 @  
@ olli0816 [#9]

Moin,

vielen Dank für deine Erläuterungen.

Aber: Es sind nicht meine Marken, sondern die der Fragenstellerin.

Die 25 ist tatsächlich ein alter Knochen. Aber ohne gute Scans werde ich Ihr nicht weiterhelfen können.

Gruß Leon.
 
Antik Am: 21.05.2020 21:19:28 Gelesen: 3548# 11 @  
Hallo,

auf stampsx ist das gut bescbrieben.

Habe gemessen und bin bei allem näher beim Original, nur die Zähnung fehlt mir noch!

Danke nochmal für die Hilfe.
 
10Parale Am: 18.11.2023 22:35:52 Gelesen: 292# 12 @  
@ olli0816 [#9]

Dein wunderschöner Brief von Colmar nach Nancy, was ist er denn wert?

Mir fällt auf, das das Datum der Abstempelung in Colmar am 24. August 1871 ja eigentlich schon in eine Zeit hineinreicht, indem das Deutsche Reich bereits gegründet war. Unter Umständen fehlen mir da die geschichtlichen Zusammenhänge. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg, der für Frankreich ungünstig verlief, wurde Elsaß-Lothringen im Mai 1871 dem Deutschen Reich angegliedert (Frieden von Frankfurt etc.) Warum wurden die Marken des NPB denn noch im August verwendet?

Ich habe auch einen Brief gefunden, der am 5.6.1871 in Sennheim (französisch: Cerney - ethymologisch: Stadt, wo es Eisen gibt) mit einer 10 Centimes Marke, Michel Nr. 5, frankiert und entwertet wurde. Er lief nach Thann (rückseitiger Ankunftstempel) und war bis 15 gramm portogerecht frankiert.



Die Marken stehen zwar recht hoch im Katalog, aber ich habe den Eindruck dass sie bis auf Besonderheiten, schönen Briefen und Stempeln nicht mehr so sonderlich beliebt sind.

Du hast das im Jahr 2020 geschrieben. Wie sieht es 3 Jahre später aus`? Ein Vorbesitzer meines Stückes schreibt folgendes (eventuell Auktionshaus):

Einzelfrankatur Michel-Notierung zwischen 75,- und 350,- ! Nur 58,- DM ! (Ausruf?).

Mein Michel bewertet die Marke auf Brief zwischen 40,- und 200,- Euro, was in etwa den Verhältnissen zur DM Zeit entspricht (obwohl das Geld weit nicht mehr so viel wert ist!)

Da ich im Dreiländereck wohne, kann ich nicht behaupten, dass das Gebiet nicht sonderlich beliebt ist. Die Elsässer sind sehr geschichtsbewusst und manchmal habe ich das Gefühl, die sind die Bayern Frankreichs, sie sind selbstbewusst und haben eine eigene Kultur entwickelt, die auch Touristen aus aller Welt magnetisch anzieht. Anstatt Bier gibt es guten Wein. Doch das ist ein anderes Thema!

Liebe Grüße

10Parale
 
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