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Thema: Perfins: Japan
Harald Zierock Am: 26.04.2009 12:42:12 Gelesen: 13769# 1 @  
Hallo,

die Marke an sich ist bekannt. Dir Rückseite kann ich aber nicht erklären. Kein Perfin!

Weiss jemand Bescheid?

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag,

Harald




 
HEFO58 Am: 26.04.2009 13:05:49 Gelesen: 13766# 2 @  
Hallo
Harald

Ich denke, dass es trotzdem ein Perfin ist. Die Nadeln sich nur nicht ganz durchgegangen.

Gruß
Helmut
 
doktorstamp Am: 26.04.2009 14:30:59 Gelesen: 13750# 3 @  
@ Lieber Harald Zierock [#1]

Diese Art von sogenannter "genadelte Stanzung" diente sicherlich Mißbrauch zu vermeiden.

Ich würde sie zwar zu den Perfins zählen, sie aber gesondert darunter einstufen.

Glaube nicht das es um eine Art Blindenschrift handelt, obwohl dies durchaus möglich wäre.

mfG

Nigel
 
Harald Zierock Am: 26.04.2009 18:26:27 Gelesen: 13722# 4 @  
Hallo,

diese Antwort habe ich per Email erhalten:

Guten Abend Harald,

meiner Meinung nach handelt es sich bei dieser "Rückseite" um eine Firmenlochung (Perfin), die vielleicht nicht ganz "durchgegangen" ist. In meinen Notizen zu "perfins" handelt es sich bei dieser Form/ Ausführung um die Mitsui & Co..

Es ist also nicht normal und das sind immer schöne Funde.

Ich will aber noch etwas ergänzen. Neben diesen "perfins" gibt es auch noch Handstempelaufdrucke und Prägungen. Es könnte also natürlich auch eine Prägung sein, wobei Mitsui in meinen Unterlagen keine Prägungen, nur Lochungen hatte. Und das, was ich hier schreibe, trifft nur auf die Koban- und Kiku-Ausgaben zu, wie es später aussieht, wie in diesem Fall, kann ich nicht genau sagen.

Fazit: aufheben und weiter suchen! Du wirst sehen, es gibt nicht allzu viele.

Schönen Abend noch!!

Bernd


Schönen Abend,

Harald
 
AfriKiwi Am: 26.04.2009 23:25:37 Gelesen: 13698# 5 @  
@ Harald Zierock [#1]

Hallo Harald,

es ist eine Prägung. Was es bedeuten kann und von wem ist mir unbekannt aber die Mache der japanischen Firma ist plausibel.

Die Art von Prägung wie unten gezeigt ist das gleiche. Entweder handgemacht oder maschinell. Brailleschrift (was es nicht ist) aber der Stil kann auf gleiche Art angebracht werden.

Gezeigt ist die Vor- und Rückseite einer Handgemachten Prägung.

Erich


 
Harald Zierock Am: 05.05.2009 13:02:09 Gelesen: 13641# 6 @  
Hallo,

ich habe eine andere Tazawa Marke gefunden, bei der man aber den Durchstich klar und deutlich sieht. Ich habe bei Herrn Lepach nachgefragt, bzw. des Wertes, und habe diese Antwort dazu erhalten:

Guten Abend,

wer sucht der findet! Schön, dass Du schon wieder eine Marke mit Perfin gefunden hast. Ich möchte nochmal erwähnen, es gibt Marken mit Durchstich, Aufdruck und Prägungen, und genau in dieser Reihenfolge ist die Häufigkeit. Ich habe noch nie eine mit Prägung gesehen oder gehabt, ich kenne diese nur aus der Literatur.

Natürlich hängt der Preis immer von der Interessenlage ab, im Allgemeinen gibt es aber nicht allzu viele Interessenten dafür. Der zweite Punkt der Preisbildung ist die Häufigkeit. Und Du siehst ja selbst, wenn Du 100 Marken anguckst, hast Du vielleicht eine oder zwei mit Perfin dabei. Und je älter die Marke, desto weniger findest Du. Ich hatte einmal von den Kobans ein paar, vielleicht 5, da habe ich noch keinen Wert darauf gelegt, sie sind also sehr selten. Heute behalte ich so etwas auch.

Zur Häufigkeit / Wertung gibt es noch ein Merkmal, welches mir gerade einfällt - die Größe des Betriebes. Die "Markierungen" wurden ja vorgenommen, um Mißbrauch zu verhindern, ich glaube, es war auch eine Art Werbung. Von kleinen Betrieben kommen natürlich weniger Marken vor, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Du schon zwei von Mitsui gefunden hast, und dann aus einer späteren Zeit, nicht zu Beginn der Einführung. Gemäß meines Kataloges gibt es von Mitsui auch keine Prägungen, deshalb glaube ich, dass es sich um einen nicht vollständigen Durchstich handelt, so hatte es ja auch Ken Kamholz geschrieben.

Also weiter Augen auf und angenehme Nachtruhe!

Bernd



 
AfriKiwi Am: 05.05.2009 23:17:18 Gelesen: 13625# 7 @  
@ Harald Zierock [#6]

Hallo Bernd,

Jetzt wird es schon interessanter.

Die 12 Punkt-Durchstiche sind jetzt 3x4 wo es bei [#1] 4x3 ist.

Also ist eine zur Seite ?

Erich
 
Harald Zierock Am: 06.05.2009 07:37:47 Gelesen: 13620# 8 @  
Hallo Erich,

es gibt nur zwei Sorten. Normalerweise sind sie liegend.

Viele Grüsse,

Harald


 
AfriKiwi Am: 06.05.2009 21:46:33 Gelesen: 13602# 9 @  
@ Harald Zierock [#8]

Hallo Harald,

Prima Unterlagen.

Also wurde perfin W80 senkrecht auf der Marke (3x4) in [#6] angebracht wenn die Beispiele einen Normalen zeigen.

Erich
 
Perfin Fan Am: 16.06.2023 12:48:42 Gelesen: 2950# 10 @  
@ Harald Zierock [#8]

Nur der Vollständigkeit halber:

Von dieser Lochung sind im Japan-Katalog sieben unterschiedliche Varianten des Mitsu & Cc.-Perfin zu finden.


 
staubi62 Am: 05.05.2024 10:55:18 Gelesen: 1816# 11 @  
Ein Hallo an alle Freunde der Perfins

Bin zwar schon länger hier am lesen bzw. erst seit kurzem angemeldet und daher bis jetzt noch nicht größer in Erscheinung getreten.

Hier ein paar Marken aus Japan zu denen ich leider keine weiteren Infos habe:




 
Koban Am: 05.05.2024 14:54:19 Gelesen: 1789# 12 @  
@ staubi62 [#11]

Die erste Marke (steht auf dem Kopf) diente zum Verschluss bzw. der Versiegelung von Geldbriefumschlägen, ist also keine Briefmarke. Die Lochung gehört standardmässig zur Marke, ist also keine Firmenlochung. Deine Marke wurde 1962 ausgegeben, ist in Narumi's Japanese Revenue Stamps Catalogue unter PB11 gelistet und mit 20 Yen nur sehr gering bewertet.

Zweite Marke, Mi 81, mit Lochung SWC (Siber.Wolff & Co., in Yokohama) ist im Katalog der japanischen Perfins von Sunao Adachi unter G62 gelistet und mit 1000 Yen bewertet.

Dritte Marke, laut Stempeldatum Mi 103, mit Lochung W.&C'./K.(Kobe), Adachi Nr. H40, 1500 Yen.

Vierte Marke, Mi 84, eine der häufigsten japanischen Lochungen (Tokio), Adachi Nr. J8, 200 Yen.

Gruß,
Koban
 
staubi62 Am: 05.05.2024 15:02:27 Gelesen: 1786# 13 @  
Hallo Koban

Vielen Dank für die Erklärung zu den von mir vorgestellten Marken.
 
Japanophilie Am: 09.02.2025 13:24:37 Gelesen: 1027# 14 @  
Lieber Sammlergemeinschaft,

vor einigen Tagen habe ich einen Beleg ersteigert, der mit einer Perfin (Tazawa zu 20 sen) frankiert wurde.



Das Perfin ist nicht gut zu erkennen, zumal die Briefmarke auf dem Kopf steht. Ich habe versucht, von der Briefmarke eine Art negativ zu erstellen. Wenn man dieses Bild erhellt, werden die Buchstaben deutlicher:



Aufgrund des Absenders und des Empfängers konnte ich bei diesem Beleg ein wenig Social Philately betreiben. Der Absender, die Firma Siber Hegner & Co, wurde in Yokohama, Japan unter dem damaligen Namen Siber & Brennwald im Jahr 1865 von Caspar Brennwald und Hermann Siber gegründet. Die beiden Schweizer waren noch sehr jung, Caspar Brennwald 27 Jahre und Hermann Siber 23 Jahre, trotzdem legten sie mit dieser Gründung den ersten Baustein für ein Unternehmen, das in der heutigen Zeit immer noch existiert (Konzern DKSH in Zürich).

Der Empfänger Passavant Georges war ein Schweizer Bankier, Strafrichter und Fotograf.

Den Teil der Social Philately habe ich in diesem Beitrag absichtlich kurzgehalten. Vielleicht werde ich meinen ausführlichen Beitrag demnächst auf meiner Website veröffentlichen.

Die Firma Siber & Brennwald änderte bis 1918 zweimal ihren Namen. Nach dem Tod von Caspar Brennwald wurde sie in Siber, Wolff & Co (1888 bis 1905) und dann in
Siber, Hegner & Co unbenannt. Nun lese ich auf der Perfin (SWC), was für mich auf den Namen Siber, Wolff & Co schließen lässt, obwohl die Firma schon seit mehreren Jahren nicht mehr so hieß. Bei eBay habe ich eine lose Perfin mit den deutlichen Buchstaben SHC (Siber, Hegner & Co) ebenfalls auf einer Tazawa-Briefmarke (mit Wasserzeichen!) gesehen.

Die Dauerserie Tazawa wurde ab 1913 verausgabt, zuerst ohne, dann mit verschiedenen Wasserzeichen, auf verschiedenen Papiersorten und, sofern ich es richtig verstanden habe, auch durch unterschiedliche Drucktechniken.

Bisher gehe ich davon aus, dass die Perfin auf dem Beleg quasi aus dem Altbestand stammte (deswegen SWC) und erst später, vielleicht auch bedingt durch den Krieg, die Abkürzung "SHC" auf Perfin verwendet wurde.

Von den Stempeln bin ich ziemlich begeistert, auch wenn die Abstempelung aus Japan kaum leserlich ist. Dafür habe ich versucht, die anderen Abstempelungen zu bestimmen, obwohl sie nicht direkt zu meinem Sammelgebiet gehören (deswegen möchte ich fehlerhafte Beschreibungen nicht ausschließen):

Firmenstempel „Siber, Hegner & Co“

Stempel: Handstempel
Land: Japan
Ortsname: Yokohama
Stempeldatum: 08. Mai 1918
Stempeltext: Siber, Hegner & Co
Stempelart: Firmenstempel
Stempelform: Zweiellipsenstempel
Stempelfarbe: violett

Einschreibstempel San Francisco, CA


Stempel: Handstempel
Land: USA
Ortsname: San Francisco, CA
Stempeldatum: 22.05.1918
Stempeltext: SAN FRANCISCO, CALIF / REG.SEC.
Stempelart: Einschreibstempel
Stempelform: Zweikreisstempel
Stempelfarbe: violett

2 x Durchgangsstempel/Transitstempel New York

Stempel: Handstempel
Land: USA
Ortsname: New York, NY
Stempeldatum: 27.05.1918
Stempeltext: NEW YORK. / REC`D (14) FOR`GN (=received foreign?)
Stempelart: Durchgangsstempel/Transitstempel
Stempelform: Doppelellipsenstempel
Stempelfarbe: schwarz

2 x Ouvert 204:

Stempel: Handstempel
Land: Frankreich
Stempeltext: OUVERT / 204 / Par AUTORITÉE MILITAIRE
Stempelart: Zensurstempel
Stempelform: Zweiellipsenstempel
Stempelfarbe: schwarz

Basel Briefträger I.VII.18

Stempel: Handstempel
Land: Schweiz
Ortsname: Basel
Stempeldatum: 1.Juli 1918
Stempeltext: BASEL / BRIEFTRÄGER
Stempelart: Ankunft- / Bestellstempel (Hand)
Stempelform: Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten
Stempelfarbe: schwarz
 



Als Transportwunsch lese ich "SS Venezuela". Ich habe das Schiff gesucht und unter dem Namen habe ich ein Schiff gefunden, dass bereits im März 1918 durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde. Aber ich habe Probleme mit den "SS" Bezeichungen auf Belegen, die von Japan ins Ausland gelaufen sind. Bisher habe ich noch ein passendes Schiff gefunden, das unter dem angegebenen Namen um die Zeit der Verschickung des Belegs tatsächlich noch gefahren ist.

Dieser Beleg dient nur als Beispiel und soll zeigen, was mir an der Philatelie Freude bereitet (Belege aus Japan, leserlich (also nicht in Alt-Japanischer-Schrift) und die Möglichkeit, den Absender oder Empfänger (oder am besten alle Teilnehmer) zu ermitteln, mit vielen Stempeln, die man bestimmen kann, um daraus einen kleinen Artikel zu verfassen).

Viele Grüße,

Sabrina
 

Koban Am: 09.02.2025 16:38:49 Gelesen: 1007# 15 @  
@ Japanophilie [#14]

Schön beschrieben. Kannst Du erkennen, ob die Marke ein Wasserzeichen hat? Falls ja, wäre es Mi 118. Falls nein, wäre die Bleistiftnotiz (Mi) 107 unterhalb der Marke korrekt. Perfins sind bei der ersten Tazawa-Ausgabe (ohne Wz) seltener, da bereits wenige Monate später die Ausgabe mit Wz erfolgte.

Die SWC-Lochung ist auch in Beitrag [#11] dieses Themas zu sehen. Von der erwähnten SHC-Lochung gibt es zwei unterschiedliche Versionen.

Auch bei den Vorläufern der Firmenlochungen, den Schutzaufdrucken bzw. Sicherungsstempeln ist die Firma vertreten (SW & Co.).

Gruß,
Koban
 
Perfin Fan Am: 10.02.2025 15:17:53 Gelesen: 954# 16 @  
@ Japanophilie [#14]

Damit man es sich ein bisschen besser vorstellen kann - hier die Lochung aus dem Katalog:


 
Japanophilie Am: 12.02.2025 15:21:12 Gelesen: 858# 17 @  
Hallo Koban [#15]!

Vielen Dank für deine Antwort. Was für ein Zufall, dass sich eine Perfin mit der SWC-Lochung knapp über meinem Beitrag befindet. Die habe ich tatsächlich übersehen. Noch habe ich kein Anzeichen für ein Wasserzeichen auf der Briefmarke gefunden. Demnächst werde ich den Beleg noch einmal mit in einem Briefmarkenverein nehmen. Da gibt es erfahrene Sammler, die vielleicht mehr sehen als ich.

Hallo Perfin Fan [#16]!

Danke für das Bild. Aus welchem Katalog stammt die Aufnahme? Ich habe einen älteren Artikel über japanische Perfins, aber der stammt aus dem Jahr 1954. In diesem Artikel ist die SWC-Lochung noch nicht aufgelistet.
 
Perfin Fan Am: 13.02.2025 12:01:12 Gelesen: 833# 18 @  
@ Japanophilie [#17]

Dann hast du wahrscheinlich noch einen alten Adachi-Katalog.

Meiner ist von Narumi (2010):



Den habe ich vor einigen Jahren über narumi@mvg.biglobe.ne.jp direkt in Japan bestellt.

Hoffe, die Mailadresse funktioniert noch.

ISSN 1342-3754
 
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