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Thema: Grossbritannien Dauerserie Machin Unterscheidungen RaTdr und Odr
Kalle63 Am: 08.06.2020 22:08:04 Gelesen: 3451# 1 @  
Machin Unterscheidungen RaTdr und Odr

Hallo liebe Marken - Forum Freunde,

vielfach bekam ich auf diesen Seiten schon sehr hilfreiche Unterstützung von Fachkundigen, die mir - auch bei manchmal trivialem - Tips gaben, auf die man bei genauerem Hinsehen hätte selbst drauf kommen können. Aber auch bei schwierigen Themen findet sich meist Jemand. So versuche ich heute mein Glück.

Im Forum fand ich zur Machin Serie so manches interessante. Leider aber nichts zu Unterscheidungen der beiden Druckarten. Zwar wird im Michel-Spezial schön groß diese beiden dargestellt. Sehe ich mir aber die bei mir vorhandenen Marken an, sehe ich viel die RaTdr. Bin ich bei Marken der Meinung, hierbei könnte es sich um Odr handeln, sind an einigen Stellen jedoch die für RaTdr typischen "Quadrate" zu erkennen. Normalerweise sollten bei Odr auch kleinere Farbpunkte zu erkennen sein, leider sehe ich das aber nicht. Im Michel-Spezial steht dann etwas zu den unterschiedlichen Kopftypen. Nicht angegeben wird jedoch, wo sich das "eine Haar" bzw. die "zwei Haare" befinden. Können die Drucke nur durch die diversen Kopftypen unterschieden werden oder hat hierfür jemand weitere hilfreiche Ideen?

Bin für jede Anregung dankbar!

Viele Sammlergrüße
Kalle
 
jmh67 Am: 09.06.2020 08:09:15 Gelesen: 3416# 2 @  
Ich finde, am besten erkennt man die Druckarten an den Kanten der Wertziffern und Währungsbezeichnungen mit einer starken Lupe (ich schieße mit Kanonen auf Spatzen und nehme mein altes Schülermikroskop auf 25 x).

Sind die Kanten glatt und scharf, so ist es Offsetdruck. Sind sie unruhig, so ist es Rakeltiefdruck. Der ist nach meinem Eindruck auch häufiger. Offsetdruck gibt es nur bei einzelnen Werten.

-jmh
 
Gerhard Am: 09.06.2020 08:31:49 Gelesen: 3412# 3 @  
@ jmh67 [#2]
@ Kalle63

Das mit der Seltenheit kann ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen, auch kann ich die Schwierigkeiten bei der Unterscheidung nachvollziehen. Ohne entsprechende Lupe ist es bei einigen Werten fast unmöglich. In der Reigenfolge der Bestimmung kommt bei mir immer zu erst die UV-Lampe zum Einsatz, um dann nach Zuordnung von PH.-Streifen, phospotized paper mögliche Offset-Kandidaten auszusortieren und dann via Lupe und direkten Vergleichen zuordnungen zu treffen. Und meist ist es doch kein Offset-Druck.

MphG
Gerhard
 
volkimal Am: 09.06.2020 17:17:52 Gelesen: 3374# 4 @  
@ Kalle63 [#1]

Hallo Kalle,

in meiner Vergleichssammlung der verschiedenen Druckverfahren ist unter anderem auch diese Serie aus Großbritannien vertreten. Ich habe einmal 3 Marken mit 1200 dpi eingescannt. Man erkennt die Unterschiede dennoch nicht so gut, wie mit einer guten Lupe. Das liegt daran, dass ein Scan immer aus Rasterpunkten zusammengesetzt ist und diese dann ein etwas anderes Bild liefern als die Lupe.



Am besten kann man den Unterschied bei meinen Marken an der Wertziffer erkennen. Beim Rastertiefdruck sieht man am Rand immer die typischen Rasterpunkte. Beim Offsetdruck ist der Rand glatt - zumindest mit der Lupe betrachtet.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, wie die unterschiedlich dunklen Farbtöne erreicht werden. Beim Rastertiefdruck sind die Rasterpunkte alle gleich groß und die Farbe ist unterschiedlich hell oder dunkler. Beim Offsetdruck sind dagegen die Rasterpunkte bei einem hellen Bereich kleiner und bei einem dunklen Bereich derselben Farbe größer. Das kann man beim Scan fast überhaupt nicht erkennen.



Es ist auch hilfreich, sich den Unterschied zwischen dem RaTDr und dem Odr einmal bei anderen Marken anzusehen. Hierzu gibt es einige Beispiele beim Thema "Bildgleiche Briefmarken – unterschiedliche Druckverfahren" [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=228804#M1
 
Kalle63 Am: 13.06.2020 18:24:51 Gelesen: 3297# 5 @  
@ jmh67 [#2]

Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar.

Werde mir das mit dem Mikroskop noch einmal genauer betrachten. Um das zu sehen, verwende ich das USB-Mikroskop, welches bis 500fach vergrößern soll.

Gerade die Werte, bei denen es beide Druckvarianten gibt, machen mir da ja die Probleme. Leider sehe ich - wie es im Michel angegeben wird - den Unterschied in der Augen / Nase / Mund Region gar nicht. Beim Odr sollten das kleinere Punkte sein.

Kalle
 
Kalle63 Am: 13.06.2020 18:31:14 Gelesen: 3292# 6 @  
@ Gerhard [#3]

Hallo Gerhard,

vielen Dank für Deine Antwort.

Mit den Phosphorstreifen möchte ich mich erst beschäftigen, wenn ich dafür eine "vernünftige" Lampe erstehen konnte und sehr viel Zeit habe. Zunächst wollte ich erst einmal die Hauptnummern "weg haben".

Lieben Gruß
Kalle
 
Kalle63 Am: 13.06.2020 18:44:30 Gelesen: 3288# 7 @  
@ volkimal [#4]

Hallo Volkimal,

vielen Dank für Deinen Kommentar.

Wenn ich mir das mit dem Mikroskop ansehe, habe ich vielleicht eine zu große Vergrößerung, dass ich es dann nicht erkenne. Mit den Farben kann ich das so leider nicht bestätigen. Denn bei einigen Farben, die mir komplett anders aussehen, sind unter dem Mikroskop - durch die Quadratnäpfchen - eigentlich eindeutig RaTdr. Mit den "helleren" Bereichen scheiterte ich auch kläglich. Denn dort, wo angeblich (bei Odr.) kleinere Punkte sein sollten, sind keine. :(

Deinen sehr gut verfassten Artikel las ich vorher schon. Gerade bei der Österreich 1 S Marke ist das sehr gut dargestellt und auch nachvollziehbar.

Um wirklich sicher zu gehen, werde ich wohl - wie bei der 4 Pence oben sehr gut zu sehen - die Kopftypen und die Wertstellung mit einbeziehen. Das scheint mir dann noch etwas einfacher zu sein, als mit Sicherheit die Farben zu unterscheiden.

Die Kanten der Werte sehe ich mir im speziellen nun noch einmal an, in der Hoffnung, dass ich dort (wenigstens) eine unterschiedliche finde.

Vielen Dank allen für Eure Gedanken.

Kalle
 
jmh67 Am: 13.06.2020 21:12:44 Gelesen: 3261# 8 @  
@ Kalle63 [#5]

Nur nicht zu stark vergrößern! Dann sieht ja gar nichts mehr gerade aus. Eigentlich reicht 10-fache Vergrößerung vollkommen aus, ich hatte nur keine solche Lupe.
 
Ben 11 Am: 14.06.2020 11:16:46 Gelesen: 3231# 9 @  
@ Kalle63 [#5]

Guten Morgen,

ich finde, man kann die Druckverfahren recht gut mit dem Mikroskop unterscheiden. Hier mal die 1P Marken mit Sicherheitsmerkmal.

Links Q10 (Questa)in Litho und rechts E10 (Enschede) in CE Gravure.



Im Detail dazu mit 100-facher Vergrößerung links der Offsetdruck. Man erkennt die einzelnen Rasterpunkte des Offsetverfahrens gut in den Bereichen der Büste. Interessant dabei ist, dass die Marke ja eigentlich zweifarbig gedruckt wurde. Und rechts mit gleicher Vergrößerung der Rakeltiefdruck. Hier erkennt man sehr gut Näpfchenstruktur und die Druckrichtung anhand der nach oben laufenden "Farbfahnen".



Viele Grüße
Ben.
 
Ben 11 Am: 14.06.2020 11:50:17 Gelesen: 3224# 10 @  
@ Ben 11 [#9]

Man kann das auch an den Marken ohne Sicherheitsmerkmal gut erkennen.

Links 18P Hellgrün RFA182 (Harrison) in Photogravure. Rechts 18P Hellgrün aus dem "Tolkien"-Markenheft Q182 (Questa) in Litho.



Wieder die Vergrößerung Links Rakeltiefdruck und rechts Offsetdruck. Interessant ist hier im Rakeltiefdruck die gleiche Größe der Näpfchen. Sie sind nur tiefenvariabel. Bei den späteren Marken mit Sicherheitsmerkmal sind diese tiefen- und flächenvariabel.



Viele Grüße
Ben.
 
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