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Thema: Alliierte Besetzung: Ortsnotstempel aus der Zeit nach 1945
Das Thema hat 75 Beiträge:
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GSFreak Am: 13.02.2023 11:41:14 Gelesen: 14578# 51 @  
Hallo zusammen,

hier ein R-Beleg mit einem Ortsnotstempel aus Goyatz (Poststelle I). Es dürfte sich um den Typ a handeln: "Goyatz. N.-L."), der allerdings bereits stark gequollen (vermutlich Verwendung ölhaltiger Stempelfarbe für Metallstempel) und dem das "L" abhanden gekommen ist. Der R-Zettel ist mit demselben Typ getempelt.

Der Ankunftstempel "BERLIN W8" vom 05.12.1946 auf der Rückseite belegt eine wahrscheinliche Versendung des Briefes Anfang Dezember 1946.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 18.02.2023 12:28:33 Gelesen: 14559# 52 @  
@ GSFreak [#51]

Hallo zusammen,

auf dieser Paketkarte (Stammteil) vom 13.09.1946 ist der Ortsnotstempel "Goyatz N.-L." noch in seiner ursprünglichen Form sowohl als Entwertung der Marken als auch zur Korrektur des Paketnummerzettels gegeben. Das Datum ist handschriftlich hinzugefügt. Das 10 kg schwere Paket erreichte den Empfänger in BERNBURG am 26.09.1946.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 28.02.2023 17:39:27 Gelesen: 14517# 53 @  
Hallo zusammen,

hier ein R-Beleg aus Mümling-Grumbach (Poststelle I). Die verklebten AM-POST-Freimarken (insgesamt 54 Rpf = Erste Portoperiode und Zweite Gewichtstufe) sind entwertet mit einem Ortsnotstempel (Einzeiler) Mümling-Grumbach. Es handelt sich um den Typ a. Zusätzlich ist ein Datum abgeschlagen: 13.11..

Der "gebastelte" R-Zettel ist mit demselben Ortsnotstempel versehen und weist ansonsten einen handgemalten Rahmen und ein handgemaltes "R" auf. Der Numerator 3 ist mit Tinte geschrieben, ebenso der Zusatz "Odenw" (Odenwald) zum Ortsnamen.

Der Brief lief zunächst nach Herrenberg (dortiger Ankunftstempel HERRENBERG vom 19.11.1945) und wurde dann gemäß handschriftlicher Änderungen in der Adresse nach Stgt. Vaihingen weitergeleitet (dortiger Ankunftstempel STUTTGART-VAIHINGEN vom 21.11.1945).

Leider wurde der Briefumschlag mittig gefaltet. Dennoch in meinen Augen ein klasse Beispiel für Notmaßnahmen in 1945.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 21.03.2023 12:54:51 Gelesen: 14196# 54 @  
Hallo zusammen,

hier eine Firmenklappkarte aus " Schönbach über Löbau/Sa." (Ortsnotstempel) nach Elsterberg in Westsachsen. Beigesetzt ist der Ortstagesstempel LÖBAU (SACHS) vom 07.03.1946.




Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 20.04.2023 00:23:18 Gelesen: 13371# 55 @  
@ GSFreak [#34]

Hallo zusammen,

in [#34] habe ich bereits den Ortsnotstempel von Calau (Niederlausitz) gezeigt, dort zur Entwertung der Frankatur. Hier ein Brief vom 05.01.1946 mit diesem Ortsnotstempel und mit handschriftlich "Geb. bez.", also eine Barfrankatur.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 23.08.2023 12:57:25 Gelesen: 8765# 56 @  
Hallo zusammen,

hier ein weiterer Beleg mit einem Ortsnotstempel:

Paketkarte für ein 5 kg-Paket von Schönermark Krs. Prenzlau (Poststelle I von Prenzlau) nach Potsdam. Die Freigebühr von 80 Rpf. ist verklebt mit einer EF der 1. Kontrollratausgabe, entwertet mit dem violetten und seltenen L2-Ortnotstempel Schönermark / Krs. Prenzlau. Ankunftstempel POTSDAM 1 vom 01.10.1946. Der Notstempel war von August bis Oktober 1946 in Verwendung.



Beste Grüße
Ulrich
 
Mason Am: 04.01.2024 21:24:18 Gelesen: 4108# 57 @  
Guten Abend zusammen,

ich habe folgende postfrische Briefmarke Stadt Berlin mit einem Aufdruck den ich nicht zuordnen kann.

Meines Wissens gab es bei der Serie auch keinen Bezirkshandstempel.

Vielleicht kann mir jemand weiter helfen.

Viele Grüße und einen schönen Abend


 
Mason Am: 05.01.2024 00:10:29 Gelesen: 4087# 58 @  
Ich hoffe mal das der Scan jetzt besser ist.



Ich kann da leider nichts identifizieren.

Unten der Anfang "Po...." könnte evtl für Potsdam, aber z.B. auch für Post stehen.
 
Pepe Am: 05.01.2024 18:04:54 Gelesen: 4036# 59 @  
@ Mason [#58]

Hallo,

wie wäre es mit Potsdam?

Nette Grüße Pepe
 
Mason Am: 05.01.2024 18:34:41 Gelesen: 4025# 60 @  
@ Pepe [#59]

Hallo und danke für deine Mithilfe.

Ja Potsdam könnte sein, habe allerdings noch nie bei Briefmarken "Stadt Berlin" einen Bezirkshandstempel gesehen.

Liebe Grüße
Mason
 
MS Sammler Am: 05.01.2024 19:11:32 Gelesen: 4017# 61 @  
Ist die Marke wirklich postfrisch, oder nur ungebraucht oder gar ohne Gummierung?

Es kann sich natürlich um eine Fälschung handeln, viel wahrscheinlicher ist aber dass es sich hier um einen L2 Notstempel handelt, oder die Marke versehentlich durch einen Stempel einer Poststelle II entwertet wurde. Die gab es zu der Zeit recht häufig.

[Beiträge [#57] bis [#61] redaktionell verschoben aus dem Thema "Alliierte Besetzung SBZ Bezirkshandstempel"]
 
Mason Am: 06.01.2024 00:51:08 Gelesen: 3983# 62 @  
@ MS Sammler [#61]

Guten Abend und vielen Dank für deine Mithilfe.

Ja die Briefmarke ist postfrisch.

In der oberen Reihe würde ich

....etschin, de/o.... lesen.
Darunter eben Po.....

Viele Grüße an alle und eine gute Nacht
 
bernhard Am: 06.01.2024 09:15:25 Gelesen: 3953# 63 @  
@ Mason [#57]

Es handelt sich um den Ortsnotstempel LETSCHIN, siehe Auszug aus dem Handbuch Arenz/Kahl/Richter: Ortsnotstempel Deutscher Postanstalten 1945-1953. 2001. Ortsnotstempel werden auf kompletten Belegen gesammelt. Auf losen Marken sind diese weniger Interessant.



Viele Grüße
Bernhard
 
Mason Am: 06.01.2024 10:03:40 Gelesen: 3941# 64 @  
@ bernhard [#63]

Guten Morgen,

super, vielen Dank, was ihr so alles wisst!

Wünsche allen ein schönes Wochenende

[Beiträge [#54] bis [#67] komplett in dieses Thema verschoben]
 
MS Sammler Am: 06.01.2024 15:33:16 Gelesen: 3907# 65 @  
@ bernhard [#63]

Vielen Dank für den Auszug aus dem Richter-Handbuch, habe ich mir schon denken können.

Viel interessanter ist aber, wie der Ortsnotstempel auf einer Marke vorkommt, die laut Mason ja postfrisch mit intakter Originalgummierung sein soll.
 
wessi1111 Am: 20.06.2024 05:41:56 Gelesen: 1804# 66 @  
Hallo zusammen,

das Handbuch Arenz/Kahl/Richter: Ortsnotstempel Deutscher Postanstalten 1945-1953 ist 2001 erschienen.

In den mehr als 20 Jahren seit Erscheinen sind in den Rundbriefen der Arge DeuNot diverse neue Ortsnotstempel bzw. -kandidaten vorgestellt worden.

Da es mit der Zeit unübersichtlich wurde, habe ich eine Tabelle mit allen Ortsnotstempeln aus dem Handbuch sowie allen in den weiteren Rundbriefartikeln behandelten Ortsnotstempeln erstellt. Diese Tabelle ist zusammen mit einer großen Anzahl Ortsnotstempelkandidaten in einem 50-seitigen Artikel im Rundbrief 105/2024 der Arge DeuNot veröffentlicht worden.

Auf der Homepage der Arge DeuNot ist im Bereich "Forschungsberichte" [1] ein Auszug aus diesem Artikel veröffentlicht, den ich hier wiedergeben möchte.





Gruß
Wessi

[1] http://www.deunot.de/forschungsberichte/
 
wheilmann Am: 20.06.2024 09:57:49 Gelesen: 1775# 67 @  
@ wessi1111 [#66]

Hallo Wessi,

sehr schön, würde mich sehr interessieren, wenn den Zeilen je ein Früh- und Spätdatum beigefügt wäre.

Ich gehe davon aus, dass auch in dem Handbuch "Arenz/Kahl/Richter: Ortsnotstempel Deutscher Postanstalten 1945-1953 ist 2001" ebenfalls dies Daten fehlen. Ist das so richtig?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Gruß Wolfgang

Nachtrag: Hat sich erledigt. Ich sehe soeben in der Ablichtung von "bernhard / # 63" unter "4." die Angaben "10.45 - 8.46"
 
Dieter 66 Am: 25.09.2024 20:27:13 Gelesen: 499# 68 @  
Hallo,

hier ein neuer Beleg.

Einschreiben von Rübenach nach Wuppertal mit Freivermerk, fünfzeilig. Stempel Rübenach 10.2.47, sehr frühe Verwendung.

Ungewöhnlich, da bereits im Sommer 1946 in der britischen Zone, ausreichend Markenmaterial zur Verfügung stand, dass hier noch eine Barfrankatur zur Anwendung kam.

Der fünfzeilige Freivermerk in dieser Form wird im Richter Handbuch nur als „anderer Typ“ benannt. Hier nun auf dem Brief die passende Abbildung dazu.

Zum Vergleich die Abbildung des bekannten Freivermerk 6096, siehe unten.

Wie in vielen Orten, durften nach Mai 1945 keine Stempel mit III. Reich Symbolik oder Hinweise mehr verwendet werden. Zu Anfang wurden s.g. „Ortsnotstempel“ verwendet.

Selten ist hier die Verwendung, dess Ortsnotstempel auf dem Einschreibezettel. Hier bediente man sich eines alten Feldpostaufklebers und versah diesen mit dem Ortsnotstempel.

Da im Richter Handbuch die Abb. Nr. 6097 frei gelassen wurde, nehme ich diese mal einfach als neue Nr. für den Freivermerk.



Rübenach-D2-52-G-6097



Schönen Gruß Dieter
 
Dieter 66 Am: 25.09.2024 20:27:13 Gelesen: 499# 69 @  
Hallo,

hier ein neuer Beleg.

Einschreiben von Rübenach nach Wuppertal mit Freivermerk, fünfzeilig. Stempel Rübenach 10.2.47, sehr frühe Verwendung.

Ungewöhnlich, da bereits im Sommer 1946 in der britischen Zone, ausreichend Markenmaterial zur Verfügung stand, dass hier noch eine Barfrankatur zur Anwendung kam.

Der fünfzeilige Freivermerk in dieser Form wird im Richter Handbuch nur als „anderer Typ“ benannt. Hier nun auf dem Brief die passende Abbildung dazu.

Zum Vergleich die Abbildung des bekannten Freivermerk 6096, siehe unten.

Wie in vielen Orten, durften nach Mai 1945 keine Stempel mit III. Reich Symbolik oder Hinweise mehr verwendet werden. Zu Anfang wurden s.g. „Ortsnotstempel“ verwendet.

Selten ist hier die Verwendung, dess Ortsnotstempel auf dem Einschreibezettel. Hier bediente man sich eines alten Feldpostaufklebers und versah diesen mit dem Ortsnotstempel.

Da im Richter Handbuch die Abb. Nr. 6097 frei gelassen wurde, nehme ich diese mal einfach als neue Nr. für den Freivermerk.



Rübenach-D2-52-G-6097



Schönen Gruß Dieter

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Barfrankaturen als Notbehelf nach 1945 die nicht im Richter Handbuch stehen"]
 
GSFreak Am: 27.09.2024 01:12:08 Gelesen: 421# 70 @  
@ Dieter 66 [#69]

Hallo Dieter,

in Rübenach gab es ein Zweigpostamt des Postamtes Koblenz 2. Dieses Zweigpostamt bzw. seine Barfrankaturen und Notentwertungen waren schon mehrfach Gegenstand skeptischer Betrachtungen. So steht es in einem achtseitigen Beitrag von Hartmut Arenz im Rundbrief 50 (Januar 1993) der Bundesarbeitsgemeinschaft DEUTSCHE BARFRANKATUREN UND NOTENTWERTUNGEN (Vorgängerin der Arge DEUNOT).

Vieles aus Rübenach ist Mache (Urheber dieser Sammlerbelege war ein Hans Detloff) - aber nicht alles.

Die von Dir gezeigten Freivermerke sind in dem genannten Beitrag beschrieben. Möglicherweise ist noch ein Exemplar des Rundbriefes über Herrn Weidenbach in Ingelheim zu beziehen (Kontaktdaten siehe http://www.deunot.de ). Ich habe evtl. auch noch ein Exemplar übrig. Da muss ich aber suchen. Über E-Mail kann ich Dir auch die Telefonnummer von Herrn Arenz zukommen lassen. Er kann Dir sicherlich den aktuellen Kenntnisstand zu Rübenach-Belegen darlegen.

Beste Grüße
Ulrich
 
Dieter 66 Am: 27.09.2024 14:31:26 Gelesen: 353# 71 @  
@ GSFreak [#70]

Hallo Ulrich,

das ist schon interessant, da rückseitig als Absender der Herr Detloff aufgeführt ist. Verstehe ich unter Mache bewusst philatelistisch manipuliert, allerdings keine Fälschung. Ist das so?

Ich habe mir jetzt das Handbuch "Ortsnotstempel" bestellt, da mir doch der eine oder andere Beleg in die Hände fällt.

Ich schaue mal nach, ob die Arge den Rundbrief noch vorrätig hat. Ansonsten melde ich mich gerne bei dir.

Wie sieht es den mit diesem, etwas ramponiertem Beleg aus? Ich lasse es mal völlig unkommentiert.



Vielen Dank.

Schönen Gruß Dieter.
 
GSFreak Am: 27.09.2024 16:12:06 Gelesen: 335# 72 @  
@ Dieter 66 [#71]

Hallo Dieter,

dieser Skelettstempel kommt stets zusammen mit einem weiteren Stempel mit Ortsname "Rübenach" vor. Die bisher bekannte Verwendungszeit des Skelettstempels reicht vom 24.12.1945 bis 18.01.1947 auf Bedarfspost. Und um solche handelt es sich bei Deinem Beleg.

Beste Grüße
Ulrich
 
Stefan Am: 27.09.2024 17:17:01 Gelesen: 323# 73 @  
@ GSFreak [#72]

Skelettstempel? Ist das die Bezeichnung für den aptierten Stempel ohne Ortsnamen?

Gruß Stefan
 
Dieter 66 Am: 27.09.2024 22:28:11 Gelesen: 288# 74 @  
@ GSFreak [#72]

Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deine, wie immer fundierte Beschreibung.

@ Stefan [#73]

Die Frage zu dem Stempel kann sicherlich Ulrich näher beantworten. Ich habe nur nachgelesen, dass Skelettstempel auch von anderen Postämtern benutzt wurden.

Schönen Gruß Dieter.
 
Dieter 66 Am: 08.10.2024 12:41:34 Gelesen: 117# 75 @  
@ GSFreak [#70]

Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Info, habe jetzt den Rundbrief 50 erhalten.

In der Einleitung fiel mir der Name Wolfang Zangl auf, der seinerzeit 1948 die Studiengruppe „A.G. Notentwertungen“ ins Leben gerufen hat.

In meiner Sammlung befinden sich tatsächlich Postkarten von ihm, die er bereits 1946 von verschiedenen Postämtern sich zusenden lassen hat.

Diese gehören allerdings in die Rubrik „Barfrankaturen nach 45“. Dort werde ich die Postkarten dann vorstellen.

Schönen Gruß Dieter.
 

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