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Thema: (?) (330) Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Das Thema hat 351 Beiträge:
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Frankenjogger Am: 22.12.2023 14:32:14 Gelesen: 3090# 327 @  
Hallo,

bevor ich zu Paketkarten mit Zusatzdiensten komme, zeige ich noch zwei Belege, die für viele sicher nicht leicht zuzuordnen sind. Es sind Belege für Postgüter.

Postgüter waren Pakete, die bei Erfüllung vorgeschriebener Eigenschaften einen günstigeren Tarif hatten.

Die Voraussetzungen waren:

- mindestens drei Postgüter an denselben Empfänger
- Gewicht maximal 7 Kg
- keine unterschiedlichen Dienste zulässig, sprich alle Postgüter mussten gleich sein.

Für Postgüter gab es die grünen Postgutkarten. Das ist in der Anfangszeit des Paketdienstes dahingehend nicht ganz einfach zu unterscheiden, da grüne Postgutkarten teilweise auch als Paketkarten verwendet wurde, wenn Mangel an Formularen herrschte. Das sollte jedoch zu der Zeit, ab der die Postgüter wieder zugelassen wurden (ab 1.4.1950), nicht mehr vorgekommen sein.

Mein erster Beleg zeigt eine Postgutkarte für insgesamt acht Postgüter von 5 – 7 Kg, die am 24.9.1951 von Berlin-Neukölln 3 nach Rastatt verschickt wurden.

Postgüter in die Zone 4 (über 375 bis 750 km) kosteten bis 5 kg 80 Pf, 5-6 kg 90 Pf und 6-7 kg 1,00 DM.

Entsprechend der Angabe auf der Postgutkarte waren das 2x 80 Pf + 5x 90 Pf + 1,00 DM = 7,10 DM, entsprechend frankiert mit 10 Pf, 2 DM und 5 DM Bauten I.
Die Nummernzettel wurden vorder- und rückseitig überlappend aufgeklebt.



Dank TeeKay hat dieses Jahr eine weitere Berliner Postgutkarte den Weg zu mir gefunden.

Hier gingen fünf Postgüter am 27.7.1951 ab Berlin SW 77 nach Speyer/Rhein.
Entsprechend der Angabe auf der Postgutkarte waren das 6x 90 Pf = 5,40 DM, frankiert mit 40 Pf und 5 DM Bauten I.



Berliner Postgutkarten aus der Anfangszeit, also mit Bauten I frankiert, sind seltene Belege.

Viele Grüße,
Klemens
 
muemmel Am: 22.12.2023 22:15:12 Gelesen: 3065# 328 @  
@ Frankenjogger [#327]

Guten Abend Klemens,

einfach traumhaft, was Du hier im Laufe des Jahres an Belegen mit Marken der 1. Berliner Bautenserie vorgestellt hast. Vielen Dank dafür, diese Markenausgabe übt auf mich immer noch eine Faszination aus.

Schöne Grüße und ebensolche Weihnachtstage
Mümmel
 
Frankenjogger Am: 29.12.2023 09:33:26 Gelesen: 2985# 329 @  
Hallo,

wie beim letzten Mal erwähnt, kommt heute die erste Paketkarte für ein Paket mit Zusatzdienst.

Ich beginne mit einem „Dringend“-Paket.

In der Postordnung steht zu "Dringend": „Auf Verlangen des Absenders werden gewöhnliche Pakete sowie unversiegelte Wertpakete mit den schnellsten Postgelegenheiten befördert.“

Was mit „den schnellsten Postgelegenheiten“ gemeint war, ist dabei nicht ersichtlich. Die Eilzustellung war da wohl nicht mit dabei, denn diesen Dienst konnte man noch extra in Anspruch nehmen.

Wann der Dienst „Dringend“ für Pakete in Berlin wieder angeboten wurde, habe ich auf die Schnelle nicht finden können. Von der BRD nach Berlin ist der 18.11.1949 angegeben [Paketkarten im Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1949; Hartwig, Spilker, Strobel, Wolf]. Dies könnte für die umgekehrter Richtung auch der Fall gewesen sein. Dringend-Pakete mit Rotaufdrucken sind mir bisher (noch) nicht bekannt.

Die Gebühr für den „Dringend“-Versand war über die Zeit seiner Existenz konstant und kostete 1,50 DM. Das Erkennungszeichen war der rosa Aufkleber.

Der gezeigte Beleg ist ein Paketkarte vom 14.9.1951 für ein Dringend-Paket von 13 kg nach Ravensburg.

Die Paketgebühr für die Entfernungszone 4 betrug 4,10 DM, plus 1,50 DM für Dringend-Versand macht zusammen 5,60 DM.

Frankiert sind 60 Pf und 5 DM Bauten I.



Jahresende-Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 05.01.2024 19:08:23 Gelesen: 2845# 330 @  
Hallo,

heute zeige ich gleich drei Paketkarten, die auch einen wohl beschleunigten Versand erhielten, und zwar per Luftpost.

Der gebührenpflichtige Luftpostversand wurde auch für Pakete am 19.6.1949 eingeführt. Die Luftpost-Gebühr betrug 50 Pf je halbes kg, die Mindestgebühr war 1,00 DM. Das führte zur sehr einfachen Berechnung, da das Gewicht für Pakete auf halbe kg angegeben wurde. Entsprechend entsprach das Gewicht gleich der Luftpostgebühr. Bei den folgenden Paketkarten lässt sich das sehr schön nachvollziehen.

Es sind drei Paketkarten für Luftpostpakete, alle drei vom 25.7.1950 an das Patentamt in München.
Einmal 4,5 kg (90 Pf plus 4,50 DM für Luftpost = 5,40 DM), einmal 5 kg (90 Pf plus 5 DM für Luftpost = 5,90 DM)
und einmal 7,5 kg (2,10 DM plus 7,5 DM für Luftost = 9,60 DM) jeweils frankiert mit 5 DM und weiteren Werten aus der Bauten-Serie.





Was auffällt, fast ausnahmslos alle Paketkarten für Luftpost-Pakete sind geknickt. Das ist darin begründet, dass die Paketkarten mit den jeweiligen Paketen mit gesendet wurden und entsprechend geknickt wurden, damit sie in ein dafür vorgesehenes Behältnis kamen. Vielleicht kann ja jemand sagen, wo und in was die Paketkarten für den Versand gesteckt wurden.

Viele Grüße,
Klemens
 
Martin de Matin Am: 09.01.2024 11:59:03 Gelesen: 2763# 331 @  
Beim aussortieren von Auktionkatalogen fand ich einen Katalog von Jennes und Klüttermann von 7.12.2018. Der Titel des Katalogs lautet "Die Sammlung Professor Dr. H. -Frankaturen Deutschland-". Dort wurden die noch nicht gezeigten Einzel- bzw. Mehrfachfrankaturen der 3 und 5 Mark angeboten. Alle Belege waren mit Attest Schlegel versehen.

Zuerst zwei verschieden Belege der 3 Mark.

Auf dem ersten Beleg sind zweimal die 3 Mark auf Wertbrief vom 27.11.58 mit Luftpost, Eilboten und Rückschein aus Berlin-Tempelhof.

Die Losnummer war 576 und der Ausruf war 1200 Euro.



Beim zweiten Beleg wurde auch zwei 3 Mark verwendet, aber diesmal auf Paketkarte. Das 6 kg schwere Paket wurde am 18.2.51 von Berlin-Charlottenburg nach Hannover geschickt.

Die Losnummer war 577 und der Ausruf war 750 Euro.



Gruss
Martin

Fortsetzung folgt
 
Frankenjogger Am: 09.01.2024 12:48:11 Gelesen: 2753# 332 @  
@ Martin de Matin [#331]

Die Zuschläge waren für den Brief 2.100 € (Endpreis 2.650 €) und für die Paketkarte 1.750 € (Endpreis 2.200 €).

Der Brief wurde nach meinen Aufzeichnungen 2023 bei Schlegel für Zuschlag 2.400 € (Endpreis knapp über 3.000 €) erneut veräußert.

Beides sind natürlich herausragende Belege der Serie Berliner Bauten I.

Viele Grüße,
klemens
 
Martin de Matin Am: 09.01.2024 13:10:06 Gelesen: 2752# 333 @  
@ Martin de Matin [#331]

Jetzt noch die 5 Mark.

Die Einzelfrankatur auf Luftpostwertbrief (30 gr., 10.000 DM) von Berlin-Tempelhof nach Nürnberg vom 13.10.56.

Los 581 mit Ausruf 800 Euro.



Bei der Mehrfachfrankatur sind dreimal die 5 Mark auf Paketkarteverwendet worden. Die Paketkarte ging am 12.2.51 vo Berlin-Wilmersdorf nach Hannover.
Los 582 mit Ausruf 1200 Euro



Gruss
Martin
 
Frankenjogger Am: 09.01.2024 15:02:08 Gelesen: 2736# 334 @  
@ Martin de Matin [#333]

Hier waren die Zuschläge für den Brief 1.950 € (Endpreis ca. 2.450 €) und für die Paketkarte 3.100 € (Endpreis ca. 3.900 €).

Beides natürlich ebenso herausragende Belege der Serie Berliner Bauten I.

Viele Grüße,
klemens
 
HWS-NRW Am: 09.01.2024 15:03:33 Gelesen: 2734# 335 @  
# 333
Hallo, Martin

einfach "Wahnsinns"-Belege !

mit Sammlergruß
Werner
 
Michael Mallien Am: 10.01.2024 16:28:13 Gelesen: 2669# 336 @  
@ Martin de Matin [#333]

Hallo Martin,

ist bekannt, was die Blaustift-"24" bei dem ersten Beleg bedeutet?

Viele Grüße
Michael
 
Martin de Matin Am: 10.01.2024 16:42:35 Gelesen: 2667# 337 @  
@ Michael Mallien [#336]

Hallo Michael,

im Auktionskatalog stand nichts darüber; es ist auch kein Attest abgebildet.

Vielleicht weiss Klemens mehr darüber.

Gruss
Martin
 
Frankenjogger Am: 11.01.2024 07:51:17 Gelesen: 2626# 338 @  
@ Martin de Matin [#337]

Vielleicht weiss Klemens mehr darüber.

Leider nicht. Ich habe nachgesehen und habe weitere Wertbriefe gefunden, auf denen Zahlen standen. z.B. nach Frankfurt/Main mit "4", nach Bremen mit "2", nach Nürnberg einen weiteren mit "22" und einen nach Dänemark mit "52".

Ich habe aber auch viele Bilder von Wertbriefen (eigentlich die Mehrzahl) ohne solche Zahlen.

Zuerst dachte ich es seien Verweise auf Postleitgebiete, das ist aber nicht nachvollziehbar.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 12.01.2024 11:40:54 Gelesen: 2575# 339 @  
Hallo,

heute zeige ich die letzte Paketkarte mit dem Wert zu 5 DM aus dem innerdeutschen Bereich, auch wieder mit einem Zusatzdienst, dieses Mal als versiegeltes Wertpaket.

Wertpakete gab es unversiegelt bis 500 DM, dies kostete 15 Pf extra. Da schien sich die Post in ihren Prozessen relativ sicher zu sein, denn diese Gebühr war doch gering. Die Pakete und die Paketkarten für solche Pakete bekamen den normalen schwarzen Nummernzettel.

Versiegelte Wertpakete bekamen einen roten Nummernzettel, teilweise mit "V" für "valeur". Entsprechend war auf der Paketkarte auch ein roter Nummernzettel, hier ohne "V".

Meine Paketkarte war für ein versiegeltes Wertpaket über 900 DM (musste also versiegelt sein, da über 500 DM) und datiert vom 5.9.1950. Das Paket wog 13,750 Kg und ging nach Füssen im Allgäu. Das Gewicht von versiegelten Wertpaketen musste auf Gramm genau (im Postalltag bei Paketen meist 5 g oder 10 g) angegeben werden. Ankunft in Füssen am 8.9.1950 und per Vollmacht entgegengenommen.

Die Paketgebühr (13-14 Kg) betrug in der Entfernungszone 4 - 4,50 DM, die Wertbehandlungsgebühr 60 Pf plus 15 Pf je angefangene 500 DM Wert, macht zusammen 5,40 DM. Frankiert sind 40 Pf und 5 DM Bauten I.



Versiegelte Wertpakete waren ab 6.4.1949 möglich und Paketkarten, gerade aus den Anfangsjahren sind selten, mit dem Höchstwert zu 5 DM sehr selten.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 19.01.2024 14:35:35 Gelesen: 2424# 340 @  
Hallo,

ich biege heute in die Zielgerade ein. Es bleiben jetzt (nur) noch Paketkarten für Auslandspakete, bei denen der Höchstwert zu 5 DM bei der Frankatur dabei ist.

Ich beginne mit zwei Paketkarten für (normale) Pakete nach Belgien. Wenn ich es noch nicht erwähnt haben sollte, Belgien ist das Land, von dem die meisten Auslandspaketkarten von Berlin erhalten geblieben sind, von Bund wohl auch (zumindest aus den 1950 Jahren). Es dürften wohl über 90 % sein, aber nagelt mich bitte nicht auf die exakte Statistik fest.

Die erste Paketkarte ist für ein Paket von 15 kg vom 26.2.1951 von Berlin SW 77 nach Mons, in Belgien. Berlin SW 77 deshalb, weil dort die Verzollungsstelle war, und Anfang der 1950er Jahre meines Wissens, alle Auslandspakete verzollt werden mussten. Und das war eben im/beim Postamt Berlin SW 77.

Für die Taxierung von Auslandspaketen ist das "Postbuch 1945-1992" von Werner Steven unentbehrlich. Gemäß den Angaben dort kostete ab 15.2.1950 ein Paket zwischen 10 und 15 kg nach Belgien 7,00 DM. Auf der Paketkarte ist diese Gebühr mit 2 DM und 5 DM der Serie Bauten I frankiert.



Die zweite Paketkarte ist für ein Paket von 11,6 kg vom 19.1.1952 von Berlin SW 77, ebenfalls nach Mons. Ab Dezember 1951 haben sich die Paketgebühren nach Belgien leicht erhöht, ein Paket zwischen 10 und 15 kg kostete dann 7,35 DM, es sind bei dieser Paketkarte noch eine 15 Pf und 20 Pf mehr zur Frankatur auf der Paketkarte.



Da ich gerade viele Paketkarten zeige, hier noch ein Hinweis:

Morgen, also am 20.1.2024, startet die Online-Vortragsreihe des BDPh. Ich habe die Ehre, dieses Jahr erstmals einen Vortag beizutragen und die Beitragsserie zu starten.

Mein Thema ist die Paketpost in Berlin zur Zeit der Währungsreform 1948/49.

Wer Zeit und Interesse hat, kann sich ja noch anmelden [1].

Viele Grüße,
Klemens

[1] bdph.de/seminareonline
 
Frankenjogger Am: 26.01.2024 10:51:09 Gelesen: 2306# 341 @  
Hallo,

heute habe ich noch zwei normale Auslands-Paketkarten, dieses Mal jedoch nicht nach Belgien, sondern nach Übersee-Ländern.

Die erste Paketkarte ist für ein Paket von 1,6 kg vom 20.10.1952 von Berlin SW 77 nach Horuchas-Mariental in Südwest-Afrika.

Gebühr bei 1 – 3 kg ab März 1950 – 5,15 DM, frankiert mit 15 Pf und 5 DM Bauten I. Auch hier Verzollung in Berlin SW 77.

Leider ist kein Ankunftstempel vorhanden, somit ist die Laufzeit nicht ersichtlich.



Die zweite Paketkarte ist für ein Paket von 13,3 kg vom 14.8.1952 von Berlin SW 77 nach Asuncion-Luque in Paraguay.

Gebühr bei 10 – 15 kg ab Januar 19512 – 16,60 DM, frankiert sind 10 Pf, 50 Pf und 1 DM vorderseitig und ein Dreierstreifen des Wertes zu 5 DM rückseitig.

Absender ist die bekannte Schering AG. Der Ankunftstempel datiert vom 30.10.1952. Entsprechend war das Paket zweieinhalb Monate unterwegs.



Während die Pakete nach Belgien über Köln-Deutz (ab 1953 über Aachen) geleitet wurden, sind diese Übersee-Pakete über Hamburg geleitet worden.

Paketkarten aus Berlin für Auslandspakete nach Überseezielen sind eher selten.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 02.02.2024 17:00:05 Gelesen: 1617# 342 @  
Hallo,

es bleiben noch vier Auslandspaketkarten mit dem Wert zu 5 DM, die ich zeigen kann.

Es sind allesamt Paketkarten mit Besonderheiten, weswegen ich diese einzeln zeigen werde.

Ich beginne heute mit einer Paketkarte, mit der zwei Pakete an denselben Empfänger geschickt wurden. Was innerhalb Deutschlands möglich war, wurde auch für Auslandspakete zugelassen.

Mit der Paketkarte wurden am 13.10.1953 zwei Pakete nach Brüssel in Belgien verschickt. Die Pakete wurden in Berlin NW 40 aufgegeben, mussten also nicht mehr in Berlin SW 77 verzollt werden, und wurden über Aachen (15.10.1953) abgeleitet, also auch nicht mehr über Köln-Deutz.

Das erste Paket hatte ein Gewicht von 14 kg, die Gebühr dafür betrug 7,35 DM,
das zweite Paket 17,7 kg, die Gebühr dafür betrug 10,15 DM.

Als Gesamtgebühr (17,50 DM) wurden 50 Pf, 2 DM und 3x 5 DM Bauten I frankiert. Die zwei Nummernzettel (025 und 026) sind oben zu sehen.



Wer die Anmerkung "urgent" (dringend) vermerkte, ist nicht nachvollziehbar und war wohl auch für die Lieferung nicht relevant.

"à découvert" bedeutet „ungeschützt“, was ich als schlecht verpackt, oder Verpackung defekt interpretiere.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 09.02.2024 14:52:23 Gelesen: 1257# 343 @  
Hallo,

ich komme zur zweiten Auslandspaketkarte mit dem Wert zu 5 DM mit einer Besonderheit.

Auf den ersten Blick sieht diese wie eine normale Auslandspaketkarte nach Belgien aus. Das Paket wurde am 9.12.1954 ab Berlin-Zentralflughafen nach Brüssel verschickt, und wog 12,6 kg, so vermerkt.

Schaut man in die Gebührentabelle (Postbuch, Werner Steven, S. 140), so steht dort für Pakete über 10 bis 15 kg ein Preis von 7,35 DM, frankiert sind aber 11,10 DM.

Schaut man sich die Paketkarte genauer an, so findet sich eine Markierung „Sp“ in rot, was für Sperrgut steht. Auch ins Ausland war in manche Länder Sperrgut möglich und kostete auch 50 % mehr.

Im Postbuch stehen die Gebühren dafür eine Zeile tiefer, mit der Anmerkung „Sp“, und dort steht 11,10 DM.

Diese Gebühr ist mit 50 Pf, 60 Pf und 2x 5 DM Bauten I frankiert.



Auch dieses Paket wurde über Aachen geleitet. Paketkarten für Sperrgüter ins Ausland sind äußerst seltene Belegstücke.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 16.02.2024 11:47:08 Gelesen: 1084# 344 @  
Hallo,

heute komme ich zur vorletzten Auslandspaketkarte mit dem Wert zu 5 DM mit einer Besonderheit.

Es ist eine Paketkarte für ein Paket nach Belgien, das per Luftpost verschickt wurde.

Für den Luftpostversand von Paketen ins Ausland gab es nochmal für jedes Land eigene Tarife. Auch hier ist das Postbuch von Werner Steven unerlässlich.

Das versendete Paket wurde am 1. Juni 1956 ab Berlin-Borsigwalde nach Tirlemont in Belgien versandt. Es wog 2,9 kg und der Luftpostversand kostete gemäß Gebührenliste (Paketgebühr 2,55 plus 50 Pf Luftpostgebühr je kg) 5,25 DM.

Es ist zwar ein Aufkleber „Dringend“ angebracht, aber einen Dringend-Versand per Luftpost gab es wohl nicht.



Paketkarten für Luftpost-Pakete ins Ausland aus Berlin sind sehr seltene Belege. Die Anzahl erhalten gebliebener Belege mit Bauten I-Marken dürfte im niedrigen zweistelligen Bereich liegen, ggf. noch unter 20 Stück.

Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 16.02.2024 12:22:36 Gelesen: 1077# 345 @  
@ Frankenjogger [#344]

Hallo Klemens,

ein schöner Beleg.

Hast Du gesehen, das es auch noch eine gestrichene Adresse "Berliner Wappenstrumpf-Fabrik" auf dem Paketzettel gibt, äußerst interessant für den Thematiker !

Könnte man gut auch in die Rubrik "Kleidung und Wäsche - Rohmaterial, Herstellung, Vertrieb" passen.

mit Sammlergruß
Werner
 
muemmel Am: 16.02.2024 17:04:02 Gelesen: 1050# 346 @  
@ Frankenjogger [#344]

Moin Klemens,

zunächst mal Glückwunsch zu dem Beleg und Dank für die Vorstellung hier.

Nur mit dem Geld komme ich irgendwie nicht klar oder ich habe Tomaten auf den Augen. Die Paketgebühr von 2,55 DM nehme ich als feste Größe an. Dazu dann 0,50 DM Luftpostgebühr je kg (hier auf 3 kg gerundet) hätten mit 1,50 DM zu Buche geschlagen, was nach den Gesetzen der niederen Mathematik eine Summe von 4,05 DM ergibt. Wie kommst Du auf 5,25 DM?

Rätselhafte Grüße
Mümmel
 
Frankenjogger Am: 16.02.2024 22:05:44 Gelesen: 1023# 347 @  
@ muemmel [#346]

Danke, du liest aufmerksam mit. Ist natürlich (m)ein Fehler. Die Luftpostgebühr für Belgien war 50 Pf je 0,5 kg.

Danke für den Hinweis.

@ HWS-NRW [#345]

Nein, das hatte ich bisher gar nicht gemerkt. Auch dir danke für den Hinweis. Es wundert mich schon, dass 1956 noch fremde Selbstbucher-Paket-Nummernzettel aufgebraucht wurden, bzw. werden durften.

Und noch etwas: Solch ein Beleg wäre doch viel zu schade für eine thematische Sammlung!

Der gehört in eine Luftpost- bzw. Paketkartensammlung! Also da, wo er jetzt ist. ;-)

Viele Grüße,
klemens
 
Frankenjogger Am: 23.02.2024 16:16:07 Gelesen: 768# 348 @  
Hallo,

heute komme ich zur letzten Auslandspaketkarte mit dem Wert zu 5 DM Bauten I.

Es ist eine Paketkarte für ein Paket von 9,3 kg vom 21.6.1951, wieder nach Belgien.

Das besondere hier, es wurde Luftpost, nur innerhalb Deutschlands gewählt. Auch das gab es für Auslandspakete.

Die Paketgebühr betrug 4,90 DM, für die innerdeutsche Luftpost mussten hier 50 Pf je 0,5 kg, also 9,50 DM bezahlt werden. Die Gebühr von 14,40 DM wurde vorderseitig mit 40 Pf und 2x 5 DM und rückseitig mit 3 DM Bauten I und 1 DM Stephan frankiert.



Das Paket wurde bis Frankfurt geflogen (somit war ein Zugriff durch die DDR verhindert), und dann über den bekannten Leitweg Köln-Deutz per Bahn transportiert. Die Anzahl solcher Belege dürfte einstellig sein.


Damit bin ich auch am Ende der Serie Berlin Bauten I angekommen. Ich habe zwar noch einige Belege bekommen, die ich nach und nach noch zeigen werde, aber mit meinem roten Faden bin ich erst Mal durch.

Immerhin konnte ich über fast 3,5 Jahre hinweg, mit wenigen Ausnahmen jede Woche einen, mal mehr mal weniger spannenden Beitrag dieser Berliner Dauerserie schreiben. Die Anzahl der Klicks hat gezeigt, dass ein reges Interesse bestand und besteht.

Vielen Danke für das Interesse und auch für die immer wieder anregenden und aufmunternden Anmerkungen und Hinwiese.

Es werden im Nachgang noch ein paar Nachträge kommen, also nicht abschalten.

Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 23.02.2024 16:42:37 Gelesen: 762# 349 @  
@ Frankenjogger [#348]

Hallo Klemens,

zum Abschluss ein weiterer herrlicher Beleg in einer Super-Portostufe und gleich drei Großwerte (incl. des Herrn von Stephan) verklebt.

DANKE fürs zeigen !

mit Sammlergruß
Werner
 
Richard Am: 23.02.2024 21:52:34 Gelesen: 736# 350 @  
@ Frankenjogger [#348]

Hallo Klemens,

danke für Deine vielen nicht alltäglichen Bedarfsbelege und Deine tollen Beschreibungen !

Herzliche Grüsse, Richard
 
Frankenjogger Am: 21.03.2024 08:29:19 Gelesen: 234# 351 @  
@ HWS-NRW [#349]
@ Richard [#350]

Danke euch beiden.

Vor meinem Osterurlaub zeige ich noch meinen ersten Neuzugang, hier mit dem Wert zu 4 Pf. Für 4 Pf konnte man seit dem 1.6.1949 eine Drucksache bis 20 g verschicken. Die Drucksache ging am 21.7.1949 nach Berlin N 4 in Ost-Berlin.

Das besondere an diesem Beleg ist die Nachgebühr von 6 Pf. Diese wurde nicht erhoben, weil die Drucksache schwerer als 20 g war, sonder aufgrund des Berliner Postkrieges. In der SBZ und somit auch in Ost-Berlin wurden die Berliner Marken bis zum 15.9.1949 nicht anerkannt und es wurde die normale Nachgebühr verlangt.

In der SBZ/DDR kam die Gebührenumstellung für Drucksachen erst zum 1.10.1954. Bis dahin kostete eine Drucksache bis 20 g 6 Pf.



Postkriegsbelege mit Marken der Serie Bauten I sind selten. Die Bauten-Marken kamen erst Mitte Mai 1949 an die Postzschalter.

Die Verwendung war Anfangs gering, denn zuerst sollten noch die Rotaufdruck-Marken aufgebraucht werden und aufgrund der Postkriegsmaßnahmen gaben die meisten Berliner ihre Post mit SBZ-Marken in die SBZ in Ost-Berlin auf.

Viele Grüße,
Klemens
 

Das Thema hat 351 Beiträge:
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