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Thema: Schweiz Destinationen bis 1899
merkuria Am: 18.09.2020 14:45:40 Gelesen: 3480# 1 @  
Nachdem sich der Thread Schweiz: Destinationen 1900-1949 [1] doch einiger Beliebtheit erfreut, möchte ich hier ein Thema für Schweiz Destinationen vor 1900 eröffnen. Ich beginne mit einem Brief nach Niederländisch Indien (Indonesien):



Einfacher Brief bis 15g von Schaffhausen nach Bengkalis / Sumatra / Niederländisch Indien (Indonesien), Aufgabe 7. Mai 1887. Der Brief reiste per Bahn in den italienischen Hafen Brindisi (Transitstempel 9. Mai 1887), wo er per Schiff an seinen Bestimmungsort weiterbefördert wurde. Gemäss Transitstempeln erreichte er Semarang auf Java am 6. Juni und Weltevreden (Vorstadt von Batavia/Djakarta) am 8. Juni 1887. Sein endgültiges Ziel Bengkalis erreichte er gemäss Ankunftsstempel am 18. Juni 1887.

Der Brief ist gemäss Gebührenverordnung vom 1.07.1875 – 30.09.1907 korrekt frankiert: Brief Ausland bis 15g = 25 Rappen

Frankatur: 1x Mi Nr. 59A

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philaseiten.de/thema/13067
 
becker04 Am: 19.09.2020 10:29:15 Gelesen: 3456# 2 @  
Passend zum Thema eine Postkarte aus Gossau nach Constantinopel. Abgestempelt in Gossau am 21.7.1896, geschrieben am 23.Juli - jemand hat sich da im Tag geirrt, Ankunft bei der österr. Post am 25.7.1896.



Viele Grüße
Klaus
 
SH-Sammler Am: 20.09.2020 06:29:15 Gelesen: 3444# 3 @  
@ merkuria [#1]

Hallo Jacques,
hallo Sammlerfreunde,

interessant, der Brief nach Bengkalis. Ich kenne somit 9 Briefe mit dieser Destination, jeweils auf die Reise geschickt ab Schaffhausen.

Hier ein eingeschriebener Brief vom 25. VIII. 1887 an die gleiche Destination. Dieser Brief folgte derselben Route wie der Brief im Beitrag [#1].



Die Frankatur setzt sich zusammen aus dem Auslandtarif von 25 Rappen plus der Einschreibegebühr von 25 Rappen, zusammen 50 Rappen.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
merkuria Am: 03.10.2020 09:14:59 Gelesen: 3407# 4 @  


Einfacher Brief bis 15 g von Basel nach Yokohama / Japan, Aufgabe 22. November 1888. Der Brief ging per Schiff ab Brindisi / Italien (Transitstempel 24. November 1888) und erreichte sein Ziel gemäss Ankunftsstempel am 9. Januar 1889.

Der Brief ist gemäss Gebührenverordnung vom 1.07.1875 – 30.09.1907 korrekt frankiert:

Brief Ausland bis 15 g = 25 Rappen

Frankatur: 1x Mi Nr. 59 B

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.10.2020 08:51:54 Gelesen: 3349# 5 @  


Einfacher Brief bis 45 g von Neumünster / Zürich nach Bombay / Britisch Indien, Aufgabe 6. Dezember 1876. Der Brief reiste über Turin (Transitstempel 9. Dezember 1876) nach Brindisi wo er am 15. Dezember 1876 durch ein (vermutlich britisches) Sea Post Office abgefertigt wurde. Das Ankunftsdatum in Bombay ist leider nicht belegt.

Der Brief ist gemäss Gebührenverordnung vom 1.07.1875 – 30.09.1907 korrekt frankiert:

Brief Ausland bis 15 g ………= 25 Rappen
2x weitere 15g à 25 Rappen = 50 Rappen ergibt 75 Rappen

Frankatur: 1x Mi Nr. 32 und 1x 35

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
bayern klassisch Am: 21.10.2020 11:31:49 Gelesen: 3337# 6 @  
@ merkuria [#5]

Hallo Jacques,

ein feines Stück - aber warum schreibst du "einfacher Brief bis 45 g" - dann müsste der Brief doch in der seltenen 3. Gewichtsstufe gewesen sein?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
merkuria Am: 22.10.2020 08:59:30 Gelesen: 3304# 7 @  
@ bayern klassisch [#6]

Guten Morgen Ralph,

der Brief ist in der 3. Gewichtsstufe, wie man der Taxerläuterung entnehmen kann.

Ich spreche eigentlich nie die Gewichtsstufen an, sondern gebe immer das maximal zulässige Gewicht gemäss der vorhandenen Frankatur an.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
bayern klassisch Am: 22.10.2020 12:39:58 Gelesen: 3285# 8 @  
@ merkuria [#7]

Hallo Jacques,

wenn du im Deutschen von einem einfachen Brief schreibst, unterstellt das uns Sammlern immer, dass er auch einfach schwer war. Ich wollte dich nur auf die Tatsache aufmerksam machen, dass Briefe je seltener sind, je schwerer sie waren, weil die Masse der Briefe i. d. R. einfach schwer war und nicht doppelt, oder gar dreifach, wie bei deinem feinen Stück.

Wenn ein Juror schnell über deine Sammlung schaut und immer "einfach" liest, würde ihn das zu einer negativen Fehleinschätzung deiner Sammlung führen lassen, was nicht gewollt sein kann (auch für einen Juror nicht).

Daher würde ich bei einer postgeschichtlichen Beschreibung immer die Gewichtsstufe anführen, damit der weniger bewanderte Betrachter weiß oder ahnt, welche Preziose du ihm zeigst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
merkuria Am: 08.11.2020 09:07:32 Gelesen: 3223# 9 @  


Brief mit 16 g von Aarau nach New York / USA, Aufgabe 25. März 1865. Der Brief reiste über Basel nach Frankreich (Stempel Austauschbüro Schweiz-Frankreich in St. Louis 27. März 1865), weiter nach Liverpool wo er per Dampfer den Atlantik überquerte und am 13. April 1865 sein Ziel erreichte.

Über die geltende Gebührenverordnung habe ich keine gesicherten Unterlagen, da die Aufgabe vor dem 1.07.1875 (Gründung des Weltpostvereins) erfolgte.

Der Brief ist mit 3.30 Schweizer Franken freigemacht. Diese Summe entsprach 1865 etwa 1 ½ Tagelöhnen eines Webers in Zürich (12 Stunden-Tag)!

Frankatur: 1x Mi Nr. 32 und 3x 35

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
bayern klassisch Am: 08.11.2020 10:30:39 Gelesen: 3217# 10 @  
@ merkuria [#9]

Hallo Jacques,

bei 16 g (bis 7,5 g, bis 15 g, bis 22,5 g) dürfte er in der 3. Gewichtsstufe für Briefe aus der CH via Frankreich in die USA gelegen haben. Das wären dann 110 Rappen mal 3 = 330 Rappen, wie auch verklebt.

Die 27 rechts könnten von einer französischen Hand stammen, demnach hätte die Schweiz 60 Rappen behalten und 270 Rappen als Weiterfranko für Frankreich, Grossbritannien und die USA abgegeben, aber das ist nur geraten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.11.2020 16:07:30 Gelesen: 3182# 11 @  
@ bayern klassisch [#10]

Hallo Jacques,

weil du mich angeschrieben hattest:

Richard Schäfer - 1459 bis 1907 Der Briefpostverkehr Schweiz - Ausland Swiss Letter Mail to Foreign Countries

Seite 397 ab 1.7.1862 mit Dampfschiff in die USA Frankatur bis zum Bestimmungsort mit P.D. - Nebenstempel 110 Rappen je angefangene 7,5 g.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
merkuria Am: 05.12.2020 09:07:23 Gelesen: 3089# 12 @  


Brief von Winterthur/Zürich nach Singapur, Aufgabe 16. März 1875. Der Brief reiste über Zürich (Transitstempel 16. März 1875) nach Turin (Transitstempel 20. März 1875), weiter nach Brindisi (Transitstempel 21. März 1875) wo er seine Reise per Schiff nach Singapur aufnahm und am 19. April 1875 sein Ziel erreichte.

Über die geltende Gebührenverordnung habe ich keine gesicherten Unterlagen, da die Aufgabe vor dem 1.07.1875 (Gründung des Weltpostvereins) erfolgte.

Der Tübeli-Brief (Ganzsache) mit eingedrucktem 10 Rappen Wertzeichen ist zusätzlich mit 75 Schweizer Rappen freigemacht, was eine Gesamtgebühr von 85 Rappen ergibt.

Frankatur: Werteindruck 10 Rappen und 1x Mi Nr. 32 und 1x 35

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.05.2021 13:48:38 Gelesen: 2624# 13 @  


Einfacher Brief mit 25 g von Löhningen / Kanton Schaffhausen nach Cap Haitien / Haiti, Aufgabe 18. November 1879. Das Ankunftsdatum in Haiti ist leider nicht belegt. Interessant ist, dass die Ortsangabe im Stempel mit O statt mit einem Ö für LÖHNINGEN angegeben wird.

Der Brief ist gemäss Gebührenverordnung vom 1.07.1875 – 30.09.1907 korrekt frankiert:

Brief Ausland bis 15 g …….. = 25 Rappen
1x weitere 15g à 25 Rappen = 25 Rappen ergibt 50 Rappen

Frankatur: 1x Mi Nr. 30 und 1x 34

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.05.2021 08:17:44 Gelesen: 2510# 14 @  


Brief von Solothurn nach Monrovia / Liberia, Aufgabe 17. März 1882. Der Brief reiste über Genf (Transitstempel 18. März 1882) per Bahn vermutlich nach Marseille wo er seine Reise per Schiff antrat um am 22. April 1882 sein Ziel zu erreichen.

Der Brief ist gemäss Gebührenverordnung vom 1.07.1875 – 30.09.1907 bei 15g um 15 Rappen überfrankiert, bei 30g um 10 Rappen unterfrankiert:

Brief Ausland bis 15 g …….. = 25 Rappen
1x weitere 15g à 25 Rappen = 25 Rappen ergibt 50 Rappen

Wäre dieser Brief in der nachfolgenden Gebührenperiode ab 1. Oktober 1907 aufgegeben worden, wäre das Porto von 40 Rappen korrekt gewesen:
Brief Ausland bis 20 g …….. = 25 Rappen
1x weitere 15g à 15 Rappen = 15 Rappen ergibt 40 Rappen

Frankatur: 1x Mi Nr. 34

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.06.2021 08:34:04 Gelesen: 2392# 15 @  


Brief von Villeneuve/Kanton Waadt nach Ballymote/Irland, Aufgabe 23. Juni 1862.

Das Hotel Byron war zu der Zeit ein bekannter Absender für zahlreiche Auslandbelege, verkehrten in diesem Hotel doch viele betuchte Gäste aus dem Ausland. Siehe dazu auch [1].

Der Brief verliess noch am gleichen Tag die Schweiz (roter Stempel Austauschbüro Genf vom 23. Juni 1862) und reiste mit dem Zug Lyon - Paris (Bahnpoststempel 24. Juni 1862) nach (vermutlich) Cherbourg wo die Weiterbeförderung per Schiff via Dublin erfolgte. Er erreichte sein Ziel gemäss Ankunftsstempel am 25. Juni 1862 in einer doch respektabel kurzen Beförderungszeit von 2 Tagen.

Frankatur von 60 Rappen mit 2x Mi Nr. 23 und 1x Mi Nr. 26

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/256167
 
bayern klassisch Am: 03.06.2021 12:35:07 Gelesen: 2380# 16 @  
@ merkuria [#15]

Hallo Jacques,

du zeigst da einen Traumbrief nach dem anderen - vielen Dank dafür, deine Briefe hätte jeder Sammler gerne in seiner Sammlung, wie ich auch.

Zum letzten Brief mit dem Hotelstempel - ich habe auch einen Brief aus GB nach Bayern und dann weitergeleitet in die Schweiz und nochmals weitergeleitet, der auch an eine Miss Brown in diesem Hotel ging.

Wenn du mal einen simplen Brief mit diesem Stempel sehen solltest, wäre ich über eine Kontaktaufnahme sehr erfreut, weil ich dann eine A3-Seite mit diesen beiden Stücken aufziehen könnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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