Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: **** Anfänger Ausrüstung
Morenga Am: 15.11.2020 15:45:07 Gelesen: 2692# 1 @  
Guten Tag,

ich komme irgendwie nicht weiter. Aus einem Nachlass heraus bin ich zu Briefmarken gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Ich befasse mich aber gerne mit dem Thema, auch wenn es sehr zeitaufwendig ist. Allerdings ist es sehr kompliziert in manchen Dingen.Ich habe festgestellt, dass man auch als Beginner ein vernünftiges Equipment braucht. Doch was alles? Und wo gibt es was Gutes zu guten Preisen.

Ich müsste z.B. Wasserzeichen von Briefmarken bestimmen. Kann mir bitte jemand sagen wie das geht? Am besten mit einer Maschine o.ä. die alles sehen kann. Z.B. auch die Stellung des WZ oder welches oder spiegelverkehrt etc. Gibt es eine Empfehlung?

Einige dieser Marken sind auf Brief. Wie soll man den auf Brief ein WZ erkennen können oder ob der Gummi geriffelt ist und so weiter? Muss man die Marke erst ablösen dann schauen irgendwie und dann wieder aufkleben? Oder darf das nur ein anerkannter Prüfer die WZ feststellen von Marken auf Brief?

Ich brauche auch eine tolle Lupe. Habe nur so eine kleine Lesehilfe, aber das hilft bei Briefmarkendetails wenig. Wäre schön wenn es auch dazu einen Tipp gäbe.

Vielen Dank für jeden Tipp im voraus und bleibt gesund!

Mit freundlichen Sammlergrüßen,

Elisabeth
 
Lars Boettger Am: 15.11.2020 16:32:36 Gelesen: 2657# 2 @  
@ Morenga [#1]

Hallo Elisabeth,

Wasserzeichen: Ich benutze ein kleines schwarzes Schälchen (Zubehörhandel - ein/zwei Euro), in das ich die Briefmarke lege und in das ich Wundbenzin fülle (gibt es beim Apotheker für kleines Geld - zwei / drei Euro pro 100 ml). Benzin umgehend wieder in die Flasche zurückfüllen, da es a) schnell flüchtig ist und b) nicht umbedingt gesund ist.

In vielen Fällen reicht es aus, wenn man die Marke gehen eine starke Lichtquelle hält. Dann kann man das Wasserzeichen in vielen Fällen schon sehen.

Bei Briefen geht man so vor: Du stellst Dich vor ein Fenster (Sonne sollte scheinen), hältst den Brief waagerecht vor die Augen und kannst dann in vielen Fällen schon ein Wasserzeichen erkennen. Erfordert aber etwas Übung.

Ich habe eine Zeiss-Lupe mit drei / sechs / neunfacher Vergrößerung [1]. Gibt es bei Ebay recht günstig.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://www.ebay.de/itm/L06-Carl-Zeiss-Jena-Lupe-3x6x9x-Vergroserung-Doppel-Einschlaglupe-Klapplupe/133575437485
 
achim11-76 Am: 15.11.2020 16:40:31 Gelesen: 2646# 3 @  
Also ich würde jetzt nicht viel Geld für Wasserzeichensucher ausgeben. Wenn man eine Briefmarkenpinzette, eine ordentliche Lupe mit genug Vergrösserung und am besten noch mit Beleuchtung hat, reicht das doch für den Anfang. Kataloge kann man bestimmt bei der örtlichen Bücherei ausleihen oder man sucht im Internet nach den Vorjahresausgaben (z-B Ebay oder Ebay Kleinanzeigen, oder Quoka.de), die kosten nur einen Bruchteil von den aktuellen Katalogen.

Um Wasserzeichen günstig zu bestimmen, reicht aus der Apotheke ein kleines Fläschchen gereinigtes Waschbenzin. Die Marke einfach in einen schwarzen Unterteller oder Schälchen legen und das Benzin draufträufeln - dann wird das Wasserzeichen sichtbar. Am besten etwas aus Glas oder Porzellan verwenden, damit sichergestellt ist, das das Material nicht vom Benzin angegriffen wird, das kann bei Plastik passieren. Das geht gut bei postfrischen Marken, bei gestempelten Marken kann man das auch mit Wasser so machen.

Die Gummiriffelung kann man bei postfrischen Marken oft mit dem Auge erkennen, bei gewaschenen (gestempelten Marken ohne Gummi) ist oft die Riffelung ins Papier reingedrückt. Falls nciht, die gestempelte Marke mit der Pinzette nehmen und anhauchen, die Marke wölbt sich dann so wie sie geriffelt ist. Bei Postfrischen Marken geht dieser Trick auch, aber hier bitte sicherstellen, das die Bildseite angehaucht wird - weil wenn Feuchtigkeit vom Hauchen auf den Gummi kommt kann es passieren das er von glänzend auf matt sich ändert und man die Stelle wo die Pinzette war noch als glänzend sieht - ist dann also eine Gummibeschädigung.
 
hubtheissen Am: 15.11.2020 16:40:53 Gelesen: 2646# 4 @  
Hallo Elisabeth,

willkommen im Club.

Zu Deinen Fragen kann ich Dir folgenden Tipps geben:

1. Wasserzeichen bestimmen: die klassische und immer noch gute Art ist, sich eine kleine schwarze Schale und Waschbenzin (kein Tankstellenbenzin!!) zu besorgen. Man legt dann die Briefmarke in die Schale mit der Rückseite nach oben und überschichte die Marke mit dem Waschbenzin. Das Wasserzeichen wird dann sichtbar. Es ist allerdings eine ziemliche Stinkerei und sollte nur an eine gur gelüfteten Ort durchgeführt werden.
Die "Maschinenlösung" ist das SAFE Signoscop. Aber dies ist mit ca. 150 € für die aktuelle Version (T3) schon eine Investition. Für weniger Geld ist die Vorgängerversion T2 z.B. bei ebay auch gebraucht zu bekommen.
Wenn Du einen Flachbettscanner hast, kannst Du auch versuchen, das WZ darüber zu bestimmen: Marke mit der Rückseite auf die Scanneroberfläche legen und mit einem matten schwarze Karton abdecken. Dann einscannen. Oftmals sieht das WZ direkt, sonnst kann mit einem Bildbearbeitungsprogramm noch einiges rausholen. Da muss man halt etwas experimentieren.
Grundsätzlich ist aber ein Scanner sehr hilfreich und oftmals besser als eine Lupe.
Das Wasserzeichen bei Marken auf Briefen zu bestimmen, erfordert etwas Erfahrung. Mann hält den Brief schräg gegen eine starke Lichtquelle. Man kann dann in vielen Fällen das WZ erkennen. Es gibt aber Marken (z.B. viele der frühen DDR-Marken), da ist dies recht schwierig.

2. Lupe: Ich arbeite für die meisten Fälle mit einer Tischlupe (10x), die ein schönes großes Sichtfeld hat. Wenn Du aber dich spezialisieren willst, reicht dies vermutlich nicht aus und es ist eine Lupe/Mikroskop mit USB-Anschluss eine gute Lösung. Wie oben erwähnt, ist ein Scanner eine gute Hilfe.

Was brauchst Du noch:
Zähnungsschlüssel: es ist oftmals wichtig, die Zähnungsabstände einer Märke zu messen. Dafür gibt es für wenige € oder sogar umsonst einen Zähnungsschlüssel. Darauf sind für die unterschiedlichen Zähnungsabstände Schablonen aufgedruckt und die Marke wird an die Schablonen angelegt, bis die Zähnung übereinstimmt. Das geht auch für Briefe.
Es gibt dafür natürlich auch eine "Maschinenlösung", die SAFE Perfotronic. Für die etwa 250 € kann man sich aber auch schon schöne Marken kaufen...

Pinzetten: Keine Pinzette aus dem 1. Hilfekasten, sondern Pinzetten für die Philatelie (flache Klingen).

Literatur: Kann man kaum genug von haben. Wenn Du Dich ernsthaft mit den Briefmarken beschäftigen willst, brauch Du zunächst einen Katalog. Welcher der geeigneteste ist, hängt davon ab, was und wie Du sammeln willst. Nutze den Katalog wegen der darin befindlichen Informationen zur Marke / Brief. Die Informationen zum Wert sind nicht so belastbar. Sich anhand des Kataloges reich zu rechnen ist eine verbreitete Form der Selbsttäuschung.

Alben: Das ist jetzt meine Meinung in einer Geschmacksfrage. Ich würde nicht in einem Vordruckalbum sammeln , sondern in einem klassischen Einsteckalbum mit Pergamin seiten. Da sind die Marken am besten geschützt und ich habe ausreichend Flexibilität, die Marken anzuordnen. Dazu ist es noch sehr viel billiger als Vordruckalben und Du kannst das Geld, das zur Verfügung steht, besser für Marken und Literatur verwenden.

Ich hoffe, ich konnte mit meine Tipps etwas helfen.

Gruß
Hubert
 
hubtheissen Am: 15.11.2020 19:03:04 Gelesen: 2612# 5 @  
Hallo,
was ich noch vergessen hatte:
eine UV-Lampe ist auch recht wichtig.
Es müssen nicht die teuren Lampen aus dem Fachhandel sein. Schwarzlichtlampen tun es für den Anfang auch.

Gruß

Hubert
 
Morenga Am: 15.11.2020 19:45:43 Gelesen: 2581# 6 @  
Vielen Dank an Alle.

Pinzette habe ich. Deutschland Spezial Katalog auch. Alben als Einsteck sind vorhanden. Zähnungsschlüssel auch, doch etwas kompliziert zu verstehen bzw. irgendwie kommen immer andere Abstände raus beim nachmessen. Scanner habe ich leider nicht, ist aber ein guter Tipp.

Wieviel fache Vergrößerung braucht man mindestens, wenn man Abarten und Fehler sammeln will bzw. nachschauen will auf den Marken?

Ok, das mit dem Schälchen und Benzin verstehe ich. Was ist wenn die Marke auf einem Brief ist, der dick ist bzw. dunkles Papier oder auf Postkarte und ich das Wasserzeichen wissen muss, weil es deutliche Preisunterschiede gibt? Ich meine wenn man nichts sieht beim ins Licht halten.

Habe gerade ins Licht halten an einer Ganzsache versucht sehe aber nichts. Kann man nicht oben drauf Benzin traüfeln und sieht es dann? Sorry ich meine natürlich auf die Zusatzfrankaturen.

Kann man eine Riffelung nur von hinten sehen oder auch von vorne. Ich meine wenn die Marke aufgeklebt ist?

Ich hänge mal ein Bild zu den beiden Fragen an.

beste Sammlergüße an Alle

Elisabeth
 
Morenga Am: 15.11.2020 19:52:48 Gelesen: 2569# 7 @  



 
Morenga Am: 15.11.2020 20:05:59 Gelesen: 2559# 8 @  
Macht es Sinn Marken die wertvoll sein könnten ( je nach WZ ) , abzulösen damit man das WZ sehen kann und wieder danach auf den Brief aufzukleben? Solche Marken auf Brief sind ja mit Katalogwerten angegeben. Das muss man doch irgendwie feststellen können. Oder können das nur Prüfer?

Wie findet man einen Prüfer und wie geht das und was kostet es ggf?

Heute ist ein Tag da habe ich nur Problemfälle :-(

Jetzt habe ich z.B. eine Abart gefunden, ( das sieht man sogar ohne Lupe), aber es ist kein Preis angegeben. Die Stelle im Katalog ist leer!!

Michel 890 III, Deutsches Reich auf Brief. Was bedeuten solche Leerstellen bitte? Sowas ist doch sicher selten und muss doch einen Wert haben?

Bei einer anderen steht nur: -,-

Sorry für die vielen Fragen, aber ich mache mal Schluß für heute.

Beste Sammlergrüße und vielen Dank im voraus,

Elisabeth
 
Morenga Am: 15.11.2020 20:10:50 Gelesen: 2551# 9 @  

 
hubtheissen Am: 15.11.2020 20:16:23 Gelesen: 2542# 10 @  
Hallo,

bloß nicht die Marke vom Brief ablösen!!

Gruß

Hubert
 
Christoph 1 Am: 15.11.2020 20:32:18 Gelesen: 2531# 11 @  
@ Morenga [#8]

Hallo Elisabeth,

Macht es Sinn Marken die wertvoll sein könnten ( je nach WZ ) , abzulösen damit man das WZ sehen kann und wieder danach auf den Brief aufzukleben? Solche Marken auf Brief sind ja mit Katalogwerten angegeben. Das muss man doch irgendwie feststellen können. Oder können das nur Prüfer?
Auf keinen Fall ablösen. Damit wäre der Brief unwiederbringlich zerstört. Im Zweifel kann das nur ein Prüfer beurteilen. Oder er kommt eben auch zum Ergebnis, dass eine Prüfung nicht möglich ist. Wäre das denn so schlimm?

Wie findet man einen Prüfer und wie geht das und was kostet es ggf?
Zu dieser Frage könnte man ganze Romane als Antwort schreiben. Nur in aller Kürze: Die Prüferliste des BPP findest Du hinten in Deinem Spezial-Katalog. Ansonsten schau mal unter http://www.bpp.de und http://www.vpev.de

Was bedeuten solche Leerstellen bitte? Bei einer anderen steht nur: -,-
Die Erläuterungen findest Du in der Einführung zum Katalog. Die Lektüre dieser Einführung ist im Übrigen sehr empfehlenswert!

Viel Spaß weiterhin und viele Grüße
Christoph
 
Morenga Am: 15.11.2020 20:58:48 Gelesen: 2511# 12 @  
Vielen Dank erst einmal.

Ja es wäre schlimm, denn mit dem richtigen Wasserzeichen wäre der Brief über 1000 Euro wert. Es gibt aber auch andere Briefe und die sind auch mehrere Hundert wert. ( mit dem richtigen WZ ). Der Nachlass bestand meist aus Briefen und weniger aus Briefmarken. Das wäre sicherlich einfacher.

Danke schön für den Prüferhinweis. Ich werde mir das mal anschauen. Insbesondere im Hinblick auf Sachen die noch nicht katalogisiert sind.

Die Zeichenerklärung im Katalog hatte ich gesehen, aber nicht verstanden. -,- bedeutet kein Preisansatz möglich. Aber warum weshalb wieso , wird nicht erklärt.

Formuliere ich die Frage von vorhin einmal anders: Was bedeutet kein Preisansatz möglich? Weiß das jemand?
Was mache ich mit diesen Marken/Belegen um deren Wert zu ermitteln? z.B. Deutsches Reich Block 7 auf Brief.

Und bei der o.e. 890 III steht noch nicht mal -,- da ist nur eine Lücke

Was bedeutet das bitte? Und wie ermittele ich dann den Wert? Oder wenn da nichts steht, nur eine Lücke, gibt es den Beleg nicht? Aber er liegt mir exakt vor wie oben abgebildet.

Beste Sammlergrüße

Elisabeth
 
MS Sammler Am: 15.11.2020 21:18:46 Gelesen: 2498# 13 @  
@ Morenga [#9]

Moin,
bei der 890 III meinst du sicherlich die Katalogisierung auf Brief. Was man sich immer klarmachen muss, ist, dass der Michel nicht allwissend ist. Dafür gibt es Spezialkataloge oder Argen den man beitreten kann. Wenn kein Preis angegeben ist, heißt das nicht immer das die Marke super wertvoll ist. Der Michel spart sich in diesem Fall einfach die Angabe. Man kann nicht für jeden Plattenfehler eine Preisnotierung erstellen.

Viele Grüße vom Jungsammler Leon.
 
Winni451 Am: 15.11.2020 21:30:00 Gelesen: 2489# 14 @  
Hallo

Wenn im Katalog steht: "kein Preisansatz möglich", so ist das genau so zu verstehen. Könnte sein, dass das Stück zu selten gehandelt wird, oder die Preise schwanken so stark, dass man davon absieht etwas anzugeben oder.... wie eben von Leon gesagt, der Aufwand der Preisermittlung übersteigt den Nutzen für den Kataloghersteller.
Wenn nicht nur -,- sondern eine Lücke zu finden ist, deutet das eventuell an, dass solch eine Variante bisher nicht gesehen wurde.

Aber bitte auch beachten: die Katalogpreise sind zumindestens meiner Meinung nach nicht mit den zu erwartenden Verkaufserlösen oder Einkausfspreisen zu verwechseln sondern lediglich diesbezüglich ein Hinweis. Was das Stück am ende kostet/bringt hängt von sehr vielen Faktoren ab.

Grüße
Winfried
 
Frankenjogger Am: 15.11.2020 21:47:23 Gelesen: 2480# 15 @  
Hallo Elisabeth,

es ist schön, dass du dich mit der Materie auseinandersetzt, nachdem du einen Nachlass mit Briefmarken und Briefen bekommen hast.
Deine Fragen sind sicher (teilweise) berechtigt.

Trotzdem rate ich dir, nicht in jedem Stück das Besondere (z.B. Wasserzeichenabart) zu suchen. Das machen noch nicht einmal alle richtigen Briefmarken- und Briefesammler. Ich zumindest nicht. Das liegt daran, dass selbst ich nach sehr langer Sammelleidenschaft, es nicht geschafft habe ein Wasserzeichen einer Marke auf Brief richtig zuzuordnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine teure Abart dabei ist, ist wohl auch geringer, als ein 5er im Lotto. Nichts desto trotz darf natürlich jeder suchen.

Einem Prüfer die Stücke zu geben und zu hoffen, dass der diese einfach so auf Wasserzeichenabarten prüft, ist auch eher fraglich, denn es kostet entsprechend. Auch ein Prüfer will seine Arbeitszeit bezahlt bekommen. Aber auch das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Wenn du Abarten wie Plattenfehler findest, ist das schön, aber sicher auch (etwas) Glück. Viele Briefesammler legen keinen oder wenig Wert auf Plattenfehler, was evtl. auch dazu führt, dass es da keine Katalognotierung gibt.
Die dürfte dann auch nicht immens über der Bewertung der normalen Marke liegen, weil eben nicht soviel Nachfrage da ist.

Und Werte im Katalog sollten auch nicht überbewertet werden. Im reellen Markt werden teilweise nur 10-15% davon erreicht. Es muss schon etwas außergewöhnliches sein, damit deutlich höhere Preisrelationen erziehlt werden.

Nichts desto trotz wünsch ich dir viel Spaß bei der Aufarbeitung des Nachlasses und ich hoffe, dass ich dich nicht demotiviert habe. Manchmal bin ich einfach zu sehr Realist.
Vielleicht packt dich ja auch das Fieber. Es wäre schön.

Viele Grüße,
Klemens
 
TeeKay Am: 15.11.2020 22:45:15 Gelesen: 2459# 16 @  
Die Bewertung von Wasserzeichenabarten ist in der Regel deutlich höher, weil es davon so wenige Exemplare gibt. Die Wahrscheinlichkeit, so eine zu finden, ist verschwindend gering und die Preisdifferenz gleicht vermutlich nicht den Zeitaufwand aus, der zum Finden aufzubringen war. Es ist jedoch typisch für Anfänger, hinter jeder Marke den kleinen Lottogewinn zu vermuten und munter draufloszuprüfen. :)

Ein Prüfer ist nicht dafür da, dir deine Sammlung nach Wasserzeichen zu durchsuchen. Wenn du denkst, eine Wasserzeichenabart gefunden zu haben, dann bestätigt dir der Prüfer das WZ gern, wenn deine Einschätzung korrekt war. Aber wenn du ihm 100 Briefe schickst und sagst "Bestimm mal das WZ", dann dürftest du die Sendung wieder unbesehen zurück erhalten. Schließlich bemessen die Prüfer ihr Entgelt am Michelwert. Und wenn der Prüfer zwei Wochen lang deine Briefe prüft, um am Ende 4% von zusammen 100 Micheleuro für die einfache WZ-Version zu berechnen, dann rechnet sich die Arbeit nicht.
 
Morenga Am: 15.11.2020 22:46:31 Gelesen: 2458# 17 @  
Vielen Dank erst einmal an Alle.

Ok das war doch schon mal sehr lehrreich und hilfreich zugleich.

@MS Sammler: Spezialkataloge oder Argen.
Gibt es eine Übersicht über Briefmarkensammler Argen? In welchem Spezialkatalog könnte ich ggf. meinen Brief DR 890 III finden?

@Winni451
das wußte ich nicht mit den Katalogpreisen. Ich dachte das wäre der tatsächliche Wert. Vielen Dank. Du schreibst es könnte ggf sein, dass solch eine Variante bisher nicht gesehen wurde. Wäre es ggf eine gute Idee den Michel zu kontaktieren und eine Mitteilung über das Vorhandensein zu machen?


@Frankenjogger
Vielen Dank für die aufklärenden Worte zu den WZ Abarten. Ich hatte mich ggf. zu sehr an den Katalogpreisen orientiert und da stachen die WZ Abarten hervor. Ich dachte überhaupt das Abarten gefragt sein würden. Scheinbar aber doch nicht so sehr.
Keine Sorge , es wirkte nicht demotivierend, sondern eher aufklärend und ernüchternd.

Es ist halt nicht einfach für einen Laien plötzlich Philatelist zu werden und zudem für eine Spezialsammlung wie es scheint. Es ist meist DR und Kolonien. Weniger Marken, sondern eher Brief, Karten, Paketkarten etc pp.

Es ist nicht uninteressant sich damit zu befassen aber manchmal überfordert es mich.

Gruß
Elisabeth
 
Lars Boettger Am: 15.11.2020 23:11:03 Gelesen: 2448# 18 @  
@ Morenga [#17]

Hallo Elisabeth,

es ist immer sicher davon auszugehen, die billige Variante zu haben. Das ist fast immer richtig. Wenn Du Abarten und Plattenfehler nicht mit der 9fachen-Vergrößerung siehst, dann sind sie nicht vorhanden =D Mein Rat für die Wasserzeichensuche auf Briefen und Karten habe ich bereits geschrieben - nichts geht über Sonnenlicht. Wenn ich Wasserzeichen bestimmen muss, dann warte ich auf den Tag.

Eine Liste der Arbeitsgemeinschaften findest Du auf der Internetseite des BDPhs (Bund Deutscher Philatelisten) [1]. Da findest Du auch eine Liste mit den Ortsvereinen, die gerne weiterhelfen.

Ansonsten gilt: Üben, üben, üben - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Katalogpreise sind eine Welt für sich. Bis 5 Euro entspricht der Katalogwert nur den Lagerkosten des Briefmarkenhandels. Ab 5 Euro wird es interessanter. Teilweise werden für gut erhaltene Marken auch deutlich mehr als der Katalogwert bezahlt. Aber dann muss die Qualität der Marke herausragend sein, sie darf dann keine Fehler haben, muss gut zentriert und gut gestempelt sein.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://www.bdph.de/index.php?id=7
 
TeeKay Am: 15.11.2020 23:27:10 Gelesen: 2439# 19 @  
@ Morenga [#17]

Nein, es bringt nichts, die Katalogredaktion zu kontaktieren. Denn aus der Tatsache, dass Person X die Marke besitzt, können die immer noch keinen Preis ableiten. Die Marke müsste gehandelt werden.

Der Preis, der dann im Katalog steht, kann niemals "der tatsächliche Wert" sein. Was ist denn der tatsächliche Wert? Ein Satz mit Marken mit verschmiertem Stempel kostet fast nichts, während ein Satz mit zeitgerechten, klaren, zentrischen Vollstempeln, gar von einem beliebten Postamt, schnell mehr kosten kann als 90% der kompletten Sammlungen des Sammelgebiets samt Vordruckalben. Der Katalog gibts dir eine Vorstellung über Preisrelationen, mehr nicht.

Wenn du vor allem Briefe hast, bringt dir der Michel eh kaum was. Bei Briefen gibts so viele Spezialitäten, Besonderheiten, wichtige Daten, Verwendungsformen etcpp, dass du Literatur zu diesem einen Sammelgebiet mit Fokus auf Briefen brauchst. Zu Briefen aus Berlin hab ich jetzt mehr als ein halbes Dutzend Bücher und jedes einzelne davon ist in Hinblick auf Briefe hilfreicher als der Michel.

Bücher findest du in einer der philatelistischen Bibliotheken in der Fernleihe, bei philabooks.com, eBay und (interessanterweise) seltener direkt beim Verlag/Autor. Oft sind die interessanten Bücher ausverkauft und nur noch manchmal gebraucht zu haben.
 
MS Sammler Am: 15.11.2020 23:56:11 Gelesen: 2422# 20 @  
@ Morenga [#17]

Wer Spaß am Wasserzeichen Suchen und unterschiedlichen Zähnungen hat, kann das sicherlich gerne tun. Ich finde meine DR-Marken sowieso sehr interessant. Was z.B nichts für mich wäre sind Druckzufälligkeiten, oder einfach nur nach MiNr zu sortieren. Nach einigen Versuchen hat man aber den Dreh raus und weiß wonach man suchen muss. Eine große Hilfe bei Wz. sind auch die Stempeldaten. So lassen sich schonmal verschiedene Wz. oder Druckarten ausgrenzen.
Ich habe dieses Jahr auch eine sehr seltene Wasserzeichen Abart auf einer Marke der Sowj. Besatzung gefunden, die ich vor ein paar Monaten Attestieren lassen habe. Herr Dr. Jasch sind nur sehr wenige Marken bekannt, dementsprechend hoch ist natürlich auch der Katalogwert und die Prüfungskosten, für die ich kapp acht Monate meines Taschengeldes sparen musste. Im Verkauf bringen solche Marken aber auch mehr wie 30% des Katalogwertes ein.

Ein geübter Berufs-Philatelist braucht pro Marke warscheinlich unter 20 Sekunden um die Marke auf Zähnung, Wasserzeichen und Plattenfehler zu untersuchen.
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.