Thema: Postfrische Frankaturware wird mit bis zu 90 % bezahlt
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nagel.d Am: 18.12.2020 18:41:29 Gelesen: 15724# 28 @  
@ mz.hh [#26]

"Solche Preise über dem Frankaturwert entstehen teilweise auch durch pushen eigener Auktionen, teilweise aber auch durch von Ebay verteilte Paypal Gutscheine. Wenn ich einen Gutschein über 5 oder 10 Euro mit kurzer Restlaufzeit habe, für den ich keine andere Verwendung habe, ist der Kauf von Frankaturware ideal, netto komme ich dann auch wieder unter 80%."

So etwas ist in meinen Augen Schönrechnerei, die Gutscheine werden ja von irgendjemanden gezahlt, in der Regel über die Gebühren, die die Paypalnutzer zahlen. Und um Ehrlich zu sein wenn ich eine solche Rechnung ansetzte komme ich immer unter einen x-%-Betrag.

Meiner Meinung spielt es keine Rolle ob ich zur Zahlung einen noch vorhandenen Gutschein einlöse und den Restbetrag so zahle oder ich zahle den Gesamtbetrag ohne Gutschein, das Ergebnis ist und bleibt das selbe.
 
22028 Am: 18.12.2020 19:27:14 Gelesen: 15704# 29 @  
@ nagel.d [#28]

Nein, wichtig ist was mich als Käufer der Artikel nach Einsatz des Gutscheines kostet, wer am Ende den Gutschen bezahlt ist doch völlig nebensächlich.
 
TeeKay Am: 18.12.2020 19:53:25 Gelesen: 15680# 30 @  
Wenn ich 55 Cent Marken zu 75% ankaufe, dann komme ich am Ende nach Auffrankierung durch bei der Post gekaufte Ergänzungswerte auf Kosten von

Standardbrief 83%
Kompaktbrief 86%
Großbrief 82%
Maxibrief 80%

Wenn ich noch 45 Cent Marken mit zu 75% angekauft bekomme, dann geht es beim Großbrief genau auf mit 75%, beim Maxibrief sind wir auch nur knapp über 75%. Allerdings sind in Sammlungen deutlich weniger 45 Cent Marken als 55er enthalten, so dass ich nach ein paar Großbriefen pro Jahrgang doch wieder nachkaufen muss.

Würde ich gleich zu 90% ankaufen, lande ich bei Kosten zwischen 90 und 94% - warum sollte ich mir all die Probleme und Zeitaufwand für lächerliche 6% Ersparnis antun? Da wäre es einfacher, einen privaten Postdienstleister zu nutzen, der günstiger ist als die Deutsche Post.

Da in den Sammlungen auch diverse Marken enthalten sind, für die es praktisch nie Verwendung gibt (z.B. 5 Euro), liegen die rechnerischen prozentualen Preise für die verwendbaren Marken ohnehin höher. Braucht jemand 5 Euro Marken?

Problematisch sind:

- Klebeorgien mit 3-5 Marken pro Brief, selbst beim Standardbrief
- nachlassende Klebkraft bei sehr vielen modernen Marken, da darf man dann mit dem Klebestift nachhelfen
- teils schon völlig ausgeblichene Fluoreszenz bei vielen modernen Marken, da unterstellt einem die Post am Ende vielleicht noch Betrug, wenn ständig die eigenen Briefe im Briefzentrum rausfliegen.

Ganz schlimm wirds dann bei krummen Werten wie 58 oder 62 Cent, wenn erstmal die Ergänzungswerte bei der Versandstelle ausverkauft sein sollten. Um da gewappnet zu sein, habe ich etliche tausend 2, 3 und 8 Cent Marken gebunkert - da wird mir sicherlich das wahrscheinliche Ungültigwerden im Zuge der Umstellung auf Matrixcode einen Strich durch die Rechnung machen.

Aus all diesen Gründen läuft Frankaturware nicht mehr so gut. Früher haben die Marken mit dickem gelben Gummi wenigstens noch problemlos bombenfest geklebt.
 
nagel.d Am: 18.12.2020 20:22:14 Gelesen: 15658# 31 @  
@ 22028 [#29]

Für mich ist das eine Milchmädchenrechnung, die alles schön rechnet.
 
rosteins69 Am: 18.12.2020 23:35:46 Gelesen: 15599# 32 @  
Für ein schönes, abwechslungsreiches Konvolut mit gemischten Nominalen bis maximal 95 Cent (Auslandspostkarte) zahlen kreative Postcrosser auch mal 100 %.

Wichtig dabei:

1. Nicht zu viele Marken pro Posten zusammenstellen (keiner wird für mehrere hundert Euro auf einen Streich zuschlagen).

2. Keine „Musterfotos“ (wie bei vielen gewerblichen Anbietern) - der Postcrosser möchte sehen, was er kauft.

3. Abwechslungsreiche Zusammenstellung. Als Kreativer kann man mit bogenweise 45-Cent-Blümchen nicht allzu viel anfangen.

Wer also ganze Jahrgänge verkaufen möchte, tut evtl. gut daran, sie aufgesplittet (bis 95 Cent und den Rest darüber separat) und richtig beworben anzubieten.

Am wenigsten wird nach meiner Beobachtung übrigens seltsamerweise für die Jahrbücher bezahlt. Jahrgänge ohne das Buch laufen oft besser. Also Marken rausnehmen und Buch wegwerfen (spart auch Porto, welches der Käufer ja immer mit kalkuliert).

Das habe ich in den letzten Monaten wieder intensiv beobachtet, da ich meiner Frau zu Weihnachten mal wieder ein paar hundert bunte Marken fürs Postcrossing schenke ;-)
 
TeeKay Am: 19.12.2020 00:32:13 Gelesen: 15580# 33 @  
Auch da wieder: Was macht man mit den Marken, die nicht schön sind und bis 95 Cent reichen? Die müssen dann für deutlich geringere Prozentsätze verkauft werden, was den Durchschnittserlös für einen Bestand senkt.
 
rosteins69 Am: 19.12.2020 00:49:04 Gelesen: 15575# 34 @  
@ TeeKay [#33]

Bei meinem Beispiel geht es nicht um „Schönheit“ im eigentlichen Sinn. Also nicht um „Motivsammler“. Ein kreativer Postcrosser braucht „Themen“. Beispielsweise auch Briefmarken mit Staatsmännern, falls die zugeloste Person sich Postkarten mit solchen wünscht. Da kommt dann auch die Helmut-Kohl-Ausgabe zu Ehren. Und es gibt wirklich nichts, was da nicht gewünscht wird.

Aber schon klar, auf dem Frankaturware-Markt ist das eine Mini-Nische.
 
DL8AAM Am: 19.12.2020 08:50:21 Gelesen: 15534# 35 @  
@ rosteins69 [#34]

Aber schon klar, auf dem Frankaturware-Markt ist das eine Mini-Nische.

Ja, das ist die (sehr kleine) Nische der "privaten" Käufer und Verkäufer, die Zeit (Lust und Laune) haben bzw. "gerade" das Glück haben, zeitgenau einen passenden Käufer zu finden (auszusitzen). Hier ist alles möglich. Sogar auch mal über dem Frankaturwert. Wenn ich Zeit habe.

Kommerzielle Frankaturhändler und "Erbschaftesverkäufer" wollen (müssen) schneller agieren. Man will "jetzt" verwerten, sich nicht über Wochen und Monate damit beschäftigen ("Preis-Nutzenverhältnis") und da kommt eben der regelmäßige, jetzt zu erzieldende Tagespreis ins Spiel, und der ist eben weit (weit, weit) unter dem eingedruckten Wert. Und je größer die "jetzt" zu handelnden Mengen sind, desto nischenfremder, "kommerzieller" wird mein Part. Das sind ganz normale Marktmechanismen, darüber brauchen wir zu diskutieren. Insbesondere nicht über 90-101%-Einzelfälle, eine generelle Tendenz (Hoffnung) abzuleiten. Briefmarken sind eben in der "Tiefe" keine genutzten Dinge mehr, d.h. ich befinde mich in einem nicht mehr nenneswerten "Nischenmarkt". Und dieser Mechanismus greift täglich immer stärker. Leider. Und je länger ich warte, desto "wertloser" werden meine fiktiven "Werte". Sorry.

Beste Grüße
Thomas
 
SörenH Am: 20.07.2021 23:35:35 Gelesen: 13793# 36 @  
Hallo, ich greife mal diesen Thread auf, weil ich mich gerade mit bundesdeutscher Frankaturware befasse. Man liest an verschiedenen Stellen, dass man sich für gültige Frankaturware in der Regel an 90% des Nominalwertes orientiert. Das kann ich durchaus nachvollziehen, der Verkäufer hat ein Interesse, seine Marken doch noch zu Geld zu machen und ein Käufer will beispielsweise die Marken postalisch zu nutzen und vertraut in dem Sinne der Privatperson, dass es nicht die Post persönlich ist, die die Marken anbietet.

Nun lese ich hier, dass eigentlich 90% schon zu viel sei und man eher nur 75% als Verkäufer verlangen sollte und einige meinten, dass sie lieber deutlich darunter kaufen. So ganz verstehe ich das nicht mehr.

Zum einen deckt sich das nicht mit den Erfahrungen, die ich auf eBay mit diesen Marken machen. Bei Sofort-Verkauf werden diese knapp unter Nominalwert angeboten oder sogar darüber. Nun will ich mal einige Versteigerungen beobachten und Erfahrungswerte sammeln. Aber das mit den 75% und weniger kann ich bisher erst einmal nicht bestätigen. Damit würde auch jeder Käufer einen schönen Gewinn machen. Selbst wenn nur 55 Cent-Briefmarken angeboten werden, könnte man die verbilligt kaufen und beim Frankieren kauft man den Rest mit Automatenmarken dazu.

Man darf eines nicht vergessen, es gibt noch Menschen, die Briefmarken richtig "nutzen". ;) Im Ernst, ich kenne einige ältere Menschen, die Briefe per Post an Behörden oder Krankenkassen schicken und kein Porto online kaufen wollen. Und leider müssen die dann erleben, wie die nächste Postfiliale in ihrem Ort zumacht und sich fragen, wo sie jetzt ihre Briefmarken bekommen.

Ich finde es auch seltsam, dass man so bewusst den Preis drücken will und verstehe auch die Überlegungen, die hier geäußert worden, nicht ganz. Ist nicht persönlich gemeint, :) ich würde es nur gerne verstehen.

Weil auch öfters gesagt wird, jüngere BUND-Briefmarken seien eh nichts wert usw. Nur wenn man wie ich als Comeback-Sammler nach vielen Jahren sich nun vorgenommen hat, eine Sammlung mit postfrischen Euro-Marken aufzubauen, dann wird man wohl kaum an Kosten bis an den Nominalhöhe herumkommen, oder? Also falls jemand Leute kennt, die ihre gültigen postfrischen Marken für unter die Hälfte verkaufen, mir gerne sagen. ;) Aber so wirklich dran glauben kann ich das nicht.

Gruss
Sören
 
Lars Boettger Am: 21.07.2021 17:26:42 Gelesen: 13670# 37 @  
@ SörenH [#36]

Nun lese ich hier, dass eigentlich 90% schon zu viel sei und man eher nur 75% als Verkäufer verlangen sollte und einige meinten, dass sie lieber deutlich darunter kaufen. So ganz verstehe ich das nicht mehr.

Hallo Sören,

mein Limit für Nominalware sind 80%. Darüber wird es für mich uninteressant. Wenn es alte Nominalwerte aus den Anfängen der Nuller-Jahre sind, dann muss man ständig rechnen, wie man frankiert. Irgendwann gehen einem die Ergänzungswerte aus und den Weg zum Postamt für Automatenmarken bezahlt mir auch keiner. Und wenn dann die Post einen mit 20 Werten frankierten Einschreibebrief nicht mehr abstempelt, dann hat auch der Empfänger nichts mehr von der Frankatur.

Wenn der Preis bei 50-60% liegt, dann kann man sich so etwas überlegen. Wenn bei Ebay einer mehr wie die Nominale zahlt, dann a) weil er keine Ahnung hat oder b) weil er die Marken gerne frei Haus hat.

Beste Grüße!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 21.07.2021 19:31:15 Gelesen: 13604# 38 @  
@ Lars Boettger [#37]

Die meisten Sendungen gehen als Großbrief für 155 Cent. Die kann man ideal mit 55ern und 45ern zusammenstückeln. 95 Cent geht auch mit 51 und 45 Cent.

Schwieriger sind die krummen Werte zu 58 und 62 Cent. Aber bei einem Preis von 80% kann man sich eine Überfrankatur von 10 Cent auch einmal leisten. Das größte Risiko beim Ankauf von Frankaturware sind die zum Schaden der Post gefälschten Briefmarken (siehe Beiträge von Jürgen Olschimke in der Philatelie und in diesem Forum).

Ergänzungswerte kaufe ich mir auf philatelistischen Veranstaltungen, dort gibt es auch die praktischen selbstklebenden Zehnerbögen und nicht nur lange Papierschlangen aus den Rollenmarkengebern.

Und wenn dann die Post einen mit 20 Werten frankierten Einschreibebrief nicht mehr abstempelt, dann hat auch der Empfänger nichts mehr von der Frankatur.

Kann man sehen, wie man will. Es soll Sammler geben, die den Marken eine zweite Chance im Postkreislauf geben, einen Stempel zu erhalten.

Ehrliche Sammler lassen sich am Schalter den Stempel geben und jeder Stempelwunsch geht in Erfüllung.
 
Lars Boettger Am: 21.07.2021 20:31:19 Gelesen: 13567# 39 @  
@ drmoeller_neuss [#38]

Du hast im Prinzip recht, aber - und da wird es dann komplizierter - ich versende viele Einschreibebriefe. Wie gesagt, ich kann verstehen, wenn einem die Rechnerei und die Rennerei auf Messen oder Postämter zuviel wird und er gerne etwas mehr für seine Nominale ausgibt. Und ja, ab und zu nehme ich eine moderate Überfrankatur in Kauf, weil ich mit der Nominalware zu 80% gut im Plus bin.

Es soll Sammler geben, die den Marken eine zweite Chance im Postkreislauf geben, einen Stempel zu erhalten.

Davon habe ich auch schon gehört.

Beste Grüße!

Lars
 
SörenH Am: 22.07.2021 09:59:02 Gelesen: 13469# 40 @  
Also ich könnte mir gut Konstellationen vorstellen, wo man auch mehr als 90% bezahlen könnte. Z.B. wenn die Marken mit Ober-, Seitenrand oder mit Eckrand angeboten werden. Gerade die Euromarken besitzen interessante bunte Bogenränder in der Gestaltung. Das macht schon etwas mehr her, als "nur" die damaligen normalen weißen Ränder. Die Randstücke bekommt man nicht überall und wenn man speziell so etwas sammelt, ist man vermutlich auch bereit, etwas mehr zu zahlen.
 
Cantus Am: 22.07.2021 13:41:55 Gelesen: 13389# 41 @  
Ich zahle rund 80% für postfrische Frankaturware, werde aber meine Quelle hier nicht preisgeben. Diese Marken stammen sämtlich aus Nachlässen, die sich ansonsten nur zu deutlich geringeren Summen vermarkten lassen.

Viele Grüße
Ingo
 
SörenH Am: 22.07.2021 14:50:31 Gelesen: 13363# 42 @  
Es ist bei eBay meistens so, man bringt entweder Zeit und Geduld mit, dann findet man innerhalb vieler Monate und Jahre die entsprechenden Schnäppchen. Oder man möchte möglichst bald einen Artikel bekommen, dann muss man eben mehr auf den Tisch legen. Als Sammler, der nach über 30 Jahren wieder begonnen hat, habe ich am Anfang sicherlich mehr ausgegeben, als ich eigentlich müsste. Aber es braucht eben seine Zeit, ehe man einen ungefähren Marktüberblick hat. :)
 
saeckingen Am: 22.07.2021 15:37:12 Gelesen: 13343# 43 @  
Frankaturware wird gekauft m zu frankieren - Randstücke oder bestimmte Motive spielen dabei keine Rolle. Es geht nur um den reinen Frankaturwert! Dazu werden die nicht als Einzelmarken angeboten, sondern in größeren Mengen.

Bis vor Corona habe ich diese zu 75%-80% gekauft, jetzt muss ich leider etwas mehr bezahlen, da die Tauschtage als Einkaufsquelle wegfallen. Ich kaufe dabei gerne in guten Sortierungen was die Motive angeht, einen bestimmten Wert in großer Stückzahl kaufe ich nicht so gerne, da dann das Risiko Postfälschungen zu kaufen zu groß ist.

Grüße
Harald
 
SörenH Am: 22.07.2021 16:21:54 Gelesen: 13323# 44 @  
Nunja, Briefmarkensammler haben doch immer mindestens zwei Verwendungen für gültige Frankaturware. :) Zum Briefe bekleben und zum sammeln. Und wenn man postfrisch ab 2002 sammelt, kommt man ja um Frankaturware nicht herum. ;)
 
prinzlodi Am: 22.07.2021 19:19:01 Gelesen: 13268# 45 @  
Als jemand, der ererbte Frankaturware aufbraucht, habe ich mir auch mal die aktuellen Ankaufspreise angesehen und finde intuitiv alles unter 80% eine Frechheit. (die Krone setzt dabei ein Angebot auf, wo 70% für 55/56ct-Marken bezahlt wird und 75% für 1,10-Marken - aus Verbrauchersicht sind doch eher erstere Marken besser, weil die Kombination von 2 Marken (um 110 frankieren zu können) ist ein No-Brainer und man ist für andere Portostufen sogar flexibler!)

Wobei ich vermutlich solchen Ankäufern unrecht tue, weil hier einfach viel Angebot und gut gefüllte Lager auf geringe Nachfrage treffen - und die Händler lieben gerne für höhere Preise verkaufen würden und auch im Ankauf mehr zahlen würden, wenn sie könnten.

Denn wer soll so etwas in großen Mengen kaufen:

Der Gelgenheitspostversender? Für die Ersparnis von ein paar Cent legt der sich eher nicht Marken mit exotischem Wert hin, wo er dann jedesmal überlegen muss, wieviel er noch dazukleben muss und dann doch wieder sich am Schalter den passenden Ergänzungswert holen muss.

Der Briefmarkensammler? Kauft sich allenfalls 1-2 Bögen von denen, die er noch nicht hat - also ein sehr begrenzter Markt.

Der professionelle Vielversender? Es könnte manche geben. Im beruflichen Umfeld gilt aber oft "Zeit ist Geld". Und da will man lieber standardisierte Produkte haben, als jedesmal zu überlegen, wie man die Marken am geschicktesten kombiniert.

Bleibt nur noch der zahlenaffine Versender mit mittlerem Volumen:

Gelegentlich ein paar ebay-Verkäufe, ein wenig private Post, und vielleicht auch mit dem Privileg, ehrenamtlich in einem Verein Mitgliederrundbriefe zu versenden (und dazu der Verein zu beidseitig günstige Konditionen ankauft),
-> der kauft vielleicht mal ein bisschen mehr Frankatur an, aber von solchen Spezialisten gibt es auch nicht so viele!

Der Markt ist also recht eng. Und selbst wenn bei Kaufpreisen von 80% man ja auch mal ein wenig überfrankieren könnte: Die Krämerseele sträubt sich dagegen, und so ist die Nutzung von Frankatur für manche nicht unbedingt eine Lebensvereinfachung, sondern nur für den, der's mag.
 
SörenH Am: 23.07.2021 00:18:33 Gelesen: 13190# 46 @  
Ich hätte dazu eine Frage. Gibt es eigentlich Sammler, die postfrische Euro-Marken (auch von anderen Ländern) sammeln, oder ist das für viele eher uninteressant, weil man doch durch die hohen Nominalwerte vergleichsweise viel Geld ausgeben muss?
 
SörenH Am: 29.07.2021 17:39:08 Gelesen: 12981# 47 @  
Es gibt sogar Briefmarkenhändler, die Nichtsammlern Frankaturware unter dem Nominalwert anbieten. Zum Beispiel hier [1].

Dort findet man auch ein schönes Argument für Sondermarken auf Briefen:

"Während Briefe mit Freistempler vom Empfänger oft ungelesen entsorgt werden, so werden mit Briefmarken frankierte Sendungen mit großer Wahrscheinlichkeit vom Adressaten geöffnet."

Ja, Briefmarken sind schon schöne Objekte. :)

[1] https://briefmarkenhandel-rose.de/verkauf.html
 
Richard Am: 01.08.2021 09:30:12 Gelesen: 12823# 48 @  
@ SörenH [#46]

Gibt es eigentlich Sammler, die postfrische Euro-Marken (auch von anderen Ländern) sammeln, oder ist das für viele eher uninteressant, weil man doch durch die hohen Nominalwerte vergleichsweise viel Geld ausgeben muss?

Hallo Sören,

der breite Markt im Handel von Frankaturware wird als Käufer weit überwiegend kleine Selbständige wie Ärzte oder Handwerker betreffen, die einfach schön bunt frankieren möchten. Denen ist egal, ob 1-2 Zähnchen fehlen oder hinten auf der Marke die Fingerabdrücke von Postlern oder Verkäufern und Vorbesitzern zu finden sind.

Als Sammler würde ich diese nicht mehr postfrischen Marken nicht erwerben.

Schöne Grüsse, Richard

(Fortsetzung vermutlich morgen)
 
alemannia Am: 01.08.2021 10:20:03 Gelesen: 12801# 49 @  
@ SörenH [#46]

Hallo Sören,

in der Vor-Eurozeit habe ich des öfteren auf Tauschtagen Frankaturware für meine Frau, die als selbständige Steuerberaterin nur ein geringes Postaufkommen hatte, für ca. 80 % Frankaturwert gekauft. Ein Verkäufer bot diese, nach Frankaturstufen (Normal-, Grossbrief) gesteckt, an. Dabei handelte es sich natürlich auch noch um Marken aus den 1960-er Jahren.

Für "Schummler" hatte er auch noch bildgleiche, allerdings nicht mehr gültige, Berlin-Marken für 70 % im Angebot.

Das waren noch Zeiten.

Grüsse

Guntram
 
Richard Am: 03.08.2021 09:19:04 Gelesen: 12681# 50 @  
@ SörenH [#47]

Hallo Sören,

danke für den Hinweis.

Der Briefmarkenhandel Rose zahlt 75 % für deutsche Frankaturen bis zur Bedarfsdeckung, ein durchaus üblicher Preis.

Hier auf den Philaseiten findest Du jede 12 Tage die PPA Auktion, bei der Du manchmal als Käufer gemischte Jahre oder Jahrgangsware zu 80 % Nominal (Zuschläge unberechnet) bekommst,

https://www.ppa-auktion.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=220&so=h

am gleichen Tag aber auch als Verkäufer 89 % erhälst:

https://www.ppa-auktion.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=220&lo=87733

Rose hat wie jeder gewerbliche Händler seine Handelsspanne und muss damit viele Kosten zahlen, während in der PPA im Handel von und an Privat alle Kosten der gewerblichen Händler, z.B. beim Verkauf von Frankaturware aus aufgelösten Sammlungen entfällt. Dies freut den privaten Anbieter und privaten Käufer.

Schöne Grüsse, Richard
 
Danilasewa Am: 23.08.2021 09:15:28 Gelesen: 12430# 51 @  
Günstiger Nominale-Anbieter im Hoher Norden unserer Republik?

Meine Anfrage bezieht sich auf den extrem günstig Nominale verkaufenden Händler D.-M. Fürstenwerth in der Schauenburgerstraße 28 in 24105 Kiel, der seit einiger Zeit in zahlreichen Kleinanzeigen der phil. Fachpresse auftaucht. Da der gute Mann weder Mail noch Telefon hat, wäre ich vor meiner Erstbestellung - ich habe großen Bedarf an Nominalware - vorsichtig und wollte die lieben Philaseiten-Nutzer fragen, welche Erfahrungen in diesem Falle vorliegen.

Mit Vorausank & Gruß: Euer Jan Clauss
 
drmoeller_neuss Am: 23.08.2021 09:34:01 Gelesen: 12419# 52 @  
Generell besteht bei Frankaturware das Risiko, zum Schaden der Post gefälschte Briefmarken zu kaufen. Für mehr Informationen dazu bitte die Artikel von Jürgen Olschimke ("Journalist") lesen.

Der Händler verkauft etwa zu 80%, im Ankauf wird 70%, zum Teil auch schon weniger bezahlt. Prinzipiell kann man mit einer Gewinnspanne von 5-10 % leben. ALDI tut es erfolgreich seit Jahrzehnten.

Wir kennen nicht die Hintergründe. Vielleicht soll auch nur ein großes Lager an Frankaturware aufgelöst werden. Wichtig wäre es zu wissen, ob die Marken mit Gummi sind. Darüber steht nichts in der Anzeige.

Die Angabe einer Telefonnummer in einem Inserat halte ich für entbehrlich. Ein Internetauftritt ist in der heutigen Zeit eigentlich selbstverständlich. Es genügt ja eine Facebookseite und eine kostenlose Email-Adresse bei Google.

FAZIT: Vorsichtig sein, und mit einer kleinen Testbestellung starten, vor allem, wenn Vorkasse verlangt wird ! Im übrigen wird auch unter Sammlern Frankaturware mit 70 - 80% gehandelt. Wenn ihr als ArGe Frankaturware braucht, warum fragt Ihr nicht zuerst unter Euren Mitgliedern?

[1] https://www.boersenblatt.net/sites/default/files/2020-07/29BRA_Fuerstenwerth_Portokosten.pdf
 

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