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Thema: **** (?) (6) Historie eines Briefes von München - Addis Abeba und retour
bovi11 Am: 01.01.2021 16:43:48 Gelesen: 1273# 1 @  
Historie eines Briefes von München - Addis Abeba und retour

Vielleicht kann jemand bei der Klärung der Historie zu diesem Brief helfen:



Der Brief wurde von München an den evangelischen Missionar Gustav Arén (1914-1998) in Addis Abeba geschickt.

Der Brief trägt den Stempel „Aus dem Briefkasten“ und ist mit 55 Pfennig unterfrankiert; das Porto für den Übersee-Luftpostbrief betrug vom 20.10.1948 bis zum 30.11.1950 80 Pfennig. Eine Notopfermarke war hingegen nicht erforderlich.

Der Brief konnte wohl nicht zugestellt werden und wurde auf dem Land-/Seeweg zurück nach München geschickt.

Klar sind die Stempel MÜNCHEN BPA 1 - 10.1.49 und der Stempel ADDIS ABEBA 20.-5.-49.

Was passierte in der Zeit dazwischen und welcher Stempel kam in welcher Reihenfolge?

Was ich vermisse, ist ein finaler Ankunftsstempel in München bzw. Unterpfaffenhofen.
 
volkimal Am: 01.01.2021 17:24:27 Gelesen: 1250# 2 @  
Hallo bovi11,

du hast den Ankunfststempel aus Addas Abeba vom 21.1.1949 nicht aufgeführt. Das war ach dem Stempel "Aus dem Briefkasten" der dritte Stempel.



Auf der Vorderseite ist rechts ein blasser Ellipsenstempel mit Rechteck "Return to sender" aus Äthiopien. Unten steht ein entsprechender Vermerk in Amharisch (z.B. Return = ተመለስ). Das Datum im Rechteck ist leider zu schwach abgeschlagen um es eindeutig zu erkennen. Daher ist nicht klar, ob er vor oder nach dem 20.5.49 abgeschlagen wurde.

Den Stempel "Undelivered for reason states / return to sender" findest du mehrfach, wenn Du danach googelst. Die Briefe bei Google liefen zwar zum Teil ins Ausland, sie stammen aber alle aus England. Ob es diesen Stempel auch in der amerikanischen Zone gab, oder ob der Brief einen Umweg über großbritannien gemacht hat ist unklar. Der Stempel stammt aber mit Sicherheit nicht aus Äthiopien. Damit ist es der letzte Stempel, der aufgebracht wurde.

Ein Ankunftsstempel in Deutschland war 1949 nicht erforderlich und wurde daher nicht abgeschlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bovi11 Am: 01.01.2021 22:22:13 Gelesen: 1210# 3 @  
@ volkimal [#2]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Aufklärungen.

Stellt sich noch die Frage, was über die 4 Monate von Ende Januar bis Ende Mai 1949 mit dem Brief passiert ist.

Viele Grüße

Dieter
 
volkimal Am: 01.01.2021 23:24:42 Gelesen: 1180# 4 @  
@ bovi11 [#3]

Hallo Dieter,

es gibt den Spruch "Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit". Ich denke der Brief hat einfach irgendwo gelegen. Es kann übrigens noch viel länger dauern bis ein Brief zurückgeschickt wird. Schau einmal hier [1]. Der Brief meines Vaters an seinen Cousin hat fast genau ein Jahr in Thailand gelegen, bis er zurückgeschickt wurde. Ich muss aber erwähnen, dass er postlagernd war - trotzdem ist ein Jahr sehr reichlich.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=133733
 
saeckingen Am: 02.01.2021 07:25:08 Gelesen: 1141# 5 @  
Post wird in Äthiopien, wie in den meisten afrikanischen Ländern, nicht zugestellt, sondern auf dem Postamt zur Abholung bereitgehalten. Da diese Abholungen oft sehr unregelmässig stattfinden, werden die Sendungen relativ lange bereitgehalten. Irgendwann gehen sie dann, wenn nicht abgeholt, als nicht zustellbar zurück.

Grüße
Harald
 
Vernian Am: 02.01.2021 08:58:57 Gelesen: 1122# 6 @  
@ saeckingen [#5]

Die Frage ist, ob das 1949 auch schon so war.
 
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